[0001] Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät zum Abfangen von Stößen bei Kampfsportarten,
wie beispielsweise beim Kontakt-Karate.
[0002] Bei derartigen Kampfsportarten dienen als Angriffs- und Verteidigungsmittel im wesentlichen
Schläge und Stöße mit der Faust und mit dem Fuß, wobei Fußstöße, angesetzt durch einen
Drehsprung, mit erheblicher Wucht auf den Körper des Gegners auftreffen können. Entsprechende
Messungen haben dabei schon Stoßkräfte von bis zu 1000 kp ergeben.
[0003] Um derartige Stöße optimal anbringen und auch abwehren zu können, ist es erforderlich,
daß diese Stöße unter möglichst realistischen Bedingungen trainiert werden, ohne daß
sich dabei noch ungeübtere Partner Schäden zufügen. Bisher war es daher oft üblich,
aktive Schläge und Stöße an einem Sandsack zu üben, was jedoch den Nachteil hat, daß
ein derartiger Sandsack relativ statisch ohne realistische Gegenreaktion ist. Wesentlich
ist jedoch, daß auch der Gegner übt, sich auf solche Stöße einzustellen und auch die
zum Abfangen derartiger Stöße erforderliche Standkraft zu erlangen. Es war jedoch
bisher ein entsprechendes geeignetes Mittel zum schadlosen Abfangen und Mildern dieser
Stöße - außer einer eventuellen Polsterung gefährdeter Körperpartien- nicht bekannt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Trainingsgerät zu schaffen, das
bei einfacher Handhabung einen optimalen Schutz beider am Kampfsport beteiligten Sportler
gewährleistet, und zwar ein Gerät, das neben einer einfachen Herstellung auch eine
lange Lebensdauer aufweist, ohne daß es in seiner Funktion nachläßt oder schadhaft
wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist daher erfindungsgemäß vorgesehen, daß dieses Trainingsgerät
aus einem frei vor dem Körper des Sportlers zu haltenden Körperschutzkissen besteht,
das angenähert quaderförmig ausgebildet ist und einstückig aus Polyurethan-Integralschaum
besteht, bei dem auf beiden Stirnseiten im Bereich jeweils beider Schmalseitenkanten
je eine Griffmulde in den quaderförmigen Grundkörper eingelassen ist.
[0006] Mit einem derartigen Körperschutzkissen, das leicht vor dem Körper gehalten werden
kann, werden alle auf den Körper zielenden Schläge und Stöße sicher aufgefangen, ohne
daß es auch bei ungeübteren Sportlern zu.Verletzungen käme.
[0007] Zweckmäßig ist es dabei, wenn das Körperschutzkissen eine zentral durchgehende, in
die Stirnseiten ausmündende Ausnehmung mit angenähert elliptischem Querschnitt aufweist.
Dadurch wird vermieden, daß kräftige Stöße durch das Kissen hindurchgeleitet werden
und sich noch auf den Körper des Haltenden auswirken, da die auftreffenden Kräfte
jetzt seitlich in die Randzonen des Körperschutzkissens abgeleitet werden.
[0008] Für eine optimale Größe des Körperschutzkissens sollen sich Länge : Breite : Dicke
angenähert wie 3 : 2 : 1 verhalten, wodie Länge etwa 40 bis 50 cm betragen kann. Dementsprechend
sollen sich die Querschnittsachsen auf etwa 0,3 bis 0,5 der Breite bzw. der Dicke
des Körperschutzkissens erstrecken.
[0009] Für eine bessere Abstützung des Körperschutzkissens ist es ferner zweckmäßig, wenn
die dem Körper des haltenden Sportlers zugewandte Flachseite geringfügig konkav gewölbt
ist. Ferner sollte die außenliegende Flachseite des Kissens an seinen Längsseiten
schräg angefast sein.
[0010] Zur einfacheren Halterung des Körperschutzkissens ist es ferner zweckmäßig, wenn
im Bereich der Griffmulden nach außen führende Durchbrüche zur Aufnahme und Festlegung
eines Trägerbandes eingelassen sind. Damit kann das Körperschutzkissen um den Hals
des Sportlers gehängt werden, so daß es rucksackartig vor dem Körper des Trägers hängt.
[0011] Zur besseren Halterung des Körperschutzkissens sollten die Griffmulden nach außen
gerichtete Hinterschneidungen aufweisen, um die Finger besser anlegen zu können. Es
ist aber auch möglich, daß die Ausnehmungen der Griffmulden nach außen zu den Schmalseiten
durchgehend ausgebildet sind derart, daß die stehenbleibenden seitlichen Kanten der
Stirnseiten als Griffleisten dienen.
[0012] An Hand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Wirkungsweise eines Ausführungsbeispiels
nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 ein Körperschutzkissen in seiner Gesamtheit in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 eine Aufsicht auf eine der Stirnseiten und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das Körperschutzkissen entsprechend der SchnittlinieIII-IIInach
Fig. 2.
[0013] Das in den Figuren insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 versehene Körperschutzkissen
besteht aus einem einstückig ausgeschäumten Formteil aus einem weichen Polyurethan-Integralschaum.
Der wesentliche Vorteil eines derartigen Integralschaumes besteht in seiner geschlossenen
Oberflächenhaut, die während des Schäumvorganges als verdichtete Randzone entsteht,
die sandwichartig in den zelligen Kern übergeht. Die dabei vorhandene regelmäßige
molekulare Vernetzung bewirkt eine außergewöhnlich hohe Elastizität. Bei-einer Verformung
bzw. einem Aufprall nimmt der Polyurethan-Integralschaum die kinetische Energie auf
und stellt sich nach Entlastung völlig in seine ursprungliche Form zurück. Dies wird
dadurch erreicht, daß durch die geschlossene Zellstruktur und die nicht richtungsorientierten
Zellwände sich ein Luftkissen-Bremseffekt einstellt, der eine Absorption der Stöße
und eine optimale Rückfederung gewährleistet. Die massive, dichte Haut des Formteils,
die sandwichartig in den zelligen Kern übergeht, entsteht bei dem formgeschäumten
Werkstück in einem Arbeitsgang aus demselben Material.
[0014] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, besteht das Körperschutzkissen aus einem in etwa
quaderförmigen Grundkörper 1 von etwa 40 bis 50 cm Länge. Die dem zu schützenden Sportler
zugewandte Flachseite 2 ist leicht konkav gewölbt, um ein besseres Anliegen am Körper
zu gewährleisten, während die außenliegende Flachseite 3 eben ist und nur an den Längsseitenkanten
schräge Anfasungen 4 und 5 aufweist.
[0015] Die beiden Stirnseiten 6 und 7 weisen die gleiche Ausgestaltung auf und sind in der
Nähe ihrer Schmalseitenkanten mit insgesamt 4 Griffmulden 10, 11, 12 und 13 versehen,
die - wie insb. aus Fig. 3 ersichtlich - nach außen zu den Schmalseiten 8 und 9 gerichtete
Hinterschneidungen 14 bis 17 aufweisen, um eine bessere Griffmöglichkeit für die das
Kissen 1 haltenden Hände zu gewährleisten. Zusätzlich gehen von den Griffmulden 10
bis 13 horizontale oder schräg geneigte Durchbrüche 18,19, 20 und 21 aus, durch die
ein in Fig. 1 chematisch angedeutetes Halteband 22 gezogen werden kann, mit dem das
Körperschutzkissen 1 dem Sportler umhängbar ist.
[0016] Um die Fähigkeit des Körperschutzkissens zur Stoßabsorption zu erhöhen und um zu
vermeiden, daß kräftige Stöße trotz der relativ dicken Polsterung und des sehr elastischen
Materials auf den Körper des haltenden Sportlers durchschlagen, weist das Körperschutzkissen
eine zentrale, durchgehende Ausnehmung 23 auf, die an den Stirnseiten 6 und 7 offen
ist. Dadurch wird bei auf die Außenfläche 3 auftreffenden Stößen nur das äußere Kissenteil
24 nach innen durchgebogen und federt anschließend zurück, während die Stoßkräfte
seitlich um die Ausnehmung 23 herum in die massiven Seitenbereiche des Körperschutzkissens
abgeleitet werden. Diese zusätzliche Stoßabsorption ist besonders wichtig, da auftreffende
Stöße, insbesondere mit dem Fuß aus Drehsprüngen, Kräfte bis zu 1000 kp aufweisen
können. Derart massive Kräfte würden bei kompakter Ausbildung des Körperschutzkissens
aus Vollschaum bis auf den Körper des Sportlers durchschlagen.
[0017] Um einen ausreichenden Körperschutz zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, wenn sich
bei einer Längedes Körperschutzkissens von etwa 40 bis 50 cm Länge : Breite : Dicke
wie etwa 3:2:1 verhalten und die Querachsen der Ausnehmung 23 etwa 0,3 bis 0,5 der
Breite bzw. der Dicke des Körperschutzkissens betragen. Neben einer Verstärkung der
Schutzwirkung durch die Ausnehmung 23 tritt damit auch eine Gewichtsersparnis auf,
so daß das Körperschutzkissen etwa 3 bis 4 kg wiegte
[0018] Beim Einsatz wird dasKörperschutzkissen im allgemeinen an den diagonal entgegengesetzten
Griffmulden gehalten; so kann beispielsweise die linke Hand des Sportlers in die Griffmulde
12 links oben und die rechte Hand in die Griffmulde 10 rechts unten eingreifen. Zusätzlich
kann das Körperschutzkissen 1 über das um den Hals des Sportlers gelegte Halteband
22 gehalten werden, so daß es dann rucksackartig vor dem Körper hängt,
[0019] Das erfindungsgemäße Körperschutzkissen stellt somit ein ideales Trainingsgerät für
alle Sportler von Kampfsportarten dar, die mit Händen, Fäusten und/oder Füßen kämpfen,
wie beispielsweise beim Kontakt-Karate bis hin zum herkömmlichen Boxsport. Mit dem
Kissen können aktive Schläge und Stöße optimal geübt werden, wobei der passive Trainingsgegner
weitgehend geschützt ist, gleichzeitig aber realistische Bewegungsreaktionen und die
erforderliche Standfestigkeit auch bei sehr harten Schlägen und Stößen üben kann.
[0020] Darüberhinaus hat es sich noch als vorteilhaft erwiesen, wenn das gesamte Formstück
aus Polyurethan-Integralschaum trotz seiner relativ dichten Oberfläche noch mit einem
elastischen Lack überzogen wird, um auch die kleinsten Poren der Oberfläche zu schließen.
Damit wird neben einem besseren Finish verhindert, daß sich Schmutz oder Schweiß an
der Oberfläche festsetzen können. Das Körperschutzkissen kann dann durch einfaches
Abwaschen leicht gereinigt werden und ist somit stets einsatzbereit.
1. Trainingsgerät zum Abfangen von Stößen bei Kampfsportarten, wie insbesondere Kontakt-Karate,
dadurch gekennzeichnet , daß es aus einem frei vor dem Körper des Sportlers zu haltenden
Körperschutzkissen (1) besteht, das angenähert quaderförmig ausgebildet ist und einstückig
aus Polyurethan-Integralschaum besteht, und bei dem auf beiden Stirnseiten (6,7) im
Bereich jeweils beider Schmalseitenkanten je eine Griffmulde (10,11,12,13) in den
quaderförmigen Grundkörper (1) eingelassen ist.
2. Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine zentral durchgehende,
in die Stirnseiten (6,7) ausmündende Ausnehmung (23) mit angenähert elliptischem Querschnitt
aufweist.
3. Trainingsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich seine Länge
: Breite : Dicke angenähert wie 3 : 2 : 1 verhalten.
4. Trainingsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsachsen
der Ausnehmung (23) etwa 0,3 bis 0,5 der Breite bzw. der Dicke des Körperschutzkissens
(1) betragen.
5. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
dem Körper des Sportlers zugewandte Flachseite (2) geringfügig konkav gewölbt ist.
6. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
außenliegende Flachseite (3) an ihren Längskanten (4,5) schräg angefast ist.
7. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Griffmulden (10...13) nach außen führende Durchbrüche (18...21) zur Aufnahme
eines Trägerbandes (22) eingelassen sind.
B. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmungen für die Griffmulden (10...13) nach außen gerichtete Hinterschneidungen
(14...17) aufweisen.
9. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmungen der Griffmulden nach außen zu den Schmalseiten durchgehend ausgebildet
sind derart, daß die stehenbleibenden Kanten der Stirnseiten als Griffleisten dienen.
10. Trainingsgerät nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Außen- und
Innenflächen mit einem elastischen Lack überzogen sind.