[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Quertransport von langgestreckten Gütern,
insbesondere von Knüppeln, Blooms oder Brammen, mit einer die unmittelbar nebeneinanderliegenden
Güter aufnehmenden Ablage, entlang der die Güter quer zu ihrer Längserstreckung mittels
heb- und senkbarer und in Quertransportrichtung verschiebbarer Hubbalken bewegbar
sind, und mit einer am Ende der Ablage bzw. der Hubbalken vorgesehenen, ein einzelnes
Gut aufnehmenden und das Gut in seiner Längsrichtung bewegenden Längsfördereinrichtung.
[0002] Eine Einrichtung dieser Art kommt insbesondere bei einem Kühlbett in Verwendung,
in welchem die Güter ohne Zwischenräume nebeneinander "Mann an Mann" liegen, über
das Kühlbett mittels der Hubbalken in Querförderrichtung weiterbewegt und am Ende
des Kühlbettes mittels einer Längsfördereinrichtung ausgefördert werden.
[0003] Eine Einrichtung gemäß der eingangs beschriebenen Art ist beispielsweise aus Lueger,
Band 5, "Lexikon der Hüttentechnik", Seite 569, bekannt, allerdings nicht für ein
Kühlbett, sondern für einen Balkenherd.
[0004] Am Ende der Hubbalken (d.h. am Ende des Kühlbettes) kommt es beim Ausfördern der
Güter in Längsrichtung derselben zu Betriebsstörungen, da die "Mann an Mann" liegenden
Güter aneinander infolge Berührung hängen bleiben und die Reibungsverhältnisse der
Längsfördereinrichtung oft nicht ausreichen, um ein einzelnes Gut von den "Mann an
Mann" liegenden Gütern wegzubewegen.
[0005] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der oben erwähnten Nachteile und Schwierigkeiten
und stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs bezeichneten Art zu schaffen,
die ein sicheres Trennen eines einzelnen Gutes von den "Mann an Mann" liegenden Gütern
ermöglicht, u.zw. auch dann, wenn schwere Güter, wie z.B. Knüppel, Blooms oder Brammen,
transportiert werden, und bei der beim Längsfördern des einzelnen Gutes keine Reibung
zwischen diesem und den "Mann an Mann" liegenden Gütern auftritt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hubbalken an einer Hubeinrichtung
längsverschiebbar gelagert sind und mittels einer Schrägführung gelenkig mit einer
Horizontal-Stelleinrichtung verbunden sind.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schrägführung als der Horizontal-Stelleinrichtung
entgegengesetzt gerichtete Gelenklasche ausgebildet.
[0008] Zweckmäßig umfaßt dabei die Horizontal-Stelleinrichtung einen ortsfest angelenkten
Druckmittelzylinder, dessen Kolbenstange gelenkig mit einem Ende der Gelenklasche
verbunden ist, wobei die Gelenklasche in Höchstlage der Hubbalken parallel zur Kolbenstange
in horizontaler Richtung verläuft und mit ihrem anderen Ende an einem Hubbalken angelenkt
ist.
[0009] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägführung
als Gleitbahn ausgebildet ist.
[0010] Um die Einrichtung für unterschiedliche Formate der langgestreckten Güter einsetzen
zu können, ist zweckmäßig am Ende der Ablage ein in Quertransportrichtung der Hubbalken
verstellbarer Anschlag vorgesehen.
[0011] Zweckmäßig umfaßt die Hubeinrichtung die Hubbalken stützende, am Fundament angelenkte
Schwingen, entlang deren oberen Enden die Hubbalken mittels Gleit- oder Rollenführungen
verschiebbar gelagert sind.
[0012] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1
eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung im Anschluß an eine Stranggießanlage,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II und Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie
III-III der Fig. 1 zeigen. Die Fig. 4 und 5 stellen ein Detail der Fig. 1 im vergrößerten
Maßstab in unterschiedlichen Stellungen dar. Fig. 6 ist ein Schnitt gemäß der Linie
VI-VI der Fig. 4. Fig. 7 zeigt in zu Fig. 4 analoger Darstellung eine weitere Ausführungsform.
[0013] Mit 1 sind Rollen eines Auslaufrollganges 2 einer Stranggießanlage bezeichnet. Neben
diesem Auslaufrollgang befindet sich ein fester Rost 3, dessen oberes Niveau 4 auf
gleicher Höhe liegt wie das Niveau 5 des Auslaufrollganges. Der Rost 3 erstreckt sich
quer zur Längsförderrichtung 6 des Auslaufrollganges 2; er ruht auf Trägern 7, die
über Stützen 8 am Fundament 9 abgestützt sind.
[0014] Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, befinden sich zwischen den Trägern 7
des festen Rostes zu den Trägern parallel angeordnete Hubbalken 10, die untereinander
mittels Stützträger 11 verbunden sind. Die Hubbalken 10 ruhen mittels Führungsflächen
12 auf Rollen 13, 14, die an den oberen Enden 15 von am Fundament angelenkten Schwingen
16 gelagert sind. Um ein Kippen der Hubbalken 10 um eine dieser Rollen 13, 14 zu vermeiden,
ist die Führung für die Rolle 14 der in Fig. 1 rechten Schwinge 16 als die Rolle umgreifende
Führung ausgebildet. Um ein Kippen um diese Rolle 14 zu vermeiden, ist an den Hubbalken
10 nahe der Führung für die in Fig. 1 linke Schwinge 16 ein Gegengewicht 17 angeordnet.
[0015] Zum Heben und Senken der Hubbalken dient ein am Fundament angelenkter Druckmittelzylinder
18, der über einen Kniehebel 19 die in Fig. 1 rechte Schwinge 16 um ihren Anlenkpunkt
20 am Fundament 9 verschwenkt. Diese Schwinge 16 ist mittels eines Gestänges 21 mit
der in Fig. 1 linken Schwinge 16 verbunden, so daß sich beide Schwingen 16 synchron
bewegen.
[0016] Nahe dem in Fig. 1 rechten Ende der Hubbalken 10 befindet sich eine das Gut aufnehmende
und dieses in seiner Längsrichtung 22 bewegende weitere Längsfördereinrichtung 23,
die im dargestellten Ausführungsbeispiel als Rollgang mit Rollen 24 ausgebildet ist.
Die Rollen liegen jeweils zwischen den Hubbalken 10, wobei sich das Niveau 25 dieses
Rollganges etwas unterhalb des höchsten Niveaus 26 der Hubbalken 10 befindet, d.h.
das mittels der Hubbalken in Querförderrichtung 27 des Gutes geförderte Gut befindet
sich, wenn die Hubbalken 10 ihre höchste Lage erreicht haben, wie dies in Fig. 1 veranschaulicht
ist, etwas oberhalb des Rollganges 23.
[0017] Zum Verschieben der Hubbalken in Querförderrichtung 27 dient eine als Druckmittelzylinder
28 ausgebildete Horizontal-Stelleinrichtung (hier könnte auch eine Stellspindel bzw.
eine Zahnstange vorgesehen sein). Diese ist einerseits an einer ortsfesten Stahlkonstruktion
29 und andererseits mittels einer Gelenklasche 30 mit einem der Hubbalken 10 verbunden.
[0018] Wie aus den Fig. 1 und 4 ersichtlich ist, ist die Gelenklasche mit einem Ende am
vorderen Ende der Kolbenstange 31 des Druckmittelzylinders 28 angelenkt und mit ihrem
anderen Ende an einem Ansatz 32 des Hubbalkens 10 gelenkig befestigt. Die Richtung
der Gelenklasche 30 ist, wenn sich die Hubbalken 10 in ihrer Höchstlage befinden,
um 180° entgegengesetzt dem Druckmittelzylinder 28.
[0019] Ein die Kolbenstange 31 mit der Gelenklasche 30 verbindender Bolzen 33 ist, wie aus
Fig. 6 ersichtlich ist, nach beiden Seiten seitlich verlängert und mittels Rollen
34 an einer ortsfesten Führung 35, die sich seitlich neben dem Hubbalken 10 befindet,
in horizontaler Richtung geführt.
[0020] Ein einstellbarer und feststellbarer A
bschlag 36 sorgt dafür, daß jeweils nur ein langgestrecktes Gut auf den Rollgang 23
gelangt. Dieser Anschlag 36 wird je nach Format des langgestreckten Gutes (Brammenbreite)
in Längsrichtung der Rollen 24 des Rollganges verstellt und sodann fixiert.
[0021] Die Funktion der Einrichtung ist folgende:
Die vom Auslaufrollgang 2 der Stranggießanlage zum Kühlbett gelangenden Brammen 37
werden von den in abgesenkter Lage befindlichen Hubbalken 10, die sich in ihrer abgesenkten
Lage zwischen die Rollen 1 des Auslaufrollganges 2 eingeschoben haben, untergriffen,
sodann durch Heben der Hubbalken 10 angehoben und durch Betätigen des Druckmittelzylinders
28 in angehobener Lage mittels der Hubbalken 10 in Querförderrichtung 27 vom Auslaufrollgang
2 wegbewegt. Nach abermaligem Absenken der Hubbalken 10 werden die auf den Hubbalken
bereits befindlichen Brammen 37 auf den Rost 3 abgelegt und die Hubbalken abermals
zum Auslaufrollgang 2 in abgesenkter Stellung hinbewegt, um die nächste Bramme zu
untergreifen. Die Brammen liegen bei diesem Vorgang "Mann an Mann", d.h. ihre Schmalseiten
berühren einander. Sobald die von den Hubbalken als erstes aufgegriffene Bramme, die
sich gemäß den Fig. 4 und 5 ganz rechts befindet, bis zum Anschlag 36 gelangt, werden
die Hubbalken 10 abgesenkt, was infolge der Gelenklasche 30 zur Folge hat (vgl. Fig.
5), daß sich die Hubbalken 10 nicht nur streng vertikal nach unten bewegen, sondern
um ein dem Maß des'Verschwenkwinkels α und der Länge 1 der Gelenklasche 30 entsprechendes
Maß 38 horizontal vom Anschlag wegbewegen. Die erste Bramme gelangt dadurch in Abstand
39 zu dem Anschlag 36 und die benachbarte Bramme gelangt nach Aufliegen der ersten
Bramme auf den Rollen 24 des Rollganges 23 bei weiterem Absenken der Hubbalken 10
in Abstand 40 von der ersten Bramme, so daß ein reibungsfreies Ausfördern der ersten
Bramme nach Durchlaufen des Kühlbettes auf dem Rollgang 23 gewährleistet ist.
[0022] Gemäß der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform ist der am Ende der Kolbenstange
31 angeordnete Querbolzen 33 in einer an einem Hubbalken angeordneten Schrägführung,
die als Gleitbahn 41 ausgebildet ist, geführt. Entsprechend dem Neigungswinkel P der
Gleitbahn gegenüber der Horizontalen 42 tritt auch hier bei Absenken der Hubbalken
10 eine horizontale Verschiebung derselben ein, wodurch die erste Bramme in Abstand
vom Anschlag und die benachbarte Bramme nach Aufliegen der ersten Bramme auf dem Rollgang
in Abstand von der ersten Bramme gelangt.
[0023] Die erfindungsgemäße Einrichtung kann überall dort verwendet werden, wo ein Quermaterialfluß
in einen Längsmaterialfluß umgelenkt werden muß, beispielsweise bei Walzstraßen etc.
1. Einrichtung zum Quertransport von langgestreckten Gütern, insbesondere von Knüppeln,
Blooms oder Brammen (37), mit einer die unmittelbar nebeneinanderliegenden Güter aufnehmenden
Ablage (3), entlang.der die Güter quer zu ihrer Längserstreckung mittels heb-und senkbarer
und in Quertransportrichtung (27) verschiebbarer Hubbalken (10) bewegbar sind, und
mit einer am Ende der Ablage (3) bzw. der Hubbalken (10) vorgesehenen, ein einzelnes
Gut aufnehmenden und das Gut in seiner Längsrichtung bewegenden Längsfördereinrichtung
(23), dadurch gekennzeichnet, daß die Hubbalken (10) an einer Hubeinrichtung (16)
längsverschiebbar gelagert sind und mittels einer Schrägführung (30, 41) gelenkig
mit einer Horizontal-Stelleinrichtung (28) verbunden sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägführung als
der Horizontal-Stelleinrichtung (28) entgegengesetzt gerichtete Gelenklasche (30)
ausgebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Horizontal-Stelleinrichtung
einen ortsfest angelenkten Druckmittelzylinder (28) umfaßt, dessen Kolbenstange (31)
gelenkig mit einem Ende der Gelenklasche (30) verbunden ist, wobei die Gelenklasche
(30) in Höchstlage der Hubbalken (10) parallel zur Kolbenstange (31) in horizontaler
Richtung verläuft und mit ihrem anderen Ende an einem Hubbalken (10) angelenkt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägführung als
Gleitbahn (41) ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der
Ablage ein in Quertransportrichtung (27) der Hubbalken (10) verstellbarer Anschlag
(36) vorgesehen ist.
6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung
die Hubbalken (10) stützende, am Fundament angelenkte Schwingen (16) umfaßt, entlang
deren oberen Enden die Hubbalken (10) mittels Gleit- oder Rollenführungen (12, 13,
14) verschiebbar gelagert sind.