(19)
(11) EP 0 055 332 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.07.1982  Patentblatt  1982/27

(21) Anmeldenummer: 81107691.8

(22) Anmeldetag:  28.09.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B26F 1/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
NL

(30) Priorität: 27.12.1980 DE 3049249

(71) Anmelder: Firma Louis Leitz
D-70469 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Pflugfelder, Theodor
    D-7141 Schwieberdingen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Dr. Ing. Eugen Maier Dr. Ing. Eckhard Wolf 
Hauptmannsreute 93
70193 Stuttgart
70193 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Brieflocher-Unterteil


    (57) Das Brieflocher-Unterteil besteht aus einer wannenartig ausgebildeten, eine Schnittmatrize enthaltenden Grundplatte (2), die am Rande Standflächen und rechtwinklig nach oben abgebogene Seitenwangen (4, 4') aufweist, an denen eine auf Lochstempel wirkende Druckplatte anlenkbar und zwei nach innen abgebogene Lappen (6,6') mit Lochstempelführungen (8, 8') angeordnet sind. Ein rückwärtig hochgedrückter Wannenteil (23) ist von die Standfläche des Lochers bildenden Randteilen der Grundplatte (2) umschlossen, wobei die Seitenwangen (4, 4') des Lochers von den beiden Längsstandflächen der Grundplatte (2) hochgebogen sind. Um Verformungen im Bereich der Standflächen auch bei hohen Zugbeanspruchungen zu vermeiden, fallen die die Längsstandflächen begrenzenden Biegekanten (25, 25'; 24, 24') der Seitenwangen (4, 4') und der hochgedrückten Wannenteile (22, 23) über einen Teil ihrer Länge parallelverlaufend zusammen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Brieflocher-Unterteil der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.

    [0002] Es ist ein Brieflocher-Unterteil dieser Art bekannt (DE-C3 26 46 135), bei welchem der die Schnittmatrize bildende Steg durch den aus der Grundplatte wannenartig hochgedrückten vorderen Randteil gebildet ist, während ein anschließender rückwärtig hochgedrückter schmälerer Teil von die Standfläche des Lochers bildenden Randteilen der Grundplatte umschlossen ist. Die Seitenwangen des Lochers sind von den beiden Längsstandflächen der Grundplatte hochgebogen. Die durch die seitlichen Biegekanten der hochgedrückten Teile und die Biegekanten der Seitenwangen begrenzten Längsstandflächen der Grundplatte sind an den die Tiefe des Einschubschlitzes begrenzenden Stellen spitzwinklig ausgebildet, so daß die Seitenwangen an der hinteren Begrenzung des Einschubschlitzes unmittelbar an die Flanke der hochgedrückten Wanne heranreichen. Damit soll vermieden werden, daß an dieser Stelle bei einer großen Beanspruchung des Brieflochers eine Verformung der Grundplatte bzw. der Wannenflanken erfolgt.

    [0003] Im übrigen weisen die Biegekanten der Seitenwangen und die seitlichen Biegekanten der hochgedrückten Wannenteile unter Bildung von ebenen Standflächen einen mehr oder weniger großen Abstand voneinander auf. Es hat sich gezeigt, daß gerade in diesem Zwischenbereich bei größeren Locherbelastungen Biegemomente auftreten, die die ebenen Standflächenteile je nach Angriffspunkt der auftretenden Zugkräfte auf der Seite der Wannenflanken oder der Seitenwangen nach oben ziehen und verformen. Diese Verformungen können zu einer unerwünschten Aufweitung des Einschiebschlitzes und zu Lageänderungen im Bereich der Lochstempelführungen führen.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das bekannte Brieflocher-Unterteil dahingehend zu verbessern, daß Verformungen im Bereich der Standflächen auch bei hohen Zugbeanspruchungen vermieden werden.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die in Anspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0006] Mit der erfindungsgemäßen Vorkehrung, daß die die Längsstandflächen begrenzenden Biegekanten der Seitenwangen und der hochgedrückten Wannenteile über einen Teil ihrer Länge parallelverlaufend zusammenfallen, wird erreicht, daß die Seitenwangen an den betreffenden Stellen unmittelbar am Wannenrand unter Einschluß eines spitzen Winkels hochgebogen sind, so daß an den Seitenwangen angreifende Zugkräfte ohne Biegemoment direkt auf die steile, fast senkrechte Wannenflanke übertragen werden.

    [0007] In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Brieflocher-Unterteils in schematischer Weise dargestellt. Es zeigen

    Fig. 1 eine Draufsicht auf die Grundplatte nach erfolgtem Stanz- und Prägevorgang;

    Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie 2 - 2 der Fig. l.



    [0008] Aus dem die Grundplatte 2 des Brieflochers bildenden mittleren Teil des Blechzuschnitts 1 ist eine Wanne hochgedrückt, die zu beiden Seiten des die beiden Stempelbohrungen 3,3' verbindenden waagerechten Streifens etwas gegeneinander geneigte Felder 21 und 22 aufweist. Aus den beiden durch strichpunktierte Linie n 25,25' von der Grundplatte 2 getrennte Seitenwangen 4,4' sind bis auf eine Wurzel Lappen 6,6' ausgeschnitten, die Bohrungen 8,8' aufweisen und bei aufgerichtetem Zuschnitt nach innen weisen und zusammen mit den Bohrungen 7,7' der nach einwärts gefalteten Randstreifen 5,5' Führungen für nicht dargestellte Lochstempel bilden. Im nach oben weisenden vorderen Teil der Seitenwangen 4,4' sind Bohrungen 9,9' vorgesehen, die einer nicht dargestellten Druckplatte als Lagerstelle dienen. Die hochgedrückte Wanne verjüngt sich im Bereich der Felder 22 und 23, so daß die in ihrem vorderen Bereich schräg nach außen verlaufenden unteren Randkanten 24,24' mit den strichpunktierten Biegelinien 25,25' spitze Winkel bilden.

    [0009] Im Bereich A des vorderen Einschiebeschlitzes und im hinteren Bereich B fallen die seitlichen Biegekanten 24,24' der hochgedrückten Wannenteile 22 und 23 und die Biegelinien 25,25' der Seitenwangen 4,4' über einen Teil ihrer Länge parallelverlaufend zusammen, so daß die Seitenwangen 4,4' an diesen Stellen unmittelbar am unteren Rand der seitlichen Wannenflanken unter Einschluß eines spitzen Winkels α hochgebogen sind (vgl. Fig. 2).


    Ansprüche

    1. Brieflocher-Unterteil, bestehend aus einer wannenartig ausgebildeten, eine Schnittmatrize enthaltenden Grundplatte (2), die am Rande Standflächen und rechtwinklig nach oben abgebogene Seitenwangen (4,4') aufweist, an denen eine auf Lochstempel wirkende Druckplatte anle;1;bar und zwei nach innen abgebogene Lappen (6,6') mit Lochstempelführungen (8,8') angeordnet sind, wobei der die Schnittmatrize bildende Steg durch den aus der Grundplatte (2) wannenartig hochgedrückten vorderen Randteil (21) gebildet ist, ein anschließender rückwärtig hochgedrückter schmälerer Teil (23) von die Standfläche des Lochers bildenden Randteilen der Grundplatte (2) umschlossen ist, die Seitenwangen (4,4') des Lochers von den beiden Längsstandflächen der Grundplatte (2) hochgebogen sind und die Biegekanten der Seitenwangen an den die Tiefe eines Einschiebschlitzes begrenzenden Stellen unmittelbar an die seitlichen Biegekanten (24,24') der hochgedrückten Wannenteile heranreichen, dadurch gekennzeichnet , daß die die Längsstandflächen begrenzenden Biegekanten (25,25'; 24,24') der Seitenwangen (4,4') und der hochgedrückten Wannenteile (22,23) über einen Teil ihrer Länge parallelverlaufend zusammenfallen.
     
    2. Brieflocher-Unterteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die genannten Biegekanten (24,24'; 25,25') ausgehend von der die Tiefe des Einschiebschlitzes begrenzenden Stelle (A) zum rückwärtigen Wannenteil (23) hin über einen Teil ihrer Länge zusammenfallen.
     
    3. Brieflocher-Unterteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die genannten Biegekanten (24,24': 25,25') im hinteren Bereich (B) des rückwärtigen Wannenteils (23) über einen Teil ihrer Länge zusammenfallen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht