[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft zweirädriger mit Deichsel versehener Golfhandwagen
mit einem Behälter, der in mehrere Abteilungen für Golfschläger, Zubehör u.s.w. und
zur Aufnahme des Radgestelles und der Räder in deren inaktiven Stellung aufgeteilt
ist, wobei das Radgestell teils kraftbündig mit dem Behälter-verbunden und teils gegenüber
diesem so angeordnet ist, dass in aktiver Stellung des Radgestelles der Behälter gewichtsmässig
ausgeglichen ist und somit das freie Ende der Deichsel entlastet ist.
[0002] Golfhandwagen sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Sie können in zwei Hauptgruppen
eingeteilt werden, solche die gewichtsmässig ausbalanciert sind, so dass das Zugende
der Deichsel unbelastet ist, und solche die mehr oder weniger direkt an dem Behälter
für die Schläger befestigt sind und daher die Deichsel nicht unwesentlich belastet.
Zur ersten Gattung gehören solche Golfhandwagen die zur Erzielung besserer Standfestigkeit
ein Radgestell mit weit ausgespreizbaren Beine besitzt, welche - auch nach Zusammenklappen
- sehr sperrig sind, während unter die zweite Gattung Handwagen mit in den Behälter
einklappbaren bzw. demontierbaren Rädern fallen. Abgesehen davon, dass diese Golfhandwagen
nicht gewichtsmässig ausgeglichen sind, ist das Zusammenstellen und Auseinanderlegen
eines konvertiblen Koffers und Wagens eine aufwendige Sache die sich einige Male aber
nicht jedes Mal wiederholen lässt.
[0003] Ziel der Erfindung ist einen Golfhandwagen zu schaffen, der die obenerwähnten Mängel
beseitigt und in sich die Vorteile beider oben genannter Gattungen vereint, nämlich
ein weit ausgespreiztes Radgestell, auf dem der Behälter gewichtsmässig ausgeglichen
angeordnet ist, wobei das Radgestell durch einen einfachen Handgriff in den und aus
dem Behälter geklappt werden kann, und sofort Einsatzbereit ist. Diese Aufgabe wurde
dadurch gelöst, dass die Deichsel als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, dessen kürzerer
Arm auf ein erstes Gelenkarmsystem wirkt, wodurch das Radgestell in den bzw. aus dem
Behälter ein- bzw. ausgeschwenkt wird, und dass ein zweites Gelenkarmsystem vorgesehen
ist, das durch Betätigen der Deichsel auf das Radgestell wirkt, wodurch in dessen
ausgeschwenkter Stellung ein Spreizen der mit je einem Rad versehenen Beine des Radgestelles
bzw. ein Einziehen der Beine bewirkt wird.
Erläuterung der Zeichnungsfiguren
[0004] Auf den beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutet. Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Golfhandwagens in inaktiver Stellung,
d.h. mit eingezogenem Radgestell,
Figur 2 ein Längsschnitt durch den Behälter nach Figur 1, wobei mit strichpunktierten
Linien das Radgestell in ausgeklappter Stellung veranschaulich ist,
Figur 3 eine mit Figur 1 analoge Ansicht des Golfhandwagens jedoch mit ausgeschwenkten
und ausgespreizten Radgestell,
Figur 4 ein Schnitt nach der Linie IV - IV in der
Figur 3.
Beschreibung des Ausführungsbeispieles
[0005] Der erfindungsgemässe Golfhandwagen besteht aus einem Behälter 11 der in mehrere
Abteilungen aufgeteilt ist, von denen die Abteilung 12 für das Radgestell und dessen
Betätigungsmechanismus, die Abteilungen 13 für die Golfschläger und die Abteilung
14 für Zubehöre verschiedener Art vorgesehen sind.
[0006] Das in der Abteilung 12 untergebrachte Radgestell 15 besteht aus einem Rahmen 17
, an welchem gelenkig zwei Beine 18 und 19 mit je einem Rad 20 angeschlossen sind.
Jedes einzelne Bein besteht aus einem Parallelgestänge 18a und 18b bzw. 19a und 19b,
die so mit dem jeweiligen Rad verbunden sind, dass die Räder immer parallel zu einander
stehen.
[0007] Auf der Achse 16 ist ebenfalls eine Deichsel 21 gelagert , welche als zweiarmiger
Hebel ausgebildet ist, dessen längerer Arm 22 am freien Ende mit einem Handgriff 23
ausgebildet ist, während dessen kürzerer Arm 24 mit einem Lagerzapfen 25 versehen
ist, an dem eine auf Zug und Druck beanspruchbare Stange 26 befestigt ist. Die Stange
26 wirkt auf ein erstes Gelenkarmsystem 27, bestehend aus den Gelenkarmen 28 und 29,
von denen das eine Ende des Gelenkarmes 28 in einer Halterung 30 an einem festen Wandteil
31 des Behälters gelagert ist, während das entgegendgesetzte Ende gelenkig mit dem
zweiten Gelenkarm 29 verbunden ist, dessen entgegengesetztes Ende an dem Rahmen 17
des Radgestelles gelagert ist. In dem Gelenkarm 29 ist eine Kulissensteuerung 32 vorgesehen,
die in einem Schlitz 33 oder dergleichen in dem Gelenkarm 29 verschibbar ist und durch
welche Kulissensteuerung die obenerwähnte Stange 26 frei verschibbar ist. Das andere
Ende der Stange 26 ist gelenkig mit einem zweiten Gelenkarmsystem 34 verbunden, das
die Gelenkarme 35 und 36 umfasst. Der drehbare Befestigungspunkt 37 der Stange 26
ist auch gemeinsamer Gelenkpunkt der Gelenkarme 35 und 36 die mit ihren entgegengesetzten
Enden je an einem Bein 18 und 19 gelenkig befästigt sind.
[0008] Das erste Gelenkarmsystem 27 steht unter dem Einfluss einer Druckfeder 38, die zwischen
einem festen Anschlag 39 und dem Gelenkarmsystem 27 eingespannt ist. Zur Fixierung
des Radgestelles in Staustellung ist im Behälter 11 eine leicht lösbare Arretiervorrichtung
40 vorgesehen, sowie zum Fixierung des Radgestelles in ausgeschwenkter und ausgespreizter
Stellung ist an der Deichsel 21 eine Sperrvorrichtung 41 angebracht, die mit einem
Sperrhaken 42 an dem Behälter in Eingriff gebracht werden kann.
Wirkungsweise der Erfindung
[0009] Soll das Radgestell 15 aus seiner in Figur 1 und 2 dargestellten inaktiven Staustellung
in aktive Transportstellung geschwenkt werden, wird die Arretiervorrichtung 40 gelöst,
wodurch das ganze Radgestell unter dem Druck der Feder 38 um den Gelenkzapfen 16 sich
drehen und aus dem Behälter 11 herausschwenken kann. Der Federdruck ist dabei so gewählt,
dass das Gelenkarmsystem 27 sich ganz entfaltet, d.h. die Gelenkarme 28 und 29 annähernd
eine Linie bilden. Durch Hochschwenken der Deichsel 21 in die in Figur 3 und 4 dagestellte
Stellung, wird die Stange 26 in Richtung der Räder verschoben, wobei das zweite Gelenkarmsystem
34 beeinflusst wird, und die Gelenkarme 35, 36, und damit auch die Beine 18 und 19
des Radgestelles auseinandergespreizt werden. Bei dieser Bewegung der Deichsel wird
ebenfalls die Feder 38 gespannt und übt dadurch einen Druck auf das Gelenksystem 27,
d.h. dem Gelenkarm 29 aus, wodurch diese in seiner ausgespreizten Stellung verbleibt.
[0010] Das Zurückführen des Radgestelles in den Behälter erfolgt auf umgekehrte Weise. Zuerst
wird die Deichsel 21 von dem Sperrhaken 42 gelöst und in Richtung gegen die Räder
geklappt, wodurch die Beine 18, 19 zusammengeführt und die Feder 38 entlastet wird,
so dass bei Druck auf das Radgestell in Richtung gegen den Behälter das Gelenkarmsystem
27 einknickt und das Radgestell in die Abteilung 12 des Behälters eingeschwenkt werden
kann. Bei dieser Schwenkbewegung wird die Feder 38 wieder gespannt und um ein Ausschwenkten
des Radgestelles zu verhindern wird die Arretiervorrichtung 40 wirksam gemacht. Um
das Einknicken des ersten Gelenkarmsystems 27 zu erleichtern ist es vorteilhaft, wenn
die Gelenkarme 28 und 29 in ausgestreckter Stellung, gegenseitig einen stumpfen Winkel
bilden, der nur geringfügig von 180° abweichen soll.
[0011] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
begrenzt, sondern kann im Rahmen der Patentansprüche weitgehend variiert werden.
1. Zweirädriger mit Deichsel versehener Golfhandwagen mit einem Behälter, der in mehrere
Abteilungen für Golfschläger, Zubehör u.s.w. und zur Aufnahme des Radgestelles und
der Räder in deren inaktiven Stellung aufgeteilt ist, wobei das Radgestell teils kraftbündig
mit dem Behälter verbunden und teils gegenüber diesem so angeordnet ist, dass in aktiver
Stellung des Radgestelles der Behälter gewichtsmässig ausgeglichen ist, und somit
das freie Ende der Deichsel entlastet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Deichsel
(21) als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, dessen kürzerer Arm (24) auf ein erstes
Gelenkarmsystem (27) wirkt, wodurch das Radgestell (15) in den bzw. aus dem Behälter
(11) ein- bzw. ausgeschwenkt wird, und dass ein zweites Gelenkarmsystem (34) vorgesehen
ist, das durch Betätigen der Deichsel (21) auf das Radgestell (15) wirkt, wodurch
in dessen ausgeschwenkter Stellung ein Spreizen der mit je einem Rad (20) versehenen
Beine (18, 19) des Radgestelles bzw. ein Einziehen der Bhine bewirkt wird.
2. Golfhandwagen nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, dass das erste Gelenkarmsystem
(27) zwei schwenkbar mit einander verbundene Gelenkarme (28, 29) umfasst, von denen
der eine (28) an dem Behälter (11) und der andere an dem Radgestell (15) angelenkt
ist, dass längs des einen Gelenkarmes (29) Führungen (33) für eine Kulissensteuerung
(32) vorgesehen sind, in welcher eine mit dem kürzeren Arm (24) der Deichsel (21)
gelenkig verbundene Stange (26) frei verschiebbar ist, und dass auf das erste Gelenkarmsystem
(27) eine längs der Stange (26) angeordnete Feder (38) wirkt.
3. Golfhandwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gelenkarmsystem
(34) zwei schwenkbar mit einander verbundene Gelenkarme (35, 36) umfasst, die je mit
einem Bein (18 bzw. 19) des Radgestelles (15) schwenkbar verbunden sind, und dass
die mit dem kürzeren Arm (24) der Deiçhsel (21) verbundene Stange (26) mit ihrem anderen
Ende an den für die Gelenkarme (35, 36) des zweiten Gelenkarmsystemes (34) gemeinsamen
Drehpunkt (37) angelenkt ist.