[0001] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von 7-Hydroxy-cumarin-Verbindungen der
allgemeinen Formel

worin
A für einen heterocyclischen Rest, der in der Farbstoffchemie übliche nichtionogene
Substituenten enthalten kann,
R für Wasserstoff oder Cyan und
Z für Sauerstoff oder NH stehen und
der Ring B nichtionisch weiter substituiert sein kann, insbesondere durch eine C1- bis C3-Alkylgruppe oder ein Chloratom,
[0002] zum Imprägnieren von Papier, insbesondere zum Imprägnieren von fälschungssicher zu
machenden Papieren.
[0003] In der Deutschen Offenlegungsschrift 27 47 349 wird die Überlegenheit des Pyranins
zum Imprägnieren von fälschungssicher zu machenden Papieren gegenüber bisher verwendeten
Indikatoren hervorgehoben. Überraschenderweise lassen sich Verbindungen der Formel
I trotz des Fehlens wasserlöslich machender Sulfonsäuregruppen vorteilhaft zum Imprägnieren
derartiger Papiere verwenden. Sie zeigen bei der Einwirkung alkalisch reagierender
Tintenlöscher eine überlegene Gelb-
.bzw. Rotfärbung, die sich durch hohe Farbstärke und Beständigkeit auszeichnet.
[0004] Heterocyclische Reste A können beispielsweise der Oxazol-, Benzoxazol-, Thiazol-,
Benzthiazol-, Imidazol-, Benzimidazol-, Furan-,Benzo[b]furan-, Thiophen-, Benzo[b]thiophen-,
Pyridin-, Chinolin-, Pyrimidin-, Chinazolon-, Chinoxalin-, 1,2,4-Benzthiadiazin-1,1-dioxid-,
1,3,4-Oxadiazol-, 1,3,4-Thiadiazol-, 1,2,3-Triazol-1-, 1,2,3-Triazol-2-, 1,2,4-Triazol-1-oder
Benzo-s-triazol-Reihe angehören, wobei den aufgeführten benzanellierten Heterocyclen
auch noch ein weiterer Benzoring ankondensiert sein kann.
[0005] Bevorzugte heterocyclische Reste A sind solche der Benzthiazol-, Benzoxazol-, Benzimidazol-,
Chinazol-4-on-, Benz[b]furan-, Benz[b]thiophen-, 5-Phenyl-1,3,4-oxadiazol-, 5-Phenyl-1,3,4-thiadiazol-
oder Pyridin-Reihe.
[0006] Geeignete,in der Farbstoffchemie übliche Substituenten sind beispielsweise C
1- bis C
4-Alkyl, C
1- bis C
4-Alkoxy, Phenyl-C
1- bis C
3-alkyl, Cyclohexyl, gegebenenfalls durch 1 - 2 C
1= bis C
4-Alkyl, C
1- bis C2-Alkoxy und/oder Chlor substituiertes Phenyl, Trifluormethyl, Chlor, C
1- bis C
4-Alkoxycarbonyl, Carboxyl, gegebenenfalls durch 1 - 2 C
1- bis C
4-Alkylreste substituierte Carbamoyl- oder Sulfamoylgruppen, C
1- bis C4-Alkylsulfonyl, Phenyl-C
1- bis C
3-alkylsulfonyl, Phenylsulfonyl, C
1- bis C
4-Alkylmercapto und Phenylmercapto.
[0007] Im Rahmen der Erfindung sind bevorzugte Verbindungen solche der Formel

worin
Z für Sauerstoff oder NH,
R für Wasserstoff oder Cyan,
X für -0-, -S- oder -N(R1)-,
R1 für Wasserstoff, C1- bis C4-Alkyl, Benzyl oder Phenyl und
D für die restlichen Glieder eines Benzoxazol-2-yl-, Benzthiazol-2-yl-, Benzimidazol-2-yl,
Chinazol-4-on-2-yl-, 5-Phenyl-1,3,4-oxadiazol-2-yl- oder 5-Phenyl-1,3,4-thiadiazol-2-yl-Restes
stehen, wobei
D gegebenenfalls durch 1 - 2 C1- bis C4-Alkyl, 1 - 2 Chlor, C1- bis C2-Alkoxy, Phenyl, Cyclohexyl, C1- bis C4-Alkylsulfonyl, Carboxy oder C1- bis C2-Alkoxycarbonyl substituiert sein kann.
[0008] Von besonderer technischer Bedeutung sind diejenigen Verbindungen der Formel II,
in welchen
Z für Sauerstoff und
R für Wasserstoff stehen und
XundD zusammen ein gegebenenfalls in der angegebenen Weise substituiertes Benzoxazol-Ringsystem
bilden.
[0009] Die Verbindungen der Formel I sind großenteils bekannt (DE-OS 27 02 337) oder können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden, insbesondere dadurch, daß man einen Resorcylaldehyd

worin
B die oben genannte Bedeutung besitzt,
mit einer Verbindung der Formel

worin
Q für eine gegebenenfalls funktionell abgewandelte Carboxylgruppe steht und
A die oben angegebene Bedeutung besitzt,
unter Cumarinringschluß kondensiert und gegebenenfalls anschließend mit Alkalicyanid/Brom
in an sich bekannter Weise cyanidiert.
[0010] Als funktionell abgewandelte Carboxylgruppe kommen insbesondere C
1- bis C
4-Alkylester, gegebenenfalls durch 1 - 2 C
1- bis C
4-Alkylreste substituierte Carbonamide, Carbopiperidid, Carbopyrrolidid, Carbomorpholid,
Carbothiomorpholid, Carbopiperazid und die Nitrilgruppe in Betracht.
[0011] Im Falle Q = CN kann das primär bei der Kondensation entstehende Cumarin-2-imid (Formel
I mit Z = NH) anschließend gewünschtenfalls noch durch Behandlung mit einer wäßrigen
Mineralsäure, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, zur Cumarinverbindung I (mit Z = 0)
verseift werden.
[0012] Die an sich bekannte Methode der Einführung einer 4-Cyangruppe in das Cumarinringsystem
mit Alkalicyanid und Brom, die hier zur Herstellung von Verbindungen der Formel I,
in welchen R = CN bedeutet, dient, ist in Dyes and Pigments 1 (1980) 3-15 sowie in
der DE-OS 28 44 299 beschrieben. Als Lösungsmittel kommt Dimethylformamid in Betracht.
Man setzt beispielsweise bei 10 - 50°C zunächst mit einer Alkalicyanidlösung um und
oxidiert dann bei 0 - 10°C mit Brom.
[0013] Die 7-Hydroxy-cumarin-Verbindungen der Formel I werden zweckmäßig in Form einer wäßrigen
Suspension oder Dispersion mit einem Wirkstoffgehalt von 0,01 bis 0,5, vorzugsweise
0,05 bis 0,2 Gewichtsprozent im pH-Bereich von unter 6, insbesondere von 5 bis 1,
eingesetzt. Vorteilhaft kann durch Zusatz von 1 - 10 Gewichtsprozent eines säurebeständigen,
vorzugsweise nichtionischen Dispergiermittels, wie beispielsweise eines Polyethers
aus Oleylalkohol und 20 - 50 mol Ethylenoxid, eine sehr feine Verteilung erzielt werden.
Aus der erhaltenen Dispersion wird vorteilhaft durch Zusatz eines üblichen Leimungsmittels,
wie oxidierte Stärke (5 - 15 Gewichtsprozent)', ein Papierleim hergestellt und mit
diesem in der Weise ein Papier imprägniert, daß die Konzentration etwa 0,05 bis 0,2
g Reagenz pro m
2 beträgt. Man erhält ein weißes Papier, das bei der Behandlung mit einem Tintenlöschstift
oder einem anderen alkalischen Reagenz eine kräftige, sehr beständige gelbe oder rote
Färbung ergibt.
Beispiel 1
[0014] 0,1 g Verbindung der Formel

hergestellt durch Kondensation vonBenzoxazol -2-yl-essigsäureethylester und Resorcylaldehyd
in siedendem Ethanol mit Piperidinacetat als Katalysator, werden in 100 ml Wasser
unter Zusatz von 0,005g eines Dispergiermittels (Polyether aus Oleylalkohol und 50
mol Ethylenoxid) fein dispergiert, mit 10 g oxidierter Stärke versetzt und mit Salzsäure
auf pH 2 gestellt. Mit der erhaltenen Dispersion wird ein Papier in der Weise imprägniert,
daß die Konzentration etwa 0,1 g Reagenz/m
2 beträgt. Man erhält ein weißes Papier, das bei der Behandlung mit einem Tintenlöschstift
eine kräftige,gelbgrüne, sehr beständige Färbung ergibt.
1. Verwendung von 7-Hydroxy-cumarin-Verbindungen der allgemeinen Formel

worin
A für einen heterocyclischen Rest, der in der Farbstoffchemie übliche nichtionogene
Substituenten enthalten kann,
R für Wasserstoff oder Cyan und
Z für Sauerstoff oder NH stehen und
der Ring B nichtionisch weiter substituiert sein kann,
zum Imprägnieren von Papier.
2. Verwendung von 7-Hydroxy-cumarin-Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
der heterocyclische Rest A der Benzthiazol-, Benzoxazol-, Benzimidazol-, Chinazol-4-on-,
Benzo[b]thiophen-, Benzo[b]furan-, 5-Phenyl-1,3,4-oxadiazol-, 5-Phenyl-1,3,4-thiadiazol-
oder Pyridin-Reihe angehört und
die Substituenten in A · ausgewählt sind aus der Reihe C1- bis C4-Alkyl, C1- bis C4-Alkoxy, Phenyl-C1- bis C3-alkyl, Cyclohexyl, gegebenenfalls durch 1-2 C1- bis C4-Alkyl, C1- bis C2-Alkoxy und/oder Chlor substituiertes Phenyl, Trifluormethyl, Chlor C1- bis C4-Alkoxycarbonyl, Carboxyl, gegebenenfalls durch 1-2 C1- bis C4-Alkylreste substituierte Carbamoyl- oder Sulfamoylgruppen, C1- bis C4-Alkylsulfonyl, Phenyl-C1- bis C3- alkylsulfonyl, Phenylsulfonyl, C1- bis C4-Alkylmercapto und Phenylmercapto und
der Ring B gegebenenfalls noch eine C1- bis C3-Alkylgruppe oder Chlor enthält.
3. Verwendung von 7-Hydroxy-cumarin-Verbindungen der Formel

worin
Z für Sauerstoff oder NH,
R für Wasserstoff oder Cyan,
X für -0-, -S- oder -N(R1)-,
R für Wasserstoff, C1- bis C4-Alkyl, Benzyl oder Phenyl und
D für die restlichen Glieder eines Benzoxazol-2-yl-; Benzthiazol-2-yl-, Benzimidazol-2-yl-,
Chinazol-4-on-2-yl-, 5-Phenyl-1,3,4-oxadiazol-2-yl- oder 5-Phenyl-1,3,4-thiadiazol-2-yl-Restes
stehen, wobei
D gegebenenfalls durch 1 - 2 C1- bis C4-Alkyl, 1 - 2 Chlor, C1- bis C2-Alkoxy, Phenyl, Cyclohexyl, C1- bis C4-Alkylsulfonyl, Carboxy oder C1- bis C2-Alkylcarbonyl substituiert sein kann,
zum Imprägnieren von Papier.
4. Verwendung von 7-Hydroxy-cumarin-Verbindungen gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß
Z für Sauerstoff und
R für Wasserstoff stehen und
X und D zusammen ein gegebenenfalls in der in Anspruch 3 angegebenen Weise substituiertes
Benzoxazol-Ringsystem bilden.