(19)
(11) EP 0 056 363 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.07.1982  Patentblatt  1982/29

(21) Anmeldenummer: 82890001.9

(22) Anmeldetag:  08.01.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F27B 3/08, H05B 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI LU SE

(30) Priorität: 13.01.1981 AT 99/81

(71) Anmelder: VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft
A-4010 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Lugscheider, Walter, Dr., Dipl.-Ing.
    A-4045 Linz (AT)
  • Kilches, Helmut Dieter, Dipl.-Ing.
    A-4481 Asten (AT)
  • Riegler, Ernst
    A-4470 Enns (AT)
  • Zajicek, Ernst
    A-4100 Ottensheim (AT)

(74) Vertreter: Wolfram, Gustav, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Sonn, Pawloy, Weinzinger & Wolfram, Riemergasse 14
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Plasmaschmelzofen


    (57) Bei einem Plasmaschmelzofen (1, 2, 7) mit einem oder mehreren die Ofenauskleidung (21) durchsetzenden Plasmabrennern (11), inbesondere mit einem vertikal in das Innere des Ofens ragenden Plasmabrenner, ist zum Zweck einer möglichst gleichmässigen Beanspruchung der Auskleidung durch Wärmestrahlung die Innenfläche (20) der Auskleidung (21) schräg, nach oben konvergierend, ausgebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Plasmaschmelzofen mit einem oder mehreren die Ofenauskleidung durchsetzenden Plasmabrennern, insbesondere mit einem vertikal in das Innere des Ofens ragenden Plasmabrenner.

    [0002] Bei bekannten Plasmaschmelzöfen ist die Ausmauerung zylindrisch ausgeführt. Die vom Plasmastrahl erfolgende Ausstrahlung der Wärmeenergie bedingt eine große Belastung für die Auskleidung. Die auf die zylindrische Auskleidung in einer Ebene senkrecht zur Achse der zylindrischen Ausmauerung sich ausbreitende Wärmestrahlung wird in dieser Ebene von der Ausmauerung reflektiert und bewirkt in einem in dieser Ebene liegenden Bandbereich der Auskleidung eine sehr hohe Temperaturbelastung und damit eine starke Temperatursteigerung der Auskleidung. In der Praxis hat dies dazu geführt, daß die Ofenreise vorzeitig beendet werden muß, weil insbesondere die Zone in dem Bereich der Auskleidung knapp ober dem Badspiegel des Ofens thermisch überbeansprucht ist. Der übrige Teil der Auskleidung wäre noch gut brauchbar; der überbeanspruchte Teil der Ausmauerung muß jedoch vorzeitig erneu- ert werden. Besonders stark tritt diese bandartige Beschädigung der Auskleidung bei kleineren Plasmaschmelzöfen auf, bei denen der Plasmabrenner vertikal in das Innere des Ofens ragt, da die stärkste Wärmestrahlung senkrecht zur Achse des Plasmastrahles auftritt.

    [0003] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, einen Plasmaschmelzofen der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei dem die Auskleidung einer möglichst gleichmäßigen Beanspruchung durch Wärmestrahlung und'damit einem möglichst gleichmäßigen Verschleiß unterworfen ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Innenfläche der Auskleidung schräg, nach oben konvergierend, ausgebildet ist.

    [0005] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Konvergenzwinkel α zwischen 5 und 15°, insbesondere 5 bis 10°.

    [0006] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1 eine Plasmaschmelzanlage in Seitenansicht und Fig. 2 im Grundriß zeigen. In Fig. 3 ist in vereinfachter schematischer Darstellung ein Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 2 durch das Ofengefäß veranschaulicht. Fig. 4 zeigt in zu Fig. 3 analoger Darstellung eine Ausführungsform mit einem vertikal in das Innere ragenden Plasmabrenner.

    [0007] Ein Ofenoberteil 1 eines Plasmaschmelzofens, insbesondere eines Plasmaprimärschmelzofens, ist mit einem Deckel 2, der von einem Deckeltragwerk 3 getragen ist, versehen. Von dem Deckel aus ragt ein Rauchgaskrümmer 4 zu einer nicht dargestellten Absaugung. Seitlich neben dem Ofenoberteil 1 sind das Deckelhubwerk 5 und das Deckelschwenkwerk 6 angeordnet. Der Ofenunterteil 7 ruht mit Wiegebalken 8 auf am Fundament 10 abgestützten Laufbahnen 9. Jeder der drei Plasmabrenner 11 ist auf einem Schrägbrennermechanismus 12 verfahrbar gelagert.

    [0008] Die Schlackentüre ist mit 13 und die Abgießschnauze mit 14 bezeichnet.

    [0009] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist der aus dem Plasmabrenner 11 austretende Plasmastrahl 15 schräg gegen die Badoberfläche 16 des Stahlbades 17 gerichtet. Die Wärmestrahlung ist in einem Punkt 18 des Plasmastrahles 15 bildlich durch eine Kugel 19 veranschaulicht.

    [0010] Die Innenfläche 20 der feuerfesten Auskleidung 21 des Ofens ist kegelförmig und schräg, nach oben konvergierend, ausgerichtet, wobei der Neigungswinkel α der Innenfläche 20 der feuerfesten Auskleidung 21 gegenüber der Vertikalen zwischen 5 und 150 liegt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt ot 10°. Die Schräge der Innenfläche der Auskleidung reicht bis in den Deckel 2. Der Deckel selbst ist an seiner Innenseite 22 gewölbt ausgebildet, wobei die Stichhöhe 23 etwa 10 % des Deckeldurchmessers 24 ausmacht.

    [0011] Die sich horizontal, d.h. in einer Ebene 25 senkrecht zur Achse 26 des Ofengefäßes ausbreitende Wärmestrahlung wird, wie aus Fig. 3,anhand des Pfeiles 27 veranschaulicht, ersichtlich ist, gegen das Bad 17 reflektiert, wo die noch vorhandene Restenergie zu einer zusätzlichen Erwärmung des Bades führt. Anhand eines weiteren Pfeiles 28 ist die Reflexion eines nach oben gerichteten Wärmestrahles veranschaulicht. Der dreifach reflektierte Wärmestrahl gelangt ebenfalls zu dem Bad 17.

    [0012] Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, ist die sich in der horizontalen Ebene 25 ausbreitende Wärmestrahlung am größten bei einem Plasmaschmelzofen mit einem zentral angeordneten, vertikal in das Innere des Ofens ragenden Plasmabrenner 11. Die bandartige Beschädigung der Auskleidung wäre bei einem Plasmaschmelzofen konventioneller Bauart besonders stark. Erfindungsgemäß wird die sich in der horizontalen Ebene 25 ausbreitende Wärmestrahlung direkt unter einmaliger Reflexion gegen das Bad 17 reflektiert, sodaß die bandartige Beschädigung vermieden und dem Bad vermehrt Energie zugeführt wird.

    [0013] Bei dem erfindungsgemäßen Ofen ist somit nicht nur die Energieausnützung verbessert, sondern auch die Wärmeaufteilung auf die Auskleidung vergleichmäßigt. Dies führt neben einer Energieeinsparung zu einer längeren Lebensdauer der Auskleidung. Außerdem führt die zusätzliche Erwärmung des Bades bei gleicher Energiezuführung zu einer Verkürzung der Chargendauer, d.h. der "TAP TO TAP"-Zeit.


    Ansprüche

    1. Plasmaschmelzofen mit einem oder mehreren die Ofenauskleidung durchsetzenden Plasmabrennern, insbesondere mit einem vertikal in das Innere des Ofens ragenden Plasmabrenner, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche (20) der Auskleidung (21) schräg, nach oben konvergierend, ausgebildet ist.
     
    2. Plasmaschmelzofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Konvergenzwinkel α zwischen 5 und 150, insbesondere 5 bis 10°, beträgt.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht