[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Gattung. Ein solches Verfahren ist Gegenstand der europäischen Patentanmeldung
80100241.1. Dieses Verfahren ermöglicht einen wirtschaftlichen Brückenaufbau im Taktverfahren
für alle Anwendungsfälle, bei denen die Brückenhöhe relativ gering ist, z.B. auch
bei der Herstellung von Hochstraßen. Da die Betonierung in Ortbeton erfolgt, wird
eine Verschiebung der Brückenabschnitte vermieden, die bei anderen bekannten Taktschiebeverfahren
erforderlich war (vgl. DE-PS 12 37 603). Der Vorschub des hierzu benutzten Takt-Lehrgerüstes
erfolgt schrittweise auf einer mitwandernden Verschiebebahn, die unabhängig von Geländeunebenheiten
in einer niedrigen Höhe über dem Erdreich stets im gleichen Abstand von der Unterkante
des Brückenaufbaus erstellt wird.
[0002] Schwierigkeiten können bei Anwendung dieses bekannten Verfahrens dann entstehen,
wenn die Gründung der Hilfsfundamente für die Verschiebebahn des Lehrgerüstes auf
setzungsempfindlichen Boden erfolgen muß.
[0003] Aus Kostengründen können die nur während des Baus benötigten Hilfsfundamente nicht
immer entsprechend den Hauptfundamenten bemessen werden, z.B. durch Tiefgründung,
so daß für diese Hilfsfundamente eine setzungsfreie Abstützung nicht absolut gewährleistet
werden kann.
[0004] Um bei gleichem Kostenaufwand massivere Hilfsfundamente anwenden zu können, wäre
es erwünscht, die Zahl der die Betonlast tragenden Hilfsfundamente zu verringern,
was auch von Vorteil beim Überfahren von Verkehrswegen, Wasserläufen oder anderen
Hindernissen sein würde.
[0005] Bisher hat man die Lage des Lehrgerüstes bei sich setzendem Boden dadurch aufrecht
erhalten, daß das Absenken durch Anheben mittels hydraulischer Pressen ausgeglichen
wurde. Es ist ferner durch die deutsche Patentanmeldung P 30 46 552.2 ein Hilfsstützenaufbau
bekannt, der durch Umlenken von durch Gewichte eingeführte Stützkräfte einen Ausgleich
von Fundamentsetzungen ermöglicht.
[0006] Der Vorgang des Betonierens läßt sich dabei so steuern, daß durch genügende Verzögerung
der Betonerhärtung und Wahl der Betonierrichtung längere Zeit bis zum Abschluß des
Betoniervorganges verstreicht und in dieser Zeit Höhenkorrekturen bei plastischem
Betonzustand durchgeführt werden können. Es können sich jedoch gewisse Probleme vom
Beginn der Erstarrung bis zur genügenden Erhärtung für eine Teilvorspannung ergeben.
Dieser Zeitraum umfaßt im allgemeinen zwei bis drei Tage. Wenn in dieser Zeit unbemerkte
Setzungen auftreten, kann eine Zusatzbeanspruchung auf den nicht vorgespannten Beton
erfolgen. Diese Zusatzbeanspruchung führt zwar im allgemeinen nicht zum vollständigen
Ausfall der Stützkraft des Taktverschiebegerüstes, da durch Rückfederungskräfte aus
der Lehrgerüsthauptträgerdurchbiegung auch in diesem Fall nach oben gerichtete Abstützkräfte
verbleiben. Jedoch gilt dies jeweils nur bis zu einem bestimmten Setzüngsmaß. Andererseits
werden die Abstützkräfte aus dem Gerüst in jedem Fall reduziert bzw. umgelagert, und
es ergeben sich entsprechend Schnittkräfte in dem noch frischen nicht vorgespannten
Beton. Wieweit diese Schnittkräfte durch schlaffe Bewährung aufnehmbar sind, ist jeweils
von Fall zu Fall verschieden.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren gemäß Oberbegriff des
Anspruchs 1 so auszugestalten, daß die vom Lehrgerüst auf die Hilfsfundamente übertragene
Belastungen geringer werden oder auf weniger und besser in ihrer Höhenlage zu kontrollierenden
Abstützpunkte abgesetzt werden.
[0008] Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale. Durch diese Aufhängung des Lehrgerüstes am bereits betonierten
letzten Brückenabschnitt wird gewährleistet, daß etwa die Hälfte der Betonlast und
des Gerüstaufbaus über den Brückenabschnitt auf den Hauptpfeiler bzw. eine Hilfsstütze
übertragen wird, und die Lehrgerüststützen demgemäß nur noch etwa die halbe Last aufzunehmen
brauchen. Dabei ist es zweckmäßig, die Stützen benachbart zu diesem Aufhängepunkt
einzuziehen, auszuschwenken oder zu demontieren, um nur die in Vorfahrrichtung vorn
liegenden Stützen lasttragend wirksam zu machen. Die Aufhängung kann dabei entweder
nur zur Aufnahme von Querkräften gelenkig ausgebildet sein, oder die Verankerung kann
in der Weise erfolgen, daß Querkräfte und Biegemomente aufgenommen werden können.
Dies geschieht zweckmäßigerweise durch Verlängerung der Hauptträger bis zum betonierten
Abschnitt hin, und durch zusätzliche Konstruktionselemente, wobei der Anschluß an
dem bereits vorher betonierten Abschnitt so dimensioniert werden muß, daß die anteilige
Betonierlast und das Gerüsteigengewicht unter der Voraussetzung aufgenommen werden
können, daß die innere Lehrgerüststütze nicht belastet wird. Die gesamte Last ruht
dann auf dem vorher betonierten Abschnitt bzw. der äußeren Gerüststütze. Die hintere
Gerüststütze wird daher nur zum Verfahren des Gerüstes benötigt.
[0009] Für den Fall, daß die Anzahl der Stützen aus verkehrstechnischen Gründen reduziert
werden soll, oder weil infolge der Geländeverhältnisse eine geringere Anzahl von Stützen
vorteilhaft wäre, kann die jeweils in Fahrtrichtung hinten liegende Stütze hochklappbar,demontierbar
oder einziehbar ausgeführt werden.
[0010] Durch die Erfindung wird es möglich, größere Stützweiten für die Lehrgerüsthauptträger
zu benutzen, wenn diese entsprechend dimensioniert werden. Im Anschlußbereich an die
vorher betonierten Abschnitte ergeben sich Durchbiegungen der Gerüsthauptträger nur
während des Betonierens, jedoch nicht mehr in der ersten Erstarrungsperiode vor dem
Vorspannen. Bei einer Setzung der vorderen Lehrgerüststütze ergeben sich in jedem
Fall nur geringe Zusatzspannungen, da das statische System für diesen Setzungslastfall
normalerweise ein außen abgestützter langer Kragbalken ist, der für Absenkung dieser
Abstützung sehr unempfindlich ist. In dem kritischen Anschlußbereich an dem bereits
betonierten Abschnitt werden jedenfalls keine Risse entstehen. Wenn die äußere Gerüststütze
eine nachträgliche Setzung erfährt, entstehen im Anschlußbereich jedenfalls zusätzliche
Druckkräfte an der Unterseite des Querschnitts, die zumeist die für Risse am meisten
gefährdetste Querschnittsstelle ist.
[0011] Bei der Belastung des bereits betonierten und teilvorgespannten Abschnittes durch
den Lehrgerüstaufbau für den nächsten Abschnitt ergeben sich Zusatzschnittkräfte,
die aufgenommen werden müssen. Daher ist es erforderlich, die zentrische Vorspannung
für diesen Lastfall zu dimensionieren und die Lage der zentrischen Vorspannung darauf
abzustimmen. Im allgemeinen wird sich hierdurch eine Vergrößerung der zentrischen
Vorspannung ergeben, die jedoch zumindest zu einer teilweisen Verringerung der nachträglich
aufzubringenden exzentrischen Vorspannung führt. Die Aufwendungen für die Lehrgerüst-Hilfsfundamente
werden demgegenüber geringer.
[0012] Da setzungsempfindliche Fundamente im Lehrgerüstbau um so besser zu beherrschen sind
je weniger Stellen die Lasten tragen müssen, werden zweckmäßigerweise bei dem zur
Durchführung des Verfahrens vorgesehenen Lehrgerüst nur die die Schienen abstützenden
Fundamente benötigt, während die seitlichen Gerüstaufbauten über ausschwenkbare Schrägstützen
getragen werden, die am Fuß der Hauptgerüststützen lösbar befestigt sind, so daß das
Lehrgerüst dann im Normalfall nur noch an zwei Punkten aufliegt, falls an den vorher
betonierten Abschnitt nach Fig. 1B angehängt wird, oder auf vier Punkten wenn die
hinteren Stützen 36 tragend verbleiben.
[0013] Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Ansprüchen
2 bis 5 und die Unteransprüche 6 bis 9 kennzeichnen weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Lehrgerüstes.
[0014] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigen
[0015] Figur 1A zusammen mit Figur 1B eine schematische Seitenansicht eines im Bau befindlichen
Brückenbauwerks, das nach dem erfindungsgemäßen Taktverfahren abschnittsweise gemäß
der zeichnerischen Darstellung von links nach rechts erstellt wird und
Figur 1C eine Teilansicht der Presse zum Gerüstablassen, und
Figur 2 einen Schnitt nach der Linie II-II gemäß Figur 1, welcher den zuletzt erstellten
Brückenabschnitt mit seiner Schalung und einem diese Schalung tragenden Lehrgerüst
erkennen läßt, mit einem Pfeiler pro Pfeilerachse und tragenden Mittelquerschnitt
im Überbau, in größerem Maßstab und
Figur 3 eine der Figur 2 entsprechende Schnittansicht einer Schalung mit Lehrgerüst
bei einem Brückenaufbau mit zwei Pfeilern pro Pfeilerachse und
Figur 4 eine den Figuren 2 und 3 entsprechende Schnittansicht einer Schalung mit Lehrgerüst
für einen Brückenaufbau mit drei Pfeilern pro Pfeilerachse.
[0016] Figur 1A zeigt zusammen mit Figur 1B einen im Bau befindlichen Teil einer Spannbetonbrücke,
die nach Fertigstellung auf von Hauptfundamenten 10 getragenen Pfeilern 12 über Brückenlager
14 abgestützt ist. Die Brücke wird abschnittsweise im Taktverfahren mittels einer
von einem Lehrgerüst 16 getragenen Schalung 17 an Ort und Stelle armiert und betoniert.
Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Brückenoberbau aus auf einem
Pfeiler 12 aufliegenden Brückenbetonabschnitten 18 und dazwischen befindlichen Verbin
dungs-Brückenbetonabschnitten 20. Sämtliche Abschnitte, die auf der gleichen Schalung
17 betoniert sind, werden auf einunddemselben Lehrgerüst gefertigt. Zum Aufbau der
Brücke werden zwischen den Hauptfundamenten 10 Hilfsfundamente 22 im Boden erreichtet,
die gemäß den dargestellten Ausführungsbeispielen jeweils zwei Fundamentblöcke 24,
26 aufweisen. Auf den Fundamentblöcken 24 sind Hilfsstützen 30 abgestützt, die nach
Fertigstellung eines Verbindungsabschnittes 20 diesen Abschnitt des Brückenoberbaues
tragen, solange die Verbindung mit dem vom nächsten Brückenpfeiler getragenen Brückenabschnitt
18 nicht vollendet ist und eine ausreichende Vorspannung noch nicht aufgebracht ist.
Die Fundamentblöcke 26 tragen eine durch Schienen 32 gebildete Verschiebebahn, die
vorzugsweise wandernd, d.h. nur auf eine kurze Länge vor und hinter dem zu betonierenden
Takt erstellt bzw. aufgebaut wird. Auf dieser Verschiebebahn ist das Lehrgerüst 16
fahrbar. Die Schienen 32 verlaufen in einem stets gleichen Abstand von der Unterkante
des Brückenoberbaues, der horizontal aber auch mit Gefälle verlaufend ausgebildet
sein kann, oder auch gleiche oder unterschiedliche Krümmungsradien besitzen kann,
in welch letzterem Falle die Schalung entsprechend abzuändern wäre.
[0017] Das Lehrgerüst 16 ruht auf hydraulischen Preßstempeln 36, die von Wälzwagen 38 getragen
auf den Schienen 32 der Verschiebebahn ablaufen und gegenüber den die Schalung 17
abstützenden Querträgern 40 versteift sind. Am in Fahrtrichtung hinteren Ende ist
die Schalung mit ihren Längsträgern 48 am vorderen Ende des zuvor gebauten Brückenabschnitts
20 über Verankerungsmittel 60 aufgehängt, so daß die hinteren Preßstempel 36 enlastet
sind und eingezogen, demontiert oder abgeklappt werden können.
[0018] Der freien Verschiebbarkeit des die Schalung tragenden Lehrgerüstes stehen jedoch
die Hilfsstützen 30 und die Pfeiler 12 entgegen. Es müssen daher im Bereich der Hilfsstützen
30 und im Bereich der Pfeiler 12 besondere Vorkehrungen getroffen werden, damit die
im Querschnitt der Stützen bzw. der Pfeiler liegenden Teile von Schalung bzw. Lehrgerüst
aus dem Verschiebepfad entfernt werden. Dies geschieht, um den Gesamtzusammenhalt
des Lehrgerüstes und der Schalung zu gewährleisten, abschnittsweise, und zwar wird
jeweils der die Verschiebung behindernde Teil zwischen zwei Querträgern 40 mit diesen
entfernt, wodurch gewährleistet wird, daß durch die vor und hinter dem Pfeiler verbleibenden
Querträger der starre Aufbau erhalten bleibt.
[0019] Die Erstellung des Brückenüberbaus erfolgt dann abschnittsweise an jener Stelle,
wo der betreffende Brückenabschnitt auch nach Fertigstellung des Brückenbauwerks zu
liegen kommt. Um die von den Pfeilern 12 abgestützten Brückenabschnitte zu betonieren,
muß die Schalung im Bereich der Brückenauflager 14 entfernt werden und die Schalung
wird derart angebracht, daß die obere Platte der Brückenlager 14 einen Teil der Schalung
bildet und mit dem verbleibenden Teil der Schalung fluchtet.
[0020] Die Figuren 2 bis 4 veranschaulichen verschiedene Möglichkeiten des Schalungs- und
Lehrgerüstaufbaus für unterschiedliche Stützpfeilerausgestaltungen. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 2 ist lediglich ein einziger mittlerer Stützpfeiler 12 (der gegebenenfalls
auch aufgelöst konstruiert werden kann) vorhanden. Wie aus Figur 2 ersichtlich, können
die Hydraulikpreßstempel 36 an diesem Mittelpfeiler 12 auf den Schienen 32 frei vorbeifahren,
und es muß lediglich Sorge dafür getragen werden, daß der Mittelteil der Querträger
40 und die im Pfeilerbereich liegende Schalung entfernt wird. Dies geschieht nach
dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 dadurch, daß die Querträger 40 in diesem Bereich
in zwei Abschnitte 41 und 42 unterteilt sind, die in Pfeilrichtung jeweils nach außen
verschiebbar sind, wobei die Verschiebung über Spindeln, Hydraulikantriebe, Zahnstangenwinden
oder dgl. erfolgen kann. Die mittlere Schalungsplatte 44, die im Bereich des Pfeilers
12 liegt, ist in Längsrichtung der Schalung in der Längsmittelachse unterteilt und
weist außerdem querverlaufende Teilungen auf, so daß die so gebildeten Abschnitte,
wie durch die Pfeile 45 gekennzeichnet, nach unten geklappt werden können. In diesem
umgeklappten Zustand kann das Lehrgerüst um ein von den Querträgern 40 gebildetes
Feld weiter verfahren werden, und es können dann die Teile der Schalplatte 44 wieder
nach oben geklappt und die Querträgerabschnitte 41, 42 nach innen geschoben werden,
so daß wiederum ein starrer Verbund gewährleistet ist. Dieser Vorgang wird schrittweise
wiederholt, bis das gesamte Lehrgerüst am Pfeiler vorbeigefahren ist bzw. bis das
Gerüst soweit verfahren ist, daß die Schalung mit ihrer Mitte über dem 'Pfeiler 12
steht.
[0021] In gleicher Weise kann an den Hilfsstützen 30 vorbeigefahren werden, die, wie aus
Figur 2 ersichtlich, innerhalb des Pfeilerquerschnitts liegen, so daß im abgeklappten
Zustand der Schalplatte 44 auch an diesen Stützen vorbeigefahren werden kann. Die
hinteren Stützen können auch ganz einfach demontierbar ausgeführt werden, was in der
Praxis wahrscheinlich am einfachsten ist. Die Schrägstützen 50 zur Unterstützung der
Längsträger 48 unter den Kragplatten können während des ganzen Verschiebevorganges
fest montiert verbleiben.
[0022] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3 sind jeweils zwei Pfeiler 12a und 12b vorhanden,
an denen das Lehrgerüst vorbeigefahren werden muß. Hier sind es die inneren Fundamentblöcke
26, auf denen die Laufschienen 32 montiert sind, auf welchen die Hydraulikpreßstempel
36 abgestützt sind oder im eingefahreren Zustand über den Wälzwagen 38 etc. verfahren
werden. Die Hilfsstützen 30 sind auf den äußeren Fundamentblock 24 abgestützt und
liegen in der Querschnittsebene der Pfeiler 12a bzw. 12b, so daß sowohl an diesen
Hilfsstützen als auch an den Pfeilern vorbeigefahren werden kann, wenn die entsprechenden,
in diesem Querschnitt liegenden Teile entfernt sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel
werden die Querträgerabschnitte 41 bzw. 42 zum Zwecke des Überfahrens der Pfeiler
jeweils nach innen verschoben, um die Schalungsplatten 44 über den Pfeilern 12a und
12b freizugeben, die in der ersichtlichen Weise 45 nach innen geklappt werden können.
Die Gerüstschrägstützen 50, die beim Verfahren nach außen geschwenkt werden, sind
am Fuß der Preßstempel 36 abgestützt.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 4 sind vom Lehrgerüst bzw. der Schalung jeweils
drei Pfeiler 12c, 12d, 12e zu überfahren. Zu diesem Zweck werden zwei Lehrgerüste
16 vorgesehen, die auf je zwei Schienen 32 eines äußeren bzw. mittleren Hilfsfundamentes
ablaufen. Auch hier liegen die Hilfsstützen 30 wiederum im Bereich des Querschnitts
der Pfeiler und können somit durch die gleichen Vorkehrungen umfahren werden wie die
Pfeiler selbst. Wie bei den Ausführungsbeispielen nach Figur 2 und 3 sind auch hier
die Querträger 40 abschnittsweise verschiebbar und die entsprechenden Schalungsplatten
46 sind aus dem Querschnittsbereich der Pfeiler bzw. Hilfsstützen herausschwenkbar.
[0024] Beu sämtlichen Ausführungsbeispielen gemäß Figur 2 bis 4 erfolgt der Zusammenhalt
des Lehrgerüstes durch Längsträger 48, die über die über den Querträgern 40 unter
der Schalung 17 in einem Querschnittsbereich angeordnet sind, der außerhalb des Querschnittsbereichs
der Pfeiler liegt. Diese Längsträger 48 sind mit den Hydraulikpreßstempel 36 verbunden,
die ihrerseits miteinander und mit den Längs- und Querträgern in geeigneter Weise
versteift sind. Gegenüber diesen Längsträgern 48 sind die Querträger 40 fest und die
Abschnitte 41 und 42 verschiebbar gelagert.
[0025] Bei Brücken gemäß Figur 3, die zwei Pfeiler pro Pfeilerquerachse aufweisen, besteht
das Lehrgerüst, wie ersichtlich, auf einem mittleren Lehrgerüstkörper, der auf den
Schienen 32 ruht, die auf zwei getrennten Fundamenten angeordnet sind und außerdem
sind zwei äußere Lehrgerüstkörper vorhanden, die durch die abkoppelbaren und nach
innen verschiebbaren Querträger im Abstand von ein Meter bis drei Meter verbunden
sind.
[0026] An den Außenlehrgerüsten sind schräge Stützen 50 angelenkt, die über die Füße der
Preßstempel 36 auf die jeweiligen Wälzwagen 38 abgestützt sind. Die Preßstempel 36
stehen demnach mit den Schrägstützen 50 auf der Schiene 32 oberhalb der Fundamentblöcke
26. Während des Verschiebevorganges werden die Hydraulikpressen eingefahren, so daß
sich das Lehrgerüst auf die Wälzwagen 38 absetzt. Während des Verschiebevorganges
beim Passieren der Bauwerkstützen 12 bzw. der Hilfsstützen 30 werden die Schrägstützen
50 vorübergehend abgeschwenkt, so daß in diesem Zustand das Eigengewicht des Außenlehrgerüstes
nur von den auskragenden Querträgern 40(im ausgefahrenen Zustand) getragen wird.
1. Verfahren zur abschnittweisen Herstellung von auf Pfeilern ruhenden und beim Bau
zusätzlich von Hilfsstützen abgestützten Spannbetonbrücken, bei welchem, ausgehend
von einem Brückenende, die einzelnen Brückenabschnitte nacheinander an Ort unter Verwendung
einer auf einem Lehrgerüst ruhenden Schalung armiert und betoniert werden, und nach
Fertigstellung jedes Brückenabschnitts das Lehrgerüst samt der auf ihm abgestützten
Schalung abgesenkt und um einen der Länge eines Abschnitts entsprechenden Takt auf
einer in Brückenlängsrichtung aufgebauten Verschiebebahn intermittierend schrittweise
verfahren wird, und für jeden Vorfahrschritt jeweils jener Teil von Lehrgerüst bzw.
Schalung der im Querschnitt eines Stützpfeilers oder einer Hilfsstütze liegt, aus
diesem Querschnitt entfernt wird, und nach jedem Vorfahrschritt die am Pfeiler bzw.
den Hilfsstützen vorbeigefahrenen Abschnitte von Gerüst und Schalung wieder in ihre
Wirkstellung zurückgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das in Baurichtung
hinten liegende Ende des Lehrgerüsts nach Vorfahren um einen Brückenabschnitt am vorderen
Ende des zuvor gefertigten Brückenabschnitts verankert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerung querkraftfest
erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerung auch noch biegesteif erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach Verankerung
des Hinterendes des Lehrgerüstes am vorderen Ende des Brückenabschnitts die benachbarten
Lehrgerüststützen (36) eingefahren werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem
Brücken- überbauabschnitt die zentrische Vorspannung so bemessen wird, daß die zusätzliche
anteilige Last des neu auf dem verankerten Lehrgerüst anzubetonierenden Abschnitts
aufgenommen wird.
6. Lehrgerüst zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß am in Vorfahrrichtung hinteren Ende der vom Lehrgerüst abgestützten
Schalung Verankerungsmittel (60) zum Aufhängen am vorderen Ende des zuletzt gefertigten
Brückenabschnitts vorgesehen sind.
7. Lehrgerüst nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsmittel
Konstruktionselemente, beispielsweise in Form von Schrauben, Spannankern, Distanzstücken
oder dgl. aufweisen, die eine Aufhängung ohne Einführung von Zusatzschnittkräften
bewirken.
8. Lehrgerüst nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die in Vorfahrrichtung
hinteren Stützen (36) hochziehbar oder hochklappbar oder demontierbar ausgebildet
sind.
9. Lehrgerüst nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterstützung
der Seitenteile des Lehrgerüstes, insbesondere der Längsträger (48) unter den Uberbaukragplatten
über ausschwenkbare Stützen (50) erfolgt, die lösbar am Fuß der Gerüststützen (36)
angreifen und mit diesen auf den Wälzwagen (38) abgestützt sind, die auf den auf Hilfsfundamenten
laufenden Schienen (32) ruhen.