[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Mehrzweckzelt, bei dem der Zeltmantel aus zwei
aufeinandergelegten Kunststoffbahnen besteht, die über die gesamte Fläche durch parallele
im Abstand voneinander verlaufende Nähte verbunden sind. Die dadurch entstehenden
Kammern sind mit Isolationsmaterial ausgefüllt.
[0002] Zelte sind in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt. Die herkömmlichen Zelte
bestehen vorwiegend aus porösen Zeltstoffen und bieten keine oder nur geringe Wärmeisolation.
Diese Zelte sind besonders im kalten, aber auch im warmen Klima speziell für Notunterkünfte
nur beschränkt verwendbar und nützen sich bei längerem Gebrauch sehr schnell ab. Insbesondere
bieten sie aber kein angenehmes Klima.
[0003] Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein isoliertes Mehrzweckzelt zu
schaffen, welches leicht und auch von Laien einwandfrei aufgestellt werden kann, sehr
robust ist und auch bei eventuell auftretenden Beschädigungen nicht zusammenfällt
und seinen festen Stand behält. Das Zelt soll auch in klimatisch extremen Situationen
der Witterung widerstehen und sowohl bei Kälte und Schnee, als auch bei Hitze ein
angenehmes Innenklima ermöglichen.
[0004] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt ist, näher erläutert.
Fig. 1 Eine perspektivische Ansicht eines aufgestellten Zeltes
Fig. 2 Eine perspektivische Darstellung des Traggerüstes
Fig. 3 Abwicklung der Hülle
Fig. 4 Detail Anschluss Zeltmantel-Bodenplatte
Fig. 5 Detail Aufbau Zeltmantel
Fig. 6 Detail Anschluss Zeltmantel - gewachsenes Terrain
Fig. 7 Detail Zusammenschluss zweier Dachelemente
[0005] Das Zelt besteht im wesentlichen aus einem Zeltmantel, welcher sich aus 2 Stirnelementen
(1) und zwei Dachelementen (2) zusammensetzt, einem vom Zeltmantel unabhängigen zusammensetzbaren
Traggerüst (Fig.2) und einer Bodenkonstruktion (Fig.4), welche gleichzeitig als Verpackungskiste
dient.
[0006] Das Zelt hat die Form eines Tunnels, der Querschnitt ist halbkreisförmig. Selbstverständlich
kann auch eine andere Zeltform gewählt werden; es ist aber von grossem Vorteil, wenn
sich die Elemente des Zeltmantels linear abwickeln lassen (Fig.3).
[0007] Der Zeltmantel (Fig.3) besteht aus einer Kunststoffaussenbahn (5) und einer Kunststoffinnenbahn
(6), welche über die gesamte Fläche durch parallele im Abstand zueinander verlaufende
Nähte (7) miteinander verschweisst sind. Die dadurch entstehenden Kammern (8) sind
mit Isolationsmaterial ausgefüllt (Fig.5). Während die Aussenbahn des Zeltmantels
flach liegt, ist die Innenbahn durch die Nahtstellen gefaltet (7). Dadurch wird erreicht,
dass sich der Zeltmantel auch bei erheblicher Isolationsstärke leicht rollen oder
zusammenfalten lässt.
[0008] Das Traggerüst (Fig.2) ist unabhängig vom Zeltmantel und besteht auskunststoffverkleidetenMetallrohren,
welche zusammengesteckt werden. Es erhält seine definitive Stabilität erst dadurch,
dass der Zeltmantel darüber zusammengezogen wird. Die Tragbogen werden in das gewachsene
Terrain (Fig.6) gesteckt (9) oder mittels Kastenklammern (10) an einer speziellen
Bodenkonstruktion (Fig.4) befestigt.
[0009] Zur Verankerung des Zeltes werden zweckmässig an den Längsseiten der Zeltbahnen Laschen
(10) vorgesehen, indem die innere und die äussere Bahn miteinander verschweisst werden.
Die vorstehenden Laschen sind mit Oesen versehen und können nach innen oder nach aussen
umgelegt und mittels Erdankern (11) oder Pflöcken im Erdreich befestigt werden (Fig.6)
oder aber auf eine feste Bodenkonstruktion aufgenagelt (12) werden.
[0010] Falls das Zelt ohne Holzboden verwendet wird (Fig.6), kann es mit einem zweckmässigen
und den jeweiligen Bedürfnissen angepassten Zeltboden, beispielsweise einem isolierten
Rollboden aus Kunststoff, ausgerüstet werden. Ein solcher Zeltboden ist mit den Laschen
des Zeltmantels verbunden oder wird lose innerhalb des Zeltes ausgelegt. Ein loser
Zeltboden bietet den Vorteil, dass er als Packhülle für das zusammengerollte Zelt
verwendet werden kann.
[0011] Das Zelt kann aber auch über einem festen Holzboden, welcher gleichzeitig zu einer
Verpackungskiste zusammengesetzt werden kann, errichtet werden (Fig.4). Die Kistenwände
(4) werden über einem Holzbalkenrost (3) als Bodenplatten ausgelegt. Die Tragbogen
werden mittels Kastenklammern (10) an der Bodenkonstruktion befestigt. Diese Methode
bietet den Vorteil, dass vorhandene Geländeunebenheiten oder Neigungen durch das Schiften
der Bodenbalken ausgeglichen werden können, so dass der Zeltboden in jedem Fall horizontal
zu liegen kommt.
[0012] Der Montagevorgang eines Zeltes ist sehr einfach. Zuerst wird der Holzboden ausgelegt,
dann wird das Traggerüst aufgestellt und schliesslich der Zeltmantel über das Gerüst
gezogen. Dabei werden die Stirnelemente (1) direkt mittels Laschen (13) an den Bogen
des Traggerüstes befestigt. Die Dachelemente (2) sind durch einen Zickzack-Schnürverschluss
(14) sowohl aussen, als auch innen miteinander verbunden. Stirnseitig ist an den Dachelementen
je ein Ueberfallappen (15) mit einem eingelegten Schnürzug (16) angebracht. Dieser
wird zusammengezogen, im Erdreich verankert und hält die ganze Konstruktion zusammen.
[0013] Um das Innere des Zeltes gegenüber dem Erdreich luft- und wasserdicht abzuschliessen,
sind auf den Längsseiten der Aussenbahnen des Zeltmantels freihängige Schmutzlappen
(17) aufgeschweisst. Diese Lappen werden über die Verankerung und/oder die Holzbodenkonstruktion
hinuntergezogen und ins Erdreich eingegraben oder mit losem Material angeschüttet.
[0014] Die Entlüftung des luftdicht abgeschlossenen Zeltes wird durch ein Entlüftungskamin
(18) gewährleistet. Das Entlüftungskamin wird in eine speziell vorgesehene Aussparung
(19) auf den Dachelementen eingeschraubt.
[0015] Türen und Fenster, welche in den Stirnseiten des Zeltes vorgesehen sind, können mittels
Klettenverschluss und einfachem Steckverschluss geschlossen werden. Die Türen (20)
sind analog dem Zeltmantel mit isolierten Kammern ausgerüstet und können aufgerollt
werden.
[0016] Der Zeltmantel kann aus durchsichtigem oder lichtdurchlässigem Material ausgeführt
werden, so dass durch die Schweissnähte Licht in das Innere des Zeltes dringen kann..
[0017] Ein in dieser Form aufgebautes und erstelltes Zelt steht sehr fest und ist äusserst
stabil, der Zeltmantel ist glatt und stabil, weil er gespannt wird und deshalb keine
Knickstellen aufweist.
[0018] Der Innenraum ist vollständig von einem Isolationsmantel umschlossen, er garantiert
sowohl eine wirksame Wärmeisolation, als auch einen dichten Raumabschluss. Dadurch
wird auch in klimatisch extremen Situationen ein angenehmes Innenraumklima ermöglicht.
[0019] Mittels des vorgesehenen Zickzackschnürverschluss (14) mit eingelegten Gummikäder
(21) können mehrere Zelteinheiten auf einfache Weise stirnseitig miteinander verbunden
werden (Fig.7).
[0020] Dieses Zelt kann mannigfaltigen technischen Zwecken dienen; bei Katastrophenfällen
als Notunterkunft, im Bauwesen, Zivilschutz, Militär, Sanität, bei Beobachtung und
Forschung unter klimatisch extremen Verhältnissen, aber auch zu Freizeitzwecken als
semipermanente Ferienunterkunft.
1 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeltmantel vorfaqonniert
ist und die Form des Zeltes bestimmt.
2 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Nähte zwischen der Innen-und Aussenbahn des Zeltmantels gesteppt, verleimt und/oder
verschweisst sind.
3 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteranspruch 1,2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussenbahn des Zeltmantels glatt und seine Innenbahn an den Nähten, durch
welche die beiden Zeltbahnen miteinander verbunden sind, in Falten gelegt ist.
Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteranspruch 1,2,3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussenbahn und die Innenbahn des Zeltmantels glatt sind und die einzelnen
Kammern des Zeltmantels durch zusätzliche Kunststoffbahnen, welche senkrecht zum innern
und äussern Mantel stehen, getrennt sind.
5 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüche 1,2,3,4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussenbahnen und/oder die Innenbahnen des Zeltmantels aus porösen Zeltstoffen
bestehen.
Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Zeltmantel derart in einzelne Elemente zerlegt ist, dass sich das Mehrzweckzelt
durch das Aneinanderreihen dieser Elemente beliebig in Längsrichtung erweitern lässt.
7 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1- 6, dadurch gekennzeichnet,
dass parallel über dem isolierten Zeltmantel in einem gebührenden Abstand eine unabhängige
Blache aufgespannt wird, so dass zwischen der äusseren Blache und dem darunterliegenden
isolierten Mantel eine Querlüftung ermöglicht wird.
8 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1- 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verpackungskiste des Zeltes gleichzeitig als Bodenkonstruktion des Zeltes
verwendet werden kann.
Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 - 8, dadurch gekennzeichnet,
dass es mit einem isolierenden, vom Zeltmantel lösbaren, Rollboden aus Kunststoff
versehen ist.
10 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1-9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Elemente des Zeltmantels mit Türen, Fenstern und/oder anderen Oeffnungen
versehen sind.