(19)
(11) EP 0 056 561 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.07.1982  Patentblatt  1982/30

(21) Anmeldenummer: 81810192.5

(22) Anmeldetag:  20.05.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04H 15/54, E04H 15/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 04.06.1980 CH 4305/80

(71) Anmelder: Schmid, Max Dipl. Arch. SIA
CH-3005 Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • Schmid, Max Dipl. Arch. SIA
    CH-3005 Bern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Isoliertes Mehrzweckzelt


    (57) ie Erfindung bezieht sich auf ein isoliertes Mehrzweckzelt mit semipermanentem Charakter. Es findet Anwendung für mannigfaltige technische Zwecke im Bauwesen, Militär, Zivilschutz, Sanität, Katastrophenhilfe sowie bei Beobachtung und Forschung unter klimatisch extremen Verhältnissen.
    Der Zeltmantel besteht aus zwei aufeinandergelegten Kunststoffbahnen, welche in parallelen Streifen zusammengeschweisst sind. Die dadurch entstehenden Kammern sind mit Isolationsmaterial ausgefüllt oder ausgeschäumt. Der Zeltmantel wird von einem unabhängigen Traggerüst aus Holz oder aus Metallrohren getragen.
    Das Zelt verfügt über einen demontablen Holzboden, welcher aus Deckel, Boden und Wänden der Verpackungskiste zusammengesetzt wird. Es kann aber auch ohne diesen Holzboden abgegeben werden; die Verpackungshülle dient dann gleichzeitig als Bodenmatte.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Mehrzweckzelt, bei dem der Zeltmantel aus zwei aufeinandergelegten Kunststoffbahnen besteht, die über die gesamte Fläche durch parallele im Abstand voneinander verlaufende Nähte verbunden sind. Die dadurch entstehenden Kammern sind mit Isolationsmaterial ausgefüllt.

    [0002] Zelte sind in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt. Die herkömmlichen Zelte bestehen vorwiegend aus porösen Zeltstoffen und bieten keine oder nur geringe Wärmeisolation. Diese Zelte sind besonders im kalten, aber auch im warmen Klima speziell für Notunterkünfte nur beschränkt verwendbar und nützen sich bei längerem Gebrauch sehr schnell ab. Insbesondere bieten sie aber kein angenehmes Klima.

    [0003] Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein isoliertes Mehrzweckzelt zu schaffen, welches leicht und auch von Laien einwandfrei aufgestellt werden kann, sehr robust ist und auch bei eventuell auftretenden Beschädigungen nicht zusammenfällt und seinen festen Stand behält. Das Zelt soll auch in klimatisch extremen Situationen der Witterung widerstehen und sowohl bei Kälte und Schnee, als auch bei Hitze ein angenehmes Innenklima ermöglichen.

    [0004] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt ist, näher erläutert.

    Fig. 1 Eine perspektivische Ansicht eines aufgestellten Zeltes

    Fig. 2 Eine perspektivische Darstellung des Traggerüstes

    Fig. 3 Abwicklung der Hülle

    Fig. 4 Detail Anschluss Zeltmantel-Bodenplatte

    Fig. 5 Detail Aufbau Zeltmantel

    Fig. 6 Detail Anschluss Zeltmantel - gewachsenes Terrain

    Fig. 7 Detail Zusammenschluss zweier Dachelemente



    [0005] Das Zelt besteht im wesentlichen aus einem Zeltmantel, welcher sich aus 2 Stirnelementen (1) und zwei Dachelementen (2) zusammensetzt, einem vom Zeltmantel unabhängigen zusammensetzbaren Traggerüst (Fig.2) und einer Bodenkonstruktion (Fig.4), welche gleichzeitig als Verpackungskiste dient.

    [0006] Das Zelt hat die Form eines Tunnels, der Querschnitt ist halbkreisförmig. Selbstverständlich kann auch eine andere Zeltform gewählt werden; es ist aber von grossem Vorteil, wenn sich die Elemente des Zeltmantels linear abwickeln lassen (Fig.3).

    [0007] Der Zeltmantel (Fig.3) besteht aus einer Kunststoffaussenbahn (5) und einer Kunststoffinnenbahn (6), welche über die gesamte Fläche durch parallele im Abstand zueinander verlaufende Nähte (7) miteinander verschweisst sind. Die dadurch entstehenden Kammern (8) sind mit Isolationsmaterial ausgefüllt (Fig.5). Während die Aussenbahn des Zeltmantels flach liegt, ist die Innenbahn durch die Nahtstellen gefaltet (7). Dadurch wird erreicht, dass sich der Zeltmantel auch bei erheblicher Isolationsstärke leicht rollen oder zusammenfalten lässt.

    [0008] Das Traggerüst (Fig.2) ist unabhängig vom Zeltmantel und besteht auskunststoffverkleidetenMetallrohren, welche zusammengesteckt werden. Es erhält seine definitive Stabilität erst dadurch, dass der Zeltmantel darüber zusammengezogen wird. Die Tragbogen werden in das gewachsene Terrain (Fig.6) gesteckt (9) oder mittels Kastenklammern (10) an einer speziellen Bodenkonstruktion (Fig.4) befestigt.

    [0009] Zur Verankerung des Zeltes werden zweckmässig an den Längsseiten der Zeltbahnen Laschen (10) vorgesehen, indem die innere und die äussere Bahn miteinander verschweisst werden. Die vorstehenden Laschen sind mit Oesen versehen und können nach innen oder nach aussen umgelegt und mittels Erdankern (11) oder Pflöcken im Erdreich befestigt werden (Fig.6) oder aber auf eine feste Bodenkonstruktion aufgenagelt (12) werden.

    [0010] Falls das Zelt ohne Holzboden verwendet wird (Fig.6), kann es mit einem zweckmässigen und den jeweiligen Bedürfnissen angepassten Zeltboden, beispielsweise einem isolierten Rollboden aus Kunststoff, ausgerüstet werden. Ein solcher Zeltboden ist mit den Laschen des Zeltmantels verbunden oder wird lose innerhalb des Zeltes ausgelegt. Ein loser Zeltboden bietet den Vorteil, dass er als Packhülle für das zusammengerollte Zelt verwendet werden kann.

    [0011] Das Zelt kann aber auch über einem festen Holzboden, welcher gleichzeitig zu einer Verpackungskiste zusammengesetzt werden kann, errichtet werden (Fig.4). Die Kistenwände (4) werden über einem Holzbalkenrost (3) als Bodenplatten ausgelegt. Die Tragbogen werden mittels Kastenklammern (10) an der Bodenkonstruktion befestigt. Diese Methode bietet den Vorteil, dass vorhandene Geländeunebenheiten oder Neigungen durch das Schiften der Bodenbalken ausgeglichen werden können, so dass der Zeltboden in jedem Fall horizontal zu liegen kommt.

    [0012] Der Montagevorgang eines Zeltes ist sehr einfach. Zuerst wird der Holzboden ausgelegt, dann wird das Traggerüst aufgestellt und schliesslich der Zeltmantel über das Gerüst gezogen. Dabei werden die Stirnelemente (1) direkt mittels Laschen (13) an den Bogen des Traggerüstes befestigt. Die Dachelemente (2) sind durch einen Zickzack-Schnürverschluss (14) sowohl aussen, als auch innen miteinander verbunden. Stirnseitig ist an den Dachelementen je ein Ueberfallappen (15) mit einem eingelegten Schnürzug (16) angebracht. Dieser wird zusammengezogen, im Erdreich verankert und hält die ganze Konstruktion zusammen.

    [0013] Um das Innere des Zeltes gegenüber dem Erdreich luft- und wasserdicht abzuschliessen, sind auf den Längsseiten der Aussenbahnen des Zeltmantels freihängige Schmutzlappen (17) aufgeschweisst. Diese Lappen werden über die Verankerung und/oder die Holzbodenkonstruktion hinuntergezogen und ins Erdreich eingegraben oder mit losem Material angeschüttet.

    [0014] Die Entlüftung des luftdicht abgeschlossenen Zeltes wird durch ein Entlüftungskamin (18) gewährleistet. Das Entlüftungskamin wird in eine speziell vorgesehene Aussparung (19) auf den Dachelementen eingeschraubt.

    [0015] Türen und Fenster, welche in den Stirnseiten des Zeltes vorgesehen sind, können mittels Klettenverschluss und einfachem Steckverschluss geschlossen werden. Die Türen (20) sind analog dem Zeltmantel mit isolierten Kammern ausgerüstet und können aufgerollt werden.

    [0016] Der Zeltmantel kann aus durchsichtigem oder lichtdurchlässigem Material ausgeführt werden, so dass durch die Schweissnähte Licht in das Innere des Zeltes dringen kann..

    [0017] Ein in dieser Form aufgebautes und erstelltes Zelt steht sehr fest und ist äusserst stabil, der Zeltmantel ist glatt und stabil, weil er gespannt wird und deshalb keine Knickstellen aufweist.

    [0018] Der Innenraum ist vollständig von einem Isolationsmantel umschlossen, er garantiert sowohl eine wirksame Wärmeisolation, als auch einen dichten Raumabschluss. Dadurch wird auch in klimatisch extremen Situationen ein angenehmes Innenraumklima ermöglicht.

    [0019] Mittels des vorgesehenen Zickzackschnürverschluss (14) mit eingelegten Gummikäder (21) können mehrere Zelteinheiten auf einfache Weise stirnseitig miteinander verbunden werden (Fig.7).

    [0020] Dieses Zelt kann mannigfaltigen technischen Zwecken dienen; bei Katastrophenfällen als Notunterkunft, im Bauwesen, Zivilschutz, Militär, Sanität, bei Beobachtung und Forschung unter klimatisch extremen Verhältnissen, aber auch zu Freizeitzwecken als semipermanente Ferienunterkunft.


    Ansprüche

    1 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeltmantel vorfaqonniert ist und die Form des Zeltes bestimmt.
     
    2 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähte zwischen der Innen-und Aussenbahn des Zeltmantels gesteppt, verleimt und/oder verschweisst sind.
     
    3 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteranspruch 1,2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenbahn des Zeltmantels glatt und seine Innenbahn an den Nähten, durch welche die beiden Zeltbahnen miteinander verbunden sind, in Falten gelegt ist.
     
    Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteranspruch 1,2,3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenbahn und die Innenbahn des Zeltmantels glatt sind und die einzelnen Kammern des Zeltmantels durch zusätzliche Kunststoffbahnen, welche senkrecht zum innern und äussern Mantel stehen, getrennt sind.
     
    5 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüche 1,2,3,4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenbahnen und/oder die Innenbahnen des Zeltmantels aus porösen Zeltstoffen bestehen.
     
    Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeltmantel derart in einzelne Elemente zerlegt ist, dass sich das Mehrzweckzelt durch das Aneinanderreihen dieser Elemente beliebig in Längsrichtung erweitern lässt.
     
    7 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1- 6, dadurch gekennzeichnet, dass parallel über dem isolierten Zeltmantel in einem gebührenden Abstand eine unabhängige Blache aufgespannt wird, so dass zwischen der äusseren Blache und dem darunterliegenden isolierten Mantel eine Querlüftung ermöglicht wird.
     
    8 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1- 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungskiste des Zeltes gleichzeitig als Bodenkonstruktion des Zeltes verwendet werden kann.
     
    Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einem isolierenden, vom Zeltmantel lösbaren, Rollboden aus Kunststoff versehen ist.
     
    10 Mehrzweckzelt nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente des Zeltmantels mit Türen, Fenstern und/oder anderen Oeffnungen versehen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht