[0001] Die Erfindung betrifft eine Wicklung für einen luftgekühlten Trockentransformator
oder eine Drosselspule, bei der zirkumferentiale Luftkanäle zwischen wenigstens zwei
Wicklungslagen durch in Achsenrichtung oder schräg dazu liegende, über den Umfang
verteilte, stabförmige Distanzelemente offen gehalten sind.
[0002] Es ist bekannt, bei sogenannten Trockentransformatoren oder ähnlich aufgebauten Drosselspulen
mit Luftkühlungskanälen den Aufbau der Windungen zu einer Wicklung so vorzunehmen,
daß im Naßwickelverfahren die Wicklungsdrähte in einer aushärtenden Kunstharzbettung
gewickelt werden, wobei je nach Belastung und Erfordernissen zwischen Wicklungslagen
zirkumferentiale Luftkanäle gelassen werden, in denen stabförmige Distanzelemente
eingelegt werden. Dabei können zur Erleichterung des Wickelns und zur genauen Distanzhaltung
Hilfsstäbe eingelegt werden, die nach dem Wickeln wieder entfernt werden. Es ist auch
möglich, die Distanzelemente nicht genau axial, sondern etwas schräg zur Achse zu
legen. Ein Wicklungsverfahren der beschriebenen Art ist beispielsweise aus der US-A
3 170 225 zu ersehen. Die Distanzelemente bestehen üblicherweise aus Holz oder Kunststoff.
Im Querschnitt zeigen sie ein rechteckiges Vollprofil. Es ist ersichtlich, daß der
durch die Distanzelemente eingenommene Platz für den Kühlkanalquerschnitt verlorengeht.
[0003] Es ist auch schon bekannt, mäandrierende oder in Sägezahnform gewellte Folien in
den Kühlkanal-Raum einzulegen. Hierzu wird beispielsweise auf die Figur 4 der NL-A
7 209 447 verwiesen. Diese Art der Gestaltung der Distanzelemente hat den Vorteil,
daß der Kühlkanal einen größeren lichten Querschnitt erhält.
[0004] Es zeigt sich allerdings, daß eine besondere Problematik durch die bekannten Abstandselemente
nicht gelöst wird. Wie bekannt, werden die Wicklungslagen der innenliegenden Wicklungen,
d. h. derjenigen Wicklungen, die direkt um den Kernschenkel angeordnet sind, im Kurzschlußfall
mit erheblichen Kräften in Richtung Kern gedrückt. Bei den außen liegenden Wicklungen
sind die Kräfte radial nach außen gerichtet. Diese Kräfte müssen durch die Distanzhalter
aufgefangen werden. Während des normalen Betriebes der Wicklungen sind diese Kräfte
nicht so hoch. Im allgemeinen wird daher der Konstrukteur einen Kompromiß suchen zwischen
dem zirkumferentialen Abstand der einzelnen Distanzelemente und der notwendigen Festigkeit
gegenüber den Wicklungskräften zwischen den Distanzelementen. Es ist deshalb beim
Wickeln eine besondere "Kunst", die unmittelbar auf den Distanzelementen liegenden
Bereiche der Wicklung etwas stärker mit Kunstharz zu tränken, um eine stärkere Durchbiegungskraft
aufnehmen zu können. Diese besondere Art der Herstellung ist natürlich nicht besonders
leicht reproduzierbar, so daß im allgemeinen eine dichtere'Folge der Distanzelemente
aus Sicherheitsgründen gewählt werden muß. Bei den gewellten Einlagen dagegen sind
die Abstände bestimmt und können praktisch nicht variiert werden.
[0005] Es stellt sich demnach die Aufgabe, die Wicklung für luftgekühlte Trockentransformatoren
so dicht und straff wie möglich wickeln zu können, ohne daß die erforderliche Kühlleistung
darunter leidert, oder umgekehrt, eine ausreichende Kühlleistung auch dann herzustellen,
wenn die Wicklung möglichst dicht und straff gewickelt ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst bei einer Wicklung für einen luftgekühlten Trockentransformator
oder eine Drosselspule, bei der die über den Umfang verteilten Distanzelemente keinen
Vollquerschnitt aufweisen, sondern aus zwei wenigstens auf einer Seite frei endenden,
untereinander verbundenen Stützschenkeln bestehen.
[0007] Die Erfindung beruht demgemäß auf dem Grundgedanken, die Vollprofil-Distanzelemente
durch solche zu ersetzen, die kein Vollprofil, sondern ein wenigstens einseitig offenes
Stegprofil aufweisen. Derartige Distanzelemente können durch Extrudieren aus Kunststoff
hergestellt werden.
[0008] Dabei sind_verschiedene Konfigurationen möglich. Die Stützschenkel können parallel
zueinander liegen und im Querschnitt zusammen mit dem Verbindungssteg ein H-odern-Konfiguration
bilden. Die oder π -Konfiguration hat den Vorteil, daß bei dem Einlegen Ober- und
Unterseite gleich sind. Die π -Konfiguration wieder führt zu einer etwas größeren
Festigkeit, da der verbindende Quersteg eine Art Dach bildet.
[0009] Es ist auch möglich, die Stützschenkel zu ihren freien Enden hin divergieren zu lassen,
wobei sie im Querschnitt gegebenenfalls zusammen mit einem Verbindungs-steg, eine
Trapez- oder V-Form bilden. Diese Konfiguration hat den Vorteil, daß die schrägliegenden
Stützschenkel eine relativ große Knicklast aufnehmen können. Schließlich ist noch
möglich, daß bei parallelen oder im Winkel zueinander stehenden Stützschenkeln diese
durch einen Bogen miteinander verbunden sind.
[0010] Die Distanzelemente können beispielsweise auf einem mit Klebschicht versehenen Hilfsträger
aufgebracht sein. Es ist auch möglich, sie an ihren freien Enden oder in anderen Bereichen
über eine Spritzhaut oder eine dünne Folie miteinander zu verbinden. Die Folie sollte
so dünn oder entsprechend perforiert sein, daß sie auch leicht wieder eingerissen
werden kann.
[0011] Weitere Eigenschaften, von denen ein Teil auch in den Unteransprüchen erwähnt ist,
werden im folgenden anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert. Die
zugehörige Zeichnung umfaßt folgende Figuren:
Figur 1 zeigt einen Teil einer Wicklung, bei denen zwischen zwei Wicklungslagen Distanzelemente
eingebaut sind;
Figuren 2 a) - d) zeigen verschiedene Querschnitte von Distanzelementen.
[0012] Die Teilwicklung, die in der Figur 1 dargestellt ist, ist aus Wicklungsdraht oder
aus Folienwicklung hergestellt, wie diese als Stand der Technik bekannt ist. Die zwischen
zwei Wicklungslagen 1, 2 in Achsenrichtung (oder im wesentlichen in Achsenrichtung)
liegenden, über den Umfang verteilten, stabförmigen Distanzelemente 3 sind relativ
dicht angeordnet, jedenfalls in Umfangsrichtung enger und dichter, als es bei den
bekannten Vollprofil-Stabelementen üblich ist. Die Distanzelemente 3 sind als ein
offenes Profil gestaltet, wobei der Querschnitt einen-Konfiguration hat. Die Konfiguration
besteht aus zwei Stützschenkeln 4, 5, die parallel zueinander liegen und mit einem
senkrecht dazu liegenden Verbindungssteg 6 miteinander starr verbunden sind. Die Wandstärke
der Stützschenkel beträgt etwa 5 - 20 % der Querschnittsbreite bzw. -höhe. Diese Gestalt
der Distanzelemente ermöglicht, daß auch der Querschnitt der Distanzelement für den
Wärmetransport durch die Kühlungsluft ausgenutzt wird, während gleichzeitig eine relativ
dichte Belegung des Umfanges mit Distanzelementen zur Erhöhung der Festigkeit möglich
ist. Durch diese Konfiguration kann die Belegung des Querschnittes mit Wicklungsmaterial,
sei es Draht, sei es Folie, erhöht werden.
[0013] Die Distanzelemente können an ihren Füßen bzw. freien Enden 7 mit einer feinen Spritzhaut
8 untereinander verbunden sein, so daß das Einlegen erleichtert wird. Anstelle einer
Spritzhaut kann auch eine andere dünne Folie, die vorteilhafterweise leicht einzureißen
ist, verwendet werden. Die Distanzelemente sind vorzugsweise aus Kunfststoff im Extrudierverfahren
oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt, wobei die Faservorzugsrichtung
in Element-Achsenrichtung liegt.
[0014] Andere Möglichkeiten der Querschnittskonfiguration sind in den Figuren 2 a) bis d)
dargestellt. Figur 2 a) zeigt eine Querschnittsform ähnlich der in Figur 1. Die Stützschenkel
4, 5 enden in fußartigen Verbreiterungen 9. Im Bereich der Übergänge von Stützschenkel
zum Verbindungssteg 6 weisen die Distanzelemente Versteifungen 10 auf. Diese Versteifungen
sind im vorliegenden Falle in den Winkeln angebrachte Verdickungen der verwendeten
Kunststoffmasse. Die in Figur 2 a) dargestellte Querschnittsform ist daher geeignet,
eine größere Belastung aufzunehmen als das Profil der Figur 1.
[0015] Figur 2 b) zeigt eine Querschnittsform, bei der die Stützschenkel 4 b, 5 b zu den
freien Enden 9 b hin divergieren, wobei die nahe zueinanderliegenden Enden durch einen
Verbindungssteg 6 b miteinander verbunden sind. Dadurch ergibt sich im Querschnitt
eine Trapezform. Wird der Steg 6 weggelassen und eine entsprechende Neigung der Schenkel
4 b, 5 b gewählt, so kann sich auch eine V-Form ergeben.
[0016] Figur 2 c zeigt eine sogenannte H-Konfiguration, bei der die Stützschenkel 4 c, 5
c parallel zueinander liegen und Etwa in der Mitte durch einen Verbindungssteg 6 c
verknüpft sind. Diese Konfiguration hat den Vorteil, daß oben und unten bei der Montage
vertauscht werden können.
[0017] Figur 2 d zeigt eine Konfiguration, bei der Stützschenkel 4 d, 5 d parallel zueinander
liegen und anstelle durch einen geraden Steg durch einen Bogen 3 d miteinander verbunden
sind. Wie bekannt, kann ein Bogen die aufliegenden Kräfte besonders gut nach den Seiten
hin ableiten.
[0018] Die Höhe und Länge der Stützschenkel im Verhältnis zu den Verbindungsstegen bzw.
dem Bogen ergibt sich aus den nctwendigen Abständen der zu kühlenden Wicklungslagen
bzw. aus den dem Fachmann bekannten Wärmeabführungsnotwendigkeiten bei bestimmter
elektrischer Wicklungsleistung. Im übrigen lassen sich aus den Figuren 1 und 2 in
etwa die Größenverhältnisse der Teile zueinander ablesen.
[0019] Bei der Montage der Wicklung werden die neuen Distanzelemente eingelegt und angebracht,
wie dies bekannt ist. Beispielsweise ist auch möglich, Hilfsdistanzelemente während
des Wickelns einzulegen und nach dem Aushärten der Wicklung wieder zu entfernen. Es
ist auch möglich, die Distanzelemente auf eine Trägerfolie aufzukleben und in der
gewünschten Anordnung innerhalb der Wicklungen anzubringen. Wie bekannt, können die
Distanzelemente innerhalb der Oberspannungs-, Unterspannungswicklung eingebracht oder
zwischen die Ober- und Unterspannungswicklung eingelegt werden.
1. Wicklung für einen luftgekühlten Trockentransformator oder eine Drosselspule, bei
der zirkumferentiale Luftkanäle zwischen wenigstens zwei-Wicklungslagen durch die
Achsenrichtung oder schräg dazu liegende, über den Umfang verteilte, stabförmige Distanzelemente
offengehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Querschnitt die Distanzelemente
(3) aus zwei wenigstens auf einer Seite frei endenden, untereinander verbundenen Stützschenkeln
(4, 5) bestehen.
2. Wicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützschenkel (4, 5;
4 b, 5 b) parallel zueinander liegen und im Querschnitt zusammen mit dem Verbindungssteg
eine H- oder n -Konfiguration bilden (Figur 2 a, c).
3. Wicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützschenkel (4 b, 5
b) zu den freien Enden (9 b) hin divergieren und im Querschnitt eine Trapez- oder
V-Form bilden (Figur 2 b).
4. Wicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützschenkel (4 d, 5
d) parallel oder gewinkelt zueinander liegen und durch einen Bogen (3 d) untereinander
verbunden sind (Figur 2 d).
5. Wicklung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzelemente
im Bereich der Übergänge von Stützschenkel zum Verbindungssteg oder Bogen Versteifungen
(10) aufweisen.
6. Wicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der Distanzelemente
mit fußartigen Verbreiterungen (9) versehen sind.
7. Wicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Distanzelemente an
den freien Enden der Verbindungsstege über eine Spritzhaut (8) oder eine dünne Folie
miteinander verbunden sind.
8. Wicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzelemente (3) aus
glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt sind, wobei die Faservorzugsrichtung in
Elementachsenrichtung liegt.