[0001] Die Erfindung betrifft ein Trennröhrchen für die Zentrifugaltrennung einer mindestens
zwei Komponenten enthaltenden Flüssigkeit, in welchem ein Trennelement mit Deckfläche
und Bodenfläche angeordnet ist, das aus elastischem Material, vorzugsweise aus unelastischem
Kunststoff besteht, dessen spezifisches Gewicht zwischen denen der zu trennenden Komponenten
liegt und das im Ruhezustand den Querschnitt des Trennröhrchens absperrt.
[0002] Ein derartiges Trennröhrchen ist bereits aus der DE-OS 27 11 336 bekannt, bei dem
ein im wesentlichen zylinderförmiges Trennelement aus Polystyrol in einem Trennröhrchen
aus Kunststoff angeordnet ist. Beim Zentrifugieren weitet sich der Durchmesser des
Trennröhrchens durch Stauchung etwas auf, während sich das aus hartem Kunststoff bestehende
Trennelement in seiner Form nicht verändert. Dadurch entsteht ein Ringspalt zwischen
dem Trennelement und der Innenwand des Trennröhrchens, so daß das Trennelement unter
dem Einfluß der Zentrifugalkraft in Richtung zum Boden des Trennröhrchens bewegt wird.
Die leichtere Komponente tritt durch den Ringspalt in den Raum über dem Trennelement,
das sich auf der schwereren Komponente absetzt. Nach Beendigung des Zentrifugierens
legt sich die Innenwand des Trennröhrchens wieder eng an das Trennelement und verschließt
den Ringspalt, so daß eine . vollständige Trennung der beiden Komponenten erreicht
ist und beibehalten wird.
[0003] Ein Nachteil des bekannten Trennröhrchens liegt darin, daß dieses nicht aus einem
Werkstoff gefertigt sein darf, der sich beim Zentrifugieren nicht in radialer Richtung
aufweitet, so daß Glasröhrchen hierfür ausscheiden.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, das bekannte Trennröhrchen dahingehend zu verbessern,
daß beim Zentrifugieren auch dann ein Spalt zwischen Trennelement und Trennröhrchenwand
entsteht, wenn letzteres aus einem sich nicht aufweitenden Material hergestellt ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein Trennröhrchen der eingangs erwähnten Art, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Schwerpunkt des Trennelements in bezug auf seine
Achse exzentrisch angeordnet ist und daß das Trennelement aufgrund seiner Form lediglich
während des Zentrifugierens derart im Trennröhrchen verkippbar ist, daß ein Spalt
zwischen dem größten Umfang des Trennelements und der Innenwand des Trennröhrchens
entsteht.
[0006] Dadurch wird erreicht, daß sich das Trennelement während des Zentrifugierens im Trennröhrchen
verkippt und damit einen Spalt bildet, durch den die leichtere Komponente von der
Unterseite des Trennelements zu dessen Oberseite gelangen kann.
[0007] Vorzugsweise hat das Trennelement die Form eines unsymmetrischen Kegelstumpfs, dessen
größter Durchmesser D
1 doppelt so groß wie sein kleinster Durchmesser D
2 ist, und wobei eine sowohl auf dem größten Durchmesser D
1 als auch auf dem kleinsten Durchmesser D
2 senkrecht stehende Erzeugende des Trennelements die beiden Durchmesser D
1 und D
2 verbindet. Ein derartiges Trennelement ist im Querschnitt bzw. in der Ansicht trapezförmig.
Der Schwerpunkt des Trennelementes liegt bezüglich der Achse des Trennröhrchens exzentrisch,
so daß das Trennelement beim Zentrifugieren derart gekippt wird, daß der Schwerpunkt
zur Mittelachse M des Trennröhrchens wandert. Dabei berührt das Trennelement mit zwei
diametral gegenüberliegenden Punkten die Innenwand des Trennröhrchens und bildet zwei
halbmondförmige Spalte für den Durchtritt der abzutrennenden Komponente. Ein Überkippen
des Trennelements wird dadurch verhindert, daß in einer Extremstellung ein Punkt der
Bodenfläche die Wand des Trennröhrchens berührt.
[0008] In einer anderen Ausführung der Erfindung hat das Trennelement die Form eines Zylinderabschnitts
mit kreisförmiger Deckfläche, die senkrecht zur Erzeugenden des Zylinderabschnitts
verläuft und im Ruhezustand den Durchmesser des Trennröhrchens absperrt. Der Zylinderabschnitt
hat einen kleineren Umfang als ein Halbkreis, so daß das Trennelement beim Zentrifugieren
kippen kann.
[0009] Vorzugsweise ist die Unterseite der Deckfläche zur Bodenfläche des Trennelementes
hin abgeschrägt, so daß keine Luft unter dem Trennelement eingeschlossen bleibt.
[0010] Um ein Überkippen des Trennelements zu verhindern, ist an der Unterseite der freien
Deckfläche eine Trennwand vorgesehen, die eine in der Ruhestellung des Trennelements
im Winkel zur Wand des Trennröhrchens verlaufende Kante aufweist. In einer Extremstellung
des Trennelementes berührt diese Kante der Trennwand die Wand des Trennröhrchens und
verhindert eine weitere Kipp- oder Drehbewegung.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Trennelement kegelförmig mit
kugelschalenförmiger Bodenfläche, wobei die Höhe des an die Kugelschalenfläche ansetzenden
Kegels kleiner als der halbe Durchmesser des Trennröhrchens ist. Zeigt der Kegel beim
Zentrifugieren nach oben, so liegt der Schwerpunkt oberhalb des größten Durchmessers
des Trennelementes und dieses hat dadurch eine instabile Lage, so daß es sich umdrehen
und die Kegelspitze nach unten bringen wird.
[0012] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das Trennelement über eine Sollbruchstelle
an eine Kolbenstange angeformt, so daß es sich vor dem Zentrifugieren wie ein Spritzenkolben
verwenden läßt. Nach dem Aufziehen der Spritze wird die Kolbenstange abgebrochen,
wozu bei kegelförmigem Trennelement zusätzlich zwei im Abstand zueinander angeordnete
Ringwülste an der Innenwand des Trennröhrchens, und zwar in der Nähe von dessen oberem
Ende angeformt sind. Diese Ringwülste bilden ein Gegenlager zum Abbrechen der Kolbenstange.
In anderen Ausführungen bildet die Wand des Trennröhrchens dieses Gegenlager.
[0013] Unterstützt wird das Kippen bzw. die Drehbewegung des Trennelementes noch dadurch,
daß in besonders bevorzugten Ausführungsformen jeweils mindestens eine Auftriebskammer
vorgesehen ist, die vor dem Zentrifugieren in der Ruhestellung des Trennelementes
Luft einschließt.
[0014] Vorzugsweise ist die Auftriebskammer in einem dem Schwerpunkt diametral gegenüberliegenden
Bereich angeordnet, so daß die Auftriebskraft die Wirkung der im Schwerpunkt angreifenden
Zentrifugalkraft bei der Drehung des Trennelementes unterstützt.
[0015] Die Neigung der Auftriebskammerwand ist so gewählt, daß im Ruhezustand zwar Luft
einschließbar ist, diese jedoch beim_Zentrifugieren zur Gänze aus der Auftriebskammer
austritt, damit nach dem Zentrifugieren keine Luft im Bereich der Trennschicht der
beiden Komponenten vorhanden ist und diese nachteilig beeinflußt.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Figurenbeschreibung.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels vor dem Zentrifugieren;
Fig. 2 eine Schnittansicht gemäß Fig. 1 während des Zentrifugierens;
Fig. 3 eine Schnittansicht gemäß Fig. 1 nach dem Zentrifugieren;
Fig. 4 eine Schnittansicht gemäß Fig. 1 zur Darstellung des Bewegungsablaufs beim
Übergang aus der Ruhestellung gemäß Fig. 1 in die Endstellung gemäß Fig. 3;
Fig. 5 die Lage des Trennröhrchens gemäß Fig. 1 vor dem Zentrifugieren;
Fig. 6 die Lage des Trennröhrchens und des Trennelements während des Zentrifugierens;
Fig. 7 die Lage des Trennröhrchens und des Trennelementes am Ende des Zentrifugierens;
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht des Trennelements gemäß den Fig. 1 bis 7 ohne
Auftriebskammer;
Fig. 9 eine Schnittansicht des an eine Kolbenstange angeformten Trennelementes gemäß
Fig. 8;
Fig. 10 eine weitere Ausführung des Trennelementes gemäß den Fig. 1 bis 9;
Fig. 11 eine Schnittansicht des von der Kolbenstange abgebrochenen Trennelements gemäß
Fig. 10;
Fig. 12 eine weitere Ausführung eines Trennelements in perspektivischer Darstellung;
Fig. 13 eine Schnittansicht des Trennelements gemäß Fig. 12;
Fig. 14 eine Schnittansicht einer anderen Ausführung des an eine Kolbenstange angeformten
Trennelements;
Fig. 15 das von der Kolbenstange abgebrochene Trennelement gemäß Fig. 14 nach dem
Zentrifugieren; und
Fig. 16 eine perspektivische Ansicht des Trennelements gemäß Fig. 14 und 15.
[0018] Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine Ausführung eines Trennelements 6 während einzelner Phasen
des Zentrifugierens. Ein Trennröhrchen 2 ist in den Figuren in horizontaler Lage dargestellt,
wie sie häufig in Zentrifugen eingenommen wird. Das Trennröhrchen 2 besteht beispielsweise
aus Kunststoff oder aus Glas und ist zu Beginn mit einem Verschlußstopfen 4 verschlossen,
wobei an der Unterseite des Verschlußstopfens 4 über ein Verbindungselement 8 ein
Trennelement 6 in Form eines asymmetrischen Körpers mit exzentrischem Schwerpunkt
S angebracht ist. Die beiden zu trennenden Komponenten oder Phasen sind durch Striche
bzw. Punkte wiedergegeben, wobei mit den Strichen die flüssige Phase und mit den Punkten
eine darin dispergierte schwerere, beispielsweise feste Phase angedeutet ist. Das
Verbindungselement 8 ist beispielsweise eine Klebeschicht, deren Bindung mit dem Trennelement
6 durch die Wirkung der Zentrifugalkraft aufgebrochen wird. Das in den Figuren 1 bis
9 dargestellte Trennelement 6 weist eine kreisförmige Deckfläche 7 und eine ebenfalls
kreisförmige Bodenfläche 5 auf, die in zueinander parallelen Ebenen liegen. Die kreisförmige
Deckfläche 7 hat den gleichen Außendurchmesser D
1 wie der Innendurchmesser des Trennröhrchens 2, während der Durchmesser D
2 der Bodenfläche 5 halb so groß wie der Deckflächen-Durchmesser D
1 ist. Der Abstand der Bodenfläche 5 von der Deckfläche 7 entspricht der Höhe des Trennelements
6, das im Schnitt die Form eines rechtwinkligen Trapezes hat. Im Ruhezustand gemäß
Fig. 1 liegt eine Erzeugende des Trennelements 6 an der Wand des Trennröhrchens 2
an, während die diametral gegenüberliegende Erzeugende, die die Deckfläche 7 mit der
Bodenfläche 5 verbindet, von der Innenwand des Trennröhrchens 2 zur Trennröhrchenachse
M verläuft. Durch die Formgebung des Trennelements 6 liegt dessen Schwerpunkt S nicht
in der Trennröhrchenachse_ M, sondern ist bezüglich dieser um den Betrag e exzentrisch
angeordnet.
[0019] Das in Fig. 1 dargestellte Trennelement weist ferner in seiner dem Schwerpunkt S
gegenüberliegenden Hälfte mindestens eine Auftriebskammer 10 auf, die im Ruhezustand
gemäß Fig. 1 Luft L einschließt.
[0020] Fig. 2 zeigt den Zustand, der sich nach gewisser Einwirkungszeit der Zentrifugalkraft
einstellt, wobei sich das Trennelement 6 von dem Verbindungselement 8 gelöst hat und
bereits eine teilweise Trennung der beiden Phasen durch den Spalt f zwischen dem Trennelement
6 und der Röhrchenwand durch Verkippen des Trennelements erfolgt ist. Dieses Verkippen
oder Drehen des Trennelements 6 wird dadurch erreicht, daß einerseits die im Schwerpunkt
S angreifende Zentrifugalkraft den Schwerpunkt S in die Trennröhrchenachse M zu drehen
versucht. Die Drehbewegung ist durch den Pfeil A angedeutet. Gleichzeitig wirkt eine
in der Auftriebskammer 10 angreifende Auftriebskraft in entgegengesetzter Richtung
zur Wirkung der Zentrifugalkraft, so daß ein Drehzwilling entsteht, der die Drehbewegung
des Trennelements 6 in Richtung des Pfeils A unterstützt. Beim Drehen oder Kippen
stützt sich das Trennelement 6 an zwei diametral gegenüberliegenden Punkten an der
Innenwand des Trennröhrchens 2 ab, die am Umfang der Deckfläche 7 in der durch die
Trennröhrchenachse M verlaufenden Normalebene auf die Schnitt- bzw. Zeichenebene liegen.
[0021] Beim weiteren Zentrifugieren tritt die flüssige Phase an dem Trennelement 6 vorbei,
welches in Richtung auf den Röhrchenboden gleitet und gemäß Fig. 3 schließlich auf
der schwereren Phase schwimmt und durch den Auftrieb beim Eintauchen in die schwerere
Phase wieder in die Ausgangsstellung zurückgedreht wird, in der es den Durchmesser
des Trennröhrchens 2 absperrt. Die in der Auftriebskammer 10 vor dem Zentrifugieren
eingeschlossene Luft L ist während des Zentrifugierens vollständig ausgetreten, so
daß in der Endstellung gemäß Fig. 3 keine Kraft der rückstellenden Auftriebskraft
der schwereren Phase entgegenwirkt. Außerdem ist keine Luft in der Auftriebskammer
10 eingeschlossen, die die schwerere Phase in nachteiliger Weise beeinflussen könnte.
[0022] Das Trennelement 6 kann aus beliebigem Werkstoff, insbesondere Kunststoff hergestellt
sein. Es kann massiv, hohl oder mit Zusatzgewichten angefüllt sein. Die Auftriebskammer
10 kann zum Umfang des Trennelementes 6 hin offen sein. In einer anderen Ausführung
ist die Auftriebskammer geschlossen und enthält ein Granulat als zusätzlichen Auftriebskörper.
Bei der Trennung von Blut wird vorzugsweise ein Trennelement aus glashartem, leichtem
Kunststoff, beispielsweise aus Polystyrol verwendet, das ein spezifisches Gewicht
von-1,045besitzt, also leichter ist als die Erythrozytenschicht mit einem spezifischen
Gewicht von-1,09 und etwas schwerer als die Plasma- bzw. Serumschicht, deren spezifisches
Gewicht< 1,04 bis 1,045 beträgt.
[0023] Fig. 4 veranschaulicht die Wirkung und Anordnung der Auftriebskammer 10 anhand von
fünf Stellungen des Trennelements 6 während des Zentrifugierens, die aus Gründen der
Übersichtlichkeit übereinander in einem Trennröhrchen 2 dargestellt sind. Dabei ist
in der Figur eine Normale N auf das Trennröhrchen 2 bzw. auf die Trennröhrchenachse
M angenommen, bezüglich der einerseits der Winkel der Kammerwandneigung α
I-V und der Deckflächenneigun
g ß
I-V angegeben ist.
[0024] In der Ausgangs- bzw. Ruhestellung gemäß Fig. 41 hängt das Trennelement 6 mittels
des Verbindungselements 8 am Verschlußstopfen 4. Seine Deckfläche 7 liegt dabei parallel
zur Normalen N des Trennröhrchens 2, so daß die Deckflächenneigung ß
I in Bezug auf die Normale N 0
0 ist. Die Auftriebskammer 10 ist mit Luft L
I gefüllt. Ferner befindet sich Flüssigkeit W
I teilweise ebenfalls in der Auftriebskammer 10, und zwar wird die Lage des Flüssigkeitsspiegels
durch die in Fig. 41 rechte obere Kante der Auftriebskammer 10 festgelegt. Die Auftriebskammer
10 ist so geformt, daß sie bei der Formung nach rechts schräg entformt werden kann.
Hierzu muß die Kammeröffnung mindestens den gleichen Durchmesser wie die übrige Kammer
haben, um einen ungeteilten Formkörper verwenden zu können. Bei einer Auftriebskammer
mit kleinerer Kammeröffnung als Kammerinnendurchmesser ist es erforderlich, einen
geteilten Formkörper bei der Herstellung des Trennelements zu verwenden.
[0025] Fig. 4II zeigt die Lage des Trennelements 6 nach dem Beginn des Zentrifugierens,
wobei ein Spalt f
II durch Drehung in Richtung des Pfeils A
II entstanden ist. In Fig. 4II ist dies eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn. Ein Teil
der in der Auftriebskammer 10 eingeschlossenen Luft L
II kann nun durch den Spalt f
II austreten, während Flüssigkeit W
II in die Auftriebskammer 10 nachfließt. Die Kammerwandneigung α
II ist hierbei kleiner als in Fig. 41, während sich die Deckflächenneigung ß
II vergrößert hat.
[0026] In Fig. 4III ist das Trennelement 6 durch Verschwenken in Richtung des Pfeils A
III so weit gedreht, daß die Kammerwandneigung in einen negativen Bereich bezüglich der
Normalen N gelangt ist. Die in die Auftriebskammer 10 nachfließende Flüssigkeit W
III hat dabei die gesamte Luft L
III verdrängt und der bisherige Auftrieb durch die Luft L in der rechten Hälfte des Trennelements
6 fällt weg. In dieser Lage ist die Deckflächenneigung ß
III am größten, während die Kammerwandneigun
g α
III ihren größten, negativen Wert von beispielsweise 5 bis 20°, vorzugsweise 10 hat.
[0027] Bei weiterer Abwärtsbewegung des Trennelements 6 im Trennröhrchen 2 gemäß Fig. 4IV
wirkt eine durch das Eintauchen in die schwerere Phase hervorgerufene Auftriebskraft
B der Drehrichtung des Pfeiles A
III entgegen, so daß eine Rückdrehung des Trennelements 6 in Richtung des Pfeils A
IV und damit eine Verkleinerung des Spaltes f
IV erfolgt. Die Kammerwandneigung α
IV gelangt wieder in den positiven Bereich, also unter die Normale N, während sich die
Deckflächenneigung ß
IV wieder verkleinert.
[0028] In der Endstellung gemäß Fig. 4V schwimmt das Trennelement 6 auf der schwereren Phase
auf und hat das Trennröhrchen 2 wieder verschlossen. Die Deckfläche 7 liegt wieder
parallel zur Normalen N, so daß die Deckflächenneigung ß
V=O ist. Die Kammerwandneigung α
V hat wieder ihren Maximalwert und es gilt α
V=α
I. Die Auftriebskammer 10 ist jetzt vollständig von Luft befreit und zum Gänze mit
Flüssigkeit W gefüllt, die die schwerere Phase darstellt.
[0029] Die Figuren 5 bis 7 zeigen die absolute Lage des Trennröhrchens 2 in einer Zentrifuge,
wobei wiederum gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
[0030] Fig. 5 zeigt das eingehängte Trennröhrchen 2 vor dem Zentrifugieren, wobei die Achse
der Zentrifuge mit C bezeichnet ist. Die Geschwindigkeit der Zentrifuge v =0. Fig.
6 zeigt das Trennröhrchen 2 während des Zentrifugierens mit Umlaufgeschwindigkeiten
v
II-IV , was den Trennelementstellungen II-IV in Fig. 4 entspricht.
[0031] Schließlich zeigt Fig. 7 die Endstellung des Trennröhrchens 2, die bei höchster Zentrifugiergeschwindigkeit
v
V erreicht wird und die der Lage des Trennelements in Fig. 4V entspricht.
[0032] Fig. 8 zeigt eine perspektivische Darstellung des Trennelements 6, in der die Deckfläche
7 mit ihrem Durchmesser D1und die Bodenfläche 5 mit ihrem Durchmesser D
2 klar erkennbar sind. In der Mitte der kreisförmigen, ebenen Deckfläche 7 ist eine
Sollbruchstelle 16 angeformt, mittels der das Trennelement 6 an eine in Fig. 9 angedeutete
Kolbenstange 15 anschließt. Durch den Mittelpunkt der Deckfläche 7 und damit auch
durch die Sollbruchstelle 16 verläuft die Trennröhrchenachse M. Der Mittelpunkt der
kreisförmigen Bodenfläche 5 ist bezüglich des Mittelpunkts der Deckfläche 7 um D
1/4 versetzt, also um den halben Radius der Deckfläche 7, so daß in der Draufsicht
die Bodenfläche 5 von einem Rand der Deckfläche 7 bis zu der in ihrem Mittelpunkt
liegenden Sollbruchstelle 16 reicht. Dies ergibt die in Fig. 9 erkennbare Form eines
rechtwinkligen Trapezes mit einer parallel zur Wand des Trennröhrchens 2 verlaufenden
Erzeugenden.
[0033] Dais Trennelement 6 ist gleichzeitig als Kolben für das Anisaugen von Blut verwendbar,
wozu es in bereits erwähnteir Weise über eine Sollbruchstelle 16 an eine Kolbenstange
15 angeformt ist. Nach dem Aufziehen des Blutes in das Trennröhrchen 2, das zu diesem
Zweck an seiner Un terseite mit einem in dieser Figur nicht dargestellten, jedoch
in Fig. 10 erkennbaren, verschließbaren Kanülenkcnus 18 versehen ist, wird die Kolbenstange
15 durch Atoknicken im Uhrzeigersinn in Fig. 9 abgebrochen, wobei sich das Trennelement
6 an der Wand des Trennröhrchens 2 abstützt.
[0034] Bei dem in den Figuren 8 und 9 dargestellten Trennelement 6 ist keine Auftriebskammer
erkennbar, es ist jedoch klar, daß auch das an eine Kolbenstange angeformte Trennelement
mit einer Auftriebskammer gemäß den Fig. 1 bis 7 versehen sein kann.
[0035] Die Fig. 10 und 11 zeigen eine andere Ausführung des Trennelements 6', das über eine
kegelförmige Deckfläche 7' an die Kolbenstange 15 anschließt. Gleiche Teile sind in
diesen Figuren wieder mit gleichen Bezugszeichen versehen. An der Spitze der kegelförmigen
Deckfläche 7' ist wiederum eine Sollbruchstelle 16 vorgesehen. Das Trennelement 6'
weist ferner mindestens eine Auftriebskammer 10 auf, die in Fig. 10 durch einen Teilschnitt
erkennbar ist. In Fig. 11 ist die Auftriebskammer 10 gestrichelt angedeutet. Das Trennröhrchen
gemäß Fig. 10 weist an seinem Boden einen Kanülenkonus 18 auf, durch den Blut oder
die zu trennende Flüssigkeit ansaugbar ist. Nach dem Aufziehen des Trennelementes
6' wird die Kolbenstange 15 in der zuvor beschriebenen Weise abgebrochen und das Trennröhrchen
2 an seiner Oberseite mit einem übergreifenden Verschlußstopfen 4' verschlossen. Ferner
wird der Kanülenkonus 18 durch eine an sich bekannte, aus Gründen der Übersichtlichkeit
aber weggelassene Abdeckkappe ebenfalls verschlossen.
[0036] Fig. 11 zeigt das abgebrochene, in der Ausgangsstellung befindliche Trennelement
6' und den Verschlußstopfen 4', der entsprechend der Deckfläche 7' mit einer kegelförmigen
Vertiefung versehen ist.
[0037] Die Figuren 12 und 13 zeigen eine weitere Ausführung des Trennelements, wobei wiederum
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Das abgewandelte Trennelement
trägt das Bezugszeichen 6". Das Trennelement 6" weist eine kreisförmige Deckfläche
7 auf, an die sich ein Zylinderabschnitt 11 anschließt. Der Umfang des Zylinderabschnitts
11 ist kürzer als ein halber Kreisumfang, so daß die größte Breite des Zylinderabschnitts
11 geringer als der Durchmesser der Deckfläche 7 und damit des Trennröhrchens 2 ist.
Dies gestattet ein Verkippen des Trennelements 6" im Trennröhrchen 2, und zwar in
Fig. 13 gegen den Uhrzeigersinn.
[0038] Fig. 13 zeigt das Trennelement 6" im Schnitt, wobei man erkennt, daß die Unterseite
9 der Deckfläche 7 von der Wand des Trennröhrchens 2 zur Bodenfläche 5" des Trennelements
6" geneigt verläuft und mit der Deckfläche 7 einen Winkel von beispielsweise 5 bis
20°, vorzugsweise 10° einschließt. Dadurch kann unter der Deckfläche 7 gefangene Luft
beim Kippen des Trennelements 6" von der Unterseite 9 des Trennelements 6" entweichen.
Unter der freien Deckfläche 7 ist ferner eine Trennwand 12 vorgesehen, deren Unterkante
13 im Abstand zur Wand des Trennröhrchens 2 endet und damit ein Überkippen des Trennelements
6" beim Zentrifugieren verhindert. In der Ansicht hat das Trennelement 6" somit etwa
die Umrißform des in den Figuren 1 bis 9 dargestellten Trennelements 6. Das Trennelement
6" ist wiederum über eine Sollbruchstelle 16 an eine Kolbenstange 15 angeformt und
kann von dieser durch Abknicken der Kolbenstange 15 nach dem Aufziehen von Blut oder
der zu trennenden Flüssigkeit abgebrochen werden. Dieses Abbrechen erfolgt in Fig.
13 durch Bewegung der Kolbenstange 15 im Uhrzeigersinn, so daß sich der Zylinderabschnitt
11 an der Wand des Trennröhrchens 2 abstützt und ein Gegenlager bildet.
[0039] Die Figuren 14 bis 16 zeigen eine weitere Ausführung der Erfindung mit einem kegelförmigen
Trennelement 6"', das mit seiner Spitze wiederum über eine Sollbruchstelle 16 an eine
abbrechbare Kolbenstange 15 angeformt ist. Gleiche Teile sind in diesen Figuren wiederum
mit gleichen Bezugszeichen versehen. Das kegelförmige Trennelement 6"' weist somit
eine kegelförmige Deckfläche 7"' auf, deren größter Außendurchmesser dem Innendurchmesser
des Trennröhrchens 2 entspricht. An die kegelförmige Deckfläche 7'" schließt eine
gewölbte Bodenfläche 5"' an, die in der dargestellten Ausführung ein Kugelabschnitt
ist. Der größte Durchmesser des Kugelabschnitts D
1 ist in Fig. 14 gestrichelt angedeutet und entspricht dem Innendurchmesser des Trennröhrchens
2. Die Höhe des Deckflächenkegels von seiner den Durchmesser D
1 enthaltenden Basis bis zur von der Sollbruchstelle 16 gebildeten Spitze ist etwas
geringer als der halbe Innendurchmesser D
1 des Trennröhrchens 2, damit sich das Trennelement 6'" nach dem Abbrechen von der Kolbenstange
15 beim Zentrifugieren gemäß Fig. 15 vollständig umdrehen kann. In der gewölbten Bodenfläche
5"' ist ferner mindestens eine Auftriebskammer 10'" exzentrisch angeordnet, so daß
der Schwerpunkt S ebenfalls wiederum bezüglich der Trennröhrchenachse M exzentrisch
liegt. In der Auftriebskammer 10'" kann beim Aufziehen der zu trennenden Flüssigkeit
Luft eingeschlossen sein, die ein Überkippen des Trennelements 6"' beim Zentrifugieren
unterstützt. Fig. 15 zeigt das nach dem Abbrechen umgekippte Trennelement 6"', bei
dem nunmehr die gewölbte Bodenfläche 5"' nach oben zeigt. Da auch die Auftriebskammer
10'" nach oben offen ist, bleibt keine Luft eingeschlossen.
[0040] Zum Abbrechen des Trennelements 6'" von der Kolbenstange 15 sind am oberen Ende des
Trennröhrchens 2 zwei Ringwülste 20 und 21 vorgesehen, die einen derartigen Abstand
zueinander aufweisen, daß sie das Trennelement 6'" am Umfang einklemmen. Der äußere
Ringwulst 20 ist in radialer Richtung des Trennröhrchens 2 größer, so daß ein Herausziehen
des Trennelementes 6'" aus dem Trennröhrchen 2 wesentlich behindert wird. Der innere
Ringwulst 21 ist hingegen etwas kleiner, so daß sich das Trennelement 6'" beim Hochziehen
über diesen Ringwulst bewegen läßt. Die beiden Ringwülste 20 und 21 bilden ein Gegenlager
für das Trennelement 6'" für das Abbrechen der Kolbenstange 15. Hierbei befindet sich
das Trennelement 6'" in der in Fig. 14 strichpunktiert angedeuteten Stellung.
[0041] Der äußere und innere Ringwulst 20 bzw. 21 sind in einer Ausführung an einem Ende
des Trennröhrchens 2 angeordnet, wobei in diesem Fall ein das Trennröhrchen 2 außen
umgreifender Verschlußstopfen gewählt wird. Ein derartiger Verschlußstopfen ist aus
Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen, es ist dem Fachmann jedoch klar, wie ein
derartiger Verschlußstopfen auszuführen ist. In einer anderen, nicht dargestellten
Ausführung liegen die beiden Ringwülste im Abstand zum Ende des Trennröhrchens, so
daß dieses durch einen der in den vorhergehenden Figuren dargestellten Verschlußstopfen
4 bzw. 4' verschließbar ist.
[0042] Fig. 16 zeigt das von der Kolbenstange abgebrochene kegelförmige Trennelement 6'"
in perspektivischer Ansicht, wobei auch der Rand der Auftriebskammer 10'" erkennbar
ist.
[0043] In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführung ist das Trennelement gemäß den
Figuren 14 bis 16 ein Vollkörper ohne Auftriebskammer, wobei das Umdrehen oder Überkippen
des Trennelements allein aufgrund seiner instabilen Lage nach dem Abbrechen von der
Kolbenstange erfolgt.
[0044] Gemäß einer weiteren, nicht dargestellten Ausführung hat das Trennelement etwa die
Form gemäß Fig. 15, wobei seine Deckfläche gewölbt und seine Bodenfläche kegelförmig
ist. In diesem Fall ist die gewölbte Deckfläche in einer Ausführung vor dem Zentrifugieren
über ein Verbindungselement mit einem Verschlußstopfen verbunden oder über eine Sollbruchstelle
an eine Kolbenstange angeformt. Dieses Trennelement mit gewölbter Deckfläche und kegelförmiger
Bodenfläche kann ebenfalls wiederum eine oder mehrere Auftriebskammern aufweisen,
aus denen beim Zentrifugieren die zuvor eingeschlossene Luft zuverlässig austreten
kann. Zweckmäßige Ausführungsformen für die Auftriebskammern sind anhand der Figuren
1 bis 11 beschrieben.
[0045] Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, das Trennelement im Falle eines im Querschnitt
viereckigen Trennröhrchens in einer Ansicht dreiecksförmig oder trapezförmig auszubilden,
so daß wiederum im Ruhezustand der gesamte Querschnitt des Trennröhrchens abgesperrt
ist, während beim Zentrifugieren ein Verkippen des Trennelementes und damit eine Spaltbildung
erfolgt.
1. Trennröhrchen für die Zentrifugaltrennung einer mindestens zwei Komponenten enthaltenden
Flüssigkeit, in welchem ein Trennelement mit Deckfläche und Bodenfläche angeordnet
ist, das aus unelastischem Material, vorzugsweise aus unelastischem Kunststoff besteht,
dessen spezifisches Gewicht zwischen denen der zu trennenden Komponenten liegt und
das im Ruhezustand den Querschnitt des Trennröhrchens absperrt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwerpunkt (S) des Trennelements (6-6'") in bezug auf seine Achse (M) exzentrisch
angeordnet ist, und daß das Trennelement (6-6'") aufgrund seiner Form lediglich während
des Zentrifugierens derart im Trennröhrchen (2) verkippbar ist, daß ein Spalt (f)
zwischen dem größten Umfang (D1) des Trennelements (6-6'") und der Innenwand des Trennröhrchens (2) entsteht.
2. Trennröhrchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement (6)
die Form eines unsymmetrischen Kegelstumpfs hat, dessen größter Durchmesser (D1) doppelt so groß wie sein kleinster Durchmesser (D2) ist, und wobei eine sowohl auf dem größten Durchmesser (D1), als auch auf dem kleinsten Durchmesser (D2) senkrecht stehende Erzeugende des Trennelements (6) die beiden Durchmesser (D1 und D2) verbindet (Fig. 1-11).
3. Trennröhrchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement (6")
die Form eines Zylinderabschnitts mit kreisförmiger Deckfläche (7) hat, unter deren
freiem Ende eine ein Überkippen des Trennelements (6") verhindernde Trennwand (12)
vorgesehen ist (Fig. 12 und 13)..
4. Trennröhrchen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite (9) der
Deckfläche (7) von deren freiem Ende zur Bodenfläche (5") des Trennelements (6") geneigt
verläuft (Fig. 12 und 13).
5. Trennröhrchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement (6"')
die Form eines Kegels mit abgerundeter Bodenfläche (5"') hat (Fig. 14 bis 16).
6. Trennröhrchen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement
(6, 6") eine kegelförmige Deckfläche (7') aufweist (Fig. 10 und 11).
7. Trennröhrchen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trennelement (6-6"') mit einer Sollbruchstelle (16) an eine Kolbenstange (15) angeformt
ist.
8. Trennelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstelle (16)
an der den größten Durchmesser (D1) enthaltenden ebenen Deckfläche (7) des Trennelements (6) angeordnet ist (Fig. 8-9
und 12-13).
9. Trennröhrchen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstelle
(16) an der Spitze der kegelförmigen Deckfläche (7', 7"') liegt (Fig. 10-11 und 14-16).
10. Trennröhrchen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstelle
(16) an die abgerundete Bodenfläche (5'") angeformt ist.
11. Trennröhrchen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trennelement (6-6"') mindestens eine exzentrisch angeordnete Auftriebskammer (10)
aufweist.
12. Trennröhrchen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trennelement (6-6'") aus Polystyrol hergestellt ist.