[0001] Die Erfindung betrifft eine Wärmepumpenanordnung, bei der die Unterkühlungsenthalpie
mittels einer zweiten Wärmepumpe genutzt wird und die dabei gewonnene und auf ein
höheres Temperaturniveau gehobene Wärme neben derjenigen der ersten Wärmepumpe zusätzlich
als Nutzwärme abführbar ist.
[0002] Um die bei der Entspannung des Arbeitsmediums mittels eines Expansionsventils auftretenden
Energieverluste zu mindern, wird bei Wärmepumpen das flüssige Arbeitsmittel vor dem
Expandieren abgekühlt und damit die anfallende Wärmeenergie nutzbar gemacht.
[0003] In diesem Zusammenhang ist es bekannt, daß durch einen sogenannten "inneren Wärmeaustausch"
die Effektivität des Wärmepumpenkreislaufs dadurch verbessert werden kann, daß das
flüssige Arbeitsmittel über einen zusätzlichen Wärmetauscher einen Teil seiner Energie
an das vom Verdichter angesaugte dampfförmige Arbeitsmittel abgibt. (Kirn, H., Hadenfeldt,
A.; "Wärmepumpen", 4.Aufl., 1980, Bd.l, S.64). Nachteilig ist dabei, daß durch diese
Sauggas-Überhitzung die erzielte Effektivitätsverbesserung mindestens teilweise wieder
aufgehoben wird, wobei zusätzlich unerwünscht hohe Druckgastemperaturen auftreten.
[0004] Es ist ferner bekannt, bei einer zweistufigen Wärmepumpe mit Zwischenkühlung einen
zusätzlichen Unterkühlungswärmetauscher vorzusehen (aaO, S.89). Der Temperaturunterschied
des Transportmediums für die Nutzwärme (hier der Heizkreislauf der Warmwasserheizung)
zwischen hintereinandergeschaltetem Verflüssiger und Unterkühlungs-Wärmetauscher ist
allerdings zu gering, als daß hier eine wirksame, die Effektivität der Wärmepumpenanordnung
wesentlich verbessernde Ausnutzung des Effekts der Unterkühlung erreicht werden könnte.
[0005] Bei einer anderen Wärmepumpenanordnung, die Mittel zur Ausnutzung der Unterkühlungsenthalpie
aufweist, wird die dabei gewonnene Wärme mindestens indirekt wieder dem Verdampfer
zugeführt, belastet also den Kreislauf des Arbeitsmittels und damit die Wärmepumpe
zusätzlich, so daß auch hiermit keine wesentliche Effektivit-ätsverbesserung der Wärmepumpe
erzielt werden kann (aaO, S.187, Bild 1-112).
[0006] Aus der Zeitschrift "Klima + Kälte-Ingenieur", 12/1977, Teil 6., Seite 619, ist eine
Wärmepumpenanordnung der eingangs genannten Art mit Flüssigkeitsunterkühlung der ersten
Wärmepumpe bekannt. Bei der bekannten Anordnung ist jedoch zwischen die erste (Grundlast-)Wär,mepumpe
und die zweite (Zusatz-)Wärmepumpe ein Speicher eingeschaltet. Daraus ergibt sich
die nachteilige Folge, daß
a) die Verdampfungstemperatur der Zusatz-Wärmepumpe im wesentlichen eine Funktion
der Speichertempe.ratur ist und
b) sowohl durch die Zwischenspeicherung als auch die Vielzahl der aufeinanderfolgenden
Wärmetauschvorgänge ein großer Verlust der "Qualität" (d.h. der Temperatur) der bei
der Flüssigkeitsunterkühlung gewonnenen Wärme eintritt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Wärmepumpenanordnung der eingangs
angegebenen Art die durch die Unterkühlung erzielte Verbesserung der Effektivität
heraufzusetzen, d.h. insbesondere eine Stabilisierung der Leistung bei Variation der
Kondensationstemperatur und/oder eine Verbesserung der Leistungszahl zu erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in den Kreislauf des Arbeitsmittels
einer ersten Wärmepumpe eine zweite Wärmepumpe derart eingefügt ist, daß sie direkt
eine Abkühlung des flüssigen Arbeitsmittels bewirkt.
[0008] Das verflüssigte Arbeitsmittel.(Kältemittel), das aus dem Kondensator austritt und
zum Expansionsventil strömt, weist wegen des notwendigerweise vorhandenen thermischen
Übergangswiderstandes aufgrund der Wärmetauschereigenschaften des Kondensators eine
Temperatur auf, die höher ist als die für die Wärmenutzung erzielbare Rücklauftemperatur
(Bei der Anwendung für eine Warmwasserheizung ist das die Temperatur des von der Wärmeverteilungsanlage
an die Wärmepumpe abgegeben Wassers).
[0009] Wenn das flüssige Arbeitsmittel entspannt wird, muß ein Teil davon - aufgrund seiner
hohen Enthalpie - verdampfen. Der Wärmequelle kann damit nur so viel Enthalpie entnommen
werden, wie der bei der Expansion nicht verdampfte Flüssigkeitsanteil aufnimmt, um
ebenfalls zu verdampfen.
[0010] Kühlt man das flüssige Arbeitsmedium vor der Expansion ab, so nimmt seine Enthalpie
ab, so daß bei der Expansion weniger Flüssigkeit zu verdampfen braucht und damit der
Anteil der von der Wärmequelle zu liefernden Energie vergrößert ist.
[0011] Die Nutzung der aus der Flüssigkeitsunterkühlung zu gewinnenden Enthalpie ist insbesondere
deshalb problematisch, weil das Temperaturniveau niedriger ist als dasjenige bei der
Kondensation.
[0012] Die Nutzung dieser Enthalpie, beispielsweise für die Heizwassererwärmung, wird möglich
durch den Einsatz einer zweiten Wärmepumpe, die entsprechend aus Verdampfer, Verdichter,
Kondensator und Expansionsventil besteht.
[0013] Nach der Erfindung ist der Verdampfer der zweiten Wärmepumpe direkt in den Kreislauf
des Arbeitsmittels der ersten Wärmepumpe eingefügt. Damit ist die Verdampfungstemperatur
der zweiten Wärmepumpe eine Funktion der
Kon- densationstemperatur der ersten Wärmepumpe, so daß höhere Kondensationstemperaturen
zu höheren Verdampfungstemperaturen und damit zu der beabsichtigten Verbesserung der
Leistungszahl der gesamten Wärmepumpenanordnung führen. Durch das Vorhandensein nur
eines einzigen Wärmetauschvorgangs bleibt dabei die Wärme"qualität" nahezu erhalten.
[0014] Die erste und die zweite Wärmepumpe werden - auch im Falle einer gemeinsamen Wärmenutzungsanlage
- stark unterschiedlich ausgelegt. Das Verhältnis der Nennleistungsaufnahmen der ersten
Wärmepumpe und der zweiten Wärmepumpe beträgt etwa

Durch diese Auslegung lassen sich beide Wärmepumpen über die gesamte Betriebszeit
gemeinsam betreiben und es wird eine optimale Vergrößerung der Leistungszahl und positive
Veränderung des Leistungsverhaltens erreicht. Dabei führt ein kleinerer Zahlenwert
des Verhältnisses zu einer verringerten Leistungszahlverbesserung mit konstanterer
Heizleistung bei steigender Kondensationstemperatur, während eine Vergrößerung des
Verhältnisses den gegenteiligen Effekt hat.
[0015] Bei einer derartigen Auslegung sind - insbesondere für die zweite Wärmepumpe - relativ
kleine Wärmetauscher möglich. Dadurch ergeben sich deutliche Materialkosteneinsparungen
der erfindungsgemäßen Wärmepumpe gegenüber vergleichbaren konventionell aufgebauten
Wärmepumpen.
[0016] Im Betrieb weisen die erste und die zweite Wärmepumpe (bei gemeinsamen Wärmenutzungsanlagen)
bevorzugt in etwa gleich große Einschaltzeiten auf, womit die erzielte Verbesserung
optimal nutzbar ist.
[0017] Die Komponenten der Wärmepumpenanordnung sind insgesamt so ausgelegt, daß die Verdampfungstemperatur
im Verdampfer der zusätzlichen Wärmepumpe (deutlich) über der Temperatur im Verdampfer
der ersten (Grund-)Wärmepumpe liegt. Damit ergibt sich für die Zusatzwärmepumpe (bezogen
auf in etwa übereinstimmende Kondensationstemperaturen) eine merklich höhere Leistungszahl
als für die Grundwärmepumpe. Die sich für die gesamte Wärmepumpenanordnung ergebende
Leistungszahl wird erheblich verbessert.
[0018] Durch die Flüssigkeitsunterkühlung mittels einer zusätzlichen Wärmepumpe kann der
Wärmequelle umso mehr Enthalpie entnommen und der Nutzung der Heizung zugeführt werden,
je höher die Kondensationstemperatur ist, d.h. die Zusatzwärmepumpe kompensiert zum
großen Teil die systembedingte Leistungsabnahme der Grundwärmepumpe zu höheren Kondensationstemperaturen
hin und wirkt damit stabilisierend hinsichtlich der verfügbaren Leistung - bezogen
auf die Gesamtanordnung.
[0019] Diese Stabilisierungseigenschaft ist deswegen von besonderer Bedeutung, weil die
Leistungsabnahme aufgrund höherer Kondensationstemperaturen bei Wärmepumpen, die für
die Speisung von Warmwasserheizungen verwendet werden, einhergeht mit der bei niedrigeren
Außentemperaturen benötigten höheren Warmwasservorlauftemperaturen.
[0020] Die Erfindung ermöglicht trotz des mit dem Vorhandensein einer zusätzlichen Wärmepumpe
zunächst verbundenen Vergrö-
ßerung des Aufwands bezüglich der Anzahl der vorzusehenden Elemente nicht nur im Betrieb
eine wesentliche Energieersparnis. Es ergeben sich auch bei der Herstellung Vorteile,
da anstelle einer aus relativ großen und teuren Komponenten bestehenden Wärmepumpe
zwei kleinere Wärmepumpen eingesetzt werden, deren Komponenten in der Summe billiger
sind. Die Vergrößerung der Leistung einer Wärmepumpe für niedrige Kondensationstemperaturen
erfordert nämlich in höheren Leistungsbereichen einen recht erheblichen Mehraufwand,
während die zusätzlich erforderliche Wärmepumpe mittlerer Leistung für relativ hohe
Kondensations-temperaturen in gekapselter Form bei recht kleiner Baugröße kostengünstig
herstellbar ist. Die gesamte aus zwei Wärmepumpen bestehende Anordnung läßt sich als
kompaktes Aggregat fertigen und komplett vorgefertigt installieren.
[0021] Dadurch, daß die Verdampfungstemperatur für das flüssige
Arbeitsmittel der zweiten Wärmepumpe im Betrieb deutlich größer ist als die entsprechende
Temperatur der ersten Wärmepumpe, lassen sich beide Wärmepumpen auch für die Versorgung
getrennter Verbraucher optimal nutzen. Wird beispielsweise zur Brauchwassererwärmung
eine relativ kleine Wärmemenge mit möglichst hoher Temperatur benötigt, so ist es
günstig, wenn durch die zweite Wärmepumpe dem flüssigen Arbeitsmedium der ersten Wärmepumpe
nur im wesentlichen zwischen 25 und 33% seiner Enthalpie entzogen wird. Bei anderen
Anwendungen, wenn es vorwiegend darauf ankommt, eine große Wärmemenge bei verhältnismäßig
niedriger Temperatur zur Nutzung zur Verfügung zu haben, wie es beispielsweise beim
ausschließlichen Betreiben einer Niedertemperatur-Raumheizung der Fall ist, so ist
es günstig, durch die Zusatzwärmepumpe dem flüssigen Arbeitsmittel der ersten Wärmepumpe
zwischen 50 und 80% seiner Enthalpie zu entziehen.
[0022] Bei Wärmebedarf mit hoher Wasservorlauf-Temperatur für einen einzigen Verbraucher
werden die Kondensatoren der beiden Wärmepumpen in Reihe geschaltet. Die dabei erzielbaren
hohen Kondensationstemperaturen ermöglichen eine wirkungsvolle Ausnutzung der mit
der Erfindung erzielten Leistungsverbesserung einer Wärmepumpenanordnung durch besonders
wirksame Heraufsetzung der Leistungsfähigkeit gerade bei großem Leistungsbedarf.
[0023] Ergibt sich durch den Anwendungsfall nicht die Notwendigkeit der Abgabe von Wärme
bei möglichst hohen Temperaturen, so ist die Parallelschaltung der Kondensatoren beider
Wärmepumpen vorteilhaft, da hieraus beispielsweise im Falle einer Warmwasserheizung
eine Verringerung des Strömungswiderstands für den Wasserkreislauf resultiert. Dadurch,
daß in den beiden Wärmepumpen verschiedene, den unterschiedlichen Arbeitstemperaturen
angepaßte Kältemittelgemische als Arbeitsmedien verwendet werden, lassen sich die
Arbeitsbedingungen für beide Wärmepumpen der Anordnung getrennt optimieren. Die zweite
Wärmepumpe wird bevorzugt mit einem nichtazeotropen Kältemittelgemisch betrieben,
weil das flüssige Arbeitsmedium der ersten Wärmepumpe, dem die Nutzwärme für die zweite
Wärmepumpe entzogen wird, bei der Abkühlung eine weitaus stärkere Temperaturänderung
erfährt als vergleichsweise der Träger der Nutzwärme der ersten Wärmepumpe. Durch
diese relativ große Temperaturänderung nimmt der Verdampfer der zweiten Wärmepumpe
in Durchflußrichtung des Arbeitsmediums der ersten Pumpe eine lokal unterschiedliche,
d. h. abfallende Temperaturverteilung an. Durch die verschiedenen Verdampfungstemperaturen
der Bestandteile des nichtazeotropen
Kältemittelgemisches und der daraus resultierenden örtlichen Verteilung der Verdampfungsbereiche
der einzelnen Bestandteile innerhalb des Verdampfers resultiert eine verbesserte Wärmeübertragung
und eine Vergleichmäßigung der Verteilung des Wärmetransports über die Verdampferoberfläche.
[0024] Wird der Verdampfer der zweiten Wärmepumpe im Parallelstromverfahren betrieben (d.h.
die Arbeitsmedien der beiden Wärmepumpen fließen beim Wärmeaustausch in gleicher Richtung),
so kann dadurch eine übermäßige Sauggasüberhitzung mit der daraus resultierenden Gefahr
der zu hohen Druckgasüberhitzung verhindert werden. Durch das Parallelstromverfahren
ist dabei gewährleistet, daß auch im Falle eines Defekts des Expansionsventils der
zweiten Wärmepumpe das aus dem Verdampfer dieser Wärmepumpe austretende Arbeitsmedium
im wesentlichen dieselbe Temperatur aufweist, wie das aus dem zu dem Verdampfer gehörigen
Wärmetauscher austretende Arbeitsmedium der ersten Wärmepumpe.
[0025] Das Verhältnis der Leistungsaufnahmen der Verdichter der beiden Wärmepumpen sind
insbesondere dann günstig gewählt, wenn die zweite Wärmepumpe zusammen mit der ersten
bei den als normal anzusehenden Betriebsbedingungen permanent in Betrieb bleiben kann,
weil damit die erzielte Verbesserung - bezogen'auf die Betriebszeit der Wärmepumpenanordnung
- maximal zur Wirkung kommt. Davon ausgenommen ist eine kurze Einschaltverzögerung
des Verdichters einer der beiden Wärmepumpen - bevorzugt der zweiten Wärmepumpe -
um den Anlaufstrom der Anordnung zu begrenzen.
[0026] Die Vorteile der Verwendung eines Rollkolbenkompressors für den Verdichter der zweiten
Wärmepumpe haben ihre Ursache in dessen besonderer Leistungsaufnahmecharakteristik,
die mit steigender Verdampfungstemperatur eine zunehmende und später (von ca. 15°C
ab) wieder fallende Tendenz aufweist, so daß eine Überlastung bei einer sich eventuell
einstellenden zu hohen Verdampfungstemperatur ausgeschlossen ist. Andererseits ist
damit eine Verbesserung der Leistungszahl bei höheren Verdampfungstemperaturen verbunden.
Durch die Fähigkeit von Rollkolbenkompressoren, Naßanläufe schadlos zu überstehen,
sind entsprechende Sicherheitseinrichtungen entbehrlich, so daß insoweit eine weitere
Reduzierung des Aufwands erzielbar ist.
[0027] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden bei der nachstehenden Darstellung einer bevorzugten Ausführung näher beschrieben.
[0028] Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung einer Wärmepumpenanordnung
gemäß der Erfindung.
[0029] Die in der Figur dargestellte Wärmepumpenanordnung enthält zunächst den bekannten
Arbeitsmittelkreislauf einer Kompressionswärmepumpe Komponenten in üblicher Anordnung.
[0030] In einem einen Wärmetauscher bildenden Verdampfer 1 verdampft das Arbeitsmittel bei
einer Temperatur T
o und entzieht dem den Verdampfer 1 in einem getrennten Kreislauf durchströmenden Medium
die Verdampfungswärme. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Verdampfungswärme
Q
E einer die Rohrleitungen 2 und 3 in Pfeilrichtung durchfließenden Sole entzogen, die
mittels einer Pumpe 4 umgewälzt wird. Die Sole durchströmt ihrerseits beispielsweise
- nicht dargestellte - im Erdreich eingebrachte Wärmetauscher und wird dadurch erwärmt.
Entsprechend ist auch eine Wärmeaufnahme aus der Umgebungsluft etc. möglich.
[0031] Ein Verdichter 5 saugt das dampfförmige Arbeitsmedium bei einem Druck p
o an und verdichtet es auf den Druck p. Im ebenfalls einen Wärmetauscher bildenden
Kondensator 6 verflüssigt sich das verdichtete, gasförmige Arbeitsmedium bei einer
Temperatur T und gibt dabei die Wärme Q
A1 als Nutzwärme an einen eine Zuleitung 7 und eine Ableitung 8 enthaltenden Heizkreislauf
ab, der eine weitere Umwälzpumpe 9 enthält.
[0032] Über ein thermostatisch gesteuertes Expansionsventil 10 strömt das flüssige Arbeitsmedium
vom Kondensator 6 zurück zum Verdampfer 1, wo sich der Kreislauf schließt. Das im
Arbeitskreislauf zu verwendende Medium wird entsprechend den erwarteten Temperaturen
und Drücken gewählt. Dabei stehen die bekannten Kältemittel(mischungen) zur Verfüqung.
[0033] In den zuvor dargestellten Kreislauf ist nun zwischen Verflüssiger 6 und Expansionsventil
10 ein weiterer Verdampfer 11 eines Arbeitsmittelkreislaufs einer zweiten Wärmepumpe
so einbezogen, daß er dem flüssigen Arbeitsmedium des ersten Kreislaufs vor der Entspannung
durch das Expansionsventil 10 direkt Wärme entzieht.
[0034] Ein zusätzlicher Verdichter 12, der wegen der relativ hohen Verdampfertemperaturen
von kleiner Bauart sein kann, ein als Wärmetauscher dienender Kondensator 13 und ein
Expansionventil 14 vervollständigen den Arbeitsmittelkreislauf der zweiten Wärmepumpe.
[0035] Die Nutzwärme Q
A2 wird in die Leitungen 15 und 16, die von den Nutzwärmeleitungen 7 und 8 der ersten
Wärmepumpe getrennt sind, in einem mit einer Umwälzpumpe 17 versehenen Kreislauf abgeführt.
Dabei handelt es sich um die Anlage zur Brauchwassererwärmung des Hauses, dessen Heizanlage
durch die erste Wärmepumpe versorgt wird. Der Kondensator 13 kann dabei in einen Warmwasserspeicher
einbezogen sein. Die Leitungen 15 und 16 bilden den Brauchwasserzu-und -rücklauf,
Die Anordnung des Verdampfers 11 der zweiten Wärmepumpe in der Nähe des Kondensators
6 der ersten Wärmepumpe und die Zusammenfassung des Kondensators 13 der zweiten Wärmepumpe
mit dem Kondensator 6 der ersten Wärmepumpe ermöglichen eine besonders kompakte Bauform,
da die Bauelemente der zweiten Wärmepumpe relativ wenig Platz einnehmen, so daß sie
mit dem Kondensator der zweiten Wärmepumpe, gegebenenfalls mit deren Verdichter, in
einem Gehäuse installiert werden können, ohne daß ein wesentlicher zusätzlicher Raumbedarf
entsteht. Das größte Bauelement einer derartigen Wärmepumpenanordnung, der Verdampfer
der die Grundlast bestreitenden ersten Wärmepumpe, kann dabei räumlich unabhängig
von den übrigen Bauelementen angeordnet werden, wobei die Unterbringung jedoch bevorzugt
innerhalb desselben Gehäuses erfolgt.
[0036] Die die Verflüssiger bildenden Wärmetauscher 6 und 13 der beiden Wärmepumpen können
je nach Bedarf - entsprechend den eingangs getroffenen Überlegungen - entweder zusammengefaßt
oder getrennt angeordnet sein, um für unterschiedliche Verbraucher Nutzwärme zu liefern,
wobei günstigerweise die die Grundlast liefernde Wärmepumpe im Hausenergiebereich
für die Heizversorgung genutzt wird, während die zweite Wärmepumpe bevorzugterweise
für die Brauchwassererwärmung eingesetzt wird. Zur Versorgung eines gemeinsamen Verbrauchers
lassen sich die Wärmetauscher 6 und 13 entsprechend den Anforderungen sowohl parallel
als auch in Reihe betreiben, wobei hier ebenfalls die Zusammenfassung zu einer einzigen
Baueinheit vorteilhaft ist. Im Falle der Reihenschaltung erfolgt die Anordnung in
Flußrichtung des die Nutzwärme abtransportierenden Mediums derart, daß die Nutzwärme
zunächst vom Kondensator der ersten Wärmepumpe und anschließend vom Kondensator der
zweiten Wärmepumpe abgeführt wird, da auf diese Weise aufgrund der sich einstellenden
Temperaturverhältnisse ein maximaler Wärmestrom gewährleistet ist.
[0037] Um zu verhindern, daß im Verdichter 12 der zweiten Wärmepumpe in Betriebspausen stattfindende
übermäßige Kältemittelverlagerungen zu Flüssigkeitsschlägen beim Wiedereinschalten
führen, ist ein Steuerteil 18 vorgesehen, welches zusammen mit dem Einschalten des
Verdichters 12 ein Magnetventil 19 öffnet und während des Betriebs des Verdichters
offenhält. Ein Rückflußverhinderer 20 stellt darüber hinaus sicher, daß kein im Kondensator
13 verflüssigtes Kältemittel bei Betriebsunterbrechungen zurück in den Verdichter
12 fließt. Auf diese Weise läßt sich die zusätzliche Wärmepumpe im Betrieb beliebig
ein- und ausschalten.
[0038] Ein derartiger Rückflußverhinderer 20 einschließlich Magnetventil 19 ist entbehrlich,
wenn der Verdichter 5 der zweiten Wärmepumpe als Rollkolbenkompressor ausgebildet
ist, wobei ein derartiger Rollkolbenkompressor sich weiterhin einerseits dadurch auszeichnet,
daß er Naßanläufe ohne Schaden übersteht und andererseits ein immanenter Schutz gegen
Überlastung dadurch besteht, daß bei einer eventuellen zu hohen Verdampfungstemperatur
die Leistungsaufnahme zurückgeht.
[0039] Der Steuerteil 18 in der Figur ist außerdem so ausgebildet, daß er bei gleichzeitigem
Einschalten beider Verdichter die Einschaltung des Verdichters 12 der Zusatzwärmepumpe
geringfügig (d.h. um eine oder mehrere Sekunden) verzögert, so daß die stoßartige
Belastung des Stromversorgungsnetzes bei Inbetriebnahme der Anordnung verringert ist.
(Die Verzögerungswirkung kann dabei durch bekannte elektromechanische oder elektronische
Verzögerungsschaltmittel erreicht werden.) Durch das Vorhandensein zweier Kompressoren
kann damit der Forderung vieler Elektrizitätsversorgungsunternehmen nach einer Begrenzung
der stoßartigen Lastzunahme beim Einschalten von Wärmepumpenanlagen auf einfache Weise
entsprochen werden.
1. Wärmepumpenanordnung, bei der die Unterkühlungsenthalpie mittels einer zweiten
Wärmepumpe genutzt wird und die dabei gewonnene und auf ein höheres Temperaturniveau
gehobene Wärme neben derjenigen der ersten Wärmepumpe zusätzlich als Nutzwärme abführbar
ist,
dadurch gekennzeichnet ,
daß in den Kreislauf des Arbeitsmittels einer ersten Wärmepumpe (1, 5, 6, 8, 10) eine
zweite Wärmepumpe (11 bis 14) derart eingefügt ist, daß sie direkt eine Abkühlung
des flüssigen Arbeitsmittels bewirkt.
2. Wärmepumpenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Verdampfer
(11) der zweiten Wärmepumpe einen Wärmetauscher für das flüssige Arbeitsmittel der
ersten Wärmepumpe bildet und unmittelbar zwischen Kondensator (6) und Expansionsventil
(10) der ersten Wärmepumpe eingeschaltet ist.
3. Wärmepumpenanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet
, daß die Verdampfungstemperatur für das flüssige Arbeitsmittel der zweiten Wärmepumpe
bei deren Betrieb stets größer ist als die entsprechende Temperatur der ersten Wärmepumpe.
4. Wärmepumpenanordnung nach Anspruch 3, pdadurch gekennzeichnet , daß die zweite
Wärmepumpe insbesondere für Anwendungen, bei denen insgesamt große Wärmemengen bei
verhältnismäßig geringer Temperatur zur Verfügung stehen sollen, derart dimensioniert
ist, daß dem flüssigen Arbeitsmittel der ersten Wärmepumpe im wesentlichen zwischen
50 und 80% seiner Enthalpie entzogen wird.
5. Wärmepumpenanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die zweite Wärmepumpe
zur Erzeugung zusätzlicher Nutzwärme von möglichst hoher Temperatur derart dimensioniert
ist, daß dem flüssigen Arbeitsmittel der ersten Wärmepumpe im wesentlichen zwischen
25 und 33% seiner Enthalpie entzogen wird.
6. Wärmepumpenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Nutzwärme der zweiten Wärmepumpe einem von der ersten Wärmepumpe unabhängigen
Verbraucher zugeführt wird.
7. Wärmepumpenanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Nutzwärme
der ersten Wärmepumpe einer Niedertemperaturheizung zugeführt und die der zweiten
Wärmepumpe mindestens zeitweise zur Brauchwassererwärmung genutzt wird.
8. Wärmepumpenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Kondensatoren (6, 13) der beiden Wärmepumpen derart in Reihe geschaltet sind,
daß die Nutzwärme zunächst vom Kondensator (6) der ersten Wärmepumpe und anschließend
vom Kondensator (13) der zweiten Wärmepumpe zu dem die Nutzwärme aufnehmenden Medium
abgeführt wird.
9. Wärmepumpenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnete
daß die Kondensatoren (6, 13) der beiden Wärmepumpen parallel geschaltet sind.
10. Wärmepumpenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß in den beiden Wärmepumpen verschiedene, den unterschiedlichen Arbeitstemperaturen
angepaßte Kältemittel als Arbeitsmittel vorgesehen sind.
11. Wärmepumpenanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß in der zweiten
Wärmepumpe ein nichtazeotropes Kältemittelgemisch als Arbeitsmittel vorgesehen ist.
12. Wärmepumpenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß der Wärmetauscher der zweiten Wärmepumpe nach dem Parallelstromverfahren betrieben
wird.
13. Wärmepumpenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß im Arbeitsmittelkreislauf der zweiten Wärmepumpe vor dem Verdichter (12) ein
Absperrventil (19) und hinter dem Verdichter ein Rückflußverhinderer (20) vorgesehen
ist, wobei das Absperrventil bei stillgesetztem Verdichter geschlossen ist.
14. Wärmepumpenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet
, daß der Verdichter (12) der zweiten Wärmepumpe als Rollkolbenkompressor ausgebildet
ist.
15. Wärmepumpenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß Schaltmittel (18) vorgesehen sind, welche den Verdichter (12) der zweiten Wärmepumpe
gegenüber dem Verdichter (5) der ersten Wärmepumpe derart verzögert einschalten, daß
die stoßartige Belastung des Stromversorgungsnetzes herabgesetzt ist.
16. Wärmepumpenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß das Verhältnis der Nennleistungsaufnahmen von erster und zweiter Wärmepumpe
zwischen 7 und 3 zu 1 gewählt ist.
17. Wärmepumpenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Auslegung der Anordnung derart gewählt ist, daß im für die vorgesehene Anwendung
normalen Betriebszustand beide Wärmepumpen für gleiche Zeitdauern eingeschaltet sind.