(19)
(11) EP 0 056 796 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.07.1982  Patentblatt  1982/30

(21) Anmeldenummer: 82890004.3

(22) Anmeldetag:  14.01.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04B 1/84, E04B 1/99, E01F 8/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 15.01.1981 AT 145/81

(71) Anmelder: GREINER K.G.
A-4550 Kremsmünster Oberösterreich (AT)

(72) Erfinder:
  • Kögler, Siegfried
    A-4540 Bad Hall Oberösterreich (AT)

(74) Vertreter: Krause, Ernst, Dipl.-Ing. et al
Dipl.- Ing. Krause, Ernst Dipl. Ing. Casati, Wilhelm Patentanwälte Amerlingstrasse 8
1061 Wien
1061 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schallabsorptionselement


    (57) Dieses Schallabsorptionselement (1) besteht aus einem von einem Träger (2) gehaltenen Körper aus Schaumstoff (10), vorzugsweise Polyurethanschaumstoff, der mit einer glatten oder mit einer Erhebungen und Vertiefungen aufweisenden Profilaußenfläche versehen ist.
    Zum Zwecke der Schaffung eines einfachen und wohlfeilen Schallschutzsystemes, das in der Industrie und im Gewerbe universell einsetzbar ist, u.zw. sowohl in Alt- als auch Neubauten, ist der Träger durch ein mit dem Schaumstoffkörper (10) verbundenes und diesen mindestens an Randzonen unterstützendes Gitterwerk gebildet. Bevorzugt besteht dieses Gitterwerk (2) aus Draht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schallabsorptionselement, bestehend aus einem von einem Träger gehaltenen Körper aus Schaumstoff, vorzugsweise Polyurethanschaumstoff, der mit einer glatten oder mit einer Erhebungen und Vertiefungen aufweisenden Profilaußenfläche versehen ist.

    [0002] Eine solche Schallabsporptionsplatte ist als Schallkammerabschluß bekannt, u.zw. für eine Schallkammer, gebildet aus den Stegwänden und der Rückwand eines im Grundriß E-förmigen Betonsteines, der zum Aufbau von Schallschutzwänden dient. Bei der bekannten Platte ist die Profilaußenfläche aus orthogonal zueinander verlaufenden Rippenfeldern gebildet, und als Träger dient eine durchgehende Versteifungsplatte, an deren einer oder beiden Seiten die Schaumstoffschicht angeordnet ist.

    [0003] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein einfaches und wohlfeiles Schallschutzsystem zu schaffen, das in der Industrie und im Gewerbe, aber auch in Sporthallen, Turnsälen, Musikschulen u.dgl. universell einsetzbar ist, sowohl in Alt- als auch Neubauten, u.zw. zur Raumschalldämpfung.

    [0004] Gemäß der Erfindung ist das Schallabsorptionselement der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, daß der Träger durch ein mit dem Schaumstoffkörper verbundenes und diesen mindestens an Randzonen unterstützendes Gitterwerk, vorzugsweise aus Draht gebildet ist.

    [0005] Draht- bzw. Stahlgitterwerke sind an sich im Bauwesen, z.B. als Träger für Putz- oder Spritzbetonschichten, seit langem bekannt. In der erfindungsgemäßen Weise jedoch lassen sich Flach- und Rundabsorber in einfacher Weise herstellen; insbesondere mit Vorteil dadurch, daß das Gitterwerk mit dem profilierten Schaumstoffkörper verklebt ist. Bevorzugterweise ist vorgesehen, daß das Gitterwerk über die ganze Fläche des profilierten Schaumstoffkörpers reicht; in manchen Fällen mag es genügen, den Träger nur in einem Randbereich des Elementes anzuordnen.

    [0006] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, daß Teile des Gitterwerkes, vorzugsweise an einander gegenüberliegenden Seiten eines plattenförmigen profilierten Schaumstoffkörpers oder an den Stirnflächen eines walzenförmigen profilierten Körpers, zur Bildung von Verankerungsteilen über den profilierten Körper vorragen; diese vorstehenden Drahtenden ermöglichen eine besonders einfache Befestigung der Elemente, insbesondere in einem Gerüst, das aus an sich bekannten U-Profilen besteht, in deren Steg- und Schenkelteilen Lochreihen ausgebildet sind, wobei die Verankerungsteile der Elemente mit Löchern dieser Lochreihen in Eingriff bringbar sind.

    [0007] Bei dem erfindungsgemäßen System können beide Absorber-Typen bei gleichem Montageabstand in die Löcher der U-Profile eingehängt werden, wobei zweckmäßig der Flachabsorber durch eine Vorspannung gewölbt sein kann. Außerdem sind beide Absorber-Typen für eine waagrechte und senkrechte Montage geeignet.

    [0008] Durch die Montage auf den U-Profilen ist ein Einhängen der Absorber in jedem beliebigen Abstand möglich, und es kann dadurch auf alle baulichen Gegebenheiten Rücksicht genommen werden. Weiters können diese U-Profile zur Befestigung von Beleuchtungskörpern und anderen Installationen mitbenützt werden, was sich kostensparend auswirkt.

    [0009] Mit diesem System ist es möglich, durch entsprechende Montage den richtigen Abstand zu den Reflexionswänden einzuhalten und durch das Vorspannen bzw. der Wölbung beim Flachabsorber optimale Absorptionswerte zu erreichen.

    [0010] Durch die Verwendung von Drahtgittern oder anderen Drahtkörben als Träger sind praktisch alle optischen und gestalterischen Wünsche erfüllbar, und weiters haben die Drahtgitter im Brandfall einen nicht zu unterschätzenden Sicherheitsvorteil, da der schwer brennbare Schaumstoff nicht durch Einwirkung von Hitze vorzeitig auf Löschmannschaften fallen kann.

    [0011] Verschmutzte Absorber können durch die einfache Aufhängung in kurzer Zeit abgenommen, gereinigt, z.B. abgesaugt, und mit einer Spezialfarbe oder einem Imprägniermittel wieder neu gespritzt werden.

    [0012] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung an Hand der Zeichnungen; es zeigen:

    Fig. 1 das Schaubild eines Rundabsorbers samt seiner Halterung, unter teilweiser Weglassung der Schallabsorptionsschicht,

    Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch seine Lagerung am oberen

    Ende, Fig. 3 das Schaubild eines Flachabsorbers samt seiner Halterung, und

    Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch seine Lagerung am unteren Rand.



    [0013] Wie aus Fig.1 hervorgeht, besteht der Rundabsorber 1 aus einem zylindrischen Gitterwerk in Form eines Drahtkorbes 2, umfassend kreisrund gebogene Drähte 3 und lotrecht verlaufende Drähte 4. Die Enden 5 der zwei einander diametral gegenüberliegenden Drähte 4' überragen die anderen Drähte 4 am oberen und unteren Ende des Drahtkorbes 2; sie dienen zur Halterung des Elementes in den Schenkelteilen 6 eines U-Profiles 7, das an seinem Stegteil 8, ebenso wie an den Schenkelteilen 6, mit in einer Reihe angeordneten Löchern 9 versehen ist. Solche U- Profile 7 können (in nicht dargestellter Weise) je nach den Erfordernissen errichtete Gerüste zum Halten der Elemente 1 bilden.

    [0014] Auf den gesamten Drahtkorb 2 wird als Absorptionsmaterial ein
    spezialbehandelter, z.B. schwerbrennbarer und/oder bakteriostatisch ausgerüsteter Schaumstoff 10 mit genockter Oberfläche aufgeklebt, und die beiden Öffnungen des Korbes 2 an dessen Stirnseiten werden mit einer Schaumstoffschicht 10' verschlossen, wie aus Fig.2 hervorgeht.

    [0015] Der in Fig.3 dargestellte Flachabsorber 11 besteht aus einem Drahtgitter 12, mit. horizontalen .Drähten 13 und vertikalen Drähten 14 und mit auf jeder Schmalseite vorstehenden Drahtenden 15 an den Enddrähten 14'. Dieses Gitter 12 wird auf beiden Seiten mit Schaumstoffplatten 20, welche genockt sind, beklebt. Wie aus Fig.4 ersichtlich, kann das untere Ende 15 der Drähte 14' rechtwinkelig abgebogen sein, wodurch sich eine sichere Festlegung im U-Profil 17 ergibt.

    [0016] Im Rahmen der Erfindung sind mannigfaltige Abänderungen an den beschriebenen beiden Elementen möglich. So kann beim Rundabsorber zweckmäßig vorgesehen sein, daß die als Verankerungsteile dienenden Drahtenden 5 an verschiedenen Seiten des Elementes, oben und unten, verschieden lang ausgebildet sind. Durch die unterschiedliche Länge der Drahtenden ist das Einhängen und Fixieren des Absorbers bei starr montierten, durch die U-Profile gebildeten Aufhängern möglich. Der Rundabsorber wird mit den längeren Drahtenden nach oben oder seitlich bis zum Drahtzylinder an das Lochprofil gedrückt, und danach wird der Absorber in die waagrechte oder senkrechte Lage gebracht und auf der Gegenseite mit den beiden kürzeren Drahtenden eingerastet.

    [0017] Das Schaumstoffabsorptionsmaterial 20 wird zweckmäßig, wie aus Fig.4 ersichtlich, auf einer Seite oben oder unten, vorzugsweise auf der Seite mit den längeren Drahtenden, über den Drahtzylinder vorstehend verklebt, sodaß dieses vorstehende Schaumstoffmaterial eine Federwirkung übernimmt und den Absorber in die richtige Lage zurückdrückt bzw. in dieser Lage fixiert. Das Material 20 kann auch durch Nieten oder Heften mit dem Trägergitterwerk verbunden werden. Es kann anstelle einer genoppten Profilaußenfläche auch eine gewellte oder glatte aufweisen.

    [0018] Beim Flachabsorber kann durch eine Maßdifferenz, nämlich zwischen den Aufhängern, d.h. der Lichtweite zwischen den U-Profilen, und den demgegenüber größer ausgebildeten Absorberplatten, wie in Fig.3 dargestellt, eine Wölbung des Drahtgitters 12 nach außen oder innen bzw. nach oben oder unten entstehen, durch welche sich wesentlich der Absorptionsgrad beeinflussen läßt.

    [0019] Durch die Verwendung von U-Profilen, aber auch von Winkelprofilen, mit Lochreihen als Aufhängekonstruktion kann auch jeder beliebige Abstand von Absorber zu Absorber, unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten und den jeweiligen Erfordernissen an zur Raumschalldämmung notwendigen Elementen, eingehalten bzw. erreicht werden.

    [0020] Wie erwähnt, können die Absorber durch das Umbiegen der Drahten"
    den 15 nach Fig.4 in eine Richtung und im rechten Winkel gesichert werden, ohne daß dadurch das Ein- und Aushängen der Absorberplatten 11 beeinflußt wird. Eine solche Sicherung ist vorteilhaft beim Bau von Kabinen, Abschirm- oder Trennwänden u.dgl. Bei den Flachabsorbern (Fig.3,4) kann dabei durch das Überstehenlassen- des Schaumstoffes 20 auf beiden Längsseiten bei waagrechter Montage der Flachabsorber auch eine geschlossene Fläche aus Schaumstoffabsorptionsmaterial erhalten werden.

    [0021] Durch den Träger in Form eines Gitterwerkes kann man sich ohne Schwierigkeiten den Erfordernissen, was die Drahtstärke, die Drahtqualität sowie die Form und Größe der Elemente betrifft, anpassen.

    [0022] Im Rahmen der Erfindung können natürlich die Elemente auch in Form von Würfeln, Pyramiden, Kegeln od.dgl. angefertigt werden. Das Gitterwerk kann nicht nur, wie dargestellt,orthogonale Felder aufweisen, sondern auch dreieckige oder andere.


    Ansprüche

    1. Schallabsorptionselement, bestehend aus einem von einem Träger gehaltenen Körper aus Schaumstoff, vorzugsweise Polyurethanschaumstoff, der mit einer glatten oder mit einer Erhebungen und Vertiefungen aufweisenden Prcfilaußenfläche versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger durch ein mit dem Schaumstoffkörper (10, 20) verbundenes und diesen mindestens an Randzonen unterstützendes Gitterwerk (2;12), vorzugsweise aus Draht, gebildet ist.
     
    2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gitterwerk (2,12) mit dem profilierten Schaumstoffkörper (10;20) verklebt ist.
     
    3. Element nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, daß das Gitterwerk (2;12) über die ganze Fläche des profilierten Schaumstoffkörpers (10; 20) reicht.
     
    4. Element nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gitterwerk (2; 12) an beiden Seiten mit je einem profilierten Schaumstoffkörper (10; 20) versehen ist.
     
    5. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Teile des Gitterwerkes (2; 12), vorzugsweise an einander gegenüberliegenden Seiten eines plattenförmigen profilierten Schaumstoffkörpers (20) oder an den Stirnflächen eines walzenförmigen profilierten Schaumstoffkörpers (10), zur Bildung von Verankerungsteilen (5;15) über den profilierten Schaumstoffkörper (10;20) vorragen..
     
    6. Element nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsteile (5;15) zueinander parallel verlaufen, wobei sie vorzugsweise an verschiedenen Seiten des Elementes (1;11) verschieden lang sind.
     
    7. Element nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die profilierten Schaumstoffkörper (10; 20) im Bereich der Verankerungsteile (5;15) über das diesen benachbarte, quer zu ihren verlaufende Element (3; 13) des Gitterwerkes (2;12) hinausragen.
     
    8. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der walzenförmige Schaumstoffkörper (10) an seinen Stirnflächen im Bereich der Verankerungsteile (5) durch eine Schaumstoffschicht (10') abgeschlossen ist.
     
    9. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilaußenfläche des Schaumstoffkörpers (10;20) durch noppenartige Erhebungen und Vertiefungen gebildet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht