(19)
(11) EP 0 056 846 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.08.1982  Patentblatt  1982/31

(21) Anmeldenummer: 81108634.7

(22) Anmeldetag:  21.10.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D06B 15/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 22.01.1981 DE 3102022

(71) Anmelder: Mitter, Mathias
D-4815 Schloss Holte (DE)

(72) Erfinder:
  • Priebisch, Günther, Dipl.-Ing.
    D-2125 Salzhausen (DE)

(74) Vertreter: Stracke, Alexander, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Loesenbeck Dipl.-Ing. Stracke Jöllenbecker Strasse 164 Postfach 10 18 82
D-33518 Bielefeld
D-33518 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur kontinuierlichen Absaugentwässerung von textilen Warenbahnen


    (57) Eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Absaugentwässerung von textilen Warenbahnen (1) enthält eine mit einem Saugschlitz (4) versehene Auflagefläche (3), über die die Warenbahn (1) hinweggeführt wird. Zur Erzielung einer besonders hohen Entwässerungsleistung ist die Auflagefläche (3) konkav-zylindrisch ausgebildet und eine im Durchmesser an diese Auflagefläche angepaßte Oberwalze (5) vorgesehen, die auf der Warenbahn (1) aufliegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Absaugentwässerung von textilen Warenbahnen, enthaltend eine Auflagefläche, über die die Warenbahn geführt ist und in der ein an eine Absaugeinrichtung angeschlossener Saugschlitz vorgesehen ist. r

    [0002] Aus der Praxis sind bereits verschiedene Vorrichtungen zum kontinuierlichen Entwässern von Textilbahnen durch Absaugen bekannt. So ist bei der einen Ausführungsform eine angetriebene, perforierte Trommel vorgesehen, innerhalb der eine Art Saugdüse angeordnet ist, so daß eine zu entwässernde Waren- bahn bei ihrem Transport über die perforierte Trommel an der Saugdüse vorbeigeführt wird. Nachteilig bei dieser bekannten Ausführungsform ist einerseits die komplizierte Anordnung der Saugdüse innerhalb der Trommel und andererseits eine nicht befriedigende Absaug- bzw. Entwässerungsleistung.

    [0003] Bei einer anderen bekannten Ausführungsform ist ein Saugschlitz in einer im wesentlichen ebenen Auflagefläche vorgesehen, über die die zu entwässernde Warenbahn hinweggeführt wird. Auch in diesem Falle ergibt sich eine unbefriedigende Entwässerung der Warenbahn, zumal vielfach auch seitlich zwischen Auflagefläche und Warenbahn Luft zum Saugschlitz gelangen kann, wodurch die Absaugleistung noch weiter herabgesetzt wird.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Entwässerungsleistung von textilen Warenbahnen gegenüber den bekannten Ausführungsformen deutlich erhöht werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Auflagefläche konkav-zylindrisch ausgebildet und eine in ihrem Durchmesser der Auflagefläche angepaßte, auf der Waren-bahn aufliegende Oberwalze vorgesehen ist.

    [0006] Durch diese erfindungsgemäße Ausführungsform wird eine zu entwässernde Warenbahn so zwischen der Auflagefläche und der Oberwalze hindurchgeleitet, daß eine äußerst zuverlässige Dichtwirkung gewährleistet ist, d.h. daß keine oder zumindest keine ins Gewicht fallende Falschluft zwischen der Auflagefläche und der zu entwässernden Warenbahn zum Saugschlitz gelangen kann, sondern die Luft kann durch den Saugschlitz so angesaugt werden, daß sie in jedem Falle durch die zu entwässernde Warenbahn hindurchtreten muß, was einen besonders hohen Entwässerungseffekt mit sich bringt. Die auf der Waren- bahn aufliegende Oberwalze trägt ferner noch zu einem gleichmäßigen Transport der Warenbahn (über deren ganze Breite) über die Umfangslänge der Auflagefläche bei.

    [0007] Um bei dieser erfindungsgemäßen Ansbildung einen besonders günstigen Reibungswert 3eitens der Auflagefläche gegenüber der Warenbahn herbeizuführen, ist es gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft, wenn die Auflagefläche eine sehr glatte, überall gleichmäßige Oberflächenbearbeitung aufweist.

    [0008] Erfindungsgemäß kann die gewünschte Oberflächenbearbeitung dadurch geschaffen werden, daß die Auflagefläche geschliffen ist. Es sei an dieser Stelle jedoch auch erwähnt, daß in vielen Fällen die gewünschte glatte Oberflächenbearbeitung auch durch eine entsprechende Oberflächenbeschichtung der Auflagefläche (beispielsweise durch eine Teflonbeschichtung) erzielt werden kann.

    [0009] Um einerseits den Durchführungsspalt zwischen Oberwalze und Auflagefläche den jeweiligen Warenbahndicken anpassen zu können und um andererseits auch die Möglichkeit zu haben, die Oberwalze mit mehr oder weniger großem Druck auf der Warenbahn aufliegen zu lassen, ist es vorteilhaft, wenn die Oberwalze relativ zur Auflagefläche höhenverstellbar gelagert ist.

    [0010] Je nach Art der zu entwässernden Warenbahn kann ferner die Oberwalze eine geschlossene Umfangsmantelfläche besitzen, oder die Oberwalze kann als Hohlwalze mit perforierter Umfangsmantelfläche ausgebildet sein.

    [0011] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele, die in der Zeichnung dargestellt sind, die lediglich einen schematischen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zeigt.

    [0012] Die veranschaulichte Vorrichtung ist zur kontinuierlichen Absaugentwässerung einer textilen Warenbahn 1 bestimmt, die in Richtung der Pfeile 2 durch die Vorrichtung hindurchtransportiert wird.

    [0013] Die Vorrichtung enthält als wesentliche Bauteile eine Auflagefläche 3, über die die Warenbahn 1 hinweggeführt wird und in der ein Saugschlitz 4 vorgesehen ist, sowie eine auf der Warenbahn 1 aufliegende Oberwalze 5. Vor und hinter der Oberwalze 5 (in Transportrichtung - Pfeile 2 - der Warenbahn 1 betrachtet) ist jeweils wenigstens eine Umlenkwalze 6, 7 vorgesehen, durch deren Anordnung der Umschlingungswinkel der Warenbahn 1 am Umfang der Oberwalze 5 bestimmt wird.

    [0014] Von besonderer Bedeutung ist in diesem Falle die Ausbildung der Auflagefläche 3 in konkav-zylindrischer Form sowie die Tatsache, daß die Oberwalze 5 in ihrem Durchmesser der Auflagefläche 3, d.h. der Innenwölbung dieser Auflagefläche 3 angepaßt ist. Um eine zuverlässige Dichtwirkung zumindest zwischen der Auflagefläche 3 und der über sie hinveggeführten Warenbahn 1 mit Hilfe der Oberwalze 5 herbeiführen zu können, ist eine sehr glatte, überall gleichmäßige Oberflächenbearbeitung der Auflagefläche 3 von Bedeutung. Dies kann vor allem durch eine entsprechend geschliffene Auflagefläche, ur:er Umständen jedoch auch durch eine entsprechende Oberflächen-beschichtung (z.B. Teflonbeschichtung) erreicht werden, wodurch sich auch gleichzeitig ein so günstiger Reibungswert ergibt, daß unerwünschte, abschnittsweise Beanspruchungen der Warenbahn, die zu einem Warenverzug führen könnten, vermieden werden. Hierzu trägt außerdem bei, daß die Oberwalze 5 durch eine übliche, hier nicht näher veranschaulichte Einrichtung-angetrieben werden kann.

    [0015] Die Auflagefläche 3 wird im dargestellten Ausführungsbeispiel von der Innenumfangsfläche eines im Querschnitt teilzylindrischen Auflagekörpers 8 gebildet, der ortsfest bzw. feststehend unterhalb der Oberwalze 5 angeordnet ist. Dieser Auflagekörper 8, der sich mit der Auflagefläche 3 mindestens über die ganze Arbeitsbreite (senkrecht zur Zeichenebene) der Vorrichtung erstreckt, enthält in ihrem unteren Bereich einen geschlossenen Absaugraum 9, der einerseits mit dem darüber befindlichen Saugschlitz 4 verbunden und andererseits an eine nicht näher veranschaulichte Absaugeinrichtung (z.B. Vakuumpumpe) über einen Rohranschluß 10 angeschlossen ist, wobei der angedeutete Pfeil 11 zur Absaugeinrichtung führt. Innerhalb des Absaugraumes 9 kann ferner ein Sieb oder Filterelement 12 so angeordnet sein, daß Flusen und andere Verunreinigungen von der Absaugeinrichtung ferngehalten werden; für die Zugänglichkeit des Filterelements 12 kann eine Klappe 13 oder dgl. vorgesehen sein. Der Saugschlitz 4 erstreckt sich ebenfalls über die ganze Arbeitsbreite des Auflagekörpers 8 und unterteilt dabei die Auflagefläche 3 - im Querschnitt des Auflagekörpers 8 betrachtet - in etwa zwei gleich große, symmetrische Abschnitte 3a, 3b, die somit (im Hinblick auf die Warenbahn-Transportrichtung, Pfeile 2) als gleich lange Umfangsab- schnitte vor und hinter dem Saugschlitz 4 angeordnet sind. Was die Größe der Auflagefläche 3 anbelangt, so kann diese - im Querschnitt des Auflagekörpers 8 gesehen - sich über einen Winkelbereich von etwa 50 bis 100°, vorzugsweise 60 bis 70°, erstrecken, wie durch den Winkel α angedeutet ist.

    [0016] Ein wichtiges Merkmal bei der Ausbildung der Oberwalze 5 ist darin zu sehen, daß diese relativ zur Auflagefläche 3 höhenverstellbar gelagert ist. Wie sich in der Zeichnung erkennen läßt, sind die Achsenden der Oberwalze 5 in Lagern bzw. Lagerschilden 14 gelagert, die ihrerseits in einer Gleitführung 15 oder ähnlichem in vertikaler Richtung (Doppelpfeil 16) gleitbeweglich gehalten bzw. einstellbar sind. Diese Anordnung, Halterung und Führung gestattet es, daß die Oberwalze 5 in Anpassung an die Dicke der jeweils zu entwässernden Warenbahn 1 relativ gegenüber der Auflagefläche 3 verlagert bzw. eingestellt werden kann.

    [0017] Die einfachste Möglichkeit, die Oberwalze 5 an die jeweilige Warenbahndicke anzupassen, besteht darin, daß diese Oberwalze 5 durch ihr Eigengewicht auf der Warenbahn 1 aufliegt. Es gibt jedoch auch Behandlungsarten, bei denen die Oberwalze 5 einen ganz definierten Druck auf die zu entwässernde Warenbahn 1 ausüben soll bzw. bei denen die Oberwalze 5 nur mit relativ geringem Druck auf der Warenbahn 1 aufliegen soll. In solchen Fällen ist es daher vorteilhaft, wenn die Oberwalze 5 durch geeignete mechanische oder druckmittelbetriebene Einstelleinrichtungen in ihrer Höhenlage (entsprechend Doppelpfeil 16) relativ zur Auflagefläche 3 eingestellt werden kann; in der Zeichnung ist eine solche Einstelleinrichtung beispielsweise in Form einer Zylinder-Kolben-Einheit 17 veranschaulicht, die mit den Lagerschilden 14 zusammenwirkt.

    [0018] Die Oberwalze 5 selbst wird zweckmäßig durch eine herkömmliche Hohlwalze gebildet sein. Sie kann dabei - wie im größten Teil der zeichnerischen Darstellung der Oberwalze 5 zu erkennen ist - eine vollkommen geschlossene Umfangsmantelfläche besitzen, so daß die Luft, die von dem Saugschlitz 4 durch die Waren- bahn 1 hindurchgesaugt werden soll, um die Ent- wässerung zu bewirken, jeweils in Umfangsrichtung der Oberwalze 5 bzw. der Auflagefläche 3 hindurchgesaugt wird (wie durch Pfeile 18 angedeutet), und zwar im Bereich des Abschnittes 3a in Richtung und im Bereich des Abschnittes 3b der Auflagefläche 3 entgegen der Richtung des Warenbahntransportes (Pfeile 2). Bei dieser Ausbildung der Oberwalze 5 kann es für einen günstigen und gleichmäßigen Warenbahntransport ferner zweckmäßig sein, wenn die Umfangsmantelfläche der Oberwalze 5 eine Gummi-19 oder gummiartige Außenschicht aufweist.

    [0019] Wie im oberen Teil der in der Zeichnung dargestellten Oberwalze 5 bei 5a angedeutet ist, kann die als Hohlwalze ausgebildete Oberwalze jedoch im Bedarfsfalle auch mit einer perforierten Umfangsmantelfläche ausgebildet sein, so daß die Luft bzw. die Gase oder Dämpfe, die zum Entwässern der Warenbahn 1 vom Saugschlitz 4 angesaugt werden, zumindest zu einem wesentlichen Teil aus dem Innern der Oberwalze 5 durch die Warenbahn gelangt.

    [0020] Zum Antrieb der Oberwalze 5 sei noch gesagt, daß dieser für eine Voreilung und Nacheilung gegenüber dem Warenbahntransport ausgebildet sein kann, um dadurch beispielsweise eine zusätzliche Wirkung oder Beeinflussung gegenüber der Warenbahn zu erzielen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Absaugentwässerung von textilen Warenbahnen, enthaltend eine Auflagefläche, über die die Warenbahn geführt ist und in der ein an eine Absaugeinrichtung angeschlossener Saugschlitz vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche (3) konkav-zylindrisch ausgebildet und eine in ihrem Durchmesser der Auflagefläche angepaßte, auf der Warenbahn (1) aufliegende Oberwalze (5) vorgesehen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche (3) eine sehr glatte, überall gleichmäßige Oberflächenbearbeitung aufweist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche (3) geschliffen ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche (3) von der Innenumfangsfläche eines im Querschnitt teilzylindrischen Auflagekörpers (8) gebildet ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugschlitz (4) sich etwa über die ganze Arbeitsbreite des Auflagekörpers (8) erstreckt und die Auflagefläche (3) - im Querschnitt des Auflagekörpers betrachtet - in zwei etwa gleich große Abschnitte (3a,3b) unterteilt.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche (3) - im Querschnitt des Auflagekörpers (9) gesehen - sich über einen Winkelbereich von etwa 50 bis 100°, vorzugsweise 60 bis 70°, erstreckt.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwalze (5) relativ zur Auflagefläche (3) höhenverstellbar gelagert ist.
     
    8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwalze (5) antreibbar ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwalze gegenüber dem Warenbahntransport vor- oder nacheilend antreibbar ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwalze durch ihr Eigengewicht auf der Warenbahn aufliegt.
     
    11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwalze (5) durch eine mechanische oder druckmittelbetriebene Einstelleinrichtung (17) in ihrer Höhenlage relativ zur Auflagefläche (3) einstellbar ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwalze (5) eine geschlossene Umfangsmantelfläche besitzt.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsmantelfläche der Oberwalze (5) eine Gummi- oder gummiartige Außenschicht (19) aufweist.
     
    14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 und 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwalze (5) als Hohlwalze mit perforierter Umfangsmantelfläche (5a) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung