(19)
(11) EP 0 056 874 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.08.1982  Patentblatt  1982/31

(21) Anmeldenummer: 81110792.9

(22) Anmeldetag:  28.12.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B26D 7/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 22.01.1981 DE 3101911

(71) Anmelder:
  • Mohr, Rolf
    D-6238 Hofheim (Taunus) (DE)
  • Mohr, Wolfgang
    D-65719 Hofheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Mohr, Rolf
    D-6238 Hofheim (Taunus) (DE)
  • Mohr, Wolfgang
    D-65719 Hofheim (DE)

(74) Vertreter: Quermann, Helmut, Dipl.-Ing. 
Postfach 61 45
65051 Wiesbaden
65051 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Schneiden von Papier, Pappe oder dgl


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Papier, Pappe oder dgl., bei der das zu schneidende Gut auf einem Tisch von einer Vorschubeinheit um ein gewolltes Maß vorgeschoben wird und bei dem Randschnitte sowie im Anschluß an einen oder mehrere Hauptschneidevorgänge ein Zwischenschnitt vorgesehen sind.
    Es wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei der die durch die Rand- bzw. Zwischenschnitte anfallenden Papierabfälle nicht mehr manuell entfernt werden müssen. Bewerkstelligt wird dies dadurch, daß der Tisch aus einem Vordertisch (1), welcher das geschnittene Gut (20) aufnimmt, sowie aus einem Hintertisch (2), welcher das zu schneidende Gut (3) aufnimmt, besteht, wobei Vorder- (1) und Hintertisch (2) zur Bildung eines Spaltes (10) zwischen diesen auseinanderschiebbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Papier, Pappe odgl., bei der das zu schneidende Gut auf einem Tisch von einer Vorschubeinheit um ein gewolltes Maß vorgeschoben wird und bei dem Randschnitte sowie im Anschluß an einen oder mehrere Hauptschneidevorgänge ein Zwischenschnitt vorgesehen sind.

    [0002] Bei Vorrichtungen zum Schneiden von in Stapeln vorliegenden Bogen aus Papier, Pappe odgl., insbesondere bei Sammelbogen, muß der Vorschub des Stapels unter das Messer sehr genau sein, um sicherzustellen, daß der Stapel vom Messer jeweils an den gewollten Trennlinien geschnitten wird. Bereits geringe Verschiebungen, z.B.Maßabweichungen durch Papierverzug, können dazu führen, daß der Schnitt des Messers nicht mehr an der gewollten Trennlinie erfolgt, sondern von dieser verschoben ist. Speziell bei Sammelbögen hätte dies zur Folge, daß in die einzelnen Muster hineingeschnitten würde. Um dies zu verhindern, werden die Sammelbögen derart bedruckt, daß die einzelnen Muster nicht direkt aneinander zu liegen kommen, sondern zwischen diesen Abstände verbleiben. Es ist nunmehr zwar nötig, zwischen den Hauptschneidevorgängen Zwischenschnitte vorzusehen, jedoch ist aufgrund dieser Verfahrensweise ein Hineinschneiden in die Muster nicht mehr möglich. Analog dazu werden vor dem Schneiden von Stapeln deren Randflächen beschnitten. Der Vorteil dieser Verfahrensweise ist darin zu sehen, daß nach erfolgten Randschnitten der zu schneidende Stapel in einer definierten Form bzw. Abmessung vorliegt, was auf die Exaktheit der nachfolgenden Hauptschneidevorgänge entscheidenden Einfluß hat.

    [0003] Aus Kostengründen wird beim Einlegen von Randschnitten soder wie Zwischenschnitten die Breite als Papierabfall anfallenden Papierstreifen möglichst gering gehalten. In der Praxis fallen beim Einlegen von Rand- bzw. Zwischenschnitten Papierstreifen an, deren Breite ungefähr 1,5 bis 2mm beträgt. Diese müssen von Hand entfernt werden. Werden beispielsweise Sammelbögen geschnitten, so werden die anfallenden Papierabfälle in üblicher Weise nach Ende aller den Sammelbogen betreffenden Schneidvorgänge entfernt. Damnach liegt der Sammelbogen in die einzelnen Teilbögen zerteilt, mit den zwischen den Teilbögen befindlichen Papierabfällen vor dem Arbeitenden. Deser hat nun die Teilbögen auseinander zu rücken, die Papierabfälle zu entfernen und die Teilbögen wieder aneinander zu fügen. Zum einen ist diese Arbeit sehr umständlich, abgesehen davon kann auch meist ein geübter Arbeiter nicht verhindern, daß die Teilbögen sich gegeneinander verschieben, was zu einer Erschwerung des anschließenden Arbeitsablaufes führt.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die durch die Rand- bzw. Zwischenschnitte anfallenden Papierabfälle nicht mehr manuell entfernt werden müssen.

    [0005] Diese Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß der Tisch aus einem Vordertisch, welcher das geschnittene Gut aufnimmt, sowie aus einem Hintertisch, welcher das zu schneidende Gut aufnimmt, besteht, wobei Vorder- und Hintertisch zur Bildung eines Spaltes zwischen diesen auseinanderschiebbar sind.

    [0006] Erfindungsgemäß ist es nunmehr möglich, den beim Schneiden anfallenden Papierabfall in Form von Papierstreifen direkt durch den zwischen Vorder- und Hintertisch gebildeten Spalt ohne manuelle Beeinflussung zu entfernen . Dies führt für den Arbeitenden zu einer beträchtlichen Arbeitserleichterung. Der Arbeitende hat nun nicht mehr den Papierabfall von Hand zu entfernen, er ist unabhängig von dem Ablauf des Schneideprogrammes und erfüllt nunmehr vornehmlich eine Uberwachungsfunktion bzw. kann sich anderen Aufgaben widmen. Parallel zu der beträchtlichen Arbeitserleichterung ermöglicht die Erfindung eine wesentliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Schneidprozesses.

    [0007] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das Auseinanderschieben von Vordertisch und Hintertisch zeitlich vor dem Rand- bzw. dem Zwischenschnitt erfolgt.

    [0008] Vorteilhaft ist des weiteren, die Breite des sich beim Auseinanderschieben von Vordertisch und Hintertisch ergebenden Spaltes so zu wählen, daß dieser ein mehrfaches der Breite der beim Rand- bzw. Zwischenschnitt anfallenden Papierstreifen beträgt. Es ist somit gewährleistet, daß die Papierstreifen ungehindert durch diesen nach unten fallen können.

    [0009] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Vordertisch senkrecht zur Schneidebene vom Hintertisch verschiebbar. Dabei kann die Verschiebung des Vordertisches mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch bewerkstelligt werden.

    [0010] Sinnvollerweise ist die Verschiebung des Vordertisches dem Verlauf des Schneidprogjammes angepaßt. Im Idealfall arbeitet die Vorrichtung vollautomatisch, das Bedienungspersonal hat demnach keine zusätzlichen Betätigungen vorzunehmen und somit weitgehend Überwachungsfunktionen zu erfüllen.

    [0011] In einer anderen Ausbildungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß ein Lineal bei geschlossenem Spalt unter dem Vordertisch im Bereich der Trennfläche von Vordertisch und Hintertisch angeordnet ist, wobei dieses Lineal beim öffnen des Spaltes aus der Ruhestellung bei geschlossenem Spalt in eine Arbeitsstellung verfahrbar ist, bei es über die ganze Länge der Trennfläche an der Hinterkante des Vordertisches anliegt und senkrecht zu dessen Papierauflagefläche steht. Durch diese Anordnung des Lineals wird in dessen Arbeitsstellung zum einen verhindert, daß beim Schneiden spröden Schneidgutes der Papierabfall durch das Schneidmesser auf den Vordertisch geschleudert wird, weiterhin ermöglicht das Lineal, daß bei dessen Verfahren in die Arbeitsstellung der hintere Rand des zuletzt abgeschnittenen Schneidgutstapels vollends auf den Vordertisch geschoben wird und somit beim folgenden Schließen des Spaltes kein Schneidgut eingeklemmt wird. Schließlich ermöglicht es das in Arbeitsposition befindliche Lineal dem Arbeitenden, den aufgrund der Gestaltung des Messers in sich verschobenen geschnittenen Schneidgutstapel wieder mit Hilfe eines Nutzenwinkels gerade zu richten, wobei dieser Richtvorgang durchaus auch automatisch durchgeführt werden kann.

    [0012] Erfindungsgemäß ist der Vordertisch weiterhin mit einer abnehmbaren Platte versehen. Dies hat den Vorteil, daß das auf dem Vordertisch befindliche geschnittene Gut nicht in einem besonderen Arbeitsgang von diesem gehoben werden muß, sondern mit_samt der Platte dem nächsten Arbeitsgang zugeführt werden kann.

    [0013] Zum Sammeln der Papierabfälle ist im Bereich der Trennfläche von Vordertisch zu Hintertisch ein Behälter mit einen zwischen Behälter und Spalt befindlichen Leitblech angeordnet. Das Leitblech sollte dabei ein,Bereich der Vorderkante des Hintertisches angeordnetes, klappbares Teil zum Ausrichten des auf dem Hintertisch liegenden zu schneidenden Gutes aufweisen. Eine Ausrichtung des zu schneidenden Gutes ist deshalb zweckmäßig, da das Gut durch den vorangegangenen Preß- und Schneidevorgang-insbesondere im Bereich des Preßbalkens- gem. seiner Materialbeschaffenheit mehr oder weniger von der Vorderfläche der das Format bestimmenden Vorschubeinheit weggezogen werden kann. Ohne das Ausrichten des zu schneidenden Gutes würden sich bei der Bewegung der Vorschubeinheit zwar die unteren Bögen des zu schneidenen Gutes an die Vorderfläche der Vorschubeinheit anlegen, die oberen Bögen jedoch von der Vorderfläche beabstandet sein. Dies hätte beim nächsten Schnitt das Entstehen von nichtmaßhaltigen Etikettenzur Folge. Durch die Anordnung eines klappbaren Teiles im Bereich der Vorderkante des Hintertisches wird erreicht, daß während des Klappvorganges das zu schneidende Gut über dessen gesamte Vorderfläche gegen die Vorschubeinheit gedrückt wird. Vorteilhaft ist, wenn der Klappvorgang mehrmals kurz hintereinander klopfend erfolgt, um die einzelnen Materiallagen, insbesondere bei Material mit rauher Oberfläche, aufzulockern und auszurichten.

    [0014] Der Ausrichtvorgang sollte erfolgen, nachdem der Vordertisch und der Hintertisch auseinander geschoben sind, das Lineal in Arbeitsstellung gefahren ist und die beim Randbeschneiden bzw. Zwischenschnitten anfallenden Paperstreifen durch eine Vorwärtsbewegung der Vorschubeinheit in den Spalt befördert worden sind. Die Steuerung des Ausrichtvorganges sollte entsprechend der Steuerung der Schneidvorgänge ebenfalls automatisch erfolgen.

    [0015] Der Behälter sollte vorteilhaft mit einer Absaugung oder einer Transportvorrichtung zum Entfernen der Papierabfälle verbunden sein. Um sicherzustellen, daß keine Papierabfälle infolge des Hängenbleibens am Messer und somit nicht möglicher Entfernung durch den Spalt zwischen die geschnittenen Papierstapel gelangen, ist vorgesehen, daß das Messer zum Schneiden des Gutes an der Messervorderseite eine Papierabstreifvorrichtung aufweist.

    [0016] In einer anderen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Tisch aus einem Vordertisch, der als Grundgestell mit einer Auflage zurAufnahme des geschnittenen Gutes ausgebildet ist, sowie aus einem Hintertisch zur Aufnahme des zu schneidenden Gutes besteht, wobei im Anschluß an den Rand- oder den Zwischenschnitt die Auflage des Grundgestells auf diesem senkrecht zur Schneidebene verschoben werden kann und somit die beim Rand- oder Zwischenschnitt anfallenden Papierstreifen durch den zwischen dem Hintertisch und der Auflage entstehenden Spalt fallen können. Der Vorteil dieser Ausbildung ist darin zu sehen, daß infolge der Gestaltung des Vordertisches mit einer separaten Auflage diese auf dem Grundgestell des Vordertisches verschiebbar ist und somit die Größe der zu bewegenden Massen zur Herstellung des Spaltes möglichst gering gehalten werden kann.

    [0017] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das dem Hintertisch zugewandte Ende der Oberfläche der Auflage des Vordertisches gegenüber der Oberfläche des Hintertisches anhebbar und/oder absenkbar ist. In der gegenüber der Oberfläche des Hintertisches abgesenkten Position besteht die Möglichkeit, einen Bogen aus Pappe, Karton odgl. auf die Oberfläche der Auflage des Vordertisches zu legen und die bei dem Schneidvorgang entstehenden Etikettenblöcke mit der Vorschubeinrichtung und ggf. zusätzlich durch das Lineal auf den Bogen zu schieben, Sind entsprechend viele Etikettenblöcke auf dem Bogen ge-.. sammelt, können sie in dieser Form auf einfache Art und Weise der Weiterbearbeitung zugeführt werden. Der Betrag der Absenkbarkeit des Endes gegenüber der Oberfläche des Hintertisches sollte stufenlos voreinstellbar sein. Dies bietet die Möglichkeit, Bögen beliebiger Dicke zu verwenden, ohne daß das durch die Vorschubeinrichtung nach einem Schnitt in Richtung des Vordertisches geschobene,zu schneidende Gut an der dem Hintertisch zugewandten Kante des Bogens anstößt und ohne daß sich eine Stufe bildet, die ein V::rschie- ben der Einzelblätter eines Etikettenblockes nach einem Schnitt verursachen könnte. Zusätzlich ist vorgesehen, daß der Bogen durch Saugluft auf der Auflage des Vordertisches fixiert werden kann.

    [0018] Die Möglichkeit, das dem Hintertisch zugewandte Ende der Oberfläche der Auflage des Vordertisches gegenüber der Oberfläche des Hintertisches anheben zu können, dient dazu, den oder die zuletzt geschnittenen Etikettenblöcke von der Schneidleiste zu lösen, an der sie je nach Materialbeschaf- .fenheit des Schneidgutes, der Messereinstellung in Bezug auf die Schneidleiste im unteren Totpunkt des Schneidzyklus und der Schärfe der Messerschneide mit den jeweils untersten Blättern haften können. Diese Haftung entsteht dadurch, daß die Messerschneide beim Durchtrennen der untersten Blätter etwas in die Schneidleiste eindringt und dabei das unterste Blatt -bei dünnem Schneidgut sogar mehrere Blätter- im Einschnitt festkeilt. Das Festkeilen der untersten Blätter tritt insbesondere dann auf, wenn das Messer bereits etwas stumpf geworden ist. Sind Blätter im Einschnitt festgekeilt, würden beim Auseinanderschieben von Vordertisch und Hintertisch die Etikettenblöcke nicht auf den Vordertisch gelangen, sondern in den zwischen Vorder- und Hintertisch befindlichen Spalt fallen und von dem sich aufrichtenden Lineal eingeklemmt werden, wodurch der automatische Ablauf behindert und das geschnittene Gut beschädigt würde.

    [0019] Die Steuerung des Anhebe- bzw. Absenkvorganges des Endes der Oberfläche der Auflage des Vordertisches sollte gemäß dem Arbeitsprogramm der Maschine automatisch erfolgen.

    [0020] Es ist weiterhin vorgesehen, daß analog der Ausführung mit einteiligem Vordertisch bei dem aus Auflage und Grundgestell bestehenden Vordertisch die Auflage vom Grundstell abnehmbar ist. Das auf der Auflage befindliche geschnittene Gut ist demnach unmittelbar der nächsten Bearbeitungsstation zuführbar. Eine besondere Wirtschaftlichkeit einer als Grundgestell mit einer Auflage gebildeten Vorrichtung läßt sich dadurch erzielen, wenn gemäß der obigen Ausführungen die Auflage mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch verschoben werden kann, wobei die Verschiebung der Auflage dem Ablauf des Schneideprogramms angepaßt ist.

    [0021] Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren und in den Unteransprüchen dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.

    [0022] In den Figuren ist die Erfindung an mehreren Ausführungsformen beispielsweise dargestellt, ohne auf diese Ausführungsformen beschränkt zu sein.

    [0023] Es stellt dar:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei verschobenem Vordertisch, während des Randschnittes,

    Fig. 2 eine Detailansicht der Schneidzone bei einem Schnitt gem. Fig. 1,

    Fig. 3 eine schematische Darstellung der Vorrichtung gem. Fig. 1, bei verschobenem Vordertisch nach Beendigung eines Hauptschnittes,

    Fig. 4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit auf dem Vordertisch befindlicher abnehmbarer Platte,

    Fig. 5 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform mit einem aus Grundgestell und Auflage bestehendem Vordertisch,

    Fig. 6 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform mit geteiltem, klappbarem Leitblech,

    Fig. 7 eine schematischeDarstellung einer vierten Ausführungsform mit anhebbarer bzw. absenkbarer Auflage (in abgesenkter Position dargestellt) des Vordertisches und

    Fiq. 8 eine shematische Darstellung gem. Fig. 7 bei an- gehoener Position der Auflage des Vordertisches.



    [0024] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem verschiebbaren Vordertisch 1 sowie einem nichtverschiebbaren Hintertisch 2. Dabei nimmt der Hintertisch 2 einen zu schneidenden Papierstapel 3 auf. Ein im Bereich des Messers 4 angebrachter, nur teilweise dargestellter Preßbalken 5 drückt den auf dem Hintertisch 2 liegenden, zu schneidenden Papierstapel 3 zur Erzielung eines optimalen Schneidvorganges gegen die Oberfläche 6 des Hintertisches 2. In Anlage mit dem Preßbalken 5 gelangt die Messerhalterung 7, die das Messer 4 umgreift und somit eine exakte Führung während des Schnittes gewährleistet. Im Bereich der Messervorderseite ist eine Papierabstreifvorrichtung 8 angeordnet, welche die infolge der statischen Aufladung am Messer hängenbleibenden Papierstreifen abstreift. Zweckmäßig ist die Abstreifvorrichtung 8 als Filz oder Besen ausgebildet, der infolge der Relativbewegung des nach dem Schneidvorgang zurückgehenden Messers 4 zur Abstreifvorrichtung 8 die eventuell am Messer 4 hängenden Papierstreifen abstreift. Unter dem Vordertisch 1 ist im Bereich der Trennfläche von Vordertisch 1 und Hintertisch 2 ein Lineal 9 angeordnet, wobei dieses Lineal 9 beim öffnen des Spaltes 10 aus der gestrichelt dargestellten Ruhestellung gemäß Fig. 1 bei geschlossenem Spalt in eine in Fig. 1 ausgezogen dargestellte Arbeitsstellung verfahrbar ist, bei der es über die ganze Länge der Trennfläche zwischen den beiden Tischen 1, 2 an der Hinterkante 11 des Vordertisches 1 anliegt und senkrecht zu dessen Papierauflagefläche 12 steht. Dabei erfolgt die Verschwenkung des Lineals 9 durch nicht dargestellte mechanische Hilfsmittel aufgrund der Bewegung des Vordertisches 1 zum öffnen des Spaltes 10. An der Vorderkante 13 des Hintertisches 2 ist über die ganze Länge der Trennfläche zwischen den beiden Tischen 1 und 2 ein Leitblech 14 angeordnet. über dieses Leitblech 14 können während dem noch zu beschreibenden Rand- bzw. Zwischenschnitt durch den Spalt 10 fallende Papierabfälle direkt in einen Abfallbehälter 15 fallen. Zweckmäßig ist dieser Behälter 15 zum Sammeln der Papierabfälle im Bereich der Trennfläche von Vordertisch 1 zu Hintertisch 2 angeordnet. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist der Behälter 15 eine Absaugvorrichtung 16 auf. Diese Absaugvorrichtung kann jedoch ebenfalls durch eine Transportvorrichtung, z.B. ein Förderband bzw. eine Förderschnecke, ersetzt werden. Ebenfalls ist denkbar, daß die entsprechenden Vorrichtungen über einen Takter steuerbar sind, welcher sich nur dann einschaltet, wenn der Spalt 10 zwischen Vordertisch 1und Hintertisch 2 geöffnet ist. Der Vorteil dieser Steuerung ist darin zu sehen, daß an der Vorrichtung Ar-beitende nicht unnötig durch den beispielsweise durch eine Absaugung erzeugten Lärm oder durch Zugluft belästigt werden.

    [0025] Nachfolgend soll nun der der Schneidvorrichtung zugrunde liegende Arbeitsablauf anhand der Fig. 1 bis 8 beschrieben werden:

    [0026] Bevor ein beispielsweise in Form von Sammelbögen zu schneidender Papierstapel 3 zerschnitten wird, ist es nötig, die Ränder des Papierstapels 3 zu beschneiden. Dies ist beispielsweise in Fig. 1 dargestellt. Der Papierstapel 3, der vom Hintertisch 2 aufgenommen wird, wird von einer nicht dargestellten Vorschubeinrichtung um das Maß des abzuschneidenden Randstreifens 17 auf dem Hintertisch 2 verschoben. Dabei ist gleichzeitig der Vordertisch 1 verfahren, in dieser Stellung ist der Spalt 10 geöffnet, des weiteren befindet sich das Lineal 9 in der in Fig. 1 bzw. 2 dargestellten durchgezogenen Position. Vor der Durchführung des Randschnittes wird der Preßbalken 5 auf den zu schneidenden Papierstapel 3 niedergedrückt, sodann trennt das Messer 4 beim Niederdrücken den Randstreifen 17 vom Papierstapel 3 ab, die Schneide 18 des Messers 4 berührt dabei die im Hintertisch 2 angeordnete Schneidleiste 19. Durch das während des Schneidvorganges senkrecht stehende Lineal 9 wird verhindert, daß beim Schneiden spröden Schneidgutes der Abfall durch das Messer auf die Papierauflagefläche 12 des Vordertisches geschleudert wird. So kann der abgeschnittene Randstreifen 17 nur durch den Spalt 10 über das Leitblech 14 in den Abfallbehälter 15 fallen. Sollten Papierstreifen 17 am Messer 4 haften bleiben, so werden diese, wie bereits beschrieben, durch die Papierabstreifvorrichtung 8 vom Messer 4 entfernt.

    [0027] Wie speziell aus der Detailansicht der Schneidzone gem. Fig. 2 ersichtlich, befindet sich die Schneidleiste 19 nicht direkt an der Vorderkante 13 des Hintertisches 2, sondern ist parallel zur Vorderkante 13 von dieser zurückgesetzt angeordnet, welches aufgrund der beim Schneiden auftretenden Kräfte nötig ist. Dies hat zur Folge, daß der beim Schneiden entstehende Randstreifen 17 an der Vorderkante 13 des Hintertisches 2 hängenbleiben kann und somit nicht in den Abfallbehälter 15 gelangt. Gem. Fig. 2 wird deshalb nach erfolgter Abtrennung des Randstreifens 17 ein Zwischenvorschub des zu schneidenden Papierstapels 3 eingelegt. Dies geschieht folgendermaßen: Nach erfolgtem Trennen des Randstreifens 17 gem. Fig. 1 wird das Messer 14 und der Preßbalken 5 in die nichtdargestellte Ruh 'eposition überführt. Dabei entspricht die Schneidebene des Messers 4 der strichpunktierten Linie gem. Fig. 2. Somit befindet sich der zu schneidende Papierstapel 3 in einer Position, in welcher dessen Schneidebene mit der strichpunktierten Linie zusammenfällt. Um nun zu gewährleisten, daß der nach dem Schneiden entstehende Randstreifen 17 -falls er nicht schon von selbst durch die nach vorne gerichtete Keilwirkung des Messers in den Abfallbehälter 15 gefallen sein sollte- in den Abfallbehälter 15 fällt, wird ein Zwischenvorschub des zu schneidenden Papierstapels 3 durchgeführt. Am Ende dieses Zwischenvorschubes nimmt der zu schneidende Papierstapel 3 die in Fig. 2 ersichtliche Position ein, bei welcher er einen eventuell im Bereich der Schneidzone verbleibenden Randstreifen 17 über die Vorderkante 13 des Hintertisches 3 geschoben hätte.

    [0028] Analog dem hier Geschilderten werden die anderen Ränder des zu schneidenden Papierstapels 3 beschnitten. Dabei muß der Stapel 3 vom Bedienungspersonal jeweils in die entsprechende Position gedreht werden. Erleichtert wird dies durch ein zwischen dem Papierstapel 3 sowie dem Vordertisch 1 befindliches Luftpolster, welches durch nicht dargestellte im Vordertisch 1 befindliche Luftdüsen erzeugt wird, welche auch im Hintertisch 2 angeordnet sein können.

    [0029] In Fig. 2 ist der Vordertisch 1 sowie das Lineal 9 bei geschlossenem Spalt 10 gestrichelt dargestellt.

    [0030] Der weitere Schneidverlauf mit den entsprechenden Zwischenschnitten ist am besten aus Fig. 3 zu erkennen. Nach erfolgtem Randschnitt gem. Fig. 2 sowie dem dort dargestellten Zwischenvorschub wird der Vordertisch 1 in Richtung des Hintertisches 2 verfahren. Es schwenkt das Lineal 9 aus der senkrecht dargestellten Arbeitsposition in dessen Ruheposition unterhalb des Vordertisches 1, bis schließlich die Hinterkante 11 des Vordertisches 1 an den Hintertisch 2 stößt. Der bisher zwischen dem Vordertisch 1 und dem Hintertisch 2 gebildete Spalt 10 ist somit geschlossen. Sodann wird von der Vorschubeinrichtung der zu schneidende Papierstapel 3 bis zur abzuschneidenden Breite in Richtung des Vordertisches 1 verfahren. Es erfolgt dann ein üblicher Schneidvorgang, wie bei den Ausführungen zu Fig. 1 beim Abtrennen des Randstreifens 17 beschrieben, wobei ein erster geschnittener Papierstapel 20 entsteht. Der unterste Bogen des Papierstapels 20 liegt dabei infolge der beschriebenen Anordnung der Schneidebene nicht nur auf dem Vordertisch 1 auf, sondern überdeckt geringfügig die Oberfläche 6 des Hintertisches 2. Aufgrund der keilförmigen Form des Messers liegen die einzelnen Bogen des geschnittenen Papierstapels 20 nach dem Ende des Trennvorganges derart aufeinander, daß der Papierstapel 20 in der Schneidebene gesehen einen parallelogrammförmigen Querschnitt aufweist.

    [0031] Nach erfolgtem Schneidvorgang wird der Vordertisch 1 von Hintertisch 2 verschoben. Die Verschiebung kann dabei sowohl mechanisch als auch hydraulisch bzw. pneumatisch bewerkstelligt werden. Während des Verschiebevorganges wird das Lineal 9 aus der Ruhestellung in die Arbeitsstellung überführt. Wie bereits beschrieben, nimmt das Lineal 9 in der Arbeitsstellung eine Position ein, in der es an der Hinterkante 11 des Vordertisches 1 anliegt und senkrecht zur Papierauflagefläche 12 steht. Beim Überführen des Lineals 9 in die Arbeitsstellung schiebt das Lineal 9 dabei den über den Vordertisch 1 stehenden geschnittenen Stapel 20 vollends auf den Vordertisch 1. Es ist somit nicht möglich, daß beim noch zu beschreibenden weiteren Arbeitsablauf der geschnittene Stapel 20 in dem sich wieder schließenden Spalt 10 eingeklemmt wird.

    [0032] Ist im Anschluß an den beschriebenen Vorgang zum Trennen des Papierstapels 20 ein Zwischenschnitt einzulegen, so verbleibt das Lineal 9 in der senkrechten Position. Dort dient es gleichzeitig als Anlagefläche zum Korrigieren des parallelogrammförmig vorliegenden Stapels 20. So ist es beispielsweise durch Heranführen des Nutzenwinkels 21 an den Stapel 20 möglich, diesen an dem in senkrechter Stellung befindlichen Lineal auszurichten.

    [0033] Wird nun im Anschluß an den Hauptschneidevorgang zum Abtrennen des Stapels 20 ein Zwischenschnitt eingelegt, so erfolgt ein Vorschub des zu schneidenden Papierstapels 3 um das Maß des beim Zwischenschnitt abzuschneidenden Papierstreifens. Es schließt sich dann der bereits beim Trennen des Randstreifens 17 beschriebene Arbeitsablauf an. Dies bedeutet im einzelnen das Niederdrücken des Preßbalkens 5, den eigentlichen Schneidevorgang durch Herabsenken des Messers 4, dabei fällt der beim Zwischenschnitt entstehende Streifen 17 über das Ableitblech 14 in den Behälter 15. Eventuell hängenbleibende Papierstreifen 17 werden von der Papierabstreifvorrichtung 8 beim Zurückgehen des Messers 4 von diesem entfernt, das aufgestellte Lineal verhindert wiederum beim Schneiden spröden Schneidgutes, daß die abgeschnittenen Papierstreifen 17 auf den Vordertisch 1 geschleudert werden. Im Anschluß an den Zwischenschnitt erfolgt der bereits beschriebene Zwischenvorschub, mit dem gewährleistet werden soll, daß eventuell noch im Bereich der Schneidzone verbliebene Papierstreifen 17 zuverlässig dem Behälter 15 zugeführt werden. Schließlich wiederum das Schließen des Spaltes 10 mit dem Zurückführen des Lineals 9 in dessen Ruhestellung, der weitere Vorschub des zu schneidenden Papierstapels 3 mit anschließendem Schneidevorgang, bei dem ein weiterer Papierstapel 20 vom zu schneidenden Stapel 3 getrennt wird. Es entstehen schließlich nach mehreren Hauptschneidevorgängen mit eingelegten Zwischenschnitten gem. Fig. 3 mehrere hintereinander befindliche geschnittene Papierstapel 20, wobei diese jeweils nach einem Hauptschneidevorgang oder,wie in Fig. 3 dargestellt, nach mehreren Hauptschneidevorgängen mit Hilfe des Nutzenwinkels 21 am Lineal 9 ausgerichtet werden können.

    [0034] Sollen währendrer Hauptschneidevorgänge keine Zwischenschnitte eingelegt werden, so ist es selbstverständlich überflüssig, den Vordertisch 1 vom Hintertisch 2 zu verfahren. In diesem Falle werden alle Schneidvorgänge in der Folge Schneiden, Vorschub, Schneiden usw. durchgeführt.

    [0035] Fig. 4 zeigt eine geringfügig abgewandelte Ausführungsform eines Vordertisches. Dort ist der Vordertisch 1 mit einer abnehmbaren Platte 22 versehen. Die Platte 22 ist während des Betriebes der Vorrichtung mit dem Vordertisch 1 über nicht dargestellte Befestigungselemente verbunden. Die Platte 22 ist vom Vordertisch 1 lösbar, die auf der Platte 22 befindlichen geschnittenen Papierstapel 20 können auf einfache Weise zusammen mit der Platte 22 zur Weiterverarbeitung transportiert werden. Dies beinhaltet den Vorteil, daß die Bedienungsperson die geschnittenen Papierstapel nicht einzeln zur Weiterverarbeitung transportieren muß, besonders deshalb, weil das zu schneidende Material meist sehr unhandlich und recht schwer ist.

    [0036] Fig. 5 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung. Bei dieser besteht der Tisch aus einem Vordertisch 1, der als Grundgestell 30 mit einer Auflage 31 zur Aufnahme des geschnittenen Gutes 20 ausgebildet ist, sowie aus einem Hintertisch 2 zur Aufnahme des zu schneidenden Gutes 3, wobei analog der Arbeitsweise gem. der Beschreibung der Figuren 1 bis 4 im Anschluß an die Randschnitte oder den Zwischenschnitt die Auflage 31 des Grundgestells 30 auf diesem senkrecht zur Schneidebene verschoben werden kann und somit die beim Randschnitt bzw. Zwischenschnitt anfallenden Papierstreifen 17 durch den zwischen dem Hintertisch 2 und der Auflage 31 entstehenden Spalt 10 fallen können. Nicht dargestellt ist die Art der Verstellmöglichkeit. Diese kann analog der ersten Ausführungsform mechanisch als auch hydraulisch bzw. pneumatisch bewerkstelligt werden. In Anlehnung an Fig. 4 ist es sinngemäß ebenfalls möglich, die Auflage 31 vom Grundgestell 30 abzuheben.

    [0037] Sowohl die Auflage 31 als auch die Platte 22, allgemein der Vordertisch 1 sowie der Hintertisch 2, können mit Luftdüsen ausgerüstet sein, welche zwischen der Unterlage und dem auf dieser liegenden Papierstapel ein Luftpolster erzeugen. Schließlich ist zur Vermeidung der Quetschgefahr für den an der Vorrichtung Arbeitenden vorgesehen, daß eine an der Vorrichtung vorhandene berührungslos wirkende Schutzeinrichtung, beispielsweise in Form einer Lichtschranke, auch dazu verwendet wird, daß bei Eingriff des Bedienenden fu die Gefahrenzone und somit Unterbrechung des Strahlenganges die Bewegung des Vordertisches 1 bzw. der Auflage 31 zum Schließen des Spaltes 10 verhindert bzw. gestoppt wird.

    [0038] Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform mit geteiltem, klappbarem Leitblech. Das Leitblech 14 ist so ausgebildet, daß ein Teil 32 davon durch einen pneumatisch, hydraulisch oder magnetisch betätigten Stößel 37 um eine an der Vorderkante 13 des Hintertisches 2 angeordnete Drehachse 33 des Lagers 39 nach oben gegen die dem Vordertisch 1 zugewandte Fläche 34 des zuschneidenden Gutes 3 geklappt werden kann. Dies geschieht, nachdem der Vordertisch 1 und der Hintertisch 2 auseinandergeschoben sind, das Lineal 9 in Arbeitsstellung gefahren ist und die beim Randbeschneiden oder bei den Zwischenschnitten anfallenden Papierstreifen durch eine Vorwärtsbewegung der Vorschubeinheit 38 in den Spalt 10 befördert worden sind. Das hochklappende Teil 32 des Leitbleches 14 drückt in der ausgezogen dargestellten Position gegen den auf dem Hintertisch 2 liegenden Reststapel des zu schneidenden Gutes 3. Hierdurch wird erreicht, daß sich das zu schneidende Gut 3, das durch den vorangegangenen Preß- und Schneidevorgang gemäß seiner Materialbeschaffenheit mehr oder weniger von der Vorderfläche 40 der das Format bestimmenden Vorschubeinheit 38 weggezogen worden war, ohne manuellen Eingriff wieder exakt an diese anlegt. In der Figur 6 ist das klappbare Teil 32 in seiner heruntergeklappten Position gestrichelt dargestellt. Nicht dargestellt, da nicht erfindungswesentlich, ist der Antrieb des Stößels 37. Zurückgeklappt wird das Teil 32 in seine gestrichelt dargestellte Position mit Hilfe eines im Hintertisch 2 angeordneten pneumatisch, hydraulisch oder magnetisch betätigten Stößels 49 oder durch ein Federelement. Die Schaltung der Stößel 37 und 49 sollte gegebenenfalls derart sein, daß durch taktweises Betätigen der Stößel der Klappvorgang des Teiles 32 klopfend erfolgt, um die einzelnen Materiallagen, insbesondere bei Material mit rauher Oberfläche, aufzulockern und auszurichten.

    [0039] Die Figuren 7 und 8 zeigen eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungform mit anhebbarer bzw. absenkbarer Auflage des Vordertisches. Angehoben bzw. abgesenkt wird dabei die dem Hintertisch 2 zugewandte Se:.te der Auflage 31 des Vordertisches 1. Dazu ist unterhalb der dem Hintertisch 2 zugewandten Seite des Vordertisches 1 ein in einer Drehachse 41 gelagerter Schwenkhebel 35 angeordnet. Je nach der Position des Schwenkhebels 35 ist der Vordertisch 1 und somit die Auflage 31 mehr oder weniger angehoben bzw. abgesenkt.

    [0040] In der Figur 7 ist die Auflage 31 abgesenkt. Die Absenkung erfolgt durch einen Exzenterhebel 43, welcher über ein Zwischengestänge 42 auf den Schwenkhebel 35 wirkt. Je nach der Stellung des Exzenterhebels 43 läßt sich die Auflage 31 an deren, dem Hintertisch 2 zugewandten Seite um einen stufenlos einstellbaren Betrag unter die Oberfläche 6 des Hintertisches 2 absenken. Dadurch ist es möglich, einen Bogen 44 aus Pappe, Karton oder dgl. auf die Oberfläche 36 der Auflage 31 zu legen und die bei der Bearbeitung entstehenden geschnittenen Papierstapel 20 von der Vorschubeinrichtung und durch das Lineal 9 auf den Bogen 44 zu schieben. Sind entsprechend viele geschnittene Papierstapel 20 auf dem Bogen 44 gesammelt, können sie in dieser Form leicht von der Schneidemaschine genommen und der Weiterverarbeitung zugeführt werden. Das Absenken der dem Hintertisch 2 zugewandten Kante der Auflage 31 bietet die Möglichkeit, Bögen 44 beliebiger Dicke zu verwenden, ohne daß das durch die Vorschubeinrichtung nach einem Schnitt vorwärtsgeschobene zu schneidende Gut 3 an der dem Hintertisch 2 zugewandten Kante 45 des Bogens 44 anstößt und ohne daß sich eine Stufe bildet, die ein Verschieben der Einzelblätter des geschnittenen Papierstapels 20 nach einem Schnitt verursachen könnte. Auf das Zwischengestänge 42 wirkt ein Federelement 46, welches das Zwischengestänge 42 gegen den Exzenter des Exzenterhebels 43 drückt. Es ist denkbar, den Exzenter zum Verschieben des Zwischengestänges 42 auch durch pneumatisch, hydraulisch oder magnetisch wirkende Mittel zu beaufschlagen.

    [0041] In Figur 8 ist die Auflage 31 in angehobener Stellung dargestellt. Das Anheben der Auflage 31 erfolgt im Unterschied zu der Darstellung in Figur 7 nicht durch das Zwischengestänge 42, sondern durch einen im Vordertisch 1 gelagerten pneumatisch, hydraulisch oder elektromagnetisch betätigbaren Stößel 47. In der in Figur 8 dargestellten ausgefahrenen Position befindet sich der Stößel 47 in Anlage mit dem Schwenkhebel 35, wobei dieser um einen durch den voreingestellten Hub des Stößels 47 definierten Winkel verschwenkt wird und somit die Auflage 31 gegenüber der Oberfläche 6 des Hintertisches um ein bestimmtes Maß anhebt. Das Anheben der Auflage 31 dient dem Zweck, den oder die zuletzt geschnittenen Papierstapel 20 von der Schneidleiste 19 zu lösen, an der sie je nach der Materialbeschaffenheit des Schneidgutes, der Messereinstellung in Bezug auf die Schneidleiste 19 im unteren Totpunkt des Schneidzyklus und der Schärfe der Messerschneide mit den jeweils untersten Blättern haften können. Bei Nichtbeaufschlagung des Schwenkhebels 35 durch den Stößel 47 sorgt eine im Vordertisch 1 angeordnete Druckfeder 48, daß der Schwenkhebel 35 zur Anlage an das Zwischengestänge 42 zurückgeschwenkt wird und somit eine gegenüber der Oberfläche 6 des Hintertisches 2 definierte Position einnimmt. In dieser Position befinden sich die Oberfläche 6 des Hintertisches 2 sowie die Oberfläche 36 der Auflage 31 bzw. die Oberfläche des Bogens 44 in einer Ebene. In Figur 7 ist der Stößel 47 in eingezogener Position dargestellt.


    Ansprüche

    1.) Vorrichtung zum Schneiden von Papier, Pappe o.dgl. bei der das zu schneidende Gut auf einem Tisch von einer Vorschubeinheit um ein gewolltes Maßvorgeschoben wird, und bei dem Randschnitte sowie im Anschluß an einen oder mehrere Hauptschneidevorgänge ein Zwischenschnitt vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Tisch aus einem Vordertisch (1), welcher das geschnittene Gut (20) aufnimmt, sowie einem Hintertisch (2), welcher das zu schneidende Gut (3) aufnimmt besteht, wobei Vordertisch (1) und Hintertisch (2) zur Bildung eines Spaltes (10) zwischen diesen auseinander schiebbar sind.
     
    2.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auseinanderschieben von Vordertisch (1) und Hintertisch (2) zeitlich vor dem Rand- bzw. dem Zwischenschnitt erfolgt.
     
    3.) Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sich beim Auseinanderschieben von Vordertisch (1) und Hintertisch (2) ergebende Dicke des Spaltes (10) ein Mehrfaches der Breite der beim Rand- bzw. Zwischenschnitt anfallenden Papierstreifen (17) beträgt.
     
    4.) Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vordertisch (1) senkrecht zur Schneidebene vom Hintertisch (2) verschiebbar ist.
     
    5.) Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vordertisch (1) mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch verschiebbar ist.
     
    6.) Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung des Vordertisches (1) dem Ablauf des Schneideprogrammes angepaßt ist.
     
    7.) Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lineal (9) bei geschlossenem Spalt (10) unter dem Vordertisch (1) im Bereich der Trennfläche von Vorder- (1) und Hintertisch (2) angeordnet ist, wobei dieses Lineal (9) beim öffnen des Spaltes (10) aus der Ruhestellung bei geschlossenem Spalt (10) in eine Arbeitsstellung verfahrbar ist, bei der es über die ganze Länge der Trennfläche an der Hinterkante (11) des Vordertisches (1) anliegt und senkrecht zu dessen Papierauflagefläche (12) steht.
     
    8.) Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vordertisch (1) mit einer abnehmbaren Platte (22) versehen ist.
     
    9.) Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Tisch im Bereich der Trennfläche von Vordertisch (1) zu Hintertisch (2) ein Behälter (15) mit einem zwischen Behälter (15) und Spalt (10) befindlichen Leitblech (14) zum Sammeln der Papierabfälle angeordnet ist.
     
    0.) Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitblech (14) ein im Bereich der Vorderkante (13) des Hintertisches (2) angeordnetes, klappbares Teil (32) zurr Ausrichten des auf dem Hintertisch (2) liegenden, zu schneidenden Gutes (3) aufweist.
     
    11.) Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (32) um eine parallel zur Vorderkante (13) des Hintertisches (2) befindliche Drehachse (33) nach oben gegen die dem Vordertisch (1) zugewandte Fläche (34) des zu schneidenden Gutes (3) geklappt werden kann.
     
    12.) Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (15) mit einer Absaugung (16) oder einer Transportvorrichtung zum Entfernen der Papierabfälle verbunden ist.
     
    13.) Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (4) zum Schneiden des Gutes (3) an der Messervorderseite eine Papierabstreifvorrichtung (8) aufweist.
     
    14.) Vorrichtung zum Schneiden von Papier, Pappe o.dgl., bei der das zu schneidende Gut auf einem Tisch von einer Vorschubeinheit um ein gewolltes Maß vorgeschoben wird und bei dem Randschnitte, sowie im Anschluß an einen oder mehrere der Hauptschneidevorgänge ein Zwischenschnitt vorgesehen sindlinsbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Tisch aus einem Vordertisch (1), der als Grundgestell (30) mit einer Auflage (31) zur Aufnahme des geschnittenen Gutes (20) ausgebildet ist, sowie aus einem Hintertisch (2) zur Aufnahme des zu schneidenden Gutes (3) besteht, wobei im Anschluß an die Randschnitte oder den Zwischenschnitt die Auflage (31) des Grundgestells (30) auf diesem senkrecht zur Schneidebene,verschoben werden kann und somit die beim Zwischenschnitt anfallenden Papierstreifen (17) durch den zwischen dem Hintertisch (2) und der Auflage (31) entstehenden Spalt (10) fallen können.
     
    15.) Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Hintertisch (2) zugewandte Ende der Oberfläche (36) der Auflage (31) des Vordertisches (1) gegenüber der Oberfläche (6) des Hintertisches (2) anhebbar und/oder absenkbar ist.
     
    16.) Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Hintertisch (2) zugewandte Ende der Oberfläche (36) der Auflage (31) des Vordertisches (1) über einen unter dem Vordertisch (1) angeordneten mechanisch und/oder hydraulisch und/oder pneumatisch befestigbaren Schwenkhebel (35) anhebbar und/oder absenkbar ist.
     
    17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage (31) vom Grundgestell (30) abnehmbar ist.
     




    Zeichnung