[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines brikettierten Einsatzmaterials
für Zink-Schachtöfen, wobei Zinkoxid enthaltendes Röstgut aus einer Wirbelschichtröstung
einer Heißbrikettierung unterworfen wird.
[0002] Für die Zinkgewinnung im Schachtofen müssen die sulfidischen Erzkonzentrate vorher
abgeröstet und stückig gemacht werden. Die Sinterröstung auf einem Wanderrost ist
relativ aufwendig, führt zu einem Abgas mit relativ niedrigem SO
2-Gehalt und verursacht Probleme im Hinblick auf die Verschmutzung der Umwelt. Die
Röstung in der Wirbelschicht vermeidet zwar diese Probleme weitgehend, jedoch muß
das abgeröstete feinkörnige Material in einem separaten Verfahrensschritt in stückige
Form gebracht werden.
[0003] Aus der GB-PS 13 02 864 ist es bekannt, das Röstgut aus einer Wirbelschichtröstung
ohne Zusatz von kohlenstoffhaltigen Bindemitteln bei Temperaturen von mindestens 500
°C und einem Druck von 0,157 bis 3,15 t/cm
2 zu brikettieren. Die Reduzierbarkeit ist gegenüber Sinter jedoch wesentlich schlechter.
[0004] Aus der DE-AS 23 60 346 ist es bekannt, Briketts unter Einbindung von Koksgrus herzustellen.
Dazu muß aber das Zinkoxid und gegebenenfalls Bleioxid sehr feinkörnig sein, wie es
z. B. als Wälz-Oxid anfällt. Weiterhin muß dieses pulverförmige Material zunächst
zu Pellets mit einem Durchmesser von 2 bis 10 mm geformt werden, ehe die Brikettierung
der auf 500 bis 800 °C erwärmten Pellets erfolgt. Der Pelletiervorgang bedeutet einen
zusätzlichen Arbeitsgang, außerdem müssen die Pellets vor der Brikettierung getrocknet
werden, da sonst die Briketts platzen und Feuchtigkeit im Zinkschachtofen unerwünscht
ist (Reoxidation des Zn-Dampfes).
[0005] Aus V. Tafel "Lehrbuch der Metallhüttenkunde" 1953, Band II, Seiten 518/19 ist es
bekannt, für das Zinkgewinnungsverfahren der stehenden Muffel das Röstgut mit backender
Kohle unter Zusatz eines Bindemittels zu brikettieren und die Briketts vor dem Einsatz
in die Muffeln zu verkoken. Weiterhin ist es bekannt, Erze oder oxidische Stoffe unter
Zusatz von backenden Kohlen öder bituminösen Bindemitteln zu brikettieren, wobei diese
durch Erhitzung in den plastischen Bereich gebracht werden (DE-AS 12 52 623, DE-OS
23 35 669, DE-PS 718 967, US-PS 3 212 877). Bei diesen Verfahren muß eine separate
Verkokung erfolgen und es besteht die Gefahr von Rissebildung und Zerplatzen der Briketts
durch ausgetriebene flüchtige Bestandteile.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit möglichst geringem Aufwand aus dem
Röstgut von Wirbelschichtröstungen Briketts herzustellen, die gute Eigenschaften für
die Verarbeitung im Zinkschachtofen besitzen.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß in dem Röstgut ein
metallischer Bleigehalt unc./oder Bleioxidgehalt von mindestens 3 %, gerechnet als
BLei, eingestellt wird, dem Röstgut nichtbackende Kohle mit geringem Gehalt an flüchtigen
Bestandteilen zugem:ischt wird, das Verhältnis von Pb zu C in Gew.-% auf mindestens
1 eingestellt wird, und die Mischung bei einer Preßtemperatur von 250 bis 470 °C unter
einem Preßdruck vcn 4 bis 20 t/cm Walzenbreite, dynamisch gemessen, trikettiert wird.
[0008] Das Röstgut fällt als Bett-Austrag, Zyklon-Austrag und eventuell Austrag aus weiteren
Entstaubungsanlagen in einem weiten Kornbereich von etwa 0 bis 5 mm an. Der weitaus
größte Teil liegt in einer Korngröße unter 2 mm vor. Es ist sehr wichtig, daß die
einzelnen Austräge sehr gut miteinander vermischt werden. Das zugemischte metallische
Blei und/oder oxidische Blei stammt im allgemeinen aus dem Betrieb des Zink-Schachtofens
selbst, wie z. B. Traß aus dem Pumpensumpf des Kondensers, Staub aus der Raumentstaubung
und Filterschlamm aus der Gaswäsche. Die das metallische Blei und/oder oxidische Blei
enthaltenden Stoffe werden ebenfalls in einer Korngröße von etwa 0 bis 5 mm eingesetzt.
Der Zusatz an metallischem Blei und/oder Bleioxid kann bis zu etwa 15 Gew.-%, gerechnet
als Blei, betragen. Die nichtbackenden Kohlen können einen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen
bis zu etwa 6 Gew.-% haben, wie Koksgrus und Anthrazite. Temperaturen im oberen Bereich
der Preßtemperatur ergeben höhere Festigkeiten der Briketts. Dies trifft ebenfalls
für höhere Preßdrücke zu. Die Preßdrücke werden dynamisch gemessen, d.h. während des
Betriebes der Presse.
[0009] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht-darin, daß der Bleigehalt 3 bis 12 % beträgt,.der
Kohlenstoffgehalt 2 bis 6 % beträgt und das Verhältnis von Pb zu C auf 1,5 bis 2 eingestellt
wird. Diese Bereiche ergeben Briketts mit besonders guten Eigenschaften.
[0010] Die Erfindung wird an Hand von Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1
[0011] Es wurde eine Zinkblende mit folgender Zusammensetzung und Körnung in einer halbtechnischen
Wirbelschichtanlage geröstet:
47,7 % Zn
1,75 % Pb
11,5 % Fe
31,8 % S
98,4 % < 2,000 mm
88,4 % < 0,045 mm
[0012] Das Röstgut (Mischung aus Bettaustrag + Zyklonausträgen) hatte folgende Kornzusammensetzung:
98,2 % < 2,000 mm
39,1 % < 0,045 mm
5,0% < 0,016 mm
Beispiel 2
[0014] Es wurden zwei Brikettierversuche mit dem Röstgut ohne Zuschläge, jedoch bei unterschiedlichen
Versuchsbedingungen durchgeführt.
[0015]

[0016] Bei Versuch Nr. 1 waren die Brikettierbedingungen also deutlich günstiger. Dies macht
sich bei den Brikettqualitäten und der Brikettierleistung bemerkbar:

Beispiel 3
[0017] Es wurden je 10 Briketts aus den Versuchen Nr. 4 und 5 getestet:
[0018]

[0019] Die Festigkeit nach teilweiser Reduktion ist in der Figur dargestellt.
[0020] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die Pellets eine gute Anfangsreduzierbarkeit
und damit eine gute Gesamtreduzierbarkeit in relativ kurzer Zeit aufweisen, eine gute
und ausreichende mechanische Festigkeit besitzen, ohne großen Aufwand hergestellt
werden können, und die Brikettierung ohne nachträgliche Aufheizung des Austragsmaterials
der Wirbelschicht erfolgen kann.
1. Verfahren zur Herstellung eines brikettierten Einsatzmaterials für Zink-Schachtöfen,
wobei Zinkoxid enthaltendes Röstgut aus einer Wirbelschichtröstung einer Heißbrikettierung
unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Röstgut ein metallischer Bleigehalt
und/oder Bleioxidgehalt von mindestens 3 %, gerechnet als Blei, eingestellt wird,
dem Röstgut nichtbackende Kohle mit geringem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen zugemischt
wird, das Verhältnis von Pb zu C in Gew.-% auf mindestens 1 eingestellt wird, und
die Mischung bei einer Preßtemperatur von 250 bis 470 °C unter einem Preßdruck von
4 bis 20 t/cm Walzenbreite, dynamisch gemessen, brikettiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bleigehalt 3 bis 12%
beträgt, der Kohlenstoffgehalt 2 bis 6 % beträgt und das Verhältnis von Pb zu C auf
1,5 bis 2 eingestellt wird.