[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Fenster oder Türe mit Isolierglasscheibe
mit mindestens zwei Glastafeln. Bei der Renovation von alten oder historischen Bauten
ist es erforderlich, die Verglasungen von Türen und Fenstern stilecht, d.h. in der
Regel mit Sprossen versehen, anzufertigen. Andererseits ist ebenfalls erforderlich,
dass an den Fenstern und Türen keine grossen Wärmeverluste entstehen, so dass Isolierglasscheiben,
in der Regel Doppel- oder Dreifach-Verglasunqen dafür verwendet werden. Die Herstellung
von durch Sprossen unterteilten Fenstern ist jedoch kostspielig und das Reinigen der
kleinen unterteilten Glasflächen ist wesentlich aufwendiger als das Reinigen von qrossen
Fensterflächen.
[0002] Aus der CH-PS 616 203 der gleichen Anmelderin ist eine Isolierglasscheibe bekannt,
bei welcher Abstandhalter als Sprossen dienen, auf die Blindsprossen mittels Dichtungen
aufgesetzt sind. Solche Scheiben besitzen gegenüber der herkömmlichen Scheibe mit
Sprossen den Vorteil der guten Isolation, während deren Herstellung und Reiniqung
relativ aufwendig sind.
[0003] Es ist demgegenüber Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Fenster oder Türe anzugeben,
das die vorbekannten guten Isolationseigenschaften aufweist und für Renovationen von
alten oder historischen Bauten verwendet werden kann und das andererseits einfacher
herzustellen ist und insbesondere gut gereinigt werden kann. Diese Aufgabe wird mit
einem in Anspruch 1 definierten Gegenstand gelöst.
[0004] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung von Ausführungsbeispielens
näher erläutert werden.
[0005]
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemässes Fenster,
Fig. 2 zeigt das Fenster von Fig. 1 mit getrennten Flügelrahmen und Sprossenrahmen,
Fig. 3 zeigt eine Halterung,
Fig. 4 zeigt, im Schnitt, eine Ausschnittsvergrösserung aus dem Fenster von Fig. 1,
Fig. 5 zeigt in perspektivischer Sicht ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen
Fensters,
Fig. 6 zeigt einen Schnitt des Fensters von Fig. 5,
Fig. 7 und 8 zeigen in Seitenansicht zwei Ausschnitte aus dem Fenster von Fig. 5,
Fig. 9 zeigt, im Schnitt, ein Detail von Fig. 5 und
Fig. 10 zeigt, im Schnitt, eine Ausführungsvariante mit einer Sicherung des Verriegelungsteils.
[0006] Man erkennt in Fig. 2 den Flügelrahmen 1 und den Sprossenrahmen 2 sowie, schematisch
angedeutet, die Halterung 3. Die Halterung 3 besteht aus einem unteren Winkelstück
4 mit Befestigungsbohrung 5, zwei äusseren, abgekröpften und oben U-förmig gebogenen
Teilen 6, sowie eine von diesen zwei äusseren Teilen abgekröpfte Zunge 7, wobei diese
drei Teile federnd ausgebildet sind. Aus Fig. 4 ist ersichtlich, wie der Sprossenrahmen
2 im Flügelrahmen 1 einqehängt ist. Man erkennt in Fig. 4 von rechts nach links die
äusserste Glastafel 8 von zwei oder drei Glastafeln der Isolierscheibe, ein Schenkel
9 des Flügelrahmens 1, die mittels einer Schraube 10 befestigte Halterung 3, ein Längsschenkel
11 des Sprossenrahmens 2 mit einer Oeffnung 12. Die Zunge 7 der Halterung 3 greift
durch die Oeffnung 12 und reicht in den Hohlraum der Metallsprossen 11. Wie aus Fig.
4 zu ersehen ist, klemmt die Zunge der Halterung den Sprossenrahmen fest. Dabei erleichtert
das abgeschrägte Ende der Zunge das Einführen des Sprossenrahmens. Wie aus Fig. 4
ferner ersichtlich ist, besteht zwischen der äussersten Glastafel 8 und dem inneren
Sprossenkreuz 13 ein relativ grosser Zwischenraum, doch ist es möglich, das innere
Sprossenkreuz so zu gestalten, dass der Zwischenraum zwischen der Glastafel und der
gegenüberliegenden Sprosse klein wird, wodurch auch aus nächster Distanz kaum festzustellen
ist, dass es sich nicht um echte Sprossen handelt. Als Isolierglasscheiben können
sämtliche herkömmliche Scheiben verwendet werden, wobei die Art und Dicke der Gläser,
beispielsweise gewöhnliche, gehärtete, wärmeabsorbierende oder wärmereflektierende
Gläser oder Sicherheitsgläser in Frage kommen, keine Rolle spielt. Aus obiger Beschreibung
geht sehr gut hervor, dass das Entfernen und Einhängen der Sprossenrahmen sehr leicht
ist.
[0007] Es sind ferner andere Befestigungsvorrichtungen des Sprossenrahmens an die Flügelrahmen
denkbar, wobei jedoch Sorge getragen werden muss, dass die Befestigungen von aussen
nicht sichtbar sind. Als Material für die Herstellung eines Sprossenrahmens erweisen
sich Aluminium-Profile, wie in Fig. 4 bei 13 dargestellt ist, als am geeignetsten,
doch kann es notwendig sein, diese Profile und das Material den örtlichen Gegebenheiten
und Bedingungen anzupassen.
[0008] In den Figuren 5 bis 9 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Fensters dargestellt,
wobei der Sprossenrahmen nicht mehr abnehmbar, sondern nur noch verschwenkbar ist
und die Sprossen näher an die äusserste Glastafel 8 angeordnet sind. Man erkennt in
Figur 5 wieder den Flügelrahmen 1 und den Sprossenrahmen 14 mit den Längsschenkeln
15 und dem Sprossenkreuz 16; sowie Teile der Scharniere 17 und die Sprossenrahmenverriegelungssteile.
[0009] In Figur 6 erkennt man, von links her gesehen, den Fensterrahmen 18, den Flügelrahmen
1, in welchem die Sprossenrahmenverriegelung 19 mittels Schrauben 20 befestigt ist,
den Sprossenrahmen 14 mit einem Profil des Sprossenkreuzes 16, sowie die äusserste
der zwei oder drei Glastafeln 8. Der Querschnitt 20 des Sprossenrahmens 14 ist insbesondere
aus Figur 9 ersichtlich. Er besteht aus zwei Profilen 21 und 22, die einen doppelten
Rahmen bilden, wobei das erste Profil 21 über den Flügelrahmen ragt und dessen Kante
23 am Flügelrahmen 1 anliegt und die Dicke des zweiten Profils dem Abstand zwischen
äusserer Oberfläche des Flügelrahmens und der äussersten Glastafel angepasst ist,
um einen Spielraum von einigen Millimetern zu lassen und innerhalb des Flügelrahmens
angeordnet ist. Der Körper 24 der Verriegelung 19 ist abgewinkelt und weist dadurch
einen Einschnitt 25 auf und sitzt auf der inneren Kante des Flügelrahmens. Man erkennt
ferner den Stift 26, siehe auch Figur 7, der durch eine Oeffnung 27 im Körper 24 gesteckt
ist. In Figur 7 ist ein Verschlussteil im Länqsschenkel 15 des Sprossenrahmens 14
dargestellt. In der Ausnehmunq 27 im Längsschenkel 15 ist eine U-förmige Halterung
28 angeordnet, die oben den Stift 26 trägt und in die unten ein Betätigungsorgan wie
eine Schraube 29 oder dergleichen eingeschraubt ist und das dazu dient, den Stift
zu verschieben und so den Sprossenrahmen zu ver- oder entriegeln. Insbesondere aus
Figur 7 ist ersichtlich, dass die U-förmige Halterung vor dem Zusammensetzen des Sprossenrahmens
eingebaut werden muss.
[0010] Betrachtet man die Scharnierseite von Figur 6, und Figur 8 erkennt man, dass der
Scharnierkörper 30 gleich gebaut ist wie der Körper 24 des Verriegelungsteils 19,
mit dem Unterschied natürlich, dass der Scharnierbolzen 31 nicht aus dem Scharnierkörper
gleiten kann. Auf Figur 6 ist ferner das Flügelrahmengelenk 32 ersichtlich. Der Sprossenrahmen
mit dem Sprossenkreuz kann auch hier aus Aluminiumprofilen hergestellt sein oder aus
anderen geeigneten Materialien.
[0011] Die Konstruktion des Scharniers und der ähnlichen Verriegelung bewirkt, dass von
vorne kein Teil davon gesehen werden kann und dass das Sprossenkreuz beliebig nahe
an die äusserste Glastafel angeordnet werden kann. Von aussen, das heisst von der
Seite sind nur die beiden Schrauben 29 sichtbar, die jedoch mit der gleichen Farbe
wie das Fenster gestrichen werden können und daher ganz unauffällig sind. Da der Sprossenrahmen
nicht mehr abnehmbar ist, kann er nicht mehr aus Bequemlichkeit oder Vergesslichkeit
weggelassen werden, so dass stets Gewähr für das gewünschte historische Aussehen geqeben
ist.
[0012] Es ist im Rahmen dieser Erfindung auch möglich, das Sprossenkreuz vor der Abnahme
im geschlossenen Zustand zu schützen und dadurch eine zusätzliche Diebessicherung
zu schaffen, falls die Sprossen solide genug gebaut sind. In der Ausführung gemäss
Figur 10 ist ein Ausführungsbeispiel einer solchen Sicherung gezeigt. Man erkennt
darin einen Verschlussteil mit der U-förmigen Halterung 28 mit dem Stift 26, während
gleiche Teile wie vorgehend bezeichnet sind. Im Längsschenkel 15 des Sprossenrahmens
14 ist eine Metallhülse 33, mit einem Gewinde 34 angebracht. Im Gewinde ist eine Imbusschraube
35 eingedreht, die im eingezeichneten Zustand auf das U-förmige Teil 28 drückt und
ein Entriegeln desselben verunmöglicht. Die Hülse 33 wird oben mit einem Kunststoffverschluss
36 verschlossen, der einerseits das Eindringen von Wasser und Staub verhindert und
andererseits den Zugriff zur Imbusschraube erschwert. Doch selbst ein Eindringen in
die Metallhülse mit irgendeinem Werkzeug würde es nicht ermöglichen, die Imbusschraube
im geschlossenen Zustand des Rahmens zu lösen, da der Abstand zwischen der oberen
Kante der Imbusschraube und der oberen Kante des Längsschenkels grösser ist als der
Abstand der oberen Kante des Schenkels 14 von der Oberkante des Rahmens 1.
[0013] Es ist möglich, die Sicherung auf andere Weisen zu auszuführen, beispielsweise durch
Anbringen der Imbusschraube im obersten Teil des Längsschenkels oder durch die Verwendung
eines Sicherungsteils, das nach dem Prinzip des Bajonettverschlusses arbeitet. Dieses
Teil kann zuunterst zwei Nocken aufweisen, die in eine ringsumlaufende Nut greifen
und die beim Herausheben des Teiles nach einer Drehung längs zwei Längsnuten herausgleiten.
[0014] Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, statt eines Sprossenkreuzes eine andere
Sprossenanordnung zu wählen, insbesondere auch bei einer Türe.
1. Fenster oder Türe mit Isolierglasscheibe mit mindestens zwei Glastafeln,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Flügelrahmen (1) ein Sprossenrahmen (2, 14) abnehmbar aufgesetzt oder
schwenkbar befestigt ist.
2. Fenster oder Türe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die am Sprossenrahmen angeordneten Mittel zum Aufsetzen oder Schwenken sich in
den Längsschenkeln (11, 15) desselben befinden.
3. Fenster oder Türe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sprossen (2, 14, 15, 16) aus Metall-, insbesondere Aluminium-Profilen (11,
13) gefertigt ist.
4. Fenster oder Türe nach einem der Ansprüch 1 bis 3 mit abnehmbaren Sprossenrahmen
(2),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Längsschenkel (11) Oeffnungen (12) aufweisen, in die je eine Zunge (7) von
am Flügelrahmen befestigten Halterungen (3) ragt, um die innere Wand der Schenkel
(11) zu hintergreifen.
5. Fenster oder Türe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Längsschenkel je zwei Oeffnungen und der Flügelrahmen vier Halterungen
aufweist.
6. Fenster oder Türe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die mit einer Befestigungsbohrung (5) versehene Halterung (3) am oberen, der
Bohrung entgegengesetzten Ende zwei U-förmig gebogene äussere Teile (6) und eine abgekröpfte
Zunge (7) aufweist.
7. Fenster oder Türe nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit schwenkbaren Sprossenrahmen
(14),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sprossenrahmen verriegelbar ist und die Scharnierkörper (30) und die Körper
(24) der Verriegelungsteile (19) abgewinkelt und auf den inneren Kanten der Längsschenkel
des Flügelrahmens (1) befestigt sind und dass das Verriegelungsteil (19) eine im Längsschenkel
(15) des Sprossenrahmens eingelassene U-förmige Halterung (28) aufweist, die oben
einen in eine Oeffnung im Körper (24) schiebbaren Stift (26) und unten ein Betätigungsorgan
(29) aufweist.
8. Fenster oder Türe nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sprossenrahmen (14) aus zwei Profilen (21, 22) besteht, die einen doppelten
Rahmen bilden, wobei der äussere Rahmen über den Flügelrahmen hinausreicht und der
innere Rahmen inerhalb des Flügelrahmens angeordnet ist.
9. Fenster oder Türe nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die U-förmige Halterung (28) mit dem Stift (26) und dem Betätigungsorgan (29)
im geschlossenen Zustand durch Sicherungsmittel (33, 34, 35) vor dem Entriegeln gesichert
ist.
10. Fenster oder Türe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungsmittel eine in den Längsschenkel (15) des Sprossenrahmens (14)
angeordnete Hülse (33) mit einem Gewinde (34), in das eine bis zur U-förmigen Halterung
(28) schraubbare Imbusschraube (35) angeordnet ist, aufweisen, wobei im eingeschraubten
Zustand, der Abstand der oberen Kante der Imbusschraube bis zur oberen Kante des Sprossenrahmens
grösser ist als der Abstand der oberen Kante des Sprossenrahmens bis zur oberen Kante
des Flügelrahmens (1).
11. Fenster oder Türe nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
dass in das Gewinde (34) eine Verschlusskappe (36) geschraubt ist.
12. Fenster oder Türe nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungsmittel ein Sicherungsteil aufweisen, an welchem unten zwei Nocken
angebracht sind, die in eine umlaufende Nut in einer Hülse greifen und die nach einer
Drehung zum Herausnehmen längs zwei Längnuten in der Hülse gleiten.