[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Glühlampe und ein Verfahren zu deren Herstellung.
Die Stromzuführungen dieser Lampe sind durch trichterförmige Bohrungen in der Sokkelisolierung
und durch Öffnungen von Sockelkontakten geführt und mit den Sockelkontakten unter
dichtem Verschließen ihrer Öffnungen verschweißt.
[0002] Bekannt ist, daß an die Molybdän-Stromzuführungen beispielsweise einer Zweifaden-Halogenglühlampe
zuerst Nickeldrähte angeschweißt werden, die durch trichterförmige Bohrungen in der
Sockelisolierung und durch die Öffnungen von Sockelkontakten geführt und anschließend
an den Sockelkontakten aus vernickeltem Messing angelötet werden. Dabei findet das
Lot zum Verschließen der Sockelkontaktöffnungen Verwendung.
[0003] Eine derartige Verbindung zwischen den Stromzuführungen der Lampe und den Sockelkontakten
- über einen Nickeldraht - ist in ihrer Herstellung sehr material- und zeitaufwendig.
Das beim Löten benötigte Flußmittel kann bei Betrieb der Lampe, durch die entstehende
Wärme, ausdampfen, sich auf dem Reflektor niederschlagen und ihn dadurch trüben. Weiterhin
ist durch die US-PS 3 897 124 ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Glühlampe
offenbart worden, bei dem eine der Stromzuführungen einer Lampe direkt durch eine
Bohrung in der Sockelisolierung und durch eine Öffnung von dem Sockelkontakt geführt
und anschließend mit dem Sockelkontakt unter dichtem Verschließen seiner Öffnung verschweißt
wird. Die Öffnung des Sockelkontaktes weist einen hochgezogenen Rand auf, der leicht
angeschmolzen wird und sich mit dem zuerst aus der Öffnung des Sockelkontaktes überstehenden,
anschließend heruntergeschmolzenen Teil der Stromzuführung verbindet. Dieser hochgezogene
Rand ist so geformt, daß der Abstand zwischen dem Außenumfang der Stromzuführung und
dem Innenumfang des Randes der Sockelkontaktöffnung nicht zu groß, aber auch nicht
zu klein ist. Wäre der Abstand zu groß, könnte das geschmolzene Material der Stromzuführung
durch die Sockelkontaktöffnung in das Innere des Lampensockels fallen, ohne sich mit
dem hochgezogenen Rand zu verbinden und in dem Sockelinneren zu einer falschen mechanischen
oder elektrischen Verbindung führen. Im Fall, daß der o.g. Abstand zu klein wäre,
würde der hochgezogene Rand nicht wie gewünscht nur leicht angeschmolzen werden, um
sich gerade noch mit der Schmelze der Stromzuführung zu verbinden, sondern so stark,
daß er sich thermisch zersetzt und gast, wobei das dabei entstandene Gas in der Metallnocke
aus der erstarrten Schmelze der Stromzuführung eingeschlossen wird und somit keinen
guten elektrischen Kontakt zwischen der Stromzuführung und dem Sokkelkontakt gewährleistet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Glühlampe und ein Verfahren
zu deren Herstellung zu schaffen, wobei die Stromzuführungen der Lampe mit den Sockelkontakten
unter Verschließen der Sockelkontaktöffnungen so verbunden werden, daß der Verschluß
der Sockelkontaktöffnung bei Betrieb der Lampe nicht ausdampft und daß es auch nicht
nötig ist, den hochgezogenen Rand der Sockelkontaktöffnung so speziell auszuführen,
wie es in der US-PS 3 897 124 beschrieben ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im wesentlichen geschmolzenes
Sockelkontaktmaterial den Verschluß der Sockelkontaktöffnungen bildet, indem Sockelkontakte
herangezogen werden, deren Öffnungen einen hochgezogenen Rand aufweisen und dieser
Rand im Zuge des Verschweißens der Stromzuführungen der Lampe mit den Sockelkontakten
heruntergeschmolzen wird. Dadurch ist es möglich, den hochgezogenen Rand einfach herzustellen.
Es wird auf bekannte Weise ein vorgestanztes Loch in den Sockelkontakten aufgeweitet,
wodurch ein Kragen, der hochgezogene Rand, erzeugt wird. Dieser Rand muß so viel Material
beinhalten, daß er in geschmolzenem Zustand bei durchgesteckter Stromzuführung die
Sockelkontaktöffnung völlig dicht verschließt. Deshalb ist der Durchmesser des vorgestanzten
Loches proportional dem Durchmesser der Stromzuführung der Lampe.
[0006] Der dichte Verschluß der Sockelkontaktöffnungen dient dazu, daß keine Feuchtigkeit
durch den Lampensockel in den Reflektorraum, beispielsweise eines Kfz-Scheinwerfers,
dringt und den Spiegel zerstört.
[0007] Zur Herstellung beispielsweise einer Halogenglühlampe,, deren Stromzuführungen aus
Molybdän bestehen, werden Sockelkontakte aus einem Material herangezogen, das sich
beim Schweißen mit Molybdän verbindet. Vorzugsweise bestehen die Sockelkontakte aus
chromhaltigem oder anderem korrosionsbeständigen Stahl oder aus einer Nickellegierung.
Diese Materialien lassen sich durch Wolfram-Inertgas-Schweißen mit Argon als Schutzgas
bei einer Verfahrenszeit < 0,5 sec leicht miteinander verbinden. Dadurch erreicht
man auf den Sockelkontaktöffnungen einen dichten Verschluß, der temperatur- und korrosionsbeständig
ist, auch gegen Spannungskorrosion, da die verwendeten Materialien in der Spannungsreihe
dicht nebeneinander liegen. Die Schweißverbindung gibt einen sehr guten Halt, so daß
bei Vibration, die beispielsweise beim Autofahren entsteht, sich die Verbindung zwischen
Sockelkontakt und Lampenstromzuführung nicht löst.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Zeichnungen dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben:
[0009] Es zeigen
Figur 1a eine Draufsicht auf den Sockelkontakt einer Zweifaden-Halogenglühlampe;
Figur 1b eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Sockelkontaktes nach Figur
1a;
Figur 1c eine um 900 gedrehte Seitenansicht des Sockelkontaktes nach Figur 1b;
Figur ld den Ausschnitt X nach Figur 1b in vergrößertem Maßstab;
Figur 2a eine geschnittene Seitenansicht des Sockels einer Zweifaden-Halogenglühlampe
mit Sockelisolierung, Sockelkontakten und teilweise dargestellten Stromzuführungen
der Lampe;
Figur 2b den Ausschnitt Y nach Figur 2a in vergrößertem Maßstab;
Figur 3 den Ausschnitt Z entsprechend dem Ausschnitt Y nach Figur 2b, jedoch mit angeschweißten
Stromzuführungen.
[0010] In den Figuren 1a - 1d ist einer von drei gleich ausgebildeten Sockelkontakten 1
einer Zweifaden-Halogenglühlampe dargestellt. Wie aus den Figuren zu sehen ist, besteht
dieser Sockelkontakt 1 aus einem L-förmig gebogenen Metallblech aus chromhaltigem
Stahl. Es kann jedoch auch ein Blech aus anderem korrosionsbeständigen Stahl oder
einer Nickellegierung herangezogen werden. Aus dem kürzeren Schenkel 2 des L-förmigen
Sockelkontaktes 1 ist seitlich je eine schwalbenschwanzähnliche Lasche 3 ausgestanzt
und rechtwinklig zum kürzeren Schenkel 2 abgebogen, so daß diese Laschen 3, parallel
versetzt, eine Fortsetzung des längeren Schenkels 4 des Sockelkontaktes 1 bilden.
Mittig in dem kürzeren Schenkel 2 ist eine Öffnung 5 vorgesehen, die auf der den Laschen
3 gegenüberliegenden Seite von einem hochgezogenen Rand 6 umgeben ist. Zusätzlich
ist die Öffnung 5 auf der den Laschen 3 abgewandten Seite konzentrisch von einem ausgeprägten
Ringwulst 7 umgeben.
[0011] Die Figuren 2a und 2b zeigen den Sockel 8 der Zweifaden-Halogenglühlampe, der aus
einer Sockelhülse 9,.drei Sockelkontakten 1 und einer Sockelisolierung 10 aus Formpreßmasse
besteht. Die Sockelhülse 9 ist mit ihrem unteren Ende und die Sockelkontakte 1 mit
den Laschen 3 und dem kürzeren Schenkel 2 in die Sockelisolierung 10 eingebettet.
Während des Formens der Sockelisolierung 10 wird, fluchtend zu den Öffnungen 5 der
Sockelkontakte 1, je eine trichterförmige Bohrung 11 ausgespart. Die Stempel, die
diese trichterförmigen Bohrungen 11 herstellen, weisen an ihren Spitzen zusätzlich
Dorne auf, die beim Pressen der Sockelisolierung 10 durch die Öffnungen 5 in den Sockelkontakten
1 hindurchfahren und so die Öffnungen 5 von Sockelisoliermaterial freihalten. Für
diesen Zweck sind auch die konzentrisch zu den Öffnungen 5 angeordneten Ringwulste
7 vorgesehen.
[0012] Durch die trichterförmigen Bohrungen 11 in der Sockelisolierung 10 und durch die
Öffnungen 5 in den Sockelkontakten 1 des fertig hergestellten Sockels 8 werden die
Stromzuführungen 12 (nur teilweise dargestellt) der Zweifaden-Halogenglühlampe hindurchgesteckt,
so daß sie etwas über den hochgezogenen Rand 6 der Sockelkontaktöffnungen 5 herausragen.
Zum Verschweißen der Stromzuführungen 12 mit den Sockelkontakten 1 werden letztere
mit Masse verbunden und Wolfram-Elektroden ca. 1 mm über der jeweiligen Schweißstelle,
dem hochgezogenen Rand 6, angeordnet. Argon dient als Schutzgas. Während des Schweißvorganges
wird der jeweilige hochgezogene Rand 6 eines jeden Sockelkontaktes 1 völlig heruntergeschmolzen
und die Stromzuführungen der Lampe nur leicht angeschmolzen, so daß sich die Schmelze
aus dem Sockelkontaktmaterial gerade noch mit der jeweiligen Stromzuführung verbinden
kann.
[0013] Die Figur.3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Sokkels 8 der Lampe, jedoch mit
angeschweißten Stromzuführungen 12. Bei dieser Zeichnung ist zu erkennen, daß die
dargestellte Sockelkontaktöffnung 5 nach dem Schweißvorgang vollkommen dicht vom Sockelkontaktmaterial
verschlossen ist; über der ursprünglichen Öffnung 5 entsteht dabei eine kleine Nocke
13.
1. Elektrische Glühlampe, deren Stromzuführungen durch trichterförmige Bohrungen in
der Sockelisolierung und durch Öffnungen von Sockelkontakten geführt und mit den Sockelkontakten
unter dichtem Verschließen ihrer Öff-nungen verschweißt sind, dadurch gekennzeichnet, daß geschmolzenes Sockelkontaktmaterial
den Verschluß der Sockelkontaktöffnungen (5) bildet.
2. Elektrische Glühlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführungen
(12) der Lampe aus Molybdän bestehen.
3. Elektrische Glühlampe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sockelkontakte
(1) aus einem Material bestehen, das sich beim Schweißen mit Molybdän verbindet.
4. Elektrische Glühlampe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sockelkontakte
(1) aus chromhaltigem oder auch anderem korrosionsbeständigen Stahl oder aus einer
Nickellegierung bestehen.
5. Elektrische Glühlampe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sockelkontaktöffnungen
(5) auf der der Sockelisolierung (10) abgewandten Seite von jeweils einem ausgeprägten
Ringwulst (7) umgeben sind.
6. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Glühlampe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Sockelkontakte (1) herangezogen werden, deren Öffnungen (5) einen
hochgezogenen Rand (6) aufweisen und dieser Rand (6) im Zuge des Verschweißens der
Stromzuführungen (12) der Lampe mit den Sockelkontakten (1) heruntergeschmolzen wird.