[0001] Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von a-Hydroximethylenarylessigsäurealkylestern
aus den entsprechenden Arylessigestern unter Verwendung von Alkalialkoholat und Kohlenoxid
bei erhöhter Temperatur und Druck.
[0002] Es ist bekannt, daß Phenylessigsäuremethylester mit metallischem Natrium oder Kalium
und Ameisensäuremethylester in Aether als Lösungsmittel das Natriumsalz des a-Hydroximethylenphenylessigsäuremethylesters
bildet (Wislicenus, Annalen der Chemie : 282 (1984) 231). Die Reaktion ist unvollständig
und die Abtrennung von nicht umgesetzten Phenylessigsäureester schwierig.
[0003] Zur technischen Herstellung von a-Hydroximethylenphenylessigsäuremethylester ist
dieses Verfahren wegen der Verwendung metallischen Natriums wenig geeignet.
[0004] Es wurde nun gefunden, daß hohe Ausbeuten und Reinheiten von a-Hydroximethylenarylessigsäurealkylestern
durch Umsetzung von Arylessigsäurealkylestern mit Natriumalkoholat und CO bei erhöhter
Temperatur und erhöhtem Druck erhalten werden.
[0005] Im Gegensatz zu der gefährlichen und umständlichen Arbeitsweise mit Alkalimetallen
ist das Verfahren einfach und gefahrlos sowie mit sehr hohen Ausbeuten bis zu 95 %
der Theorie ausführbar.
[0006] Die Reaktionszeit beträgt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren etwa 3 Stunden, während
die Umsetzung von Ameisensäureester mit Alkalimetall 24 Stunden dauert.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von a-Hydroximethylenarylessigsäurealkylestern,
dadurch gekennzeichnet, daß man Arylessigsäurealkylester der allgemeinen Formel R,CH
2C0
2R
2, in welcher R
1 einen Arylrest mit einem oder zwei aromatischen Ringen und R
2 einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest bedeutet, in Gegenwart eines Alkalialkoholats
aliphatischer Alkohole mit 1 bis 6 C-Atomen mit CO bei Drucken von 20 bis 200 bar
und bei Temperaturen von 30 bis 150 °C umsetzt.
[0008] Bevorzugt sind Temperaturen von 40 bis 85 °C und ein CO-Druck von 80 bis 100 bar.
[0009] Umsatz und Ausbeute ist praktisch quantitativ. Sehr bemerkenswert ist die hohe Reinheit
der Produkte.
[0010] Nach beendeter Umsetzung erhält man eine Suspension des Alkalisalzes der a-Hydroximethylenarylessigsäurealkylester
in dem verwendeten Lösungsmittel. Durch Zugabe dieser Suspension in überschüssige
wässerige Säure, bevorzugt Salzsäure oder Schwefelsäure bildet sich die freie a-Hydroximethylenverbindung,
welche sich in dem Lösemittel löst, während das entstandene NaCI mit dem Wasser abgetrennt
wird. Aus der organischen Phase kann der a-Hydroximethylenarylessigsäurealkylester
leicht durch Destillation oder Kristallisation gewonnen werden. Als Lösemittel können
solche mit Siedepunkten von 35 bis 180 °C eingesetzt werden, wie aliphatische und
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie die Benzinfraktionen Benzol, Toluol oder die Xylole,
aliphatische Äther wie 2 bis 6 C-Atomen oder Dioxan, aliphatische Alkohole mit 1 bis
4 C-Atomen.
[0011] Es ist auch möglich, den Ausgangsstoff als Lösemittel einzusetzen. Bevorzugte Lösemittel
sind aromatische Kohlenwasserstoffe, besonders Toluol. Art und Menge des Lösemittels
wird bevorzugt so gewählt, daß aus der entstehenden Suspension des Produkts kein Feststoff
ausfällt.
[0012] Als Arylessigester werden insbesondere solche mit Alkoholresten R
2 von 1 bis 6 C-Atomen, besonders die Methyl- und Äthylester eingesetzt ; Der Arylrest
R
1 der Ester kann einen oder zwei aromatische Ringe enthalten, wobei die aromatischen
Ringe entweder unsubstituiert sind, d. h. nur Wasserstoff als Substituent enthalten,
oder einen oder mehrere bei der Reaktion inerte Substituenten, besonders Halogene
wie Chlor oder Brom, niedere Alkylreste von 1 bis 4 C-Atomen, bevorzugt den Methylrest
oder Ethylrest enthalten.
[0013] Bevorzugt sind substituierte oder unsubstituierte Phenylreste, a- bzw. β-Naphthylreste,
Biphenylreste.
[0014] Das verwendete Alkalialkoholat ist bevorzugt Natriummethylat und Natriumäthylat.
Es können jedoch auch Alkoholate anderer aliphatischer Alkohole mit 1 bis 6 C-Atomen
eingesetzt werden. Im allgemeinen wird zur Vermeidung von Nebenreaktionen das Alkoholat
verwendet, dessen Alkoholrest dem des Esters entspricht, z. B. bei einem Methylester
Natriummethylat. Sofern Alkohole als Lösemittel Verwendung finden, ist es Ethanol
für Ethylester als Ausgangsstoff und Methanol für Methylester.
[0015] Obwohl die Natriumalkoholate sehr bevorzugt sind, können auch Alkoholate des Kaliums
oder gegebenenfalls Lithiums benutzt werden. Das Alkoholat kann als feste Substanz,
gelöst im jeweiligen Lösungsmittel, bevorzugt in Toluol oder gegebenenfalls als Lösung
im entsprechenden Alkohol verwendet werden.
[0016] Bei der Reaktion wird bevorzugt ein Überschuß des Alkoholats gegenüber der Ester
angewandt ; außer in den Fällen, in denen der Ester als Lösemittel dient. Der Überschuß
des Alkoholats kann 0,5 bis 20, bevorzugt 2,5 bis 5 Mol-%, betragen.
[0017] Die a-Hydroximethylenarylessigsäurealkylester sind vielseitig verwendbare Zwischenprodukte
zur Herstellung heterocyclischer Verbindungen z. B. von 7-Aminocumarinen nach der
DE-AS 12 78 444.
Beispiel 1
[0018] 150 Gewichtsteile Phenylessigsäuremethylester, 56,7 Gewichtsteile Natriummethylat
und 516 Gewichtsteile Toluol werden bei einem CO-Druck von 100 bar auf 55 °C aufgeheizt.
Ab einer Temperatur von 45 °C findet eine rasche CO-Aufnahme statt. Das verbrauchte
CO wird durch frisches ersetzt, so daß der Druck zwischen 90 und 100 bar schwankt.
Sobald kein Druckabfall mehr eintritt, wird abgekühlt und das CO abgeblasen. Die Suspension
wird in 300 Gewichtsteile 12,8 Gew.-%ige wässrige Salzsäure gegeben und so lange gerührt,
bis das Na-Salz in Lösung gegangen ist. Die Toluolphase wird abgetrennt und destilliert.
Man erhält 166 Gewichtsteile (entsprechend 93,3 % d. Th.) an a-Hydroximethylenphenylessigsäuremethylester
mit einem Schmelzpunkt von 41 °C.
[0019] Nach der gaschromatographischen Analyse besaß die Verbindung eine Reinheit von 99,9
%.
Beispiel 2
[0020] Unter den gleichen Reaktionsbedingungen wie bei Beispiel 1 wurden a) 4-Chlorphenylessigsäuremethylester
und b) 2-Chlorphenylessigsäuremethylester umgesetzt. Nach der Aufarbeitung erhält
man
a) a-Hydroximethylen-4-chlorphenylessigsäu- remethylester in einer Ausbeute von 88,2%
bzw.
b) α-Hydroximethylen-2-chlorphenylessigsäu- remethylester in einer Ausbeute von 84,8
%.

Beispiel 3
[0021] 174 Gewichtsteile a-Naphthylessigsäuremethylester, 48,1 Gewichtsteile Natriummethylat
und 450 Gewichtsteile Toluol werden bei einem CO-Druck von 100 bar auf 80 °C geheizt.
Das verbrauchte CO wird durch frisches CO ersetzt, so daß der Druck zwischen 90 und
100 bar schwankt. Nach Beendigung der Reaktion wird abgekühlt und das nicht reagierte
CO abgeblasen. Die Suspension des Na-Salzes in Toluol wird in I-Ltr.-Eiswasser gegeben
und nach Auflösung des Na-Salzes die Toluolphase abgetrennt.
[0022] Beim Ansäuern der wässrigen Phase erhält man den α-Hydroximethylen-a-naphthylessigsäuremethylester
in einer Reinheit von 99,5 % (gaschromatographisch) und einen Schmelzpunkt von 124-126°C.

1. Verfahren zur Herstellung von a-Hydroximethylenarylessigsäurealkylestern, dadurch
gekennzeichnet, daß man Arylessigsäurealkylester der allgemeinen Formel RICH2CO2R2, in welcher R1 einen Arylrest mit einem oder zwei aromatischen Ringen und R2 einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest bedeutet, in Gegenwart eines Alkalialkoholats
aliphatischer Alkohole mit 1 bis 6 C-Atomen mit CO bei Drucken von 20 bis 200 bar
und bei Temperaturen von 30 bis 150°C umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Gegenwart
eines Lösungsmittels ausgeführt wird.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß nach beendeter Reaktion aus dem Na-Salz des a-Hydroximethylenarylessigsäurealkylesters
durch Umsetzung mit einer Säure der a-Hydroximethylenarylessigsäurelakylester in Freiheit
gesetzt wird.
1. Process for the preparation of a-hydroxymethylenearylacetic acid alkyl esters,
characterised in that arylacetic acid alkyl esters of the general formula R1CH2CO2R2, in which R1 denotes an aryl residue with one or two aromatic rings and R2 a straight-chained or branched alkyl residue is reacted, in the presence of an alkali
alcoholate of aliphatic alcohol with 1 to 6 C-atoms, with CO at pressures of 20 to
200 bar and at temperatures of 30 to 150°C.
2. Process according to claim 1, characterised in that the reaction is carried out
in the presence of a solvent.
3. Process according to at least one of claims 1 or 2, characterised in that, after
the end of the reaction, the a-hydroxymethylenearylacetic acid alkyl ester is liberated
from the Na-salt of the a-hydroxymethylenearylacetic acid alkyl ester by reaction
with an acid.
1. Procédé pour la préparation d'a-hydroxymé- thylènearylacétates d'alcoyle, caractérisé
en ce que l'on fait réagir des arylacétates d'alcoyle de formule générale R1CH2CO2R2 dans laquelle R1 représente un résidu aryle avec un ou deux cycles aromatiques et R2 un résidu alcoyle à chaîne droite ou ramifiée, avec du CO sous des pressions de 20
à 200 bars et à des températures de 30 à 150°C en présence d'un alcoolate alcalin
d'alcools aliphatiques renfermant 1 à 6 atomes de carbone.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la réaction est conduite
en présence d'un solvant.
3. Procédé selon au moins une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que, après
la fin de la réaction, l'a-hydroxyméthylènearylacétate d'alcoyle est libéré à partir
du sel de Na de l'a-hydroxyméthylènearylacétate d'alcoyle par réaction avec un acide.