[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Kompensation des Umgebungstemperatureinflusses
an Geräten wie Schaltern, Regel-,Steuergeräten o.dgl. mit einem in den Schaltmechanismus
eingeschalteten Bimetall.
[0002] Eine derartige Einrichtung ist bei der DE-PS 26 25 716 vorgesehen. Sie besteht dort
aus einem Kompensations-Bimetall, das gleichzeitig den Obertragungshebel für die Verstellung
des Leistungssteuergerätes bildet und bei seiner Verschwenkung den Träger des die
Leistung schaltenden Schnappschalters mit verschwenkt.
[0003] Bei derartigen Kompensations-Bimetallen hat sich gezeigt, daß sie bei hohen Umgebungstemperaturen
in der Größenordnung um 125 °C (ungefähr 400 K) eine Oberkompensation vornehmen, die
bewirkt, daß die volle Leistung bereits bei einer Geräteeinstellung erreicht wird,
die unterhalb des Einstellwertes für die Maximalleistung liegt. Versuche, diese Oberkompensation
durch ein zweites Kompensations-Bimetall auszugleichen, das die Aufgabe hat, im oberen
Temperaturbereich der Kompensation des ersten Bimetalls entgegenzuwirken, haben zu
einer sehr aufwendigen und unbefriedigenden Lösung geführt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, auf einfache und unkomplizierte Art die Oberkompensation
im oberen Temperaturbereich auszuschalten.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Obwohl man annehmen sollte, daß durch die Behinderung bzw. Blockierung der weiteren
Ausdehnung des Kompensations-Bimetalls eine Verfälschung des Einstellwertes des Gerätes
auftreten müßte, der sich gerade im oberen Temperaturbereich besonders stark auswirkt,
hat sich in der Praxis gezeigt, daß so die Zuordnung zwischen Einstellwert und tatsächlicher
Leistungsfreigabe auch bei höheren Umgebungstemperaturen gut eingehalten werden konnte.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführung, bei der der Anschlag in Abstand von dem wirksamen
Angriffspunkt des Bimetalls angreift. Bei dieser Ausführung verbleibt also ein Rest
des Bimetalls, das noch im Kompensationssinne wirksam bleibt, wenn der Anschlag bereits
wirksam geworden ist. Auf diese Weise kann eine gute Anpassung der.Kennlinie auch
dann vorgenommen werden, wenn eine vollständige Blockierung der Kompensation, die
in vielen Fällen bereits ausreichend ist, nicht erwünscht ist.
[0007] Dies kann vorzugsweise dadurch geschehen, daß das Bimetall an seinem Ende in wenigstens
zwei Abschnitte aufgeteilt ist, von denen der eine an dem Anschlag zur Anlage kommt
und der andere den wirksamen Angriffspunkt bildet.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann das Bimetall parallel zu einem Schnappschalter
angeordnet sein, dessen Schnappschalterträger den Anschlag bildet. Hier wird also
kein zusätzliches Bauteil benötigt, um die Erfindung in die Praxis umzusetzen.
[0009] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung.
Figur 1 zeigt die Draufsicht auf ein Leistungssteuergerät, in dem eine Kompensationseinrichtun9 nach der Erfindung verwendet wird.
[0010] Das Leistungssteuergerät 11 besitzt ein Gehäuse 12, das die Form eines im wesentlichen
quadratischen, an einer Flachseite offenen Kastens hat. Es dient zur stufenlos einstellbaren
Steuerung der Leistung insbesondere von Elektrokoch- und Wärmegeräten in einzelnen
Leistungsimpulsen mit veränderbarer relativer Einschaltdauer. Ober eine Einstellwelle
23 und eine darauf drehfeste Kurve. 19 ist die Leistung einstellbar. Die Kurve 19
wirkt auf ein Ende 70 eines Kompensations-Bimetalls 26 ein, das durch eine Feder 34
an die Kurve angepreßt wird und mit dem anderen Ende im Bereich einer Drehachse 28
mit dem Träger 29 eines Schnappschalters 27 verbunden ist.
[0011] Der Schnappschalter 27 besitzt eine aus dünnem Federblech bestehende Schnappfeder
30, deren Federzunge an einem abgebogenen Vorsprung 71 des Schnappschaltträgers unter
Knickvorspannung abgestützt ist. Am freien Ende trägt die Schnappfeder 30 einen Kontakt
31, der mit einem am Leistungssteuergerät festen Kontakt 32 zusammenarbeiten kann.
Die Schnappfeder ist an ihrem dem Kontakt 31 gegenüberliegenden Ende an einem schraubenartig
justierbaren Gegenlager 33 aufgenommen.
[0012] Die Betätigung der Schnappfeder geschieht über einen abgebogenen Vorsprung 44 eines
im übrigen L-förmigen Bimetallhebels, der um eine Drehachse 37 gegenüber dem Gehäuse
12 verschwenkbar ist, und zwar unter der Wirkung der Bimetallbiegung in dem langen,
quer zum Schnappschalter angeordneten Schenkel 38 des Bimetallhebels 43, auf dem sich
eine elektrische Beheizung 39 befindet, die elektrisch parallel zum Verbraucher geschaltet
ist, d.h. ebenfalls von dem Kontaktpaar 31, 32 ein- und ausgeschaltet wird. Das freie
Ende des Schenkels 38 stützt sich über eine Justierschraube 40 und unter der Wirkung
einer Schraubenfeder 41 an einer Gehäusezwischenwand 42 ab.
[0013] Die Gehäusezwischenwand 42 trennt eine Kammer 74 ab, in der der beheizte Schenkel
38 liegt. Die Kammer 74 ist nach außen belüftet.
[0014] Dadurch bleibt der übrige Schalterteil, der insbesondere den Schnappschalter 27 und
das Kompensations-Bimetall 26 enthält, von der Wärme des Arbeits-Bimetalls und seiner
Beheizung weitgehend unbeeinflußt. Trotzdem kann sich die Temperatur des Leistungssteuergerätes
infolge schlechter Wärmeableitung nach außen oder durch Fremdbeheizung bei Einbau
in einen Herd, Backofen o.dgl. auf recht erhebeliche Temperaturen erhöhen. Diesem
Einfluß, der die Temperatur des Arbeits-Bimetalls hochtreibt und damit eine stärkere
Ausbiegung erzeugt, die eine geringere Leistungseinstellung vortäuscht, wirkt das
Arbeits-Bimetall entgegen, indem es sich bei Erwärmung so verbiegt, daß der Abstand
zwischen ihm und dem Schnappschalterträger geringer wird.
[0015] Aus der Zeichnung ist zu erkennen, daß das Arbeits-Bimetall in der Nähe seines an
der Kurve anliegenden abgekröpften Endes 70 eine zweite, entgegengesetzt gerichtete
Abkröpfung 75 aufweist, die dadurch hergestellt ist, daß das Kompensations-Bimetall
26 an seinem freien Ende gegabelt ist und ein Materialabschnitt nach oben und der
andere nach unten abgekröpft ist. Es ist möglich, jeweils eine Abkröpfung 70 und 75
vorzusehen, es könnten jedoch auch aus Symmetriegründen zwei Abkröpfungen 75 parallel
zueinander vorgesehen sein, in deren Mitte sich eine Abkröpfung 70 befindet oder umgekehrt.
Die Abkröpfungen sind. jeweils V- oder bogenförmig, um eine glatte Anlagefläche an
der Kurve 19 oder dem Schalterträger 29 zu gewährleisten.
[0016] Das Leistungssteuergerät ist im ausgeschalteten Zustand dargestellt. Wenn durch Drehung
der Kurve 19 über die Einstellwelle 23 eine Leistungseinstellung erfolgt, dann wird
über das geteilte Kompensations-Bimetall 26 der Schnappschalterträger 29 entgegen
dem Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei die bis dahin von dem auf dem Betätigungspunkt
einwirkenden Hebelende 44 in Ausschaltstellung gehaltene Schnappfeder die beiden Kontakte
31, 32 schließt. Dadurch wird dem Verbraucher, beispielsweise einer Kochplatte, Strom
zugeführt, jedoch auch der Beheizung 39 des Arbeitsbimetalls, das sich so ausdehnt,
daß nach gewisser Zeit das Hebelende 44 den Schnappschalter wieder zum Ausschalten
bringt. Nach Abkühlung des Bimetalls, dessen Beheizung ebenfalls ausgeschaltet wurde,
schaltet der Schnappschalter wieder ein. Es ergibt sich also eine in der relativen
Einschaltdauer einstellbare Ein- und Ausschaltsteuerung.
[0017] Bei Erhöhung der Umgebungstemperatur wird das Kompensations-Bimetall 26 in der Zeichnung
nach unten, also auf den Schnappschalterträger 29 zuausgelenkt. Dies erfolgt so lange,
bis der Temperaturb ereich erreicht ist, in dem eine weitere Auslenkung des Kompensations-Bimetalles
zu einer Oberkompensation führen würde. In diesem Bereich kommt die Abkröpfung 75
des Kompensations-Bimetalls 26 mit dem Schalterträger in Berührung, der einen Anschlag
für die Abkröpfung 75 bildet. Dadurch wird die weitere Auslenkung des Kompensations-Bimetalls
26 in dem Bereich zwischen der Abkröpfung 75 und dem anderen Ende 76 des Kompensations-Bimetalls
verhindert. Lediglich zwischen dem Anlagepunkt der Abkröpfung 75 an dem Träger 29
und dem Anlagepunkt der Abkröpfung 70 an der Kurve 19 verbleibt noch eine wirksame
Kompensationsausbiegung des Bimetalls.
[0018] Durch die Wahl der Entfernung zwischen dem Anschlagspunkt (hier 75 gegen 29) und
dem Angriffspunkt zwischen der Abkröpfung 70 und der Kurve 19 ist es möglich, den
Betrag der Blockierung bzw. Behinderung der Ausdehnung zu bestimmen und somit eine
degressive Kompensationskennlime zu erzeugen. Es wäre auch möglich, mehrere, in Richtung
steigender Temperatur hintereinander wirksame Anschläge zu schaffen, um eine noch
flexiblere Anpassung zu erzeugen.
[0019] Die hier beschriebene Ausführungsform, bei der das Kompensations-Bimetall an dem
Schnappschalterträger zum Anschlag kommt, ist bei der schwenkbaren Anordnung der Einheit
Kompensations-Bimetall/Schnappschalter vorteilhaft. Bei einer nicht als ganzes schwenkbaren
Anordnung könnte der Anschlag auch gehäusefest sein. Durch entsprechende Anordnung
des Anschlages wäre es sogar möglich, falls erforderlich, eine Gegenkompensation zu
erzeugen.
[0020] Es ist also zu erkennen, daß es durch die Erfindung möglich ist, die Kompensationsauslenkung
des Bimetalls entweder ganz oder teilweise zu blockieren oder auch nur zu behindern.
Es wäre auch denkbar, statt eines starren Anschlages einen federnden Anschlag vorzusehen,
der die Bewegung nicht vollständig unterbindet, sondern progressiv abbremst. Damit
kann allen Anforderungen an eine geeignete Kompensationskennlinie entsprochen werden.
1. Einrichtung zur Kompensation des Umgebungstemperatureinflusses an Geräten wie Schaltern,
Regel-, Steuergeräten o.dgl. mit einem in dem Schaltmechanismus eingeschalteten Bimetall,
gekennzeichnet.durch einen Anschlag (29, 75), der eine Auslenkung des Kompensations-Bimetalls
(26) über einen vorbestimmten, einer hohen Umgebungstemperatur entsprechenden Wert
hinaus behindert.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (29, 75)
in Abstand von dem wirksamen Angriffspunkt (19, 70) des Kompensations-Bimetalls (26)
angreift.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kompensations-Bimetall
(26) an seinem einen Ende in wenigstens zwei Abschnitte (70, 75) aufgeteilt ist, von
denen der eine an dem Anschlag (29) zur Anlage kommt und der andere den wirksamen
Angriffspunkt bildet.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kompensations-Bimetall (26) parallel zu einem Schnappschalter (27) angeordnet
ist, dessen Schnappschalterträger (29) den Anschlag bildet.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnappschalter (27)
mit seinem Schnappschalterträger (29) und dem Kompensations-Bimetall (26) eine um
eine Achse (28) schwenkbare zusammenhängende Einheit bildet, daß das eine Ende (76)
des Kompensations-Bimetalls (26) fest am Schnappschalterträger (29) angebracht ist
und der Angriffspunkt von einem Einstellglied (Kurve 19, Schraube o.dgl.) betätigbar
ist.