[0001] Die Erfindung betrifft eine Zuführeinrichtung für einzelne flache Materialstücke
aus einem Stapelraum an eine anschliessend angeordnete Vorrichtung zur Einzelbehandlung
der Materialstücke, insbesondere für die Zuführung von Briefumschlägen an eine Frankiermaschine,
wobei im Stapelraum eine Förderbahn beginnt, an der Austrittsseite des Stapelraums
eine Rückhalteeinrichtung zum Durchlassen von jeweils nur einem einzelnen Materialstück
vorhanden ist, die Förderbahn mindestens zwei Förderstrecken aufweist und zwischen
der anschliessend angeordneten Vorrichtung und der Zuführeinrichtung eine elektrische
Verbindung besteht, durch die die Förderung bei Abschaltung der anschliessend angeordneten
Vorrichtung abgeschaltet wird.
[0002] Durch die DE-AS 12 47 902 ist eine Zuführeinrichtung dieser Art bekannt, bei der
zur Anpassung an die intermittierende Arbeitsweise der Frankiermaschine die Förde-rung
mittels einer Nockensteuerung intermittierend unterbrochen wird. Durch diese mechanische
Steuerung der Zuführeinrichtung ist es nicht möglich, auf einfache Weise eine Anpassung
an verschieden lange Arbeitstakte der Frankiermaschine vorzunehmen, die sich beim
Frankieren von verschieden langen Briefumschlägen ergeben. Die fehlende Anpassung
führt dazu, dass die_Frankierung nicht stets an der gleichen Stelle verschiedener
Briefumschläge möglich ist und sogar bei sonders langen Briefumschlägen eine Doppelfrankierung
auftreten kann, da die intermittierende Abschaltung der Förderung auf den kleinsten
möglichen Briefumschlag angepasst sein muss.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zuführeinrichtung zu
finden, die sich selbsttätig auf die Arbeitsgeschwindigkeit der anschliessend angeordneten
Vorrichtung zur Einzelbehandlung der Materialstücke anpasst, so dass Materialstücke
unterschiedlicher Länge aus einem Stapel ohne die erwähnten Nachteile einer bekannten
Einrichtung zugeführt werden können.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Zuführeinrichtung der eingangs genannten Art
vorgeschlagen, die erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet ist, dass in der Förderbahn
zwei Sensoren für die Materialstücke mit Abstand hintereinander angeordnet sind, von
denen der erste ein Signal zur Verringerung der Fördergeschwindigkeit erzeugt und
der zweite ein Signal zur Abschaltung der Förderung durch die Zuführeinrichtung und
zur Einschaltung einer Einzelbehandlung der anschliessend angeordneten Vorrichtung.
[0005] Die zweite Förderstrecke kann eine grössere Fördergeschwindigkeit haben, so dass
sich bei fortlaufender Förderung zwischen hintereinander geförderten Materialstücken
eine Lücke ergibt, durch die die Sensoren auf ein einzelnes Materialstück ansprechen
können. Durch die Verringerung der Fördergeschwindigkeit nach Passieren des ersten
Sensors ist es möglich, dass trotz der möglichen verhältnismässig hohen Fördergeschwindigkeit
und der entsprechenden Trägheitskräfte ein jeweiliges Materialstück an genau vorbestimmter
Stelle nach Passieren des zweiten Sensors durch Abschaltung der Förderung gestoppt
werden kann. Dies ist erforderlich, um für die anschliessend angeordnete intermittierend
arbeitende Vorrichtung die genau vorbestimmte Ausgangslage zu erhalten. Nachdem diese
Vorrichtung eine Einzelbehandlung durchgeführt hat, gibt sie durch eine an sich bekannte
elektrische Verbindung mit der Zuführeinrichtung ein Signal an die Zuführeinrichtung
zurück, durch das diese die Förderung erneut beginnt. Auf diese Weise wird erreicht,
dass die Fördergeschwindigkeit der Zuführeinrichtung genau der Arbeitsgeschwindigkeit
der anschliessend angeordneten Vorrichtung angepasst ist und diese fortlaufend intermittierend
arbeiten kann.
[0006] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist für beide Förderstrecken
jeweils ein unabhängiger Antrieb vorhanden, wobei der Antrieb der ersten Förderstrecke
durch ein Signal des ersten Sensors abgeschaltet wird, das entsteht, wenn die Vorderkante
eines Materialstückes diesen ersten Sensor erreicht. Da der erste Antrieb die Materialstücke
aus dem Stapelraum herausfördert, wird auf diese Weise sichergestellt, dass nicht
durch Reibungskontakt ein darüberliegendes Materialstück mitgezogen wird. Die Förderung
erfolgt in diesem Moment durch die zweite Förderstrecke, so dass die stillstehenden
Förderorgane der ersten Förderstrecke auf den nicht im Stapel überlappenden Teil des
folgenden Materialstückes und den hinteren Teil des geförderten Materialstückes eine
Bremswirkung ausüben.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist am Ende der zweiten Förderstrecke eine
mit dem Antrieb dieser Förderstrecke angetriebene Andruckwalze vorgesehen, die in
den Bereich der anschliessend angeordneten intermittierend arbeitenden Vorrichtung
hineinreicht, so dass sie mit dem Materialstück noch in Kontakt ist, wenn dieses bereits
durch die Fördereinrichtung dieser anschliessend angeordneten Vorrichtung gefördert
wird und der Antrieb der zweiten Förderstrecke abgeschaltet ist. Auf diese Weise wird
erreicht, dass die anfangs zur Förderung beitragende Andruckwalze anschliessend als
Bremse dient, so dass eine Weiterbewegung des Materialstückes nach Abschaltung der
Förderung durch Trägheitskräfte verhindert wird.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung entnehmbar.
[0009] Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung eine teilweise geschnittene Seitenansicht
einer Zuführeinrichtung 2 für Briefumschläge, die an eine Frankiermaschine 4 angekoppelt
ist.
[0010] Die Verbindung zwischen der Zuführeinrichtung 2 und der Frankiermaschine 4 erfolgt
mechanisch durch einen quer zur Förderrichtung verlaufenden Steckbolzen 6 und elektrisch
durch eine elektrische Steckverbindung 8. Da beide Steckerteile der Steckverbindung
8 fest mit der Frankiermaschine bzw. der Zuführeinrichtung verbunden sind, ergibt
sich der elektrische Kontakt gleichzeitig mit der Herstellung der mechanischen Verbindung,
indem der Steckbolzen 6 dabei eine genaue Ausrichtung und Führung gewährleistet, bis
eine Verklinkung mittels einer in dem Steckbolzen 6 eingreifenden Klinke 12 erfolgt.
[0011] Der
Verklinkungsmechanismus sowie der der
Zuführeinrich- tung zugehörige elektrische Steckerteil befinden sich in einem gemeinsamen
flachen Gehäuse 14 mit Abstand unterhalb der Tischplatte 16 der Zuführeinrichtung
2. Durch diesen Abstand ist ein Spaltraum gegeben, der der Aufnahme der seitlich überstehenden
Tischplatte 18 der Frankiermaschine 4 dient. Ein Teil 19 der unteren Wand des flachen
Gehäuses 14 ist um eine Achse 20 entgegen der Kraft einer Zugfeder 22 schwenkbar.
Die Sperrklinke 12 ist mit dem Wandteil 19 fest verbunden, so dass die Zugfeder 22
die Sperrklinke 12 in Eingriff mit-einer Kerbe des Steckbolzens 6 hält, der seitlich
von der Gehäusewand 24 der Frankiermaschine absteht.
[0012] Das Ankoppeln und Lösen der Zuführeinrichtung 2 ist durch diese vorteilhafte Verklinkungseinrichtung
sehr einfach und schnell möglich, da beim Unterfassen des in Förderrichtung überstehenden
Gehäuseteiles 14 der Zuführeinrichtung 2 die Fingerspitzen der linken Hand dabei den
Wandteil 19 so verschwenken, dass sich dier Verklinkung löst und die Entkopplung durch
seitliche Verschiebung der Zuführeinrichtung gegenüber der Frankiermaschine erfolgen
kann. Folglich ist es möglich, die Frankiermaschine sowohl mit als auch ohne Zuführeinrichtung
zu verwenden. Bei ihrer Verwendung ohne Zuführeinrichtung wird ein Arbeitszyklus durch
einen mechanischen Kontakt 26 ausgelöst, der sich am Anfang der Tischplatte 18 der
Frankiermaschine befindet. Ein Briefumschlag wird dabei quer zur Förderrichtung der
Frankiermaschine so auf die Tischplatte 18 aufgelegt, dass er an dem Rand 28 der Tischplatte
anstösst, an dem sich der mechanische Kontakt 26 befindet. Die Position des mechanischen
Kontaktes 26 bestimmt somit die Ausgangsposition eines Briefumschlages beim Ablauf
eines Arbeitszyklus der Frankiermaschine.
[0013] Falls die Zuführung der Briefumschläge mittels der erfindungsgemässen Zuführeinrichtung
erfolgt, so erfolgt die Zuführbewegung statt quer zur Förderbahn der Frankiermaschine
in deren gleichen Richtung, und der mechanische Kontakt 26 kann nicht dem Auslösen
eines Arbeitszyklus der Frankiermaschine 4 dienen. Die Zuführeinrichtung hat deshalb
einen Sensor 30, z.B. eine Photozelle, die ungefähr - bezogen auf die Förderstrecke
- an gleicher Stelle angeordnet ist wie der mechanische Kontakt 26 der Frankiermaschine.
Wenn die Hinterkante eines von der Zuführeinrichtung 2 der Frankiermaschine 4 zugeführten
Briefumschlages diesen Sensor 30 passiert, so gibt er ein Signal zur Auslösung eines
Arbeitszyklus der Frankiermaschine 4 ab, so dass er den mechanischen Kontakt 26 ersetzt.
[0014] Um ein sofortiges Nachfördern eines weiteren Briefumschlages zu verhindern, bevor
ein Arbeitszyklus der Frankiermaschine beendet ist, muss die Förderung der Zuführeinrichtung
unterbrochen werden, wenn durch den Sensor 30 ein Arbeitszyklus der Frankiermaschine
4 ausgelöst wurde. Weiterhin ist es für die zuverlässige Funktion der Frankiermaschine
erforderlich, dass der zugeführte Briefumschlag am Anfang der Frankiermaschine zum
Stillstand kommt oder zumindest verzögert wird, da die anschliessende Förderung allein
durch die Fördereinrichtung der Frankiermaschine erfolgen soll, unbeeinflusst von
einer Bewegungsenergie, die der Briefumschlag in der Zuführeinrichtung erhielt. Zu
diesem Zweck ist, bezogen auf die Förderrichtung, vor dem Sensor 30 ein weiterer Sensor.32
an der Förderbahn der Zuführeinrichtung angeordnet, der im folgenden als erster Sensor
bezeichnet wird, da er zuerst von den Briefumschlägen erreicht wird. Dieser erste
Sensor gibt ein Signal zur Verlangsamung der Fördergeschwindigkeit ab, so dass ein
Stillstand an exakt vorgegebener Stelle nach Passieren des zweiten Sensors 30 möglich
ist. Der erste Sensor 32 kann vorteilhaft zusätzlich dazu dienen, den Antrieb M
1 einer ersten Förderstrecke 34.der Zuführeinrichtung 2 abzuschalten, wenn die Vorderkante
eines Briefumschlages ihn erreicht. Dadurch wird sicher verhindert, dass der unterste
Briefumschlag eines in dem Stapelraum 36 angeordneten Stapels von leeren oder auch
verschieden dick gefüllten Briefumschlägen, der sich bereits in Förderkontakt mit
der Schleusenwalze 38 befindet, durch Reibkontakt mit dem über ihm liegenden Briefumschlag
diesen mitzieht. Dieser Reibkontakt ist umso grösser, je höher der Stapel in dem Stapelraum
36 ist, wobei auch Unebenheiten an dem Briefumschlag ein Mitreissen verursachen könnten.
Bei Stillstand der im Boden des Stapelraumes 36 angeordneten Förderwalzen 39 - 41
der Förderstrecke 34 halten diese den folgenden, erst später zu fördernden Briefumschlag
zurück, da dieser'zumindest auf einer dieser Walzen aufliegt, abhängig von der Förderstrecke,
die der sich in Förderung befindliche Briefumschlag bereits zurückgelegt hat, d.h.
ein Kontakt mit dem nächstfolgenden Briefumschlag erfolgt nacheinander mit den dann
stillstehenden Walzen 41, 40, 39 der Förderstrecke 34.
[0015] Es versteht sich, dass eine unabhängige Abschaltung der Förderorgane 39 - 41 der
ersten Förderstrecke 34 auf verschiedene Weise möglich ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
hat jedoch zu diesem Zweck die Zuführeinrichtung zwei unabhängig arbeitende Antriebsmotoren
M
1 für die erste Förderstrecke und M
2 für die sich in Förderrichtung anschliessende Förderstrecke. Die Abschaltung der
ersten Förderstrecke 34 erfolgt somit elektrisch durch Abschalten des Motors M
1 aufgrund eines Impulses des Sensors 32. Die Antriebsverbindung zwischen dem Motor
M
1 und den Antriebswalzen 39 - 41 ist in der Zeichnung schematisch durch eine Strichpunktlinie
42 angedeutet und kann beispielswiese durch eine schlupffreie Zahnradübertragung erfolgen.
Die Wellen der Motoren M
1, M
2 sowie der verschiedenen Antriebswalzen erstrecken sich durch die in der Zeichnung
sichtbare seitliche Gehäusewand 44 und sind in ihr gelagert, so dass die Zahnräder
für die Antriebsübertragung sich beispielsweise auf der anderen Seite der Gehäusewand
befinden als die Antriebswalzen. Die zweite Lagerstelle der Walzen befindet sich in
einer in der Zeichnung nicht sichtbaren zweiten Wand, die parallel zu der Gehäusewand
44 unterhalb der Fördertischplatte 16 befestigt ist.
[0016] Die zweite Förderstrecke mit dem Antriebsmotor M
2 hat vier angetriebene Förderwalzen 38, 45, 46 und 47, von denen zwei Walzen 46, 47
als Andruckwalzen oberhalb der Fördertischplatte 16 angeordnet sind. Die Antriebsverbindung
von dem Motor M
2 zu den Walzen ist ebenfalls durch eine Strichpunktlinie 48 schematisch angedeutet.
Beispielsweise erfolgt die Antriebsverbindung von Motor M
2 auf die unterhalb der Tischplatte 16 angeordneten Walzen schlupflos über Zahnräder,
während die weitere Antriebsverbindung zu den oberhalb der Tischplatte 16 angeordneten
Walzen 46, 47 ausgehend von der Walze 45 durch endlose Antriebsriemen erfolgt, von
denen der Antriebsriemen 50 zwischen den Walzen 46, 47 in der Zeichnung sichtbar ist.
Die Antriebsriemen lassen einen Schlupf bei Ueberlastung zu, so dass sie aus Sicherheitsgründen
vorzuziehen sind.
[0017] Der Stapelraum 36 hat in Förderrichtung querzu ihr eine Stauwand 52, deren Unterkante
54 sich in Abstand von der leicht geneigten Fördertischplatte 16 befindet, so dass
nur die unteren Briefumschläge eines höheren Stapels sich in Förderrichtung zu der
Rückhalteschürze 56 hin verschieben können. Die Rückhalteschürze besteht aus einem
biegsamen Material, z.B. aus Gummi, und liegt mit einem Teil auf der Oberseite der
Schleusenwalze 38 auf, der mittels einer durch eine Feder 58 belasteten Andruckplatte
60 zusätzlich elastisch an die Walze 38 angedrückt sein kann. Dabei liegt die Andruckplatte
60 lose auf dem abgebogenen Schürzenteil auf. Um zu verhindern, dass die Andruckplatte
60 von diesem Schürzenteil abgleitet, hat dieser an seinem freien Ende einen Wulst
62. Die Breite der Rückhalteschürze 56 beträgt beispielsweise 50 mm, und sie befindet
sich beispielsweise im Abstand von 8 mm von der in Förderrichtung rechten Gehäusewand
44, an der die Briefumschläge seitlich geführt sind.
[0018] Auf der dem Stapelraum 36 zugekehrten Seite liegt an der Rückhalteschürze.56 eine
Gleitschürze 64 an. Diese Gleitschürze 64 ist an ihrem oberen Ende zusammen mit der
Rückhalteschürze an einem Haltesteg 66, z.B. mittels drei nebeneinander angeordneten
Schrauben, befestigt, die durch die Strichpunktlinie 68 angedeutet sind. Der Haltesteg
66 bildet einen Teil eines Halterahmens 70, der z.B. durch zwei Schrauben 72 an der
seitlichen Gehäusewand 44 befestigt ist. Die Gleitschürze 64 besteht aus einer flexiblen
Folie mit einer glatten Oberfläche, z.B. aus Silikonpapier, und hat die Aufgabe, die
Vorderkante der unteren Briefumschläge eines Stapels zu dem Spalt zwischen der Schleusenwalze
38 und der anliegenden Rückhalteschürze 56 zu führen. Ohne diese Gleitschürze 64 könnte
die Vorderkante der Briefumschläge an dem Gummimaterial der Rückhalteschürze 56 eine
zu hohe Reibwirkung erhalten, um die Weiterbewegung der Briefumschläge zu gewährleisten.
[0019] Die Achsen 74, 76 der beiden oberhalb der Fördertischplatte 16 angeordneten Förder-
und Andruckwalzen 46, 47 befinden sich jeweils am Ende eines Hebels 78, 80, der um
eine an der Gehäuseseitenwand 44 befestigte Achse 82, 84 schwenkbar ist. Am anderen
Ende des jeweiligen Hebels 78, 80 greift eine Zugfeder 86, 88 an, die mit ihrem oberen
Ende an dem Halterahmen 70 befestigt ist. Somit sind diese Vorder- und Andruckwalzen
46, 47 entsprechend der jeweiligen Dicke eines gefüllten oder leeren Briefumschlages
nach oben auslenkbar, und sie werden durch die Zugkraft der Federn 86, 88 über die
Hebelwirkung der Hebel 78, 80 an die Oberseite des geförderten Briefumschlages angedrückt.
Die in Förderrichtung erste Förder-und Andruckwalze 46 hat eine ebenfalls angetriebene
Gegenwalze 45, während unterhalb der zweiten Förder- und Andruckwalze 47 eine Gleitplatte
90 z.B. aus "Nylon", "Teflon" o.dgl., vorgesehen sein kann.
[0020] Wie der Zeichnung zu entnehmen ist, befindet sich die zweite Förder- und Andruckwalze
47 oberhalb der Tischplatte 18 der Frankiermaschine 4, die bei angekoppelter Zuführeinrichtung
von der Fördertischplatte 16 der Zuführeinrichtung überdeckt ist. Diese Anordnung
der zweiten Förder- und Andruckwalze hat den Vorteil, dass die Förderstrecke der Zuführeinrichtung
mit Förderkontakt bis über die Frankiermaschine verlängert ist. Ausserdem bewirkt
diese Anordnung eine Abbremsung des Briefumschlages nach Abschaltung des Antriebs
M
2 der zweiten Förderstrecke in der Ausgangsposition für einen Arbeitszyklus der Frankiermaschine
4. Zu Beginn dieses Arbeitszyklus hebt sich die Förderwalze 92 der Frankiermaschine
und übernimmt so den dabei erforderlichen Weitertransport des Briefumschlages, und
da die in Förderrichtung letzte Walze 47 der Zuführeinrichtung dabei den Briefumschlag
noch hält, übt die Förderwalze 92 der Frankiermaschine auf den Briefumschlag eine
entsprechende Zugkraft aus, so dass sich der Briefumschlag unter Zugspannung befindet
bzw. gestreckt wird. Eine Streckung des Briefumschlages, die einem Stauchen bzw. Aufstau
des Briefumschlages entgegenwirkt, ergibt sich auch dadurch, dass die in Förderrichtung
zweite Förder- und Andruckwalze 47 einen etwas grösseren Durchmesser hat als die erste
Förder- und Andruckwalze 46, bei gleicher Drehgeschwindigkeit aufgrund der Antriebskopplung
mittels des Endlosriemens 50.
[0021] Im folgenden wird die Arbeitsweise der Zuführeinrichtung in Zusammenwirkung mit der
Frankiermaschine näher erläutert. Die der Frankiermaschine zuzuführenden Briefumschläge
werden in den Stapelraum 36 eingelegt, wobei auch in unregelmässiger Folge Briefumschläge
verschiedener Dicke und Länge eingelegt werden können. Die in Förderrichtung rechte
Seitenkante der Briefumschläge wird dabei durch die Gehäusewand 54 geführt, während
für die seitliche Führung auf der gegenüberliegenden Längsseite ein nicht dargestellter
Schieber vorgesehen ist, der sich quer zur Förderrichtung auf die Breite der Briefumschläge
einstellen lässt. Nach Betätigung eines an der Zuführeinrichtung angebrachten, nicht
dargestellten Schalters, der sich beispielsweise an der seitlichen Abschlusswand des
flachen Gehäuses 14 befindet, schalten sich beide Antriebe M
1 und M
2 ein, so dass der unterste, durch Strichlinien angedeutete Briefumschlag, der auf den
Förderwalzen 39 - 41 der ersten Förderstrecke 34 aufliegt, zu der Schleusenwalze 38
hin gefördert wird. Ein Teil der darüberliegenden Briefumschläge wird dabei mitbewegt,
bis er mit den Vorderkan
- ten der Briefumschläge an der Rückhalteschürze 56 bzw. der Gleitschürze 64 zurückgehalten
wird. Die Schleusenwalze 38 gelangt mit ihrer profilierten Haftoberfläche, z.B. aus
Gummi, in Reibungskontakt mit der Vorderkante und Unterseite des Briefumschlages 94
und zieht ihn in den Spaltraum zwischen der Schleusenwalze 38 und der Rückhalteschürze
56. Durch den Andruck der Rückhalteschürze 56 in Richtung zu der Schleusenwalze 38
wird dabei der Briefumschlag 94 sicher erfasst und zu dem Förderwalzenpaar 45, 46
hingezogen. Vor Erreichen dieses Förderwalzenpaares 45, 46 passiert die Vorderkante
des Briefumschlages eine Photozelle 32, die ein Signal erzeugt zur Abschaltung des
Antriebs M
1 der ersten Förderstrecke 34 und damit Zurückhaltung des nächsten und später zu fördernden
Briefumschlages.
[0022] Nachdem die Vorderkante des Briefumschlages in den Walzenspalt zwischen den Förderwalzen
45, 46 hineingelangt ist, hebt sich die obere Förderwalze 46 entsprechend der Dicke
des Briefumschlages an und bewirkt einen Andruck gegen die untere Förderwalze 45.
Die Förderung durch die Förderwalzen 45, 46 erfolgt vorzugsweise etwas schneller als
durch die Schleusenwalze 38, so dass die Briefumschläge gestreckt werden bzw. ein
Aufstauen sicher verhindert wird. Anschliessend erfasst die zweite Förder-und Andruckwalze
47 den Briefumschlag mit ebenfalls vorzugsweise etwas grösserer Fördergeschwindigkeit
und fördert den Briefumschlag in Richtung auf den Frankiertisch 18.
[0023] Passiert dabei die Hinterkante des Briefumschlages den ersten Sensor 32, so gibt
dieser ein Signal zur Verlangsamung der Fördergeschwindigkeit in der zweiten Förderstrecke
durch Einwirkung auf den zugehörigen Antrieb M
2. Diese Verlangsamung ist erforderlich, um unter Berücksichtigung der Trägheitskräfte
des Antriebssystems sowie des geförderten Umschlages im folgenden einen sofortigen
Stillstand zu erreichen, wenn die Hinterkante des Briefumschlages den zweiten Sensor
30 passiert. Dieser zweite Sensor bewirkt durch sein Signal, dass der Motor M
2 durch Kurzschliessung oder einen Gegenstrom bis zum Stillstand schnell abgebremst
wird. Ausserdem wird ein Signal an die Frankiermaschine 4 zur Auslösung eines Frankierzyklus
abgegeben und schliesslich ein drittes Signal zur Wiedereinschaltung des Antriebs
M
1 mit langsamerer Fördergeschwindigkeit. Durch die Wiedereinschaltung des Antriebs
M
. wird ein folgender Briefumschlag nachgefördert, während der vorangehende Briefumschlag
frankiert wird.
[0024] Nachdem der Briefumschlag in der Frankiermaschine eine bestimmte Strecke durchlaufen
hat, gibt die Frankiermaschine über die durch Strichlinien angedeutete Leitung 96
an die Zuführeinrichtung bzw. deren Antriebe M
1 und M
2 ein Signal ab zur Einschaltung der Antriebe beider Förderstrecken auf volle Leistung,
so dass sich der beschriebene Fördervorgang für den nächsten Briefumschlag wiederholt.
[0025] Dieses Signal kann durch einen nockenbetätigten Schalter erzeugt werden, indem der
Schaltnocken z.B. fest mit der Welle des Frankierkopfes 98 verbunden ist und an einem
feststehenden, nicht dargestellten Schalter vorbeiläuft, wenn sich der Frankierkopf
dreht.
1. Zuführeinrichtung für einzelne flache Materialstücke aus einem Stapelraum (36)
an eine anschliessend angeordnete Vorrichtung (4) zur Einzelbehandlung der Materialstücke,
insbesondere für die Zuführung von Briefumschlägen an eine Frankiermaschine, wobei
im Stapelraum eine Förderbahn (34) beginnt, an der Austrittsseite des Stapelraums
eines Rückhalteeinrichtung (56, 38) zum Durchlassen von jeweils nur einem einzelnen
Materialstück vorhanden ist, die Förderbahn mindestens zwei Förderstrecken (34; 38,
45, 47) aufweist und zwischen der anschliessend angeordneten Vorrichtung (4) und der
Zuführeinrichtung eine elektrische Verbindung (96) besteht, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Förderbahn zwei Sensoren (32, 30) für die Materialstücke mit Abstand hintereinander
angeordnet sind, von denen der erste (32) ein Signal zur Verringerung der Fördergeschwindigkeit
erzeugt und der zweite (30) ein Signal zur Abschaltung der Förderung durch die Zuführeinrichtung
(2) und zur Einschaltung einer Einzelbehandlung der anschliessend angeordneten Vorrichtung
(4).
2. Zuführeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Förderstrecke
(38, 45 - 47) eine grössere Fördergeschwindigkeit hat als die erste Förderstrecke
(34).
3. Zuführeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Förderstrecken
mehrere in Förderrichtung hintereinander angeordnete, mit dem Materialstück in Kontakt
gelangende Förderorgane (39 - 41; 38, 45, 47) aufweist.
4. Zuführeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderorgane
der zweiten Förderstrecke in Förderrichtung eine zunehmende Fördergeschwindigkeit
aufweisen.
5. Zuführeinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Förderstrecken (34;
38, 45 - 47) mit voneinander unabhängigen Antrieben (M1, M2), wobei der Antrieb (M1) der ersten Förderstrecke (34) durch Signal eines in der Förderbahn angeordneten
Sensors (32) früher.abschaltbar ist als der Antrieb (M2) der zweiten Förderstrecke.
6. Zuführeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Sensor
(32) beim Passieren der Vorderkante eines Materialstückes ein Signal zur Abschaltung
des Antriebs (M1) der ersten Förderstrecke (34) erzeugt.
7. Zuführeinrichtung nach Anspruch 1 und 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
erste Sensor beim Passieren der Hinterkante eines Materialstückes ein Signal zur Verringerung
der Fördergeschwindigkeit der zweiten Förderstrecke erzeugt und der zweite Sensor
beim Passieren der Hinterkante des Materialstückes ein Signal zur Abschaltung der
Förderung der zweiten Förderstrecke und zur Wiedereinschaltung des Antriebes (M1) der ersten Förderstrecke (34) mit reduzierter Fördergeschwindigkeit erzeugt.
8. Zuführeinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine Signalverbindung
(96) zwischen der anschliessend angeordneten Vorrichtung (4) zur Einzelbehandlung
und der Zuführeinrichtung (2) zur Wiedereinschaltung der Antriebe (M1 und M2) beider Förderstrecke der Zuführeinrichtung.
9. Zuführeinrichtung nach Anspruch 3 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende
der zweiten Förderstrecke eine mit dem Antrieb (M2) dieser Förderstrecke angetriebene Andruckwalze (47) vorgesehen ist, die in den Bereich
der anschliessend angeordneten intermittierend arbeitenden Vorrichtung (4) hineinreicht,
so dass sie mit dem Materialstück noch in Kontakt ist, wenn dieses bereits durch die
Fördereinrichtung dieser anschliessend angeordneten Vorrichtung (4) gefördert wird
und der Antrieb der Zuführeinrichtung abgeschaltet ist.
10. Zuführeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zuführeinrichtung (2) einen zum Uebergreifen der Tischplatte (18) der anschliessend
angeordneten Vorrichtung (4) bestimmten auskragenden Abschnitt hat, unter dem sich
mit Abstand ein Gehäuse (14) befindet, das mechanische Ankupplungsteile (12) für die
Verbindung mit der Vorrichtung (4) und eine feststehende Steckereinheit (8) einschliesst,
so dass ein schlitzförmiger Aufnahmeraum für einen Teil der Tischplatte (18) der anschliessenden
Vorrichtung (4) vorhanden ist.
11. Zuführeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wandteil
(19) der unteren Wand des Gehäuses (14) als Betätigungsorgan für eine Sperrklinke
(12) der Ankupplungsmechanik ausgebildet ist, so dass der Wandteil (19) durch die
tragende Hand bei der Ankupplungsbewegung der Zuführeinrichtung (2) an die Vorrichtung
(4) betätigbar ist.