[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie eine entsprechende Vorrichtung.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art
7.um Färben von textilen Warenbahnen sind aus der US-PS 3 969 78
0 bekannt. Hierbei wird der Schaum über die Breite der Bahn gleichmäßig aufgetragen,
dringt in die Warenbahn ein,und es wird das in ihm enthaltene Färbemittel in der üblichen
Weise fixiert. Die Dosierung erfolgt dadurch, daß die aufgetragene Schaumschicht auf
eine quer zur Bahn konstante Höhe abgerakelt wird. Diese Höhe kann recht genau eingestellt
werden, so daß die Dosierung des pro Flächeneinheit der Warenbahn aufgetragenen Farbstoffs
recht genau ist. Da aber der Auftrag über die Breite der Warenbahn gleichmäßig erfolgt,
ist nur eine Unifärbung möglich.
[0003] Es ist aber auch bereits grundsätzlich vorgeschlagen worden, durch mustermäßigen
Auftrag unterschiedlicher, Färbeschäume eine Bemusterung einer Warenbahn zu erzielen
(DE-AS 22 14 377).
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben,
mittels welcher eine solche Bemusterung konkret ausgeführt werden kann.
[0005] Die verfahrensmäßige Lösung dieser Aufgabe ist in Anspruch 1 wiedergegeben.
[0006] Durch das gassenweise Nebeneinanderlegen von Schäumen stellt sich eine streifenförmige
Musterung ein, die verschiedenfarbig sein kann, wenn in die einzelnen Gassen verschiedenfarbige
Schäume eingebracht werden, die aber auch nur eine Musterung innerhalb eines bestimmten
Farbtons etwa im Sinne verschiedener Farbtontiefen aufweisen kann.
[0007] Eine erste Variation der erfindungsgemäßen Musterung kann durch die Maßnahme nach
Anspruch 2 erzielt werden.
[0008] Eine weitere und besonders wichtige Variation ergibt die Maßnahme nach Anspruch 3,
wobei die Bedeutung darin liegt, daß die Musterung bei dieser Variante auch in Längsrichtung
der Streifen erfolgt, so daß diese nicht mehr in Längsrichtung eine gleichmäßige Farbe
oder Farbtontiefe oder Struktur aufweisen. Dies kann im Extremfall so weit gehen,
daß die Längsstreifen unterbrochen werden und die Streifenmusterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in eine Musterung aus über die Fläche der Warenbahn verteilten, im wesentlichen
rechteckigen Felder übergeht, die bei hinreichender Feinheit der Unterteilung, d.h.
hinreichend schmalen Gassen und hinreichend hoher Frequenz der Schaumhöhenänderung
oder Schaumstrukturänderung, bis zu einer regelrechten Bebilderung der Warenbahnoberfläche
gehen kann.
[0009] Vorrichtungsmäßig ist die Lösung der Aufgabe in Anspruch 4 wiedergegeben.
[0010] Die Trennstege sind zwar nicht notwendig,aber doch vorzugsweise als Bleche oder dünne
Kunststoffplatten ausgebildet, die in Querrichtung zur Bahn nur eine geringe Erstreckung
besitzen, so daß die zu beiden Seiten eines Trennsteges benachbarten Schaumschichten
unmittelbar nach dem Passieren des Endes der Trennstege miteinander in Berührung und
Wechselwirkung kommen. Durch diese Wechselwirkung ergeben sich neuerliche Varianten
des Musterbildes.
[0011] Aus der US-PS 596 905 ist eine Maschine zur Bemusterung von Tapeten bekannt, bei
welcher in einem sich quer über die Breite der Bahn oberhalb derselben erstreckenden
Farbtrog eine Walze mit ihrem unteren Teil eintauchend umläuft, gegen die auf der
beim Umlauf fallenden Seite eine Rakel anliegt. Die Rakel streift die von der Walze
an der Oberfläche mitgenommene Flüssigkeitsschicht ab, die dann über die schräg auf
die Warenbahn hinabgeneigte Rakel hinterströmt und vom unteren Rand der Rakel in einem
Schleier auf die Warenbahn hinabfällt. In dem Trog sind durch parallel zur Vorlaufrichtung
der Warenbahn sich erstreckende Stege Gassen abgeteilt, die sich bis zu der Walze
erstrecken. Die Stege greifen in Nuten der Walze ein. Jeder Gasse ist eine Zuführeinrichtung
zugeordnet, durch die verschiedene Färbeflüssigkeiten in die einzelnen Gassen geleitet
werden können. Diese werden zwar separat auf die Rakel übertragen, vermischen sich
aber darauf und in ihrem weiteren Weg auf die Warenbahn in bestimmter Weise miteinander.
[0012] Diese Vorrichtung ist für die Übertragung von Schaum nicht geeignet, weil es an der
mitnehmenden Unterlage fehlt. Die Erzeugung von definierten Schaumschichten in den
einzelnen Gassen ist bei der bekannten Anordnung nicht möglich.
[0013] Das Merkmal nach Anspruch 5, welches in der in Anspruch 6 im einzelnen angegebenen
Weise realisiert werden kann, erlaubt die Bemusterung der Warenbahn durch Änderung
der Breite der einzelnen Gassen für den Schaum. Die Gesamtanzahl der Gassen und die
von allen Gassen zusammen eingenommene Breite, die der Warenbahnbreite entspricht,
ändern sich dabei natürlich nicht.
[0014] Die die Menge des Schaums pro Flächeneinheit der Warenbahn und damit die Farbtontiefe
bei einer färbemäßigen Bemusterung bestimmende Schaumhöhe wird nach Anspruch 7 eingestellt.
[0015] Die Rakel müssen natürlich die gesamte Breite einer einzelnen Gasse erfassen können.
Wenn sich die Gassenbreite ändert, muß auch die Arbeitsbreite der Rakel entsprechend
angepaßt werden können.
[0016] Dies kann in einer ersten Ausführungsform gemäß Anspruch 8 verwirklicht werden.
[0017] Die Rakel können dabei aus einem biegsamen Blech-oder Kunststoffstreifen bestehen,
der elastisch gebogen ist und mit seinen Enden an den Trennstegen anliegt. Seine Länge
und seine Elastizität werden so bestimmt, daß diese Anlage über den gesamten Bereich
der in Betracht kommenden Gassenbreiten aufrechterhalten bleibt.
[0018] Eine andere Möglichkeit der Ausbildung an die Gassenbreite anpassungsfähiger Rakel
ist in Anspruch 9 wiedergegeben.
[0019] Wenn die Gasse hierbei schmäler eingestellt wird, wird die Rakel etwas mehr aus der
Querrichtung heraus verdreht.
[0020] Anspruch 10 gestattet die mustermäßige Bestimmung der pro Flächeneinheit aufgetragenen
Menge des Bemusterungs mittels.
[0021] Weitere Variierungen der erzielbaren Muster sind durch die Anspruch 11 angegebenen
Merkmale möglich.
[0022] Es kann auf diese Weise auf die in den einzelnen Gassen abgelegte und schon vergleichmäßigte,
d.h. einen einheitlich bemusterten Untergrund ergebende Schaumschicht, weiteres Bemusterungsmittel
aufgebracht werden, welches mit dem ersten Schaum in Wechselwirkung tritt und das
Musterbild der einzelnen Gassen variiert.
[0023] Grundsätzlich ist es möglich, die die Gassen bildenden Trennstege unmittelbar über
der Warenbahn selbst anzuordnen, so daß die Warenbahn selbst die Unterlage bildet.
Hierbei können jedoch Probleme auftreten, weil das Bemusterungsmittel, zum Beispiel
der Färbeflüssigkeitsschaum, mit der Warenbahn schon während der Bildung der bemusternden
Schaumschicht in Verbindung steht und dadurch unerwünschte und zufällige Ungleichmäßigkeiten
entstehen können.
[0024] Bevorzugt ist daher die Ausführungsform nach Anspruch 12, bei der die Unterlage ein
separates Element ist, welches erst nach Bildung der endgültigen bemusterten Schaumschicht
mit der Warenbahn zusammengebracht wird. Was auf die einzelne Stelle der Warenbahn
kommt, ist dadurch genau definiert, und es kann nicht die Warenbahn wie bei der unmittelbaren
Aufbringung des Schaums auf dieselbe je nach ihrer lokal unterschiedlichen Struktur
und Aufnahmefähigkeit unterschiedliche Mengen an Bemusterungsmittel aufnehmen. Das
endlose Band wirkt für den Schaum gewissermaßen wie das Offset-Tuch beim Offset-Druckverfahren.
[0025] Die Ausführung im einzelnen kann gemäß Anspruch 13 getroffen werden, wobei sich für
das Band eine Ausführung nach Anspruch 14 empfiehlt, welche eine besonders wirksame
"Einmassierung" des Schaums in die Warenbahn erlaubt.
[0026] Falls die durch die Spannung des Bandes mögliche Anlagekraft gegen die Warenbahn
nicht ausreicht, kann diese Anlagekraft durch die Maßnahme nach Anspruch 15 unterstützt
werden.
[0027] Die Warenbahn ist mit dem endlosen Band bei einer bestimmten Vorlaufgeschwindigkeit
eine bestimmte Zeit in Kontakt. Während dieser Zeit muß die Übertragung de3 Schaums
bzw. des im Schaum enthaltenen Bemusterungsmittels auf bzw. in die Warenbahn erfolgen.
Dieser Vorgang ist ein Transportvorgang und dementsprechend zeitab-
' hängig. Je nach der gewünschten Arbeitsgeschwindigkeit sowie der Struktur der Warenbahn
und der aufgetragenen Schäume kann es wünschenswert sein, die Kontaktzeit anzupassen.
[0028] Um dies bewerkstelligen zu können, empfiehlt sich eine Ausbildung nach Anspruch 16.
Die Verlagerung der Umlenkwalze erfolgt am einfachsten, indem diese in bekannter Weise
an Schwenkhebeln schwenkbar gelagert ist.
[0029] Die Erfindung hat sich bei dem Bemühen ergeben, die Färbetechnologie von textilen
Warenbahnen, insbesondere Teppichen, weiterzuentwickeln. Sie ist jedoch hierauf nicht
beschränkt. Gerade die Auftragsform des Bemusterungsmittels als Schaum ermöglicht
die gleichmäßige Auftragung besonders geringer Mengen eines Bemusterungsmittels pro
Flächeneinheit, was das Verfahren zur Bemusterung von Waren wie tünnen Textilien,
Vliesen, Papier geeignet macht. Das Verfahren ist aber auch nicht auf die Bemusterung
von saugfähigen Substraten beschränkt, sondern ist im Prinzip auch für Bahnen mit
geschlossenen Oberflächen geeignet.
[0030] Als Bemusterung kommt in erster Linie eine Färbung in Betracht. Es sind aber auch
Bemusterungen möglich, die erst indirekt sich in einer Färbung bemerkbar machen, d.h.
Reservierungen, die erst sichtbar werden, wenn anschließend eine Unifärbung stattfindet.
Statt einer farbigen Bemusterung kann auch eine strukturelle Bemusterung stattfinden
beispielsweise eine Bemusterung, die sich in der Oberflächenausbildung des Substrates
erkennen läßt oder eine Bemusterung, die zonenweise beispielsweise den Griff eines
Textilgutes verändert.
[0031] Bei dem Verfahren nach der DE-AS 22 14 377 wird das den Schaumzerfall fördernde Mittel
entweder dem Schaum sogleich beigegeben oder aber nachträglich auf den Schaum aufgesprüht
oder in anderer Weise flächig auf den Schaum aufgebracht. In beiden Fällen kommt die
sich aus dem Schaum ergebende, das Bemusterungsmittel enthaltende relativ geringe
Flüssigkeitsmenge zuerst mit den außen, d.h. auf der Schaumauftragsseite, liegenden
Fasern in Berührung, und diese erhalten dadurch zwangsläufig eine höhere Chemikalienkonzentration
als die tiefer liegenden Fasern, an die die Flüssigkeit erst herangelangt, nachdem
sie einen Teil ihrer Chemikalien an die außen liegenden Fasern schon abgegeben hat.
Auf diese Weise ergibt sich bei dem Auftrag eines Bemusterungsmittels in Schaumform
zwar eine über die Fläche der Warenbahn gleichmäßige Verteilung, jedoch nicht in die
Tiefe der Warenbahn. Das kann in bestimmten Fällen von Nachteil sein. Auch ein nachfolgendes
Einarbeiten des Schaums bzw. der daraus gebildeten Flüssigkeit durch Saugen, Blasen
oder Quetschen kann dann bei der angebotenen geringen Flüssigkeitsmenge keine Korrektur
mehr bringen, wie Versuche gezeigt haben.
[0032] In solchen Fällen kann es von Vorteil sein, wenn gemäß Anspruch 17 das den Schaumzerfall
fördernde Mittel auf die dem Schaumauftrag abgewandte Seite der Warenbahn aufgebracht
wird.
[0033] Dadurch wird nicht die gesamte Flüssigkeitsmenge des Schaums auf einmal freigegeben,
sondern lediglich nach und nach durch den Kontakt der Schaumfront mit dem Mittel im
Innern der Warenbahn oder auf deren Oberfläche. Auf diese Weise wird die Intensität
der Einwirkung des Bemusterungsmittels über die Tiefe der Warenbahn vergleichmäßigt.
Dieser Gedanke kann ganz allgemein beim Bemustern von Warenbahnen mit Schaum verwirklicht
werden, also auch unabhängig von dem vorstehend beschriebenen speziellen Verfahren
und der zugehörigen Vorrichtung.
[0034] Ist jedoch die das bevorzugte Ausführungsbeispiel bildende Vorrichtung nach den Ansprüchen
13 bis 16 gegeben, so kann das Verfahren in der in Anspruch 18 wiedergegebenei Weise
verwirklicht werden.
[0035] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 zeigt eine Ansicht gemäß Fig. 1 von oben, wobei die Warenbahn im linken Teil
weggeschnitten ist.
[0036] Die Warenbahn 1, die in dem Ausführungsbeispiel aus.einer Teppichbahn besteht, ist
mit der Polseite nach unten über Umlenkrollen 2 und 3 geführt, zwischen denen sie
eine hängende Schleife bildet, in deren Grund sie über eine Umlenkwalze 4 geführt
ist, die mit der Warenbahn 1 im angedeuteten Sinn umläuft.
[0037] Unterhalb der Warenbahn 1 ist ein über Umlenkrollen 5,6,7,8 endlos umlaufendes Band
aus einem relativ dicken und weichen Material mit geschlossener Oberfläche, beispielsweise
Schaumgummi, angeordnet, welches in dem Bereich, in welchem die Warenbahn 1 die Umlenkwalze
4 umrundet, von unten gegen die Warenbahn 1 anliegt und mit dieser in dem angedeuteten
Sinn umläuft. Der Umschlingungsbereich 9, in welchem die Anlage des Bandes 10 an der
Warenbahn 1 bzw. der Umlenkwalze 4 stattfindet, ist durch die Lage der Umlenkrollen
6 und 7 bestimmt, die mit zur Achse der Umlenkwalze 4 parallelen Achsen in einem der
Dicke des Bandes 10 und der Warenbahn entsprechenden Abstand vom Umfang der Umlenkwalze
4 angeordnet sind. Die Umlenkrolle 7 ist in dem durch die Pfeile 11 angedeuteten Sinn
um die Achse der Umlenkwalze 4 verschwenkbar, so daß die Ausdehnung des Umschlingungsbereichs
9 bedarfsweise eingestellt werden kann.
[0038] Innerhalb des Umschlingungsbereichs 9 sind ferner Andruckrollen 12 vorgesehen, mittels
denen der Anlagedruck des Bandes 10 an der Warenbahn 1 bzw. der Umlenkwalze 4 erhöht
werden kann.
[0039] In dem der Umlenkwalze 4 in Bewegungsrichtung vorgelagerten, im wesentlichen horizontalen
Teil 10' des Bandes 10 sind oberhalb desselben im wesentlichen in Längsrichtung des
Bandes 10 verlaufende Trennstege 13 vorgesehen, die an ihren der Bewegungsrichtung
entgegen gelegenen Enden bei 14 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise schwenkbar gelagert
sind. Die Trennstege 13 haben die Form von schmalen ebenen Platten oder Streifen und
sind unmittelbar oberhalb des Bandes 10 angeordnet. Nahe den äußeren Längsrändern
der Warenbahn 1 sind entsprechende feststehende Stege 15 vorgesehen, die den Auftragsbereich
seitlich begrenzen. Zwischen den Trennstegen 13 sind einzelne Gassen 16 (Fig. 2) gebildet,
deren Breite insgesamt die Breite des Auftragsbereiches zwischen den seitlichen Stegen
15 ist.
[0040] Jeder einzelnen Gasse 16 ist eine Zuführeinrichtung mit einem Zuführrohr 32 für Schaum
zugeordnet, deren AustrittsöffnungGim Innern der einzelnen Gasse 16 mündet. Durch
nichtdargestellte Einrichtungen zur Erzeugung von Schaum können über die verschiedenen
Schaumzuführrohre 32 in die einzelnen Gassen 16 verschiedene Schäume 18 eingebracht
werden. Die Schäume 18 sind aus einer Farbstoffe enthaltenden und mit oberflächenaktiven
Substanzen versehenen Flüssigkeit hergestellt.
[0041] Die Schäume 18 werden von dem umlaufenden Band 10 gemäß der Zeichnung von links nach
rechts mitgenommen. In der ersten Zone 18' ist die Schaumoberfläche unregelmäßig,
wie in Fig. 1 erkennbar. Bei Übertragung einer solchen Schaumschicht auf die Warenbahn
1 würde sich eine ungleichmäßige Färbung ergeben.
[0042] Um dies zu verhindern, sind jeder einzelnen Gasse 16 Rakel 20 zugeordnet, die die
Oberfläche des in der einzelnen Gasse befindlichen Schaums auf eine gleichmäßige Höhe
abrakeln. Hinter den Rakeln 20 finden sich in den einzelnen Gassen also Schaumschichten
18" gleichmäßiger Höhe.
[0043] Die Trennstege 13 sind, wie bereits erwähnt, schwenkbar gelagert und können durch
an den Zapfen 19 angreifende, in Querrichtung der Bahn bewegliche Stellvorrichtungen
verschwenkt werden. Dadurch kann die Breite der Gassen in Höhe des hinteren Endes
13' der Trennstege 13 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise verändert werden. Dadurch
wiederum wird die Breite der auf dem Band 10 wegtransportierten Schaumstreifen 21
(Fig. 2) bestimmt.
[0044] Mit dem die Schaumstreifen 21 transportierenden Band 10 kommt die Warenbahn 1 mit
ihrer Polseite in Höhe der Umlenkrolle 6 in Berührung. Dabei geht der Schaum bzw.
die ihn bildende Flüssigkeit auf die Warenbahn 1 über. Hierfür steht die Zeit zur
Verfügung, die die Warenbahn 1 benötigt, um den Umschlingungsbereich 9 zurückzulegen.
Das auf dem Band 10 gebildete Schaumstreifenmuster wird auf die Warenbahn 1 übertragen
und bildet sich in der in Fig. 2 rechts angedeuteten Weise auf der Warenbahn ab. Die
Rakel 20 überspannen jeweils die gesamte Breite einer Gasse 16. Da sich diese Breite
verändert, müssen sich Rakel in ihrer Arbeitsbreite ebenfalls anpassen können. Dies
geschieht bei den gemäß Fig. 2 drei oberen Rakeln dadurch, daß diese aus einem elastisch
biegsamen Streifen aus Blech oder Kunststoff bestehen, dessen Biegeradius sich entsprechend
der jeweiligen Breite der Gasse 16 in der angedeuteten Weise verändert. Es ist aber
auch möglich, die Rakel ungebogen zu lassen und in der bei den drei unteren Rakeln
20 gemäß Fig. 2 angedeuteten Weise die Rakel mehr oder weniger schräg in den Gassen
16 einzustellen.
[0045] Die Höhe, bis zu der die Rakel 20 die Schaumstreifen 18" abrakeln, kann gesteuert
verändert werden, indem die Zapfen 22 im Sinne des Pfeiles 23 (Fig. 1) auf und nieder
bewegt werden. Die Bewegung erfolgt zwischen einer Maximalhöhe und der Höhe Null,
bei der also kein Schaum mehr nach rechts hindurchgelassen wird. Wenn die Durchlaßhöhe
der Rakel 20 während des Durchlaufs der Warenbahn 1 verändert wird, ergibt sich innerhalb
der den Gassen 16 entsprechenden Musterstreifen auf der Warenbahn 1 eine Musterung
in Längsrichtung in Gestalt verschiedener Farbtontiefen, wie es in Fig. 2 durch unterschiedlich
dichte Schraffuren zum Beispiel bei 24 angedeutet ist.
[0046] Die Bemusterung kann zusätzlich durch hinter den Rakeln 20 angeordnete Zuführeinrichtungen
25 für weiteres Bemusterungsmittel in Form eines Schaums, einer Flüssigkeit, eines
Pulvers oder dergleichen variiert werden.
[0047] Zur Vermeidung von Störungen des Musterbildes auf der Warenbahn 1 durch von dem Band
10 nach dem Durchlaufen des Umschlingungsbereichs 9 mitgeschlepptes Bemusterungsmittel
wird das Band 10 an einer nachgeschalteten Stelle durch eine Bürstwalze 26 und eine
Rakel 27 gereinigt, die etwa noch anhaftendes Bemusterungsmittel in einen Trog 28
abgibt. In ähnlicher Weise wird die Umlenkwalze 4, auf die durch die Warenbahn 1 durchgeschlagenes
Bemusterungsmittel gelangen könnte, durch eine Bürstwalze 29 sowie eine Rakel 30 gereinigt,
die in einen Sammeltrog 31 arbeitet.
[0048] Wenn die Warenbahn 1 eine Polgewebebahn ist und mit der Polseite dem Schaum zugewandt
um die Umlenkwalze 4 geführt wird, kann statt der in Fig. 1 ausgezogen dargestellten
Warenbahnführung die gestrichelt dargestellte und mit 1' bezeichnete Warenbahnführung
gewählt werden, bei der die Warenbahn mit der Rückseite über die Umlenkrolle 3 geleitet
wird. Hierbei kann der Schaum ungestört in den Pol eindringen. Auch kann es sich in
einem solchen Fall empfehlen, die Warenbahn 1 nach dem Schaumauftrag eine längere
Strecke zurücklegen zu lassen, bevor sie in den Dämpfer einfährt, damit der Schaum
genügend Gelegenheit hat, gründlich in den Pol einzudringen.
[0049] In Fig. 1 ist zusätzlich gestrichelt ein Auftragswerk 33 angedeutet, mit welchem
über die Breite der Warenbahn 1 auf die Oberfläche der Umlenkwalze 4 ein den Schaumzerfall
förderndes Mittel aufgetragen werden kann. Beim Umlauf der Umlenkwalze 4 im angegebenen
Sinn wird die Oberflächenschicht dieses Mittels auf die dem Schaumauftrag abgewandte
Rückseite der Warenbahn 1 aufgetragen, dringt in diese ein und bewirkt den Schaumzerfall
vom Innern der Warenbahn 1 her. Es versteht sich, daß dieses Verfahren eine entsprechend
durchlässige Warenbahn 1 voraussetzt.
1. Verfahren zum Bemustern von insbesondere textilen Warenbahnen durch einen mustermäßigen
Auftrag von Bemusterungsmittel enthaltenden verschiedenen Schäumen auf die Warenbahn,
anschließendes Einwirkenlassen der Bemusterungsmittel auf die Warenbahn und gegebenenfalls
Fixieren der erzielten Bemusterung, dadurch gekennzeichnet, daß die Schäume über die
Breite der Warenbahn gassenweise nebeneinander jeweils in definierter Schichthöhe
bereitgestellt und auf die vorbeilaufende Warenbahn übertragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der einzelnen
Gassen mustermäßig verändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumhöhe in
den einzelnen Gassen mustermäßig zwischen Null und einer Maximalhöhe verändert wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, mit einer
Einrichtung zur Herstellung und Zuführung verschiedener Schäume und zum Auftragen
derselben auf die Warenbahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Auftragen
der Schäume (18) auf die Warenbahn (1) unmittelbar oberhalb einer vorlaufenden Unterlage
angeordnete, im wesentlichen in Vorlaufrichtung der Unterlage sich erstreckende Trennstege
(13) zur Bildung nebeneinanderliegender Gassen (16) umfaßt, die Zuführeinrichtung
in die Gassen (16) mündende Abgabeöffnungen (17) für die verschiedenen Schäume (18)
aufweist und für jede Gasse (16) eine Einrichtung zur Bestimmung der Höhe der in der
betreffenden Gasse (16) vorliegenden Schaumschicht (18") vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Änderung der Breite
der einzelnen Gassen (16) die Trennstege (13) in ihrem gegenseitigen Abstand an dem
in Vorlaufrichtung gelegenen Ende (13') verstellbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennstege (14) an
dem entgegen der Vorlaufrichtung gelegenen Ende/um senkrecht zur Warenbahn gelegene
Achsen gesteuert schwenkbar gelagert sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
zur Bestimmung der Höhe der Schaumschicht (18") eine an die jeweilige Breite der Gasse
(16) anpaßbare, bis an die beiden begrenzenden Trennstege (13) reichende Rakel (20)
umfaßt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakel (20) in einer
parallel zur Unterlage gelegenen Ebene biegsam sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakel (20) im wesentlichen
eben,um eine senkrecht zur Unterlage stehende Achse (22) schwenkbar und in der jeweiligen
Gasse (16) schräg angeordnet sind
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rakel (20) bezüglich ihres Abstandes über der Unterlage gesteuert einstellbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an
einer den Rakeln (20) nachgeschalteten Stelle in den einzelnen Gassen (16) zusätzlich
Zuführeinrichtungen (25) für auf die in den einzelnen Gassen (16) befindlichen Schaumschichten
zusätzlich aufzubringende Schaumförmige, flüssige oder feinteilige feste Bemusterungsmittel
vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die.Unterlage
ein endlos umlaufendes Band (10) ist, mit welchem die Warenbahn (1) in der gleichen
Ebene umlaufend an einer den Rakeln (20) in Vorlaufrichtung nachgeschalteten Stelle
auf der ganzen Breite zusammenbringbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahn (1) über
eine Umlenkwalze (4) und das endlose Band (10) mit der den Schaum (18) tragenden Seite
von außen gegen die Warenbahn (1) geführt sind und das Band (10) mit der Warenbahn
(1) zusammen die Umlenkwalze (4) in einem Umschlingungsbereich (9) umschlingt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das endlose
Band (10) aus einem weichen dickwandigen Material mit geschlossener Oberfläche besteht.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
endlose Band (10) durch in seinem Innern von außen anliegende Andrückrollen (12) gegen
die Umlenkwalze (4) gedrückt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine (7) der Umlenkrollen des endlosen Bandes (10) parallel zu sich selbst verlagerbar
ist, um die Länge des Umschlingungsbereichs (9) zu verändern.
17. Verfahren zum Bemustern von feuchtigkeitsdurchlässigen insbesondere textilen Warenbahnen
durch einen Auftrag von ein Bemusterungsmittel enthaltendem Schaum auf die Warenbahn,
bei welchem nach dem Schaumauftrag ein den Schaumzerfall förderndes Mittel auf die
Warenbahn aufgebracht wird, insbesondere nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das den Schaumzerfall fördernde Mittel auf die dem Schaumauftrag abgewandte Seite
der Warenbahn aufgebracht wird.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16 zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung (33) zur Aufbringung
des den Schaumzerfall fördernden Mittels auf den Umfang der Umlenkwalze (4) an einer
bezüglich deren Umlaufrichtung vor dem Umschlingungsbereich (9) gelegenen Stelle vorgesehen
ist.