(19)
(11) EP 0 058 235 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.08.1982  Patentblatt  1982/34

(21) Anmeldenummer: 81108734.5

(22) Anmeldetag:  22.10.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01H 9/42, H01H 50/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT FR GB IT SE

(30) Priorität: 12.02.1981 DE 3105117

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Schröther, Gerhard, Dipl.-Ing.
    D-8450 Amberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektromagnetisches Schaltgerät


    (57) Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Schaltgerät mit Haupt- und voreilendem Kontakt zum Zuschalten von Dämpfungsvorwiderständen bei kapazitiver Belastung.
    Bei diesem Schaltgerät sind Hauptkontakte (2) und voreilende Kontakte (3) nebeneinander- oder in zwei Etagen übereinanderliegend angeordnet und an den Zuleitungen zweier unterschiedlicher Kontakte (2, 3) sind z.B. über zwei Etagen (4, 5) reichende elektrische Brücken vorhanden; an den Ableitungen der unterschiedlichen Kontakte (2, 3) sind Widerstände (14) derart angeklemmt, daß sie zwischen Teilungsrippen (15) geschützt gegen äußere Einflüsse liegen.
    Hierdurch ergibt sich der Vorteil der kompakten Einheit zwischen Schaltgerät und Dämpfungswiderstand.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Schaltgerät mit Haupt- und voreilenden Kontakten, die mit Dämpfungsvorwiderständen bei kapazitiver Belastung zusammenschaltbar sind.

    [0002] Bei einem bekannten elektromagnetischen Schaltgerät der obengenannten Art (DE-PS 902 400) ist eine besondere Schaltgerätekonstruktion und gesonderte Halterungsmittel für den Vorwiderstand vorgesehen, was darüber hinaus einen relativ hohen Raumbedarf erfordert.

    [0003] Bei Schützen für Drehstromkondensatoren ist es weiterhin bereits bekannt, Schnellentladewiderstände entweder auf eine das Hilfsschütz enthaltende Platte aufzuschrauben oder mit den Klemmen des Hilfsschützes direkt zu verbinden. Die Schnellentladewiderstände sind hier parallel zur Befestigungsebene des Schützes geführt, so daß auch hier ein relativ hoher Raumbedarf für die Gesamtkombination erforderlich ist, ohne daß hiermit die gewünschte Schaltung der Dämpfungsvorwiderstände beim Einschalten mittels voreilender Kontakte erreicht werden kann.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schaltgerät der obengenannten Art derart aufzubauen, daß sich bei Verwendung der Dämpfungsvorwiderstände eine kompakte Einheit unter Verwendung von im wesentlichen serienmäßig aufgebauten elektrischen Schaltgeräten ergibt. Dies wird auf einfache Weise dadurch erreicht, daß bei dem Schaltgerät Haupt- und voreilende Kontakte in zwei Etagen übereinanderliegen und an den Zuleitungen zweier unterschiedlicher Kontakte über beide Etagen reichende elektrische Brücken vorhanden und deren Ableitungen über La 2 Syr / 28.01.1981 Widerstände gebrückt sind. Die kompakte Einheit und damit auch die Berührungssicherheit, ohne eine Abdeckung vornehmen zu müssen, wird weiterhin erhöht, wenn die Widerstände aus isoliertem Draht gewickelt zumindest teilweise zwischen den Teilungsrippen zweier Phasenwände liegen. Hierdurch ergibt sich zusätzlich eine erhöhte Bruchsicherheit. Darüber hinaus ist der J2t-Wert bei gleichem Widerstandswert und gleichen Abmessungen für den Widerstand höher.

    [0005] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung beschrieben.

    Fig. 1 zeigt den Aufbau des erfindungsgemäßen Schaltgerätes,

    Fig. 2 zeigt die prinzipielle Zusammenschaltung des Schaltgerätes mit den Kondensatoren,

    Fig. 3 zeigt die Schaltung eines elektromagnetischen Schaltgerätes mit erfindungsgemäßem Aufbau in drei Polbahnen und zwei Vorwiderständen, wobei zusätzlich zur Erhöhung der Stromtragfähigkeit zwei Strombahnen parallel geschaltet sind und ein Hilfskontaktpaar als Schließer und Öffner vorhanden ist.



    [0006] Das in Fig. 1 dargestellte Schaltgerät besitzt ein Gehäuse 1, in dem die Hauptkontakte 2 und die voreilenden Kontakte 3 in zwei Etagen 4 und 5 übereinander angeordnet sind. Das Schaltgerät besitzt drei Polbahnen mit Hauptkontakten 2 und voreilenden Kontakten 3. Die letzte Bahn 6 ist besetzt mit einem normalen Öffner in der Etage 4 und einem Schließer in der Etage 5. Die einzelnen Kontakte bestehen aus den Festkontaktteilen 7 und den in einem Kontaktbrückenhalter 8 mit den in der bekannten Weise gehaltenen Kontaktbrücken 9. Der Kontaktbrückenhalter 8 wird von einem nicht näher dargestellten Magnetantrieb betätigt. Die Festkontaktteile 7 sind mit Anschlußklemmen 10 ausgestattet, die durch Kunststoffabdeckungen 11 gegen Berührung abgedeckt sind. An der Zuleitungsseite der Hauptkontakte 2 und der voreilenden Kontakte 3 sind elektrische Brücken 12 vorhanden, die z.B. in Form von im Bereich der Klemmen abisolierten Drahtstücken in die Klemmen eingeführt werden. Zusätzlich werden hier die Zuleitungen 13 des Netzes mit in eine der Klemmen entweder am Hauptkontakt 2 oder am voreilenden Kontakt 3 eingeklemmt. Auf der Abgangsseite der Haupt- bzw. voreilenden Kontakte 2 bzw. 3 sind Widerstände 14 mit ihren Enden in die Klemmen jeweils eines Haupt- und eines voreilenden Kontaktes eingeklemmt. Die Widerstände 14 sind im vorliegenden Fall als Drahtwickel ausgebildet und isoliert ausgeführt und liegen zwischen jeweils zwei Teilungsrippen 15 des Gehäuses 1 geschützt gegen äußere Einflüsse. Da das Schaltgerät nach oben hin verjüngt ist, ist praktisch kein zusätzlicher Raumbedarf für die Unterbringung der Widerstände notwendig.

    [0007] Die Einfügung von Widerständen, Brücken und Kontakten in die Gesamtschaltung ist aus Fig. 2 ersichtlich. Jeweils eine Zuleitung 13 ist mit der Brücke 12 und damit mit einem Hauptkontakt 2 und einem voreilenden Kontakt 3 in Verbindung gebracht. Die anderen Seiten des Hauptkontaktes 2 bzw. des voreilenden Kontaktes 3 sind über den Widerstand gebrückt und mit der Ableitung 16 zu den in Dreieck geschalteten Kondensatoren 17 elektrisch leitend verbunden. Die so aufgebaute Schaltung schaltet zunächst die Kondensatoren 17 über die Vorwiderstände 14 ans Netz und zwar über den voreilenden Kontakt 3, und nach Schließen des Kontaktes 2 werden die Vorwiderstände 14 und die voreilenden Kontakte 13 überbrückt. Beim Ausschalten der Kondensatoren 17 wird in umgekehrter Reihenfolge verfahren, so daß auch hier eine Ausschaltdämpfung vorhanden ist; denn die voreilenden Kontakte 3 öffnen erst, nachdem die Hauptkontakte 2 bereits geöffnet haben.

    [0008] Die aus Fig. 3 ersichtliche Schaltung benutzt lediglich zwei Widerstände 14. Hier sind im Gegensatz zur Ausführungsform nach Fig. 2 jeweils zwei Hauptkontakte 2, die den Widerständen 14 zugeordnet sind, parallel geschaltet. Die dritte Phase wird über einen parallel geschalteten, voreilenden Kontakt 3 und einen normalen Schließer an die Netzzuleitung 13 gelegt. Das hier verwandte Schütz hat somit - als Zweietagenschütz - fünf Polbahnen. Die fünfte Polbahn mit dem Schließer und dem Öffner dient für Überwachungs- und Steuerzwecke. Das Parallelschalten der Strombahnen dient zur Erhöhung der Stromtragfähigkeit.


    Ansprüche

    1. Elektromagnetisches Schaltgerät mit Haupt- und voreilenden Kontakten, die mit Dämpfungsvorwiderständen bei kapazitiver Belastung zusammenschaltbar sind, dadurch gekennzeichnet , daß bei dem Schaltgerät Haupt- (2) und voreilende Kontakte (3) in zwei Etagen (4,5) übereinanderliegen und an den Zuleitungen (13) zweier unterschiedlicher Kontakte (2, 3) über beide Etagen (4, 5) reichende elektrische Brücken (12) vorhanden und deren Ableitungen (16) über Widerstände (14) gebrückt sind.
     
    2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Widerstände (14) aus isoliertem Draht gewickelt zumindest teilweise zwischen den Teilungsrippen zweier Phasenwände liegen.
     
    3. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zur Einschaltung von Drehstrom-Kondensatoren weniger als 3 Vorwiderstände (14) verwendet werden.
     
    4. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß Strombahnen parallel geschaltet werden.
     




    Zeichnung