[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vertauschung von gleich breiten Teilbändern
eines Signalfrequenzbandes gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Solche Verfahren sind bekannt, beispielsweise durch die DE-PS 24 26 451, in der eine
Schaltungsanordnung zur Erzielung vertauschungsunabhängiger Frequenzraster für die
Oberwellen von Sprach-Grundfrequenzen bei Einrichtungen zur Teilbandvertauschung,
bei denen auf der Sendeseite eine Aufteilung eines Sprachsignalbandes in gleich breite
Teilbänder vorgenommen und durch eine Vertauschung der Teilbänder ein übertragungsband
gebildet wird, bei dem darin enthaltene Teilbänder invertiert sein können, wobei auf
der Empfangsseite die vorgenommene Vertauschung rückgängig gemacht wird, beschrieben
wird, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Frequenz an der unteren Grenze des Sprachbandes
und die halbe Teilbandbreite im Verhältnis zweier ganzen Zahlen zueinander stehen.
Diese Schaltungsanordnung weist fünf Modulatoren auf, die mittels geeignet gewählten
oberen Trägerfrequenzen an den Ausgängen der nachgeschalteten Einheitsfilter das Sprachband
in fünf Teilbänder zerlegen. Die so gewonnenen Teilbänder werden mit Hilfe weiterer
fünf nachgeschalteter Modulatoren in die ursprüngliche Frequenzlage des Sprachbandes
zurück umgesetzt, wobei eine Vertauschung der Teilbänder dadurch erzielt wird, daß
die Modulatoren mit einer wählbaren Auswahl von fünf aus zehn Trägerfrequenzen versorgt
werden.
[0003] Die bekannten Bandpaßverfahren benötigen einen relativ hohen Schaltungsaufwand.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, ein Verfahren für die Teilbandvertauschung
der obigen Art zu geben, das weniger Schaltungsaufwand benötigt und eine zeitdiskrete
oder digitale Signalverarbeitung gestattet.
[0005] Die Lösung erfolgt mit den in den Patentansprüchen angegebenen Mitteln.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren weist die Vorteile auf, daß zwischen den den Modulatoren
zugeführten Trägerfrequenzen nicht umgeschaltet zu werden braucht, was eine Einsparung
an Schaltungsaufwand erbringt. In einer Weiterbildung der Erfindung wird das Durchlaßband
des Bandpaßfilters auf eines der Teilbänder gelegt, wodurch zwei Modulatoren und eine
Trägerfrequenzerzeugung eingespart werden kann. In weiteren Ausbildungen der Erfindung
werden Angaben darüber gemacht, wie die Frequenzwerte für die Trägerschwingungen in
Abhängigkeit von der Aufteilung in Teilbänder sowie der Abtastfrequenz zu wählen sind,
so daß eine zeitdiskrete bzw. digitale Signalverarbeitung in vorteilhafter Weise durchgeführt
werden kann. Dabei können sowohl rechteckals auch sinusförmige Träger bei relativ
niedrigen Abtastfrequenzen und einfacher Modulatorschaltung verwendet werden. In weiteren
Ausgestaltungen der Erfindung werden günstige Werte zur Verschleierung eines CCITT-Sprachkanals
angegeben, der in fünf Teilbänder aufgeteilt wird.
[0007] Es folgt nun die Beschreibung der Erfindung anhand der Figuren:
Fig. 1 zeigt die Blockstruktur eines erfindungsgemäßen Sprachverschleierungssystems
mittels Fünfbandvertauschung.
Fig. 2 zeigt Spektren nach der Frequenzumsetzung mit vier Sinus-Trägerschwingungen
bei zeitdiskreter Signalverarbeitung.
Fig. 3 zeigt ein Beispiel einer Modulatorrealisierung.
Fig. 4 zeigt Spektren nach der Frequenzumsetzung mit einer Rechteck-Trägerschwingung
bei zeitkontinuierlicher Signalverarbeitung.
[0008] Das prinzipielle Blockschaltbild eines Sprachverschleierungssystems auf der Basis
der Fünfbandvertauschung ist in Fig. 1 wiedergegeben. Das Eingangsspektrum des zu
verschleiernden Sprachsignals Xin (f) kann mit unerwünschten höherfrequenten Spektralanteilen
behaftet sein, die gegebenenfalls durch einen eingangsseitigen Tiefpaß TP1 unterdrückt
werden müssen, um beispielsweise bei zeitdiskreter Signalverarbeitung mit vorgegebener
Abtastfrequenz fS das Abtasttheorem einhalten zu können. Das resultierende bandbegrenzte
Spektrum X (f) wird im nächsten Schritt mit Hilfe von gleichen Bandpässen in fünf
Teilbänder aufgeteilt. Dazu ist eine vorherige Modulation mit entsprechenden Trägerfrequenzen
ω1, w2 usw. notwendig. Die eigentliche Verwürfelung findet im nächsten Schritt durch
eine Koppelmatrix M, die durch einen Zufallsgenerator gesteuert wird, statt, wobei
die Teilbänder X (f)
v = 1, 2 ... 5 in kurzen Zeitabständen zufällig umgeordnet werden nach {i, j, k, 1,
m}⊂{1, 2, 3, 4, 5}. Anschließend werden die Teilbänder {X (f) für v i, j, k, 1, m
mit denselben Frequenzen der eingangsseitigen Modulatoren nochmals umgesetzt und kommen
so in verwürfelter Reihenfolge in den ursprünglichen Frequenzbereich des Sprachspektrums
X (f) zu liegen. Eventuelle Oberschwingungen des Ausgangsspektrums wie z. B. unerwünschte
Modulationsprodukte oder periodisch wiederkehrende Spektralanteile bei zeitdiskreter
Signalverarbeitung werden durch den Tiefpaß TP2 eliminiert. Y (f) ist das Spektrum
des verschleierten kontinuierlichen Ausgangssignals. Das System zur Entschlüsselung
verschleierter Sprachsignale weist ebenfalls die in Fig. 1 wiedergegebene Blockstruktur
auf, wobei zur richtigen Entschlüsselung der empfangsseitige Zufallsgenerator ZG dieselbe
Zufallsfolge wie der Sender und auf diesen synchronisiert zu liefern hat.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren erbringt weiterhin die Einsparung zweier Modulatoren,
wenn das Durchlaßband des Einheitsbandpaßfilters BP1 bis BP5 auf eines der fünf Teilbänder
gelegt und eine der Trägerfrequenzen auf der Eingangs- und Ausgangsseite den Wert
0 erhält. Die Fig. 2a zeigt das Spektrum des Sprachsignals (Telefonqualität), wobei
die Regellage das zeitkontinuierliche Signal vollständig repräsentiert und die zusätzlichen
Spektralanteile symmetrisch zu ganzzahligen Vielfachen der Abtastfrequenz fS (hier
ist die Kehrlage unterhalb fS gezeichnet) bei zeitdiskreter Verarbeitung auftreten.
[0010] Der CCITT-Sprachkanal ist durch die Grenzen 0,3 bis 3,4 kHz festgelegt, wodurch bei
einer Aufteilung in fünf Teilbänder die Teilbandbreite B = 620 Hz beträgt. Die arithmetischen
Mittenfrequenzen der Teilbänder liegen dann bei

für v = 1 bis 5. Für eine einfache Trägerfrequenzerzeugung und für eine zeitdiskrete
Signalverarbeitung ist es günstig, die Mittenfrequenzen mit

geringfügig zu modifizieren. Damit erstreckt sich das zu verwürfelnde Sprachspektrum
von

bis 1

(0,31 bis 3,41 kHz).
[0011] Zur Umsetzung der Teilbänder des zum zeitkontinuierlichen Signal gehörenden Spektrums
gemäß Fig. 2a in dasselbe Frequenzband mittels Rechteckträgerschwingungen sind die
Grundfrequenzen f für v = 1 bis 5 äquidistant im Abstand B anzuordnen. Nach der Formel

für n
ν = 0, 1, 2 usw.
v = 1 bis 5, 1 = ε N und i = 0, 1, ..., 1 - 1 als frei wählbare Parameter. Im einfachsten
Fall für l = 1 und i = 0 erhält man f
v = n
v . B. Der Mindestwert der Rechteckträgerfrequenzen darf dabei 4B nicht unterschreiten,
da sonst aufgrund der Hermitezität der Spektren reeller Signale störende spektrale
Überlappungen auftreten. Diese Bedingung ergibt sich in gleicher Weise auch aufgrund
des Linienspektrums der Rechteckträgerschwingung nach Fourier. Für n
ν = 0 entsprechend f
v = 0 gilt vorgegebene Einschränkung nicht, da hierbei keine Frequenzumsetzung vorgenommen
wird. In Fig. 4 sind im einzelnen die spektralen Beziehungen für eine zeitkontinuierliche
Signalverarbeitung dargestellt.
[0012] Dieselben spektralen Verhältnisse lassen sich in dem in Fig. 4 wiedergegebenen Frequenzbereich
auch mit einem zeitdiskreten System realisieren, wenn die Abtastfrequenz fs geeignet
gewählt wird. Dabei ist fs so festzulegen, daß sämtliche Oberschwingungen aller Rechteckträger
f für v = 1 bis 5 v symmetrisch zur halben Abtastfrequenz zu liegen kommen. Dadurch
ist sichergestellt, daß zu den ohnehin vorhandenen Linien des Rechteckträgerspektrums
aufgrund der Periodizität zeitdiskreter Signale keine weiteren unerwünschten Linien
hinzukommen. Die Bedingung hierfür lautet

[0013] Bezogen auf die halbe Abtastfrequenz treten dann Spektrallinien der abgetasteten
Rechteckträgerschwingungen bei folgenden Frequenzen auf:

und

jeweils für µ ein Element aus der Menge der ganzen Zahlen Z = {... -1, 0, +1 ... }.
Die Abtastfrequenz ergibt sich damit zu

[0014] Aufwandsgünstige Werte für k, der zugehörigen Abtastfrequenz fs und für n sind in
Tabelle 1 zusammengestellt, wobei in den ersten vier Zeilen Lösungen mit Nichtumsetzung
der Teilbänder 3, 4 bzw. 5 und damit Einsparung von Modulatoren dargestellt sind.
[0015] Neben der Aufwandsminderung ergibt sich jeweils eine niedrigere Abtastfrequenz.
[0016] Erfindungsgemäß lassen sich die Abtastfrequenzen noch weiter erniedrigen, wenn zur
Umsetzung sinusförmige Trägerschwingungen verwendet werden, die sich aus nur wenigen
betragsmäßig unterschiedlichen Abtastwerten zu entsprechenden Folgen zusammensetzen
lassen. Auch hier gelten die Beziehungen (4) bzw. (5). Für die Abtastfrequenz gilt

oder

Wegen des Abtasttheorems muß jedoch k/l> 11 eingehalten werden, um störende spektrale
überfaltungen zu vermeiden. In der folgenden Tabelle 4 sind für die Werte k/l = 15,
20, 24, 30 und 36 in entsprechenden fünf Spalten mögliche Trägerfrequenzen relativ
zur Abtastfrequenz fs und in Abhängigkeit von n sowie für günstige Werte von i und
1 dargestellt:

[0017] Der Tabelle 4 kann entnommen werden, daß sich im Fall k/1 = 15 mit 1 = 2 und i =
1 nur vier der zulässigen Trägerfrequenzen ergeben. Ebenso ist das letzte dort wiedergegebene
Ergebnis für k/l = 36 mit i = 0 unbrauchbar, da in beliebigen Frequenzintervallen
der Breite 10B jeweils nur maximal vier der zulässigen Trägerfrequenzen zu liegen
kommen, so daß höchstens vier Teilbänder mit gleichen Filtern separiert werden können.
Die Spektren nach der Frequenzumsetzung sind für k/l = 24 in der Fig. 2 wiedergegeben.
Für die Werte k/l = 24 und 30 sind die für eine Realisierung günstigen Daten für die
Trägerfrequenzen, wiederum relativ zur Abtastfrequenz für die einzelnen Teilbänder
sowie die Mittenfrequenz des Bandpaßfilters in Tabelle 2 aufgelistet. Hinsichtlich
der zeitdiskreten Signalverarbeitung ergibt sich der aufwandsgünstigste Fall mit der
Wahl der Bandmittenfrequenz der Bandpaßfilter zu
fM = 5 B, da hierbei ein Teilbandsignal ohne Frequenzumsetzung gewonnen werden kann.
1. Verfahren zur Vertauschung von gleichbreiten Teilbändern eines Signalfrequenzbandes
mittels Modulatoren, denen gleiche Bandpaßfilter sowie weitere Modulatoren nachgeschaltet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß den Modulatoren bestimmte Trägerfrequenzen fest
zugeordnet sind, und daß zwischen den Bandpaßfiltern (BP) und den nachgeschalteten
Modulatoren (M1...) eine Koppelmatrix (M) zur Verwürfelung der Teilbänder vorgesehen
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelmatrix durch einen
Zufallsgenerator (ZG) steuerbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchlaßband
des Bandpaßfilters gleich einem der Teilbänder ist und daß eine der Trägerfrequenzen
zu Null gewählt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trägerfrequenzen die Werte

mit v = 1, 2 ... Teilbändern der Bandbreite B und i, 1 und n
v ε N = 1, 2 ... (Elemente ε aus der Menge der natürlichen Zahlen N) als freiwählbare
Parameter aufweisen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfrequenzen die
Werte

aufweisen.
6. Verfahren nach Anspruch, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Modulatoren
zeitdiskret arbeiten und für die Abtastfrequenz der Trägerschwingungen die Beziehung

gilt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger sinusförmig sind
und die Abtastfrequenz zu

mit KGV gleich dem kleinsten gemeinsamen Vielfachen oder zu

gewählt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das Signalfrequenzband der CCITT-Sprachkanal ist,
dadurch gekennzeichnet, daß n = 5 Teilbänder mit der Bandbreite B = 620 Hz gebildet
werden und daß die Frequenzumsetzung mit Rechteckträgern nach einer der folgenden
Möglichkeiten der Tabelle 1 erfolgt:

Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß n = 5 Teilbänder mit
der Bandbreite B = 620 Hz gebildet werden und daß die Frequenzumsetzung mit Sinusträgern
nach einer der folgenden Möglichkeiten der Tabelle 2 erfolgt:
10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Modulatoren
aus einer Multiplizierschaltung bestehen, die im Takte der Abtastfrequenz das Signal
für f
ν/fs oder ganzzahligen Vielfachen davon laut folgender Tabelle 3 mit den dort angegebenen
Faktoren multiplizieren: