[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen druckmittelbetätigten Schwenkmotor, insbesondere
zum Antreiben eines über Schwenkarme mit einer Drehsäule verbundenen Schwenktürflügels,
mit einem Zylinder, einem darin axial verschiebbaren Kolben und mit einer stirnseitig
im Zylinder drehbar gelagerten, axial feststehenden Abtriebswelle, die auf einem Zylindermantelabschnitt
zumindest zwei schraubenförmig verlaufende Kurvenbahnen aufweist, in die mit dem Kolben
verbundene Führungsvorsprünge eingreifen.
[0002] Ein derartiger Schwenkmotor ist bereits bekannt (DE-OS 25 38 529). Bei diesem Schwenkmotor
ist durch eine entsprechende Ausbildung der Kurvenbahnen in wengistens einer Endlage
des Kolbens eine Selbsthemmung vorhanden. Daher kann der Kolben bei Unterbrechung
der Druckmittelzufuhr nicht aus seiner Endlage heraus bewegt werden.
[0003] Die Selbsthemmung wird bei diesem Schwenkmotor durch Kurvenbahnen erzeugt, deren
Enden parallel zur Kolbenachse verlaufen. Daher ist es nicht notwendig, dem Schwenkmotor
in der durch Selbsthemmung charakterisierten Endlage ständig Druckmittel zuzuführen.
Wenn der Schwenkmotor beispielsweise als Türantrieb bei Fahrzeugen verwendet wird,
bleiben die Türen auch bei schneller Fahrt geschlossen, in der durch den entstehenden
Unterdruck eine Kraft auf die Türen in Richtung der Öffnungsstellung ausgeübt wird.
Die Türen können nur dann wieder geöffnet werden, wenn der Schwenkmotor durch die
Zufuhr des Druckmittels aus seiner durch Selbsthemmung charakterisierten Stellung
bewegt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwenkmotor der eingangs erwähnten
Gattung derart weiterzuentwickeln, daß er universell für auf verschiedenen Fahrzeugseiten
angeordnete und unterschiedliche Drehrichtungen aufweisende Schwenktürflügel einsetzbar
ist, ein großes Drehmoment bei geringen radialen Abmessungen erzeugt und sich in einfacher
Weise an die Drehsäule in deren Achsrichtung anbringen läßt.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lager der Abtriebswelle
des Schwenkmotors für die Halterung des Schwenkmotors einschließlich der biegesteif
mit der Abtriebswelle verbundenen, aus einem Stück bestehenden Drehsäule und des Schwenktürflügels
ausgelegt sind, daß die untere Stirnseite des Schwenkmotorgehäuses zu der Drehachse
symmetrisch angeordnete Befestigungslöcher für die Anbringung eines den Schwenkmotor
mit der Fahrzeugkarrosserie in mindestens vier unterschiedlich einstellbaren Stellungen
verbindenden Zwischenstücks aufweist und daß am Gehäuse gegen Druckluftnormanschlüsse
wahlweise austauschbare Überströmventile angeordnet sind, deren Druckanschlüsse auf
einander zugewandten Seiten spiegelbildlich zueinander liegen.
[0006] Der Schwenkmotor kann bei dieser Ausbildung mit der Drehsäule zu einer integralen
Einheit verbunden werden. Dabei bildet der Schwenkmotor die Fortsetzung der Drehsäule.
Diese Einheit ist sehr stabil. Die untere Lagerung dieser Einheit wird von den Lagern
der Welle des Schwenkmotors übernommen. Hierdurch läßt sich ein Lager für die Drehsäule
einsparen. Im Gegensatz zu den bisher am unteren Ende der jeweiligen Drehsäule angeordneten
Lagern sind die Lager im Innern des Schwenkmotors nicht der Verschmutzung ausgesetzt.
Die Lager können wartungsfrei ausgeführt sein. Die Einheit läßt sich schnell und einfach
zu Wartungs- bzw. Reparaturzwecken ausbauen. Die Zeit für den Einbau neuer Dichtungen
ist deshalb kurz. Weiterhin läßt sich die Einheit kostengünstig fertigen. Der Raumbedarf
der Einheit ist gering. Der Einbau anderer Teile in der Nähe der Drehsäule ist daher
möglich. Beispielsweise können Leuchten, Kabelkanäle usw. nahe an der Drehsäule angebracht
bzw. in ihrer Nähe verlegt werden. Durch die baugleiche Ausbildung der Einheit für
auf verschiedenen Seiten an Fahrzeugen angebrachte Schwenktürflügel ergeben sich größere
Stückzahlen bei der Herstellung. Dadurch läßt sich eine Verbilligung erzielen.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Zwischenstück aus zwei rechtwinklig
zueinander verlaufenden Auflageplatten, die an jeweils einem Rand miteinander verbunden
sind und Befestigungslöcher aufweisen. Die Anschraubstellen sind bei dieser Ausführungsform
leicht zugänglich. Für die Befestigung des Schwenkmotors an der Karrosserie werden
keine Spezialwerkzeuge benötigt. Hierbei ist auch von Vorteil, daß der Raumbedarf
für das obere Lager der Drehsäule gering ist. Weiterhin kann das obere Lager auf einfache
Weise mit üblichen Werkzeugen an der Karrosserie befestigt werden. Die aus dem Schwenkmotor
und der Drehsäule bestehende Einheit kann demnach kostengünstig montiert werden.
[0008] Eine zweckmäßige Ausführungsform besteht darin, daß ein mit den schraubenförmigen
Kurvenbahnen versehener Wellenabschnitt einen geringfügig größeren Druchmesser als
die Abtriebswelle des Schwenkmotors hat. Mit dieser Maßnahme ergibt sich ein Schwenkmotor
mit geringen radialen Abmessungen.
[0009] Vorzugsweise verlaufen die Kurvenbahnen für die Erzeugung unterschiedlicher Drehmomente
und Drehgeschwindigkeiten der Drehsäule in Achsrichtung des Wellenabschnitts mit verschiedenen
Steigungen. Durch die Anbringung derartiger Kurvenbahnen mit verschiedenen Steigungen,
bei denen durch allmähliche Übergänge ein ruckfreier Übergang erzielt wird, kann eine
gewünschte Bewegung des Schwenktürflügels optimal vorgegeben werden. Über einen entsprechenden
Kurvenverlauf läßt sich eine Betätigung des Schwenktürflügels mit kurzer Verzögerung,
danach eine starke Beschleunigung und im Anschluß daran eine Bewegung mit relativ
großer Geschwindigkeit erreichen, bis kurz vor der Endlage eine starke Verzögerung
und ein langsamer Übergang in die Endlage ausgelöst werden.
[0010] Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß durch den unterschiedlichen
Verlauf der Steigungen der Kurvenbahnen eine erhöhte Schließkraft des Schwenktürflügels
erzeugbar ist.
[0011] Die mit der Abtriebswelle biegesteif verbundene Drehsäule besteht vorzugsweise aus
einem Stück Rohr.
[0012] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß ein Wellenabschnitt der
Abtriebswelle von einem Gehäuseteil umgeben ist, an dem radial ein Verriegelungszylindergehäuse
angesetzt ist, in dem ein druckmittelbetätigter Kolben verschiebbar ist, der einen
durch Federkraft in Sperrstellung für den Wellenabschnitt gehaltenen Bolzen trägt,
wobei der Bolzen sowohl durch Druckmittelbeaufschlagung des Kolbens als auch durch
einen Bowdenzug entriegelbar ist. Der Schwenktürflügel wird durch die Beaufschlagung
des Schwenkmotors mit Druckluft in Schließstellung gehalten. Bei Ausfall der Druckluftversorgung
darf sich der Schwenktürflügel aus Sicherheitsgründen nicht öffnen. Aus den gleichen
Gründen muß auch das Aufdrücken des Schwenktürflügels gegen die von der Druckluft
erzeugte Kraft ausgeschlossen werden. Darüberhinaus muß jedoch noch eine Möglichkeit
vorhanden sein, daß der Schwenktürflügel im Notfall geöffnet werden kann. Mit der
oben erläuterten Anordnung lassen sich diese Forderungen auf relativ einfache Weise
erfüllen.
[0013] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist der Bowdenzug mit dem Nothahn eines Fahrzeugs
kraftschlüssig verbunden. Beim Umlegen des Nothahns wird nicht nur der Schwenkmotor
drucklos, sondern auch der Schwenktürflügel für das Öffnen freigegeben. Daher kann
der Schwenktürflügel von Hand aufgedrückt werden.
[0014] In einer günstigen Ausführungsform ist bei einem Schwenkmotor, dessen Kurvenbahnen
in zumindest einer Endlage des Kolbens bei Unterbrechung der Druckmittelzufuhr und
bei über die Abtriebswelle ; auf den Kolben zurückwirkenden Kräften eine Selbsthemmung
hervorrufen, vorgesehen, daß durch einen seitlich am Zylinder angeordneten Antrieb
auf den Kolben eine Axialkraft zur Bewegung zumindest aus seiner Selbsthemmungslage
ausübbar oder die Ausübung einleitbar ist. Bei dieser Anordnung kann die selbsthemmende
Stellung bedarfsweise ohne die Zufuhr von Druckmittel überwunden werden.
[0015] Im Notfall lassen sich daher der Kolben und die von diesem angetriebenen Teile ohen
Druckmittel aus ihrer Lage bewegen. Dies ist besonders wichtig für Gegenstände wir
Fahrzeugtüren, die ohne Zufuhr äußerer Energie verschlossen bleiben sollen, jedoch
im Notfall auch ohne Energiezufuhr geöffnet werden müssen. Durch die vorstehend erläuterten
Maßnahmen erschließen sich für Schwenkmotoren neue Anwendungsmöglichkeiten.
[0016] Eine bevorzugte Ausführungsform ist derart ausgebildet, daß der Antrieb ein Ritzel
aufweist, das von Hand um eine Achse drehbar und um eine weitere Achse aus Ruhelagen
in eine feste Stellung schwenkbar ist, in der die Zähne des Ritzels mit Zähnen in
Eingriff sind, die in einer dem Verlauf der Kurvenbahnen entsprechenden Reihe auf
dem Kolben oder auf einem fest mit dem Kolben verbundenen Träger angeordnet sind.
Führt der Kolben unter dem Einfluß des Druckmittels Bewegungen aus, dann besteht kein
Eingriff zwischen Ritzel und Zähnen. Daraus ergeben sich mehrere Vorteile. Einerseits
ist keine Energie nötig, um die Reibung zwischen Ritzel und Zähnen zu überwinden und
das Ritzel bei Änderungen der Geschwindigkeit des Kolbens zu beschleunigen oder abzubremsen,
und andererseits befinden sich die von Hand zugänglichen Teile des Vorsprungs des
Ritzels während der Bewegung des Kolbens in der Ruhestellung, so daß kein zusätzlicher
Schutz vor Berührung erforderlich ist. Darüber hinaus zeichnet sich diese Anordnung
durch einen konstruktiv einfachen Aufbau aus und kann daher kostengünstig hergestellt
werden.
[0017] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Ritzel exzentrisch
auf einer drehbaren Scheibe gelagert ist, an deren Rand ein Vorsprung angeordnet ist,
der bei Eingriff der Zähne von Ritzel und Kolben in zur Drehrichtung des Ritzels umgekehrter
Richtung gegen einen Anschlag angedrückt ist. Mit dieser Anordnung läßt sich ohne
großen Aufwand die feste Stellung des Ritzels während des Eingriffs mit den Zähnen
auf dem Kolben erreichen. Wenn die Zähne des Ritzels und des Kolbens im Zuge der Schwenkung
des Ritzels um die weitere Achse miteinander in Eingriff gebracht sind, legt sich
bei der anschließenden Drehung des Ritzels um seine Achse während der Bewegung des
Kolbens der Vorsprung gegen den Anschlag. Nach Beendigung der Drehung des Ritzels
verschwindet die Anpreßkraft zwischen Vorsprung und Anschlag. Das Ritzel kann deshalb
durch einen einfachen Handgriff in seine Ruhelage zurückgeschwenkt werden.
[0018] Vorzugsweise ist als Vorsprung ein Anschlagbolzen vorgesehen, der von einer der kreisförmigen
Stirnseiten der Scheibe vorspringt und gegen eine Kugel am Anschlag andrückbar ist,
die unter einer Federvorspannung steht und entgegen dieser in eine Kugelkalotte bewegbar
ist. Die Zähne des Ritzels lassen sich bei dieser Anordnung weich in die Zähne des
Kolbens einklinken.
[0019] Eine zweckmäßige Ausführungsform besteht darin, daß die Drehachse des Ritzels und
die Drehachse der Scheibe mit der Längsachse des Anschlagbolzens in oder ungefähr
in einer Ebene liegen, die bei Eingriff des Ritzels in die Zähne des Kolbens senkrecht
zur Kolbenmittelachse steht. Durch diese Maßnahme lassen sich die Zähne von Ritzel
und Kolben schnell in Eingriff bringen.
[0020] Bei einer günstigen Ausführungsform ist der Abstand zwischen den Drehachsen des Ritzels
und der Scheibe etwa so groß wie der halbe Radius der Scheibe, während die Radien
von Ritzel und Scheibe ungefähr in der Größe übereinstimmen. Bei dieser Anordnung
ergeben sich in radialer Richtung kleine Abmessungen. Der Radius des Ritzels richtet
sich nach der gewünschten Größe der von Hand aufzubringenden Kraft, mit der sowohl
der Kolben als auch die vom Kolben angetriebenen Teile in Bewegung versetzt werden
sollen. Der Raumbedarf des Antriebs wird vorwiegend durch die Abmessungen des Ritzels
bestimmt, während die vorstehend erläuterte Ausbildung der Scheibe nur wenig zusätzlichen
Raum benötigt.
[0021] Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Kurvenbahnen
als Nuten jeweils auf der Außenseite eines Abschnitts der Abtriebswelle und des Kolbens
mit bezüglich der Kolbenmittelachse in divergierenden Richtungen verlaufenden Steigungen
angeordnet sind, daß in den Nuten jeweils am Zylinder oder am Kolben befestigte Rollen
laufen, daß die Zähne auf der Außenseite des hohlen Kolbens liegen und daß das Ritzel
in einem am Zylinder befestigten Gehäuse in einem Abstand vom Zylinderende angeordnet
ist, bei dem die Zähne des Ritzels mit den in der einen Endlage des hohlen Kolbens
nahe an der Kolbenstirnseite angeordneten Zähnen in Eingriff gebracht werden können.
Der Schwenkmotor mit dem seitlich vorspringenden Gehäuse für den Antrieb läßt sich
bei einem derartigen konstruktiven Aufbau als kompakte, raumsparende Einheit ausbilden.
Diese Einheit kann bedarfsweise auch von einem Laien ausgetauscht werden. Zweckmäßigerweise
wird dasjenige Zylinderende, von dem die Abtriebswelle nach außen ragt, mit einem
Flansch versehen, der eine Reihe von Bohrungen aufweist. Der Schwenkmotor kann in
diesem Fall mit wenigen, einfachen Handgriffen an einem Träger befestigt oder von
diesem gelöst werden. Bei einem Türantrieb hat diese Art der Befestigung den Vorteil,
daß nicht die gesamte Türeinheit oder die Türachse mit den Hebeln bei einer eventuellen
Reparatur des Schwenkmotors ausgebaut werden muß. Die Steigungen der Nuten bestimmen
die Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit der vom Schwenkmotor ange-
triebenen Teile. Daher kann durch entsprechende Steigungszonen eine schnelle Öffnungs-
und Schtießgeschwindigkeit im mittleren Schwenkbereich der Teile, beispielsweise der
Fahrzeugtüren, erreicht werden, während durch eine Änderung der Steigung kurz vor
den Endlagen der Teile Kriechgeschwindigkeiten hervorgerufen werden.
[0022] Vorzugsweise ragt zumindest ein stirnseitiger Vorsprung des Ritzels mit seinem Ende
aus dem Gehäuse, wobei das Ende als Angriffsstelle für ein Werkzeug ausgebildet ist.
Das Ritzel kann daher ohne ein entsprechendes Werkzeug weder geschwenkt noch gedreht
werden. Eine unbeabsichtigte Betätigung wird somit vermieden. Das Werkzeug kann z.B.
in Fahrzeugen an einer leicht zugänglichen Stelle angeordnet sein.
[0023] Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform ist das Ende des Vorsprungs des Ritzels
als Vierkantkopf ausgebildet.
[0024] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß neben der Scheibe eine
zweite Scheibe auf der anderen Seite des Ritzels angeordnet ist und daß die gleich
ausgebildeten Scheiben in Bohrungen der Seitenwände des Gehäuses drehbar gelagert
sind. Die von Federn auf den Kolben ausgeübte Kraft wird bei Druckmittelausfall oder
Druckmittelabschaltung von der Welle aufgenommen. Kräfte, die von den durch den Schwenkmotor
angetriebenen Teilen auf den Kolben einwirken, werden wegen der Selbsthemmung nicht
in Axialkräfte umgewandelt.
[0025] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung mehrerer zeichnerisch dargestellter Ausführungsbeispiele.
[0026] Es zeigen:
Fig. 1 einen Schwenkmotor im Längsschnitt,
Fig. 2 einen Querschnitt längs der Linien I - I der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung,
Fig. 3 eine Ansicht eines in Fig. 1 dargestellten Antriebs am Schwenkmotor,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Gehäuseteils für den in Fig. 3 im einzelnen dargestellten
Antrieb,
Fig. 5 den in Fig. 3 dargestellten Antrieb in einer anderen Stellung,
Fig. 6 eine Seitenansicht des Gehäuseteils mit dem Antrieb in der in Fig. 5 dargestellten
Stellung,
Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform eines Schwenkmotors,
Fig. 8 eine schematische Ansicht eines mit einer Drehsäule, einem Türflügel und einer
Fahrzeugkarrosserie verbundenen Schwenkmotors,
Fig. 9 ein Überströmventil im Querschnitt und
Fig. 10 ein Norm-Anschlußglied im Querschnitt.
[0027] Ein Schwenkmotor enthält als Gehäuse ein Zylinderrohr 12, das an einer Stirnseite
14 bis auf eine Bohrung für den Durchgang einer Welle 16 verschlossen ist. Die Welle
16 ist in einem Wälzlager 18 drehbar gelagert, das durch einen Sicherungsring 20 in
axialer Richtung fixiert ist. Um das Innere 22 des Zylinderrohrs 12 abzu-. dichten,
ist die Welle 16 an der Stirnseite 14 von einer Dichtung 24 umgeben. Das Zylinderrohr
12 ist nahe am oberen und unteren Ende je mit einem Anschluß 26, 28 für die Beaufschlagung
mit Druckluft versehen.
[0028] Die Welle 16 geht im Inneren 22 in einen Wellenabschnitt 30 über, dessen Durchmesser
nur wenig größer als derjenige der Welle 16 ist. Im Anschluß an den Wellenabschnitt
30 ist ein Wellenabschnitt 32, der von einem Gehäuseteil I 34 umgeben ist, in das
ein Verriegelungszylindergehäuse 36 integriert. Auf den Wellenabschnitt 32 folgt ein
weiterer Wellenabschnitt 38, der als Sitz für ein Wälzlager 40 dient, dessen äußerer,
nicht näher bezeichneter Ring in Aussparungen des Gehäuseteils 34 und eines Zwischenstücks
42 angeordnet ist, während der innere Ring des Wälzlagers 40 zwischen dem Absatz der
Wellenabschnitte 32 und 38 und einem nicht näher bezeichneten Sicherungsring liegt.
Das Zwischenstück 42 ist an der unteren Stirnseite des Schwenkmotors 10 befestigt.
Eine Abdichtung 44 befindet sich zwischen dem Wellenabschnitt 32 und der Innenseite
des Gehäuseteils 34. Der Wellenabschnitt 38 setzt sich in einem Wellenende 46 fort,
das eine Nut mit einer Paßfeder 48 aufweist.
[0029] In Höhe des Deckels 38 befindet sich am Zylinderrohrende ein Flansch 92.
[0030] Zwischen dem Wellenabschnitt 30 und der Innenwand des Zylinderrohrs 12 ist ein Hohlkolben
50 beweglich gelagert. Der Hohlkolben 50 umgibt den Wellenabschnitt 30 auf der Zylindermanteiseite
und auf der dem Wellenabschnitt 32 abgewandten Stirnseite und weist eine nicht näher
bezeichnete Bohrung auf, durch die die Welle 16 ragt. In diese Bohrung ist eine Lagerbuchse
52 eingesetzt, die eine leichtgängige Führung des Hohkolbens 50 in axialer Richtung
der Welle 16 ermöglicht. In die Bohrung ist ferner eine Wellendichtung 54 eingesetzt.
In der zylindrischen Außenwand des dem Wälzlager 34 benachbarten Ende des Hohlzylinders
50 ist ein Führungsring 56 eingefügt. Neben dem Führungsring 56 befindet sich eine
Kolbendichtung 58. In der zylindrischen Außenwand des Hohlkolbens 50 sind zwei diametral
einander gegenüberliegende, schraubenförmig verlaufende Nuten 60 angeordnet. Diese
Nuten 60 bilden Kurvenbahnen.
[0031] Je eine Stützrolle 62 greift in eine der Nuten 60 ein. Die Stützrollen 62 sind auf
Wellen 64 gelagert, die fest mit dem Zylinderrohr 12 verbunden sind. Der Abstand der
längs der gleichen Mittelachse angeordneten Stützrollen 62 vom Wälzlager 34, das einen
stirnseitigen Abschluß des Zylinderinnenraums bildet, ist etwas kleiner als die axiale
Länge des Hohlkolbens 50. Die Mittelachse der Stützrollen 62 schneidet die Längsachse
des Hohlkolbens 50 unter einem rechten Winkel. Die zylindrischen Mantelflächen der
Stützrollen 62 sind den Seitenwänden der Nuten 60 zugewandt.
[0032] In der zylindrischen Außenseite des Wellenabschnitts 30 sind Nuten 66 angeordnet,
die ebenfalls einen schraubenförmigen Verlauf haben. Die Nuten 66 befinden sich an
diametral einander gegenüberliegenden Stellen. Die Steigungen der beiden Arten von
Nuten 60 und 66 sind verschieden. Wenn die Nuten 60 einen rechtsgängigen Verlauf haben,
ist der Verlauf der Nuten 66 linksgängig. In die Nuten 66 ragen Stützrollen 68, die
auf Bolzen 70 drehbar gelagert sind. Die Stützrollen 68 sind längs der gleichen Mittelachse
angeordnet, die die Längsachse des Hohlkolbens 50 unter einem rechten Winkel schneidet.
Die Bolzen 70 sind starr mit dem Hohlkolben 50 verbunden und ragen radial ins Innere
der Nuten 66. Der Hohlkolben 50 trägt die Bolzen 70 nebst Stützrollen 68 nahe an seinem
einen Ende, das dem Wälzlager 34 zugewandt ist.
[0033] Wenn über den Anschluß 28 Druckluft in das Zylinderrohr 12 gelangt, verschiebt sich
der Hohlkolben 50 längs des Wellenabschnitts 30 und längs der Welle 16 gegen die Stirnseite
14. Wegen der schraubenförmigen Nuten 60 und der in diese ragenden Stützrollen 62
führt der Hohlkolben 50 während seiner axialen Bewegung zugleich eine Drehbewegung
aus. Diese Drehbewegung wird durch die Stützrollen 68 auf den Wellenabschnitt 30 übertragen.
Während der axialen Verschiebung des Hohlkolbens 50 laufen die Stützrollen 68 in den
Nuten 66 und verstärken dadurch die Drehbewegung des Wellenabschnitts 30, über den
auch die Welle 16, die Abschnitte 32 und 36 und das Ende 46 in Drehung versetzt werden.
Die Teile 16, 30, 32, 36, 46, die aus einem Stück gefertigt sind, werden deshalb als
Abtriesbwelle bezeichnet.
[0034] Die Drehbewegung der Abtriesbwelle ist beendet, wenn der Hohlkolben 50 seine Endlage
am Stirnende 14 erreicht hat. Bei Entlüftung des Zylinderinneren über den Anschluß
28 und Beaufschlagung des Anschlusses 26 mit Druckluft kehrt sich sowohl die Bewegung
des Hohlkolbens 50 als auch der Abtriebswelle um.
[0035] Es sei angenommen, daß vom Schwenkmotor 10 ein Schwenktürflügel angetrieben werden
soll. Der Türflügel ist über Schwingarme mit Drehlagern verbunden. An zumindest einem
Schwingarm greift das Wellenende 46 über eine nicht dargestellte Kupplung an.
[0036] Die gewünschte Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit des Türflügels wird durch entsprechende
Steigungen der Nuten 60 und 66 erreicht. Die Steigungen sind so gewählt, daß der Türflügel
beim Öffnen bis zu einer maximalen Geschwindigkeit beschleunigt wird und anschließend
langsam in seine Öffnungsstellung übergeht. Beim Schließen folgt auf eine Phase der
schnellen Zunahme der Geschwindigkeit bis zu einem Maximalwert eine Phase des langsamen
Übergangs in die Schließstellung. Der langsame Übergang in die Öffnungs- und Schließstellung
wird mit Nuten 60 und 66 erreicht, deren beiderseitige Enden sich immer mehr Parellelen
zu der Achsrichtung des Zylinderrohrs 12 annähern. In den beiden Endlagen des Hohlkolbens
50, von denen eine der Öffnungs- und die andere der Schließstellung des Türflügels
zugeordnet ist, tritt infolge der parallel zu der Achse des Zylinders 12 verlaufenden
Nuten 60, 66 Selbsthemmung ein, d.h. bei Ausfall oder Abschaltung der Druckluft verharrt
der Hohlkolben 50 auch dann in seiner Endlage, wenn von außen über das Wellenende
46 und die Wellenabschnitte 36, 32 und 30 ein Drehmoment auf ihn einwirkt. Durch die
Selbsthemmung ist der Türflügel bei Ausfall oder Abschaltung der Druckluft gegen Schließen
oder Öffnen gesichert. Dies ist insbesondere im Falle des geschlossenen Türflügels
von Bedeutung. Während der Fahrt entstehen vorwiegend bei höheren Geschwindigkeiten
Druckunterschiede zwischen dem Innenraum und der äußeren Umgebung, durch die auf den
Türflügel eine Kraft in Richtung der Öffnungsstellung ausgeübt wird. Die Selbsthemmung
verhindert ein Öffnen des Türflügels trotz dieser Krafteinwirkung.
[0037] Um im Notfall auch ohne Druckluft, zum Beispiel nach dem Anhalten des Fahrzeuges,
den Türflügel über den Schwenkmotor öffnen zu können, ist seitlich am Zylinderrohr
12 ein von Hand betätigbarer Antrieb 72 angebracht, mit dem auf den Hohlkolben 50
eine Axialkraft ausgeübt werden kann. Unter dem Einfluß der Axialkraft verschiebt
sich der Hohlkolben 50 zumindest aus seiner durch Selbsthemmung charakterisierten
Endlage. Es ist aber auch möglich, durch längere Betätigung des Antriebs den Hohlkolben
50 von einer Endlage in die andere zu bewegen, wobei sich beispielsweise der angeschlossene
Türflügel vollständig öffnet.
[0038] Der Antrieb 72 setzt sich aus einem Ritzel 74 und einer mit diesem verbundenen Scheibe
76 zusammen. Das Ritzel 74 ist auf der Scheibe 76 um eine exzentrische Achse 78 drehbar
gelagert. Die Scheibe 76 kann um eine weitere Achse 80 innerhalb eines Winkelbereichs
geschwenkt werden, der kleiner als eine Umdrehung ist. Ritzel 74 und Scheibe 76 befinden
sich in einem seitlich am Zylinderrohr 12 angeordneten Gehäuse 82, das auf seiner,
dem Zylinderrohr 12 abgewandten Seite durch einen Deckel 84 verschlossen ist.
[0039] Das Ritzel 74 und die Scheibe 76 können aus Ruhelagen durch Schwenkung in eine feste
Endlage gebracht werden, in der die Zähne des Ritzels 74 mit Zähnen 86 auf dem Hohlkolben
50 in Eingriff sind. Die Zähne 86 sind in einer Reihe längs einer Kurvenbahn angeordnet,
deren Verlauf der Krümmung der schraubenförmigen Nuten 60 entspricht.
[0040] Die Scheibe 76 ist an ihrem Rand mit einem als Anschlagbolzen 88 ausgebildeten Vorsprung
versehen. Der Anschlagbolzen 88 ragt von einer Stirnseite der Scheibe 76 senkrecht
nach außen. Bei Schwenkung der Scheibe 76 nebst Ritzel 74 ist der Anschlagbolzen 88
gegen einen im Inneren des Gehäuses 82 nahe am Deckel 84 angeordneten Anschlag 90
andrückbar. Der Anschlag 90 enthält eine nicht dargestellte Kugel, die unter Federvorspannung
steht und durch Andrücken des Anschlagbolzens 88 entgegen der Federkraft in eine nicht
dargestellte Kugelkalotte eindrückbar ist.
[0041] Ritzel 74, Scheibe 76 und Anschlagbolzen 88 sind so zueinander angeordnet, daß die
Drehachsen 78, 80 von Ritzel 74 und Scheibe 76 mit der Längsachse des Anschlagbolzens
88 in einer Ebene liegen, die bei Eingriff der Zähne des Ritzels 74 in die Zähne 86
des Hohlkolbens 50 senkrecht zu dessen Mittelachse steht. In dieser Lage der Ebene
wird der Anschlagbolzen 88 gegen den Anschlag 90 gedrückt. Der Abstand zwischen den
Drehachsen 78, 80 des Ritzels 74 und der Scheibe 76 ist in etwa so groß wie der halbe
Radius der Scheibe 76, während die Radien von Ritzel 74 und Scheibe 76 ungefähr übereinstimmen.
Dadurch wird der Raumbedarf des Antriebs 72 in radialer Richtung von Scheibe 76 und
Ritzel 74 gering. Der Abstand des Antriebs 72 vom Flansch 92 am Gehäuseteil 34 ist
so gewählt, daß in der einen Endlage des Hohkolbens 50, in der dessen Stirnseite am
Wälzlager 34 anliegt, die Zähne des Ritzels 74 in Eingriff mit den Zähnen 86 des Hohlkolbens
50 gebracht werden können, die nahe am Rande der dem Wälzlager 34 abgewandten Hohlkolbenstirnseite
liegen.
[0042] Das Ritzel 74 enthält einen stirnseitigen Vorsprung 94, dessen Ende aus dem Gehäuse
82 herausragt. Das Ende des Vorsprungs 94 ist als Vierkantkopf ausgebildet. Neben
der Scheibe 76 kann auf der anderen Stirnseite des Ritzels 74 eine gleich ausgebildete
Scheibe 96 befestigt sein. Die beiden Scheiben 76 und 96 sind in Bohrungen 98 der
seitlichen Wände 100 des Gehäuses 82 drehbar gelagert.
[0043] Eine Ruhelage des Antriebs 72, in der keine Berührung zwischen Ritzel 74 und Kolben
50 besteht, ist in den Fi
g. 5 und 6 dargestellt. Der Hohlkolben 50 kann in dieser Ruhelage des Antriebs 72 ungehindert
im Zylinder 12 mittels Druckluft hin- und herbewegt werden. Soll bei Druckluftausfall
der Hohlkolben 50 aus seiner durch Selbsthemmung charakterisierten Endlage entfernt
werden, dann muß ein Vierkantschlüssel auf den Vorsprung 94 gesetzt werden. Bei Drehung
des Vierkantschlüssels in der in Fig. 6 mit 102 bezeichneten Richtung gelangen die
Zähne des Ritzels 74 in Eingriff mit den Zähnen 86 des Hohlkolbens 50. Dabei wird
der Anschlagbolzen 88 gegen die oben erläuterte Anordnung der Kugel am Anschlag 90
gedrückt. Die Federvorspannung der Kugel sorgt dafür, daß das Einklinken, d.h. die
Phase zwischen der ersten Berührung der Zähne von Ritzel 74 und Hohlkolben 50 bis
zur Herstellung des präzisen Eingriffs mit einer in etwa kontinuierlichen Kraftaufwendung
durchlaufen wird.
[0044] Bei der in den Fig. 1, 3 und 4 dargestellten Lage des Ritzels 74 und der Scheiben
76, 96 befinden sich die Zähne von Ritzel 74 und Hohlkolben 50 in der für die Übertragung
der Axialkraft günstigsten Position. Durch die Drehung des Vierkantschlüssels um die
Achse 78 führt das Ritzel 74 die in Fig. 3 mit 104 bezeichnete Drehbewegung aus. Dabei
wird der Hohlkolben in die mit 106 in Fig. 3 bezeichnete Richtung verschoben. Gleichzeitig
wird auf die Scheibe 76 eine Kraft übertragen, die in der in Fig. 3 mit 108 bezeichneten
Richtung wirkt und den Bolzen 88 gegen den Anschlag 90 drückt. Das Ritzel 74 und die
Scheiben 76, 96 werden hierdurch in ihrer Lage fixiert, bis die Drehung des Ritzels
74 beendet ist. Das Ritzel 74 kann solange gedreht werden, bis der Hohlkolben 50 aus
seiner durch Selbsthemmung charakterisierten Endlage entfernt oder in seiner anderen
Endlage angekommen ist.
[0045] Der Eingriff zwischen den Zähnen des Ritzels 74 und den Zähnen 86 des Hohlkolbens
50 kann gelöst werden, indem das Ritzel 74 über den Vierkantschlüssel bei der in Fig.
3 und 4 gezeigten Stellung entgegen der Richtung 104 gedreht wird. Dabei verschiebt
sich das Ritzel 74 nebst den Scheiben 76 und 96 etwas in Richtung der in den Fig.
5 und 6 dargestellten Ruhelage. Durch anschließende Schwenkung des Ritzels 74 und
der Scheiben 76 und 96 um die Achse 80 können diese in die Ruhelage gebracht werden.
[0046] Der in den Fig. 1 bis 6 dargestellte Schwenkmotor 10 läßt sich aufgrund der beschriebenen
Ausgestaltung als kompakte, schlanke Einheit aufbauen, die bei geringem Raumbedarf
größere Drehmomente erzeugen kann. Diese Einheit kann für Reparatur- oder Wartungszwecke
auch von Laien ohne Schwierigkeit ausgewechselt werden. Zur Lösung des Schwenkmotors
10 vom Träger müssen lediglich die Schrauben in den Bohrungen 48 entfernt und die
Kupplung am Wellenende 46 aufgetrennt werden. Ein Austausch des gesamten Türflügels
oder von Teilen des Türflügels ist nicht notwendig.
[0047] Das Ritzel 74 und die Scheiben 76 und 96 können in zweierlei Stellungen im Gehäuse
82 angeordnet sein. In der ersten Stellung ragt der Vorsprung 94 von der Wand 100
nach außen. In der anderen Stellung sind das Ritzel 74 und die Scheiben 76 und 96
um 180° gedreht im Gehäuse 82 montiert, wobei der Vorsprung 94 an der gegenüberliegenden
Gehäusewand nach außen ragt. Dadurch ist es möglich, mit nur einem einzigen Antriebstyp
72 die gewünschte Zugänglichkeit von der einen oder der anderen Seite zu erzielen.
Dies bedeutet eine Vereinfachung der Lagerhaltung.
[0048] Es ist auch möglich, für die Scheiben 76 und 96 eine gesonderte Handbetätigung vorzusehen.
Dies kann durch einen über die Seitenwände des Gehäuses 82 hinausragenden Teil der
Scheibe 76 oder 96 erfolgen, dessen Umfang gerändelt ist. Die Scheiben 76 und 96 nebst
Ritzel 74 lassen sich mittels des gerändelten Teils in die Eingriffstellung zwischen
Ritzel 74 und Hohlkolben 50 bringen.
[0049] Wie bereits oben erläutert, ist der Durchmesser des Wellenabschnitts 30 etwas größer
als der Durchmesser der Welle 16. Hierdurch ergibt sich eine Bauweise des Schwenkmotors
10, die geringe Außendurchmesser hat. Dies erleichtert die Anordnung von Schwenkmotoren
in einer Reihe mit den Drehsäulen von Schwingtüren.
[0050] Das Wälzlager 40 ist so bemessen, daß es den von der jeweiligen Drehsäule und dem
Türblatt ausgehenden Beanspruchungen standhält.
[0051] Das Zwischenstück 42 besteht aus zwei unter einem rechten Winkel zueinander verlaufender
Auflageplatten 108, 110. Die Auflageplatte 108 ist an der Stirnfläche 112 des Gehäuseteils
34 befestigt, während die Auflageplatte 110 mit einem Tragelement des jeweiligen Fahrzeugs
verbunden werden kann. In der Auflageplatte 110 sind Langlöcher 114 vorhanden, in
die Befestigungsschrauben eingefügt werden. Die Auflageplatten 108, 110 sind jeweils
viereckig ausgebildet. Das Gehäuseteil 34 geht an seinem, dem Zwischenstück 48 zugewandten
Ende in einen viereckigen Flansch 92 über, der vier, symmetrisch zur Längsachse der
Welle 16 und der Wellenabschnitte 32, 38 und 46 angeordnete Bohrungen aufweist, die
nicht näher dargestellt sind. In diese Bohrungen sind Schrauben 116 eingesetzt, die
in Gewindebohrungen der Auflageplatte 108 eingeschraubt werden. Die Bohrungen und
die Schrauben 116 befinden sich nahe an den Ecken des Flansches 92. Aufgrund der symmetrischen
Anordnung der Bohrungen im Flansch 92 kann das Zwischenstück 48 in vier unterschiedlichen
Stellungen am Flansch 92 angeschraubt werden. Die Auflageplatte 110 nimmt dabei jeweils
eine andere Stellung ein. Die vier wahlweise einstellbaren Stellungen der Auflageplatte
110 entsprechen den Seiten eines Quadrats, dessen Kantenlänge mit der Länge der Auflageplatte
108 übereinstimmt.
[0052] Die Auflageplatte 108 ist auf einer Seite etwas länger als der Flansch 92. Es handelt
sich dabei um diejenige Seite, von der die Auflageplatte 110 nach unten abgewinkelt
ist. Deshalb befindet sich die Außenseite der Auflageplatte 110 ein Stück von dem
Rand des Flansches 92 entfernt, der auf drei Seiten die äußere Begrenzung des Schwenkmotors
10 bildet. Auf der vierten Seite überragt den Flansch 92 in horizontaler Richtung
das Verriegelungszylindergehäuse 36. Bedarfsweise kann die Auflageplatte 108 so lang
ausgebildet werden, daß auch auf der vierten Seite die Außenseite der Auflageplatte
110 vor dem äußeren Ende des Verriegelungszylindergehäuses 36 liegt.
[0053] Durch die Ausrichtung des Zwischenstücks 42 auf die entsprechende Anschlagvorrichtung
des Fahrzeugs kann der Schwenkmotor 10 für Schwenktüren mit links oder rechts der
Türöffnung angeordneten Drehsäulen verwendet werden. Außerdem läßt sich die Außenseite
der Auflageplatte 110, je nach der Anschlagfläche am Fahrzeug, parallel zum Türeinstieg
oder senkrecht dazu anbringen.
[0054] Mit den Anschlüssen 26, 28 sind jweils Überströmventile 118 verbunden, deren Ansprechdruck
eingestellt werden kann. Für die Einstellung des Ansprechdrucks sind an den Überströmventilen
118 Schrauben 120 vorgesehen. Die Überströmventile 118 haben im wesentlichen ein quaderförmige
äußere Form. Sie sind je an einer Flachseite an einem die Anschlußöffnungen 26, 28
umgebenden Vorsprung 122 angeschraubt. Weiterhin sind die Überströmventile 118 jeweils
mit Drosselschrauben 124 versehen. Die Überströmventile dienen zur Entlagendämpfung
der Schwenktüren.
[0055] Diese zusätzlichen Endlagendämpfungen sind erforderlich, wenn schnellste Öffnungs-
und/oder Schließzeiten gefordert werden. Herkömmlich bekannte Dämpfungen können diese
Aufgabe nicht mehr erfüllen, weil das Dämpfungsvolumen welches aus normalem Athmosphärendruck
aufgebaut wird nicht ausreicht. Mit den Überströmventilen kann jedoch Luft mit Überdruck
verwendet werden. Mit der Feder kann die Menge des Überdruckvolumens gewählt werden,
welches für einen optimalen Dämpfungsvorgang benötigt wird. Die einstellbaren Drosselschrauben
gewährleisten noch eine Feinregulierung kurz vor Endanschlag der Türen.
[0056] Die Fig. 9 zeigt im Querschnitt ein Überströmventil 118, dessen Anschlußöffnung 126
in eine Schmalseite einmündet. Neben der Anschlußöffnung 126 befinden sich die Schrauben
120 für die Einstellung des Anpreßdrucks. Die Schrauben 120 weisen einen nicht näher
bezeichneten zylindrischen Hohlraum auf, in dem eine Feder 128 angeordnet ist, die
sich an einem Kolben 130 abstützt, der in einem Zylinder . verschiebbar ist. Unter
dem Einfluß der Federvorspannung drückt der Kolben 130 eine Dichtung 132 gegen eine
Kanal 134, der mit einem Zylinder 136 verbunden ist, in dem sich die Drosselschraube
125 befindet. Die Drosselschraube 125 enthält ein kegeliges Ende 136, dessen Stellung
in einer Öffnung 140 den Luftdurchlaßquerschnitt zwischen dem an die Anschlußöffnung
26 bzw. 28 angeschlossenen Kanal 142 und dem zur Anschlußöffnung 126 verlaufenden
Kanal 144 bildet.
[0057] Die Überströmventile 118 sind so an den Anschlüssen 26, 28 angebracht, daß ihre Anschlußöffnungen
einander zugewandt sind. Da die Überströmventile ihre größte Ausdehnung parallel zur
Achse des Zylinderrohrs haben, beanspruchen sie nur wenig zusätzlichen Raum in radialer
Richtung. Die kompakte Bauweise des Schwenkmotors 10 bleibt deshalb auch in Verbindung
mit den Überströmventilen 118 erha I ten .
[0058] Je nach der Verwendung des Schwenkmotors 10 bei einem Schwenktürflügel mit einer
links oder rechte der Türöffnung vorhandenen Drehsäule kann es notwendig sein, die
Anschlußleitungen zu den Überströmventilen 118 zu vertauschen. Dies ist aufgrund der
einander zugewandten Anschlußöffnungen 126 leicht möglich.
[0059] Eine Endlagendämpfung der Schwenktürflügel ist nicht in allen Fällen notwendig. Mit
der Endlagendämpfung soll die kinetische Energie des Schwenktürflügels kurz vor dem
Anschlagen am Türrahmen vermindert werden, um hohen Beanspruchungen von Türrahmen
und Schwenktürflügel beim Abbremsen der Schwenktürflügel vorzubeugen. Eine Dämpfung
der Schwenktürflügel läßt sich jedoch auch durch eine elastische Dichtung erreichen,
die am Türrahmen angebracht ist. Bei Wegfall der Überströmventile 118 werden an den
Anschlüssen 26 und 28 jeweils Norm-Anschlußglieder 146 angeschraubt, von denen eines
in Fig. 10 dargestellt ist. Die Norm-Anschlußglieder weisen ebenso wie die Überströmventile
118 zwei Bohrungen 148 auf, die in Schrauben 150 zum Befestigen am Zylinder 12 eingesetzt
werden.
[0060] Das obere Ende der Welle 16 ist am unteren Ende 152 einer Drehsäule 154 befestigt.
Bei der Drehsäule 154 handelt es sich um ein Rohr, in das die Welle 16 eingeschoben
ist, um eine biegesteife Verbindung zu erzeugen. Am oberen Ende der Drehsäule 154
ist ein Schwenkarm 156 befestigt. Am oberen Schwenkarm 156 und an einem unteren Schwenkarm
158 ist ein Türflügel 160 aufgehängt. Der untere Schwenkarm 158 ist mit dem Wellenende
46 verbunden, wie dies aus Fig. 8 ersichtlich ist. Der Schwenkmotor 10 ist über das
Zwischenstück 48 an die Karrosserie 162 eines nicht näher dargestellten Fahrzeugs
angeschlossen. Dabei ist die Auflageplatte mit nicht näher dargestellten Schrauben
an einem Wandabschnitt der Karrosserie 13 angeschraubt. Zu den Überströmventilen 118
verlaufen Druckluftleitungen 164, die mit einem im Innern der Karrosserie 13 angeordneten
Drucklufterzeuger in Verbindung stehen.
[0061] Der Schwenktürflügel 160 wird über die ständig anliegende Druckluft des Zylinders
12 geschlossen gehalten. Aus Sicherheitsgründen muß der Schwenktürflügel bei Druckluftausfall
geschlossen bleiben. Hierfür ist durch eine entsprechende Ausbildung der Nuten 60,
66 eine Selbsthemmung vorgesehen. Auch dann, wenn keine Selbsthemmung über einen hierfür
bestimmten Nutenverlauf vorhanden ist, darf sich der Schwenktürflügel 160 bei Druckluftausfall
oder durch Aufdrücken gegen die Kraft der Druckluft nicht öffnen lassen. Es muß jedoch
gewährleistet sein, daß sich der Schwenktürflügel 160 im Notfall trotzdem noch öffnen
läßt. Diese Bedingungen werden durch die im Verriegelungszylindergehäuse 36 angeordnete
Türverriegelung erfüllt.
[0062] Im Zylindergehäuse 36 ist ein Kolben 166 verschiebbar gelagert, der an seinem einen
Ende in einen Verriegelungsbolzen 168 übergeht. Der Bolzen 168 ragt in eine Vertiefung
170 des Wellenabschnitts 32 und ist durch einen 0-Ring 172 gegen das Innere des Zylinders
abgedichtet. Über einen Nippel 174 wird der Druckraum im Zylinder mit Druckluft beaufschlagt,
wobei der Druckraum durch eine am Kolben 166 angebrachte Dichtung 176 begrenzt ist.
Am Kolben 166 ist das Ende eines Bowdenzuges 178 befestigt, der in die eine Zylinderstirnwand
180 eingeführt ist. Unter der Kraft einer Feder 182 wird der Bolzen 168 in die Vertiefung
170 gedrückt, so daß sich die Welle 16 nicht drehen kann. Der Schwenktürflügel 160
bleibt daher geschlossen.
[0063] Wenn dem Zylinder über den Nippel 174 Druckluft zugeführt wird, dann verschiebt sich
der Kolben 166 in seine rechte Endlage. Dabei gibt der Bolzen 168 die Vertiefung frei,
so daß die Welle 16 entriegelt wird. Da der Zylinder sofort mit Druckluft beaufschlagt
wird, ergibt sich ein Vorlauf des Kolbens 166, so daß die Welle 16 entsperrt ist,
bevor durch eine Verschiebung des Hohlkolbens 50 eine Verklemmung eintreten kann.
[0064] Der Bowdenzug 182 ist mit dem nicht dargestellten Nothahn des Fahrzeugs verbunden.
Beim Umlegen des Nothahns wird der Zylinder 12 drucklos gemacht. Gleichzeitig wird
der Kolben 166 zurückgezogen und die Welle 16 bzw. der Wellenabschnitt 32 freigegeben.
Der Schwenktürflügel 160 kann daher bei Druckluftausfall von Hand aufgedrückt werden.
Da der Bolzen 168 in Schließstellung in die Aussparung 170 ragt, wird verhindert,
daß sich der Schwenktürflügel gegen diese von der Druckluft erzeugte Kraft öffnen
läßt.
[0065] Die Druckluft wird dem Kolben 166 über eine Leitung 184 zugeführt, die im Innern
der Karrosserie 13 an ein nicht dargestelltes Steuerventil angeschlossen ist.
[0066] Die Aussparung 170 läuft nach einer Seite sekantenartig aus. Daher tritt ein Sperrung
nur in einer Drehrichtung auf.
[0067] Bei dem in Fig. 7 dargestellten Schwenkmotor 210 ist in einem Zylinderrohr 212 ein
Hohlkolben 214 in axialer Richtung verschiebbar gelagert. Am Hohlkolben 214 sind ebenso
wie in der in Fig. 1 bis 6 gezeigten Ausführungsform auf Wellen drehbar gelagerte
Stützrollen befestigt, die in schraubenförmig gewundene Nuten 216 eines Wellenabschnitts
218 eingreifen, der an seinen beiden Enden in weitere Wellenabschnitte 220 und 222
übergeht. Der Wellenabschnitt 222 setzt sich in einem Wellenende 224 fort., das aus
dem Zylinderrohr 212 herausragt und zum Anschluß einer nicht dargestellten Kupplung
bestimmt ist. Der Wellenabschnitt 222 dient als Sitz eines Wälzlagers 225, dessen
äußerer Ring in das Zylinderrohr 212 eingepaßt ist. Vor der dem Wellenende 224 zugewandten
Seite des Wälzlagers 225 befindet sich ein Deckel 226, der durch einen Ring 228 in
seiner axialen Lage gehalten wird. Die Teile 218, 220, 222 und 224 bilden eine Abtriebswelle.
Zwischen dem Wellenabschnitt 222 und dem Deckel 226 ist eine Ringdichtung 229 angeordnet.
Eine weitere Dichtung 230 ist zwischen Deckel 226 und Zylinderinnenwand sowie Wälzlager
225 eingefügt.
[0068] Am Zylinder 212 ist ein Anschlußstutzen 232 für die Befestigung einer Druckluftleitung
angeschweißt. Der Anschlußstutzen 232 enthält einen Kanal 234, der sich in der Wand
des Zylinderrohrs 212 fortsetzt und unterhalb des Wälzlagers 225 in den Innenraum
des Zylinderrohrs 212 einmündet. Bei Zufuhr von Druckluft über den Kanal 234 wird
die ringförmige Stirnfläche 236 des Hohlkolbens 214 mit Druckluft beaufschlagt. In
der Stirnfläche 236 befinden sich zumindest zwei in axialer Richtung nach innen verlaufende
Bohrungen 238, in die Federn 240 eingesetzt sind, die sich am Boden der Bohrungen
238 und am Wälzlager 225 abstützen.
[0069] Die zweite, kreisringförmige Stirnfläche 242 des Hohlkolbens 214 ist ebenfalls mit
axial nach innen sich erstreckenden Bohrungen 244 versehen, in die weitere Federn
246 eingefügt sind. Die Federn 246 stützen sich mit ihren Enden jeweils am Boden der
Bohrungen 244 und auf einem Axialkugellager 248 ab, das im Inneren des Zylinderrohrs
212 nahe an dem zweiten Ende angeordnet ist.
[0070] An der Außenseite des Zylinderrohrs 212 ist ein zweiter Stutzen 250 angeschweißt,
der einen Anschluß 252 für eine weitere Druckluftleitung enthält, die nicht näher
dargestellt ist. Vom Anschluß 252 führt ein Kanal 254 zu einem Hohlzylinder 256, in
dem eine Weile 258 mit Kolben 260 verschiebbar gelagert ist. Die Welle 258 ragt mit
ihren beiden Enden 262 und 264 aus dem Zylinder 256 heraus. Das Ende 264 trägt einen
nicht näher bezeichneten Knopf zum Anfassen. Das andere Ende 262 verläuft in einer
Bohrung 266 der Wand des Zylinders 212. Sowohl in der zylinderischen Außenfläche des
Kolbens 260 als auch in der Wand der Bohrung 266 sind nicht näher bezeichnete Dichtungen
angeordnet. Zwischen der einen ebenen Fläche des Kolbens 260 und der dem Ende 264
benachbarten Wand des Zylinders 256 ist eine Feder 268 angeordnet. Wenn dem Anschluß
252 Druckluft zugeführt wird, verschiebt sich der Kolben 260 gegen die Kraft der Feder
268 in Richtung der dem Ende 264 zugekehrten Zylinderinnenwand. Dadurch wird die sonst
in das Innere des Zylinders 212 ragende Spitze des Endes 262 in die Bohrung 266 zurückgezogen.
In diesem Fall kann sich der Hohlkolben 214 frei in axialer Richtung des Zylinderrohrs
212 bewegen.
[0071] Der Hohlkolben 214 verschiebt sich durch die Beaufschlagung mit Druckluft, die dem
Anschluß 232 zugeführt wird, in der einen Richtung. Nahe am zweiten Ende des Zylinderrohrs
212 ist ein zweiter Anschluß 269 für eine Druckluftleitung angeschweißt. Wenn der
Innenraum des Zylinders 212 über den Anschluß 232 entlüftet und der Anschluß 269 mit
Druckluft versorgt wird, verschiebt sich der Hohlkolben 214 in der anderen Richtung.
Der Hohlkolben 214 kann durch nicht näher dargestellte Nuten auf seiner Außenseite
ebenso geführt sein wie der Hohlzylinder 50. Es ist aber auch möglich, durch entsprechende
Leitmittel dem Hohlkolben 214 eine axiale Bewegung aufzuzwingen. In diesem Fall können
die Lager, die eine dem Hohlkolben 214 folgende Drehung der Federn 240 und 246 zulassen,
entfallen. Bei der Verschiebung des Hohlkolbens 214 wird auf den Wellenabschnitt 218
und die mit diesem verbundenen Wellenabschnitte 222, 224, 220 eine Drehbewegung übertragen.
Die Krümmung der Nuten 216 und der weiteren, auf der Außenseite des Hohlkolbens 214
verlaufenden, nicht dargestellten Nuten richtet sich nach den oben bereits im Zusammenhang
mit der in den Fig. 1 bis 6 gezeigten Anordnung ausführlich behandelten Überlegungen.
[0072] Die in Fig. 7 gezeigte Ausführungsform eines Schwenkmotors 210 enthält nur einen
Stutzen 250 mit den darin eingeschlossenen Teilen, wobei angenommen wird, daß die
von der Abtriebswelle zu bewegenden Teile nur in einer Endlage bei Ausfall der Druckluft
bis zu einem Eingriff von Hand verharren sollen. Wenn dies auch für die andere Endlage
gewünscht wird, muß ein zweiter Stutzen 250 mit den zugehörigen Elementen 252, 254,
256, 258, 260, 262, 264 und 268 am Zylinder 212 vorgesehen werden, da ansonsten die
Federn 246 den Hohlkolben 214 aus seiner Endlage verschieben, in der die Nuten 216
und die weiteren nicht dargestellten Nuten eine Selbsthemmung erzeugenden Verlauf
haben.
[0073] Befindet sich der Hohlkolben 214 in der in Fig. 7 gezeigten Endstellung, dann wird
die Spitze des Wellenendes 262 bei Ausfall oder Abschaltung der Druckluft in den Verschiebeweg
des Hohlkolbens 214 bewegt. Dies geschieht unter dem Einfluß der Feder 268. Die Spitze
des Wellenendes nimmt also die von den Federn 240 auf den Hohlkolben 214 übertragenen
Kräfte auf. Der Hohlkolben kann sich deshalb nicht bewegen. Ein mit dem Schwenkmotor
210 verbundener Türflügel würde in diesem Fall zum Beispiel in der Schließstellung
verharren.
[0074] Wenn nun die Welle 258 durch Ziehen am Knopf des Endes 264 entgegen der Kraft der
Feder 268 bewegt wird, gibt die Spitze des Wellenendes 262 den Weg für den Hohlkolben
214 frei, der durch die Federn 240 aus seiner durch Selbsthemmung charakterisierten
Lage verschoben wird. Dadurch läßt sich z.B. der angeschlossene Türflügel im Notfall
öffnen. Die Elemente 250, 252, 254, 256, 258, 260, 262, 264 und 268 bilden somit einen
Antrieb für die Freigabe der auf den Hohlkolben 214 einwirkenden Axialkraft.
[0075] Aus Sicherheitsgründen ist es günstig, den Anschluß 252 vor dem Umsteuerventil für
die beiden Anschlüsse 232 und 268 anzuordnen.
[0076] Es können auch zwei Stutzen 250 mit den entsprechenden Teilen an diametral einander
gegenüberliegenden Stellen des Zylinderrohrs 212 angeordnet sein. Dadurch kann sich
der Kolben 214 auf zwei Enden 262 abstützen.
1. Druckmittelbetätigter Schwenkmotor, insbesondere zum Antreiben eines über Schwenkarme
mit einer Drehsäule verbundenen Schwenktürflügels, mit einem Zylinder, einem darin
axial verschiebbaren Kolben und mit einer stirnseitig im Zylinder drehbar gelagerten,
axial feststehenden Abtriebswelle, die auf einem Zylindermantelabschnitt zumindest
zwei schraubenförmig verlaufende Kurvenbahnen aufweist, in die mit dem Kolben verbundene
Führungsvorsprünge eingreifen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lager (40, 18) der Abtriebswelle (16, 46) des Schwenkmotors (10) für die Halterung
des Schwenkmotors (10) einschließlich der biegesteif mit der Abtriebswelle (16, 46)
verbundenen, aus einem Stück bestehenden Drehsäule (154) und des Schwenktürflügels
(160) ausgelegt sind, daß die untere Stirnseite (112) des Schwenkmotorgehäuses (12,
34) zu der Drehachse symmetrisch angeordnete Befestigungslöcher für die Anbringung
eines den Schwenkmotor (10) mit der Fahrzeugkarrosserie (162) in mindestens vier unterschiedlich
einstellbaren Stellungen verbindenden Zwischenstücks (48) aufweist und daß am Gehäuse
(12) gegen Druckluftnormanschlüsse wahlweise austauschbare Überströmventile (118)
angeordnet sind, deren Druckanschlüsse (126) auf einander zugewandten Seiten spiegelbildlich
zueinander liegen.
2. Schwenkmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenstück (48) aus zwei rechtwinklig zueinander verlaufenden Auflageplatten
(108, 110) besteht, die an jeweils einem Rand miteinander verbunden sind und Befestigungslöcher
aufweisen, oder ein Winkelstück ist.
3. Schwenkmotor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit den schraubenförmigen Kurvenbahnen (66) versehener Wellenabschnitt (30)
einen gerinfügig größeren Durchmesser als die Abtriebswelle (16) des Schwenkmotors
(10) hat.
4. Schwenkmotor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurvenbahnen (66) für die Erzeugung unterschiedlicher Drehmomente und Drehgeschwindigkeiten
der Drehsäule (154) in Achsrichtung des Wellenabschnitts (30) mit verschiedenen Steigungen
verlaufen.
5. Schwenkmotor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Wellenabschnitt (32) der Abtriebswelle von einem Gehäuseteil (34) umgeben
ist, an dem radial ein Verriegelungszylindergehäuse (36) angesetzt ist, in dem ein
druckmittelbetätigter Kolben (166) verschiebbar ist, der einen durch Federkraft in
Sperrstellung für den Wellenabschnitt (32) gehaltenen Bolzen (168) trägt, wobei der
Bolzen (168) sowohl durch Druckmittelbeaufschlagung des Kolbens als auch durch einen
Bowdenzug (182) entriegelbar ist, der vorzugsweise mit dem Nothahn eines Fahrzeuges
kraftschlüssig verbunden ist.
6. Schwenkmotor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bolzen (168) in eine radiale Aussparung (170) des Wellenabschnitts (32) einrastet
und daß die Aussparung in einer Drehrichtung entlang einer Sekante flach ausläuft.
7. Schwenkmotor mit Kurvenbahnen, deren Verlauf in zumindest einer Endlage des Kolbens
bei Unterbrechung der Druckmittelzufuhr und bei über die Abtriebswelle auf den Kolben
zurückwirkenden Kräften eine Selbsthemmung hervorruft nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch einen seitlich am Zylinder (12; 112) angeordneten Antrieb (72; 150 bis 164,
166) auf den Kolben (50, 114) ein Axialkraft zur Bewegung zumindest aus seiner Selbsthemmungslage
ausübbar oder die Ausübung einleitbar ist, wobei vorzugsweise der Antrieb (72) ein
Ritzel (74) aufweist, das von Hand um eine Achse (78) drehbar und um eine weitere
Achse (80) aus Ruhelagen in eine feste Stellung schwenkbar ist, in der die Zähne des
Ritzels (74) mit Zähnen (86) in Eingriff sind, die in einer dem Verlauf der Kurvenbahnen
(60) entsprechenden Reihe auf dem Kolben (50) oder auf einem fest mit dem Kolben verbundenen
Träger angeordnet sind.
8. Schwenkmotor nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ritzel (74) exzentrisch auf einer drehbaren Scheibe (76) gelagert ist, an
deren Rand ein Vorsprung (88) angeordnet ist, der bei Eingriff der Zähne von Ritzel
(74) und Kolben (50) in zur Drehrichtung des Ritzels (74) umgekehrter Richtung gegen
einen Anschlag (90) angedrückt ist, wobei vorzugsweise als Vorsprung ein Anschlagbolzen
(88) vorgesehen ist, der von einer der kreisförmigen Stirnseiten der Scheibe (76)
vorspringt und gegen eine Kugel am Anschlag (90) andrückbar ist, die unter einer Federspannung
steht und entgegen dieser in eine Kugelkalotte bewegbar ist.
9. Schwenkmotor nach Anspruch 7 und/oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehachse (78) des Ritzels (74) und die Drehachse (80) der Scheibe (76) mit
der Längsachse des Anschlagbolzens in oder ungefähr in einer Ebene liegen, die bei
Eingriff des Ritzels (74) in die Zähne (86) des Kolbens (50) senkrecht zur Kolbenmittelachse
steht.
10. Schwenkmotor nach Anspruch 7 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen den Drehachsen (78, 80) des Ritzels (74) und der Scheibe
(76) etwa so groß wie der halbe Radius der Scheibe (76) ist, während die Radien von
Ritzel (74) und Scheibe (76) ungefähr in der Größe übereinstimmen.
11. Schwenkmotor nach Anspruch 7 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurvenbahnen als Nuten (60, 66) jeweils auf der Außenseite eines Abschnitts
(30) der Abtriebswelle und des Kolbens (50) mit bezüglich der Kolbenmittelachse in
divergierenden Richtungen verlaufenden Steigungen angeordnet sind, daß in den Nuten
(60, 66) jeweils am Zylinder (12) oder am Kolben (50) befestigte Rollen (62, 68) laufen,
daß die Zähne (86) auf der Außenseite des hohlen Kolbens (50) liegen und daß das Ritzel
(74) in einem am Zylinder (12) befestigten Gehäuse (82) in einem Abstand vom Zylinderende
angeordnet ist, bei dem die Zähne des Ritzels (74) mit den in der einen Endlage des
hohlen Kolbens (50) nahe an der Kolbenstirnseite angeordneten Zähnen (86) in Eingriff
gebracht werden können.
12. Schwenkmotor nach Anspruch 7 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein stirnseitiger Vorsprung (94) des Ritzels (74) mit seinem Ende aus
dem Gehäuse (82) ragt, wobei das Ende als Angriffsstelle für ein Werkzeug ausgebildet
ist und vorzugsweise ein Vierkantkopf ist.
13. Schwenkmotor nach Anspruch 7 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß neben der Scheibe (76) eine zweite Scheibe (96) auf der anderen Seite des Ritzels
(74) angeordnet ist und daß die gleich ausgebildeten Scheiben (76, 96) in Bohrungen
(98) der Seitenwände des Gehäuses (82) drehbar gelagert sind.
14. Schwenkmotor nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb als eine in den Weg des Kolbens (214) unter Federvorspannung bei Druckmittelausfall
verschiebbaren Welle (258) ausgebildet ist, an deren einem Ende (264) von Hand eine
Zugkraft ausübbar ist, durch die das andere Ende (262) aus der Bahn des Kolbens (214)
entfernbar ist, der unter einer Federvorspannung steht, wobei vorzugsweise die Welle
(258) mit einem Kolben (260) verbunden ist, der in einem Zylinder eines Gehäuses (250)
beweglich angeordnet und durch Zufuhr von Druckmittel in eine Endlage verschiebbar
ist, in der das Ende (262) der Welle (250) aus der Bahn des Kolbens (214) entfernt
ist.