[0001] Die geregelte Kühlung von (Stahl-) Walzdraht aus der Walzhitze ist in den letzten
zwei Jahrzehnten durch die Einführung des sogenannten "Stelmor-Verfahrens" zu erheblicher
Bedeutung gelangt. Bei diesem Verfahren wird der das Walzwerk verlassende Draht unmittelbar
einer Kühlvorrichtung zugeführt, die aus einem ersten, den Draht geradlinig führenden
und in Abschnitten mit Wasser kühlenden Teil, einem den Draht zu Windungen formenden
und die Windungen gegeneinander versetzt auf einen kontinuierlich laufenden Förderer
ablegenden Windungsleger und dem Förderer, der einem etwa senkrecht gerichteten Kühlmittelstrom
Durchtritt und Zutritt zu allen Windungsteilen gewährt, als zweiten Teil besteht,
wobei der Förderer des zweiten Teils der Kühlvorrichtung die Drahtwindungen einer
sie sammelnden und zu Bunden formenden Bundbilderstation zuführt. Aufbau und Kühlintensität
in den beiden Teilen der Kühlvorrichtung sind auf die durch die Stahlsorte und den
Durchmesser des zu kühlenden Drahtes und den Durchsatz abgestellt..
[0002] Ursprünglich für das Patentieren von Draht aus Stählen mit mittlerem bis hohem Kohlenstoffgehalt
eingesetzt, ist das Verfahren bald durch Anpassung an die Kühlbedingungen anderer
Stahlsorten zur allgemeinen Anwendung gelangt, um sonst nötige Wärmebehandlungen des
Drahtes vor seiner Weiterverarbeitung einzusparen. Die Kühlbedingungen der sehr verschiedenen
Stahlsorten machten Änderungen der Kühlvorrichtungen notwendig um die Kühlintensität
und den zeitlichen Ablauf der Kühlung in weiten Grenzen regeln zu können. Beispiele
hierfür zeigen die DE-PS 1 752 519, DE-OS 2 009 839, DE-OS 2 150 609 und DE-OS 25
46 589. Trotz erheblichen baulichen Mehraufwandes ist der Anwendungsbereich der Vorrichtungen
immer noch begrenzt und eine Anpassung an später auftretende, nicht sogleich eingeplante
bzw. aus Kostengründen zurückgestellte Anwendungen kaum oder nur unter Aufwand hoher
Kosten möglich.
[0003] Einen frühen Vorschlag zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit der Kühlvorrichtung an
stark unterschiedliche Kühlbedingungen offenbart die DE-PS 1 508 443. Nach diesem
Vorschlag ist der Windungsleger längs der Vorrichtung verstellbar und somit sind die
wirksamen Längen des ersten und des zweiten Teils der Kühlvorrichtung veränderbar,
während der grundsätzliche Aufbau der Kühlvorrichtung in beiden Teilen dem übrigen
Stand der Technik entspricht und hier wie dort wiederum kaum oder nur unter Aufwand
hoher Kosten verändert werden kann.
[0004] An diesen praktisch ohne Bedeutung gebliebenen Vorschlag schließt die Erfindung an
mit der Zielsetzung, durch Schaffung einfacher und kostensparender Umbaumöglichkeiten
eine weitgehende Anpassungsfähigkeit der Kühlvörrichtung an sehr unterschiedliche
Kühlbedingungen zu erhalten. Erfindungsgemäß werden hierzu beide Teile der Kühlvorrichtung
aus einer Mehrzahl von Modulen gleicher Grundlänge oder einem ganzzahligen Vielfachen
der Grundlänge zusammengesetzt und auf einem Grundrahmen aufgebaut, auf dem auch der
Windungsleger in Längsrichtung versetzbar angeordnet und.befestigt. ist, wobei sich
die Module bzw. Gruppen von Modulen in ihrer Führungs- bzw. Förderfunktion unterscheiden
und/oder die Kühlwirkung unterschiedlich beeinflussen.
[0005] Die Module des ersten Teils der Kühlvorrichtung sind nach einem Merkmal der Erfindung
mit den Draht geradlinig führenden Rohrstücken versehen und gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal
können die Rohrstücke mit Kühlwasserzufuhren versehen und von einem Sammelbehälter
für das ablaufende Kühlwasser zusammengefaßt sein.
[0006] Die Module des zweiten Teiles der Kühlvorrichtung sind nach einem Merkmal der Erfindung
als Grundeinheiten eines Förderers zum Transport von auf ihm in Förderrichtung versetzt
aufliegenden Drahtwindungen ausgebildet, deren Fördermittel einem etwa senkrecht gerichteten
Kühlluftstrom den Dürchtritt und Zutritt zu allen Drahtwindungsteilen gestatten.
[0007] Die auf dem Förderer aufliegenden heißen Drahtwindungen erzeugen eine Thermik, die
ausreicht, wenn nur mäßige Abkühlgeschwindigkeiten erforderlich sind. Sehr hohe Abkühlgeschwindigkeiten
lassen sich erreichen, wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung jedem Modul
des Förderers ein Rahmen mit vertikal arbeitenden Lüfterrädern untergesetzt
-ist. In den meisten Fällen genügt es, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
mehreren Modulen des Förderers eine von einem Gebläse gespeiste Luftkammer untergesetzt
ist, wobei eine hohe Abkühlgeschwindigkeit erreichbar ist.
[0008] Eine bekannte und praktizierte Möglichkeit zur Beeinflussung der Abkühlgeschwindigkeit
besteht darin, die Drahtwindungen mit mehr oder weniger geringer Versetzung auf dem
Förderer abzulegen durch entsprechende Einstellung der Fördergeschwindigkeit. Falls
es die Kühlbedingungen erfordern, daß'eine Periode schneller Kühlung eine solche mit
langsamer Kühlung folgen soll, wozu die Drahtwindungen dichter gelegt werden sollen,
oder falls die Drahtwindungen zum störungsfreien Abwurf in_die Bundbildestation auseinandergezogen
werden müssen, läßt sich dies bei der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung besonders
leicht erreichen, indem gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung Module, die einem
Abschnitt des Förderers vorgeordnet sind bzw. zugehören gegenüber nachfolgenden Modulen
eines mit anderer Fördergeschwindigkeit betriebenen Abschnittes des Förderers höher
angeordnet werden, was in einfachster Weise durch Unterlagen zwischen den Modulen
und dem Grundrahmen erreicht wird.
[0009] Soll die Kühlgeschwindigkeit weiter verringert werden, kann dies durch Einschränkung
des Kühlluftstromes und weiter durch Verhinderung der Wärmeabstrahlung erfolgen. Werden
gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung unter die einzelnen Module oder Gruppen
von Modulen des zweiten Teiles der Kühlvorrichtung, gegebenenfalls zwischen den Modulen
und den Unterlagen, den Rahmen für die Lüfterräder bzw. den Luftkammern, Platten aus
die Wärmeabstrahlung dämmenden Baustoff angeordnet, die mit Schlitzen für den Durchtritt
eines Kühlluftstromes versehen sind, so hat dies die gewünschte Wirkung, daß die Wärmeabstrahlung
nach unten verhindert und eine nicht erzwungene Luftbewegung gebremst wird, währen
die Schlitze einem durch Lüfter oder Gebläse erzwungenen Kühlluftstrom ausreichend
Durchlaß gewähren, so daß die Platten mit Ausnahme des Falles der Thermikkühlung unter
den Modulen verbleiben können.
[0010] Ist eine sehr langsame Abkühlung des Walzdrahtes erforderlich, so läßt sich diese
erreichen, wenn-gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Module des Förderers
an den zu den Längsseiten des Förderers gerichteten Innenwänden mit Platten aus die
Wärmeabstrahlung dämmenden Baustoff bestückbar sind und auf die Module U-förmige Hauben
aus die Wärmeabstrahlung dämmenden Baustoff als Abschnitte eines Warmhaltetunnels
aufsetzbar sind.
[0011] Die Erfindung ist im Einzelnen anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen in perspektivischer
Darstellung
Fig. 1 eine Gesamtdarstellung eines Ausführungsbeispiels zu dem in den
Fig. 2 und 3 Einzelheiten in größerem Maßstab dargestellt sind.
Weitere Einzelheiten sind in den Fig. 4
bis 8 dargestellt und dienen zur Abwandlung des Ausführungsbeispiels. Die
Fig. 9 zeigt nochmals das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel und die
Fig. 10
11 u.12 zeigen Beispiele von Abwandlungen des Ausführungsbeispiels in schematischer
Darstellung.
[0012] In der Gesamtdarstellung, Fig. 1, ist mit 1 das letzte Walzenpaar eines Drahtwalzwerkes
bezeichnet. Der das Walzenpaar 1 verlassende fertig gewalzte Draht tritt unmittelbar
in die Kühlvorrichtung ein, die aus einem ersten Teil A und einem zweiten Teil B,
der wiederum in Abschnitte B1, B2 und B3 unterteilt ist, besteht. Zwischen den beiden
Teilen A und B ' ist ein Treibwalzengerüst 2 und ein Windungsleger 3 angeordnet. An
den Teil B bzw. den letzten Abschnitt B3 der Kühlvorrichtung schließt sich eine Bundbildestation
4 an.
[0013] Der erste, den Draht geradlinig führende Teil A der Kühlvorrichtung ist aus Modulen
5 und 6 zusammengestellt. Die Module 5 und 6 sind mit Rohrstücken 7 zur Drahtführung
versehen, die in den Modulen 5 von einem Sammelbehälter 8 und in den Modulen 6 von
einem Stützbalken 9 zusammengefaßt, wobei die Rohrstücke 7 der Module 5 noch mit hier
nicht dargestellten, an sich beispielsweise durch die DE-PS 27 14 019 bekannten Kühlwasserzufuhren
versehen sind. Die Sammelbehälter 8 der Module 5 werden von Sockeln 10 und die Stützbalken
9 der Module 6 werden von Sockeln 11 getragen, die ihrerseits auf einem Grundrahmen
14 der Kühlvorrichtung aufsitzen und lösbar befestigt sind. Die Module 5 und 6 sind
in zweifacher Grundlänge ausgeführt.
[0014] Ein das Treibwalzengerüst 2 tragender Sockel 12 von einfacher Grundlänge und das
Lägergehäuse 13 des Windungslegers 3 von zweifacher Grundlänge sitzen im Anschluß
an die Sockel 10 und 11 auf dem.Grundrahmen 14 auf und sind ebenfalls lösbar auf diesem
befestigt. Der Windungsleger 3 formt den Draht zu Windungen in Schraubenform und setzt
diese auf den nachfolgenden Förderer im zweiten Teil der Kühlvorrichtung ab. Je nach
Fördergeschwindigkeit des kontinuierlich betriebenen Förderers legen sich die Windungen
mehr oder weniger gegeneinander versetzt auf dem Förderer ab.
[0015] Der Förderer, also der zweite Teil B der Kühlvorrichtung ist aus Modulen 15 als Grundeinheiten
des Förderers zusammengesetzt. Die Module 15 bestehen aus einem Rahmen 16 mit Befestigungsflanschen
17. Der Rahmen 16 ist nach oben und unten offen. In den Längsseitenwänden der Rahmen
16 sind Transportrollen 18 gelagert. Die Wellen der Transportrollen 18 sind an einer
Längsseite des Rahmens 16 aus diesem herausgeführt. Eine Welle in jedem Modul 15 ist
von einem Getriebemotor 19 angetrieben. Auf den Wellenzapfen aufsitzende Kettenräder
und Ketten 20 dienen der getrieblichen Verbindung sämtlicher Transportrollen 18 eines
Moduls 15. Die Fördergeschwindigkeit eines jeden Moduls ist stufenlos regelbar.
[0016] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist der zweite Teil B der Kühlvorrichtung
in Abschnitte B1, B2 und B3 unterteilte um die hier angenommenen erforderlichen Kühlbedingungen
erfüllen zu können, die im Abschnitt B1 eine sehr schnelle Abkühlung erfordern. Hierzu
sind die Module 15 dieses Abschnitts einerseits auf eine hohe Fördergeschwindigkeit
eingeregelt, so daß die Windungen stark (über 35 mm) versetzt, also weit auseinandergezogen
sind, und andererseits sind die Module 15 mit Lüftern 21 zur Erzeugung eines sehr
starken Luftstromes kombiniert (siehe Fig. 2). Die Lüfter 21 sind in Rahmen 22 gelagert,
die gleiche Anschlußmaße wie die Module 15 besitzen und unter diese gesetzt zusammen
mit den Modulen 15 auf den Grundrahmen 14 aufzusetzen und zu befestigen sind.
[0017] Die Module 15 zusammen mit den Lüftern 21 in den Rahmen 22 erbringen bei stark versetzten
Windungen eine Kühlintensität, die geeignet ist, die im ersten Teil A der Kühlvorrichtung
begonnene starke Anfangskühlung ausreichend stark fortzusetzen. Dies bringt den Vorteil,
daß der erste Teil A der Kühlvorrichtung entsprechend kurz gehalten und das Legen
der Windungen schon bei etwa 850°C erfolgen kann. Eine kurze Entfernung zwischen dem
letzten Walzgerüst und dem Windungsleger bei einer entsprechend hohen Temperatur des
Drahtes im Windungsleger sind wesentliche Voraussetzungen für eine hohe Endwalzgeschwindigkeit
von 75 und mehr m/sec. Die erfindungsgemäße Ausbildung der Kühlvorrichtung läßt es
jedoch zu, in Fällen in denen eine besonders niedrige Temperatur(800°C und weniger)
schon am Windungsleger erreicht sein muß, den ersten Teil A der Kühlvorrichtung um
einige Module zu verlängern und den zweiten Teil B um eine entsprechende Zahl von
Modulen zu verkürzen bei entsprechender Versetzung des Treibwalzengerüstes 2 und des
Windungslegers 3, wobei dann das Walzwerk mit geringerer Endwalzgeschwindigkeit gefahren
werden kann.
[0018] Im Anschluß an die sehr schnelle Abkühlung im Abschnitt B1 genügt eine schnelle Abkühlung,
die im Abschnitt B2 dadurch sichergestellt ist, daß mehreren, beispielsweise drei
Modulen 15 eine Luftkammer 23 untergesetzt ist, die von einem Gebläse 24 gespeist
ist (siehe Fig. 3). Die Module 15 sitzen auf den Luftkammern 23 und mit diesen auf
dem Grundrahmen 14 auf. Die in die Kammern 23 eingeblasene Luft tritt an den Modulen
15 zwischen den Rollen 18 aus. Die im Abschnitt B2 angestrebte Kühlgeschwindigkeit
ist mit einer mittleren Versetzung der Windungen (etwa 2o bis 30 mm) zu erreichen,
und die Module 15 im Abschnitt B2 sind deshalb auf eine mittlere Fördergeschwindigkeit
eingeregelt. Damit die Drahtwindungen beim übergang vom Abschnitt B1 in den Abschnitt
B2 leicht und störungsfrei zusammenrücken können, sind die Module 15 im Abschnitt
B2 etwas tiefer gesetzt als im Abschnitt B1, was durch verschieden starke Unterlagen,
nämlich Unterlagen 24 für die Module 15 im Abschnitt B1 und weniger starke Unterlagen
25 für die Module 15 im Abschnitt B2 erreicht ist: Auch die Module 15 im Abschnitt
B3 sitzen auf einer Luftkammer 23 und mit dieser auf dem Grundrahmen 14 auf. Die Fördergeschwindigkeit
der Module 15 im Abschnitt B3 ist jedoch auf die für die überleitung der Windungen
in die Bundbildestation 4 angepaßt, die etwas höher als die Fördergeschwindigkeit
im Abschnitt B2 liegt. Um die Drahtwindungen am übergang vom Abschnitt B2 in den Abschnitt
B3 störungsfrei auseinanderziehen zu können, sind die Module 15 im Abschnitt B3 tiefer
gesetzt als im Abschnitt B2 indem die Module 15 im Abschnitt B3 ohne Unterlagen montiert
sind.
[0019] In Fällen, in denen nur eine mäßige Kühlgeschwindigkeit im zweiten Teil B der Kühlvorrichtung
oder einem seiner Abschnitte erforderlich ist, oder nur der Weitertransport der Drahtwindungen
zu bewerkstelligen ist, können die Module 15 direkt auf den Grundrahmen 1-4 aufgesetzt
werden (siehe Fig. 4). Die Eigenwärme der auf den Modulen 15 geförderten Drahtwindungen
bewirkt eine Luftbewegung (Thermik), die eine mäßige Kühlgeschwindigkeit hervorruft.
[0020] Die mäßige, durch die natürliche Luftbewegung (Thermik) und durch Wärmeabstrahlung_hervorgerufene
Kühlgeschwindigkeit ist bei den Kühlbedingungen einer Gruppe von Stählen noch zu hoch.
In solchen Fällen können die Module 15 nach unten durch untergelegte Platten 26 abgeschlossen
sein (siehe Fig. 5, 6 und 7). Um die Platten 2
'6 beim Wechsel des Kühlprogramms zu beschleunigter Kühlung nicht jeweils entfernen
zu müssen, sind die Platten 26 mit Schlitzen 27 versehen, die zweckmäßig in Förderrichtung
ansteigend verlaufen. Die zwischen den Schlitzen 27 verbleibenden Rippen wirken soweit
bremsend auf einen Luftstrom, daß die natürliche Luftbewegung stark reduziert wird.
Die Wärmeabstrahlung nach unten wird durch die Platten 26, auch wenn diese mit Schlitzen
27 versehen sind, weitgehend gedämmt. Die gebremste Luftbewegung und die teilweise,
nach unten gedämmte Wärmeabstrahlung stellen eine nur langsame Kühlung sicher. Die
Platten 26 bestehen aus wärmebeständigem und die Wärmeabstrahlung dämmenden Werkstoff.
Die Schlitze 27 in den Platten 26 gestatten es aber, eine durch Lüfter oder Gebläse
erzwungene Luftströmung voll wirksam werden zu lassen, wenn die Platten 26 zwischen
die Rahmen 22 der Lüfter 21 und die Module 15 (siehe Fig. 5) oder zwischen die Lüftkammern
23 und die Module 15 (siehe Fig. 6) gesetzt werden, wobei die Schlitze 27 mit ihrer
Schräglage den Luftstrom zugleich in eine gewünschte Richtung lenken.
[0021] Um eine sehr langsame Kühlung zu erreichen, kann die Wärmeabstrahlung weiter eingedämmt
werden. Hierzu werden die Module 15 entlang den Innenwänden der Längsseiten mit Platten
28 bestückt, die mit den Innenwänden verbunden werden und an ihren oberen, in Höhe
der Achsen der Transportrollen 18 gelegenen Flächen mit halbkreisförmigen Aussparungen
29- von etwas größerem Radius als dem der Transportrollen 18 versehen sind. Von oben
werden auf die Module 15 Hauben 30 aufgesetzt, deren Seitenwände 31 sich auf den Platten
28 abstützen und ebenso wie diese mit halbkreisförmigen Aussparungen 32 versehen sind
(siehe Fig. 8). Während die Plat-" ten 28 in den Modulen 15 verbleiben können, werden
die Hauben 30 nur bedarfsweise auf die Module 15 aufgesetzt.
[0022] Das in Fig. 1 unter Weglassung eines Teils der Module 15 im Abschnitt B2- gezeigte
Ausführungsbeispiel ist in Fig. 9 nochmals vollständig, jedoch schematisch unter Weglassung
des der Kühlvorrichtung vorgeschalteten Walzgerüstes und der Kühlvorrichtung nachgeschalteten
Bundbildestation sowie des Grundrahmens dargestellt.
[0023] Einige Beispiele möglicher Abwandlung des in Fig. 9 dargestellten.Ausführungsbeispiels,
wie sie die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht, sind in den Fig. 10, 11 und 12
dargestellt.
[0024] So zeigt die Fig. 10 eine in ihrem Aufbau sehr einfach gehaltene Kühlvorrichtung,
wie sie für verschiedene Sorten von Massenstählen brauchbar ist, die bei starker Anfangskühlung
im ersten Teil C nur mäßig schnelle Kühlung im zweiten Teil D erfordern. Die Länge
des ersten, vor dem Windungsleger 3 gelegenen Teiles C zusammen mit der starken Kühlung
des Drahtes in diesem Teil und damit einer relativ niedrigen Temperatur des Drahtes
im Windungsleger 3 lassen nur eine begrenzte Durchlaufgeschwindigkeit des Drahtes
zu, wenn ein störungsfreier Betrieb gewährleistet sein soll. Ein Aufbau der Kühlvorrichtung,
wie ihn die Fig. 1.0 zeigt, kann aber als erste Baustufe geeignet sein, da die erfindungsgemäße
Ausbildung ohne weiteres eine Umrüstung der Kühlvorrichtung zuläßt.
[0025] Sollen höhere Walzgeschwindigkeiten gefahren werden und sind Sorten zu kühlen, die
eine starke Kühlung im zweiten Abschnitt der Kühlvorrichtung erfordern, empfiehlt
sich ein Aufbau der Kühlvorrichtung, wie ihn Fig. 11 zeigt. Hier ist der erste Teil
E der Kühlvorrichtung gegenüber dem Aufbau nach Fig. 10 gekürzt, während der zweite
Teil F entsprechend verlängert und für eine starke Kühlung ausgerüstet ist, indem
unter die Module 15 Luftkammern 23 mit Gebläsen 24 - wie in Fig. 3 dargestellt - gesetzt
sind.
[0026] Sehr hohe Walzgeschwindigkeiten setzen eine weitere Kürzung des ersten Abschnitts
der Kühlvorrichtung voraus, und es empfiehlt sich der Aufbau nach der Fig. 9, der
im Abschnitt B1 eine sehr starke Kühlung zuläßt, wie bereits beschrieben. Da die sehr
starke Kühlung im Abschnitt B1 bei Draht geringen Querschnitts bewirkt wird, empfiehlt
es sich, beim Auswalzen von Draht größeren Querschnitts der ohnehin mit geringerer
Endgeschwindigkeit ausgewalzt wird, die Kühlvorrichtung jeweils in den Aufbau nach
Fig. 11 umzubauen.
[0027] Wie das Beispiel nach Fig. 12 zeigt, kann eine erfindungsgemäße Kühlvorrichtung -
im Beispiel die nach Fig. 9 - leicht für eine sehr langsame Kühlung eingerichtet werden,
wenn einmal die Module 15 mit Platten 26 unterlegt und in die Module 15 Platten 28
eingesetzt sind. Es sind dann nur -die Hauben 30 aufzusetzen und die Lüfter 21 und
die Gebläse 24 stillzusetzen. Die Module 15 in den Abschnitten B1 und B2 sind desweiteren
auf eine geringe Fördergeschwindigkeit einzuregeln, so daß sich eine dichte.Packung
der Drahtwindungen mit kleiner Versetzung (bis herunter zu 3mm) ergibt. Nach Abnehmen
der Hauben 30, Einschaltung der Lüfter 21 und Gebläse 24 sowie Einstellung der höheren
Fördergeschwindigkeiten an den Modulen 15 in den Abschnitten B1 und B2 wirkt die Kühlvorrichtung
nach Fig. 12 gleich der nach Fig. 9.
1. Vorrichtung zum geregelten Kühlen von Walzdraht aus der Walzhitze, bestehend aus
einem ersten, den Draht geradlinig führenden und in-Abschnitten mit Wasser kühlenden
Teil, einem den Draht zu Windungen formenden und die Windungen gegeneinander versetzt
auf einen kontinuierlich laufenden Förderer ablegenden Windungsleger und dem Förderer,
der-einem etwa senkrecht gerichteten Kühlmittelstrom Durchtritt und Zutritt zu allen
Windungsteilen gewährt, als zweiten Teil, der die Drahtwindungen einer sie sammelnden
und zu Bunden formenden, dem Förderer nachgeordneten Bundbildestation zuführt, wobei
der Windungsleger längs der Vorrichtung verstellbar und somit die wirksamen Längen
des ersten und zweiten Teils der Vorrichtung verändernd ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Teile (A, B) der Vorrichtung aus einer Mehrzahl von Modulen (15) gleicher
Grundlänge oder einem ganzzahligen Vielfachen der Grundlänge zusammengesetzt und auf
einem Grundrahmen (14) aufgebaut sind, auf dem auch der Windungsleger (3) in Längsrichtung
versetzbar angeordnet und befestigt ist, wobei sich die Module (15) bzw. Gruppen von
Modulen (15) in ihrer Führungs- bzw. Förderfunktion unterscheiden und/oder die Kühlwirkung
unterschiedlich beeinflussen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Module (15) des ersten Teils (A) der Vorrichtung mit den Draht geradlinig
führenden Rohrstücken (7) versehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrstücke (14) mit Kühlwasserzufuhren versehen und von einem Sammelbehälter
(8) für das ablaufende Kühlwasser zusammengefaßt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Module (15) des zweiten Teils (B) der Vorrichtung als Grundeinheiten eines
Förderers zum Transport von auf ihm in Förderrichtung versetzt aufliegenden Drahtwindungen
ausgebildet sind, deren Fördermittel einem etwa senkrecht gerichteten Kühlluftstrom
den Durchtritt und Zutritt zu allen Drahtwindungsteilen gestatten.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Modul (15) des Förderers ein Rahmen (22)-mit vertikal arbeitenden Lüfterrädern
(21) untergesetzt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß mehreren Modulen (15) des Förderers eine von einem Gebläse (24) gespeiste Luftkammer
(23) untergesetzt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß Module (15), die einem Abschnitt (B1 bzw. B2) des Förderers vorgeordnet bzw. zugehörig
sind, gegenüber nachfolgenden Modulen (15)eines mit anderer Fördergeschwindigkeit
betriebenen Abschnitts (B2 bzw. B3) höher angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die höher angeordneten
Module (15) mit entsprechend starken Unterlagen (24 bzw. 25) am Grundrahmen (1-4)
abgestützt sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß unter jedem Modul (15) oder einer Gruppe von Modulen (15), gegebenenfalls zwischen
den Modulen (15) und den Unterlagen (24, 25) den Rahmen (22). für die Lüfterräder
(21) bzw. den Luftkammern (23) Platten (26) aus die Wärmeabstrahlung dämmenden Baustoff
angeordnet sind, die mit Schlitzen (27) für den Durchtritt eines Kühlluftstromes versehen
sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Module (15) des Förderers an den zu den Längsseiten des Förderers gerichteten
Innenwänden mit Platten (28) aus die Wärmeabstrahlung dämmenden Baustoff bestückbar
sind und auf die Module (15) U-förmige Hauben (30) aus die Wärmeabstrahlung dämmenden
Baustoff als Abschnitte eines Warmhaltetunnels aufsetzbar sind.