[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Bearbeiten von Werkstücken, mit zwei in einer
gemeinsamen Ebene angeordneten Werkzeugkörpern, zwischen die das zu bearbeitende Werkstück
einbringbar ist, von denen mindestens einer relativ zum andern bewegbar ist.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zu schaffen,
das für eine Vielzahl verschiedener Arbeitsoperationen, wie beispielsweise Verformen,
Drücken, Schneiden bzw. Abscheren oder Lochen, nutzbar ist.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der eine Werkzeugkörper entlang
einer Tragschiene verschiebbar und durch Verkanten festlegbar und der andere Werkzeugkörper
mittels einer Verstellvorrichtung im Wechsel auf den anderen Werkzeugkörper zu hin-
und herbewegbar ist und daß zumindest der eine Werkzeugkörper mit einem Bearbeitungselement
versehen ist.
[0004] Mit diesem Werkzeug lassen sich solche Arbeiten sukzessive ausführen, indem nach
jeder erfolgten Verstellung des durch die Verstellvorrichtung betätigbaren Werkzeugkörpers
in Richtung des anderen Werkzeugkörpers der verstellte Werkzeugkörper wiederum um
den gleichen Betrag zurückbewegt wird, so daß der an der Tragschiene verschiebbar
und verkantbar angeordnete Werkzeugkörper um den Betrag des Rückstellweges des anderen
Werkzeugkörpers entlang der Tragschiene verstellt werden kann. Das zwischen den Werkzeugkörpern
gehaltene Werkstück wird somit nach jeder Arbeitsbewegung des einen Werkzeugkörpers
um einen der Arbeitsbewegung entsprechenden Betrag in Richtung dieses Werkzeugkörpers
bewegt, so daß bei erneuter Betätigung der Verstellvorrichtung der mit dieser wirkungstechnisch
in Verbindung stehende Werkzeugkörper bei seiner Bewegung in Richtung des sich dadurch
von neuem an der Tragschiene verkantenden Werkzeugkörpers am Werkstück erneut Arbeit
zu leisten vermag.
[0005] Die Zustellung des an der Tragschiene geführten Werkzeugkörpers in Richtung des anderen,
durch die Verstellvorrichtung betätigbaren Werkzeugkörpers nach jeder erfolgten Rückstellung
desselben in seine Ausgangslage kann beispielsweise unter dem Eigengewicht des verschiebbaren
Werkzeugkörpers erfolgen, wozu es dann notwendig ist, das Werkzeug so zu halten, daß
sich die Tragschiene in einer im wesentlichen lotrechten Lage befindet.. Die Konstruktion
kann aber auch so getroffen sein, daß in jeder Stellung des Werkzeuges im Raum sich
die Zustellung des einen Werkzeugkörpers entlang der Tragschiene selbsttätig vollzieht.
Eine solche selbständige Zustellung läßt sich vorteilhaft durch einen Kraftspeicher
bewerkstelligen, der ständig versucht, den entlang der Tragschiene verschiebbaren
Werkzeugkörper in Richtung des anderen Werkzeugkörpers zu verschieben.
[0006] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist zum Zwecke einer vorteilhaften
Handhabung des Werkzeuges an der Tragschiene ein sich von dieser in Querrichtung wegerstreckender
Handgriff angeordnet, der vorzugsweise in der Ebene der Werkzeugkörper vorgesehen
ist.
[0007] Die beiden Werkzeugkörper besitzen zweckmäßig Tragschenkel, an denen in radialem
Abstand von der Tragschiene eine Backe vorgesehen ist, von denen zumindest eine eine
ebene Werkstückanlagefläche besitzt, die sich in einer zur Verstellrichtung des auf
der Tragschiene verschiebbar angeordneten Tragschenkels senkrechten Ebene befindet.
[0008] Die Verstellvorrichtung kann verschiedenartig ausgebildet sein. Sie kann kraftbetätigt,beispielsweise
durch ein Druckmedium oder elektromechanisch betätigbar sein. In ihrer einfachsten
Ausbildung ist die Verstellvorrichtung
- für den Handbetrieb ausgelegt,.wobei es günstig ist, wenn der durch die Verstellvorrichtung
betätigbare Werkzeugkörper um eine Schwenkachse verschwenkbar angeordnet ist, die
an der sich senkrecht zur Schwenkachse und parallel zur Schwenkebene des Werkzeugkörpers
erstreckenden Tragschiene vorgesehen ist. In diesem Falle kann der verschwenkbare
Tragschenkel vorteilhaft mit zwei seitlichen Lagerschenkeln auf den aus der Tragschiene
seitlich herausragenden Endstücken der Schwenkachse gelagert sein und ein Teilstück
eines Hebelgriffes von zwei relativ zueinander verschwenkbaren Hebelgriffen bilden,
das seinerseits einen Teil eines Kniehebels bildet, wobei dann am anderen Hebelgriff
die Tragschiene fest angeordnet sein kann. Eine langlebige Lagerung des verschwenkbaren
Tragschenkels an der Tragschiene läßt sich hierbei in einfacher Weise dadurch erreichen,
daß die Schwenkachse eine Lagerwelle bildet, die mit den Lagerschenkeln der verschwenkbaren
Tragschenkel drehfest verbunden und in der Tragschiene verdrehbar gelagert ist.
[0009] Des weiteren kann die durch den Kniehebel zu erzeugende Verstellkraft durch Variieren
des Verstellweges des verschwenkbaren Tragschenkels stufenlos verändert werden, wenn
sich der Kniehebel mit seinem einen Hebelende an einem verstellbar und feststellbar
angeordneten Widerlager abstützt.
[0010] Sofern Teile von Werkstücken zum Verformen oder durch Drücken bearbeitet werden sollen,
so kann einer der beiden Tragschenkel eine Werkstückanlagefläche besitzen, die gegebenenfalls
mit entsprechenden Kanten oder Stufen ausgestattet sein kann.
[0011] Des weiteren ist es möglich, mit Hilfe des erfindungsgemäßen Werkzeuges Werkstücke
zu lochen. Hierzu ist vorgesehen, zumindest an der Backe des einen Tragschenkels einen
Lochstempel anzuordnen, wobei die denselben aufnehmende Backe so gestaltet sein kann,
daß ein solcher Lochstempel, insbesondere in Form einer im Querschnitt kreiszylindrischen
Hülse, zur Anfertigung von Nietlöchern beispielsweise in weichen Materialien von dieser
abnehmbar ist, so daß mit dem gleichen Werkzeug wahlweise Werkstücke verformt, gedrückt
oder ausgestanzt werden können.
[0012] Desweiteren können die Backen beider Tragschenkel an ihren einander zugekehrten Flachseiten
jeweils eine zylindrische Ausnehmung besitzen, die zueinander fluchten, wobei die
eine Ausnehmung zum Einstecken eines in eine Werkstückausnehmung einzutreibenden Stiftes
dienen kann. Diese zylindrischen Ausnehmungen können hierbei in auswechselbaren Backenein-"
sätzen vorgesehen sein, um den Anwendungsbereich des Werkzeuges zu erweitern. Eine
weiter verbesserte Bauart des Werkzeuges sieht vor, den einen Tragschenkel derart
auszubilden, daß zusätzliche Werkzeugteile wie Lochstempel, Stifteinsätze oder auch
Schneidklingen wahlweise an diesen anbringbar sind. Ist der Tragschenkel mit einer
Schneidklinge ausgestattet, so ist es möglich, mit Hilfe des Werkzeuges beispielsweise
Holzleisten, wie Bodenleisten,auf Gehrung zu schneiden oder auszuklinken. Dabei ist
es möglich, solche Leisten flachseitig oder hochkaht zu schneiden. Das Werkzeug bildet
somit auch für Maler und Tapezierer ein brauchbares Arbeitsmittel.
[0013] Um hierbei Gehrungs- und Trennschnitte unter den üblichen Winkeln durchführen zu
können, enthält die ebene Werkstückanlagefläche des einen Tragschenkels Bohrungen,
in welchen eine Werkstückanschlagleiste vorzugsweise unter mehreren Winkeln zur Schneidenebene
festlegbar ist.
[0014] Das Werkzeug kann ebensogut als Astschere verwendet werden, wobei es auch Baumäste
relativ großen Durchmessers sukzessive und mit relativ geringem Kraftaufwand zu durchtrennen
gestattet. Ebenso kann das Werkzeug als Kabelschere für mehradrige isolierte Leitungen,als
Schlauchschere für Kunst-und Gummischläuche sowie als Schere für elastische Profile
und Platten aus Gummi und Schaumstoff verwendet werden, wobei es bei entsprechender
Länge der Tragschiene ohne weiteres möglich ist, beispielsweise Profile bzw. Gummiplatten
von 8
0 bis 1oo mm Dicke zu durchtrennen.
[0015] Bei der Verwendung des Werkzeuges zum Verformen und Drücken bildet dieses praktisch
eine Kleinstpresse, mit deren Hilfe beispielsweise gebördelt, gebogen, abgekantet
werden kann. Ebenso ist es möglich, mit ihrer Hilfe Hohlniete umzulegen, wie schon
erwähnt Stifte einzupressen und ebenso verstiftete Teile zu entstiften.
[0016] Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung sind in der sich anschließenden Beschreibung
von in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispielen erfindungsgemäßer Werkzeuge und/oder
in den Ansprüchen erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht eines als Schere ausgebildeten
Werkzeuges
Figur 2 einen Schnitt entlang der Linie 2-2 der Figur 1 durch die Schere
Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 der Figur 1 durch die Schere
Figur 4 eine Vorderansicht einer an der einen Backe der Schere befestigbaren Anschlagleiste
Figur 5 eine Teilseitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles eines Werkzeuges
zum Lochen von Gegenständen
Figur 6 einen Schnitt entlang der Linie 6-6 der Figur 5
Figur 7 in Seitenansicht das Vorderende der beiden Tragschenkel eines dritten Ausführungsbeispieles
eines Werkzeuges, mit dessen Hilfe Werkstücke verstiftet werden können
Figur 8 einen Schnitt entlang der Linie 8-8 der Figur 7
Figur 9 eine Seitenansicht des vorderen Teils der Tragschenkel.einer Konstruktionsvariante
einer Schere gemäß Figur 1
Figur 1o eine Stirnansicht der Schere gemäß Figur 9, in Pfeilrichtung A gesehen.
[0017] Das in Figur 1 gezeigte, eine Schere bildende Werkzeug weist zwei in einer gemeinsamen
Ebene angeordnete, Tragschenkel bildende Werkzeugkörper 1
0, 12 auf, von denen der obere auf einer Tragschiene 14 verschiebbar und durch Verkanten
festlegbar angeordnet ist. Hierzu besitzt derselbe ein Führungsstück 16, das von einer
Führungsöffnung 18 zur Aufnahme der Führungsschiene 14 durchdrungen ist. Diese Führungsöffnung
besitzt zueinander parallele schmale Führungsflächen 2
0, 22, die an den einander gegenüberliegenden Längskanten 24, 26 der Tragschiene anliegen.
Die beiden Führungsflächen 2
0, 22 sind jeweils durch zwei Querkanten 28, 3
0 bzw. 32,34 begrenzt, wobei die Querkante 3o der Führungsfläche 2o sowie die Querkante
32 der Führungsfläche 22 zum Festlegen des Tragschenkels 1o an der Tragschiene verkanten,
sobald durch den Tragschenkel 12 über ein zwischen beiden Tragschenkel vorhandenes
Werkstück, das durchtrennt werden soll, auf den Tragschenkel 1o ein Druck ausgeübt
wird.
[0018] Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, ist hierbei,in Längsrichtung der Tragschiene 14
gesehen, der Abstand a der einander gegenüberliegenden, die Verkantung des Tragschenkels
1
0 bewirkenden Querkanten 3
0,32 kleiner als der Abstand b der anderen,die Führungsflächen 2
0,22 der Führungsöffnung 18 begrenzenden Querkanten 28, 34. Dabei hat die auf der Seite
des durch die Tragschenkel gebildeten Werkzeugmauls vorhandene verkantbare Querkante
3o vom benachbarten Tragschenkel 12 den größeren Abstand. Der kleinere Abstand a der
Querkanten 3
0,32 gewährleistet die sichere Verkantung des Werkzeugkörpers 1
0.
[0019] 36 bezeichnet ein am Führungsstück 18 angeformtes Ansatzstück zu dessen erleichterten
Handhabung. Hierauf wird weiter unten noch näher eingegangen.
[0020] Der ebenfalls einen Tragschenkel bildende Werkzeugkörper 12 ist gemäß Figur 1 am
Bereich des unteren Endes der Tragschiene 14 an dieser angelenkt. Der Werkzeugkörper
ist hierbei durch ein Blechformteil gebildet, das zwei seitliche Lagerschenkel 38,
4o besitzt, in welchen eine Lagerwelle 42 drehfest gehalten ist. Bei Verschwenken
des Werkzeugkörpers 12 verdreht sich demgemäß die Lagerwelle 42 in einer Lagerbohrung
der Tragschiene 14, wodurch eine widerstandsfähige Lagerung zustande gebracht ist,
in dem vermieden ist, daß bei der Betätigung der Schere die in der Regel verhältnismäßig
dünnwandigen Lagerschenkel 38,40 des Werkzeugkörpers 12 relativ zu einer feststehenden
Schwenkachse verschwenkt werden und dadurch, aufgrund der geringen Wanddicke der Lagerschenkel
und der bei hohen Arbeitsdrücken zwangsläufig entstehenden hohen Flächenpressung,
die Lagerbohrungen ausgeweitet werden können.
[0021] Am unteren Ende der Tragschiene 14 ist außerdem ein Handgriff 44 starr angeordnet,
der sich senkrecht von der Tragschiene in der Ebene der Werkzeugkörper 1
0, 12 von dieser wegerstreckt. Auch dieser Handgriff ist durch ein Blechformteil gebildet,
das im Querschnitt U-förmig ist, wobei dessen U-Schenkel 46,48 von der Lagerwelle
42 durchdrungen sind. Die U-Schenkel sind mit der Tragschiene formschlüssig verpresst.
Sie können darüber hinaus bereichsweise mit dieser verschweißt sein..
[0022] 5o bezeichnet als Ganzes eine Verstellvorrichtung zum Verschwenken des Werkzeugkörpers
12. Diese ist durch ein manuell betätigbares Hebelgetriebe gebildet, das einen Hebelgriff
52 aufweist, der Bestandteil eines Kniehebels ist, dessen Hebel mit 54 und 56 und
dessen Kniegelenk mit 58 bezeichnet sind. Mit dem Hebelgriff 52 ist der Kniehebel
zu handhaben. 6o bezeichnet einen an sich bekannten Auslöse- . hebel, der bei 62 am
Hebelgriff angelenkt ist und eine Auslösenocke 64 aufweist, um zum Lösen des Werkzeuges
das Kniegelenk 58 aus einer Todpunktstellung herausdrücken zu können.
[0023] Der Hebelgriff 52 ist bei 66 am Werkzeugkörper 12 angelenkt. 68 bezeichnet eine Zugfeder,
die zwischen den Anlenkpunkten 42, 66 des Werkzeugkörpers 12 und am Handgriff 44 bei
7o.verankert ist. Diese Zugfeder versucht, den Werkzeugkörper 12 relativ zum Handgriff
44 ständig in einer Stellung zu halten, die notwendig ist, um ein zwischen den Werkzeugkörpern
1
0,12 eingebrachtes Werkstück freizugeben.
[0024] Der einen Tragschenkel bildende Werkzeugkörper 12 trägt an seiner dem Werkzeugkörper
1o zugekehrten Seite eine ebene Werkstückauflageplatte 72, deren Werkstückauflagefläche
sich in einer zur Tragschiene 1-4 senkrechten Ebene befindet. Nach hinten zu verbreitert
sich diese Platte und an diesem verbreiterten Teil sind in deren Werkstückauflagefläche
zwei Paare von Einstecklöchern 74,76 vorgesehen, die in zueinander senkrechten Ebenen
c-c und d-d liegen, die ihrerseits unter jeweils 45
0 zu der Ebene angeordnet sind, in welcher sich die Werkzeugkörper und der Handgriff
befinden. In die paarweise vorgesehenen Einstecklöcher ist eine in Figur 4 gezeigte
quaderförmige Anschlagleiste 78 mit entsprechenden Einsteckzapfen 8
0,82 einsteckbar. Es lassen sich somit zu bearbeitende Werkstücke beispielsweise zum
Gehrungsschneiden unter 45° zur Schnittebene e-e im Werkzeugkörper 12 festlegen.
[0025] Der Werkzeugkörper 1o weist an seinem freien Endstück eine dem Werkzeugkörper 12
zugerichtete Schneidkante 84 auf, die an eine Schneidklinge 86 angeformt ist, die
ihrerseits, wie aus Figur 3 ersichtlich-ist, zwischen zwei am Führungsstück 16 vorgesehenen
Klemmbacken 88,9o mittels einer Spannschraube 92 auswechselbar gehalten ist.
[0026] Die Schneidkante befindet sich in der Trennebene e-e, wobei ihr in der Werkstückauflageplatte
72 eine sich über deren Länge erstreckende schlitzförmige Aussparung 93 zugeordnet
ist, um eine Berührung der Schneidkante 84 mit der Platte 72 zu vermeiden.
[0027] Der Werkzeugkörper 1o steht unter dem Einfluß eines Kraftspeichers, der versucht,
diesen auf der Tragschiene 14 ständig in Richtung des Werkzeugkörpers 12 zu verschieben.
Dieser Kraftspeicher ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel durch eine Zugfeder,
vorzugsweise in Form eines Gummistranges 94, gebildet, der an einem, an der Vorderseite
des Führungsstückes 16 vorgesehenen Stift 96 verankert und ungefähr parallel zur Tragschiene
gemäß Figur 1 nach unten bis zu einem in den Lagerschenkeln 38, 4o des Werkzeugkörpers
12 gehaltenen Umlenkstift 98 und von dort, durch die Lagerschenkel hindurch, gemäß
Figur 1 schräg nach oben und hinten bis zu einem in den U-Schenkeln 46, 48 des Randgriffes
gehaltenen Verankerungsstift 1oo geführt ist.
[0028] Die Funktion des als Schere ausgebildeten Werkzeuges ist folgende:
[0029] Es sei angenommen, daß beispielsweise ein mehradriges isoliertes Kabel durchtrennt
werden soll. Hierzu ist der die Klinge tragende Werkzeugkörper 1o gegen die Wirkung
der Zugkraft des Gummistranges 94 entlang der Tragschiene 14 gemäß Figur 1 nach oben
zu verschieben und das Kabel auf die Werkstückauflageplatte 72 des Werkzeugkörpers
1o aufzulegen. Unter der Kraftwirkung des Gummistranges 94 wird der Werkzeugkörper
1o in Richtung Kabelmantel verschoben, bis die Schneidkante 84 an diesem anliegt.
Danach kann das Abscheren beginnen, in dem der Hebelgriff 52 relativ zum Handgriff
44 verschwenkt und dadurch der Werkzeugkörper 12 in Richtung Werkzeugkörper 10, entsprechend
der angegebenen Pfeilrichtung
/verschwenkt wird. Dadurch wird auf den Werkzeugkörper 1o ein Druck ausgeübt, der dazu
führt, daß dieser an der Tragschiene 14 verkantet und ein Widerlager bildet, so daß
die Schneidkante 84 in den zu durchtrennenden Kabelmantel entsprechend dem Betrag,
um den der Werkzeugkörper 12 verschwenkt wird, eindringt.
[0030] Ist dieser erste Teilschnitt ausgeführt, wird der Werkzeugkörper 12 wieder in die
entgegengesetzte Richtung in seine Ausgangslage zurückgeschwenkt, wobei durch den
Gummistrang 94 nunmehr der Werkzeugkörper 1o um den Betrag, um welchen die Werkstückauflageplatte
72 zurückgestellt wird, . in Richtung Werkzeugkörper 12 nachgestellt wird. Dies bedeutet,
daß die beiden Werkzeugkörper ihre Relativstellung zum Kabel beim Zurückschwenken
des Werkzeugkörpers 12 in seine Ausgangslage unverändert beibehalten.
[0031] Sollte die durch den Gummistrang 94 zu initiierende Nachstellbewegung des Werkzeugkörpers
1o aufgrund dessen Verkantung an der Tragschiene gehemmt sein, so kann mit dem Daumen
das Ansatzstück 36 des Werkzeugkörpers 1
0 leicht angehoben und dieser dadurch an der Tragschiene gelöst werden.
[0032] Beim wiederholten Betätigen der Verstellvorrichtung 5o wird dann erneut ein Teilschnitt
in der beschriebenen Weise durchgeführt, so daß auch Gegenstände relativ großen Durchmessers
sukzessive ohne allzu großen Kraftaufwand durchtrennt werden können, indem nacheinander
Schnitte gleicher Tiefe ausgeführt werden und sich hierbei die Schneidklinge 86 immer
tiefer in das Werkstück einarbeitet.
[0033] Die Figuren 5 und 6 zeigen ein als Lochstanze dienendes Werkzeug zum Lochen elastischer
Werkstoffe, wie Gummi oder Schaumstoffe, auch mit extremen Dicken. Hierzu ist der
Werkzeugkörper 1o an seinem freien Ende mit einem in diesem vorzugsweise auswechselbar
angeordneten, zylindrischen Lochstempel 108 ausgestattet, der in eine am Werkzeugkörper
12 vorgesehene zylindrische Hülse lo7 einzutauchen vermag. Letztere ist in einer Aufnahmebohrung
112 des Werkzeugkörpers angeordnet. Figur 6 zeigt die Anordnung des Lochstempels 108
an einem Einsatzstück 114, das im Werkzeugkörper 1o auswechselbar angeordnet ist.
Alternativ hierzu könnte auch lediglich ein Hohlstempel 107 am Werkzeugkörper 12 vorgesehen
sein.
[0034] Die Figuren 7 und 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines Werkzeuges, das zum Eintreiben
von Zylinderstiften 116 in Bohrungen von Werkstücken 118 umgerüstet oder ausgelegt
ist. In diesem Falle befindet sich im Werkzeugkörper 1.2 eine Stifteinsteckbohrung
12o, deren Tiefe gering ist, während im Werkzeugkörper 1o fluchtend zu dieser Bohrung
eine Stiftaufnahmebohrung 122 vorgesehen ist, die entsprechend tief ist. ,
[0035] Bei der Schere gemäß Figur 9 und 1o ist an beiden Werkzeugkörpern je eine Schneidklinge
13o bzw. 132 vorzugsweise auswechselbar derart befestigt, daß sich deren Schneidkanten
134 und 136 beim Schließen der Schere unmittelbar aneinander vorbeibewegen. Die Schneidklinge
132 bzw. der Tragarm des Werkzeugkörpers 12 gemäß Figur 1 kann hierbei auch relativ
weit nach unten gezogen sein, so daß die Schneidkante 136 bzw. die Werkstückauflagefläche
lo2 so weit unter die Lagerung des betreffenden Werkzeugkörpers gelangt, daß beispielsweise
kontinuierliche Trennschnitte in eine strichpunktiert angedeutete Blechplatine lo6
eingebracht werden können.
[0036] Es ist klar, daß die Werkzeugkörper so ausgebildet sein können, daß die beschriebenen
Arbeiten mit Hilfe des Werkzeuges wahlweise durchgeführt werden können.
[0037] Es ist außerdem einleuchtend, daß die Anordnung eines Bearbeitungswerkzeuges u. U.
besondere Vorteile bietet, wenn es an dem durch die Verstellvorrichtung betätigbaren
Werkzeugkörper 12 vorgesehen ist.
[0038] Die Anordnung eines Bearbeitungswerkzeuges am Werkzeugkörper 1o bietet hingegen die
Möglichkeit eines kurzfristig durchführbaren Werkzeugwechsels, in dem sich der Werkzeugkörper
gegen einen mit einem anderen Bearbeitungswerkzeug bestückten Werkzeugkörper austauschen
läßt.
1. Werkzeug mit einer Tragschiene und zwei zum Erfassen eines Werkstücks vorgesehenen
Werkzeugbacken, die zusammen mit der Tragschiene in einer gemeinsamen Ebene liegen
und von denen eine erste mittels einer Führungsöffnung längs der Tragschiene verschiebbar
und an letzterer durch Verkanten festlegbar ist, während die zweite Werkzeugbacke
mittels einer Betätigungsvorrichtung im Wechsel auf die erste Werkzeugbacke zu vor-
und zurückbewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum sukzessiven Bearbeiten von
Werkstücken in aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten mindestens eine der Werkzeugbacken
mit einem Bearbeitungselement versehen ist und an der ersten Werkzeugbacke angreifende,
selbsttätige Nachstellmittel zum Verschieben der ersten Werkzeugbacke in Richtung
auf die zweite Werkzeugbacke beim Rückhub der letzteren vorgesehen sind.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Tragschiene (14) ein
sich von dieser in Querrichtung wegerstreckender Handgriff (44) angeordnet ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (44) in der
Ebene der Werkzeugkörper (10, 12) angeordnet ist.
4. Werkzeug nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Werkzeugkörper
(10,12) jeweils einen Tragschenkel aufweisen, an denen im radialen Abstand von der
Tragschiene (14) eine Backe vorgesehen ist, von denen zumindest eine eine ebene Werkstückanlagefläche
besitzt, die sich in einer zur Verstellrichtung des auf der Tragschiene (14) verschiebbar
angeordneten Tragschenkels (10) senkrechten Ebene befindet. ,
5. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Kraftspeicher
(94), der ständig versucht, den entlang der Tragschiene (14) verschiebbaren Werkzeugkörper
(10) in Richtung des anderen Werkzeugkörpers (12) zu verschieben.
6. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftspeicher durch eine
insbesondere als Gummistrang (94) ausgebildete Zugfeder gebildet ist.
7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugfeder (94) sich mit
einem Teilstück im wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Tragschiene (14) erstreckt
und im Abstand hinter einem Umlenkpunkt (98) insbesondere am Handgriff (44) verankert
ist, wobei der Umlenkpunkt (98) an einer Stelle vorgesehen ist, die sich bei aneinander
anliegenden Backen der Werkzeugkörper (10, 12) im Abstand von dem an der Tragschiene
(14) verschiebbar angeordneten Werkzeugkörper (10) befindet.
8. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verstellvorrichtung (5o) druckmediumbetätigt ist.
9. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
durch die Verstellvorrichtung betätigbare Werkzeugkörper an der Tragschiene hin- und
herverschiebbar angeordnet ist.
10. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch die Verstellvorrichtung (5o) betätigbare Werkzeugkörper (12) um eine
Schwenkachse (42) verschwenkbar angeordnet ist, die an der sich senkrecht zur Schwenkachse
und parallel zur Schwenkebene des Werkzeugkörpers erstreckenden Tragschiene (14) vorgesehen
ist.
11. Werkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der verschwenkbare Tragschenkel (12) mit zwei seitlichen
Lagerschenkeln (38,4o) auf den aus der Tragschiene (14) seitlich herausragenden Endstücken
der Schwenkachse (42) gelagert ist und ein Teilstück eines Hebelgriffes (52) von zwei
relativ zueinander verschwenkbaren Hebelgriffen bildet, das seinerseits einen Teil
eines Kniehebels bildet, wobei am anderen Hebelgriff (44) die Tragschiene (14) fest
angeordnet ist.
12. Werkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugfeder (94) sich
mit ihrem im wesentlichen parallel zur Tragschiene (14) erstreckenden Teilstück zwischen
die Lagerschenkel (38,4o) des verschwenkbaren Tragschenkels (12) hineinerstreckt und
zwischen diesen umgelenkt ist.
13. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
entlang der Tragschiene (14) verschiebbare Werkzeugkörper (10) ein sich in entgegengesetzter Richtung zu dessen zur Halterung eines Werkstückes
dienendem Teilstück erstreckendes Ansatzstück (36) zu seiner Handhabung aufweist.
14. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in
Führungsrichtung des verschiebbaren Werkzeugkörpers (10) gesehen, der Abstand der aneinander gegenüberliegenden Kanten (24,26) der Tragschiene
(14) verkantbaren Querkanten (3o,32) des Führungsstückes (16) dieses Werkzeugkörpers
(10) kleiner ist, als derjenige der anderen, die Führungsflächen (2o,22) des Führungsstückes
(16) begrenzenden Querkanten (28,34), wobei die auf Seiten des durch die Werkzeugkörper
(10,12) gebildeten Werkzeugmauls vorhandene verkantbare Querkante (30) vom benachbarten
Werkzeugkörper (12) den größeren Abstand hat.
15. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Backe des Werkzeugkörpers (10), der demjenigen mit der ebenen Werkstückanlagefläche gegenüberliegt, ein Lochstempel
(108), insbesondere in Form einer im Querschnitt kreiszylindrischen Hülse, angeordnet
ist.
16. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Backen beider Werkzeugkörper (10,12) an ihren einander zugekehrten Flachseiten jeweils eine zylindrische Ausnehmung
(12o,122) aufweisen, die zueinander fluchten, wobei die eine Ausnehmung (120) ein
Einsteckloch für einen in ein Werkstück (118) einzutreibenden Stift (116) bildet.
17. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Backe mindestens des einen, insbesondere an der Tragschiene (14) verschiebbar
geführten Werkzeugkörpers (10) durch eine Schneidkante (84) gebildet ist.
18. Werkzeug nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidkante (84) an
der eine ebene Werkstückanlagefläche aufweisenden Backe des anderen Werkzeugkörpers
(12) ein Einsatz aus verhältnismäßig weichem Material oder in dieser eine Aussparung
(93) zugeordnet ist.
19. Werkzeug nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die ebene Werkstückanlagefläche
Bohrungen (74,76) enthält, in welchen eine Werkstückanschlagleiste (78) vorzugsweise
unter mehreren Winkeln zur Schneidebene (e-e) festlegbar ist.
20. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche 16 -18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidkante (84) Teil einer Schneidklinge (86) ist, die am Werkzeugkörper
(10) auswechselbar angeordnet ist.