[0001] Die Erfindung betrifft ein Bildempfangselement für die Herstellung farbfotografischer
Bilder nach dem Farbdiffusionsübertragungsverfahren, wobei für die Erzeugung des Farbbildes
insbesondere nachmetallisierbare diffundierende Farbstoffe zur Anwendung gelangen.
Als Metallisierungsmittel dienen erfindungsgemäß in der Bildempfangsschicht enthaltene
Nickelkomplexe von Diazabicyclooctanderivaten und deren teilquaternierten Umsetzungsprodukten
mit Alkylierungsmitteln.
[0002] In Bildempfangsschichten für das fotografische Farbdiffusionsübertragungsverfahren
ist die Verwendung von mehrwertigen, insbesondere komplexbildenden Metallkationen
von besonderem Interesse. Bekanntlich wird bei dem besonders für die Colorsofortbildfotografie
wichtigen Farbdiffusionsübertragungsverfahren ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial
mit mehreren Silberhalogenidemulsionsschichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit
und diesen zugeordneten farbgebenden Verbindungen verwendet. Als farbgebende Verbindungen
kommen beispielsweise sogenannte Entwicklerfarbstoffe in Frage, wobei es sich um originär
diffusionsfähige Verbindungen mit einem chromophoren Rest handelt und einer Entwicklerfunktion,
durch die die Verbindungen bei der Entwicklung bildmäßig immobilisiert werden, oder
auch nicht-diffundierende farbgebende Verbindungen mit einem chromophoren Rest, der
bei Entwicklung bildmäßig als diffundierender Farbstoff oder Farbstoffvorläufer in
Freiheit gesetzt wird. Sofern der chromophore Rest der Entwicklerfarbstoffe oder der
nicht-diffundierenden farbgebenden Verbindungen besondere Substituenten enthält, die
als Liganden zur Komplexbildung mit mehrwertigen Metallkationen geeignet sind, besteht
die Möglichkeit, die Komplexbildung zur Verbesserung der Lichtstabilität, zur Beeinflussung
des Farbtones sowie zur Fixierung der in die Bildempfangsschicht übertragenen Bildfarbstoffe
auszunutzen. Zweckmäßigerweise wird die Komplexierung erst nach erfolgtem Farbübertrag
durchgeführt, wozu entweder das Bildempfangsmaterial mit einer Lösung der komplexbildenden
mehrwertigen Metallkationen, z.B. in Form einer Lösung der entsprechenden Salze, behandelt
wird oder dadurch, daß die mehrwertigen Metallkationen in eine oder mehrere Schichten
des Bildempfangsmaterials eingelagert werden, so daß sie sofort während des Entwicklungsvorganges
mit den eindiffundierenden Farbstoffen unter Komplexbildung reagieren können.
[0003] In Research Disclosure Nr. 18534 (September 1979) sind Polymere mit einem Gehalt
an komplex gebundenen mehrwertigen Metallkationen und deren Verwendung in
Bildempfangsschichten von farbfotografischen Materialien für das Farbdiffusionsübertragungsverfahren
beschrieben. Die Aufnahmekapazität der dort erwähnten Polymerisate für mehrwertige
Metallkationen ist jedoch begrenzt.
[0004] Aus EP-A 0 009 411 ist es bekannt, daß als Metallisierungsmittel für nachkomplexierbare
Bildfarbstoffe die kationischen Nickel- oder Kupferkomplexe von Polyvinylpyridin oder
Polyvinylimidazol verwendet werden können. Diese Komplexe weisen zwar bei neutralem
pH nur wenig -Eigenfärbung auf, sie nehmen aber beim pH-Wert eines alkalischen Verarbeitungsmediums
rasch eine rötlichgelbe Färbung an, die nur sehr langsam - in der Regel über Tage
- wieder abgebaut wird und das Bild während dieser Zeit unansehnlich macht. Zudem
beeinflußt der Anteil an koordinierten heteroaromatisch gebundenen N-Atomen, der am
Farbstoff-Metallkomplex noch gebunden bleibt, die Nuance des Bildtones, insbesondere
bei den blaugrünen Farbstoffkomplexen, in nachteiliger Weise. In den meisten Fällen
kommt es zu einer unerwünschten Kurzverschiebung der Absorptionsbande, durch die der
Farbton nach blau verschoben wird.
[0005] Aus der genannten europäischen Patentanmeldung ist weiterhin bekannt, daß als Metallisierungsmittel
Metallkomplexe von Polymeren mit Iminodiessigsäureeinheiten verwendet werden können.
Diese Metallisierungsmittel sind nur bei optimaler Stöchiometrie kationisch einzustellen
und bedürfen daher zusätzlicher kationischer Zentren am Polymergerüst, um den anionischen
Bildfarbstoff festzuhalten. Das System wird dadurch polymer- . chemisch schwer zu
handhaben und - insbesondere im Fall von Latexpolymeren - agglomerationsanfällig.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Metallisierungsmittel anzugeben, das auf besonders
einfache Weise in eine Schicht eines Bildempfangselementes für farbfotografische Bilder
nach dem Diffusionsverfahren eingebracht werden kann, das Metallionen, im speziellen
Fall Nickel-II oder Zink in diffusionsfester Form festhält, selbst kationischen Charakter
besitzt und daher mit einem kationischen Beizmittel nicht in Reaktion tritt und keinerlei
Nachteile für das entstehende Bild, insbesondere keine Eigenfärbung, besitzt.
[0007] Es wurde gefunden, daß Metallisierungsmittel, die den geschilderten Ansprüchen genügen,
auf besonders einfache Weise hergestellt werden können, wenn man Diazabicyclooctane
oder Quaternierungsprodukte davon, die noch freie (nicht quaternierte) tertiäre Aminogruppen
enthalten, mit Nickel-II-Ionen oder Zink-Ionen zur Reaktion bringt.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist ein Bildempfangselement für das Farbdiffusionsverfahren,
bestehend aus einer auf einem Schichtträger angeordneten Schicht, die durch diffundierende
anionische Bildfarbstoffe anfärbbar ist und Metallisierungsmittel für komplexierbare
Farbstoffe enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die anfärbbare Schicht Nickelkomplexe
oder Zinkkomplexe von Verbindungen einer der Formeln I und II enthält:

worin bedeuten
R1 einen n-wertigen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, der gegebenenfalls carbocyclische
oder heterocyclische Gruppen, Carbonylgruppen, Sulfonylgruppen und/oder Heteroatome
(O,S,N) als Zwischenglieder enthält,
R2,R3 Wasserstoff oder Alkyl,
A ein Anion,
n eine Zahl von 1 bis 5.
[0009] Die in dem durch R
1 dargestellten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest als Zwischenglieder vorhandenen
carbocyclischen Gruppen können aromatische Gruppen, z.B. Benzolringe oder cycloaliphatische
Gruppen, z.B. Cyclopentan- oder Cyclohexanringe sein. Beispiele für heterocyclische
Gruppen sind insbesondere Diazinringe, z.B. Piperazin, Triazinringe, z.B. Hexahydro-s-triazin
oder Diazobicycloalkanringe, z.B.
[0010] 2-fach quaterniertes Diazabicyclo-[2,2,2]-octan.
[0011] Der aliphatische Teil des mit R
1 bezeichneten Restes sowie die darin als Zwischenglieder enthaltenen carbocyclischen
und heterocyclischen Gruppen können substituiert sein, z.B. durch Alkyl, insbesondere
Methyl oder Alkoxy wie Methoxy. Die in dem Rest R
1 vorhandenen N-Atome tragen an ihrer dritten Bindung ein Wasserstoffatom oder sind
durch Alkyl oder Acyl substituiert wobei Acyl sich insbesondere ableitet von aliphatischen
Carbonsäuren. Die als Zwischenglieder vorhandenen N-Atome können somit als Amin oder
Amid (Imid) vorliegen, wobei mindestens 2 der an das gleiche N-Atom unmittelbar gebundenen
Reste von Wasserstoff verschieden sind. Die N-Atome können gegebenenfalls auch in
quaternierter Form vorliegen.
[0012] Für n ≧ 3 weist R
1 Verzweigungsstellen auf, über die weitere Alkylierungsfunktionen gebunden sind, zum
Beispiel an einem C-Atom im aliphatischen Teil von
R1 oder an einem als Zwischenglied vorhandenen N-Atom oder an einer als Zwischenglied
vorhandenen cyclischen Gruppe.
[0013] Die durch
R2 und R 3 dargestellten Alkylreste weisen insbesondere bis zu 3 C-Atomen auf.
[0014] Das durch A
e dargestellte Anion ist anorganischer oder organischer Natur und kann in Form eines
selbständigen Anions vorliegen oder aber auch in Form einer anionischen Gruppe, die
an einen organischen Rest, z.B. an ein Polymergerüst, gebunden ist. Bei mehrwertigen
Anionen bedeutet A
e den zur Elektroneutralisierung der positiven Ammoniumgruppe erforderlichen äquivalenten
Anteil eines Anions.
[0015] Das als Ausgangsmaterial für die erfindungsgemäßen Metallisierungsmittel dienende
Diazabicyclooctan kann substituiert sein. Solche Diazabicyclooctane können durch Umsetzung
der entprechend substituierten Piperazine mit 1,2-Alkylenbromiden hergestellt werden.
In diesem Zusammenhang ist zu verweisen auf:
1. Belova, Davidenkov und Medved, Khimiya i Tekhnol. Poliurethanov 1977, 51-58
2. US 4 092 316
3. Jakhontov Mrachkovskaja, Khim. Geterotsikl. Soedin. 1976, (6) 723-738.
[0016] Besonders geeignet ist das unsubstituierte Diazabicyclo-[2,2,2]-octan (DABCO) .
[0017] Das zur Quaternierung des Diazabicyclooctans eingesetzte Quaternierungsmittel enthält
bis zu 5 alkylierende Gruppen und kann aufgrund seiner Molekülgröße oder aufgrund
der Anwesenheit längerkettiger Kohlenwasserstoffreste in Substituenten gegebenenfalls
Ballastcharakter aufweisen.
[0018] Für die Zwecke der Erfindung werden, wenn überhaupt die Verwendung von teilquaternierten
Metallisierungsmitteln vorgesehen ist, die Umsetzungsprodukte von Diazabicyclooctanen
mit bifunktionellen Quaternierungsmitteln bevorzugt. Bei ihrer Verwendung entstehen
durch die Reaktion mit Nickelionen durchgehend kationische Polymerkomplexketten, die
aufgrund der höheren Koordinationszahl des Nickelions über die Nickelionen vernetzt
sind und daher keine Löslichkeit in wäßrigen oder organischen Medien zeigen. Je nach
dem gewählten Molverhältnis zwischen Diazabicyclooctan und Alkylierungsmittel erhält
man Produkte, die in der Kette nicht komplexierende Bisquartärsalzeinheiten enthalten
und durch Formel II beschrieben werden können, wenn
n = 2 und
R1 einen Rest der Formel III bedeutet

worin
R2,R3 stehen für Wasserstoff oder Alkyl,
R4 steht für -R5(-Z-R5)n"-,
R5 steht für Alkylen mit 1 bis 6 C-Atomen,
Z steht für ein Zwischenglied bestehend aus einer oder einer Kombination mehrerer
der folgenden zweiwertigen Gruppen: -O-, -CO-, -SO2-, -NR-(R = H oder Alkyl), Alkylen mit 1 bis 6 C-Atomen, Arylen und

und
A ein Anion,
n' eine Zahl von 0 bis 4 und
n" 0 oder 1 bedeuten.
[0019] Damit ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Metallionenangebot und beizfähigen kationischen
Gruppen erzielt wird, wird der Zahlenindex n' bevorzugt auf Werte unter 4 begrenzt.
Das Molverhältnis Diazabicyclooctan/bifunktionelles Alkylierungsmittel soll also nicht
unter den Zahlenwert 1,2 absinken.
[0020] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kommen Salze des unsubstituierten
Diazabicyclo-/2,2,2/octans mit polymeren Carbonsäuren, bevorzugt in Form wasserlöslicher
Mono- oder Copolymerer von Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Maleinsäure,
Itaconsäure, als nickelbindende und nickelabgebende Bestandteile der Bildempfangsschicht
zur Anwendung.
[0021] In einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung werden Salze des unsubstituierten
Diazabicyclooctans mit sogenannten vernetzten carboxylgruppenhaltigen Latices als
reversibel nickelbindender Systembestandteil vorgeschlagen. In Bezug auf die vernetzten
carboxylgruppenhaltigen Latices ist auf DE-A 30 02 287 zu verweisen.
[0022] Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die erfindungsgemäßen Metallisierungsmittel
im Bildempfangselement selbst gebildet werden, wenn die einzelnen Komponenten des
Bildempfangselementes miteinander in Kontakt gebracht werden. Dies erfolgt am günstigsten
beim Beguß.
[0023] So genügt es z.B., eine ein kationisches Beizmittel sowie Nickel-II-Ionen oder Zink-Ionen
enthaltende Bildempfangsschicht mit einer Gießlösung zu überziehen, die ein Diazabicyclooctan
der Formel I oder eine Verbindung der Formel II enthält. Die Bildung des unlöslichen
Komplexes durch Diffusion erfolgt dabei augenblicklich und vollständig.
[0024] Nachteile für ein mit dem Bildempfangselement in Kontakt befindliches lichtempfindliches
Element eines farbfotografischen Mehrschichtenverbandes sind dabei wegen der raschen
und vollständigen Bildung eines kationischen und unlöslichen polymeren Zink- oder
Nickelkomplexes nicht in Kauf zu nehmen.
[0025] Die Eigenfärbung der erfindungsgemäß verwendeten Nickelkomplexe ist so gering, daß
eine Verschlechterung der
Bildweißen an den Bildteilen des Bildempfangselementes die keinen Farbstoff aufnehmen,
nicht befürchtet zu werden braucht.
[0026] Die Zinkkomplexe sind von vorneherein farblos.
[0027] Die Lichtechtheit des gebeizten und metallisierten Farbstoffes wird gegenüber vergleichbaren
Bildempfangselementen, die die Metallisierungsmittel gemäß der Erfindung nicht enthalten,
in vielen Fällen deutlich verbessert.
[0028] Die erfindungsgemäßen Metallisierungsmittel weisen zwar selbst die Wirkung eines
kationischen Beizmittels auf, sind jedoch erst in Kombination mit kationischen Beizmitteln
üblicher Art optimal wirksam.
[0029] bei der kombinierten Verwendung von nichtmetallisierten oder nichtmetallisierbaren
Farbstoffen mit metallisierbaren Farbstoffen eignen sich besonders die in DE-A 2 631
521 genannten kationischen, Glycidylgruppen enthaltenden, Polyurethane als Beizmittel,
weil sie in den meisten Fällen die Nuance der gebeizten Farbstoffe durch Aufsteilung
der Bandenflanken günstig beeinflussen.
[0030] Die Verwendung von Diazabicyclooctanen oder deren Derivate als reversibel metallbindende
Bestandteile eines Bildempfangselementes ist nicht auf Nickel-II als Metallion beschränkt.
Praktisch alle Schwermetallionen oder übergangsmetallionen können, sofern sie nicht
durch das Diazabicyclooctanderivat reduziert werden, auf diese Weise festgehalten
werden. Eine Ausnahme stellt Kupfer-II dar, das durch die Reaktion mit dem Diazabicyclooctanderivat
mehr oder weniger rasch zu mißfarbigen dunklen Verbindungen unbekannter Struktur umgesetzt
wird. Ähnlich verhält sich Palladium.
[0031] Die Herstellung der teilquaternierten Diazabicyclooctanderivate der Formel II erfolgt
nach grundsätzlich bekannten Methoden durch Umsetzung eines n-funktionellen Alkylierungsmittels
R
1-(X)
n (X bedeutet quaternierende Alkylierungsfunktion) mit einem überschuß an Diazabicyclooctan.
Typische Alkylierungsmittel sind:
Sulfonsäureester von ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder von deren Oxethylierungsprodukten,
α-Halogenalkancarbonsäureamide von primären oder sekundären Di-, Tri- oder Tetraminen,
[0032] Chlormethylderivate von aromatischen Verbindungen, insbesondere von Phenolethern
bifunktioneller Alkohole.
[0033] Als Beispiele für n-funktionelle Alkylierungsmittel werden nachstehend angegeben:
2,2'-Dichlordiethylether
1,4-Bischloracetylpiperazin
1,4,7-Tris-chloracetyl-1,4,7-triazaheptan
1,4-Bis-chlormethylbenzol
1,2-Bis-chlormethylbenzol
4,4'-Bis-chlormethyl-diphenylether
4,4'-Bis-chloracet-amino-diphenylmethan
1,4-Bis-chloracetamino-butan
1,6-Bis-chloracetaminohexan

1,4-Bis-2-brompropionyl-butan
Triethylenglykol-bis-tosylat
Trimethylolpropan-tris-tosylat
Pentaerythrit-tetrabromid
[0034] Typische Alkylierungsmittel sind weiterhin die als Härtungsmittel für fotografische
Schichten bekannten Bis- oder Polyvinylsulfonverbindungen, Bis- oder Polyacryloylverbindungen,
z.B. Trisacryloylhexahydro-s-triazin, Bisvinylsulfonamid, Bis-vinylsulfonylmethylether,
sowie folgende Verbindungen

[0035] Anstelle der ungesättigten Verbindungen können auch die entsprechenden Sulfato- oder
Chlorverbindungen verwendet werden, z.B.

[0036] Letzere setzen sich mit der Diazabicyclooctanverbindung ohne Zusatz von Säure um.
[0037] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Bildempfangselemente kann in gleicher Weise
in sogenannten integralen Aufzeichnungsmaterialien erfolgen, bei denen Bildempfangselement
und Bilderzeugungselement nur durch lichtundurchlässige Schichten oder Schichtverbände
getrennt sind, wie auch in Bildempfangselementen, die sich mit dem Bilderzeugungselement
nur in einem mittelbaren Kontakt oder nur zeitweise in Kontakt befinden und bei denen
die Bildfarbstoffe, z.B. durch einen Pasten- oder Flüssigkeitsfilm, hindurchdiffundieren
müssen, bevor sie in der Bildempfangsschicht festgelegt werden.
[0038] Nachstehend werden einige Anwendungsmöglichkeiten beispielhaft beschrieben:
Beispiel 1: Bildempfangsblatt gemäß Erfindung
[0039] Auf einen polyethylenkaschierten Papierträger werden nacheinander folgende Mengenangaben
pro m
2 2 Schichten aufgetragen.
[0040] Schicht 1 4 g eines kationischen Polyurethans gemäß Beispiel 3 aus der DE-A 26 31
521, 5 g Gelatine, 1,5 g Nickelacetat und 0,03 g Saponin
[0041] Schicht 2 1 g Diazabicyclooctan (DABCO) 2 g Gelatine und 0,02 g Saponin
[0042] Schicht 3 0,1 g Gelatine und 0,2 g eines Soforthärtungsmittels der Struktur

Beispiel 2: Bildempfangsblatt gemäß Erfindung
[0043] Auf einen polyethylenkaschierten Papierträger werden nacheinander 2 Schichten aufgetragen
(Mengenangaben pro m
z).
[0044] Schicht 1 1 g Diazabicyclo[2,2,2]octan, 2 g Gelatine und 0,015 g Saponin sowie 0,03
Trisacryloylhexahydro-s-triazin
[0045] Schicht 2 4 g kationisches Polyurethan gemäß Beispiel 3 der DE-A 26 31 521, 5 g Gelatine,
1,5 g
[0046] Nickelacetat und 0,06 g Trisacryloylhexaheydrotriazin sowie 0,05 g Saponin.
[0047] Beispiel 3: Bildempfangsblatt gemäß Erfindung:
Man verfährt wie in Beispiel 1, doch ist Schicht wie folgt zusammengesetzt: 1,7 g
eines Quaternierungsproduktes, das durch Umsetzung von Diazabicyclo[2,2,2]octan mit
2,2'-Dichlordiethylether im Molverhältnis 3:2 hergestellt wurde und annähernd durch
die nachstehende Formel wiedergegeben wird:

weiterhin 2 g Gelatine, 0,02 g Saponin und 0,1 g Tris-acryloylhexahydro-s-triazin.
[0048] Beispiel 4: Vergleichsmaterial nach EP-A 0 004 911:
enthält pro m2 5 g Gelatine, 4 g Polyvinylimidazol, 1,5 g Nickelacetat, 0,04 g Saponin und 0,05
g Trisacryloylhexahydro-s-triazin.
[0049] Beispiel 5: Bildempfangsblatt gemäß Erfindung
[0050] Analog Beispiel 1 wird ein wie folgt zusammengesetztes zweischichtiges Bildempfangsblatt
hergestellt (Mengen pro
m2).
[0051] Schicht 1: 4 g kationisches Polyurethan gem. Beispiel 3 der DE
-A 26 31 521, 5 g Gelatine und 1,2 g Zinkacetat.
[0052] Schicht 2: 1 g Diazoabicyclo[2,2,0]octan, 2 g Gelatine 0,02 g Saponin.
[0053] Schicht 3: 0,1 g Gelatine und 0,25 g Soforthärtungsmittel

Anwendungsbeispiel 1
[0054] Je 1 Streifen der Bildempfangsblätter gemäß Beispiel 1 - 5 wird 2 min in eine 4 %ige
NaOH-Lösung getaucht, Bildungsempfangsblätter 1 - 3 erscheinen danach bei Betrachtung
am Tageslicht schwachbeige, Bildempfangsblatt 4 erscheint deutlich chamois angefärbt,
Bildempfangsblatt 5 ist farblos.
[0055] Nach einem ausschließenden Behandlungsbad mit einem auf pH = 6 eingestellten 3 %igem
Na-Succinatpuffer werden die Bildempfangsblätter 1-3 entfärbt, Bildempfangsblatt 4
behält dagegen eine bräunliche Anfärbung bei und ist für eine Verwendung als Bildempfangsblatt
wenig geeignet.
Anwendungsbeispiel 2
[0056] Je 1 Streifen der Bildempfangsblätter gemäß Beispiel 1-5 wird in eine 0,2 %ige mit
1 % NaOH alkalisch gestellte Lösung folgender Farbstoffe eingetaucht, bis eine Dichte
von 1,5 hinter komplementärfarbigem Filter erreicht ist:
Farbstoff 1

Farbstoff 2

Farbstoff 3

Farbstoff 4

Farbstoff 5

Farbstoff 6

[0057] Weiter werden 6 Streifen eines Bildempfangsblattes 6 gemäß Anwendungsbeispiel 2,
Variante 2 (Filmset D) der DE-A 26 31 521, in die Lösungen der Farbstoffe 1 - 6 in
gleicher Weise eingetaucht, kurz unter fließenden Wasser gespült, 10 s in eine 3 %ige
wäßrige Nickelacetatlösung getaucht.
[0058] Alle Streifen werden mit einer auf pH = 6 gestellten 2 %igen Na-succinatlösung nachbehandelt
und getrocknet.

[0059] Aus den Ergebnissen ist zu entnehmen, daß die Klarheit der Farbüberträge auf den
erfindungsgemäßen Bildempfangstlättern den Farbüberträgern, die durch nachträgliche
Metallisierung ohne Einbau von Metallspendern erzielt werden, nicht nachsteht. Andererseits
kann gezeigt werden (siehe Abb. 1), daß die Verwendung von polymeren Metallspendern,
die dem in EP-A 0 004 911 wiedergegebenen Stand der Technik entsprechen, nicht nur
zu einer allgemeinen Eintrübung des Farbübertrages durch die braungelbe
Eigenfärbung des polymeren Komplexes führt, sondern auch die Lage der.Absorptionsbande
des metallisierten Azofarbstoffes nach kürzeren Wellenlängen verschiebt und dadurch
die Einstellung eines akzeptablen Farbtones, z.B. eines Blaugrüntons erschwert.
[0060] Demgegenüber führt die Verwendung von in der Schicht erzeugten polymeren Komplexen
aus Nickel und DABCO oder nicht ausquaternierten oligomeren DABCO-Quartärsalzen zu
Farbüberträgern, die von unerwünschten Kurzverschiebungen der Hauptabsorptionsbande
nicht beeinträchtigt werden.
Lichtechtheitsprüfungen
[0061] Je 1 Streifen mit Farbüberträgen der Farbstoffe 1, 2, 4 und 5 auf jeweils den Bildempfangsblättern
1, 2, 4 und 6 werden einer Hochintensitätsbelichtung mit einer Xenon-Lampe unterworfen.
Die nach 4,8 x 10
6 Lux-Stunden festgestellten Dichteverluste werden im folgenden dargestellt.
[0062] Dichteverlust bei Farbstoff

[0063] Die Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß die Lichtechtheiten der Farbüberträge durch
die Verwendung der Bildempfangsschichten gemäß der Erfindung verbessert werden können.