(19)
(11) EP 0 058 367 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.08.1982  Patentblatt  1982/34

(21) Anmeldenummer: 82100891.9

(22) Anmeldetag:  08.02.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G03C 5/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB

(30) Priorität: 17.02.1981 DE 3105777

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bergthaller, Peter, Dr.
    D-5000 Köln 80 (DE)
  • Helling, Günter, Dr.
    D-5068 Odenthal-Glöbusch (DE)
  • Strauss, Jürgen, Dr.
    D-5000 Köln 80 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bildempfangselement für das Farbdiffusionsübertragungsverfahren


    (57) Nickelkomplexe von Diazabicyclooctanderivaten der Formel I oder von deren Quaternierungsprodukten der Formel II sind geeignete Metallisierungsmittel für die Bildung metallkomplexierter Bildfarbstoffe in Bildempfangselementen für das Farbdiffusionsübertragunnsverfahren.

    Dabei bedeuten

    R' einen n-wertigen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, der gegebenenfalls carbocyclische oder heterocyclische Gruppen, Carbonylgruppen, Sulfonylgruppen und/oder Heteroatome (0, S, N) als Zwischenglieder enthält,

    R2, R3 Wasserstoff oder Alkyl,

    A6 ein Anion,

    n eine Zahl von 1 bis 5.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Bildempfangselement für die Herstellung farbfotografischer Bilder nach dem Farbdiffusionsübertragungsverfahren, wobei für die Erzeugung des Farbbildes insbesondere nachmetallisierbare diffundierende Farbstoffe zur Anwendung gelangen. Als Metallisierungsmittel dienen erfindungsgemäß in der Bildempfangsschicht enthaltene Nickelkomplexe von Diazabicyclooctanderivaten und deren teilquaternierten Umsetzungsprodukten mit Alkylierungsmitteln.

    [0002] In Bildempfangsschichten für das fotografische Farbdiffusionsübertragungsverfahren ist die Verwendung von mehrwertigen, insbesondere komplexbildenden Metallkationen von besonderem Interesse. Bekanntlich wird bei dem besonders für die Colorsofortbildfotografie wichtigen Farbdiffusionsübertragungsverfahren ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit mehreren Silberhalogenidemulsionsschichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit und diesen zugeordneten farbgebenden Verbindungen verwendet. Als farbgebende Verbindungen kommen beispielsweise sogenannte Entwicklerfarbstoffe in Frage, wobei es sich um originär diffusionsfähige Verbindungen mit einem chromophoren Rest handelt und einer Entwicklerfunktion, durch die die Verbindungen bei der Entwicklung bildmäßig immobilisiert werden, oder auch nicht-diffundierende farbgebende Verbindungen mit einem chromophoren Rest, der bei Entwicklung bildmäßig als diffundierender Farbstoff oder Farbstoffvorläufer in Freiheit gesetzt wird. Sofern der chromophore Rest der Entwicklerfarbstoffe oder der nicht-diffundierenden farbgebenden Verbindungen besondere Substituenten enthält, die als Liganden zur Komplexbildung mit mehrwertigen Metallkationen geeignet sind, besteht die Möglichkeit, die Komplexbildung zur Verbesserung der Lichtstabilität, zur Beeinflussung des Farbtones sowie zur Fixierung der in die Bildempfangsschicht übertragenen Bildfarbstoffe auszunutzen. Zweckmäßigerweise wird die Komplexierung erst nach erfolgtem Farbübertrag durchgeführt, wozu entweder das Bildempfangsmaterial mit einer Lösung der komplexbildenden mehrwertigen Metallkationen, z.B. in Form einer Lösung der entsprechenden Salze, behandelt wird oder dadurch, daß die mehrwertigen Metallkationen in eine oder mehrere Schichten des Bildempfangsmaterials eingelagert werden, so daß sie sofort während des Entwicklungsvorganges mit den eindiffundierenden Farbstoffen unter Komplexbildung reagieren können.

    [0003] In Research Disclosure Nr. 18534 (September 1979) sind Polymere mit einem Gehalt an komplex gebundenen mehrwertigen Metallkationen und deren Verwendung in Bildempfangsschichten von farbfotografischen Materialien für das Farbdiffusionsübertragungsverfahren beschrieben. Die Aufnahmekapazität der dort erwähnten Polymerisate für mehrwertige Metallkationen ist jedoch begrenzt.

    [0004] Aus EP-A 0 009 411 ist es bekannt, daß als Metallisierungsmittel für nachkomplexierbare Bildfarbstoffe die kationischen Nickel- oder Kupferkomplexe von Polyvinylpyridin oder Polyvinylimidazol verwendet werden können. Diese Komplexe weisen zwar bei neutralem pH nur wenig -Eigenfärbung auf, sie nehmen aber beim pH-Wert eines alkalischen Verarbeitungsmediums rasch eine rötlichgelbe Färbung an, die nur sehr langsam - in der Regel über Tage - wieder abgebaut wird und das Bild während dieser Zeit unansehnlich macht. Zudem beeinflußt der Anteil an koordinierten heteroaromatisch gebundenen N-Atomen, der am Farbstoff-Metallkomplex noch gebunden bleibt, die Nuance des Bildtones, insbesondere bei den blaugrünen Farbstoffkomplexen, in nachteiliger Weise. In den meisten Fällen kommt es zu einer unerwünschten Kurzverschiebung der Absorptionsbande, durch die der Farbton nach blau verschoben wird.

    [0005] Aus der genannten europäischen Patentanmeldung ist weiterhin bekannt, daß als Metallisierungsmittel Metallkomplexe von Polymeren mit Iminodiessigsäureeinheiten verwendet werden können. Diese Metallisierungsmittel sind nur bei optimaler Stöchiometrie kationisch einzustellen und bedürfen daher zusätzlicher kationischer Zentren am Polymergerüst, um den anionischen Bildfarbstoff festzuhalten. Das System wird dadurch polymer- . chemisch schwer zu handhaben und - insbesondere im Fall von Latexpolymeren - agglomerationsanfällig.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Metallisierungsmittel anzugeben, das auf besonders einfache Weise in eine Schicht eines Bildempfangselementes für farbfotografische Bilder nach dem Diffusionsverfahren eingebracht werden kann, das Metallionen, im speziellen Fall Nickel-II oder Zink in diffusionsfester Form festhält, selbst kationischen Charakter besitzt und daher mit einem kationischen Beizmittel nicht in Reaktion tritt und keinerlei Nachteile für das entstehende Bild, insbesondere keine Eigenfärbung, besitzt.

    [0007] Es wurde gefunden, daß Metallisierungsmittel, die den geschilderten Ansprüchen genügen, auf besonders einfache Weise hergestellt werden können, wenn man Diazabicyclooctane oder Quaternierungsprodukte davon, die noch freie (nicht quaternierte) tertiäre Aminogruppen enthalten, mit Nickel-II-Ionen oder Zink-Ionen zur Reaktion bringt.

    [0008] Gegenstand der Erfindung ist ein Bildempfangselement für das Farbdiffusionsverfahren, bestehend aus einer auf einem Schichtträger angeordneten Schicht, die durch diffundierende anionische Bildfarbstoffe anfärbbar ist und Metallisierungsmittel für komplexierbare Farbstoffe enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die anfärbbare Schicht Nickelkomplexe oder Zinkkomplexe von Verbindungen einer der Formeln I und II enthält:

    worin bedeuten

    R1 einen n-wertigen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, der gegebenenfalls carbocyclische oder heterocyclische Gruppen, Carbonylgruppen, Sulfonylgruppen und/oder Heteroatome (O,S,N) als Zwischenglieder enthält,

    R2,R3 Wasserstoff oder Alkyl,

    A ein Anion,

    n eine Zahl von 1 bis 5.



    [0009] Die in dem durch R1 dargestellten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest als Zwischenglieder vorhandenen carbocyclischen Gruppen können aromatische Gruppen, z.B. Benzolringe oder cycloaliphatische Gruppen, z.B. Cyclopentan- oder Cyclohexanringe sein. Beispiele für heterocyclische Gruppen sind insbesondere Diazinringe, z.B. Piperazin, Triazinringe, z.B. Hexahydro-s-triazin oder Diazobicycloalkanringe, z.B.

    [0010] 2-fach quaterniertes Diazabicyclo-[2,2,2]-octan.

    [0011] Der aliphatische Teil des mit R1 bezeichneten Restes sowie die darin als Zwischenglieder enthaltenen carbocyclischen und heterocyclischen Gruppen können substituiert sein, z.B. durch Alkyl, insbesondere Methyl oder Alkoxy wie Methoxy. Die in dem Rest R1 vorhandenen N-Atome tragen an ihrer dritten Bindung ein Wasserstoffatom oder sind durch Alkyl oder Acyl substituiert wobei Acyl sich insbesondere ableitet von aliphatischen Carbonsäuren. Die als Zwischenglieder vorhandenen N-Atome können somit als Amin oder Amid (Imid) vorliegen, wobei mindestens 2 der an das gleiche N-Atom unmittelbar gebundenen Reste von Wasserstoff verschieden sind. Die N-Atome können gegebenenfalls auch in quaternierter Form vorliegen.

    [0012] Für n ≧ 3 weist R1 Verzweigungsstellen auf, über die weitere Alkylierungsfunktionen gebunden sind, zum Beispiel an einem C-Atom im aliphatischen Teil von R1 oder an einem als Zwischenglied vorhandenen N-Atom oder an einer als Zwischenglied vorhandenen cyclischen Gruppe.

    [0013] Die durch R2 und R 3 dargestellten Alkylreste weisen insbesondere bis zu 3 C-Atomen auf.

    [0014] Das durch Ae dargestellte Anion ist anorganischer oder organischer Natur und kann in Form eines selbständigen Anions vorliegen oder aber auch in Form einer anionischen Gruppe, die an einen organischen Rest, z.B. an ein Polymergerüst, gebunden ist. Bei mehrwertigen Anionen bedeutet Ae den zur Elektroneutralisierung der positiven Ammoniumgruppe erforderlichen äquivalenten Anteil eines Anions.

    [0015] Das als Ausgangsmaterial für die erfindungsgemäßen Metallisierungsmittel dienende Diazabicyclooctan kann substituiert sein. Solche Diazabicyclooctane können durch Umsetzung der entprechend substituierten Piperazine mit 1,2-Alkylenbromiden hergestellt werden. In diesem Zusammenhang ist zu verweisen auf:

    1. Belova, Davidenkov und Medved, Khimiya i Tekhnol. Poliurethanov 1977, 51-58

    2. US 4 092 316

    3. Jakhontov Mrachkovskaja, Khim. Geterotsikl. Soedin. 1976, (6) 723-738.



    [0016] Besonders geeignet ist das unsubstituierte Diazabicyclo-[2,2,2]-octan (DABCO) .

    [0017] Das zur Quaternierung des Diazabicyclooctans eingesetzte Quaternierungsmittel enthält bis zu 5 alkylierende Gruppen und kann aufgrund seiner Molekülgröße oder aufgrund der Anwesenheit längerkettiger Kohlenwasserstoffreste in Substituenten gegebenenfalls Ballastcharakter aufweisen.

    [0018] Für die Zwecke der Erfindung werden, wenn überhaupt die Verwendung von teilquaternierten Metallisierungsmitteln vorgesehen ist, die Umsetzungsprodukte von Diazabicyclooctanen mit bifunktionellen Quaternierungsmitteln bevorzugt. Bei ihrer Verwendung entstehen durch die Reaktion mit Nickelionen durchgehend kationische Polymerkomplexketten, die aufgrund der höheren Koordinationszahl des Nickelions über die Nickelionen vernetzt sind und daher keine Löslichkeit in wäßrigen oder organischen Medien zeigen. Je nach dem gewählten Molverhältnis zwischen Diazabicyclooctan und Alkylierungsmittel erhält man Produkte, die in der Kette nicht komplexierende Bisquartärsalzeinheiten enthalten und durch Formel II beschrieben werden können, wenn

    n = 2 und

    R1 einen Rest der Formel III bedeutet

    worin

    R2,R3 stehen für Wasserstoff oder Alkyl,

    R4 steht für -R5(-Z-R5)n"-,

    R5 steht für Alkylen mit 1 bis 6 C-Atomen,

    Z steht für ein Zwischenglied bestehend aus einer oder einer Kombination mehrerer der folgenden zweiwertigen Gruppen: -O-, -CO-, -SO2-, -NR-(R = H oder Alkyl), Alkylen mit 1 bis 6 C-Atomen, Arylen und

    und

    A ein Anion,

    n' eine Zahl von 0 bis 4 und

    n" 0 oder 1 bedeuten.



    [0019] Damit ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Metallionenangebot und beizfähigen kationischen Gruppen erzielt wird, wird der Zahlenindex n' bevorzugt auf Werte unter 4 begrenzt. Das Molverhältnis Diazabicyclooctan/bifunktionelles Alkylierungsmittel soll also nicht unter den Zahlenwert 1,2 absinken.

    [0020] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kommen Salze des unsubstituierten Diazabicyclo-/2,2,2/octans mit polymeren Carbonsäuren, bevorzugt in Form wasserlöslicher Mono- oder Copolymerer von Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, als nickelbindende und nickelabgebende Bestandteile der Bildempfangsschicht zur Anwendung.

    [0021] In einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung werden Salze des unsubstituierten Diazabicyclooctans mit sogenannten vernetzten carboxylgruppenhaltigen Latices als reversibel nickelbindender Systembestandteil vorgeschlagen. In Bezug auf die vernetzten carboxylgruppenhaltigen Latices ist auf DE-A 30 02 287 zu verweisen.

    [0022] Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die erfindungsgemäßen Metallisierungsmittel im Bildempfangselement selbst gebildet werden, wenn die einzelnen Komponenten des Bildempfangselementes miteinander in Kontakt gebracht werden. Dies erfolgt am günstigsten beim Beguß.

    [0023] So genügt es z.B., eine ein kationisches Beizmittel sowie Nickel-II-Ionen oder Zink-Ionen enthaltende Bildempfangsschicht mit einer Gießlösung zu überziehen, die ein Diazabicyclooctan der Formel I oder eine Verbindung der Formel II enthält. Die Bildung des unlöslichen Komplexes durch Diffusion erfolgt dabei augenblicklich und vollständig.

    [0024] Nachteile für ein mit dem Bildempfangselement in Kontakt befindliches lichtempfindliches Element eines farbfotografischen Mehrschichtenverbandes sind dabei wegen der raschen und vollständigen Bildung eines kationischen und unlöslichen polymeren Zink- oder Nickelkomplexes nicht in Kauf zu nehmen.

    [0025] Die Eigenfärbung der erfindungsgemäß verwendeten Nickelkomplexe ist so gering, daß eine Verschlechterung der Bildweißen an den Bildteilen des Bildempfangselementes die keinen Farbstoff aufnehmen, nicht befürchtet zu werden braucht.

    [0026] Die Zinkkomplexe sind von vorneherein farblos.

    [0027] Die Lichtechtheit des gebeizten und metallisierten Farbstoffes wird gegenüber vergleichbaren Bildempfangselementen, die die Metallisierungsmittel gemäß der Erfindung nicht enthalten, in vielen Fällen deutlich verbessert.

    [0028] Die erfindungsgemäßen Metallisierungsmittel weisen zwar selbst die Wirkung eines kationischen Beizmittels auf, sind jedoch erst in Kombination mit kationischen Beizmitteln üblicher Art optimal wirksam.

    [0029] bei der kombinierten Verwendung von nichtmetallisierten oder nichtmetallisierbaren Farbstoffen mit metallisierbaren Farbstoffen eignen sich besonders die in DE-A 2 631 521 genannten kationischen, Glycidylgruppen enthaltenden, Polyurethane als Beizmittel, weil sie in den meisten Fällen die Nuance der gebeizten Farbstoffe durch Aufsteilung der Bandenflanken günstig beeinflussen.

    [0030] Die Verwendung von Diazabicyclooctanen oder deren Derivate als reversibel metallbindende Bestandteile eines Bildempfangselementes ist nicht auf Nickel-II als Metallion beschränkt. Praktisch alle Schwermetallionen oder übergangsmetallionen können, sofern sie nicht durch das Diazabicyclooctanderivat reduziert werden, auf diese Weise festgehalten werden. Eine Ausnahme stellt Kupfer-II dar, das durch die Reaktion mit dem Diazabicyclooctanderivat mehr oder weniger rasch zu mißfarbigen dunklen Verbindungen unbekannter Struktur umgesetzt wird. Ähnlich verhält sich Palladium.

    [0031] Die Herstellung der teilquaternierten Diazabicyclooctanderivate der Formel II erfolgt nach grundsätzlich bekannten Methoden durch Umsetzung eines n-funktionellen Alkylierungsmittels R1-(X)n (X bedeutet quaternierende Alkylierungsfunktion) mit einem überschuß an Diazabicyclooctan. Typische Alkylierungsmittel sind:

    Sulfonsäureester von ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder von deren Oxethylierungsprodukten,

    α-Halogenalkancarbonsäureamide von primären oder sekundären Di-, Tri- oder Tetraminen,

    [0032] Chlormethylderivate von aromatischen Verbindungen, insbesondere von Phenolethern bifunktioneller Alkohole.

    [0033] Als Beispiele für n-funktionelle Alkylierungsmittel werden nachstehend angegeben:

    2,2'-Dichlordiethylether

    1,4-Bischloracetylpiperazin

    1,4,7-Tris-chloracetyl-1,4,7-triazaheptan

    1,4-Bis-chlormethylbenzol

    1,2-Bis-chlormethylbenzol

    4,4'-Bis-chlormethyl-diphenylether

    4,4'-Bis-chloracet-amino-diphenylmethan

    1,4-Bis-chloracetamino-butan

    1,6-Bis-chloracetaminohexan

    1,4-Bis-2-brompropionyl-butan

    Triethylenglykol-bis-tosylat

    Trimethylolpropan-tris-tosylat

    Pentaerythrit-tetrabromid



    [0034] Typische Alkylierungsmittel sind weiterhin die als Härtungsmittel für fotografische Schichten bekannten Bis- oder Polyvinylsulfonverbindungen, Bis- oder Polyacryloylverbindungen, z.B. Trisacryloylhexahydro-s-triazin, Bisvinylsulfonamid, Bis-vinylsulfonylmethylether, sowie folgende Verbindungen





    [0035] Anstelle der ungesättigten Verbindungen können auch die entsprechenden Sulfato- oder Chlorverbindungen verwendet werden, z.B.





    [0036] Letzere setzen sich mit der Diazabicyclooctanverbindung ohne Zusatz von Säure um.

    [0037] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Bildempfangselemente kann in gleicher Weise in sogenannten integralen Aufzeichnungsmaterialien erfolgen, bei denen Bildempfangselement und Bilderzeugungselement nur durch lichtundurchlässige Schichten oder Schichtverbände getrennt sind, wie auch in Bildempfangselementen, die sich mit dem Bilderzeugungselement nur in einem mittelbaren Kontakt oder nur zeitweise in Kontakt befinden und bei denen die Bildfarbstoffe, z.B. durch einen Pasten- oder Flüssigkeitsfilm, hindurchdiffundieren müssen, bevor sie in der Bildempfangsschicht festgelegt werden.

    [0038] Nachstehend werden einige Anwendungsmöglichkeiten beispielhaft beschrieben:

    Beispiel 1: Bildempfangsblatt gemäß Erfindung



    [0039] Auf einen polyethylenkaschierten Papierträger werden nacheinander folgende Mengenangaben pro m2 2 Schichten aufgetragen.

    [0040] Schicht 1 4 g eines kationischen Polyurethans gemäß Beispiel 3 aus der DE-A 26 31 521, 5 g Gelatine, 1,5 g Nickelacetat und 0,03 g Saponin

    [0041] Schicht 2 1 g Diazabicyclooctan (DABCO) 2 g Gelatine und 0,02 g Saponin

    [0042] Schicht 3 0,1 g Gelatine und 0,2 g eines Soforthärtungsmittels der Struktur


    Beispiel 2: Bildempfangsblatt gemäß Erfindung



    [0043] Auf einen polyethylenkaschierten Papierträger werden nacheinander 2 Schichten aufgetragen (Mengenangaben pro mz).

    [0044] Schicht 1 1 g Diazabicyclo[2,2,2]octan, 2 g Gelatine und 0,015 g Saponin sowie 0,03 Trisacryloylhexahydro-s-triazin

    [0045] Schicht 2 4 g kationisches Polyurethan gemäß Beispiel 3 der DE-A 26 31 521, 5 g Gelatine, 1,5 g

    [0046] Nickelacetat und 0,06 g Trisacryloylhexaheydrotriazin sowie 0,05 g Saponin.

    [0047] Beispiel 3: Bildempfangsblatt gemäß Erfindung:

    Man verfährt wie in Beispiel 1, doch ist Schicht wie folgt zusammengesetzt: 1,7 g eines Quaternierungsproduktes, das durch Umsetzung von Diazabicyclo[2,2,2]octan mit 2,2'-Dichlordiethylether im Molverhältnis 3:2 hergestellt wurde und annähernd durch die nachstehende Formel wiedergegeben wird:

    weiterhin 2 g Gelatine, 0,02 g Saponin und 0,1 g Tris-acryloylhexahydro-s-triazin.



    [0048] Beispiel 4: Vergleichsmaterial nach EP-A 0 004 911:

    enthält pro m2 5 g Gelatine, 4 g Polyvinylimidazol, 1,5 g Nickelacetat, 0,04 g Saponin und 0,05 g Trisacryloylhexahydro-s-triazin.



    [0049] Beispiel 5: Bildempfangsblatt gemäß Erfindung

    [0050] Analog Beispiel 1 wird ein wie folgt zusammengesetztes zweischichtiges Bildempfangsblatt hergestellt (Mengen pro m2).

    [0051] Schicht 1: 4 g kationisches Polyurethan gem. Beispiel 3 der DE-A 26 31 521, 5 g Gelatine und 1,2 g Zinkacetat.

    [0052] Schicht 2: 1 g Diazoabicyclo[2,2,0]octan, 2 g Gelatine 0,02 g Saponin.

    [0053] Schicht 3: 0,1 g Gelatine und 0,25 g Soforthärtungsmittel


    Anwendungsbeispiel 1



    [0054] Je 1 Streifen der Bildempfangsblätter gemäß Beispiel 1 - 5 wird 2 min in eine 4 %ige NaOH-Lösung getaucht, Bildungsempfangsblätter 1 - 3 erscheinen danach bei Betrachtung am Tageslicht schwachbeige, Bildempfangsblatt 4 erscheint deutlich chamois angefärbt, Bildempfangsblatt 5 ist farblos.

    [0055] Nach einem ausschließenden Behandlungsbad mit einem auf pH = 6 eingestellten 3 %igem Na-Succinatpuffer werden die Bildempfangsblätter 1-3 entfärbt, Bildempfangsblatt 4 behält dagegen eine bräunliche Anfärbung bei und ist für eine Verwendung als Bildempfangsblatt wenig geeignet.

    Anwendungsbeispiel 2



    [0056] Je 1 Streifen der Bildempfangsblätter gemäß Beispiel 1-5 wird in eine 0,2 %ige mit 1 % NaOH alkalisch gestellte Lösung folgender Farbstoffe eingetaucht, bis eine Dichte von 1,5 hinter komplementärfarbigem Filter erreicht ist:

    Farbstoff 1

    Farbstoff 2

    Farbstoff 3

    Farbstoff 4

    Farbstoff 5

    Farbstoff 6



    [0057] Weiter werden 6 Streifen eines Bildempfangsblattes 6 gemäß Anwendungsbeispiel 2, Variante 2 (Filmset D) der DE-A 26 31 521, in die Lösungen der Farbstoffe 1 - 6 in gleicher Weise eingetaucht, kurz unter fließenden Wasser gespült, 10 s in eine 3 %ige wäßrige Nickelacetatlösung getaucht.

    [0058] Alle Streifen werden mit einer auf pH = 6 gestellten 2 %igen Na-succinatlösung nachbehandelt und getrocknet.



    [0059] Aus den Ergebnissen ist zu entnehmen, daß die Klarheit der Farbüberträge auf den erfindungsgemäßen Bildempfangstlättern den Farbüberträgern, die durch nachträgliche Metallisierung ohne Einbau von Metallspendern erzielt werden, nicht nachsteht. Andererseits kann gezeigt werden (siehe Abb. 1), daß die Verwendung von polymeren Metallspendern, die dem in EP-A 0 004 911 wiedergegebenen Stand der Technik entsprechen, nicht nur zu einer allgemeinen Eintrübung des Farbübertrages durch die braungelbe Eigenfärbung des polymeren Komplexes führt, sondern auch die Lage der.Absorptionsbande des metallisierten Azofarbstoffes nach kürzeren Wellenlängen verschiebt und dadurch die Einstellung eines akzeptablen Farbtones, z.B. eines Blaugrüntons erschwert.

    [0060] Demgegenüber führt die Verwendung von in der Schicht erzeugten polymeren Komplexen aus Nickel und DABCO oder nicht ausquaternierten oligomeren DABCO-Quartärsalzen zu Farbüberträgern, die von unerwünschten Kurzverschiebungen der Hauptabsorptionsbande nicht beeinträchtigt werden.

    Lichtechtheitsprüfungen



    [0061] Je 1 Streifen mit Farbüberträgen der Farbstoffe 1, 2, 4 und 5 auf jeweils den Bildempfangsblättern 1, 2, 4 und 6 werden einer Hochintensitätsbelichtung mit einer Xenon-Lampe unterworfen. Die nach 4,8 x 106 Lux-Stunden festgestellten Dichteverluste werden im folgenden dargestellt.

    [0062] Dichteverlust bei Farbstoff



    [0063] Die Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß die Lichtechtheiten der Farbüberträge durch die Verwendung der Bildempfangsschichten gemäß der Erfindung verbessert werden können.


    Ansprüche

    1) Bildempfangselement für das Farbdiffusionsverfahren, bestehend aus einer auf einem Schichtträger angeordneten Schicht, die durch diffundierende anionische Bildfarbstoffe anfärbbar ist und Metallisierungsmittel für komplexierbare Farbstoffe enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die anfärbbare Schicht Nickelkomplexe von Diazabicyclooctanderivaten der Formel I oder von deren Quaternierungsprodukten der Formel II enthält:

    worin bedeuten

    R1 einen n-wertigen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, der gegebenenfalls carbocyclische oder heterocyclische Gruppen, Carbonylgruppen, Sulfonylgruppen und/oder Heteroatome (O, S, N) als Zwischenglieder enthält,

    R2,R3 Wasserstoff oder Alkyl,

    Aθ ein Anion,

    n eine Zahl von 1 bis 5.


     
    2) Bildempfangselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Formel (II)

    n = 2 und

    R1 einen Rest der Formel (III) bedeutet

    worin

    R2,R3 stehen für Wasserstoff oder Alkyl,

    R4 steht für -R5(-Z-R5)n"-,

    R5 steht für Alkylen mit 1 bis 6 C-Atomen,

    Z steht für ein Zwischenglied bestehend aus einer oder einer Kombination mehrerer der folgenden zweiwertigen Gruppen: -0-, -CO-, -SO2-, -NR-(R = H oder Alkyl), Alkylen mit 1 bis 6 C-Atomen, Arylen und

    A9 ein Anion,

    n' eine Zahl von 0 bis 4,

    n" 0 oder 1.


     




    Zeichnung







    Recherchenbericht