[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zur druckdichten Befestigung eines Rohres in einem
Rohrboden mit Hilfe einer Druckflüssigkeit, mit einem Druckaufbaudorn, einer Druckflüssigkeitsfülleinrichtung
und einem Aufweitdruckerzeuger, wobei die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung und der
Aufweitdruckerzeuger mit einem Druckaufbaudorn verbunden sind und der Aufweitdruckerzeuger
einen Druckzylinder, einen Druckkolben und eine Aufweitdruckdich-
tung aufweist. Gegenstand der Erfindung ist also das "hydraulische Aufweiten von Rohren",
das schon seit langem bekannt ist (vgl. z. B. die DE-OS 19 39 105 und den Aufsatz
von M. Podhorsky und H. Krips "Hydraulisches Aufweiten von Rohren" in VGB KRAFTWERKSTECHNIK,
Heft 1/1979, Seiten 81 bis 87) und wobei das Rohrende des zu befestigenden Rohres
mit Spiel in eine Bohrung des Rohrbodens eingesetzt wird, in das Rohrende des zu befestigenden
Rohres der Druckaufbaudorn eingebracht wird, der Hohlraum zwischen dem Rohrende des
zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn an den beiden Enden eines Aufweitbereiches
- mit Hilfe von mindestens zwei Dichtungen - abgedichtet wird und über mindestens
eine durch den Druckaufbaudorn geführte und in den Hohlraum zwischen dem Rohrende
des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn mündende Druckmittelzuführung
dem Hohlraum eine Druckflüssigkeit zugeführt wird.
[0002] Der druckdichten Befestigung von Rohren in Rohrböden od. dgl., z. B. der Wärmetauscherrohre
in den Rohrböden von Wärmetauschern, kommt eine enorme wirtschaftliche Bedeutung zu.
Über mehrere Jahrzehnte hinweg ist als Verfahren dazu das "mechanische Einwalzen"
angewendet worden, das jedoch sehr aufwendig ist und nicht zu hinreichend exakt berechenbaren
Ergebnissen führt (vgl. M. Podhorsky und H. Krips "Hydraulisches Aufweiten von Rohren",
aa0.) Gegenüber dem "mechanischen Einwalzen" ist das "hydraulische Aufweiten" mit
einer Vielzahl von Vorteilen verbunden (vgl. M. Podhorsky und H. Krips "Hydraulisches
Aufweiten von Rohren", aa0).
[0003] Bei der bekannten Anlage zum "hydraulischen Aufweiten von Rohren", von der die Erfindung
ausgeht (vgl. die DE-AS 26 16 523 und M. Podhorsky und H. Krips "Hydraulisches Aufweiten
von Rohren", aa0), wird als Druckflüssigkeit Wasser verwendet, während die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung
und der Aufweitdruckerzeuger mit von einer Pumpe gefördertem Ö1 als Antriebsmittel
arbeiten; ein zu der Druckflüssigkeitsfülleinrichtung gehörender Fülldruckerzeuger
und der Aufweitdruckerzeuger weisen jeweils einen Doppelkolben mit einem die Druckflüssigkeit,
also das Wasser, beaufschlagenden Druckkolben und einen ölbeaufschlagten Antriebskolben
auf.
[0004] Nachteilig ist bei der bekannten Anlage, von der die Erfindung ausgeht, daß in der
Verbindung zwischen der Druckflüssigkeitsfülleinrichtung und dem Druckaufbaudorn mindestens
ein selbstentsperrendes Rückschlagventil (Rückschlagventil 19 in der DE-AS 26 16 523)
vorgesehen sein muß. Dieses selbstentsperrende Rückschlagventil hat zunächst als Rückschlagventil
die Aufgabe, dann, wenn mit Hilfe der Druckflüssigkeitsfülleinrichtung Druckflüssigkeit
eingefüllt ist, den Aufbau des Aufweitdruckes - mit Hilfe des Aufweitdruckerzeugers
- zu ermöglichen, also zu verhindern, daß der Aufweitdruckerzeuger die Druckflüssigkeit
in die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung zurückdrückt. Das Rückschlagventil muß aber
auch selbstentsperrend sein, und zwar aus folgendem Grund:
Beim Aufbau des Aufweitdruckes - bis ca. 4.000 bar - wird die Druckflüssigkeit komprimiert;
das Volumen der unter dem Aufweitdruck stehenden Druckflüssigkeit ist um das Kompressionsvolumen
kleiner als das Volumen der entspannten Druckflüssigkeit. Nun entsteht zwar beim Aufweiten
- durch das Aufweiten des Rohrendes des zu befestigenden Rohres - ein Verdrängungsvolumen,
das beim Abbau des Aufweitdruckes für die Druckflüssigkeit zur Verfügung steht. Da
jedoch das Kompressionsvolumen in der Regel größer ist als das Verdrängungsvolumen,
verbleibt die Druckflüssigkeit nach dem Abbau des. Aufweitdruckes, d. h. also dann,
wenn der Aufweitdruckerzeuger passiv geworden ist, unter einem Restdruck, der abgebaut
werden muß.
[0005] Nun ist es praktisch nicht möglich, ein hinreichend funktionssicheres selbstentsperrendes
Rückschlagventil zu bauen, das bis zu ca. 4.000 bar Aufweitdruck als Rückschlagventil
absolut druckdicht ist, das bei einem Fülldruck von z. B. 400 bar noch nicht selbstentsperrend
wirksam wird und das bei einem Restdruck von z. B. 300 bar sicher selbstentsperrend
wirksam wird. (Liegt der Restdruck oberhalb des Fülldruckes, so kann ein selbstentsperrendes
Rückschlagventil natürlich ohnehin nicht verwendet werden.) Im Ergebnis wird bei der
bekannten Anlage, von der die Erfindung ausgeht, mit einem von Hand zu betätigenden
Restdruckabbauventil gearbeitet, wenn wirklich sichergestellt werden soll, daß der
erläuterte Restdruck tatsächlich abgebaut wird.
[0006] Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, die in Rede stehende Anlage zum
"hydraulischen Aufweiten von Rohren" so auszugestalten und weiterzubilden, daß das
erläuterte selbstentsperrende Rückschlagventil und ein von Hand zu betätigendes Restdruckabbauventil
nicht mehr benötigt werden.
[0007] Die erfindungsgemäße Anlage zur druckdichten Befestigung eines Rohres in einem Rohrboden
mit Hilfe einer Druckflüssigkeit, bei der die zuvor dargelegte Aufgabe gelöst ist,
ist zunächst und im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung
über den Aufweitdruckerzeuger mit dem Druckaufbaudorn verbunden ist, der Aufweitdruckerzeuger
also einen Füllanschluß aufweist, und die Verbindung zwischen dem Füllanschluß des
Aufweitdruckerzeugers und dem Druckaufbaudorn geöffnet ist, wenn der Aufweitdruckerzeuger
passiv ist, die Verbindung zwischen dem Füllanschluß des Aufweitdruckerzeugers und
dem Druckaufbaudorn gesperrt ist, wenn der Aufweitdruckerzeuger aktiv ist.
[0008] Erfindungsgemäß ist also der Aufweitdruckerzeuger so ausgeführt, daß er, wenn er
gleichsam zwischen der Druckflüssigkeitsfülleinrichtung und dem Druckaufbaudorn vorgesehen
ist, die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung also über den Aufweitdruckerzeuger mit dem
Druckaufbaudorn verbunden ist, die Funktion des im Stand der Technik notwendig gewesenen
selbstentsperrenden Rückschlagventils mit übernimmt. Ist der.Aufweitdruckerzeuger
zunächst passiv, so kann die Druckflüssigkeit ohne weiteres von der Druckflüssig-
k
eitsfülleinrichtung über den Aufweitdruckerzeuger dem Druckaufbaudorn zugeführt werden,
weil ja dann gemäß der Lehre der Erfindung die Verbindung zwischen dem Füllanschluß
des Aufweitdruckerzeugers und dem Druckaufbaudorn geöffnet ist. Wird dann - zum Aufbau
des Aufweitdruckes - der Aufweitdruckerzeuger aktiviert, so wird erfindungsgemäß die
Verbindung zwischen dem Füllanschluß des Aufweitdruckerzeugers und dem Druckaufbaudorn
gesperrt, so daß der Aufweitdruckerzeuger die Druckflüssigkeit nicht in die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung
zurückdrücken kann. Wird nach dem Aufweiten der Aufweitdruckerzeuger wieder passiviert,
so wird die Verbindung zwischen dem Druckaufbaudorn und dem Füllanschluß des Aufweitdruckerzeugers
wieder geöffnet, so daß sich der Restdruck in die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung
abbauen kann.
[0009] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die zuvor erläuterte grundsätzliche Lehre
der Erfindung im einzelnen zu realisieren sowie auszugestalten und weiterzubilden,
was im folgenden nur beispielhaft erläutert werden soll.
[0010] Die Lehre der Erfindung, eine geöffnete Verbindung zwischen dem Füllanschluß des
Aufweitdruckerzeugers und dem Druckaufbaudorn dann zu realisieren, wenn der Aufweitdruckerzeuger
passiv ist, dagegen eine gesperrte Verbindung zwischen dem Füllanschluß des Aufweitdruckerzeugers
und dem Druckaufbaudorn dann zu realisieren, wenn der Aufweitdruckerzeuger aktiv ist,
läßt sich besonders einfach dadurch verwirklichen, daß bei dem Aufweitdruckerzeuger
der Füllanschluß - in Bewegungsrichtung des Druckkolbens gesehen - vor der Aufweitdruckdichtung
vorgesehen wird. Dann empfiehlt es sich, den Aufweitdruckerzeuger - in Bewegungsrichtung
des Druckkolbens gesehen - vor dem Füllanschluß mit einer Fülldruckdichtung zu versehen.
Bei dieser Ausführungsform befindet sich also an dem Aufweitdruckerzeuger der Füllanschluß
zwischen der Aufweitdruckdichtung und der Fülldruckdichtung.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Anlage zum "hydraulischen Aufweiten von Rohren" wird der
Druckkolben des Aufweitdruckerzeugers in der Regel durch den erläuterten Restdruck
der Druckflüssigkeit in eine passive Endstellung gebracht. Gleichwohl kann es sich
empfehlen, den Aufweitdruckerzeuger mit einer eine passive Endstellung des Druckkolbens
sicherstellenden Druckfeder zu versehen. Dadurch wird verhindert, daß die Verbindung
zwischen dem Füllanschluß des Aufweitdruckerzeugers und dem Druckaufbaudorn durch
den Druckkolben des Aufweitdruckerzeugers teilgeöffnet bzw. teilgesperrt ist, wenn
der Aufweitdruckerzeuger passiv ist.
[0012] Nach einer weiteren Lehre der Erfindung, der besondere Bedeutung zukommt, ist bei
dem Aufweitdruckerzeuger die Aufweitdruckdichtung in der Innenwandung des Druckzylinders
vorgesehen, also als sogenannte Stangendichtung ausgeführt, - während im Stand der
Technik, von dem die Erfindung ausgeht, bei dem Aufweitdruckerzeuger die Aufweitdruckdichtung
in der Außenwandung des Druckkolbens vorgesehen, also als sogenannte Kolbendichtung
ausgeführt ist. Die Ausführung der Aufweitdruckdichtung des Aufweitdruckerzeugers
als sogenannte Stangendichtung hat gegenüber der Ausführung als sogenannte Kolbendichtung
eine Mehrzahl von Vorteilen. Insbesondere läßt sich der Druckkolben für das Zusammenwirken
mit der Aufweitdruckdichtung besser bearbeiten als der Druckzylinder.
[0013] Ein weiteres Problem bei der praktischen Durchführung des "hydraulischen Aufweitens"
besteht in der Abdichtung des Hohlraumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden
Rohres und dem Druckaufbaudorn. Insoweit sind verschiedene Lösungen bekannt.
[0014] Bei einer ersten bekannten Ausführungsform des "hydraulischen Aufweitens" wird der
Druckaufbaudorn mit Spiel in das Rohrende des zu befestigenden Rohres eingebracht
und der Hohlraum zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn
erst nach dem Einbringen des Druckaufbaudornes in das Rohrende abgedichtet (vgl. die
DE-OS 19 39 105). Im einzelnen werden dabei die Dichtungen nach dem Einbringen des
Druckaufbaudornes in das Rohrende des zu befestigenden Rohres mechanisch, nämlich
über Spannkonen, in radialer Richtung vergrößert, so daß es zu der gewollten und erforderlichen
Abdichtung des Hohlraumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem
in dieses Rohrende eingebrachten Druckaufbaudorn kommt. Diese Art der Abdichtung des
Hohlraumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem in dieses Rohrende
eingebrachten Druckaufbaudorn ist insoweit nachteilig, als nach dem Einbringen des
Druckaufbaudornes in das Rohrende des zu befestigenden Rohres mindestens ein Spannkonus
in axialer Richtung eingestellt werden muß, was natürlich relativ zeitaufwendig ist.
[0015] Bei einer zweiten bekannten Ausführungsform des "hydraulischen Aufweitens" haben
die Dichtungen, mit denen der Druckaufbaudorn versehen ist, von vornherein einen Außendurchmesser,
der "geringfügig" größer ist als der Innendurchmesser des Rohrendes des zu befestigenden
Rohres (vgl. die DE-OS 24 00 148). Dabei kann also der Druckaufbaudorn nur durch eine
nicht unerhebliche Kraft in axialer Richtung in das Rohrende des zu befestigenden
Rohres eingebracht werden. (Um trotz möglicher Plustoleranzen des Innendurchmessers
des Rohrendes des zu befestigenden Rohres und möglicher Minustoleranzen des Außendurchmessers
der Dichtungen des Druckaufbaudornes noch eine sichere Abdichtung des Hohlraumes zwischen
dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn zu gewährleisten,
muß der Außendurchmesser der Dichtungen des Druckaufbaudornes im Verhältnis zum Innendurchmesser
des Rohrendes des zu befestigenden Rohres entsprechend gewählt werden. Treten dann
Minustoleranzen des Innendurchmessers des Rohrendes des zu befestigenden Rohres und
Plustoleranzen der Dichtungen des Druckaufbaudornes auf, so ist der Außendurchmesser
der Dichtungen des Druckaufbaudornes nicht mehr "geringfügig", sondern erheblich größer
als der Innendurchmesser des Rohrendes des zu befestigenden Rohres. Die Folge davon
ist, daß einerseits eine ganz erhebliche Kraft in axialer Richtung aufgebracht werden
muß, um den Druckaufbaudorn in das Rohrende des zu befestigenden Rohres einzubringen,
daß andererseits die Dichtungen des Druckaufbaudornes beim Einbringen des Druckaufbaudornes
in das Rohrende des zu befestigenden Rohres beschädigt werden.) Nachteilig ist dabei
außerdem, daß der Hohlraum zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem
Druckaufbaudorn vor dem Zuführen der Druckflüssigkeit nicht entlüftet werden kann,
so daß die eingeschlossene Luft extrem stark komprimiert wird, - mit allen Gefahren,
die damit verbunden sein können.
[0016] Um das zuvor dargelegte Problem der Abdichtung des Hohlraumes zwischen dem Rohrende
des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn besser gelöst zu haben, empfiehlt
es sich, zwecks Abdichtung des Hohlraumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden
Rohres und dem Druckaufbaudorn die Dichtun- .gen mit der Druckflüssigkeit zu beaufschlagen,
und zwar zweckmäßigerweise so, daß durch die Druckflüssigkeit auf die Dichtungen eine
radial nach außen wirkende Kraft ausgeübt wird. Dabei wird also der Druckaufbaudorn
mit Spiel in das Rohrende des zu befestigenden Rohres eingebracht und der Hohlraum
zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn erst nach
dem Einbringen des Druckaufbaudornes in das Rohrende abgedichtet, und zwar dadurch,
daß die Kraft zur radialen Vergrößerung der Dichtungen des Druckaufbaudornes und damit
zur Abdichtung des Hohlraumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und
dem Druckaufbaudorn aus der Druckflüssigkeit abgeleitet wird, deren "eigentliche Aufgabe"
das Aufweiten des Rohrendes des zu befestigenden Rohres ist. Einerseits bedarf es
also nicht einer mechanischen Einstellung eines Spannkonus, andererseits treten aber
auch die Probleme nicht auf, die dann auftreten, wenn die Dichtungen des Druckaufbaudornes
von vornherein einen Außendurchmesser haben, der größer ist als der Innendurchmesser
des Rohrendes des zu befestigenden Rohres, der Druckaufbaudorn also nur durch eine
nicht unerhebliche Kraft in axialer Richtung in das Rohrende des zu befestigenden
Rohres eingebracht werden kann.
[0017] Besonderer Bedeutung kommt einer Ausgestaltung des zuvor beschriebenen Verfahrens
zu, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Druckflüssigkeit zuerst mit einer ersten
Strömungsgeschwindigkeit und dann mit einer zweiten Strömungsgeschwindigkeit zugeführt
wird, wobei die erste Strömungsgeschwindigkeit so gering ist, daß eine Abdichtung
des Hohlraumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn
noch nicht stattfindet, während die zweite Strömungsgeschwindigkeit so groß ist, daß
eine Abdichtung des Hohlraumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und
dem Druckaufbaudorn stattfindet. Wird dem Hohlraum zwischen dem Rohrende des zu befestigenden
Rohres und dem Druckaufbaudorn über die Druck-
mittelzuführung Druckflüssigkeit mit der ersten Strömungsgeschwindigkeit zugeführt,
dann verdrängt die in den Hohlraum einströmende Druckflüssig-
ke
it zuerst die in dem Hohlraum befindliche Luft; der Hohlraum wird also entlüftet. Wegen
der geringen Strömungsgeschwindigkeit der Druckflüssig-
keit ist der Druckabfall hinter der Stelle, an der die Dichtungen mit der Druckflüssigkeit
beaufschlagt werden, so gering, daß die durch die Druckflüssigkeit auf die Dichtungen
ausgeübte Kraft nicht ausreicht, die Dichtungen so zu spannen, daß eine-Abdichtung
des Hohlraumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn
stattfindet. Wird nun die Strömungsgeschwindigkeit der Druckflüssigkeit erhöht, so
ist der Druckabfall hinter der Stelle, an der die Dichtungen mit der Druckflüssigkeit
beaufschlagt werden, so groß, daß die durch die Druckflüssigkeit auf die Dichtungen
ausgeübte Kraft ausreicht, die Dichtungen nunmehr so zu spannen, daß eine Abdichtung
des Hohlraumes zwischen dem Rohrende des zu befestigenden Rohres und dem Druckaufbaudorn
stattfindet.
[0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anlage zum "hydraulischen Aufweiten von Rohren" und
Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich größerer Darstellung, den Aufweitdruckerzeuger
der-Anlage nach Fig. 1, teilweise im Schnitt.
[0019] Die Fig. 1 zeigt eine Anlage zur druckdichten Befestigung eines nicht.dargestellten
Rohres in einem nicht dargestellten Rohrboden mit Hilfe einer Druckflüssigkeit, mit
einem Druckaufbaudorn 1, einer Druckflüssigkeitsfülleinrichtung 2 und einem Aufweitdruckerzeuger
3. Die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung 2 und der Aufweitdruckerzeuger 3 sind mit
dem Druckaufbaudorn 1 verbunden. Als Druckflüssigkeit wird Wasser verwendet, während
die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung 2 und der Aufweitdruckerzeuger 3 mit von einer
Pumpe 4 gefördertem Öl als Antriebsmittel arbeiten; ein zu der Druckflüssigkeitsfülleinrichtung
2 gehörender Fülldruckerzeuger 5 und der Aufweitdruckerzeuger 3 weisen jeweils einen
Doppelkolben 6, 7 mit jeweils einem die Druckflüssigkeit, also das Wasser beaufschlagenden
Druckkolben 8, 9 und jeweils einen ölbeaufschlagten Antriebskolben 10, 11 auf. Im
übrigen zeigt die Fig. 1 eine Mehrzahl von Verbindungs-, Meß- und Steuermitteln auf,
die hier der Beschreibung nicht bedürfen.
[0020] Wie die Figuren zeigen, weist der Aufweitdruckerzeuger 3 einen Druckzylinder 12,
den Doppelkolben 7 mit dem Druckkolben 9 und eine Aufweitdruckdichtung 13 auf, die
zwischen dem Druckzylinder 12 und dem Druckkolben 9 wirksam ist.
[0021] Erfindungsgemäß ist die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung 2 über den Aufweitdruckerzeuger
3 mit dem Druckaufbaudorn 1 verbunden, weist also der Aufweitdruckerzeuger 3 einen
Füllanschluß 14 auf, und ist die Verbindung zwischen dem Füllanschluß 14 des Aufweitdruckerzeugers
3 und dem Druckaufbaudorn 1 geöffnet, wenn der Aufweitdruckerzeuger 3 passiv ist,
dagegen gesperrt, wenn der Aufweitdruckerzeuger 3 aktiv ist.
[0022] Erfindungsgemäß ist also der Aufweitdruckerzeuger 3 so ausgeführt, daß er, wenn er
gleichsam zwischen der Druckflüssigkeitsfülleinrichtung 2 und dem Druckaufbaudorn
1 vorgesehen ist, die Funktion des im Stand der Technik notwendig gewesenen selbstentsperrenden
Rückschlagventils mit übernimmt. Ist der Aufweitdruckerzeuger 3 zunächst passiv, so
kann die Druckflüssigkeit ohne weiteres von der Druckflüssigkeitsfülleinrichtung 2
über den Aufweitdruckerzeuger 3.dem Druckaufbaudorn 1 zugeführt werden, weil ja dann
gemäß der Lehre der Erfindung die Verbindung zwischen dem Füllanschluß 14 des Aufweitdruckerzeugers
3 und dem Druckaufbaudorn 1 geöffnet ist. Wird dann - zum Aufbau des Aufweitdruckes
- der Aufweitdruckerzeu- ger aktiviert, so wird erfindungsgemäß die Verbindung zwischen
dem Füllanschluß.14 des Aufweitdruckerzeugers 3 und dem Druckaufbaudorn 1 gesperrt,
so daß der Aufweitdruckerzeuger 3 die Druckflüssigkeit nicht in die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung
2 zurückdrücken kann. Wird dann nach dem Aufweiten der Aufweitdruckerzeuger 3 wieder
passiviert, so wird die Verbindung zwischen dem Füllanschluß 14 des Aufweitdruckerzeugers
3 und dem Druckaufbaudorn 1 wieder geöffnet, so daß sich der Restdruck in die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung
2 abbauen kann.
[0023] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist bei dem Aufweitdruckerzeuger 3 der Füllanschluß
14 - in Bewegungsrichtung des Druckkolbens 9 gesehen - vor der Aufweitdruckdichtung
13 vorgesehen und weist der Aufweitdruckerzeuger 3 - in Bewegungsrichtung des Druckkolbens
9 gesehen - vor dem Füllanschluß 14 eine Fülldruckdichtung 15 auf; der Füllanschluß
14 befindet sich also zwischen der Aufweitdruckdichtung 13 und der Fülldruckdichtung
15. Im übrigen weist der Aufweitdruckerzeuger 3 noch eine eine passive Endstellung
des Druckkolbens 9 sicherstellende Druckfeder 16 auf und ist die Aufweitdruckdichtung
13 in der Innenwandung des Druckzylinders 9 vorgesehen, also als sogenannte Stangendichtung
ausgeführt.
1. Anlage zur druckdichten Befestigung eines Rohres in einem Rohrboden mit Hilfe einer
Druckflüssigkeit, mit einem Druckaufbaudorn, einer Druckflüssigkeitsfülleinrichtung
und einem Aufweitdruckerzeuger, wobei die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung und der
Aufweitdruckerzeuger mit dem Druckaufbaudorn verbunden sind und der Aufweitdruckerzeuger
einen Druckzylinder, einen Druckkolben und eine Aufweitdruckdichtung aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckflüssigkeitsfülleinrichtung (2) über den Aufweitdruckerzeuger
(3) mit dem Druckaufbaudorn (1) verbunden ist, der Aufweitdruckerzeuger (3) also einen
Füllanschluß (14) aufweist, und die Verbindung zwischen dem Füllanschluß (14) des
Aufweitdruckerzeugers (3) und dem Druckaufbaudorn (1) geöffnet ist, wenn der Aufweitdruckerzeuger
(3) passiv ist, die Verbindung zwischen dem Füllanschluß (14) des Aufweitdruckerzeugers
(3) und dem Druckaufbaudorn (1) gesperrt ist, wenn der Aufweitdruckerzeuger (3) aktiv
ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Aufweitdruckerzeuger
(3) der Füllanschluß (14) - in Bewegungsrichtung des Druckkolbens (9) gesehen - vor
der Aufweitdruckdichtung (13) vorgesehen ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufweitdruckerzeuger (3)
- in Bewegungsrichtung des Druckkolbens (9) gesehen vor dem Füllanschluß (14) eine
Fülldruckdichtung (15) aufweist.
4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufweitdruckerzeuger
(3) eine eine passive Entstellung des Druckkolbens (9) sicherstellende Druckfeder
(16) aufweist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Aufweitdruckerzeuger
(3) die Aufweitdruckdichtung (13) in der Innenwandung des Druckzylinders (12)vorgesehen
ist, also als sogenannte Stangendichtung ausgeführt ist.