[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterstützung der Beine an einem gynäkologischen
Untersuchungs-und Entbindungsstuhl, der ein in beliebigen Neigungen einstellbares
Rückenteil, ein Sitzteil und ein Beinteil, das aus einer mit dem Sitzteil fluchtenden
Lage in eine abgesenkte, die ganze oder teilweise Verlagerung unter das Sitzteil und
das Rückenteil ermöglichende Lage gebracht werden kann, sowie an den beiden Seiten
des Stuhlrahmens angeordnete, einstellbare Fußstützen und Oberschenkelstützen aufweist.
[0002] Bekannte Stühle dieser Art sind so ausgebildet, daß die Patientin eine im wesentlichen
waagerechte Lage, eine sitzende Stellung oder auch eine Zwischenstellung einnehmen
kann. Zu diesem Zweck weisen die Stühle ein Rückenteil auf, das aus einer horizontalen
Lage in eine im wesentlichen senkrechte Stellung geschwenkt werden kann, sowie ein
an dem Gestell des Stuhls angeordnetes Sitzteil und ein Beinteil, das aus einer mit
dem Sitzteil fluchtenden Lage in eine Lage abgesenkt werden kann, in der es ganz oder
teilweise unter das Sitzteil und das Rückenteil geschoben werden kann.
[0003] Auf den beiden Seitenteilen des bekannten Stuhlgestells ist ein Kopf zur einstellbaren
Halterung einer Stange angeordnet, die an ihrem einen Ende eine Fußstütze aufweist.
Auf diese Weise kann die Stange der jeweiligen Beinlänge der Patientin angepasst und
in eine gewünschte, im wesentlichen senkrechte Lage geschwenkt werden, um die Beinstütze
in die gewünschte Hochlage zu bringen. Ein Stuhl dieser Art ist aus den SE-PS 342
549 und 355 723 bekannt. Die Möglichkeiten der Einstellung der Fußstützen sind jedoch
bei diesen Stühlen ziemlich beschränkt, da die die Fußstützen tragenden Stangen nur
in einer Ebene verschwenkt werden können. Außerdem sind bei diesen Stühlen keine Unterstützungen
für die.Oberschenkel vorgesehen.
[0004] Aus den US-PS 1 622 313, 2 067 891 und 2 306 031 sind des weiteren Stühle dieser
Art bekannt, bei denen zwar mit den Fußstützen in Verbindung stehende Unterstützungen
für die Oberschenkel vorgesehen sind, die Einstellmöglichkeiten reichen jedoch nicht
aus, um einer Patientin eine den jeweiligen Bedürfnissen entsprechende Lage der Beine
zu ermöglichen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl der genannten Art so
auszubilden, daß die Beinstützteile leicht den individuellen Gegebenheiten einer Patientin
angepaßt werden können und die für sich einstellbaren Fußstützen zusammen mit den
Oberschenkelunterstützungen um zwei zueinander senkrechte Achsen geschwenkt werden
können.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Mitteln gelöst, die die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 und in vorteilhafter Weiterbildung dieser Mittel die kennzeichnenden
Merkmale der Ansprüche 2 und 3 bilden.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Weise
dargestellt. Es zeigen:
Fig. l eine perspektivische Darstellung des Stuhls für eine eine sitzende Haltung
einnehmende Patientin mit angehobenen gespreizten Beinen;
Fig. 2 eine perspektivische Seitendarstellung des rechten Beinstützteils;
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch den die Fußstütze tragenden schwenkbaren Lagerkopf;
Fig. 4 eine Seitenansicht des am linken Seitenholm des Stuhlgestells befestigten,
eine Verbindung zu dem Lagerkopf herstellenden Lagerkragstücks;
Fig. 5 eine Draufsicht auf das Lagerkragstück nach Fig. 4;
Fig. 6 eine perspektivische Seitenansicht des Beinstützteils;
Fig. 7 eine Seitenansicht des Stuhls in einer Stellung, in der die Oberschenkel der
Patientin sich im wesentlichen in senkrechter Lage befinden und die Unterschenkel
auf den nach innen geschwenkten Fußstützen ruhen.
[0008] Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist,ruht der Seitenholme 10 aufweisende Rahmen des Stuhls
auf einer in der Höhe verstellbaren Tragsäule 11 und kann als Ganzes um die Achse
12 geschwenkt werden.
[0009] Der als Ganzes mit 13 bezeichnete Stuhl weist ein neigbares Rückenteil 14, ein Sitzteil
15 und ein Schenkelteil 16 auf, das in eine mit dem Sitzteil 15 fluchtende Lage oder
in eine gesenkte Lage gebracht werden kann, in der es ganz oder teilweise unter das
Sitzteil 15 geschoben werden kann.
[0010] Zu beiden Seiten des Rahmens 10 ist eine Beinstützvorrichtung 17,18 angeordnet, die
Fußstützen 19,20 und einstellbare Oberschenkelunterstützungen 21,22 aufweist. Im folgenden
wird im wesentlichen nur die rechtsseitige Vorrichtung 17 beschrieben.
[0011] An dem Holm 10 ist mittels Bolzen ein Lagerkragstück 23 befestigt, wie dies aus den
Figuren 4 und 5 ersichtlich ist. Das Lagerkragstück 23 weist eine mittels Bolzen an
dem Holm 10 befestigte Platte 24 und ein Traglager 25 mit einer senkrechten zylindrischen
Bohrung 26 auf, die den zylindrischen Teil 27 einer Lagerhülse 28 aufnimmt, die einen
oberen Flansch 29 aufweist, der auf der oberen Stirnfläche 30 des Traglagers 25 aufliegt
(Fig. 3 und 4).
[0012] Die zylindrische Bohrung 31 der Lagerhülse 28 nimmt in sich den zylindrischen senkrechten
Stab 32 auf, der in beliebiger Höhen- und Winkellage mittels des Bolzens 33 festgestellt
werden kann. In gleicher Weise wird die Lagerhülse 28 in dem Traglager 25 mittels
eines Schraubenbolzens 34 festgeklemmt.
[0013] An dem Flansch 29 der Lagerhülse 28 ist eine kreisrunde Platte 35 angeschweißt, an
der ein waagerechter Lagerzapfen 36 angeordnet ist, der dem Lagerkopf 37 als Schwenklager
dient. Der zweiteilig ausgebildete Lagerkopf 37 weist seitlich des Lagerzapfens 36
eine senkrecht zu diesem sich erstreckende Bohrung 38 auf, in der die Stange 39 festgeklemmt
werden kann. Die beiden Teile 40,41 des Lagerkopfes 37 sind zur Vermeidung einer gegenseitigen
Verschwenkung über einen Bolzen 42 miteinander verbunden. Jeder dieser beiden Teile
40,41 weist zur Bildung der Bohrung 38 eine randoffene halbzylindrische Aussparung
auf.Sie werden mittels eines ein Gewinde aufweisenden Kopfbolzens 43, an dem ein Hebel
44 angreift, gegeneinander und damit auch gegen die Platte 35 gepreßt, so daß die
Stange 39 festgeklemmt und der Lagerkopf 37 gegen Ver~ schwenkung gesichert ist.
[0014] Die Stange 39 weist eine Mehrzahl von Ringnuten 45 auf, in die ein unter der Einwirkung
einer Feder stehender Verriegelungsbolzen 46 eingreift, um die Stange gegen eine Längsverschiebung
zu sichern. Die Stange 39 weist an ihrem vorderen Ende eine senkrecht zu ihrer Achse
angeordnete Hülse 47 auf, in die ein mit der Fußstütze 19 verbundener Lagerzapfen
48 eingreift, der mittels einer mit dem Hebel 49 betätigten Stellschraube festgeklemmt
wird. Die Fußstütze 19 kann somit verschiedene Winkelstellungen einnehmen und kann
auch längs der Hülse 47 verschoben werden. Die Fußstütze 19 weist an ihrer Oberseite
50 eine dem Fuß entsprechende Vertiefung auf, um ein Abgleiten des Fußes zu verhindern.
Die gegenüberliegende Seite 51 ist so ausgebildet, daß sie dem Unterschenkel eine
Unterstützung bietet, wenn die Patientin eine der in Fig. 7 dargestellten Einstellung
des Stuhls entsprechende Lage mit im wesentlichen senkrecht weisenden Oberschenkeln
einnimmt. Bei dieser in Fig. 7 dargestellten Einstellung des Stuhls sind die Stäbe
32mit den Oberschenkelstützen 21,22 entfernt. Die Fußstützen 19,20 können nach innen
oder außen geschwenkt werden, indem der Lagerkopf 37 um die Achse-der Bohrung 26 in
dem Traglager 25 geschwenkt wird.
[0015] Die Oberschenkelstütze 21 ist in einem Bügel 52 um die Querachse 53 schwenkbar gelagert
und der Bügel selbst kann um einen Zapfen 55 geschwenkt werden, der rechtwinklig zu
dem Arm 56 angeordnet ist. Auf dem Zapfen 55 ist eine Distanzhülse 54 angeordnet.
Der Arm 56 ist in einer Hülse 57 gelagert, die am oberen Ende des Stabs 32 senkrecht
zur Stabachse angeordnet ist. Mittels eines Stellschraubenbolzens 58 wird der Arm
56 in der Hülse 57 festgeklemmt.
[0016] Die Ausbildung der beiden Vorrichtungen 17,18 erlaubt eine weitgehende Bewegungsfreiheit
des Arztes, wenn das Beinteil 16 sich ganz oder teilweise unter dem Sitzteil 15 befindet.
[0017] Die Beine der Patientin können somit durch Anpassung der Fußstützen 19,20 und der
Oberschenkelstützen 21,22 bequem in jeder gewünschten Lage unterstützt werden.
Da die Lagerhülsen 28 je eine starre Einheit einer mit einer Fußstütze verbundenen
Oberschenkelstütze tragen, kann jede Einheit je nach dem gewünschten Spreizwinkel
der Beine nach innen oder außen geschwenkt werden, ohne daß es einer neuen Einstellung
der Fußstützen bzw. der Oberschenkelstützen bedarf.
1. Vorrichtung zur Unterstützung der Beine an einem gynäkologischen Untersuchungs-
und Entbindungsstuhl, der ein in beliebigen Neigungen einstellbares Rückenteil, ein
Sitzteil und ein Beinteil, das aus einer mit dem Sitzteil fluchtenden Lage in eine
abgesenkte, die ganze oder teilweise Verlagerung unter das Sitzteil und das Rückenteil
ermöglichende Lage gebracht werden kann, sowie an den beiden Seiten des Stuhlrahmens
angeordnete, einstellbare Fußstützen und Oberschenkelstützen aufweist, dadurch gekennzeichnet
, daß
- von den beiden die Vorrichtung bildenden Teilen (17,18) jedes in einem an einem
seitlichen Holm (10) befestigten Traglager (25) gelagert ist, das in einer senkrechten
Bohrung (26) eine in einem bestimmten Winkelbereich schwenkbare Lagerhülse (28) aufnimmt,
- mit der Lagerhülse (28) ein im wesentlichen waagerechter Lagerzapfen (36) zur Lagerung
eines in beliebigen Winkelstellungen verstellbaren Lagerkopfes (37) verbunden ist,
der eine zum Lagerzapfen (36) seitlich versetzte, im wesentlichen senkrechte Bohrung
(38) zur Aufnahme einer in der Bohrung (38) festklemmbaren Stange (39) aufweist, die
an ihrem einen Ende eine um eine zur Stange (39) senkrechte Achse (48) schwenkbare
und feststellbare Fußstütze (19,20) aufweist,
- die Lagerhülse (28) einen höhen- und winkelverstellbaren Stab (32) aufnimmt, der
an seinem oberen Ende eine im wesentlichen senkrecht zur Stabachse angeordnete Buchse
(57) aufweist, in der ein in dieser verschiebbarer und verdrehbarer Arm (56) feststellbar
ist, der an seinem vorderen Ende eine neig- ; bare und in einer im wesentlichen waagerechten
Ebene schwenkbare Oberschenkelstütze (21,22) trägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Traglager (25) einen
Teil eines eine Montageplatte (24) aufweisenden Kragstücks (23) bildet, das mittels
der Montageplatte (24) an einem Soitenholm (10) des Stuhlrahmens befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Oberschenkelstützen
(21,22) schwenkbar an je einem Tragbügel (52) angeordnet sind, der um einen zu dem
Arm (56) senkrecht angeordneten Zapfen (55) schwenkbar ist.