[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement, welches mit anderen gleichartigen Elementen
nach Art eines Baukastensystems zu einer Baueinheit kombinierbar ist.
[0002] Mit diesem Baukastensystem lassen sich Baustrukturen zusammensetzen, welche je nach
Ausführung für dauernden oder auch nur für vorübergehenden Einsatz geeignet sind.
Bei zeitlich begrenztem Einsatz besteht dann die Möglichkeit, die Strukturen nach
der Verwendung wieder zu demontieren und an anderer Stelle in gleicher oder abgewandelter
Anordnung wieder aufzubauen.
[0003] Der rationellen Verarbeitung einzelner Mauer- oder Ziegelsteine zu einer Baueinheit,
etwa zu einer Gebäudewand, sind insofern Grenzen gesetzt, als die Abmessungen und
das Gewicht der Steine gewisse Werte nicht überschreiten können, damit diese praktisch
handhabbar und verlegbar bleiben, ohne hierfür besondere mechanische Hilfseinrichtungen
vorsehen zu müssen.
[0004] Andererseits erfordert das Giessen einer Baueinheit aus Beton die vorherige Errichtung
einer oft komplizierten Schalung, welche nach der Erhärtung des Betons wieder abzubauen
ist und von welcher oft auch noch Teile in der Betonmasse eingeschlossen bleiben und
verloren gehen.
[0005] Ausserdem besitzen Baueinheiten aus Mauer- oder Ziegelsteinen oder gegossenem Beton
ein erhebliches Raumgewicht, was oft nicht notwendig ist, manchmal sogar auch unerwünscht
sein kann, weil es eine Vergrösserung der unteren Tragstrukturen erfordert und damit
zur Verteuerung des Bauwerkes führt.
[0006] Hinzu kommt, dass derartige Baueinheiten aus Mauer- oder Ziegelsteinen oder auch
aus gegossenem Beton in den allermeisten Fällen auf sichtbaren Aussenflächen noch
besonders zu bearbeiten sind, indem sie entweder verputzt oder mit einer sonstigen
Verkleidung, beispielsweise aus Wandplatten, versehen werden. Auch ist sowohl bei
Beton als auch bei den Ziegelsteinbauten eine Demontage in den meisten Fällen nur
mit einem grossen Aufwand und unter Zerstörung des Bauwerkes auszuführen, und eine
Wiederverwendung der Bauelemente ist nur selten möglich.
[0007] Zweck der Erfindung ist eine Vereinfachung, insbesondere Beschleunigung der Herstellung
einer demontierbaren Baueinheit durch Zusammenfügen einzelner, verhältnismässig leichter
Bauelemente, wobei nicht nur mit etwa gleichem Arbeitsaufwand ein grösseres Bauvolumen
erzielbar ist, sondern gleichzeitig auch Baueinheiten mit erheblich geringerem Raumgewicht
erstellt werden können.
[0008] Dies wird erreicht durch die Verwendung von Bauelementen, welche erfindungsgemäss
gekennzeichnet sind durch einen dreidimensionalen Kasten mit entlang ihrer Ränder
rechtwinklig untereinander verbundenen Seitenwandplatten und mit wenigstens einem
von einer Seitenwand zu einer Oeffnung in der gegenüberliegenden Seitenwand gerichteten,
rohrförmigen Durchgang, welcher an beiden Enden nach aussen offen ist.
[0009] Dabei können sich diese Rohrdurchgänge von einer Seitenwandplatte bis zur gegenüberliegenden
Seitenwandplatte erstrecken und an ihren beiden Enden in den Seitenwandplatten gelagert
sein. Sie können aber auch nicht durchgehend zwischen den beiden gegenüberliegenden
Seitenwandplatten ausgebildet sein, wobei die Rohrdurchgänge dann nur an einem Ende
in einer Seitenwandplatte gelagert sind und vor einer dem Rohrquerschnitt entsprechend
profilierten Oeffnung in der gegenüberliegenden Seitenwandplatte enden.
[0010] Als Herstellungsmaterial für ein solches kastenförmiges Bauelement kann ganz allgemein
ein schlagfester, witterungsbeständiger und unverrottbarer Kunststoff, beispielsweise
Polypropylen, dienen. Dieser kann mittels an sich bekannter Kunststofformverfahren,
insbesondere Spritztechniken in einem Arbeitsgang zu diesen verhältnismässig grossvolumigen
Kästen verarbeitet werden, die je nach Grösse und Ausführung ein Gewicht zwischen
4 und 10 kg aufweisen können.
[0011] Es ist aber auch möglich, andere geeignete Werkstoffe, wie beispielsweise Aluminium
oder andere Metallbleche, hierfür zu verwenden.
[0012] Die Rohrdurchgänge können dabei je nach Einsatz der Bauelemente zwei Funktionen ausüben,
indem sie einmal als tragende Elemente dienen, wofür sie zweckmässigerweise aus durchgehenden
Stahl rohren bestehen oder eine Schalung für eine armierte Betonsäule bilden, und
zum anderen zur Verlegung von Installationen verwendet werden können. Zweckmässigerweise
sind diese beiden Funktionen miteinander kombiniert und die erfindungsgemäss ausgebildeten
Bauelemente mit zwei oder mehreren Rohrdurchgängen versehen, von denen einer zum Einbringen
einer Armierung und bzw. oder Betonfüllung dient, welche durch koaxiale Rohrdurchgänge
wenigstens zweier benachbarter Elemente hindurchgehen. Die anderen Rohrdurchgänge
können dann zum Verlegen von Installationen vorgesehen werden.
[0013] Die Rohrdurchgänge können sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung von Wandkombinationen
geführt werden, indem die Bauelemente entweder stehend oder liegend angeordnet werden.
[0014] Zur Erleichterung der gegenseitigen Ausrichtung beim Ubereinandersetzen der erfindungsgemässen
Bauelemente können die Rohrdurchgänge mit wenigstens einem an einem Ende auf der Aussenseite
der Kastenseitenfläche herausstehenden Rohrstutzen versehen sein, womit sie nach Art
einer Steckmuffe in das offene Rohrdurchgangsende eines benachbarten Elementes eingreifen.
[0015] Weiterhin können auch noch Zentrierleisten wenigstens entlang der Unterkanten zweier
einander gegenüberliegender Kastenseitenwände hierfür vorgesehen werden.
[0016] Ein anderes Hilfsmittel zur gegenseitigen Ausrichtung zusammengesetzter Bauelemente
können Führungsschienen und -rippen an wenigstens einer Aussenseite der Kastenseitenflächen
sein, welche beim Aneinandersetzen zweier Elemente in entsprechende Rippen und Schlitze
des benachbarten Elementes eingreifen.
[0017] Die Verbindung zweier nebeneinander angeordneter Elemente kann je nach zu erwartender
Beanspruchung beispielsweise auch durch Verbindung seitlicher Wände mittels elastischer
Klemmprofile oder auch durch Schraubverbindungen erfolgen.
[0018] Es ist ferner möglich, bei den Rohrdurchgängen, und zwar auch bei den tragenden,
die später armierten Beton aufnehmen, nur die in den Kastenseitenwänden gelagerten
Endabschnitte starr und stabil auszubilden, während der dazwischenliegende Mittelabschnitt
aus einem dünnwandigeren und weniger stabilen Material, beispielsweise aus einem dünnen
Blechrohr oder einem flexiblen Kunststoffschlauch bestehen kann. Mit dieser Abwandlung
können gegebenenfalls die Materialkosten gesenkt werden.
[0019] Weiterhin kann wenigstens eine Seitenwandplatte des erfindungsgemässen Bauelementes
auswechselbar in einen entsprechend ausgebildeten Rahmen eingeschoben und als Wärmeaustauscher,
insbesondere als Sonnenkollektor ausgebildet sein, welcher beispielsweise aus einem
Rohrleitungssystem oder aus zwei parallelen Aluminiumblechen mit Anschlüssen zum Durchströmen
eines Wärmeübertragungsmittels besteht. Liegen dabei zwei aus Aluminiumblech bestehende
Seitenwandplatten einander gegenüber, können zwecks direkter Wärmeübertragung von
der Aussen- zur Innenseite des Bauelementes sich trompetenartig erweiternde Verbindungen
vorgesehen werden.
[0020] Zur Wärmeisolierung können die Seitenwandplatten des Bauelementes auch mit einer
Isolierschicht auf einer Innen- und bzw. oder Aussenseite der Seitenwandplatten versehen
sein.
[0021] Ausserdem kann eine zwei- und bzw. oder dreidimensionale Dekoration auf wenigstens
einer Aussenseite der Kastenseitenflächen angebracht werden, wodurch eine nachträgliche
Bearbeitung sichtbarer Aussenflächen entfallen kann.
[0022] Das erfindungsgemäss ausgebildete Bauelement kann in allen praktischen Grössen gefertigt
werden, was vor allem von der angewandten Herstellungstechnik, insbesondere der Spritztechnik
für Kunststoffe abhängt. Je mehr Quadratmeter mittels derartiger Bauelemente erstellt
werden, um so rationeller wird naturgemäss die Anwendung dieser Verfahrensweise, insbesondere
im Vergleich mit dem Verlegen einzelner Mauer- oder Ziegelsteine.
[0023] Es erübrigt sich ferner der Einsatz qualifizierter
Baufacharbeiter, wie Eisenleger, Zimmerleute, Schaler, Maurer, Fassadenmaler und dgl.,
und auch der Gerüstbau kann weitgehend eingeschränkt und der entsprechende Aufwand
an Mietkosten und Materialverschleiss erheblich gesenkt werden.
[0024] In den beigefügten Zeichnungen sind beispielsweise
Ausführungs- und Anwendungsmöglichkeiten erfindungsgemäss ausgebildeter Bauelemente
dargestellt, wobei zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Bauelementes mit nicht durchgehenden Rohr
durchgängen,
Figur 2 eine Draufsicht ohne obere Seitenwandplatte,
Figur 3 einen Horizontalschnitt durch eine andere Ausführung für einen Eckpfeiler,
Figur 4 einen Vertikalschnitt durch einen von einer Seitenwand bis zur gegenüberliegenden
Seitenwand reichenden Rohrdurchgang bei drei übereinander angeordneten Elementen sowie
Fig. 5a und 5b einen gleichen Vertikalschnitt durch zwei abgewandelte Ausführungsformen.
[0025] Danach besteht das erfindungsgemäss ausgebildete Bauelement in seiner Grundkonzeption
aus einem quaderförmigen, hohlen Kasten 1 mit rechtwinklig zueinander angeordneten
Seitenwandplatten, welche in einer bevorzugten Ausführungsform aus einem schlagfesten,
witterungsbeständigen und unverrottbaren Kunststoff oder auch aus einem Metallblech
gefertigt sind. Zwischen der oberen Seitenwandplatte 2 und der unteren Seitenwandplatte
3 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel drei rohrförmige Durchgänge 4, 5
und 6 vorgesehen, welche an ihren beiden Enden offen sind. Diese Rohrdurchgänge erstrecken
sich hierbei nicht durchgehend von der unteren bis zur oberen Seitenwandplatte. Sie
sind vielmehr nur an ihrem unteren Ende in der unteren Seitenwandplatte 3 gelagert
und enden an ihren oberen Enden vor dem Rohrquerschnitt entsprechend profilierten
Oeffnungen 24,25,26 in der oberen Seitenwandplatte 2.
[0026] Von diesen drei Rohrdurchgängen können die beiden äusseren Durchgänge 4 und 6, die
hier einen runden Querschnitt aufweisen, zum Einbringen einer Armierung und bzw. oder
Betonfüllung dienen, nachdem wenigstens zwei dieser Kästen übereinander angeordnet
sind. Der mittlere Rohrdurchgang 5, welcher hier einen rechteckigen Querschnitt hat,
bleibt leer und kann zur Verlegung von Installationen, wie Wasser- und Stromleitungen,
Heizungs-, Steig- und Fallrohren vorgesehen werden.
[0027] Die beiden Rohrdurchgänge 4 und 6 zur Aufnahme einer Armierung und bzw. oder Betonfüllung
sind an ihrem oberen Abschnitt 7 bzw. 8 in ihrem Durchmesser muffenartig erweitert
und an ihrem unteren Ende mit einem aus der unteren Seitenwandplatte 3 herausragenden
Stutzen 9 bzw. 10 versehen. Diese Rohrstutzen 9 und 10 greifen bei zwei übereinander
angeordneten Kästen in die oberen erweiterten Abschnitte des darunter befindlichen
Kastens ein und verhindern eine gegenseitige horizontale Verschiebung der Kästen gegeneinander
unter gleichzeitiger Stabilisierung und Zentrierung sowie koaxialen Ausrichtung aller
benachbarten Rohrdurchgänge zueinander.
[0028] Die runden Rohrdurchgänge können in einfacher Weise mittels Rohrschellen an den Seitenwänden
befestigt werden, wobei insbesondere diejenigen zur Aufnahme einer Armierung und bzw.
oder Betonfüllung zusätzlich an ihren in den Seitenwandplatten gelagerten Enden mit
radialen, dreieckförmigen Verstärkungen 11 versehen werden können, welche in dem Winkel
zwischen dem Aussenumfang der Rohrdurchgangsendabschnitte und der Innenseite der Kastenseitenflächen,
in denen die Rohrdurchgangsenden lagern, angeordnet sind. Zur weiteren gegenseitigen
Ausrichtung nebeneinander angeordneter Kastenelemente sind diese auf der einen vertikalen
Aussenseite 12 mit einer Führungsschiene 13 und auf der gegenüberliegenden Aussenseite
14 mit einer Rippe 15 versehen, welche beim Aneinandersetzen zweier Elemente in entsprechende
Rippen und Schlitze eines benachbarten Elementes eingreifen.
[0029] Wie bereits erwähnt, können auch noch zusätzlich nicht dargestellte Zentrierleisten
entlang der Unterkanten wenigstens zweier einander gegenüberliegender Kastenseitenwände
vorgesehen werden, womit eine weitere Stabilisierung und gegenseitige Ausrichtung
zweier benachbarter Bauelemente erzielbar ist.
[0030] Die äusseren Abmessungen eines erfindungsgemäss ausgebildeten Bauelementes entsprechen
zweckmässigerweise in ihren Dimensionen der Modulordnung im Bauwesen, also beispielsweise
der ISO-Norm 1791. Sie können aber auch einem Vielfachen eines normalen Mauerziegels
entsprechen, indem beispielsweise die Breite des kastenförmigen Bauelementes 24 oder
11,5 oder auch nur 7 cm beträgt, während seine Länge und Höhe ein Vielfaches davon
aufweisen.
[0031] Bei der praktischen Anwendung erfindungsgemäss ausgebildeter Bauelemente zur Herstellung
einer Baueinheit, beispielsweise zur Errichtung einer Mauer, wird eine erste Reihe
von Elementen nebeneinander, gegenenfalls unter gegenseitigem Eingriff der Führungsschienen
13 und -rippen 15, angeordnet. Dabei können diese mit ihren unten herausstehenden
Rohrstutzen 9, 10 einfach auf ein vorher vorbereitetes Fundament aufgesetzt und hierbei
mittels in dem Fundament verankerten Rohren gesichert werden. Dabei greifen diese
Rohrstutzen entweder in die in dem Fundament versenkten Rohre ein oder umgreifen aus
dem Fundament herausstehende Rohrabschnitte.
[0032] Hierauf wird dann eine zweite Reihe gleicher Bauelemente aufgesetzt, wobei durch
den steckmuffenartigen Eingriff von deren unteren Rohrstutzen in die oben offenen
Rohrdurchgangsenden der darunter befindlichen Elemente der ersten Reihe und durch
gleichzeitigen Eingriff benachbarter Führungsschienen und -rippen eine selbsttätige
Ausrichtung der Elemente zueinander und eine koaxiale Zentrierung der Rohrdurchgänge
erfolgt. Nachdem auf diese Weise eine genügende Anzahl erfindungsgemäss ausgebildeter
Bauelemente zusammengesetzt ist, werden diese miteinander verbunden, indem in die
hierfür vorgesehenen Rohrdurchgänge, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in
die Rohrdurchgänge 4 und 6, eine Betonfüllung gegebenenfalls unter Druck eingebracht
wird, nachdem erforderlichenfalls vorher eine übliche Armierung, beispielsweise ein
von oben bis unten durchgehendes Armierungseisen, eingesetzt und bei grösserer Höhe
bzw. Länge mit Distanzstücken oder Abstandshaltern zentriert gehalten wurde. Wo die
Abmessungen der Rohrdurchgänge das Einsetzen einer Vibrationssonde verhindert, werden
einfach die Armierungseisen an den Vibrator zur Verfestigung des Betons angeschlossen.
[0033] Bei einer stehenden Anordnung der Bauelemente, insbesondere solchen mit StahlrohrDurchgängen,
werden die Elemente einzeln nacheinander seitlich aneinandergesetzt und durch geeignete
Einrichtungen vorübergehend in dieser Stellung gehalten. Der endgültige Halt kann
dann durch Aufsetzen einer starren, horizontalen Abdeckung, beispielsweise einer Zwischendecke
oder einer Dachplatte, erhalten werden.
[0034] Ahnliches gilt für den Fall, dass die erfindungsgemässen Bauelemente selbst zur Konstruktion
einer horizontalen Dachabdeckung oder Zwischendecke Verwendung finden. Ihre Anordnung
kann auch hierbei entweder liegend mit horizontal verlaufenden Rohrdurchgängen oder
stehend mit vertikal verlaufenden Rohrdurchgängen erfolgen. Dabei sind in stehender
Anordnung direkte Verbindungen mit senkrecht verlaufenden Rohrdurchgängen in stehend
angeordneten Bauelementen von vertikalen Seitenwänden möglich.
[0035] In der Draufsicht gemäss Figur 2 ist dargestellt, wie in den beiden Rohrdurchgängen
4 und 6 die Betonfüllung 16 deren Querschnitt vollständig ausfüllt und das Armierungseisen
17 zentriert in dieser Betonfüllung eingebettet ist. Weiterhin noch vorgesehene Rohrdurchgänge
5 bleiben wie der übrige Kasteninnenraum leer und bilden durch ihre gegenseitige koaxiale
Ausrichtung übereinander einen vertikal verlaufenden und durchgehenden Kanal, welcher
zur Verlegung von Installationen verwendet werden kann. Andernfalls kann auch in diese
Rohrdurchgänge eine Armierung und bzw. oder Betonfüllung eingebracht werden.
[0036] In jedem Fall entsteht durch die Aushärtung der Betonfüllung mit der gegebenenfalls
eingebetteten Armierung eine feste und stabile Verbindung der einzelnen Bauelemente
untereinander bei einwandfrei glatter Aussenfläche. Sollte es erforderlich werden,
Stoss- oder Trennfugen zwischen den Bauelementen zusätzlich abzudichten oder zu glätten,
kann dies in einfacher Weise mittels Klebestreifen, einer geeigneten Dichtungsmasse
oder mittels Einsteckprofilen erfolgen. Auch kann es zweckmässig sein, wenigstens
entlang der Oberkanten zweier einander gegenüberliegender Kastenseitenwände rinnenförmige
Ausnehmungen vorzusehen, in welche kittartige Dichtungsmassen eingebracht werden.
Die Anbringung von Abdeckprofilen erfolgt in einfacher Weise dadurch, dass geeignet
geformte Rippen in die Stoss- oder Trennfugen eingesteckt und dort gehalten werden.
[0037] Die bei der dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemäss ausgebildeten Bauelementes
gezeigte Querschnittsform der Rohrdurchgänge 4 bis 6, nämlich rund und rechteckig,
ist willkürlich gewählt. In gleicher Weise können auch die Rohrdurchgänge 4 und 6
einen quadratischen oder rechteckigen und der mittlere Rohrdurchgang 5 einen runden
Querschnitt aufweisen. Aber auch andere Querschnittsformen, wie drei- oder mehreckig
oder auch elliptisch, sind möglich.
[0038] Bei dem in Figur 3 gezeigten Schnitt durch ein erfindungsgemäss ausgebildetes Bauelement
für einen Eckpfeiler besitzen alle drei Rohrdurchgänge 4, 5 und 6 den gleichen quadratischen
Querschnitt und können wahlweise zur Einbringung einer Armierung und bzw. oder Betonfüllung
oder zum Verlegen von Installationen vorgesehen werden. Auch hierbei sind selbstverständlich
auch andere Rohrquerschnitte möglich, wobei Stahlrohr-Durchgänge zweckmässigerweise
einen runden Querschnitt aufweisen.
[0039] Die Schnitte nach den Figuren 2 und 3 zeigen ferner eine Isolierschicht 18, die aus
einem geeigneten Material, wie geschäumtem Kunststoff, Asbest oder einem anderen flammhemmenden
Material, bestehen und sowohl wie hier auf einer Innen-, aber auch auf einer Aussenseite
einer Seitenwandplatte vorgesehen werden kann.
[0040] Selbstverständlich ist es möglich, auch den gesamten Innenraum des Bauelementes um
die Rohrdurchgänge herum mit einem derartigen Material auszufüllen. Eine solche Füllung
kann bei geeigneter Konsistenz des Materials in zweckmässiger Weise dazu beitragen,
die Rohrdurchgänge innerhalb des Bauelementes zu fixieren.
[0041] Die Schnittdarstellung nach Figur 4 zeigt, wie bei den drei übereinander angeordneten
Bauelementen 1', 1 und 1" die von der einen Seitenwandplatte 2 bzw. 2" bis zur gegenüberliegenden
Seitenwandplatte 3 bzw. 3' reichenden Rohrdurchgänge 40', 40 und 40" steckmuffenartig
ineinandergreifen, indem der Rohrstutzen 9' am Rohrdurchgang 40'des oberen Elementes
1' in dem erweiterten Rohrabschnitt 7 vom Rohrdurchgang 40 des mittleren Elementes
1 und dessen Rohrstutzen 9 in dem erweiterten Rohrabschnitt 7" vom Rohrdurchgang 40"
des unteren Elementes 1" sitzen. Die in den Rohrdurchgängen 40', 40, 40" vor dem Einbringen
einer Betonfüllung angeordneten und erforderlichenfalls mittels bereits erwähnter
Distanzstücke oder Abstandshalter 19 konzentrisch gehaltenen Armierungseisen 17 sowie
die Betonfüllung 16 gehen hierbei vertikal durch alle drei Bauelemente 1', 1, 1" hindurch
und verbinden diese stabil miteinander.
[0042] Hierbei sind die Rohrdurchgänge 40', 40 und 40" an ihren beiden Enden mit ebenfalls
bereits erwähnten Verstärkungen 11', 11, 11" versehen. Zusätzlich ist hier auch noch
eine am oberen Rand der seitlichen Seitenwandplatten der Elemente 1 und 1" verlaufende
Leiste 20 bzw. 20" als Abstützung für die obere Seitenwandplatte 2 bzw. 2" vorgesehen.
[0043] Auf der Innenseite einer der seitlichen Seitenwandplatten ist wiederum eine Isolierschicht
18' bzw. 18 bzw. 18" angeordnet.
[0044] Figur 5 zeigt in gleicher Weise eine vorteilhafte Abwandlung in der Ausbildung der
Rohrdurchgänge, wobei der obere Teil 5a eine Ausführungsmöglichkeit und der untere
Teil 5b eine andere Ausführungsmöglichkeit darstellen und gleiche Bezugszeichen gleiche
bzw. entsprechende Teile bezeichnen.
[0045] Danach sind die Rohrdurchgänge nicht durchgehend starr ausgebildet, sondern nur ihre
in den Seitenwandplatten gelagerten Endabschnitte 400 und 400' mit den herausstehenden
Rohrstutzen 90' und 90 sowie den erweiterten Endabschnitten 70 und 70", während die
dazwischenliegenden Mittelabschnitte 41, 41' und 41" aus einem dünnwandigeren und
weniger stabilen Material bestehen. Diese Mittelabschnitte der Rohrdurchgänge sichern
und gewährleisten ebenfalls die Verbindung mit der Betonfüllung in oben, unten und
seitlich benachbarten Elementen. Diese Rohrdurchgangsmittelabschnitte sind fest verbunden
und dienen der Zentrierung der weiteren Rohrabschnitte oder flexiblen Folien, die
eingeschoben werden. Diese werden nach dem Setzen der Bauelemente einfach durchgehend
durch die starren, steckmuffenartig ineinandergreifenden Rohrendabschnitte eingezogen,
wie es in Figur 5a bei den Rohrendabschnitten 400' und 70 dargestellt ist.
[0046] Bei der anderen Ausführungsform nach Figur 5b dieser Abwandlung sind die Rohrdurchgangsmittelabschnitte
41 und 41", welche ebenfalls wieder aus einem dünnen Blechrohr oder aus einem flexiblen
Kunststoff schlauch bestehen können, fest an den starren Rohrendabschnitten 400 bzw.
70" angearbeitet und erstrecken sich nur innerhalb des Bauelementes zwischen zwei
Rohrdurchgangsendabschnitten an einander gegenüberliegenden Seitenwandplatten.
[0047] Durch diese Ausführungen können Materialkosten und Raumgewichte eingespart werden.
[0048] Eine weitere zweckmässige, in den Zeichnungen jedoch nicht dargestellte Abwandlung
eines erfindungsgemäss ausgebildeten Bauelementes besteht wie bereits erwähnt, darin,
dass eine Seitenwandplatte als Sonnenkollektor ausgebildet ist, womit eingestrahlte
Sonnenenergie in nutzbare Wärme umgesetzt werden kann. Dazu besteht diese Seitenwandplatte
in einfacher Weise aus zwei parallelen Aluminiumblechen mit Anschlüssen zum Durchströmen
eines Wärmeübertragungsmittels und ist in einen entsprechend ausgebildeten Rahmen
eingeschoben.
[0049] Zur direkten Uebertragung von durch Sonneneinstrahlung entsteher Wärme kann ferner
auch die dem Wärmeaustauscher gegenüberliegende Seitenwandplatte aus einem Aluminiumblech
bestehen, wobei dann zwischen den Aluminiumblechen rohrförmige, an beiden Enden sich
zweckmässig trompetenartig erweiternde Verbindungen angeordnet sind. In Figur 4 ist
eine solche Verbindung 21 eingezeichnet.
[0050] Ebenfalls nicht dargestellt ist eine weitere Ausführungsmöglichkeit erfindungsgemäss
ausgebildeter Bauelemente, wobei diese auf wenigstens einer Aussenseite der Seitenwandplatten
mit einer Dekoration versehen sind, so dass eine nachträgliche Bearbeitung der Aussenfläche
einer aus diesen Elementen gefertigten Baueinheit entbehrlich wird. Eine solche Dekoration
kann beispielsweise aus einem zweidimensionalen Farbauftrag oder aber auch aus einem
dreidimensionalen Relief mit dekorativen Ornamenten bestehen. Derartige Dekorationen
können bereits bei der Herstellung der Bauelemente vorgesehen und angebracht werden.
1. Bauelement, welches mit anderen gleichartigen Elementen nach Art eines Baukastensystems
zu einer Baueinheit kombinierbar ist, gekennzeichnet durch einen dreidimensionalen
Kasten (1) mit entlang ihrer Ränder rechtwinklig untereinander verbundenen Seitenwandplatten
(2, 3,12,14) und mit wenigstens einem von einer Seitenwand (3) zu einer Oeffnung (24,25,26)
in der gegenüberliegenden Seitenwand (2) gerichteten, rohrförmigen Durchgang (4,5,6;40,40',
40";400,400'), welcher an beiden Seiten nach aussen offen ist.
2. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch von einer Seitenwandplatte (2) bis
zur gegenüberliegenden Seitenwandplatte (3) reichende Durchgänge (40,40',40"), die
an beiden Enden in den Seitenwandplatten gelagert sind.
3. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch von einer Seitenwandplatte (3) nicht
bis zur gegenüberliegenden Seitenwandplatte (2) reichende Durchgänge (4,5,6), die
nur an einem Ende in einer Seitenwandplatte gelagert sind.
4. Element nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen schlagfesten, witterungsbeständigen
und unverrottbaren Kunststoff als Herstellungsmaterial.
5. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Seitenwandplatten (2, 3, 12, 14)
aus Metallblech.
6. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch rohrförmige Durchgänge (4, 5, 6 ;
40, 40', 40") aus Stahlrohren.
7. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens zwei Rohrdurchgänge, von
denen einer (4) zum Einbringen einer Armierung (17) und bzw. oder Betonfüllung (16),
welche durch koaxiale Rohrdurchgänge wenigstens zweier benachbarter Elemente (1,1',1")
durchgehen, und ein anderer (5) zum Verlegen von Installationen vorgesehen ist.
8. Element nach Anspruch 1 und 7, gekennzeichnet durch Rohrdurchgänge (4,6;40) mit
wenigstens einem an einem Ende auf der Aussenseite der Kastenseitenfläche (3) herausstehenden
Rohrstutzen (9,10) zum steckmuffenartigen Eingriff in das offene Rohrdurchgangsende
(7,8) eines benachbarten Elementes.
9. Element nach Anspruch 1, 7 oder 8, gekennzeichnet durch Rohrdurchgänge, von denen
nur die in den Kastenseitenwänden gelagerten Endabschnitte (400,70) starr und stabil
ausgebildet sind, während der dazwischenliegende Mittelabschnitt (41) aus einem dünnwandigeren
und weniger stabilen Material besteht.
10. Element nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch starre Rohrdurchgangsendabschnitte
(400',70), durch welche ein durchgehender flexibler Kunststoffschlauch (41') ziehbar
ist.
11. Element nach Anspruch 1 bis 9, gekennzeichnet durch radiale, dreieckförmige Verstärkungen
(11) in dem Winkel zwischen dem Aussenumfang der Rohrdurchgangsendabschnitte und der
Innenseite der Kastenseitenflächen, in denen die Rohrdurchgangsenden gelagert sind.
12. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch auswechselbare, in einen entsprechend
ausgebildeten Rahmen eingeschobene Seitenwandplatten.
13. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens eine als Wärmeaustauscher,
insbesondere Sonnenkollektor ausgebildete Seitenwandplatte.
14. Element nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Seitenwandplatte aus zwei
parallelen Aluminiumblechen und mit Anschlüssen zum Durchströmen eines Wärmeübertragungsmittels.
15. Element nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine dem Wärmeaustauscher bzw.
Sonnenkollektor gegenüberliegende Seitenwand aus Aluminiumblech.
16. Element nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch zwei einander gegenüberliegende
Seitenwandplatten aus Aluminiumblech, zwischen denen rohrförmige, sich trompetenartig
erweiternde Verbindungen (21) angeordnet sind.
17. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Zentrierleisten wenigstens entlang
der Unterkanten zweier einander gegenüberliegender Kastenseitenwände.
18. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ausnehmungen wenigstens entlang
der Oberkanten zweier einander gegenüberliegender Kastenseitenwände.
19. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Führungsschienen (13) und -rippen
(15) an wenigstens einer Aussenseite der Kastenseitenflächen, welche beim Aneinandersetzen
zweier Elemente in entsprechende Rippen und Schlitze des benachbarten Elementes eingreifen.
20. Element nach Anspruch 7 bis 10, gekennzeichnet durch Abstandshalter (19) zwischen
der Rohrdurchgangsinnenwand und der Armierung (17).
21. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Isolierschicht (18) auf einer
Innen- und bzw. oder Aussenseite der Seitenwandplatten.
22. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Schaumstoffüllung seines Innenraumes
um die Rohrdurchgänge (4,5,6 ; 40, 40', 40" ; 400, 70, 41).
23. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine zwei- und bzw. oder dreidimensionale
Dekoration auf wenigstens einer Aussenseite der Kastenseitenflächen.