[0001] Große, ebene, nicht durch Hilfsversteifungen abgestützte Flächen, sind für Kunststoffelemente
nicht zweckmäßig, da die notwendige Steifigkeit fehlt und Formänderungen infolge der
relativ großen Wärmeausdehnung, vor allem der thermoplastischen Kunststoffe, kaum
innerhalb der Elemente abgefangen werden können. Als die einfachste werkstoffgerechte
Formgebung kann die, auch für dünnwandige Elemente aus anderen Baustoffen bekannte
Wellung angesehen werden. Wellbahnen und Wellplatten aus transparenten Kunststoffen
finden daher in beträchtlichem Umfang Verwendung, vorwiegend auf dem Bausektor. Als
lichtdurchlässige Materialien zu ihrer Herstellung eignen sich grundsätzlich Kunststoffe
vom PVC-, PE-, PP-, PS-, PA-, Polyformaldehyd-, Polyacrylat-und -methacrylat- und
vom PC-Typ.
[0002] Seit kurzem sind zu den marktgängigen Wellplatten Produkte hinzugetreten, die das
Bauprinzip der Hohlkammerplatten (sogenannte Stegdoppel- bzw. Stegdreifachplatten)
mit der Wellung vereinen (vgl. Gbm 79 25 196.0). Diese sogenannten Sinus-Stegdoppelplatten
lassen sich beschreiben als ein System aus zwei, meist sinusförmig gewellten Gurten,
die durch eine Vielzahl von, parallel zu den Wellungen und in gleichen Abständen angebrachten
verbindenden Stegen "in Phase" miteinander und in gleichbleibendem Abstand voneinander
fest verbunden sind. Die Materialdicke der Gurte kann gegenüber der von einfachen
Wellplatten etwas reduziert werden; sie beträgt beispielsweise 0,8 bis 1,2 mm, in
der Regel ca. 1 mm. Im allgemeinen verlaufen die Stege unter sich parallel und sind
so gerichtet, daß sie senkrecht auf einer an den Scheitel der Krümmungs-(=Sinus)-Kurve
gelegten Tangente stehen würden. Der Abstand zwischen den beiden gewellten Gurten,
der durch die Höhe der Stege definiert wird, kann in gewissen Grenzen schwanken; er
beträgt im allgemeinen zwischen 1,1 und 2 mm, in der Regel ca. 1,5 mm.
[0003] Die Breiten der Gurte werden im wesentlichen durch die Bedürfnisse der Praxis vorgeschrieben.
Bei normalen Wellplatten liegen sie bei 1000 bis 1500 mm. Die seit kurzem angebotenen
"Sinusstegdoppelplatten" werden bisher beispielsweise in Breiten von ca. 600 bis 800
mm angeboten. Die Längen sind grundsätzlich beliebig, jedoch betragen sie aus Transportgründen
meist nicht über 5 m. Traditionell werden Wellplatten so verlegt, daß man mindestens
die äußersten Wellungen überlappen läßt; in der Regel kommen also ein oder gegebenenfalls
mehrere Sinusprofilzüge der aneinander anschließenden Wellplatten direkt übereinander
zu liegen. Die Befestigung der Wellplatten miteinander und gegenüber den Tragkonstruktionen
(Dach) geschieht fast ausnahmslos so, daß Bohrungen in den Platten vorgenommen und
die Platten dann durch Schraubenelemente, beispielsweise Hakenschrauben, unter Verwendung
von Dichtungsstoffen u.ä. befestigt werden, während die eigentliche Last der Platten
durch geeignete Tragkonstruktionen, wie Pfetten, Sparren, Balken in der üblichen Weise
aufgenommen wird. Diese Befestigungsart ist auch bei den traditionellen Wellprofilen
nie besonders befriedigend gewesen, und hat insbesondere bei an sich sehr geeigneten
Materialien, wie Acrylglas, immer wieder zu Unzuträglichkeiten geführt. Es kommt,
auch bei verhältnismäßig großer handwerklicher Fertigkeit im Umgang mit den Werkstoffen
häufig zu Brüchen, die nicht selten bereits beim Setzen der Bohrungen auftreten. Die
auftretenden Probleme werden unmittelbar einsichtig, wenn man bedenkt, daß zur Halterung
der Wellplatten selbstverständlich feste mechanische Verbindungen vorhanden sein müssen,
andererseits den thermisch bedingten Längenänderungen Rechnung getragen werden muß.
Diese Forderungen haben zunächst die Konsequenz, daß Bohrungen mit relativ großem
Durchmesser angesetzt werden müssen, was aber den Aufwand erheblich heraufsetzt und
Schwierigkeiten bei der Dichtung hervorrufen kann. An den Stellen, wo vier Platten
zusammenstoßen und daher vier Platten mit der vorgegebenen Materialdicke überlappen
würden, muß in der Regel bei den beiden mittleren Platten ein Eckenschnitt angebracht
werden: Eine Maßnahme, die nicht selten das Können der befaßten Handwerker überschreitet
und zu unbefriedigenden Resultaten führt.
[0004] Die Überlappung von Profilbahnen erweist sich in der Praxis auch unter anderen Gesichtspunkten
als unbefriedigend. So läßt sich das Eindringen von Wasser, von Schmutz und Staub
und in der Folge von Algen, Moos usw. an derartigen überlappenden Stellen auf die
Dauer kaum vermeiden.
[0005] Es wurde nun gefunden, daß eine zweiteilige Verbindungs- Profilsprosse für die Verbindung
von Wellplatten, insbesondere Hohlkammer-Wellplatten (8),gebildet aus zwei oder mehreren
sinusförmigen Gurten, die durch eine Vielzahl von parallel zu den Wellungen verlaufenden
verbindenden Stegen in gleichbleibendem Abstand voneinander und "in Phase" miteinander
gehalten werden, sehr gut geeignet ist. Die erfindungsgemäße Verbindungs-Profilsprosse
besteht aus einer unterstützenden Profilleiste und einer Deckprofilleiste, die über
einen Verbindungssteg (3) und ein komplementäres Gegenstück (4) gegebenenfalls lösbar
miteinander zu verbinden sind, wobei die Deckprofilleiste (2) aus einer gewölbten
Abdeckplatte (5) mit einer Krümmung, die ungefähr der Krümmung der Wellplatte im abzudeckenden
Scheitelbereich entspricht, die mittelständig in den Verbindungssteg (3) oder das
Gegenstück (4) übergeht und deren beide Kanten in nach unten abgewinkelte Leisten
(6) auslaufen, besteht und wobei die Basis-Profilleiste (1) Stützzonen (7) aufweist,
die der Krümmung der Wellplatten (8) in dem Bereich in dem bei jeder der (nebeneinander
angeordneten) Wellplatten (8) die Unterstützung stattfinden soll, angepaßt sind, und
die Basis-Profilleiste (1) komplementär zu der Deckprofilleiste (2) mittelständig
einen Verbindungssteg (3A) bzw. das Gegenstück (4A) aufweist. Die erfindungsgemäße
Verbindungs-Profilsprosse ist so ausgelegt, daß sie zwei Wellplatten (8) über ihre
parallel zu den Kammern verlaufenden Kanten verbindet, wobei sich die Kanten im Scheitelbereich
der Wellung befinden sollen. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der
Verbindungssteg (3) und das komplementäre Gegenstück (4) eine elastische Rastverbindung
darstellen, etwa in der Form, daß der Verbindungssteg (3) in einen Randwulst (1'1)
ausläuft und das komplementäre Gegenstück (4) als federnde Zungen ausgebildet ist,
aber auch andere Verbindungselemente des Standes der Technik, insbesondere andere
Schnappverbindungen, wie beispielsweise sägezahnartige Schnappverbindungen sind möglich.
Vorteilhafterweise weist die unterstützende Basis-Profilleiste (1) mindestens zwei
Stützstege (9) auf, deren Höhe vorzugsweise so bemessen ist, daß sie in etwa mit der
Tangente an den bzw. die Scheitel (10) der unteren Sinusprofile der Wellplatten (8)
abschließt. Diese Forderung steht im Zusammenhang mit der im allgemeinen vorhandenen
Notwendigkeit, die Wellplatten auf einer tragenden Struktur (14) aufsitzen zu lassen.
[0006] Bei einer Ausführungsart weist auch die Basis-Profilleiste (1) als Stützzone (7)
eine konvex gewölbte Oberfläche auf, die der Krümmung der zu unterstützenden Wellplattenabschnitte
entspricht (Figur 1). Im Grenzfall kann die Basis- profilleiste (1) auch als eine
einzige der Krümmung der Wellplatte angepaßte Platte ausgebildet sein. Den anderen
Grenzfall stellt die Ausführung dar, bei der die Basis- Profilleiste (1) eine einzige,
durch die Stützstege (9) unterstützte Schiene bildet, deren abgewinkelte äußere Kanten
die beiden Stützzonen (7) darstellen.
[0007] . Als eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung kann die gemäß Fig. 2 und Fig. 3 vorgeschlagene
Lösung gelten: Dabei bilden die Stützzonen (7A) der Basis-Profilleiste (1) den oberen
Abschluß der beiden Stützstege (9), die unter sich fest verbunden sind. Besonders
günstig ist eine Ausführung bei der die beiden Stützstege (9) unter sich durch eine
ebene Schiene (12) verbunden sind, so daß diese Elemente miteinander im Querschnitt
ein H bilden, oder durch eine rinnenförmige Schiene (12), so daß die Elemente (9)
und (12) untereinander ein M oder ein W bilden, wozu noch die Stützzonen (7A) und
der mittelständige Verbindungssteg (3A) oder das komplementäre Gegenstück (4A) hinzutreten.
Zweckmäßigerweise weist die ebene Schiene noch beidseitig neben dem mittelständigen
Element (3A) bzw. (4A) Einkerbungen (13) zum Befestigen mittels Schrauben auf. Die
Stützstege (9) stehen vorzugsweise senkrecht [relativ zur tragenden Struktur (14)]
und parallel zueinander; sie können aber auch einen Winkel zum Lot auf die tragende
Struktur (14) bilden, wobei in der Regel eine symmetrische Anordnung herrschen wird.
[0008] Zweckmäßigerweise können sich auf der Oberfläche der Stützzonen (7) eine oder mehrere
durchgehende Dichtungsphasen (15) aus geeignetem Material, beispielsweise Kunststoff,
insbesondere gummiartigem Kunststoff, befinden, bzw. die Dichtungsphasen (15) können
auch bei der Montage angebracht werden.
[0009] Die Breite der Deckprofilleiste (2) wird in jedem Falle so bemessen sein, daß eine
zuverlässige Abdeckung des Spaltes zwischen den beiden zu verbindenden Wellplatten
erfolgt. Im allgemeinen wird der Abstand zwischen den nach unten abgewinkelten Leisten
(6) 12 bis 25 mm betragen. Die Dimensionen der übrigen Elemente der erfindungsgemäßen
Verbindungsprofilsprosse ergeben sich in erster Linie aus ihrer Funktion in Bezug
auf die zu verbindenden Wellplatten. So wird im allgemeinen die Breite der Basis-Profilplatte
(1) in etwa mindestens die Breite der Deckplatte (2) erreichen bzw. sie übertreffen.
[0010] Die Höhe des Verbindungsstegs (3) steht beispielsweise in Beziehung zu dem Abstand
der beiden abgewinkelten, unterstützenden Kanten (.7) voneinander.
[0011] In der Regel wird der Abstand zwischen den Kanten (7) den Abstand zwischen den abgewinkelten
Leisten (6) der Deckprofilleiste (2) überschreiten.
[0012] Als Material für die Deckprofilleiste (2) bieten sich insbesondere witterungsbeständige
und mechanisch genügend stabile Materialien an, wie z.B. Metalle, insbesondere Aluminium-LegierLungen,
aber auch Kunststoffe, wie z.B. modifiziertes PVC, PC, Polyester u.ä. Für die Materialien,
die für die unterstützende Basis-Profilleiste (1) geeignet sind, gelten im Prinzip
die gleichen Kriterien wie für die Deckprofilleiste.
[0013] Die erfindungsgemäßen Profilsprossen besitzen zahlreiche Vorteile gegenüber den bisher
gebräuchlichen Vorrichtungen. Es entfällt beispielsweise die Überlappung von Wellbahnen,
die - abgesehen von der Materialersparnis - Anlaß der eingangs beschriebenen Unzulänglichkeiten
gewesen war. Die erfindungsgemäßen Profilsprossen eliminieren weiter die mit der thermischen
Ausdehnung der Kunststoffe auftretenden Probleme, da sie die thermische Ausdehnung
und Kontraktion der Wellplatten gestatten, ohne die Halterung nennenswert zu beeinträchtigen.
Es entfallen kritische Montageschritte wie das Setzen von Bohrungen.
[0014] Insgesamt gestaltet sich die Montage der erfindungsgemäßen Profilsprossen denkbar
einfach. Man befestigt das Profilunterteil auf der Unterkonstruktion, legt die Sinusplatte
ein und klipst die Deckprofilleiste auf. Man befestigt zunächst die Basisprofilleiste
(1) auf der Unterkonstruktion (14), bringt die Wellplatte (8) an und stellt in der
vorgesehenen Weise, z.B. durch Einklicken bzw. Einrasten der Deckprofilleiste (2)
die haftende Verbindung zwischen den Wellplatten und der Unterkonstruktion her. Soweit
die Verbindung mit der Unterkonstruktion (14) durch Verschrauben, z.B. durch die Einkerbungen
(13) hindurch erfolgt, können sicherheitshalber Dichtungen mit den Schrauben angebracht
werden.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung vermeidet die eingangs geschilderten Schwierigkeiten
nahezu völlig. Sie ermöglicht eine dauernde materialgerechte Verbindung von Wellplatten
ohne Bohrungen an den Kunststoff-Wellplatten selbst setzen zu müssen. Daraus ergeben
sich erhebliche Vorteile bei der Montage und eine erheblich verbesserte Beständigkeit
von Verglasungen mit Wellplatten. Betont werden sollte auch, daß das Problem, die
Dichtigkeit der Dachkonstruktion aus Wellplatten über größere Zeiträume hinweg zu
gewährleisten, überzeugend gelöst werden konnte. Schließlich ist die Einfachheit der
Vorrichtung insgesamt und die Leichtigkeit, mit der die Montage vorgenommen werden
kann, positiv hervorzuheben.
1. Verbindungsprofilsprosse zur paarweisen Verbindung von Wellplatten über ihre Kanten,
wobei sich die Kanten im Scheitelbereich der jeweiligen Wellplatte befinden, unter
Verwendung einer unterstützenden Basis- profilleiste und einer Deckprofilleiste, die
einen Verbindungssteg und ein komplementäres Gegenstück besitzen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Basis-Profilleiste (1) und die Deckprofilleiste (2) über einen Verbindungssteg
(3) und ein komplementäres Gegenstück (4) miteinander zu verbinden sind und die Deckprofilleiste
(2) eine gewölbte Abdeckplatte (5) aufweist, deren Krümmung ungefähr der Krümmung
der Wellplatte im abzudeckenden Scheitelbereich entspricht und wobei die Abdeckplatte
(5) mittelständig in den Verbindungssteg (3) oder dessen komplementäres Gegenstück
(4) übergeht und die beiden Kanten der Abdeckplatte (5) in eine nach unten abgewinkelte
Leiste (6) auslaufen und wobei die Basis-Profilleiste (1) so geformt ist, daß sie
der Krümmung des zu unterstützenden Bereichs der beiden zu verbindenden Wellplatten
(8) angepaßte Stützzonen (7) aufweist und die Basis-Profilleiste (1) komplementär
zu der Deckprofilleiste (2) mittelständig einen Verbindungssteg (3A) oder das komplementäre
Gegenstück (4A) aufweist.
2. Verbindungsprofilsprosse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unterstützende
Basis-Profilleiste (1) wenigstens zwei Stützstege (9) aufweist, deren Höhe so bemessen
ist, daß sie mit der Tangente an den bzw. die unteren Scheitel (10) der Wellungen
der Hohlkammer-Wellplatten (8) abschließt.
3. Verbindungsprofilsprosse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis-Profilleiste
(1) eine konvex gewölbte Oberfläche aufweist, die der Krümmung der zu unterstützenden
Wellplattenabschnitte entspricht.
4. Verbindungsprofilsprosse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stützstege
(9) der Basis-Profilleiste (1) durch eine Schiene (12) miteinander fest verbunden
sind und daß die unterstützenden Stützzonen (7A) den oberen Abschluß der beiden Stützstege
(9) darstellen.
5. Verbindungsprofilsprosse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungssteg
(3) und das komplementäre Gegenstück (4) eine elastische Rastverbindung darstellen.
6. Verbindungsprofilsprosse gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungssteg
(3) in einen Randwulst (11) ausläuft und das komplementäre Gegenstück (4) federnde
Zungen aufweist.
7. Verwendung der Verbindungsprofilsprosse gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, zur Verbindung
von Wellplatten über deren Kanten, wobei sich die Kanten jeweils im Scheitelbereich
der zu verbindenden Wellplatten befinden.
8. Verwendung der Verbindungsprofilsprosse gemäß den Ansprüchen 1 bis 7, zur Verbindung
von Hohlkammer-Wellplatten.