[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Abtragwalze zum mechanischen Oeffnen
und Abtragen von Faserballen durch Losloesen von Faserflocken aus denselben mittels
laengs einer rotierbaren Welle an dieser befestigter, kreisringfoermiger Zahnscheiben,
welche ueber ihrem aeusseren Umfang mit Zaehnen versehen sind.
[0002] Durch die schweizerische Patentschrift Nr. 376.403 ist eine Ballenraspel bekanntgeworden,
gemaess welcher rotierende Saegezahnscheiben, die zwischen Roststaeben gegen auf diesen
vorbeigefuehrte Faserballen vorstossen, taumelnd, d.h. unter einem von 90 Grad verschiedenen
Winkel in bezug auf ihre Rotationsachse, angeordnet sind. Die Scheiben befinden sich
auf einer Welle und sind durch Zugbolzen zwischen Distanzstuecken eingepresst.
[0003] Es zeigt sich in der Praxis, dass die Faserballen von zum Verspinnen vorgesehenen
Fasern, insbesondere solche mit Naturfasern, haeufig Fremdkoerper (z.B. Metallteile,
Steine, usw.) enthalten. Die gegen diese Fremdkoerper stos.senden Zaehne der Zahnscheiben
werden durch dieselben beschaedigt und dadurch, je nach den vorliegenden Umstaenden,
mehr oder weniger rasch unbrauchbar, worauf die Scheibe mit dem beschaedigten Zahn
ersetzt werden muss. Ein Nachteil der bekannten Ballenraspel besteht darin, dass zum
Ersetzen einer sölchen Scheibe die die Scheiben tragende Welle samt den Scheiben,
* Distanzstuecken und Zugbolzen abmontiert, zerlegt und nach dem Einfuegen der neuen
Scheibe wieder zusammengebaut und eingesetzt werden muss. Das Ersetzen einer Scheibe
bedingt somit eine grosse Arbeitsbelastung und einen relativ langen Betriebsunterbruch.
[0004] Ausserdem ist wegen der Verwendung von Zugbolzen, welche durch in den Saegezahnscheiben
vorhandene Oeffnungen gestossen werden, die rotationsmaessige Einstellmoeglichkeit
der Scheiben beschraenkt. Als Folge davon kann die Staffelung der Zaehne verschiedener
Scheiben nicht beliebig gewaehlt werden.
[0005] Diese Nachteile sollen gemaess der vorliegenden Erfindung vermieden werden. Diese
ist dadurch gekennzeichnet, dass jede der Zahnscheiben zwei Halbscheiben umfasst,
welche im wesentlichen die Form eines halben Kreisringes haben, dass fuer jede Halbscheibe
eine ungefaehr halbkreisringfoermige Schale vorgesehen ist, dass jede Halbscheibe
in je eine Schale eingegossen ist, und dass die Schalen von sich zu einer Zahnscheibe
zusammensetzenden Halbscheiben ringfoermig die Welle umschliessen, loesbar aneinander
befestigt und mit der Welle durch einen Pressitz fest verbunden sind.
[0006] Gemaess der Erfindung ergibt sich somit der Vorteil, dass die Zahnscheiben rotationsmaessig
in jede gewuenschte Position eingestellt werden koennen. Diesbezuegliche Einschraenkungen,
welche beispielsweise durch die erwaehnten Zugbolzen oder durch die Benuetzung einer
Keilnut verursacht sein koennen, sind vermieden.
[0007] Weil es sich gezeigt hat, dass unerwuenschte Vibrationen der Abtragwalze bei geeigneter,
rotationsmaessiger Staffelung der Zaehne verschiedener Zahnscheiben vermieden oder
wesentlich reduziert werden koennen, weist die erfindungsgemaesse Walze zusaetzlich
den Vorteil auf, dass solche Vibrationen auf einfache Weise eliminiert oder stark
reduziert werden koennen. Ausserdem erhaelt man die Moeglichkeit, die rotationsmaessige
Staffelung der Zaehne fuer eine optimale Arbeitsweise der Abtragwalze in beiden Drehrichtungen
derselben einstellen zu koennen.
[0008] Das Eingiessen der Halbscheiben in die Schalen erlaubt zudem, innerhalb weiter Grenzen
das fuer jeden dieser Teile geeignetste Material zu waehlen. Es ist auf diese Weise
z.B. moeglich, das Gewicht der Schalen klein zu halten, indem man diese aus einem
leichten Material herstellt, und die Zaehne und/oder Zahnscheibe aus einem Material
grosser Haerte herzustellen, um damit fuer diese eine lange Lebensdauer zu erhalten.
[0009] Im folgenden sei die Erfindung anhand eines Ausfuehrungsbeispiels und der Figuren
der Zeichnung naeher erlaeutert. In der letzteren ist
Fig. 1 eine Seitenansicht der Abtragwalze,
Fig. 2 ein Querschnitt durch diese laengs der Linie II-II von Fig. 1 und
Fig. 3 eine-Seitenansicht einer Halbscheibe.
[0010] Die in Fig. 1 gezeigte Abtragwalze 11 weist eine, auch in Fig. 2 gezeigte, Welle
12 auf. Die letztere ist an ihren beiden Enden in Lagern 13 rotierbar gelagert, welche
ihrerseits auf Traegern 14 angebracht sind. Die Welle 12 wird ausserdem durch nicht
gezeigte Mittel zur Rotation angetrieben.
[0011] Auf der Welle 12 sind Scheiben angebracht. Jede Scheibe umfasst zwei in einer Ebene
liegende Halbscheiben 15 und 16. Die Halbscheibe 15 ist in eine Schale 17 und die
Halbscheibe 16 in eine Schale 18 eingegossen. Die beiden Schalen 17,18 umschliessen
die Welle 12 ringfoermig, sind jedoch, wie auch die Halbscheiben 15,16, durch Schlitze
21 voneinander getrennt. Die Schalen 17,18 sind durch Schrauben 22 loesbar aneinander
befestigt, fest an die Welle 12 angepresst und auf diese Weise durch einen Pressitz
mit der Welle 12 fest verbunden. Jede der Schalen 17,18 umfasst einen Mantel 27 (Fig.
2), der, abgesehen von der durch den Schlitz 21 bedingten minimalen Abweichung, die
Form eines Halbzylinders hat und auf dessen Innenseite Rippen 23 angebracht sind.
Am Ort der Schrauben 22 ist der Mantel 27 mit Einbuchtungen 28 versehen. Die aus je
einer Halbscheibe 15,16 bestehenden Scheiben sind zur Welle 12 senkrecht angeordnet.
Sie koennen aber, falls dies erwuenscht ist, auch um einen Winkel . gegen die Welle
12 geneigt sein, wie dies durch die gestrichelt gezeichneten Scheiben 15a und 16a
gezeigt ist. Laengs der Welle 12 ist eine Vielzahl solcher Paare von Halbscheiben
15,16 und Schalen 17,18 vorhanden. Im gezeigten Beispiel liegen die Schalen 17,18
aneinander an.
[0012] In Fig. 3 ist zur weiteren Veranschaulichung noch eine einzelne Halbscheibe 16 gezeigt.
Die Halbscheiben 15,16 haben im wesentlichen die Form eines halben Kreisringes. Sie
sind an ihrem aeusseren Umfang mit Zaehnen 24 versehen. Jede der Halbscheiben 15,16
ist, abgesehen voh der durch die Schlitze 21 bedingten Wegnahme, ueber einen halben
Kreisring, der sich von ihrem inneren Umfang nach aussen bis zum gedachten Halbkreis
25 (Fig.
[0013] 3) hin erstreckt, in die zugehoerige Schale eingegossen. In der Fig. 3 faellt der
Halbkreis 25 mit der aeusseren Oberflaeche des Mantels 27 der Schale 17 bzw. 18 zusammen.
[0014] Im Betrieb der Abtragwalze 11 wird die Welle 12 und werden damit auch die je zwei
Halbscheiben 15,16 umfassenden Scheiben in Rotation versetzt. Dabei werden durch die
Zaehne 24 Faserflocken aus dem z.B. auf den Roststaeben 26 angepressten Faserballen
herausgerissen. Diese Flocken werden laufend abgesaugt und zur weiteren Verarbeitung
weiter befoerdert. Waehrend dieses Oeffnungsprozesses kann der Faserballen z.P. dauernd
laengs der Roststaebe 26 hin- und hergeschoben werden, wobei je nach der Richtung
des Verschiebens die Rotation der Welle 12 im einen oder im entgegengesetzten Drehsinn
erfolgt. Falls sich die Scheiben, wie durch die Halbscheiben 15a und 16a gezeigt ist,
in einer Schraeglage befinden, so fuehren sie eine taumelnde Bewegung aus. Daher wird
durch jede Scheibe praktisch der gesamte Bereich zwischen zwei benachbarten Roststaeben
26 erfasst.
[0015] Wenn der Fall eintritt, dass durch einen im Faserballen vorhandenen Fremdkoerper
ein Zahn 24 einer Halbscheibe 15,16 beschaedigt wurde, so wird vom entsprechenden
Paar von Halbscheiben 15,16 mit den Schalen 17,18 durch Loesen der Schrauben 22 die
den beschaedigten Zahn aufweisende Einheit Halbscheibe-Schale von der Welle 12 entfernt
und an deren Stelle eine neue Einheit eingesetzt. Dies wird durchgefuehrt, ohne die
Welle 12 demontieren und an den anderen sich auf der Welle 12 befindlichen Halbscheiben
und Schalen etwas vorkehren zu'muessen. Auch bei der normalen Abnuetzung der Scheibenpaare
15,16 kann in gleicher Weise vorgegangen werden.
[0016] Die Moeglichkeit einer Beschaedigung der Zaehne 24 ist wesentlich kleiner, wenn diese
aus hartem Material bestehen. Harte Zaehne koennen beispielsweise erhalten werden,
indem man Halbscheiben 15,16 aus Stahl verwendet, welche am Ort der Zaehne 24 gehaertet
sind. Gegebenenfalls kann zusaetzlich zu den gehaerteten Zaehnen 24 auch ein an die
letzteren angrenzender, halbkreisringfoermiger Bereich der Halbscheiben 15,16, der
sich beispielsweise von den Zaehnen bis zum gedachten Halbkreis 25 (Fig. 3) erstreckt,
oder die gesamte Halbscheibe gehaertet sein.
[0017] Falls das Gesamtgewicht der Abtragwalze 11 klein gehalten werden soll, so werden
die Schalen 17,18, wie dies im gezeigten Beispiel der Fall ist, als nicht massive
Elemente ausgebildet. Zur Gewichtsverminderung sind sie in einer vorteilhaften Ausfuehrungsform
aus Aluminium hergestellt.
[0018] Durch das Eingiessen der Halbscheiben 15,16 in die Schalen 17,18 ergibt sich der
wesentliche Vorteil, dass das Material, aus welchem die Scheiben und Schalen bestehen,
weitgehend unabhaengig voneinander gewaehlt werden kann. Insbesondere koennen, wie
bereits erwaehnt, die Scheiben aus Stahl und die Schalen aus Aluminium hergestellt
sein.
[0019] Das Eingiessen der Halbscheiben 15,16 in die Schalen 17 bzw. 18 erfolgt vorteilhafterweise
durch Druck- oder Spritzgiessen. Falls eine besonders feste Verbindung der Halbscheiben
mit den Schalen angestrebt wird, so werden an den Halbscheiben diesem Zwecke dienende
Ausgestaltungen, wie Bohrungen oder kleine Erhoehungen, vorgesehen. In Fig. 3 sind
solche beispielsweise Bohrungen 29 gezeigt.
[0020] Es ist ersichtlich, dass die Schalen 17,18 den Abstaenden benachbarter Roststaebe
26 angepasst sind, d.h. dass deren Ausdehnung in der Laengsrichtung der Welle 12 gleich
der Teilung benachbarter Staebe 26 ist. Durch das Anliegen der Schalen aneinander
erhaelt man eine zusaetzliche Festigkeit der Walze, so dass ein eventuelles Vorsehen
von Distanzstuecken zwischen zusammengefuegten Schalenpaaren 17,18 sich eruebrigt.
Die Schalenpaare 17,18 koennen aber auch in der Laengsrichtung der Welle 12 gegenseitige
Abstaende voneinander aufweisen (nicht gezeigt).
[0021] Im obersten Teil der Fig. 2 ist mit gestrichelten Linien eine Staffelung von Scheiben
gezeigt, bei welcher die Zaehne benachbarter Scheiben um einen Betrag gegeneinander
radial gestaffelt sind, der in diesem Fall gleich einem Viertel des Abstandes benachbarter
Zaehne 24 einer Scheibe ist.
1. Abtragwalze zum mechanischen Oeffnen von Faserballen durch Losloesen von Faserflocken
aus denselben mittels laengs einer rotierbaren Welle an dieser befestigter, kreisringfoermiger
Zahnscheiben, welche ueber ihrem aeusseren Umfang mit Zaehnen versehen sind, dadurch
gekennzeichnet, dass jede der Zahnscheiben zwei Halbscheiben (15,16) umfasst, welche
im wesentlichen die Form eines halben Kreisringes haben, dass fuer jede Halbscheibe
(15,16) eine ungefaehr halbkreisringfoermige Schale (17,18) vorgesehen ist, dass jede
Halbscheibe (15,16) in je eine Schale (17,18) eingegossen ist, und dass die Schalen
(17,18) von sich zu einer Zahnscheibe zusammensetzenden Halbscheiben (15,16) ringfoermig
die Welle (12) umschliessen, loesbar aneinander befestigt und mit der Welle (12) durch
einen Pressitz fest verbunden sind.
2. Abtragwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Zaehne
(24) der Halbscheiben (15,16) und gegebenenfalls ein an die Zaehne (24) angrenzender,
ungefaehr halbkreisringfoermiger Bereich der Halbscheiben (15,16) aus hartem Material,
vorzugsweise gehaertetem Stahl, bestehen.
3. Abtragwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalen (17,18) aus
einem relativ leichten Material, beispielsweise aus Aluminium, bestehen.
4. Abtragwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Schalen (17,18)
einen Mantel (27), der die Form eines ungefaehr halben Kreiszylinders hat und auf
dessen Innenflaeche Rippen (23) angebracht sind, umfasst.
5. Abtragwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalen (17,18) aneinanderliegend
laengs der Welle angeordnet sind, und dass ihre Stirnseiten in zur Welle (12) senkrechten
Ebenen liegen.
6. Abtragwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die je zwei Halbscheiben
(15,16) umfassenden Zahnscheiben in einer bezueglich der Welle schraegen Ebene liegen.
7. Abtragwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalen (17,18) von
sich zu einer Zahnscheibe zusammensetzenden Halbscheiben (15,16) mittels einer Schraubenverbindung
aneinander befestigt sind.
8. Abtragwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Halbscheibe (15,16)
ueber einen ungefaehr halbkreisringfoermigen Bereich, der sich von deren inneren Umfang
nach aussen ueber einen Teil der Halbscheibe (15,16) erstreckt, in die zugehoerige
Schale (17,18) eingegossen ist.
9. Abtragwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in je eine Schale
(17,18) eingegossenen Halbscheiben (15,16) mit dieser mittels Druck- oder Spritzgiessens
zusammengebaut sind.
10. Abtragwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Halbscheiben
(15,16) mit Ausgestaltungen, wie z.B. Bohrungen und/oder Erhoehungen, versehen ist,
welche der Verstaerkung der Verankerung der Schale (17,18) mit der in diese eingegossenen
Halbscheibe (15,16), dienen.