[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Drehung hängender Lasten um eine
vertikale Achse der im Oberbegriff des Patentanspruch 1 angegebenen Gattung. Die vom
Stator zum Rotor führenden Hydraulikkanäle sind beispielsweise für den Anschluß der
Betätigungsvorrichtung eines Greifers bestimmt. Die druckdichten Drehdurchführungen
sollen ein Verschlingen der Leitungen beim Drehen der Last verhindern. Der Antriebsmechanismus
kann sowohl als Radialkolbenmotor als auch als Axialkolbenmotor ausgebildet sein,
während das Kurvengehäuse entweder als Rotor oder als Stator ausgebildet sein kann.
[0002] Es ist eine Drehvorrichtung dieser Art mit Radialkolbenmotor bekannt (DE-PS 23 38
736), bei der zwei Drehdurchführungen an einer ein radiales Gleitlager bildenden Trennfläche
zwischen dem Statorhals und dem Rotor angeordnet sind. Der Rotor ist zusätzlich über
ein axiales Wälzlager auf einer Schulter der Zylindertrommel des Motors abgestützt.
Im Bodenbereich des Hydraulikmotors befinden sich in dem Raum zwischen der Zylindertrommel
und dem Kurvengehäuse ferner zwei Ringscheiben, die bei hängender Last als Gleitlager
und beim Aufdrücken des Greifers auf eine Unterlage als Drucklager dienen. Diese Lagerung
hat sich in der Praxis vor allem bei einem Betrieb mit sehr schweren Lasten als nicht
ausreichend erwiesen. Insbesondere bei axialen und radialen Stößen gegen den Greifer
kam es immer wieder zu Bruchbeschädigungen des Stators im Bereich des radialen Gleitlagers.
Hinzu kommt, daß der die Drehdurchführungen enthaltende Lagerspalt auf seiner einen
Seite zum Motoräußeren weist und dort nicht ausreichend abdichtbar ist, so daß Verschmutzungen
des Motorgehäuses und benachbarter Teile und Gegenstände durch austretende Hydraulikflüssigkeit
nicht verhindert werden können. Da die Rotoranschlüsse sich am Motorgehäuse verhältnismäßig
weit oben befinden, sind die dort angeschlossenen, zum Greifer führenden Leitungen
eher einer Beschädigung ausgesetzt, als wenn sie weiter unten angebracht wären. Ein
weiterer Nachteil besteht in der verhältnismäßig großen Bauhöhe und in dem dadurch
bedingten hohen Gewicht der Drehvorrichtung.
[0003] Weiter ist es bei einer ähnlichen Drehvorrichtung, deren Kurvengehäuse als Stator
und deren Zylindertrommel als Rotor ausgebildet und deren Verteiler starr mit dem
Stator verbunden ist, an sich bekannt (DE-OS 28 38 428), die Hydraulikkanäle für die
Greiferbetätigung über Längsbohrungen im Verteiler hindurch vom Stator zum Rotor zu
führen. Die Drehdurchführungen sind dort im unteren Bereich an einer zylindrischen
Trennfläche zwischen Verteiler und Rotor vorgesehen. Wegen der starren Verbindung
zwischen Verteiler und Stator treten zwar an den Verbindungsstellen der Hydraulikkanäle
zwischen Verteiler und Stator keine Abdichtungsprobleme auf. Um die am Verteiler bei
äußeren Einwirkungen auf den Motor angreifenden Kräfte so klein wie möglich zu halten,
müssen allerdings aufwendige Drehlager verwendet werden, die weitgehend spielfrei
sind. Da vor allem bei größeren Lasten und bei Stoßbeanspruchungen Materialverformungen
auftreten, die von den Lagern nicht aufgenommen werden können, sind der Verteiler
und die damit in Berührung stehenden Teile einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt. Dies
gilt insbesondere für den Einsatz bei schweren Lasten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Drehvorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art dahingehend zu verbessern, daß sie ohne Bruchgefahr
und mit nur geringem Verschleiß im Lagerbereich und an den Trennflächen des Verteilers
auch für schwere Lasten einsetzbar ist und trotzdem eine relativ kleine Bauhöhe und
ein entsprechend geringes Eigengewicht aufweist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die in den Ansprüchen 1,9 od.15 angegebene Merkmalskombination
vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Die Erfindung geht einmal davon aus, daß vor allem der schwimmende Verteiler, der
ein axiales und radiales Spiel sowie Verformungen des Rotors gegenüber dem Stator
kräftefrei aufzufangen vermag, für den Einsatz bei schweren Lasten und hohen Stoßbeanspruchungen
in Betracht kommt. Um zudem eine geringe Bauhöhe zu erzielen, müssen die Hydraulikkanäle
für den Greiferanschluß durch den Verteiler vom Stator zum Rotor hindurchgeführt werden.
Dementsprechend können die Drehdurchführungen der Hydraulikkanäle im Inneren des Kurvengehäuses
angeordnet werden, so daß die Leckgefahr nach außen weitgehend vermieden wird. Wichtig
ist auch, daß an den Verbindungsstellen, an denen die Hydraulikkanäle vom Verteiler
in das Kurvengehäuse übertreten, zumindest ein radiales Spiel möglich sein muß, das
größer als das Lagerspiel des Radiallagers ist und das von den dort vorgesehenen Dichtungsmitteln
überbrückt werden kann. Ein axiales Spiel des Verteilers kann im Bereich der Zylindertrommel
und/oder an den Verbindungsstellen gegenüber dem Kurvengehäuse vorgesehen werden.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält der Verteiler eine zentrale
Axialbohrung, die in Längsrichtung von einem Rohr mit kleinerem Durchmesser durchdrungen
ist. Der dabei zwischen Bohrungsinnenfläche und Rohraußenfläche gebildete Ringkanal
bildet einen Bestandteil des die Drehdurchführung zwischen Verteiler und Zylindertrommel
enthaltenden Hydraulikkanals. Das Rohr selbst ist an seinem einen Ende über eine weitere
Drehdurchführung und an seinem anderen Ende an einer weiteren, mit Dichtungsmitteln
versehenen Verbindungsstelle mit axialem und radialem Spiel unter Herstellung einer
Rohrverbindung zwischen den durch den Stator und den Rotor hindurchgeführten Teilen
eines weiteren Hydraulikkanals mit dem Stator und dem Rotor verbunden.
[0008] Oft ist es erwünscht, daß mehr als zwei Hydraulikkanäle vom Stator zum Rotor hindurchgeführt
sind. Dies ist dann der Fall"wenn neben der Greiferbetätigung auch noch weitere Funktionen
hydraulisch durchgeführt werden müssen, beispielsweise wenn am Greifer zusätzlich
eine hydraulisch betätigbare Säge angeordnet ist, mit der ein Baumstamm an der ergriffenen
Stelle durchgesägt werden kann. Für eine solche Greifersäge werden mindestens zwei
weitere Hydraulikkanäle benötigt. Diese weiteren Hydraulikkanäle können zwar ebenfalls
durch den Verteiler hindurchgeführt werden. wegen des zusätzlichen Platzbedarfs ergibt
sich dabei jedoch eine unerwünschte Durchmesservergrößerung und Gewichtszunahme. Es
wird daher vorgeschlagen, daß die weiteren Hydraulikkanäle außerhalb des Verteilers
unmittelbar über eine Drehdurchführung vom Stator zum Rotor geführt werden. Die radialen
Gleitlager befinden sich dabei zweckmäßig außerhalb der die Drehdurchführungen enthaltenden
Trennfläche auf einander gegenüberliegenden Seiten der Kurvenbahn und der Zylinder,
so daß im Bereich der Trennfläche ein kleiner Radialspalt vorgesehen werden kann,
mit dem die Bruchgefahr in diesem Bereich weitgehend vermieden werden kann.
[0009] In der Zeichnung sind einige bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung in schematischer
Weise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Drehvorrichtung mit zwei Drehdurchführungen in
senkrecht geschnittener Darstellung;
Fig. 2 ein gegenüber Fig. l abgewandeltes Ausführungsbeispiel mit vier Drehdurchführungen:
Fig. 3 bis Fig. 6 vier weitere Varianten für die Ausbildung der Verbindungsstelle
zwischen Verteiler und Rotor in ausschnittsweiser, senkrecht geschnittener Darstellung.
[0010] Die in der Zeichnung dargestellten, einen Hydraulikmotor bildenden Drehvorrichtungen
bestehen im wesentlichen aus einem Stator 1 und einem am Stator um eine vertikale
Achse drehbar gelagerten Rotor 4. Der topfförmige Rotor 4 bildet das Kurvengehäuse
41 des Hydraulikmotors, während der Stator 1 die innerhalb des Kurvengehäuses angeordnete
Zylindertrommel 11 des Hydraulikmotors enthält. In einer zentralen Paßbohrung 12.
des Stators befindet sich ein mit dem Rotor 4 drehfest verbundener Verteiler 7, dessen
Axialbohrung 70 von einem separaten Rohr 9 durchdrungen ist.
[0011] Das Kurvengehäuse 41 besteht im wesentlichen aus drei mittels Schrauben miteinander
verbundenen Drehteilen 42,43,44, einem oberen, einen Schlauchschutz 45 enthaltenden
Graugußteil 42, einem mittleren, die Kurvenbahnen 46 für die Kugeln 13 enthaltenden
Teil 43 aus hochwertigem Stahl und einem unteren, die Schlauchanschlüsse 47,48 für
die Greiferhydraulik enthaltenden Bodenteil 44. Das Bodenteil 44 kann auf seiner Außenseite
je nach Greifertyp unter Anpassung an dessen Verbindungsorgane unterschiedlich ausgebildet
werden. Der Rotor 4 ist über je zwei radiale Gleitlager 14,15 und axiale Wälzlager
16,17, die in möglichst großem axialem Abstand voneinander auf beiden Seiten der Kurvenbahnen
46 und der Zylinder 18 angeordnet sind, am Stator 1 gelagert.
[0012] Im Bereich des Statorhalses 19 befinden sich vier in Umfangsrichtung einen Abstand
voneinander aufweisende Anschlüsse 20,20' für Hydraulikleitungen, von denen aus sich
die Hydraulikkanäle 21,22,23,24 zum Verteiler 7 bzw. zum Rohr 9 erstrecken und in
die Hydraulikkanäle 71, 91,72,73 münden. Der Kanal 21 führt über die Drehdurchführung
31 in den Ringkanal 71 und von dort über eine durch Dichtungsmittel 49 gegenüber Flüssigkeitsdurchtritt
in das Innere des Kurvengehäuses 41 abgedichtete Verbindungastelle 50 zu einem innerhalb
des Rotors 4 verlaufenden Kanal 51, der zu dem Schlauchanschluß 47 führt. Ein weiterer
Statorkanal 22 ist über eine Drehdurchführung 32 an den Rohrkanal 91 angeschlossen,der
an seinem anderen Ende über eine weitere Verbindungsstelle 53 bzw. eine Drehdurchführung
in den Rotorkanal 54 mündet, der seinerseits zudem Schlauchanschluß 48 führt.
[0013] Die beiden weiteren Statorkanäle 23,24 stehen mit einer Anzahl Schlitzkanäle 74,75
in Verbindung, die durch in Umfangsrichtung einen konstanten Abstand voneinander aufweisende
Axialnuten im Verteiler 7 und die Innenfläche der Paßbohrung 12 im Stator 1 gebildet
sind. Die außerhalb der Drehvorrichtung befindlichen Zu- und Rückflußleitungen für
Hydraulikflüssigkeit sind an die zugehörigen Anschlüsse 20' am Statorhals anschließbar.
[0014] In der Zylindertrommel 11 befindet sich eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung gleiche
Abstände voneinander aufweisenden radialen Druckzylindern 18, in denen je ein Kolben
25 sowie eine gegen die Stirnfläche des Kolbens anliegende, durch eine Zylinderöffnung
mehr oder weniger weit hindurchgreifende Kugel 13 angeordnet sind. Auf ihrer Rückseite
werden die Kolben 25 mit Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt, die durch eine Bohrung
26 in die Druckzylinder 18 eintritt. Die Kugeln 13 liegen mit ihrem aus der Zylinderöffnung
herausstehenden Teil gegen die in Umfangsrichtung wellenförmigen Kurvenbahnen 46 mit
radialen Auslenkungen an der Innenfläche des Kurvengehäuses 41 an. Die Kurvenbahnen
46 bestimmen zu jedem Zeitpunkt den Hub der Kolben 25.
[0015] Wird eine Kugel 13 über den zugehörigen Kolben 25 mit Hilfe der Hydraulikflüssigkeit
mit einer bestimmten radialen Kraft gegen die Innenfläche des Kurvengehäuses 41 gedrückt,
so übt sie je nach Größe und Richtung der Steigung der Kurvenbahn 46 an der betreffenden
Anlagestelle ein mehr oder weniger großes Drehmoment in der einen oder anderen Drehrichtung
auf den Rotor 4 aus. Um den Rotor in Drehbewegung versetzen zu können, müssen die
Kugeln 13 über die Kurvenbahn ein gleichgerichtetes Drehmoment auf den Rotor 4 übertragen.
Es dürfen daher nur jeweils solche Zylinder 18 mit Druck beaufschlagt werden, deren
Kugeln 13 gegen eine entgegen der Drehrichtung nach außen weisende Flanke der Kurvenbahn
46 anliegen. Beim Drehen des Kurvengehäuses 41 bewegen sich diese Kugeln 13 unter
der Einwirkung des hohen Druckes in den mit der Zuflußleitung verbundenen Zylindern
radial auf der Kurvenbahn 46 nach außen, bis der äußere Totpunkt erreicht ist. Gleichzeitig
füllen sich die betreffenden Druckzylinder 18 mit Hydraulikflüssigkeit. Alle diejenigen
Druckzylinder 18, deren Kugeln 13 gegen eine entgegen der Drehrichtung nach innen
weisende Flanke der Kurvenbahn 46 anliegen, müssen dagegen mit der unter niedrigem
Druck stehenden Rückflußleitung verbunden sein, so daß die betreffenden Kugeln beim
Vorbeibewegen der Kurvenbahn ohne großen Kraftaufwand radial nach innen bewegt werden
können und die Hydraulikflüssigkeit aus den betreffenden Druckzylindern 18 heraus
in die Rückflußleitung verdrängt werden kann. Beim Erreichen des jeweiligen Totpunktes
der Hubbewegung wird die bestehende Verbindung des betreffenden Druckzylinders 18
mit der Zu- bzw. der Rückflußleitung unterbrochen und beim weiteren Fortschreiten
der Bewegung eine Verbindung mit der jeweils anderen Hydraulikleitung hergestellt.
Die bezüglich der Kurvenbahn 46 phasengerechte Steuerung der Verbindung der einzelnen
Druckzylinder 18 mit der Zu- und der Rückflußleitung übernimmt der Verteiler 7, der
mit dem Kurvengehäuse 41 über einen Zapfen 56 drehfest verbunden ist. Die Steuerung
erfolgt über die Schlitzkanäle 74,75, die bei der Drehung der Zylindertrommel 11 abwechselnd
mit verschiedenen Bohrungen 26 zur Deckung gebracht werden.
[0016] Der Verteiler 7 greift im Bereich der Drehdurchführung 31 mit einem nach oben weisenden
zylindrischen Teil 76 in eine Zylinderbohrung 33 des Stators 1 ein und ist dort drehbar
und um eine gewisse Strecke axial verschiebbar gelagert. Die Drehdurchführung 31 wird
durch den in einer Umfangsnut des Verteilers 7 angeordneten Dichtungsring 77 gegen
einen unerwünschten Flüssigkeitsaus- oder -eintritt abgedichtet.
[0017] Auf der dem Rotor 4 zugewandten Seite des Verteilers befinden sich im Bereich der
Verbindungsstelle 50 weitere Dichtungsmittel 49,49', die ein radiales und/oder axiales
Spiel, das größer als das Lagerspiel zwischen Stator und Rotor ist, zulassen, um übermäßige
Stoß- und Momentenbelastungen des Verteilers durch äußere Einwirkungen während des
Kran- oder Baggerbetriebs zu vermeiden. Gleichzeitig muß an der Verbindungsstelle
50 aber auch gewährleistet werden, daß der Ringkanal 71 gegenüber Flüssigkeitsaustritt
in das Innere des Kurvengehäuses-41 und gegen Flüssigkeitseintritt aus diesem Bereich
ausreichend abgedichtet wird. In der Zeichnung sind fünf verschiedene Varianten einer
solchen Verbindungsstelle 50 dargestellt, die nachfolgend näher erläutert werden.
[0018] Bei den in den Figuren 1 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispielen liegt der Verteiler
7 mit seiner Stirnfläche 78 axial gegen einen in einer Ringaussparung des Rotorbodenteils
44 angeordneten elastischen Dichtungsring 49 an und wird mit unterschiedlichen Mitteln
in dieser Anlagestellung festgehalten.
[0019] Bei den in Fig. l und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen befindet sich in einem Ringspalt
eine axial zwischen Stator 1 und Verteiler 7 eingespannte Druckfeder 80, die den Verteiler
7 im Bereich der Verbindungsstelle 50 kraftschlüssig gegen die Axialdichtung 49 und
den Rotor 4 drückt. Beim Auftreten entgegengesetzter Axialkräfte kann die Feder 80
zusammengedrückt werden, so daß ein axiales Spiel des Verteilers 7 sowohl gegenüber
dem Stator 1 als auch gegenüber dem Rotor 4 gewährleistet ist.
[0020] Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist in dem Spaltraum zwischen Stator
1 und Verteiler 7 statt einer Druckfeder eine starre Paßscheibe 41 angeordnet, gegenüber
dem Rotor mit der das axiale Spiel des Verteilers 71auf eine durch die elastische
Querverformbarkeit des Dichtungsrings 49 überbrückbare Strecke begrenzt und dadurch
ein unerwünschtes Abheben des Verteilers 7 vom Dichtungsring 49 unter Freigabe eines
Flüssigkeitsdurchtritts verhindert werden kann.
[0021] Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 4 und 5 ist eine in axialer Richtung wirkende
formschlüssige Verbindung zwischen Verteiler 7 und Rotor 4 vorgesehen, mit der das
Auftreten eines Axialspaltes im Bereich der Ringdichtung 49 vermieden wird. Während
bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel die in die Umfangsnut 60 des Rotors
4 eingreifende Schulter 82 starr mit dem Verteiler 7 verbunden ist, ist sie bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 als mit einer Schraube 83 am Verteiler befestigtes
separates Ringstück 84 oder als Mutter ausgebildet.
[0022] Der radiale Ringspalt 85 zwischen Rotor 4 und Verteiler 7 gewährleistet bei all diesen
Ausführungsbeispielen das erwünschte radiale Spiel zwischen Verteiler und Rotor.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist statt der axial eine radial wirkende
Dichtung 49
1 vorgesehen, die den Ringspalt 85
1 zwischen dem zapfenartigen Ansatz 86 des Verteilers 7 und der Innenfläche der am
Rotor 4 vorgesehenen Bohrung-61 unter Gewährleistung eines radialen und axialen Spiels
überbrückt.
[0024] Das durch die Verteilerbohrung 70 hindurchgreifende Rohr 9 ist mit seinem oberen
Ende 92 in einer Axialbohrung 34 des Stators 1 und mit seinem unteren Ende 93 in einer
Axialbohrung 62 des Rotors 4 so mit einem gewissen Spiel gelagert, daß es etwaigen
Axial- und Radialverschiebungen des Rotors 4 gegenüber dem Stator 1 ohne größere Belastungen
auszuweichen vermag. Die Abdichtung erfolgt an beiden Enden mit Hilfe von in Ringnuten
des Rohrs 9 angeordneten elastischen Dichtungsringen 94,95. Je nach Größe der Haftreibung
an der oberen und unteren Lagerstelle des Rohrs 9 wird das Rohr im Falle der Rotordrehung
eine relative Drehbewegung zum Rotor 4 und/oder zum Stator 1 ausführen, so daß beide
Rohranschlüsse eine Drehdurchführung (32)oder eine Verbindungsstelle (53) bilden können.
[0025] Im Falle des in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiels sind neben den vom Stator 1
über den Verteiler 7 bzw. das Rohr 9 zum Rotor 4 hindurchgeführten Hydraulikkanälen
21,71,51: 22,91,54 zwei weitere vom Stator zum Rotor hindurchgeführte Hydraulikkanäle
35,65; 36,66 vorgesehen, deren Drehdurchführungen 63,64 im Halsbereich 19 des Stators
1 an einer unmittelbar zwischen Stator 1 und Rotor 4 vorgesehenen Trennfläche angeordnet
sind. Auch in diesem Falle ist ein oberes und ein unteres radiales Gleitlager 14,15
vorgesehen, so daß im Bereich der die Drehdurchführungen enthaltenden Trennfläche
keine Gleitreibung auftritt. Nach oben hin ist der Lagerspalt mit Hilfe einer zwischen
Rotor 4 und Stator 1 wirkenden Spezialdichtung 67 gegen Flüssigkeitsaustritt aus dem
Bereich der Drehdurchführungen 63,64 abgedichtet.
[0026] Die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele beziehen sich zwar ausschließlich
auf solche
Drehvor- richtungen, deren Zylindertrommel als Teil des Stators und deren Kurvengehäuse
als Teil des Rotors ausgebildet sind. Grundsätzlich ist jedoch auch eine umgekehrte
Anordnung denkbar, bei der die Zylindertrommel mit dem Rotor und das Kurvengehäuse
mit dem Stator verbunden ist und bei der dennoch ein schwimmender Verteiler mit radialem
und gegebenenfalls axialem Spiel vorgesehen ist. Bei einer solchen, in der Zeichnung
nicht dargestellten Anordnung müssen die Zu- und Rücklaufkanäle zunächst von einer
Anschlußstelle am Kurvengehäuse aus über entsprechende Verbindungsstellen zum Verteiler
und von dort zur Zylindertrommel geführt werden. Im Bereich der Verbindungsstellen
zwischen Kurvengehäuse und Verteiler ist wegen des erforderlichen radialen und gegebenenfalls
auch axialen Spiels des Verteilers je eine Dichtung vorzusehen, die das betreffende
Spiel überbrückt.
l. Vorrichtung für die Drehung hängender Lasten um eine vertikale Achse mit einem
Stator (1), einem über Radial-und Axiallager (14,15,16,17) am Stator (1) drehbar gelagerten
Rotor (4), mindestens einem vom Stator (1) über eine Drehdurchführung (31,32,63,64)
zum Rotor (4) geführten Hydraulikkanal (21,71,51: 22,92,54: 35,65: 36,66) sowie einem
zwischen Stator (1) und Rotor (4) wirkenden Antriebsmechanismus, bestehend aus einer
mit dem einen dieser Teile (Stator 1) verbundenen, eine Anzahl über den Umfang oder
an mindestens einer der Stirnseiten verteilt angeordneter, mit Hydraulikflüssigkeit
beaufschlagter Zylinder (18) sowie über Öffnungen der Zylinder überstehender Abstützkörper
(13) aufweisenden Zylindertrommel (11), einem mit dem anderen dieser Teile (Rotor
4) verbundenen, eine Kurvenbahn (46) für die Abstützkörper (13) enthaltenden Kurvengehäuse
(41) und einem mit dem Kurvengehäuse (41) drehfest verbundenen, die Zylinder abwechselnd
mit einer Zu- und einer Rückflußleitung verbindenden Verteiler (7), dadurch gekennzeichnet,
daß der durch die Zylindertrommel (11) verlaufende Teil (21) des Hydraulikkanals über
die Drehdurchführung (31) mit dem einen Ende eines durch den Verteiler verlaufenden
Kanals (71) verbunden ist, der mit seinem anderen Ende an einer Verbindungsstelle
(50) mit dem durch das Kurvengehäuse (41) verlaufenden Teil (51) des Hydraulikkanals
verbunden ist, und daß die Verbindungsstelle (50) durch Dichtungsmittel (49,49') gegenüber
Flüssigkeitsdurchtritt in das Innere des Kurvengehäuses (41) abgedichtet ist, die
ein radiales Spiel zwischen Verteiler (7) und Rotor (4), das größer als das Lagerspiel
des Radiallagers (14,15) ist, zulassen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Dichtungsmittel
(49,49') zusätzlich ein axiales Spiel des Verteilers (7) gegenüber dem Kurvengehäuse
(41) überbrückbar ist, und daß der Verteiler im Bereich der Drehdurchführung (31)
und einer Paßbohrung (12) mit axialem Spiel in der Zylindertrommel (11) gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteiler (7) im Bereich
der Verbindungsstelle (50) in axialer Richtung im wesentlichen spielfrei gegen das
Kurvengehäuse (41) oder gegen die Dichtungsmittel (49) anliegt, und daß der Verteiler
(7) im Bereich der Drehdurchführung (31) und einer Paßbohrung (12) mit axialem Spiel,
das größer als das Lagerspiel des Axiallagers (16,17) zwischen Stator (1) und Rotor
(4) ist, in der Zylindertrommel (11) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die
Dichtungsmittel (49) als Axialdichtung ausgebildet sind, gegen die der Verteiler (7)
mittels mindestens eines in einem zwischen Zylindertrommel (11) und Verteiler (7)
angeordneten axialen Spalt angeordneten, federnden oder starren Abstandshalteorgans
(Feder 80, Paßscheibe 81) andrückbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die
Dichtungsmittel (49) als Axialdichtung ausgebildet sind, gegen die der Verteiler (21)
durch axial/formschlüssige Kupplung mit dem Kurvengehäuse (41) anliegend festgehalten
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der
Verteiler (7) mit einem axial überstehenden Ansatz (86) mit radialem und axialem Spiel
in eine Axialbohrung (61) des Kurvengehäuses (41) eingreift, und daß der dabei gebildete Ringspalt (85') durch die
als elastischer Dichtungsring (491) ausgebildeten Dichtungsmittel überbrückt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß der
Verteiler (7) eine zentrische Axialbohrung (70) enthält, die in Längsrichtung von
einem Rohr (9) mit kleinerem Durchmesser durchdrungen ist, das der zwischen Bohrungsinnenfläche
und Rohraußenfläche gebildete Ringkanal (71) Bestandteil des die Drehdurchführung
(31) zwischen Verteiler (7) und Zylindertrommel (11) enthaltenden Hydraulikkanals
ist, und daß das Rohr (9) an seinem einen Ende über eine weitere Drehdurchführung
(32) und an seinem anderen Ende an einer weiteren mit Dichtungsmitteln (94 bzw. 95)
versehenen Verbindungsstelle (53) mit axialem und radialem Spiel, das insgesamt größer
als das Lagerspiel in den Axial- und Radiallagern (14,15,16,17) zwischen Stator (1)
und Rotor (4) ist, unter Herstellung einer Rohrverbindung (91) zwischen den durch
den Stator (1) und den Rotor (4) hindurchgeführten Teilen (22,54) eines weiteren Hydraulikkanals
mit dem Stator (1) und dem Rotor (4) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (9) dit soing
einen Ende (92) in einer Axialbohrung (34) der Zylindertrommel (11) und mit seinem
anderen Ende (93) in einer Axialbohrung (62) des Kurvengehäuses gleitend gelagert
ist, und daß die Ringspalte zwischen der Innenfläche der Axialbohrungen und den betreffenden
Rohrenden durch elastische Dichtungsringe (94,95) überbrückt sind.
9. Vorrichtung für die Drehung hängender Lasten um eine vertikale Achse mit einem
Stator (1), einem über Raduak-und Axiallager (14,15,16,17) am Stator (1) drehbar gelagerten
Rotor (4), mindestens einem vom Stator (1) über eine Drehdurchführung (31,32,63,64)
zum Rotor (4) geführten Hydraulikkanal (21,71,51; 22,91,54; 35,65; 36,66) sowie einem
zwischen Stator (1) und Rotor (4) wirkenden Antriebsmechanismus, bestehend aus einer
mit dem einen dieser Teile (Stator 1) verbundenen, eine Anzahl über den Umfang oder
an mindestens einer der Stirnseiten verteilt angeordneter, mit Hydraulikflüssigkeit
beaufschlagter Zylinder (18) sowie über Öffnungen der Zylinder überstehender Abstützkörper
(13) aufweisenden Zylindertrommel (11), einem mit dem anderen dieser Teile (Rotor
4) verbundenen, eine Kurvenbahn (46) für die Abstützkörper (13) enthaltenden Kurvengehäuse
(41) und einem mit dem Kurvengehäuse (41) drehfest verbundenen, die Zylinder abwechselnd
mit einer Zu- und einer Rückflußleitung verbindenden Verteiler (7), insbesondere nach
einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß der durch die Zylindertrommel
(11) verlaufende Teil (21) des Hydraulikkanals über die Drehdurchführung (31) mit
dem einen Ende eines durch den Verteiler verlaufenden Kanals (71) verbunden ist, der
mit seinem anderen Ende an einer Verbindungsstelle (50) mit dem durch das Kurvengehäuse
(41) verlaufenden Teil (51) des Hydraulikkanals verbunden ist, und daß zwei Radiallager
(14,15) vorgesehen sind, die auf einander gegenüberliegenden Seiten der Kurvenbahn
(46) und der Zylinder (18) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Radiallager (14,15)
als Gleitlager ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet , daß eines der Radiallager
(14) etwa auf der Höhe der Drehdurchführung (31) zwischen Zylindertrommel und Verteiler
(7) und das andere Radiallager (15) etwa auf der Höhe der Verbindungsstelle (50) zwischen
Verteiler (7) und Kurvengehäuse (41) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Axiallager (16,17) jeweils in der Nähe der Radiallager (14,15) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kurvengehäuse (41) aus drei axial voneinander getrennten, mittels axialer Schrauben
miteinander verbundenen Drehteilen (42,43,44) besteht, von denen das mittlere, die
Kurvenbahn (46) enthaltende Teil aus hochwertigem Stahl und das die Verbindungsstellen
(50,53) mit dem Verteiler und das eine Axial- und Radiallager (15,17) enthaltende
Bodenteil (44) sowie das gegenüberliegende, das andere Axial- und Radiallager (14,16)
für die Zylindertrommel und gegebenenfalls einen Schlauchschutzring (45) enthaltende
Außenteil (42) aus Grauguß bestehen.
14. Vorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit mindestens einem
außerhalb des Verteilers (7) an einer zylindrischen Trennfläche zwischen Stator (1)
und Rotor (4) befindlichen Drehdurchführung (63,64) für einen vom Stator (1) zum Rotor
(4) geführten Hydraulikkanal (35,65; 36,66), dadurch gekennzeichnet , daß die Radiallager
(14,15) außerhalb der Trennfläche auf einander gegenüberliegenden Seiten der Kurvenbahn
(46) und der Zylinder (28) angeordnet sind.
15. Vorrichtung für die Drehung hängender Lasten um eine vertikale Achse mit einem
Stator (1), einem über Radial-und Axiallager (14,15,16,17) am Stator (1) drehbar gelagerten
Rotor (4), mindestens einem vom Stator (1) über eine Drehdurchführung (31,32,63,64)
zum Rotor (4) geführten Hydraulikkanal (21,71,51: 22,91,54; 35,65; 36,66) sowie einem
zwischen Stator (1) und Rotor (4) wirkenden Antriebsmechanismus, bestehend aus einer
mit dem einen dieser Teile (Stator 1) verbundenen, eine Anzahl über den Umfang oder
an mindestens einer der Stirnseiten verteilt angeordneter, mit Hydraulikflüssigkeit
beaufschlagter Zylinder (18) sowie über Öffnungen der Zylinder überstehender Abstützkörper
(13) aufweisenden Zylindertrommel (11), einem mit dem anderen dieser Teile (Rotor
4) verbundenen, eine Kurvenbahn (46) für die Abstützkörper (13) enthaltenden Kurvengehäuse
(41) und einem mit dem Kurvengehäuse (41) drehfest verbundenen, die Zylinder abwechselnd
mit einer Zu- und einer Rückflußleitung verbindenden Verteiler (7), dadurch gekennzeichnet,
daß der Verteiler (7) eine zentrische Axialbohrung (70) enthält, die in Längsrichtung
von einem Rohr (9) mit kleinerem Durchmesser durchdrungen ist,daß der zwischen Bohrungsinnenfläche
und Rohraußenfläche gebildete Ringkanal (71) Bestandteil des die Drehdurchführung
(31) zwischen Verteiler (7) und Zylindertrommel (11) enthaltenden Hydraulikkanals
ist, und daß das Rohr (9) an seinem einen Ende über eine weitere Drehdurchführung
(32) und an seinem anderen Ende an einer Verbindungsstelle (53) unter Herstellung
einer Rohrverbindung (91)zwischen den durch den Stator (1) und den Rotor (4) hindurchgeführten
Teilen (22,54) eines weiteren Hydraulikkanals mit dem Stator (1) und dem Rotor (4)
verbunden ist.