[0001] Die Erfindung betrifft ein Schwimmdach für Flüssigkeitsbehälter, insbesondere für
Mineralöllagertanks od. dgl., mit einer von Auftriebskammern getragenen Dachmembran.
[0002] Bei solchen Schwimmdächern bestehen bisher die Auftriebskammern durchwegs aus pontonartigen
Schwimmkörpern, die durch Schottwände in mehrere jeweils für sich vollkommen abgeschlossene
Räume unterteilt sind. Dabei gibt es ringförmige Schwimmkörper, die die Dachmembran
entweder an der Oberseite oder auch an der Unterseite aufnehmen, und es sind auch
schon scheibenförmige Schwimmkörper bekannt, die selbst das sozusagen in Doppelmembran-Bauweise
gestaltete Dach ergeben. Bei allen bisher vorgeschlagenen Schwimmdächern sind aber
geschlossene Auftriebskammern vorgesehen, die eine vorbestimmte Auftriebskraft mit
sich bringen, was einerseits auf Grund von Dichteunterschieden der Flüssigkeiten im
Behälter und anderseits auf Grund von beispielsweise witterungsabhängig-unterschiedlichen
Dachauflasten zu großen Eintauchtiefenschwankungen führt, die von den Dichtungen zwischen
Schwimmdach und Behälterwandung überbrückt werden müssen und aufwendige Sonderkonstruktionen
erfordern, wenn die Dichtheit gewährleistet werden soll. Da außerdem aus wärmewirtschaftlichen
Gründen auch für das Schwimmdach eine Isolierung erwünscht ist, können sich am Schwimmdach
größere Schneemassen, die ja dann durch die Eigenwärme des Lagerproduktes nicht mehr
schmelzen, ansammeln, so daß es im Laufe der Winterperiode zu beträchtlichen, die
allgemein übliche Norm weit überschreitenden Dachbelastung-en kommen kann und sich
die Eintauchtiefenschwankungen besonders deutlich bemerkbar machen. Diese großen Lasten
müssen darüber hinaus sowohl im Schwimmzustand als auch bei leerem Tank, wenn das
Dach am Behälterboden abgestützt wird, aufgenommen werden können, so daß zusätzlich
für eine entsprechend starke Tragkonstruktion für die Dachmembran gesorgt sein muß.
Dies führt demnach zu besonders aufwendigen und schweren Konstruktionen, die wiederum
entsprechend schwere Behälterfundamente nach sich ziehen und besondere Montagegerüste
für die Dachherstellung selbst erfordern. Dabei ist die gewünschte Isolierung des
Schwimmdaches nur unbefriedigend zu erreichen, da beispielsweise bei Doppelmembrandächern,
die mit Isolierschaumstoff ausgeschäumt sind, durch die großen Dachlasten die Gefahr
von Undichtheiten der Membrane besteht, wobei dann die Lagerflüssigkeit, meist Benzin
oder andere explosive Flüssigkeiten, in die Isolierung eindringen kann und eine Reparatur
der schwer zugänglichen Bauteile wegen der erhöhten Explosionsgefahr selbst bei Überflutung
mit Wasser lebensgefährlich macht. Wird hingegen auf ein besonderes Isoliermaterial
verzichtet, ergeben sich durch die großflächige Berührung zwischen Schwimmkörpern
bzw. Membranen und der Flüssigkeit sowie die Schottwände u. dgl. gut leitende Wärmebrücken
und damit schlechte Wärmedämmeigenschaften der Dächer. An den großflächigen Schwimmkörpern
setzen sich außerdem schwerere Lagerprodukte an, die die Dachauflasten wesentlich
erhöhen können und die Tragfähigkeit des Schwimmdaches beeinträchtigen. Weiters können
die Schwimmkörper ungleiche Dachbelastungen nicht ausgleichen, so daß es immer wieder
zu ungewünschten Schrägstellungen kommt und sogar in extremern Fällen Kippgefahr besteht.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein
Schwimmdach der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das vor allem eine vergleichsweise
einfache und billige Konstruktion aufweist, eine gute wärmedämmende Wirkung ohne Verwendung
besonderer Isoliermaterialien mit sich bringt und sich durch eine hohe Tragfähigkeit
bei weitgehender Unabhängigkeit von der Eintauchtiefe und Unempfindlichkeit gegenüber
ungleichmäßiger Belastung auszeichnet.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß als Auftriebskammern eine Mehrzahl
nach unten offener Zellen dienen, die von dicht an der Membranunterseite angesetzten
Stegen od. dgl. gebildet sind. Die beispielsweise durch Schweißen oder Kleben dicht
mit der Membran verbundenen Stege bringen eine äußerst einfache und stabile Bauweise
des Daches mit sich, da diese Stege nicht nur die Zellwände bilden, sondern zusätzlich
auch eine Trägerkonstruktion für die Dachmembran darstellen. Es gibt keine in sich
geschlossenen Kammern mehr und die in den Zellen entstehenden Gas- oder Luftpolster
sorgen für den notwendigen Auftrieb, wobei durch entsprechende Anordnung und Zahl
der einzelnen Zellen ohne Schwierigkeiten die gewünschte Tragfähigkeit erreicht werden
kann. Diese hohe Tragfähigkeit erlaubt es auch, große Lastunterschiede bei geringen
Eintauchtiefenschwankungen aufzunehmen und auf Grund der Gaspolsterverschiebungen
unterhalb der Membran verhindernden Zellwände bzw. Stege bei einseitiger Belastung
kommt es auch zur angestrebten Unempfindlichkeit gegen asymmetrische Belastungsverteilungen,
so daß größere Schrägstellungen oder gar ein Kippen des Daches nicht zu befürchten
sind. Die sich unterhalb der Dachmembran ausbildende Luft-oder Gasschicht bringt eine
ausgezeichnete Wärmeisolierung des Daches mit sich, wozu noch die minimalen Wärmeübergangsflächen
zwischen Flüssigkeit und Stegen beitragen. Da weder die Dachmembran selbst noch etwaige
andere großflächige Schwimmkörper mit der Flüssigkeit in Berührung kommen, sondern
nur die Stege eintauchen, ist auch eine stärkere Anhaftung schwererer Lagerprodukte
ausgeschlossen.
[0005] Besonders vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß die Stege in Form eines Rasters
verlegt sind. Die aus einfachen Blechen, Profilschienen oder anderen Trägerelementen
besehenden Stege bilden so auf einfache Weise eine Vielzahl von Einzelzellen mit gleichmäßiger
Verteilung über die gesamte Membranunterseite, wobei ebenfalls eine gleichmäßige Versteifung
der gesamten Dachmembran erfolgt. Außerdem erlaubt der durch die Stege entstehende
Trägerrost eine einfache Montage des Daches, da einerseits die Membranteile auf das
fertige Gitter Stück für Stück aufgelegt und zusammengeschweißt werden können und
anderseits sich sogar Gitter und Membran stückweise fortschreitend zusammenbauen lassen.
[0006] Sind erfindungsgemäß in den Knotenpunkten der Stege Dachstützen angeordnet, kann
das Dach ohne eigenes Montagegerüst hergestellt werden. Die Anordnung der Dachstützen
in den Knotenpunkten der Stege erlaubt aber darüber hinaus die einwandfreie Ableitung
der Dachauflasten über die Membran und den durch die Stege gebildeten Trägerrost in
die Dachstützen beim Aufsetzen des Daches am Behälterboden.
[0007] Eine günstige Bauweise entsteht, wenn erfindungsgemäß die Dachmembran mit einer lotrechten
Ringschürze eingefaßt ist, die unterhalb der Membran einen Seitenabschluß für die
dicht anschließenden Stege und oberhalb der Membran einen hochragenden Freibord bildet.
Durch diese Ringschürze, die mit den Stegen zusammenwirkt, entstehen auch im unmittelbaren
Randbereich Zellen für den Auftrieb und die Ringschürze bringt eine weitere Versteifung
des Daches mit sich. Der obere Freibord der Schürze gewährleistet eine entsprechend
dichte Abgrenzung nach außen gegenüber der-Behälterflüssigkeit einerseits und nach
innen gegenüber den Wasser- oder Schneeauflasten anderseits. Auch bietet diese Schürze
eine günstige Halterungsmöglichkeit für die Dichtung des Ringspaltes zwischen Dach
und Behälterwandung.
[0008] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind Luftzu- und ableitungen
für ein Einstellen der Luft- oder Gaspolsterhöhe in den Zellen vorgesehen. Über diese
Leitungen ist es also möglich, in die Zellen Luft oder Gas ein- oder auch ausströmen
zu lassen, um damit die Höhe der tragenden Luft- oder Gaspolster zu variieren. So
ist es dann auch möglich, den Auftrieb des Daches wunschgemäß zu beeinflussen und
an unterschiedliche Dachauflasten oder Flüssigkeitsdichten anzupassen, wodurch die
Eintauchtiefe stets etwa gleich gehalten werden kann, was wiederum den Aufwand für
die Ringspaltdichtung wesentlich herabzusetzen erlaubt.
[0009] Günstig ist es, wenn dabei als Zu- und Ableitungen von der Membran abwärts in die
Zellen ragende Rohrstutzen dienen. Diese Rohrstutzen bestimmen dadurch eine Mindesthöhe
der Gaspolster in den Zellen, so daß unabhängig von der Luftzu- und -abfuhr der notwendige
Mindestauftrieb gewährleistet ist.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn die Zu-und Ableitungen schwimmer- oder druckschaltergesteuerte
Ventile aufweisen. Damit kann automatisch auf eine Änderung der Eintauchtiefe reagiert
und bei steigender Eintauchtiefe die Zuleitung bzw. bei abnehmender Eintauchtiefe
die Ableitung geöffnet werden. Zur Auslösung einer entsprechenden Ventilbetätigung
eignen sich Schalter, die auf Spiegelschwankungen im Ringspalt oder Druckunterschiede
in den Zellen u. dgl. ansprechen.
[0011] Sind die Zuleitungen an am Dach deponierte Gas-oder Preßluftflaschen angeschlossen,
ist ein gewünschtes Auffüllen der'Luft- oder Gaspolster in den Zellen einfach mit
kürzesten Verbindungsleitungen vorzunehmen, wobei am Dach genügend Platz für ein entsprechendes
Flaschendepot vorhanden ist.
[0012] Vorteilhaft ist es weiters, wenn in den Stegen die Zellen miteinander verbindende
Durchtrittsöffnungen vorgesehen sind, die in Normallage des Daches eine gemeinsame
Horizontalebene definieren. Diese Durchtrittsöffnungen ermöglichen einen Flüssigkeits-
und Gasaustausch zwischen den einzelnen Zellen, wodurch einerseits der Flüssigkeitsspiegel
bis zu diesen Durchtritts- öffnungenansteigen kann und ein bestimmtes Gaspolsterniveau
eingestellt wird und anderseits sich bei geneigter Dachmembran eine Vereinheitlichung
des Auftriebes in den einzelnen Zellen ergibt, da eben diese Löcher für ein einheitliches
Flüssigkeitsniveau in den miteinander verbundenen Zellen sorgen. Wären bei geneigter
Dachmembran die Gaspolster in den Zellen durch gleichbleibend hohe Stege bestimmt,
würden die auf Grund der Dachneigung tieferen Zellen einen größeren Auftrieb verursachen
als die höher gelegenen, und es könnte zu einem Aufwölben des Daches kommen.
[0013] In einer besonders günstigen Weiterbildung der Erfindung sind benachbarte Zellen
gruppenweise durch Erhöhung der jeweils diese Gruppe begrenzenden Stege zu Großzellen
zusammengefaßt. Dies erlaubt eine Funktionsteilung zwischen Normal- und Großzellen,
da die Normal-' zellen nur mehr den üblichen, auf jeden Fall vorhandenen Auftrieb
mit sich bringen sollen und die erforderliche Versteifung der Membran ergeben müssen,
die Großzellen hingegen für eine Erhöhung der Auftriebswirkung eingesetzt werden,
wozu Luft oder Gas in entsprechender Menge in diese Großzellen eingeblasen oder aus
diesen abgelassen wird. Dazu müssen nun nicht mehr alle Stege vergrößert werden, es
genügt eine gewisse Auswahl, was die Konstruktion wesentlich vereinfacht.
[0014] Sind dabei erfindungsgemäß den Großzellen unabhängig voneinander wirkende Zu- und
Ableitungen zugeordnet, wird nicht nur die Eintauchtiefe regelbar, sondern durch unterschiedliche
Gasbeaufschlagung der einzelnen Großzellen läßt sich einem Schrägstellen oder Kippen
des Daches entgegenwirken, so daß auch extrem einseitige Belastung schwierigkeitslos
aufgenommen werden kann. Zur Automatisierung dieses Belastungsausgleiches ist es notwendig,
den Großzellen jeweils eigene Steuerschalter für die Regelventile ihrer Luftleitungen
zuzuordnen.
[0015] Eine besonders gute Schwimmfähigkeit und Stabilität ergibt sich, wenn eine zentrale
Großzelle und um diese gleichmäßig verteilte randseitige Großzellen vorgesehen sind,
wobei auch bei Leckwerden einer Großzelle ein ordnungsgemäßes Funktionieren des Schwimmdaches
gewährleistet ist.
[0016] Sind Meßeinrichtungen zum Bestimmen des Flüssigkeitsspiegels, des Gasdruckes in den
Zellen od. dgl.. vorgesehen, lassen sich die Verhältnisse in den Zellen, die Auftriebskräfte,
Belastungen u. dgl. überwachen und kontrollieren, wobei auch mit diesen Meßeinrichtungen
Steuergeräte zum Be- und Entlüften der Zellen kombiniert sein können.
[0017] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel rein schematisch
dargestellt, und zwar zeigen
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schwimmdach im Schaubild,
Fig. 2 eine Untersicht des erfindungsgemäßen Schwimmdaches in kleinerem Maßstab und
Fig. 3 einen Vertikalschnitt geänderten Maßstabs durch das Schwimmdach.
[0018] Zum Abdecken eines mit Flüssigkeit 1,beispielsweise Mineralöl, gefüllten Lagertanks
2 dient ein Schwimmdach 3, das aus einer Dachmembran 4 und an der Membranunterseite
dicht angesetzten Stegen 5 besteht. Die Stege 5 sind in Form eines Rasters verlegt
und bilden zusammen mit der Membran 4 gleichmäßig über die ganze Membranfläche verteilte,nach
unten offene Zellen 6, die bei Füllung des Lagertanks 2 den Auftrieb mit sich bringende
Luftpolster entstehen lassen. In den Knotenpunkten der Stege sind Dachstützen 7 eingeschweißt,
mit denen das Dach bei geleertem Tank am Behälterboden aufruhen kann. Umfangsseitig
ist die Membran 4 mit einer Ringschürze 8 eingefaßt, an der unterhalb der Membran
die Stege dicht anschließen und die oberhalb der Membran einen Freibord zur Randbegrenzung
der Dachmembran 4 bildet. Außerdem trägt die Ringschürze 8 die Dichtungseinrichtungen
9 zum Abschluß des Ringspaltes 10 zwischen Lagertank und Schwimmdach 3.
[0019] Die durch Stege 5 gebildeten Zellen 6 sind gruppenweise zu Großzellen 11, 12 zusammengefaßt,
wobei, wie in Fig. 2 angedeutet, beispielsweise eine zentrale Großzelle 12 und vier
randseitige Großzellen 11 vorgesehen sind. Zur Ausbildung der Großzellen 11, 12 und
zur gegenseitigen Trennung sind einfach die randseitigen Stege 13 der jeweils eine
Großzelle ergebenden Zellengruppe entsprechend nach unten verlängert, wobei auch diese
Großzellen seitlich und nach oben dicht abgeschlossen und nur nach unten offen sind.
Jeder Großzelle 11, 12 sind nun. Luftzu- und -ableitungen 14, 15 zugeordnet, die in
von der Membran 4 abwärts ragende Rohrstutzen 16 enden und Regelventile 17 aufweisen,
die über einen Schwimmerschalter 18 automatisch betätigbar sind. An die Zuleitung
15 jeder Großzelle sind Gasflaschen 19 mit einem Inertgas oder Preßluft angeschlossen
und die Ableitung 14 öffnet die Großzelle ins Freie. Mit Hilfe dieser Zu- und Ableitungen
14, 15 ist es möglich, die Höhe der Gaspolster in den Zellen von einer durch die Normalzellen
6 gegebenen Mindesthöhe beliebig zu vergrößern und damit den Auftrieb so zu beeinflussen,
daß unabhängig von der Dachauflast oder der Dichte der Behälterflüssigkeit eine etwa
gleichbleibende Einsinktiefe des Daches gegeben ist, wobei durch unterschiedliche
Beaufschlagung der einzelnen Großzellen
11, 12 auch bei asymmetrischer Belastung einerschrägstellung der Dachmembran entgegengewirkt
werden kann.
[0020] Um, wie in Fig. 3 angedeutet, bei zur Mitte hin geneigter Dachmembran 4 die damit
verbundenen Unterschiede des Auftriebs der Zellen 6 ausgleichen zu können, sind in
den Stegen 5 der Normalzellen 6 Durchtrittsöffnungen 20 vorgesehen, die in einer gemeinsamen
Horizontalebene liegen und bei entlüfteten Großzellen gegenüber dem Flüssigkeitsspiegel
im Ringspalt 10 eine gleiche Luftpolsterhöhe der Zellen 6 pro Großzelle mit sich bringen.
Diese den Mindestauftrieb gewährleistenden Luftpolster bestimmen auch die Länge der
Rohrstutzen 16 für die Luftein- und -austrittsleitung, damit ein ungewolltes Ablassen
dieser Luftpolster ausgeschlossen ist.
[0021] Am Schwimmdach sind noch eine übliche Entwässerungseinrichtung 21 und zur Ent- und
Belüftung der Dachunterseite beim Entleeren bzw. Befüllen des Behälters Stößelventile
22 vorgesehen. Es gibt auch noch Meßeinrichtungen 23 zum Bestimmen des Flüssigkeitsspiegels,
des Luftdruckes usw. in den Zellen, was eine Überwachung des Daches erlaubt.
[0022] Bei leerem Lagertank 2 ruht das Schwimmdach auf seinen Dachstützen 7 am Boden auf
und das Stößelventil 22 ist offen. Strömt nun Flüssigkeit 1 in den Tank, entweicht
die verdrängte Luft durch das Stößelventil 22 und die Flüssigkeit steigt bis zu den
Zellen 6 oder, wenn diese vorgesehen sind, bis zu den Durchtrittsöffnungen 20 in den
Stegen 5. Bei Weiterbefüllung des Tanks 2 steigt der Flüssigkeitsspiegel nur mehr
im Ringspalt 10, in den Zellen 6 entstehen Luftpolster, die den zum Schwimmen des
Daches erforderlichen Auftrieb entwickeln. Beim Aufschwimmen des Daches schließt das
Stößelventil 22, das Dach befindet sich in Normallage. Wird nun das Dach durch Schnee-
oder Wasserlasten auf der Dachmembran 4 stark belastet, würde es zu einem weiteren
Einsinken des gesamten Daches kommen. Bei Beginn des Einsinkens und Ansteigen des
Flüssigkeitsspiegels im Ringspalt 10 reagiert aber der Schwimmerschalter 18 und betätigt
das Ventil 17 der Luftzuleitung 15, so daß-aus den Gasflaschen 19 Inertgas oder auch
Druckluft in die Großzellen 11, 12 einströmt. Es strömt nun so lange Gas in die Großzellen,
bis der erforderliche Auftrieb gegeben ist, wodurch im Ringspalt 10 für eine immer
annähernd gleiche Spiegelhöhe bzw. eine immer annähernd gleichbleibende Einsinktiefe
des Daches gesorgt wird. Kommt es durch Auflastverminderung zu einem Auftauchen des
Daches, öffnet der Schwimmerschalter 18 das Ventil 17 der Luftableitung 14 und entlüftet
die Großzellen, bis wiederum etwa die gleiche Einsinktiefe erreicht wird. Bei gleichbleibendem
Flüssigkeitsspiegel im Ringspalt sind selbstverständlich beide Ventile 17 geschlossen.
[0023] Bei entsprechend weitgehender Dachentlastung werden die Großzellen vollständig entlüftet,
wobei aber die durch die Normalzellen 6 gebildeten Luftpolster nicht abgelassen werden
können und stets das minimal erforderliche Auftriebsvolumen für das Dacheigengewicht
sichergestellt ist. Es wird auch hinsichtlich Zahl und Größe der Zellen 6 und der
Großzellen 11, 12 ein Katastrophenfall berücksichtigt werden, d.h., daß auch bei Leckwerden
von Zellen nicht gleich das ganze Dach sinkt, sondern die verbleibenden intakten Zellen
das Dach noch tragen können.
1. Schwimmdach für Flüssigkeitsbehälter, insbesondere für Mineralöllagertanks od.
dgl., mit einer von Auftriebskammern getragenen Dachmembran, dadurch gekennzeichnet,
daß als Auftriebskammern eine Mehrzahl nach unten offener Zellen (6) dienen, die von
dicht an der Membranunterseite angesetzten Stegen (5) od. dgl. gebildet sind.
2. Schwimmdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (5) in Form
eines Rasters verlegt sind.
3. Schwimmdach nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Knotenpunkten
der Stege (5) Dachstützen (7) angeordnet sind.
4. Schwimmdach nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachmembran
(4) mit einer lotrechten Ringschürze (8) eingefaßt ist, die unterhalb der Membran
einen Seitenabschluß für die dicht anschließenden Stege (5) und oberhalb der Membran
einen hochragenden Freibord bildet.
5. Schwimmdach nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Luftzu-und
-ableitungen (14, 15) für ein Einstellen der Luft- oder Gaspolsterhöhe in den Zellen
(6, 11, 12) vorgesehen sind.
6. Schwimmdach nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Zu- und Ableitungen
(14, 15) von der Membran (4) abwärts in die Zellen (6) ragende Rohrstutzen (16) dienen.
7. Schwimmdach nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zu- und Ableitungen
(14, 15) schwimmer- oder druckschaltergesteuerte Ventile (17) aufweisen.
8. Schwimmdach nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitungen
(15) an am Dach deponierte Gas- oder Preßluftflaschen (19) angeschlossen sind.
9. Schwimmdach nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Stegen (5) die Zellen (6) miteinander verbindend Durchtrittsöffnungen (20) vorgesehen
sind, die in Normallage des Daches zumindest zellenweise eine Horizontalebene definieren.
10. Schwimmdach nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, d aß benachbarte
Zellen (6) gruppenweise durch Erhöhung der jeweils diese Gruppe begrenzenden Stege
(13) zu Großzellen (11, 12) zusammengefaßt sind.
11. Schwimmdach nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß den Großzellen (11,
12) unabhängig voneinander wirkende Zu- und Ableitungen (14, 15) zugeordnet sind.
12. Schwimmdach nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine zentrale
Großzelle (12) und um diese'gleichmäßig verteilte randseitige Großzellen (11) vorgesehen
sind.
13. Schwimmdach nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Meßeinrichtungen
(23) zum Bestimmen des Flüssigkeitsspiegels, des Gasdruckes in den Zellen u. dgl.
vorgesehen sind.