(19)
(11) EP 0 059 302 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.09.1982  Patentblatt  1982/36

(21) Anmeldenummer: 82100180.7

(22) Anmeldetag:  13.01.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G10D 1/08, G10G 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE

(30) Priorität: 15.01.1981 DE 8100808 U

(71) Anmelder:
  • Gärtig, Bernd
    D-2105 Seevetal 3 (DE)
  • Kurzke, Bernhard
    D-2000 Hamburg 4 (DE)

(72) Erfinder:
  • Gärtig, Bernd
    D-2015 Seevetal 3 (DE)

(74) Vertreter: Richter, Werdermann & Gerbaulet 
Neuer Wall 10
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elastischer Gitarrentragegurt


    (57) Die Erfindung betrifft eine Gitarre mit an einem Griffbrett befestigten Traggurt, der dehnbar ausgestaltet ist, um dem Gitarrenspieler eine Vielzahl von Bewegungsvariationen mit der Gitarre zu ermöglichen (Fig. 1).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Gitarre mit einem am Resonanzkörper und dem Griffbrett befestigten Traggurt.

    [0002] Es ist bekannt, daß Gitarrenspieler während des Spielens ihre Gitarre mittels eines unelastischen Traggurtes umgehängt haben, der über die eine Schulter des Spielers läuft. Weist der Traggurt eine vorgegebene Länge auf oder ist der Traggurt auf eine bestimmte Länge vom Spieler eingestellt worden, so ist während des Spielens eine Veränderung der Länge des Traggurtes nicht möglich, um beispielsweise rhythmische Bewegungen mit der Gitarre durchführen zu können, denn bei der Durchführung von rhythmischen Bewegungen muß der Gitarenspieler diese Bewegungen selbst vollziehen. Aufgrund der vorgegebenen und während des Spielens nicht veränderbaren Länge des verwendeten Traggurtes kann der Gitarrenspieler keine rhythmischen Bewegungen durchführen, ohne selbst an diesen rhythmischen Bewegungen teilzunehmen, zumal der Traggurt eine Lagenveränderung der Gitarre nur dann erlaubt, wenn durch entsprechende Bewegungen des Spielers eine Lagenveränderung- der Gitarre während des Spielens gewünscht wird.

    [0003] Durch die DE-AS 12 78 205 ist ein biegsames Gitarrentrageband zum Befestigen an beiden Enden des Gitarrenkörpers bekannt, bei dem in der Nähe mindestens des einen Bandendes ein elastischer Streifen befestigt und an dem losen Ende des elastischen Streifens eine Befestigungsvorrichtung gleich der des Gitarrenbandes vorhanden ist. Mit einem derart ausgebildeten Gitarrentragband wird erreicht, daß im Gebrauch beide Befestigungsstellen an der Gitarre verbleiben können,so daß das Gitarrentragband als gewöhnliches Tragband wirkt. Soll dagegen das Gitarrentragband über den Kopf des Trägers abgestreift werden, braucht lediglich das eine Ende des mit dem elastischen Streifen verbundenen Tragbandes gelöst zu werden, wobei die Gitarre noch zwischen der Befestigungsstelle des elastischen Streifens und dem anderen Ende des Gitarrentragbandes abgestützt ist. Der Spieler braucht dann nur das Gitarrentragband über seinen Kopf zu streifen und die Elastizität des elastischen Streifens dabei auszunutzen. Demgemäß verbleibt das Tragband vermittels des elastischen Streifens an der Gitarre und durch Dehnen des elastischen Streifens wird seine Größe verlängert, so daß der Spieler das Band ohne Schwierigkeiten und-Verrenkungen abstreifen kann und keine Gefahr mehr besteht, daß das Band auf dem Fußboden entlangschleift oder verlorengeht. Diese bekannte Gitarrentragbandausgestaltung ist jedoch nicht derart, daß eine Gesamtelastizität des Gitarrentragbandes gegeben ist. Während des Spielens der Gitarre wird diese vom Spieler mittels des unelastischen Tragbandes gehalten, so daß während des Spielens der Gitarre keine Möglichkeit gegeben ist, mit der Gitarre die verschiedensten abstandsverändernden Bewegungen durchzuführen, da der Abstand der Gitarre vom Körper durch das nichtdehnbare Gitarrenband vorgegeben ist. Der am Gitarrenbandende vorgesehene,zusätzliche elastische Streifen ist nur dafür vorgesehen, daß nach dem Lösen des einen Endes des Gitarrenbandes von der Gitarre das Gitarrentragband in diesem Bereich vermittels des elastischen Streifens gehalten wird.

    [0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung löst die Aufgabe eine Gitarre so auszubilden, daß während des Spielens eine gewisse Entlastung des auf die Schulter des Spielers durch den Traggurt ausgeübten Druckberfolgt und der Spieler mit der Gitarre rhythmische Bewegungen duchführen kann, ohne dabei selbst mit seinem Körper entsprechende Bewegungen durchführen zu müssen.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung eine Gitarre mit einem am Resonanzkörper und dem Griffbrett befestigten Traggurt vor bei der erfindungsgemäß der Traggurt aus einem gummi-elastischen Band besteht.

    [0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß durch die Verwendung eines gummi-elastischen Traggurtes der Gitarrenspieler während des Spielens die Gitarre vom Körper wegdrücken oder die Gitarre in eine tiefere Lage überführen kann, um in dieser Lage zu spielen, ohne dabei selbst körperlichεVerrenkungen durchführen zu müssen. Es besteht somit die Möglichkeit, die Gitarre nach allen Seiten hin zu bewegen, ohne daß der Körper des Gitarrenspielers diesen Bewegungen folgen muß. Aufgrund der Elastizität des an der Gitarre befestigten Traggurtes sind viele Bewegungsvariationen mit der Gitarre möglich, was mit einem nicht dehnbaren Traggurt nicht möglich ist.

    [0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der gummi-elastische Traggurt bei angehängter Gitarre in seiner Länge ungedehnt, so daß, wenn der gummi-elastische Traggurt längenverstellbar ausgebildet ist und die Länge des Traggurtes vom Spieler eingestellt wurde, die Gitarre die vom Spieler vorgegebene Lage einnimmt. Während des Spielens kann nunmehr die Gitarre nach allen Seiten hin bewegt werden, ohne daß dabei eine zusätzliche Belastung der Schulter des Spielers erfolgt, denn gerade in dem Bereich, in dem der Traggurt auf der Schulter aufliegt, erfolgt aufgrund der gummi-elastischen Eigenschaften des Traggurtes eine gewisse Druckentlastung, und zwar beispielsweise bei einem Wegdrücken der Gitarren, d.h. wenn auf den Traggurt ein Zug ausgeübt wird, dann verteilt sich dieser Zug auf den elastizitäts- und Ausdehnungsbereich des Traggurtes.

    [0008] Mit einem gummi-elastischen Traggurt lassen sich eine Vielzahl von Bewegungsvarianten mit der Gitarre während des Spielens durchführen.

    [0009] Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung in den Zeichnungen erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 in einer Vorderansicht eine Gitarre mit einem gummi-elastischen Traggurt,

    Fig. 2 und 3 schematsiche Darstellungen einer Gitarre im unbelasteten Zustand.



    [0010] Fig. 1 zeigt eine in an sich bekannter Weise ausgebildete Gitarre 100, die aus einem Resonanzkörper 10, dem Griffbrett 11, dem Stimmwirbel 12 und den Seiten 13 besteht. An die Gitarre 100 ist ein Traggurt 20 angeschlossen, der bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel mit seinem einen Ende 20a an der Rückseite und dem vorderen Ende des Resonanzkörpers 10 der Gitarre 100 bei 21 und mit seinem anderen Ende 20b an dem anderen, dem Stimmwirbel 12 zugekehrten Ende des Resonanzkörpers 10 und auf dessen Kickseite bei 22 befestigt ist. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dieses Ende des Traggurtes 20 im Stimmwirbelbereich zu befestigten.

    [0011] Der Traggurt 20 kann längenveränderbar ausgebildet sein. Hierzu ist das eine Ende des Traggurtes über einen in der Zeichnung nicht dargestellten Bügel geführt und mittels einer Schnalle od.dgl. verschieblich auf dem anderen Traggurtabschnitt gehalten, so daß die jeweilige Länge des Traggurtes 20 vom Gitarrenspieler eingestellt werden kann. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dem Traggurt 20 seine Länge vorzugeben.

    [0012] Der gummi-elastische Traggurt 20 weist an seinen beiden Enden 20a, 20b Abschnitte 120a,120b auf, die aus unelastischen Werkstoffen, wie Leder od.dgl., bestehen. Um einen derart ausgebildeten Traggurt 20 an der Gitarre befestigen zu können, ist jeder der beiden Abschnitte 120a,120b mit Durchbrechungen 121,122 versehen. Die Befestigung erfolgt dann unter Verwendung von an der Gitarre vorgesehenen knopfartigen Befestigungsmitteln, in die die Traggurtendabschnitte 120a,120b mit ihren Durchbrechungen 121,122 eingeknöpft werden. Vorzugsweise weist einer der beiden Abschnitte 120a,120b eine kurze Länge auf und ist nur mit einer Durchbrechung 122 versehen, während der andere und längere Abschnitt 120b mehrere in Reihe hintereinanderliegend angeordnete Durchbrechungen 121 aufweist.

    [0013] Dieser längere Abschnitt 120b kann von Hand auf die jeweils benötigte Anzahl von Durchbrechungen gekürzt werden.

    [0014] Der Traggurt 20 besteht aus einem gummi-elastischen Band, für dessen Herstellung gummi-elastische Werkstoffe geeigneter Art Verwendung finden.

    [0015] Die Gummi-Elastizität bzw. das Ausdehnungsvermögen des Traggurtes 20 ist derart auf die Gitarre 100 abgestimmt, daß in der Normallage, d.h. im unbelasteten Zustand die am Traggurt 20 aufgehängte Gitarre den Traggurt in keiner Weise dehnt. Erst wenn der Spieler während des Spielens mit seinen Händen bzw. Armen einen Druck auf die Gitarre 100 ausübt, um diese beispielsweise in eine tiefere Position zu bringen (Fig.3), dann dehnt sich der Traggurt 20 aus und paßt sich den jeweiligen Längenänderungen ohne weiteres an.

    [0016] Die Verwendung eines gummi-elastischen Traggurtes 20 bei Gitarren ist besonders vorteilhaft, wenn Gitarren als Rhythmusinstrumente verwendet werden. Auch gitarrenähnliche Instrumente, die mittels eines Traggurtes umgehängt gespielt werden, können in gleicher Weise mit einem gummi-elastischen Traggurt ausgestattet sein.


    Ansprüche

    1, Gitarre mit einem am Resonanzkörper und dem Griffbrett befestigten Traggurt, dadurch gekennzeichnet, daß der Traggurt (20) aus einem gummi-elastischen Band besteht.
     
    2. Gitarre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gummi-elastische Traggurt (20) derart ausgebildet ist, daß der Traggurt bei umgehängter. Gitarre (100) in seiner Länge ungedehnt ist.
     
    3. Gitarre nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Traggurt (20) längenverstellbar ausgebildet ist.
     
    4. Gitarre nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus einem gummi-elastischen Band bestehende Traggurt (20) an seinen beiden Enden (20a,20b) Abschnitte (120a,120b) aus unelastischem Werkstoff, wie Leder od.dgl. aufweist, die mit Befestigungsdurchbrechungen (121,122) versehen sind.
     
    5. Gitarre nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden Abschnitten (120a,120b) des Traggurtes (20) ein Abschnitt (120a) eine kurze Länge aufweist und mit einer Befestigungsdurchbrechung versehen .. ist, während der andere eine größere Länge aufweisende Abschnitt (120b) mehrere in Reihe hintereinanderliegend angeordnete Befestigungsdurchbrechungen aufweist.
     




    Zeichnung