[0001] Die Erfindung betrifft eine Gitarre mit einem am Resonanzkörper und dem Griffbrett
befestigten Traggurt.
[0002] Es ist bekannt, daß Gitarrenspieler während des Spielens ihre Gitarre mittels eines
unelastischen Traggurtes umgehängt haben, der über die eine Schulter des Spielers
läuft. Weist der Traggurt eine vorgegebene Länge auf oder ist der Traggurt auf eine
bestimmte Länge vom Spieler eingestellt worden, so ist während des Spielens eine Veränderung
der Länge des Traggurtes nicht möglich, um beispielsweise rhythmische Bewegungen mit
der Gitarre durchführen zu können, denn bei der Durchführung von rhythmischen Bewegungen
muß der Gitarenspieler diese Bewegungen selbst vollziehen. Aufgrund der vorgegebenen
und während des Spielens nicht veränderbaren Länge des verwendeten Traggurtes kann
der Gitarrenspieler keine rhythmischen Bewegungen durchführen, ohne selbst an diesen
rhythmischen Bewegungen teilzunehmen, zumal der Traggurt eine Lagenveränderung der
Gitarre nur dann erlaubt, wenn durch entsprechende Bewegungen des Spielers eine Lagenveränderung
- der Gitarre während des Spielens gewünscht wird.
[0003] Durch die DE-AS 12 78 205 ist ein biegsames Gitarrentrageband zum Befestigen an beiden
Enden des Gitarrenkörpers bekannt, bei dem in der Nähe mindestens des einen Bandendes
ein elastischer Streifen befestigt und an dem losen Ende des elastischen Streifens
eine Befestigungsvorrichtung gleich der des Gitarrenbandes vorhanden ist. Mit einem
derart ausgebildeten Gitarrentragband wird erreicht, daß im Gebrauch beide Befestigungsstellen
an der Gitarre verbleiben können,so daß das Gitarrentragband als gewöhnliches Tragband
wirkt. Soll dagegen das Gitarrentragband über den Kopf des Trägers abgestreift werden,
braucht lediglich das eine Ende des mit dem elastischen Streifen verbundenen Tragbandes
gelöst zu werden, wobei die Gitarre noch zwischen der Befestigungsstelle des elastischen
Streifens und dem anderen Ende des Gitarrentragbandes abgestützt ist. Der Spieler
braucht dann nur das Gitarrentragband über seinen Kopf zu streifen und die Elastizität
des elastischen Streifens dabei auszunutzen. Demgemäß verbleibt das Tragband vermittels
des elastischen Streifens an der Gitarre und durch Dehnen des elastischen Streifens
wird seine Größe verlängert, so daß der Spieler das Band ohne Schwierigkeiten und-Verrenkungen
abstreifen kann und keine Gefahr mehr besteht, daß das Band auf dem Fußboden entlangschleift
oder verlorengeht. Diese bekannte Gitarrentragbandausgestaltung ist jedoch nicht derart,
daß eine Gesamtelastizität des Gitarrentragbandes gegeben ist. Während des Spielens
der Gitarre wird diese vom Spieler mittels des unelastischen Tragbandes gehalten,
so daß während des Spielens der Gitarre keine Möglichkeit gegeben ist, mit der Gitarre
die verschiedensten abstandsverändernden Bewegungen durchzuführen, da der Abstand
der Gitarre vom Körper durch das nichtdehnbare Gitarrenband vorgegeben ist. Der am
Gitarrenbandende vorgesehene,zusätzliche elastische Streifen ist nur dafür vorgesehen,
daß nach dem Lösen des einen Endes des Gitarrenbandes von der Gitarre das Gitarrentragband
in diesem Bereich vermittels des elastischen Streifens gehalten wird.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung löst die Aufgabe eine Gitarre
so auszubilden, daß während des Spielens eine gewisse Entlastung des auf die Schulter
des Spielers durch den Traggurt ausgeübten Druck
berfolgt und der Spieler mit der Gitarre rhythmische Bewegungen duchführen kann, ohne
dabei selbst mit seinem Körper entsprechende Bewegungen durchführen zu müssen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung eine Gitarre mit einem am Resonanzkörper
und dem Griffbrett befestigten Traggurt vor bei der erfindungsgemäß der Traggurt aus
einem gummi-elastischen Band besteht.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß durch die Verwendung eines gummi-elastischen Traggurtes der Gitarrenspieler während
des Spielens die Gitarre vom Körper wegdrücken oder die Gitarre in eine tiefere Lage
überführen kann, um in dieser Lage zu spielen, ohne dabei selbst körperlichεVerrenkungen
durchführen zu müssen. Es besteht somit die Möglichkeit, die Gitarre nach allen Seiten
hin zu bewegen, ohne daß der Körper des Gitarrenspielers diesen Bewegungen folgen
muß. Aufgrund der Elastizität des an der Gitarre befestigten Traggurtes sind viele
Bewegungsvariationen mit der Gitarre möglich, was mit einem nicht dehnbaren Traggurt
nicht möglich ist.
[0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der gummi-elastische Traggurt
bei angehängter Gitarre in seiner Länge ungedehnt, so daß, wenn der gummi-elastische
Traggurt längenverstellbar ausgebildet ist und die Länge des Traggurtes vom Spieler
eingestellt wurde, die Gitarre die vom Spieler vorgegebene Lage einnimmt. Während
des Spielens kann nunmehr die Gitarre nach allen Seiten hin bewegt werden, ohne daß
dabei eine zusätzliche Belastung der Schulter des Spielers erfolgt, denn gerade in
dem Bereich, in dem der Traggurt auf der Schulter aufliegt, erfolgt aufgrund der gummi-elastischen
Eigenschaften des Traggurtes eine gewisse Druckentlastung, und zwar beispielsweise
bei einem Wegdrücken der Gitarren, d.h. wenn auf den Traggurt ein Zug ausgeübt wird,
dann verteilt sich dieser Zug auf den elastizitäts- und Ausdehnungsbereich des Traggurtes.
[0008] Mit einem gummi-elastischen Traggurt lassen sich eine Vielzahl von Bewegungsvarianten
mit der Gitarre während des Spielens durchführen.
[0009] Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung in den Zeichnungen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in einer Vorderansicht eine Gitarre mit einem gummi-elastischen Traggurt,
Fig. 2 und 3 schematsiche Darstellungen einer Gitarre im unbelasteten Zustand.
[0010] Fig. 1 zeigt eine in an sich bekannter Weise ausgebildete Gitarre 100, die aus einem
Resonanzkörper 10, dem Griffbrett 11, dem Stimmwirbel 12 und den Seiten 13 besteht.
An die Gitarre 100 ist ein Traggurt 20 angeschlossen, der bei dem in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel mit seinem einen Ende 20a an der Rückseite und dem vorderen Ende
des Resonanzkörpers 10 der Gitarre 100 bei 21 und mit seinem anderen Ende 20b an dem
anderen, dem Stimmwirbel 12 zugekehrten Ende des Resonanzkörpers 10 und auf dessen
Kickseite bei 22 befestigt ist. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dieses Ende
des Traggurtes 20 im Stimmwirbelbereich zu befestigten.
[0011] Der Traggurt 20 kann längenveränderbar ausgebildet sein. Hierzu ist das eine Ende
des Traggurtes über einen in der Zeichnung nicht dargestellten Bügel geführt und mittels
einer Schnalle od.dgl. verschieblich auf dem anderen Traggurtabschnitt gehalten, so
daß die jeweilige Länge des Traggurtes 20 vom Gitarrenspieler eingestellt werden kann.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dem Traggurt 20 seine Länge vorzugeben.
[0012] Der gummi-elastische Traggurt 20 weist an seinen beiden Enden 20a, 20b Abschnitte
120a,120b auf, die aus unelastischen Werkstoffen, wie Leder od.dgl., bestehen. Um
einen derart ausgebildeten Traggurt 20 an der Gitarre befestigen zu können, ist jeder
der beiden Abschnitte 120a,120b mit Durchbrechungen 121,122 versehen. Die Befestigung
erfolgt dann unter Verwendung von an der Gitarre vorgesehenen knopfartigen Befestigungsmitteln,
in die die Traggurtendabschnitte 120a,120b mit ihren Durchbrechungen 121,122 eingeknöpft
werden. Vorzugsweise weist einer der beiden Abschnitte 120a,120b eine kurze Länge
auf und ist nur mit einer Durchbrechung 122 versehen, während der andere und längere
Abschnitt 120b mehrere in Reihe hintereinanderliegend angeordnete Durchbrechungen
121 aufweist.
[0013] Dieser längere Abschnitt 120b kann von Hand auf die jeweils benötigte Anzahl von
Durchbrechungen gekürzt werden.
[0014] Der Traggurt 20 besteht aus einem gummi-elastischen Band, für dessen Herstellung
gummi-elastische Werkstoffe geeigneter Art Verwendung finden.
[0015] Die Gummi-Elastizität bzw. das Ausdehnungsvermögen des Traggurtes 20 ist derart auf
die Gitarre 100 abgestimmt, daß in der Normallage, d.h. im unbelasteten Zustand die
am Traggurt 20 aufgehängte Gitarre den Traggurt in keiner Weise dehnt. Erst wenn der
Spieler während des Spielens mit seinen Händen bzw. Armen einen Druck auf die Gitarre
100 ausübt, um diese beispielsweise in eine tiefere Position zu bringen (Fig.3), dann
dehnt sich der Traggurt 20 aus und paßt sich den jeweiligen Längenänderungen ohne
weiteres an.
[0016] Die Verwendung eines gummi-elastischen Traggurtes 20 bei Gitarren ist besonders vorteilhaft,
wenn Gitarren als Rhythmusinstrumente verwendet werden. Auch gitarrenähnliche Instrumente,
die mittels eines Traggurtes umgehängt gespielt werden, können in gleicher Weise mit
einem gummi-elastischen Traggurt ausgestattet sein.
1, Gitarre mit einem am Resonanzkörper und dem Griffbrett befestigten Traggurt, dadurch
gekennzeichnet, daß der Traggurt (20) aus einem gummi-elastischen Band besteht.
2. Gitarre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gummi-elastische Traggurt
(20) derart ausgebildet ist, daß der Traggurt bei umgehängter. Gitarre (100) in seiner
Länge ungedehnt ist.
3. Gitarre nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Traggurt (20) längenverstellbar
ausgebildet ist.
4. Gitarre nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus einem gummi-elastischen
Band bestehende Traggurt (20) an seinen beiden Enden (20a,20b) Abschnitte (120a,120b)
aus unelastischem Werkstoff, wie Leder od.dgl. aufweist, die mit Befestigungsdurchbrechungen
(121,122) versehen sind.
5. Gitarre nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden Abschnitten
(120a,120b) des Traggurtes (20) ein Abschnitt (120a) eine kurze Länge aufweist und
mit einer Befestigungsdurchbrechung versehen .. ist, während der andere eine größere
Länge aufweisende Abschnitt (120b) mehrere in Reihe hintereinanderliegend angeordnete
Befestigungsdurchbrechungen aufweist.