[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Gründung für insbesondere eingeschoßige, nicht
unterkellerte Bauwerke, bestehend aus in frostfreie Tiefe reichenden und über den
Erdboden vorstehenden, entweder in vorgebohrten Erdlöchern versetzten Fertigpfählen
oder durch Ausbetonieren der Erdlöcher hergestellten Ortbetonpfählen und aus darauf
verlegten tragenden Fertigteildecken bzw. Balken.
[0002] Für insbesondere eingeschoßige Bauwerke werden bisher, soferne sie nicht unterkellert
sind, meist Streifenfundamente vorgesehen, die in frostfreie Tiefe reichen und in
der Regel aus Beton oder leicht bewehrtem Stahlbeton bestehen. Bei entsprechenden
Bodenverhältnissen können zwar die Fundamente gegen das Erdreich betoniert werden,
der über das Bodenniveau ragende Fundamentteil muß aber beiderseits geschalt werden.
Eine solche Gründung ist lohnintensiv, erfordert einen entsprechenden Erdaushub mit
Abtransport des überschüssigen Materials, eine vergleichsweise große Menge Ortbeton
für die Fundamente, zusätzliche Schalarbeiten und eine Isolierung der Oberseiten der
Fundamente. Außerdem muß nach dem Abhub des Mutterbodens und der Herstellung der Streifenfundamente
Rollschotter angeführt und zwischen den Streifenfundamenten verteilt, ferner mit einer
Folie und mit einer gegebenenfalls leicht bewehrten Unterbetonschicht abgedeckt werden.
Darauf kommt dann zur Herstellung des Fußbodens eine Feuchtigkeitssperre, eine Wärmedämmschicht
und schließlich erst die eigentliche Bodenkonstruktion. Insgesamt ergibt sich also
eine aufwendige und teure Gründung, so daß häufig eine volle Unterkellerung angeordnet
wird, obwohl in vielen Fällen kein Bedarf hiefür besteht.
[0003] Es ist zwar auch schon bekannt, für nicht unterkellerte Bauwerke eine Gründung vorzusehen,
die aus in einem gewissen Rastermaß angeordneten Pfählen und darauf verlegten Balken
oder Decken besteht, jedoch handelt es sich hiebei um eine Bauweise, die in der Regel
nur in durch das Gelände bedingten Ausnahmefällen angewendet wird und bei der keine
Schutzmaßnahmen für den Zwischenraum zwischen der auf den Pfählen aufliegenden Konstruktion
und dem Erdreich getroffen sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gründung der eingangs geschilderten
Art zu schaffen, die für eingeschoßige Bauwerke aller Art oder auch für leichte mehrgeschoßige
Bauten, insbesondere für Fertigteiläuser und -hallen, in frostgefährdeten Gebieten
sowie in Gegenden mit hohem Grundwasserstand und in angeschüttetem Gelände geeignet
ist, keinen Erdaushub und keinen Abtransport des dabei anfallenden Erdmaterials erfordert,
weder eine Rollschotterschicht noch eine Feuchtigkeitsisolierung benötigt, eine beträchtliche
Arbeitsvereinfachung und -erleichterung mit sich bringt und volle Gestaltungsfreiheit
innerhalb des Grundrisses bietet.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Zwischenraum zwischen den
Pfählen unterhalb der Umfassungswände des Bauwerkes außen durch an den Pfählen bzw.
der Fertigteildecke oder den Balken vertikal beweglich anliegende brettartige Fertigteile
und innen durch flexible Wärmedämmstreifen abgedeckt ist.
[0006] Der Zwischenraum zwischen den auf den Pfählen aufliegenden Konstruktionsteilen und
dem Erdreich wird also durch zwei Abschlüsse gesichert. An der Außenseite durch die
brettartigen Fertigteile, die, da sie vertikal beweglich angeordnet sind, erforderlichenfalls
auch Frosthebungen mitmachen können. An der Innenseite erfolgt der wärmedämmende Schutz
durch die flexiblen Wärmedämmstreifen, die dem Innenraum unter dem Fußboden Schutz
gegen Kälte geben und Frosthebungen des Bodens ebenfalls mitmachen können. Es wird
also ein guter Kälteschutz auch von unten her erzielt, und es werden Wärmeverluste
an das Erdreich vermieden. Die Kanalisation kann offen im frostgeschützten freien
Raum unter dem Fußboden verlegt werden. Die händische Arbeit an der Baustelle wird
auf ein Minimum herabgesetzt, da sie sich auf den Abhub des Mutterbodens, das Bohren
der Pfahllöcher, das Versetzen und Nachrammen der Fertigpfähle bzw. Herstellen der
Ortbetonpfähle und die Anbringung der Abdeckungen bzw. des Frostschutzes beschränkt.
Dabei wird der Wasserhaushalt des Erdreichs nicht gestört, es entstehen keine Dichtungsprobleme
und es wird kein unnötiger Kellerraum hergestellt, der Kosten verursacht, die besser
für den Ausbau der Wohnräume aufgebracht werden sollten. Während bisher beim Bauen
mit Fertigteilen die Gründung von einem anderen Bauunternehmen als der Zusammenbau
des Fertigteilobjektes durchgeführt wird, kann nunmehr die gesamte Erstellung des
Objektes voll verantwortlich in eine Hand gelegt werden, was entsprechende wirtschaftliche
und organisatorische Vorteile bietet. Der Hersteller der Fertigbauteile kann auch
sämtliche Fertigteile für die Gründung herstellen und anliefern. Es ist keine Fundamentschalung
an der Baustelle erforderlich und es besteht keine Gefahr einer Bauwerksschädigung
durch Frosthebungen, wobei auch nachteilige Frosteinflüsse auf ein Fundament bzw.
auf das Bauwerk ausgeschaltet werden. Schließlich ist sogar eine leichte Demontage
möglich.
[0007] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die brettartigen Fertigteile bei keilförmigem,
sich nach oben verjüngendem Querschnitt eine schräge Außenfläche sowie eine sich zu
den Pfählen hin senkende Unterfläche besitzen und mit ihrem Unterteil im Erdreich
od.dgl. eingebettet sind, so daß die brettartigen Fertigteile durch den Druck des
Erdreichs selbständig an die Pfähle bzw. an die Decke oder die Balken angedrückt werden
und es keiner besonderen Befestigung bedarf.
[0008] Um ein Eindringen von Wasser bzw. Feuchtigkeit zwischen die brettartigen Fertigteile
und die Pfähle bzw. Ferigteildecke oder Balken zu verhindern, ohne die vertikale Beweglichkeit
der brettartigen Fertigteile zu beeinträchtigen, sind erfindungsgemäß die Oberkante
der brettartigen Fertigteile mit Spiel übergreifende Abdeckbalken oder Abdeckbleche
vorgesehen.
[0009] Die Wärmedämmstreifen sind oben an den Balken oder Fertigteildecken befestigt und
liegen unter Krümmung schürzenartig am Erdboden auf, so daß eine gute Dichtung erzielt
wird und die Nachgiebigkeit bei etwaigen Frosthebungen gewährleistet ist.
[0010] Insbesondere bei Hallenbauten kann es vorteilhaft sein, wenn an die Wärmedämmstreifen
innenseitig vorgefertigte Kabelkanalformstücke anschließen.
[0011] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gründung eines Bauwerkes im Vertikalschnitt nach der Linie I-I der Fig.2,
Fig. 2 eine zugehörige Draufsicht bei abgenommener Außenwand und fortgelassener Fußbodenkonstruktion,
Fig. 3 eine andere Gründung in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellungsweise und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsvariante ebenfalls im Vertikalschnitt.
[0012] In Bohrlöchern 1 sind Fertigpfähle 2 eingesetzt, nachgerammt und mit Ortbeton vergossen.
Die Fertigpfähle 1 ragen so weit über die durch Abheben des Mutterbodens hergestellte
Bausohle- 3 nach oben vor, daß sich die erforderliche Frostfreiheit für das aufzusetzende
Bauwerk ergibt. Auf den Fertigpfählen 2 liegen Randbalken 4, die im Pfahlbereich einen
Absatz aufweisen. Die Randbalken 4 besitzen Aussparungen 5, durch die in den Fertigpfählen
2 verankerte Stahlbügel 6 aufwärtsragen. Auf den Randbalken 4 sind Abdeckbalken 7
verlegt, in die die Bügel 6 ebenfalls eingreifen, so daß durch Verguß der entsprechenden
Aussparungen 5 eine feste Verbindung der Pfähle 2 mit den Randbalken 4 und den Abdeckbalken
7 erzielt ist. An den Fertigpfählen 2 bzw. den Randbalken 4 liegsiaußenseitig vertikal
bewegliche brettartige Fertigteile 8 an, die mit ihrem Unterteil in einen mit Kies
od.dgl. gefüllten, die Bausohle 3 umrandenden Spitzgraben 9 eingreifen und bei keilförmigem,
sich nach oben verjüngendem Querschnitt eine schräge Außenfläche sowie eine sich zu
den Fertigpfählen 2 hin senkende Unterfläche besitzt.
[0013] Der Zwischenraum zwischen den Fertigpfählen 2 und den Randbalken 4 ist innen durch
flexible Dämmstreifen 10 abgedeckt, die oben an den Abdeckbalken 7 befestigt sind
und unter Krümmung schürzenartig an der Bausohle 3 anliegen. Mit 11 sind weitere Wärmedämmstreifen
bezeichnet. Sind die Wärmedämmstreifen 10 und 11 befestigt, so kann eine Stahlbetondeckenplatte
12 mit vorher daran befestigter Wärmedämmschicht 13 verlegt werden, worauf die Außenwand
14, beliebig angeordnete Innenwände und eine Fußbodenkonstruktion 15 versetzt werden.
[0014] Die Konstruktion nach Fig. 3 unterscheidet sich von jener nach den Fig. 1 und 2 im
wesentlichen dadurch, daß an Stelle von Randbalken 4 und Deckenplatten 12 eine Stahlbetonkassettenplatte
16 mit Vergußaussparungen 5' für die Stahlbügel 6 vorgesehen ist. Die Abdeckbalken
7 sind durch Abdeckbleche 17 mit Kittfugai18 ersetzt.
[0015] Fig. 4 zeigt eine Hallengründung. Hier fehlt eine Deckenkonstruktion, und es ist
im Anschluß an die Wärmedämmstreifen 10' ein vorgefertigtes Kabelkanalformstück 19
vorgesehen. Auf der Bausohle 3 befindet sich eine entsprechende Rollierung 20, auf
der der Hallenboden 21 aufgebracht ist.
[0016] Gemäß Fig. 1 ist im freien Raum unter der Stahlbetondeckenplatte 12 ein Kanalrohr
22 frei verlegt.
1. Gründung für insbesondere eingeschoßige, nicht unterkellerte Bauwerke, bestehend
aus in frostfreie Tiefe reichenden und über den Erdboden vorstehenden, entweder in
vorgebohrten Erdlöchern versetzten Fertigpfählen oder durch Ausbetonieren der Erdlöcher
hergestellten Ortbetonpfählen und aus darauf verlegten tragenden Fertigteildecken
bzw. Balken, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum zwischen den Pfählen (2)
unterhalb der Umfassungswände (14) des Bauwerkes außen durch an den Pfählen (2) bzw.
der Fertigteildecke (16) oder den Balken (4) vertikal beweglich anliegende brettartige
Fertigteile (8) und innen durch flexible Wärmedämmstreifen (10, 101) abgedeckt ist.
2. Gründung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die brettartigen Fertigteile
(8) bei keilförmigem, sich nach oben verjüngendem Querschnitt eine schräge Außenfläche
sowie eine sich zu den Pfählen (2) hin senkende Unterfläche besitzen und mitihrem
Unterteil im Erdreich od. dgl. eingebettet sind (Fig. 1, 3 und 4).
3. Gründung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante
der brettartigen Fertigteile (8) mit Spiel übergreifende Abdeckbalken (7) oder Abdeckbleche
(17) vorgesehen sind (Fig. 1, 3 und 4).
4. Gründung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmstreifen (10)
oben an den Balken (7) oder Fertigteildecken (16) befestigt sind und unter Krümmung
schürzenartig am Erdboden (3) aufliegen (Fig. 1 und 3).
5. Gründung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Wärmedämmstreifen
(10) innenseitig vorgefertigte Kabelkanalformstücke (19) anschließen (Fig. 4).