[0001] Die Erfindung betrifft eine Abstreif- oder Quetschwalze der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art.
[0002] Solche Abstreif- oder Quetschwalzen werden bei der Herstellung und Weiterverarbeitung
verschiedenster Materialien verwendet. So werden diese Walzen bei der Papier- oder
Textilherstellung benutzt, um aus feuch-
ten Textil- oder Papierbahnen die Feuchtigkeit zu entfernen. Die Qualität einer solchen
Walze richtet sich aber nicht nur nach dem Abstreif- oder Quetscheffekt, sondern auch
nach der Standzeit.
[0003] Eine bekannte Abstreif- oder Quetschwalze, die bei der Papier- und Textilherstellung
Verwendung findet, besteht aus mehreren, auf einer Achse aufgereihten Ringscheiben
aus Faservlies. Die Ringscheiben stehen durch axiale Druckbeaufschlagung unter Vorspannung
und sind wärmebehandelt (DE-PS 872 490, DE-PS 361 437, DE-GM 1 965 495 und Textilpraxis,
Oktober 1959, S. 1037).
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abstreif-oder Quetschwalze zum Entfernen
von auf bzw. in Körpern, insbesondere Warenbahnen befindlicher Flüssigkeit zu schaffen,
die bei gutem Abstreif- und Quetscheffekt eine lange Standzeit hat.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Aufgrund der von außen nach innen zunehmenden Härte des Walzenkörpers wird nicht
nur ein sehr guter Abstreif-und Quetscheffekt, sondern auch eine sehr lange Standzeit
bei verhältnismäßig einfachem Aufbau des Walzenkörpers erreicht.
[0007] Eine größere Härte und damit auch eine geringere Porösität des Walzenkörpers im achsnahen-Bereich
kann auf verschiedene Weise erhalten werden. So können gleichartige Scheiben verwendet
werden, die im achsnahen Bereich dicker als im achsfernen Bereich sind. Es ist aber
auch möglich, verschiedenartige Scheiben zu verwenden, und zwar solche mit großem
Außendurchmesser und solche mit kleinem Außendurchmesser. Die Scheiben kleinen Außendurchmessers
können aus dem gleichen Material wie die Scheiben großen Außendurchmesser sein, sie
können aber auch aus weniger kompressiblem Material bestehen. Im letzteren Fall wird
mit einer geringeren Anzahl kleiner Scheiben eine bestimmte Kompression erreicht.
Die Scheiben geringerer Kompressibilität können aus steifem Material, insbesondere
Stahl, bestehen. In einem solchen Fall geben sie dem Walzenkörper zusätzlich Stabilität.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer zwei Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen
Fig. 1 eine Abstreif- und Quetschwalze im Axialschnitt,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Walze gemäß Fig. 1 vor der axialen Kompression der
Ringscheiben und
Fig. 3 einen Teil einer Abstreif- oder Quetschwalze im Axialschnitt mit zu den Ringscheiben
gemäß Fig. 1 und 2 andersartigen Ringscheiben.
[0009] Die in der Zeichnung dargestellten Abstreif- und Quetschwalzen bestehen aus einer
hohlen Achse 1, 2 und darauf aufgereihten Ringscheiben 3, 4 aus Vliesstoff. Als Fasern
für den Vliesstoff eignen sich Natur- oder Kunststoffasern, z.B. Baumwollfasern, Polyamidfasern
oder Polyesterfasern. Die Fasern sind durch einen elastischen Binder miteinander verbunden.
[0010] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 haben die Ringscheiben 3 im achsnahen und
achsfernen Bereich die gleiche Dicke. Zwischen den Ringscheiben 3 sind verteilt Ringscheiben
5 mit kleinerem Außendurchmesser angeordnet. Die Ringscheiben 5 können aus dem gleichen
Material wie die Ringscheiben 3, aber auch aus einem weniger porösen, ja sogar steifen,
Material, wie Stahlblech bestehen. Aufgrund dieser Ringscheiben kleineren Außendurchmessers
ergibt sich eine unterschiedliche Volumenverteilung im Bereich des Walzenkörpers in
radialer Richtung.
[0011] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 wird diese unterschiedliche Volumenverteilung
durch eine im Querschnitt konische Form der Ringscheiben 4 erreicht.
[0012] Nach Aufreihung der Ringscheiben 3, 4, 5 auf die hohlen Achsen 1, 2 entsprechend
den Darstellungen der Fig. 2 und 3 werden auf beiden Stirnseiten steife . Ringscheiben
6, 7 aufgebracht und der gesamte Aufbau der Ringscheiben 3 bis 7 in axialer Richtung
zusammengedrückt.
[0013] Dabei wird wegen des größeren Materialvolumens im achsnahen Bereich das Material
des Walzenkörpers im achsnahen Bereich stärker komprimiert als im achsfernen Bereich.
Dann werden die Ringscheiben 6, 7 auf der hohlen Achse 1, 2 durch in Nuten eingreifende
Sprengringe 8, 9 fixiert.
[0014] Als Material für die Ringscheiben 3, 4 eignet sich neben Faservlies Filz und Flanell.
Gute ergebnisse wurden mit einer Walze erzielt, bei der eine Härtedifferenz von 10
bis 15 Shore A zwischen äußeren und inneren Bereichen des Walzenkörpers, insbesondere
bei absoluten Werten von 80 und 95 Shore und bei einer Breite von jeweils 25 mm für
die beiden Bereiche bestand.
1. Abstreif- oder Quetschwalze zum Entfernen von auf bzw. in Körpern, insbesondere
Warenbahnen, befindlicher Flüssigkeit, deren Walzenkörper aus auf einer Achse aufgereihten
und aus porösem Material, insbesondere Faservlies, bestehenden Ringscheiben aufgebaut
ist und durch gleichmäßige Kompression von Seiten der beiden Stirnseiten auf seinem
gesamten Querschnitt unter axialem Druck steht,
dadurch gekennzeichnet ,
daß aufgrund einer sich bei der Kompression aus einem größeren Materialvolumen im
achsnahen Bereich ergebenden größeren Materialdichte der axiale Druck im achsnahen
Bereich des Walzenkörpers größer als im achsfernen Bereich ist.
2. Abstreif- oder Quetschwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
daß die aus porösem Material bestehenden Ringscheiben (4) im achsnahen Bereich dicker
als im achsfernen Bereich sind.
3. Abstreif- oder Quetschwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
daß der Walzenkörper aus Ringscheiben (3,5) verschiedenen Außendurchmessers aufgebaut
ist, von denen mindestens die Ringscheiben (3) mit dem größeren Außendurchmesser aus
dem porösen Material bestehen.
4. Abstreif- oder Quetschwalze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Ringscheiben
(5) kleineren Außendurchmessers aus einem Material geringerer Kompressibilität bestehen.
5. Abstreif- oder Quetschwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Ringscheiben
(5) kleineren Außendurchmessers aus steifem Material, z.B. Stahl, bestehen.
6. Abstreif- oder Quetschwalze nach einem der Ansprüche 3-5, dadurch gekennzeichnet
, daß eine Gruppe von mehreren Ringscheiben (3) mit dem größeren Außendurchmesser
jeweils zwischen 2 Ringscheiben mit dem kleineren Außendurchmesser (5) angeordnet
ist.
7. Abstreif- oder Quetschwalze nach einem der Ansprüche 3-6, dadurch gekennzeichnet
, daß mindestens die Ringscheiben (3) mit dem größeren Außendurchmesser vom achsnahen
bis zum achsfernen Bereich eine konstante Dicke haben.