(19)
(11) EP 0 059 837 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.09.1982  Patentblatt  1982/37

(21) Anmeldenummer: 82100707.7

(22) Anmeldetag:  02.02.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D06B 23/02, D06B 15/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 07.03.1981 DE 3108747

(71) Anmelder:
  • Krupp Stahl AG
    D-44793 Bochum (DE)
  • Ferro-Kunststoffe GmbH
    D-4100 Duisburg1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Hantelmann, Horst
    D-4350 Recklinghausen (DE)
  • Schumacher, Helmut
    D-4330 Mülheim/Ruhr (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack Patentanwälte 
Postfach 33 02 29
40435 Düsseldorf
40435 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abstreif- oder Quetschwalze zum Entfernen von auf bzw. in Körpern, insbesondere Warenbahnen befindlicher Flüssigkeit


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Abstreif- oder Quetschwalze zum Entfernen von auf bzw. in Körpern, z.B. Warenbahnen, befindlicher Flüssigkeit. Der Walzenkörper besteht aus auf einer Achse (1) aufgereihten und aus porösem Material bestehenden Ringscheiben (3 bzw. 5). Durch von den Stirnseiten aufgebrachte, gleichmäßige, axiale Kompression wird das Material des Walzenkörpers verdichtet. Da vor der Kompression im achsnahen Bereich ein größeres Materialvolumen als im achsfernen Bereich vorgesehen ist, ergibt sich bei der Kompression eine größere Materialdichte im achsnahen Bereich als im achsfernen Bereich. Eine derart aufgebaute Quetschwalze hat nicht nur gute Abstreif- und Quetscheigenschaften in Bezug auf die Flüssigkeit, sondern auch eine lange Standzeit.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Abstreif- oder Quetschwalze der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.

    [0002] Solche Abstreif- oder Quetschwalzen werden bei der Herstellung und Weiterverarbeitung verschiedenster Materialien verwendet. So werden diese Walzen bei der Papier- oder Textilherstellung benutzt, um aus feuch- ten Textil- oder Papierbahnen die Feuchtigkeit zu entfernen. Die Qualität einer solchen Walze richtet sich aber nicht nur nach dem Abstreif- oder Quetscheffekt, sondern auch nach der Standzeit.

    [0003] Eine bekannte Abstreif- oder Quetschwalze, die bei der Papier- und Textilherstellung Verwendung findet, besteht aus mehreren, auf einer Achse aufgereihten Ringscheiben aus Faservlies. Die Ringscheiben stehen durch axiale Druckbeaufschlagung unter Vorspannung und sind wärmebehandelt (DE-PS 872 490, DE-PS 361 437, DE-GM 1 965 495 und Textilpraxis, Oktober 1959, S. 1037).

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abstreif-oder Quetschwalze zum Entfernen von auf bzw. in Körpern, insbesondere Warenbahnen befindlicher Flüssigkeit zu schaffen, die bei gutem Abstreif- und Quetscheffekt eine lange Standzeit hat.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Aufgrund der von außen nach innen zunehmenden Härte des Walzenkörpers wird nicht nur ein sehr guter Abstreif-und Quetscheffekt, sondern auch eine sehr lange Standzeit bei verhältnismäßig einfachem Aufbau des Walzenkörpers erreicht.

    [0007] Eine größere Härte und damit auch eine geringere Porösität des Walzenkörpers im achsnahen-Bereich kann auf verschiedene Weise erhalten werden. So können gleichartige Scheiben verwendet werden, die im achsnahen Bereich dicker als im achsfernen Bereich sind. Es ist aber auch möglich, verschiedenartige Scheiben zu verwenden, und zwar solche mit großem Außendurchmesser und solche mit kleinem Außendurchmesser. Die Scheiben kleinen Außendurchmessers können aus dem gleichen Material wie die Scheiben großen Außendurchmesser sein, sie können aber auch aus weniger kompressiblem Material bestehen. Im letzteren Fall wird mit einer geringeren Anzahl kleiner Scheiben eine bestimmte Kompression erreicht. Die Scheiben geringerer Kompressibilität können aus steifem Material, insbesondere Stahl, bestehen. In einem solchen Fall geben sie dem Walzenkörper zusätzlich Stabilität.

    [0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer zwei Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen

    Fig. 1 eine Abstreif- und Quetschwalze im Axialschnitt,

    Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Walze gemäß Fig. 1 vor der axialen Kompression der Ringscheiben und

    Fig. 3 einen Teil einer Abstreif- oder Quetschwalze im Axialschnitt mit zu den Ringscheiben gemäß Fig. 1 und 2 andersartigen Ringscheiben.



    [0009] Die in der Zeichnung dargestellten Abstreif- und Quetschwalzen bestehen aus einer hohlen Achse 1, 2 und darauf aufgereihten Ringscheiben 3, 4 aus Vliesstoff. Als Fasern für den Vliesstoff eignen sich Natur- oder Kunststoffasern, z.B. Baumwollfasern, Polyamidfasern oder Polyesterfasern. Die Fasern sind durch einen elastischen Binder miteinander verbunden.

    [0010] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 haben die Ringscheiben 3 im achsnahen und achsfernen Bereich die gleiche Dicke. Zwischen den Ringscheiben 3 sind verteilt Ringscheiben 5 mit kleinerem Außendurchmesser angeordnet. Die Ringscheiben 5 können aus dem gleichen Material wie die Ringscheiben 3, aber auch aus einem weniger porösen, ja sogar steifen, Material, wie Stahlblech bestehen. Aufgrund dieser Ringscheiben kleineren Außendurchmessers ergibt sich eine unterschiedliche Volumenverteilung im Bereich des Walzenkörpers in radialer Richtung.

    [0011] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 wird diese unterschiedliche Volumenverteilung durch eine im Querschnitt konische Form der Ringscheiben 4 erreicht.

    [0012] Nach Aufreihung der Ringscheiben 3, 4, 5 auf die hohlen Achsen 1, 2 entsprechend den Darstellungen der Fig. 2 und 3 werden auf beiden Stirnseiten steife . Ringscheiben 6, 7 aufgebracht und der gesamte Aufbau der Ringscheiben 3 bis 7 in axialer Richtung zusammengedrückt.

    [0013] Dabei wird wegen des größeren Materialvolumens im achsnahen Bereich das Material des Walzenkörpers im achsnahen Bereich stärker komprimiert als im achsfernen Bereich. Dann werden die Ringscheiben 6, 7 auf der hohlen Achse 1, 2 durch in Nuten eingreifende Sprengringe 8, 9 fixiert.

    [0014] Als Material für die Ringscheiben 3, 4 eignet sich neben Faservlies Filz und Flanell. Gute ergebnisse wurden mit einer Walze erzielt, bei der eine Härtedifferenz von 10 bis 15 Shore A zwischen äußeren und inneren Bereichen des Walzenkörpers, insbesondere bei absoluten Werten von 80 und 95 Shore und bei einer Breite von jeweils 25 mm für die beiden Bereiche bestand.


    Ansprüche

    1. Abstreif- oder Quetschwalze zum Entfernen von auf bzw. in Körpern, insbesondere Warenbahnen, befindlicher Flüssigkeit, deren Walzenkörper aus auf einer Achse aufgereihten und aus porösem Material, insbesondere Faservlies, bestehenden Ringscheiben aufgebaut ist und durch gleichmäßige Kompression von Seiten der beiden Stirnseiten auf seinem gesamten Querschnitt unter axialem Druck steht,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß aufgrund einer sich bei der Kompression aus einem größeren Materialvolumen im achsnahen Bereich ergebenden größeren Materialdichte der axiale Druck im achsnahen Bereich des Walzenkörpers größer als im achsfernen Bereich ist.
     
    2. Abstreif- oder Quetschwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
    daß die aus porösem Material bestehenden Ringscheiben (4) im achsnahen Bereich dicker als im achsfernen Bereich sind.
     
    3. Abstreif- oder Quetschwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Walzenkörper aus Ringscheiben (3,5) verschiedenen Außendurchmessers aufgebaut ist, von denen mindestens die Ringscheiben (3) mit dem größeren Außendurchmesser aus dem porösen Material bestehen.
     
    4. Abstreif- oder Quetschwalze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Ringscheiben (5) kleineren Außendurchmessers aus einem Material geringerer Kompressibilität bestehen.
     
    5. Abstreif- oder Quetschwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Ringscheiben (5) kleineren Außendurchmessers aus steifem Material, z.B. Stahl, bestehen.
     
    6. Abstreif- oder Quetschwalze nach einem der Ansprüche 3-5, dadurch gekennzeichnet , daß eine Gruppe von mehreren Ringscheiben (3) mit dem größeren Außendurchmesser jeweils zwischen 2 Ringscheiben mit dem kleineren Außendurchmesser (5) angeordnet ist.
     
    7. Abstreif- oder Quetschwalze nach einem der Ansprüche 3-6, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens die Ringscheiben (3) mit dem größeren Außendurchmesser vom achsnahen bis zum achsfernen Bereich eine konstante Dicke haben.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht