(19)
(11) EP 0 059 977 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
19.06.1985  Patentblatt  1985/25

(21) Anmeldenummer: 82101882.7

(22) Anmeldetag:  09.03.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 13/04

(54)

Hinterlüftete Wand-, Fassaden- oder Mauerverkleidung und Verfahren zu ihrer Herstellung

Ventilated facing for walls or façades and method for its realization

Revêtement ventilé pour parois, façades ou murs et procédé pour sa réalisation


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.03.1981 DE 3108987

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
15.09.1982  Patentblatt  1982/37

(71) Anmelder: Firma Michael Wild
D-8481 Pleystein (DE)

(72) Erfinder:
  • Wild, Michael
    D-8481 Pleystein (DE)

(74) Vertreter: Seibert, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Tattenbachstrasse 9
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verkleidung für beliebiges Mauerwerk aus beliebigem Material mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1 sowie auf ein Verfahren zur Erstellung einer derartigen Verkleidung.

    [0002] Es ist bekannt, eine Außenmauer so zu verkleiden, daß zwischen Außenverkleidung und Wand ein Luftraum bestehen bleibt, der mit einem wärmeisolierenden Material angefüllt sein kann. Dabei werden derartige Verkleidungen sowohl aus ästhetischen Gründen als auch aus Wärmeisolationsgründen angebracht.

    [0003] Bei einer Verkleidung der eingangs genannten Art werden, wie in dem Buch »L'isolation Acoustique et Thermique dans le Batiment« beschrieben, auf einem auf der Wand zu befestigenden Rost Verkleidungsplatten angebracht, die in einem Ausführungsbeispiel schuppenartig überlappend und in einem anderen bündig aneinander anschließend angebracht sind.

    [0004] Da diese Platten sehr großen Temperaturunterschieden und Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, kommt hierfür nur wenig Material in Frage, weshalb derartig verkleidete Mauern eintönig und wenig ansprechend aussehen, so daß derartige, insbesondere aus Wärmedämmungsgründen wünschenswerte Verkleidungen aus städtebaulichen Gründen vielfach nicht angebracht werden können.

    [0005] Um diesen Nachteil abzuhelfen, wurde durch die BE-A-859 159 offenbart, auf die Platten, z. B. aus Asbest, eine zweite Lage von Platten aufzubringen, die Fugen dieser Platten auszulegen und dann einen Verputz aufzubringen. Mit einem derartigen Aufbau wird zwar der Eindruck einer verputzten Naturmauer erzeugt; ein derartiger Aufbau ist aber sehr material- und arbeitsaufwendig. Auch kann trotz des Auskleidens der Fugen mit einem nachgiebigen Material nicht verhindert werden, daß die Fugen durch den Verputz hindurch zu sehen sind und daß im Verputz durch die Wärmedehnung und das Zusammenziehen der Platten bei Abkühlung schon nach kurzer Zeit Risse auftreten.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine hinterlüftete Verkleidung für beliebige Wände, also beispielsweise Außenmauern, Holzwände usw. anzugeben, die im Ansehen von einer verputzten Naturmauer nicht zu unterscheiden ist, die einfach aufgebaut ist und bei der die Gefahr des Auftretens von Rissen selbst bei großen Temperaturschwankungen weitgehend beseitigt ist.

    [0007] Diese Aufgabe wird mit einer hinterlüfteten Wand-, Fassaden- oder Mauerverkleidung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0008] Der Verfahrensablauf im Aufbau einer derartigen Wand-, Fassaden- oder Mauerverkleidung ist Gegenstand des Anspruches 4.

    [0009] Bei der hinterlüfteten Verkleidung nach der Erfindung wird also auf die in an sich bekannter Weise auf einen Gitter- oder Lattenrost aufgebrachte Plattenverkleidtlng aus bündig abschließenden Platten zunächst ein Spachtelputz mit einer elastischen Einlage und dann ein Verputz aufgebracht, der in seinem Ansehen von einem Außenputz einer üblichen Wand nicht zu unterscheiden ist. Trotzdem werden die Vorteile in der guten Wärmedämmung durch die Hinterlüftung, in deren Freiraum zusätzlich wärmedämmendes Material eingebracht werden kann, voll erreicht.

    [0010] Aufbau und Herstellung einer Wand- bzw. Mauerverkleidung nach der Erfindung ist aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen im einzelnen ersichtlich.

    [0011] In den Zeichnungen zeigt

    Fig. 1 eine Wand mit von oben nach unten schrittweise aufgebrachter Verkleidung nach der Erfindung,

    Fig. 2 eine Seitenansicht der Darstellung nach Fig. 1 und

    Fig. 3 eine Draufsicht in einer Schnittdarstellung durch eine Wand mit einer Verkleidung nach Fig. 1.



    [0012] Im einzelnen ist in den Figuren mit 1 das zu verkleidende Mauerwerk bezeichnet. Auf dieses Mauerwerk 1 werden zunächst horizontale Latten 2 aufgebracht, welche ihrerseits vertikal verlaufende Latten 3 tragen. In dem Freiraum zwischen den Latten, bzw. zumindest zwischen den horizontal verlaufenden Latten 2 ist eine wärmedämmende Schicht 4, beispielsweise aus Glaswolle oder dgl. eingebracht. Die vertikal verlaufenden Latteh 3 tragen Putzträgerplatten 5, beispielsweise aus Asbestzement, wobei die Platten bündig miteinander abschließen. Die Platten ihrerseits tragen dann einen Spachtelputz 6, der mit einer Gewebeeinlage 7 entsprechend gefestigt ist. Auf diesen Spachtelputz 6 mit Gewebeeinlage 7 wird ein Oberputz 8 aufgebracht, der in seiner Oberflächengestaltung, seiner Farbe jeder städtebaulichen oder architektonischen Bedingung angepaßtwerden kann.

    [0013] Die Erfindung wurde anhand eines konkreten Ausführungsbeispieles erläutert, wobei im Rahmen der Erfindung eine Reihe von Abwandlungen möglich sind. Im besonderen kann eine Verkleidung, wie vorbeschrieben, auf jede beliebige Wand, z. B. auch eine Holzwand oder auch auf eine Metall-, Glaswand oder dgl. angebracht werden. Auch der Verlauf der Latten kann in anderer Weise als beschrieben erfolgen, wobei le. diglich darauf zu achten ist, daß die Verputzplatten so angebracht werden können, daß die einzelnen Ränder bündig aneinander angrenzen, damit der anzubringende Spachtel- und Oberputz einwandfrei verläuft.


    Ansprüche

    1. Hinterlüftete Wand-, Fassaden- oder Mauerverkleidung bestehend aus einem die Verkleidung in einem Abstand von der zu verkleidenden Wand (1) haltenden Gitter- oder Lattenrost (2, 3) auf dem zur Verkleidung bündig abschließende Platten (5) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Platten (5) ein mit einer Gewebeeinlage (7) versehener Spachtelputz (6) und auf diesem ein Oberputz (8) aufgebracht ist.
     
    2. Verkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerplatten (5) Platten aus Asbestzement vorgesehen sind.
     
    3. Verkleidung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Freiraum im Gitter- oder Lattenrost (2, 3) in an sich bekannter Weise mit einem wärmedämmenden Material (4), z. B. Glaswolle oder dgl. ausgefüllt ist.
     
    4. Verfahren zur Herstellung einer hinterlüfteten Wand-, Fassaden- oder Mauerverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem auf die zu verkleidende Mauer (1) zunächst horizontal verlaufende Trägerlatten (2) aufgebracht, die Zwischenräume zwischen diesen Latten (2) mit einem wärmedämmenden Material (4) ausgefüllt, auf die horizontal verlaufenden Trägerlatten (2) vertikal verlaufende Trägerlatten (3) angebracht und auf diesen letzteren bündig abschließende Trägerplatten (5), vorzugsweise aus Asbestzement, angebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß auf die bündig abschließenden Platten (5) ein mit einer Gewebeeinlage (7) versehener Spachtelputz (6) und auf diesen ein Oberputz (8) aufgebracht wird.
     


    Claims

    1. A rear-ventilated facing for walls or facades consisting of a grid or lattice screen (2, 3) which holds the facing at a distance from the wall (1) to be faced and on which flush-abutting panels (5) are secured to form the facing, characterised in that a filler plastering (6) provided with a fabric inlay (7) is applied on to the panels (5) and a top plastering (8) is applied on to the filler plastering.
     
    2. A facing as claimed in Claim 1, characterised in that panels made of asbestos cement are provided as carrier panels (5).
     
    3. A facing as claimed in Claim 1 or Claim 2, characterised in that the free spaces in the grid or lattice screen (2, 3) are filled in known manner with a heat-insulating material (4), e. g. glass wool or the like.
     
    4. A process for the production of a rear-ventilated facing for walls or facades as claimed in one of Claims 1 to 3, in which horizontally extending carrier slats (2) are firstly applied to the wall (1) to be faced, the interspaces between these slats (2) are filled with a heat-insulating material (4), vertically extending carrier slats (3) are applied on to the horizontally extending carrier slats (2) and flushabutting carrier panels (5), preferably made of asbestos cement, are applied on said carrier slats (3), characterised in that a filler plastering (6) which is provided with a fabric inlay (7) is applied on to the flush-abutting panels (5) and a top plastering (8) is applied on to the filler plastering.
     


    Revendications

    1. Revêtement de parois, de façades ou de murs, ventilé et constitué d'un caillebotis ou d'une grille de lattes (2, 3), qui maintient le revêtement à distance de la paroi (1) à revêtir et sur lequel des plaques (5) jointives sont fixées, caractérisé en ce que sur les plaques (5) est déposé un enduit à spatule (6) à couche de textile (7) incorporée et sur cet enduit est déposé un enduit extérieur (8).
     
    2. Revêtement suivant la revendication 1, caractérisé en ce qu'il est prévu, comme plaque- support (5), des plaques en fibro-ciment.
     
    3. Revêtement suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'espace vide, dans le caillebotis ou dans la grille de lattes (2, 3), est rempli, d'une manière en soi connue, d'un matériau d'isolation thermique (4), par exemple de laine de verre ou d'un matériau semblable.
     
    4. Procédé de fabrication d'un revêtement de parois, de façades ou de murs, ventilé suivant l'une des revendications 1 à 3, qui consiste à déposer d'abord, sur le mur (1) à revêtir, des lattes-support (2) s'étendant horizontalement, à remplir les espaces intermédiaires entre ces lattes (2) d'un matériau (4) thermiquement isolant, à fixer sur les lattes-support (2) s'étendant horizontalement des lattes-support (3) s'étendant verticalement, et à fixer sur ces dernières des plaques-supports (5) jointives, de préférence en fibro-ciment, caractérisé en ce qu'il consiste à déposer sur les plaques (5) jointives un enduit à spatule (6) muni d'une couche de textile incorporée (7), et à déposer sur cet enduit un enduit extérieur (8).
     




    Zeichnung