[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einölen band- oder tafelförmiger
Bleche mit mehreren quer zur Förderrichtung der Bleche verteilt angeordneten Düsen,
die an die Druckleitung von in Abhängigkeit von der Fördergeschwindigkeit der Bleche
antreibbaren Kolbenpumpen angeschlossen sind, deren Saugleitungen über eine Förderpumpe
mit einem Ölvorratsbehälter in Verbindung stehen.
[0002] Um Blechbänder oder -tafeln mit einem möglichst gleichmäßigen Ölfilm zu versehen,
muß für eine gleichmäßige Ölzufuhr gesorgt werden. Zur Ölversorgung der Düsen bieten
sich daher Kolbenpumpen an, wie sie beispielsweise als Einspritzpumpen bei Kraftfahrzeugmotoren
Verwendung finden, weil bei einem von der Fördergeschwindigkeit der Bleche abhängigen
Antrieb solcher Kolbenpumpen stets gleichbleibende Ölmengen mit jedem Arbeitshub der
Pumpen über eine vorgegebene Fläche aufgesprüht werden können, so daß nach einer Vergleichmäßigung
mit Hilfe von Verteilerwalzen ein gleichmäßiger Film auf der Blechoberfläche erreicht
wird. Da jedoch das zum Einölen von Blechen verwendete Öl eine wesentlich höhere Viskosität
als ein Kraftstoff für Kraftfahrzeugmotoren aufweist, hat der Einsatz von solchen
Kolbenpumpen nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Man ist daher zu Einölvorrichtungen
übergegangen, bei denen das aufzutragende Öl mit Hilfe von Druckluft zerstäubt wurde,
um einen feinen Ölnebel zu erhalten. Nachteilig bei derartigen Vorrichtungen ist wiederum,
daß der Zustand dieses Ölnebels nur vergleichsweise langsam verändert werden kann,
weshalb mit einer Druckluftzerstäubung arbeitende Einölvorrichtungen nur unzulänglich
an sich ändernde Bandgeschwindigkeiten angepaßt werden können.
[0003] Dazu kommt noch, daß das Umstellen der bekannten Vorrichtungen zum Einölen band-
oder tafelförmiger Bleche auf verschiedene Ölsorten nur mit einem vergleichsweise
großen Zeitaufwand möglich ist, was zwangsläufig zu unangenehmen Verzögerungen in
der Bundfolge führt.
[0004] Um je nach Bedarf unterschiedliche Ölsorten verwenden zu können, ist es bei Einölmaschinen
nicht mehr neu (US-PS 3 805 738), zwei Ölvorratsbehälter vorzusehen. Zur Ölförderung
dient dabei eine Förderpumpe, die über absperrbare Zweigleitungen an je einen der
beiden Vorratsbehälter angeschlossen werden kann und das aufzutragenden Öl von dem
angeschlossenen Behälter entnimmt und einem Paar von Auftragswalzen mit hohler Achse
zuführt. Bevor das Öl aus dem jeweils anderen Vorratsbehälter entnommen wird, muß
das in den Auftragswalzen befindliche Öl abgesaugt werden, wofür eine Vakuumpumpe
vorgesehen ist, die ebenfalls an beide Vorratsbehälter angeschlossen werden kann,
so daß über die Vakuumpumpe das Öl wahlweise in den einen oder anderen Vorratsbehälter
zurückgefördert wird.
[0005] Selbstverständlich muß die Förderpumpe während des Betriebes der Vakuumpumpe ausgeschaltet
sein, was die Gefahr mit sich bringt, daß sich in den Saugräumen der Förderpumpe Luft
ansammelt. Dieser Umstand spielt bei der bekannten Einölvorrichtung keine besondere
Rolle, weil die gleichmäßige Ölverteilung auf den einzuölenden Blechen über die Auftragswalzen
sichergestellt werden soll, so daß Unregelmäßigkeiten in der Ölzufuhr bis zu einem
gewissen Grad ausgeglichen werden. Wegen der Verwendung von Auftragswalzen bleibt
allerdings die erreichbare Gleichmäßigkeit des aufgetragenen Ölfilms beschränkt. Außerdem
ist das Umstellen der Einölmaschine auf eine andere Ölsorte wegen des erforderlichen
Absaugens des vorher verwendeten Öls aufwendig.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Einölen band-
oder tafelförmiger Bleche zu schaffen, die nicht nur einen besonders dünnen und gleichmäßigen
Ölfilm auf der Blechoberfläche gewährleistet, sondern auch ein rasches Umstellen von
einer auf eine andere Ölsorte erlaubt.
[0007] Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung
die gestellte Aufgabe dadurch, daß wenigstens ein weiterer Ölvorratsbehälter vorgesehen
ist, dem eine gesonderte Förderpumpe zugeordnet ist, daß die den Vorratsbehältern
zugeordneten Förderpumpen mittels eines Umschalters wahlweise an die Saugleitungen
der Kolbenpumpen oder an eine Rückleitung zum zugehörigen Vorratsbehälter anschließbar
sind und daß jeder Vorratsbehälter eine Heizung aufweist.
[0008] Da mit Hilfe der Heizung der Vorratsbehälter das aufzusprühende Öl vorgewärmt werden
kann, kann die Viskostität entsprechend herabgesetzt werden, so daß das Versprühen
des Öles über die Kolbenpumpen keine Schwierigkeiten bereitet. Das Vorsehen von zwei
Vorratsbehältern mit je einer Förderpumpe bietet die einfache Möglichkeit, zwei verschiedene
Ölsorten wahlweise verwenden zu können, wobei der ununterbrochene Ölkreislauf über
die Rückleitung auch für den Vorratsbehälter für das nicht versprühte Öl das Ansammeln
von Luftblasen in den Saugräumen der Förderpumpe verhindert. Ein Entlüften der Kolbenpumpen
wegen sich ansammelnder Luft, die die Gleichmäßigkeit des aufgetragenen Ölfilmes stört,
wird folglich unnötig. Das Umstellen der Einölvorrichtung ist damit über den Umschalter
ohne Zeitverzögerung möglich, was eine unverzögerte Bundfolge sicherstellt. Entscheidend
hiefür ist, daß die Förderpumpen der Vorratsbehälter ununterbrochen arbeiten, um ein
störungsfreies Durchströmen der Saugräume und der Filter zu gewährleisten. Die jedem
Vorratsbehälter zugehörige Heizung gestattet es darüber hinaus, die Öltemperatur in
Abhängigkeit von der Ölsorte zu wählen, so daß hinsichtlich der Ölviskosität auch
für unterschiedliche Ölsorten gleichbleibende Sprühbedingungen erreicht werden.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einölen band- oder tafelförmiger Bleche
in einem vereinfachten Querschnitt und
Fig. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem Blockschaltbild.
[0010] Wie insbesondere der Fig. 1 entnommen werden kann, weist die dargestellte Vorrichtung
zum Einölen band-oder tafelförmiger Bleche ein Gehäuse 1 auf, das eine vom einzuölenden
Blech durchlaufene Sprühkammer 2 bildet. In dieser Sprühkammer sind zu Sprühbalken
3 zusammengefaßte, quer zur Durchlaufrichtung der Bleche angeordnete Düsen 4 vorgesehen,
die an den Druckleitungen 5 von Kolbenpumpen 6 angeschlossen sind. Dabei ist die Anordnung
so getroffen, daß die satzweise in einem gemeinsamen Pumpengehäuse zusammengefaßbn
Kolbenpumpen 6 jeweils an eine eigene Düse 4 angeschlossen sind, damit sichergestellt
ist, daß bei jedem Arbeitshub der Kolbenpumpen jede Düse tatsächlich eine gleiche
Ölmenge versprüht.
[0011] Wegen des Einsatzes von Kolbenpumpen nach Art von Einspritzpumpen für Kraftfahrzeugmotoren
ist es notwendig, die Hubfrequenz der Pumpen an die Durchlaufgeschwindigkeit der Bleche
anzupassen, um jeweils gleiche Blechflächen mit einer bestimmten Ölmenge zu besprühen.
Zu diesem Zweck muß der Antriebsmotor 7 für die Kolbenpumpen 6 in Abhängigkeit von
der Durchlaufgeschwindigkeit der Blechbänder gesteuert werden.
[0012] Die Ölversorgung der Kolbenpumpen 6 erfolgt über einen Umschalter 8, der die Saugleitungen
9 der Kolbenpumpen 6 wahlweise mit einem von zwei Ölvorratsbehältern 10 und 11 verbindet.
Diese Ölvorratsbehälter 10 und 11 sind jeweils mit einer gesonderten Förderpumpe 12
versehen, die über ein nachgeordnetes Filter 13 an den Umschalter 8 angeschlossen
ist. Je nach der Stellung des Umschalters 8 werden daher die Kolbenpumpen 6 über die
entsprechende Förderpumpe 12 entweder vom Vorratsbehälter 10 oder vom Vorratsbehälter
11 her mit Öl versorgt. Der Umschalter 8 bewirkt dabei, daß die jeweils nicht mit
den Kolbenpumpen 6 verbundene Förderpumpe 12, also die Förderpumpe des Vorratsbehälters
11 bei der dargestellten Schalterstellung, über eine Rückleitung 14 das Öl aus dem
zugehörigen Behälter im Kreislauf pumpt, was Luftansammlungen im Saugraum der Pumpe
12 oder im nachgeordneten Filter 13 verhindert.Beim Umschalten des Umschalters 8 können
folglich die Kolbenpumpen 6 ungestört mit dem Öl aus dem anderen Behälter versorgt
werden.
[0013] Damit das Öl eine für das Versprühen günstige Viskosität aufweist, sind die Vorratsbehälter
10 und 11 mit je einer Heizung 15 versehen, die für eine entsprechende Öltemperatur
sorgen.
[0014] Die Einspeisung des Öls in die Vorratsbehälter 10 und 11 erfolgt über Speiseleitungen
16, die in einer Vorkammer 17 der Vorratsbehälter 10 und 11 münden. Das in die Vorkammer
17 gepumpte Öl tritt über einen gekrümmten Überlauf 18, der wie die Vorkammer 17 zum
Abscheiden von Ölverschmutzungen dient, in die eigentliche Vorratskammer 19, in der
der Ölspiegel über zwei Schwimmer 20 geregelt wird, die die Einspeisung von Frischöl
in die Vorkammer 17 steuern.
[0015] Das sich in einer Bodenwanne 21 der Sprühkammer 2 sammelnde Überschußöl wird über
eine Leitung 22 mit Hilfe des Umschalters 8 jeweils dem im Einsatz befindlichen Vorratsbehälter
10 oder 11 zurückgeführt, wobei die Zweigleitungen 22a bzw. 22b der-Leitung 22 in
der Vorkammer 17 des jeweiligen Vorratsbehälters 10 bzw. 11 münden, um eine Schmutzabscheidung
gewährleisten zu können.
[0016] Das von den Kolbenpumpen 6 nicht an
dLe Düsen 4 weitergeförderte Überschußöl, das keiner Verschmutzung ausgesetzt war,
wird über eine Überschußleitung 23 den Rückleitungen 14 zugeleitet, die in die Vorratskammern
19 eingeführt sind.
[0017] Damit nur die Düsen 4 zum Einsatz kommen, die im Bereich der Blechbreite liegen,
ist es vorteilhaft, die Förderung der mit den bezüglich der Blechbreite äußeren Düsen
verbundenen Kolbenpumpen abzustellen. Zu diesem Zweck sind die in gemeinsamenGehäusen
zusammengefaßten Kolbenpumpensätze über Kupplungen 24 miteinander antriebsverbunden,
so daß der Antrieb dieser Kolbenpumpen abgestellt werden kann, was bei einer gleichbleibenden
Förderleistung der Förderpumpen 12 selbstverständlich eine größere Menge an Überschußöl
ergibt, das über die Überschußleitung 23 zurückgeführt wird.
Vorrichtung zum Einölen band- oder tafelförmiger Bleche mit mehreren quer zur Förderrichtung
der Bleche verteilt angeordneten Düsen, die an die Druckleitung von in Abhängigkeit
von der Fördergeschwindigkeit der Bleche antreibbaren Kolbenpumpen angeschlossen sind,
deren Saugleitungen über eine Förderpumpe mit einem Ölvorratsbehälter in Verbindung
stehen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein weiterer Ölvorratsbehälter (11)
vorgesehen ist, dem eine gesonderte Förderpumpe (12) zugeordnet ist, daß die den Vorratsbehältern
(10, 11) zugeordneten Förderpumpen (12) mittels eines Umschalters (8) wahlweise an
die Saugleitungen (9) der Kolbenpumpen (6) oder an eine Rückleitung (14) zum zugehörigen
Vorratsbehälter (10, 11) anschließbar sind und daß jeder Vorratsbehälter (10, 11)
eine Heizung (15) aufweist.