Stand der Technik
[0001] Beim Herstellen von Packungsstreifen, vorzugsweise von sogenannten Durchdrückpackungen,
die aus einem Folienstrang, der aus einer Näpfe zur Aufnahme von Tabletten, Dragees
o.dgl. enthaltenden Unterfolienbahn und einer die Näpfe verschließenden, mit der Unterfolienbahn
durch Siegelung verbundenen Deckfolienbahn besteht, ist es von großer Bedeutung, daß
die einzelnen gewünschten Packungseinheiten so ausgestanzt werden, daß möglichst kein
oder nur sehr wenig Abfall entsteht. Man spricht hierbei vom abfallfreien Stanzschnitt,
der so geführt wird, daß jeweils beim Durchtrennen der Folienbahnen die Hinterkante
eines Packungsstreifens der Vorderkante des folgenden Packungsstreifens entspricht.
Somit entsteht zwischen den einzelnen Packungsstreifen kein Abfall. Eineweitere Förderung,
die an derartige Packungsstreifen gestellt wird, besteht darin, daß die Ecken der
Packungsstreifen abgerundet sein müssen. Dies ist für das Weiterverarbeiten der Packungsstreifen
sehr wichtig, da sich andernfalls Schwierigkeiten beim Einschieben der Packungsstreifen
in Faltschachteln o.dgl. ergeben. Weiterhin würden Packungen mit nicht abgerundeten
Ecken eine Verletzungsgefahr sowohl für die Verarbeiter als insbesondere auch für
den Endverbraucher darstellen.
[0002] Aus verschiedenen Gründen, beispielsweise durch Veränderung der Folie während des
Durchlaufes, sowie durch Folienschrumpfung, vor allem während des Naschinenstillstandes,
ergibt sich immer ein leichter Versatz im Vorschub der Folienbahnen, so daß es nicht
möglich ist, den Stanzschnitt mit der erforderlichen Genauigkeit auszuführen. Als
Folge davon ergibt sich, daß der Stanzschnitt für die Vorderkante eines Packungsstreifens
nicht genau auf dem zuvor ausgeführten Stanzschnitt des vorher ausgestanzten Packungsstreifens
liegt. Dadurch ergeben sich im Bereich der in Bewegungsrichtung vorne liegenden runden
Ecken eines Packungsstreifens scharfe, hakenförmige Vorsprünge, die, wie dies bei
Packungsstreifen mit nicht abgerundeten Ecken der Fall wäre, zu Störungen beim Weiterverarbeiten
führen sowie eine Verletzungsgefahr darstellen.
[0003] Zur Vermeidung derart scharfer Vorsprünge ist bereits vorgeschlagen worden (JP-Patentanmeldung
55/45360),beim Herstellen der Packungsstreifen so zu verfahren, daß die in Förderrichtung
vorne liegenden Ecken einen anderen Radius aufweisen als die in Förderrichtung hinten
liegenden Ecken. Wie insbesondere mit Fig. 4 der genannten japanischen Patentanmeldung
dargestellt, soll hierdurch beim Überschneiden der Kreislinien mit unterschiedlichen
Radien der beim Schneiden der Kreislinien mit gleichen Radien entstehende scharfe
Vorsprung vermieden werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß sich mit dieser Verfahrensweise
eine völlige Beseitigung von scharfen Vorsprüngen nicht erreichen läßt, es ergibt
sich lediglich eine Abschwächung der mit der bisher bekannten Verfahrensweise erzeugten
scharfen Vorsprünge. Darüber hinaus sind Packungsstreifen, die abgerundete Ecken mit
unterschiedlichen Radien aufweisen, bei der pharmazeutischen Industrie nicht beliebt,
da sie abgesehen vom ungleichmäßigen äußeren Erscheinungsbild Schwierigkeiten bei
der weiteren Verarbeitung, insbesondere beim Kartonieren, verursachen können.
[0004] Wünschenswert wäre nun ein Verfahren und ein Stanzwerkzeug zur Erzeugung von Packungsstreifen,
die abgerundete Ecken mit gleichen Radien aufweisen, abfallfrei ausgestanzt wer-.
den können, sich störungsfrei weiterverarbeiten lassen und keine Verletzungsgefahr
darstellen.
Vorteile der Erfindung
[0005] Durch das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
ergibt sich vor allem der Vorteil, daß beim völlig abfallfreien Ausstanzen von Pakkungsstreifen
keine scharfen, hakenförmigen Vorsprünge an den Kanten der Packungsstreifen entstehen.
Dabei weist die Matrize des entsprechenden Stanzwerkzeuges abgerundete Ecken mit gleichen
Radien auf. Die Anordnung ist dabei jedoch so getroffen, daß die in Bewegungsrichtung
der Pakkungsstreifen vorn liegenden, abgerundeten Ecken jeweils aus zwei Kreislinien
mit gleichem Radius bestehen, die durch eine Tangente miteinander verbunden sind.
Somit ergeben sich trotz Vorschubschwankungen keine störenden Vorsprünge mehr, so
daß die Packungen ein gleichmäßiges Aussehen aufweisen. Ferner lassen sich diese'Packungsstreifen
ohne Schwierigkeiten kartonieren. Eine Verletzungsgefahr ist aufgrund der erfindungsgemäßen
Eckenausbildung auch nicht mehr gegeben.
[0006] Durch die in den weiteren Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen der erfindungsgemäßen Stanzvorrichtung sowie der
erfindungsgemäßen Packung möglich.
Zeichnung
[0007] Ein Ausführungsbeispiel eines Stanzwerkzeuges zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie ein entsprechend erzeugter Packungsstreifen sind in der Zeichnung
dargestellt und in der folgenden Beschreibung näher erläutert. Ferner zeigt die Zeichnung
Packungsstreifen, die nach der bisherigen Verfahrensweise hergestellt worden sind.
Es zeigen Fig. 1, 2 und 3 Packungsstreifen mit mehr oder weniger scharfen Vorsprüngen,
wie sie bisher durch Vorschub oder Seitenversatz der Folienbahnen entstehen konnten.
Fig. 4, 5 und 6 Packungsstreifen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem
entsprechenden Stanzwerkzeug hergestellt worden sind, Fig. 7 einen Schnitt durch das
Stanzwerkzeug, Fig. 8 die Folienbahnen, aus denen die Packungsstreifen ausgestanzt
werden, insbesondere einen gerade ausgestanzten Packungsstreifen,. Fig. 9 in vergrößertem
Maßstab den in Fig. 8 mit X bezeichneten Ausschnitt.
Beschreibung der Erfindung
[0008] Die Figuren 1 und 2 zeigen Packungsstreifen 11 und 12, die bei der herkömmlichen
Verfahrensweise entstehen, wenn ein Versatz der auszustanzenden Folienbahnen in Vorschubrichtung
gegeben ist. Dabei entsteht im günstigsten Falle, d.h. bei einem sehr kleinen Vorschubversatz,
der mit Fig. 1 dargestellte Packungsstreifen 11. Am häufigsten wird nach dem bekannten
Verfahren jedoch ein Packungsstreifen 12 mit hakenartigen Vorsprüngen 13 erzeugt,
wie er mit Fig. 2 dargestellt ist. Ein Packungsstreifen 14 gemäß Fig. 3 wird erzeugt,
wenn zusätzlich zum Vorschubversatz auch noch ein seitlicher Versatz der entsprechenden
Folienbahnen eintritt.
[0009] Die Figuren 4, 5 und 6 zeigen Packungsstreifen 15, 16 und 17, die unter den gleichen
Voraussetzungen wie die mit den Fig. 1, 2 und 3 gezeigten Packungsstreifen 11, 12
und 14, jedoch nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden sind. Es ist
erkennbar, daß hierbei keinerlei störende, mehr oder weniger scharfe Vorsprünge entstehen.
Dies ist, wie der mit Fig. 6 dargestellte Packungsstreifen 17 erkennen läßt, selbst
der Fall, wenn ein doppelter Versatz der Folienbahnen - Vorschub- und seitlicher Versatz
- eintritt. Neben dem guten äußeren Erscheinungsbild der mit den Fig. 4, 5 und 6 gezeigten
Packungsstreifen 15, 16 und 17, lassen sich diese Pakkungsstreifen störungsfrei weiterverarbeiten
und stellen keinerlei Verletzungsgefahr für die Weiterverarbeiter bzw. Endverbraucher
dar.
[0010] Zur Erzeugung der Packungsstreifen 15, 16 und 17 dient das mit Fig. 7 gezeigte Stanzwerkzeug
18. Der Stanzlinienverlauf der Längskante 19 des Stanzwerkzeuges 18 ist dabei so gewählt,
daß selbst bei einem Folienversatz 20, wie in den Fig.8u.9 angedeutet, die Stanzlinie
19 des Stanzwerkzeuges 18 die Kante 21 des zuvor ausgestanzten Packungsstreifens so
schneidet, daß sich keine scharfen Kanten an der Längskante des folgenden Packungsstreifens
22, wie das insbesondere Fig. 9 deutlich erkennen läßt, ergeben. Wie weiterhin Fig.
9 zeigt, wird die Stanzlinie 19 des Stanzwerkzeuges 18 aus zwei Kreislinien 23 und
24 und einer die Kreislinien 23 und 24 tangierenden Geraden 25 gebildet. Dabei entspricht
der Radius 26 der Kreislinie 23 dem Radius 27 der Kreislinie 24. Weiterhin ist die
Anordnung so getroffen, daß die Größe der Radien 26 und 27 der Größe des Radius 28
- abgerundete Ekken der Hinterkante der Packungsstreifen - angepaßt ist. Somit ergeben
sich für jeden Packungsstreifen abgerundete Ecken mit gleichen Radien.
[0011] Fig. 9 läßt ferner deutlich erkennen, daß bei dieser Vert fahrensweise und Ausbildung
der Stanzkante 19 des Stanzwerkzeuges 18 ein verhältnismäßig großer Vorschub- bzw.
seitlicher Versatz eintreten kann, ohne daß die bekannten störenden, scharfen, hakenartigen
Vorsprünge entstehen. - Dies ergibt sich durch die die beiden Kreislinien 23 und 24
miteinander verbindende Tangente 25. Diese Tangente 25 schneidet die Kante 21 des
zuvor ausgestanzten Packungsstreifens, die die Längskante des nachfolgenden Packungsstreifens
bildet, im geraden Bereich, so daß ein stumpfer Winkel 29 entsteht. Der Vorschubversatz
darf natürlich nicht so groß werden, daß die Kreislinie 23 die Kreislinie 30 schneidet,
da dann ein Packungsstreifen 12 entsprechend Fig. 2 entstehen würde.
[0012] Wie weiterhin aus Fig. 9 ersichtlich, ist der Mittelpunkt der Kreislinie 24 zum Mittelpunkt
33 der Kreislinie 23 - in Vorbewegungsrichtung der Packungsstreifen 22 gesehen - versetzt
angeordnet.
1. Verfahren zum abfallfreien Ausstanzen von Packungsstreifen,z.B. sogenannten Durchdrückpackungen,aus
einem Folienstrang, der aus einer Näpfe zur Aufnahme von Tabletten, Dragees o.dgl.
enthaltenden Unterfolienbahn und einer die Näpfe verschließenden, mit der Unterfolienbahn
durch Siegelung verbundenen Deckfolienbahn besteht, wobei die einzelnen ausgestanzten
Packungsstreifen abgerundete Ecken aufweisen, deren Radien alle gleich groß sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die in Bewegungsrichtung vorn liegenden Ecken während
der Ausführung des Stanzschnittes eine Kante erhalten, die ausgehend von einer mit
dem Radius der den Radien der in Bewegungsrichtung hinten liegenden Ecken entspricht,
erzeugtenKreislinie über eine diese Kreislinie tangierende Gerade und eine weitere
von dieser Geraden tangierte Kreislinie mit dem gleichen Radius verläuft.
2. Packungsstreifen, bestehend aus einer Näpfe zur Aufnahme von Tabletten, Dragees
o.dgl. enthaltenden Unterfolie und einer die Näpfe abdeckenden mit der Unterfolie
durch Siegelung verbundenen Deckfolie mit abgerundeten, alle den gleichen Radius aufweisenden
Ecken, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden bei der Herstellung der Packungsstreifen
(15, 16, 17) in Förderrichtung vorne liegenden Ecken aus einer Kreislinie (23) mit
einem Radius (26) der dem Radius (28) der hinten liegenden Ecken entspricht, und einer
die Kreislinie (23) tangierenden Geraden (25) gebildet ist, die zusammen mit der Längskante
(21) des Pakkungsstreifens einen stumpfen Winkel (29) bildet.
3. Stanzwerkzeug zur Herstellung des Packungsstreifens entsprechend Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die die in Förderrichtung vorne liegenden Ecken des Packungsstreifens
bildende Stanzkante (19) des Stanzwerkzeuges (18) jeweils zur Erzeugung einer Ecke
zwei Kreislinien (23, 24) mit den Radien (26, 27), deren Größe der Größe des Radius
(28) zur Erzeugung der Kreislinie (30) der hinteren Ecken des Packungsstreifens entspricht,
und eine die Kreislinien (23, 24) tangierende Gerade (25) aufweist.
4. Stanzwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreislinie (23)
der Stanzkante (19) des Stanzwerkzeuges (18) zur Erzeugung der beiden vorne liegenden
Ecken des Packungsstreifens die Gerade (25) und die die an den Schmalseiten liegenden
Kanten (31) des Packungsstreifens erzeugenden Stanzkanten (19' bzw. 19") tangierend
und die Kreislinie (24) die Gerade (25) und die die in Bewegungsrichtung vorne liegende
Längskante des Packungsstreifens erzeugende Stanzkante (19"') tangierend ausgeführt
sind.
5. Stanzwerkzeug nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelpunkt
(32) der Kreislinie (24) gegenüber dem Mittelpunkt (33) der Kreislinie (23), in Vorbewegungsrichtung
der Packungsstreifen gesehen, versetzt angeordnet ist.