(19)
(11) EP 0 060 412 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.09.1982  Patentblatt  1982/38

(21) Anmeldenummer: 82101329.9

(22) Anmeldetag:  22.02.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F15B 15/22, F16K 31/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI NL SE

(30) Priorität: 16.03.1981 DE 3110132

(71) Anmelder: WABCO Westinghouse Steuerungstechnik GmbH & Co.
D-3000 Hannover 91 (DE)

(72) Erfinder:
  • Kemner, Axel
    D-3004 Isernhagen 1 (DE)
  • Göttling, Helmut
    D-3004 Isernhagen 4 (DE)
  • Heise, Rolf
    D-3000 Hannover (DE)
  • Dannenberg, Werner
    D-3005 Hemmingen 4 (DE)
  • Pfeifer, Hans-Jürgen
    D-3013 Barsinghausen (DE)
  • Kamke, Wolf-Dietrich
    D-3167 Burgdorf (DE)
  • Ortmann, Walter
    D-3000 Hannover 21 (DE)

(74) Vertreter: Schrödter, Manfred, Dipl.-Ing. 
WABCO Westinghouse Fahrzeugbremsen GmbH Postfach 91 12 80
30432 Hannover
30432 Hannover (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zur Endabbremsung des Arbeitskolbens eines doppeltwirkenden Arbeitszylinders


    (57) Die beiden durch einen Arbeitskolben (21) voneinander getrennten Druckmittelkammern (19, 22) eines doppeltwirkenden Arbeitszylinders sind direkt mit je einem zugehörigen Druckmittelanschluß (13, 23) verbunden, über welchen sie sowohl belüftet als auch entlüftet werden können. Wenigstens eine der beiden Druckmitteikammern (13, 23) ist zusätzlich über ein Rückschlagventil (14, 15, 18) mit dem Druckmittelanschluß verbindbar. Das Rückschlagventil wird beim Belüften der zugehörigen Druckmittelkammer (19) vom Druckmittel in die Offenstellung gebracht und mittels eines am Rückschlagventil angeordneten Permanentmagneten (17) in der Offenstellung gehalten. Der Permanentmagnet (17) wirkt mit der teilweise aus magnetisierbarem Material bestehenden Kolbenstange (1, 36) des Arbeitskolbens (21) zusammen.
    Beim Entlüften der dem Rückschlagventil zugeordneten Druckmittelkammer (19) wird das Rückschlagventil so lange in der Offenstellung gehalten, wie sich der magnetisierbare Teil (1) der Kolbenstange (1, 36) im Bereich des Permanentmagneten (17) befindet. Der Druck in der Druckmittelkammer wird so zuerst schnell abgebaut. Nachdem das Rückschlagventil mittels Federkraft (18) wieder in die Schließstellung gebracht worden ist, wird die Druckmittelkammer (19) über die direkte Verbindung zum Druckmittelanschluß verlangsamt weiter entlüftet, so daß der Arbeitskolben (21) gedämpft in seine Endlage gebracht wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Endabbremsung des Arbeitskolbens eines doppeltwirkenden Arbeitszylinders, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Derartige doppeltwirkende Arbeitszylinder mit Endabbremsung werden überall dort eingesetzt, wo es erforderlich ist, in zwei Richtungen zunächst eine schnelle Bewegung zu übertragen und anschließend die Bewegung relativ langsam zu verzögern. Dies ist z.B. bei automatischen Türschließeinrichtungen erforderlich.

    [0003] Eine bekannte Einrichtung der vorstehend erwähnten Art (TUrzylinder 422 802 Europa-Katalog der Fa. WABCO Fahrzeugbremsen GmbH) ist derart aufgebaut, daß jede Kammer des doppeltwirkenden Arbeitszylinders ständig mit einer ersten Entlüftung verbunden ist und über je ein Ventil mit einer zweiten Entlüftung mit relativ großem Querschnitt verbindbar ist. Das Ventil ist so ausgebildet und so angeordnet, daß es beim Erreichen einer vorgegebenen Position des Arbeitskolbens automatisch geschlossen wird, so daß die zu entlüftende Kammer dann nur noch über die erste Entlüftung entlüftet wird.

    [0004] Die beschriebene stufenweise Entlüftung erfolgt bei der kolbenstangenseitigen Kammer dadurch, daß die Kolbenstange abgestuft ist und das dickere, dem Kolben zugewandte Teil der Kolbenstange mit einer Zwischenwand des Zylinders das erwünschte Ventil für die Absperrung der zweiten Entlüftung von der kolbenstangenseitigen Kammer bildet.

    [0005] Da bei dieser bekannten Anordnung die Kolbenstange abgestuft und die Druckdichtung für den dünneren Teil der Kolbenstange bemessen ist, ist eine Verlängerung des Zylinders erforderlich, die den dickeren Teil der Kolbenstange aufnehmen kann.

    [0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die beschriebene für die Nutzung des Arbeitskolbens und somit der Kolbenstange nicht nutzbare Verlängerung des Zylinders mit einfachen Mitteln vermieden wird.

    [0007] Diese Aufgabe wird mit der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung gelöst.

    [0008] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.

    [0009] Die erfindungsgemäße Einrichtung zeichnet sich neben kompakter und kurzer Bauweise des Arbeitszylinders dadurch aus, daß sowohl die in die Druckmittelkammern einzusteuernde Druckluft als auch die aus den Druckmittelkammern ausströmende Druckluft zum Schalten der Ventile benutzt wird, wodurch die Verwendung von kleinen Schalt- und Haltemagneten ermöglicht wird.-Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es möglich, den abgebremsten Hub des Arbeitskolbens durch Verschieben des magnetisch beeinflußbaren Rückschlagventils auf dem Arbeitszylinder zu verändern.

    [0010] Anhand von zwei Ausführungsbeispielen wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.

    [0011] Es zeigen:

    Fig. 1 einen doppeltwirkenden Arbeitszylinder mit einem Rückschlagventil, über welches eine Be- und Entlüftungsöffnung verschließbar ist, wobei das Entlüftungsventil mittels eines am Ventilverschluß= körper befestigten Permanentmagneten und der in einem magnetisierbaren und einem nicht magnetisierbaren Teil unterteilten Kolbenstange in der Offenstellung haltbar ist und

    Fig. 2 einen doppeltwirkenden Arbeitszylinder, welcher ein zum Verschließen einer Be- und Entlüftungsöffnung dienendes Rückschlagventil aufweist, das von zwei Permanentmagneten schaltbar ist, wobei ein Permanentmagnet am Ventilverschlußkörper und ein Permanentmagnet auf der Kolbenstange angeordnet ist.



    [0012] Fig. 1 zeigt einen doppeltwirkenden Arbeitszylinder, welcher durch einen mit einer Kolbenstange 1, 36 versehenen Arbeitskolben 21 in eine kolbenstangenseitige erste Druckmittelkammer 19 und eine bezüglich der ersten Druckmittelkammer 19 auf der anderen Seite des Arbeitskolbens 21 angeordnete zweite Druckmittelkammer 22 unterteilt ist. Die Kolbenstange 1, 36 wird durch eine in der die erste Druckmittelkammer 19 abschließenden Stirnwand angeordnete, mit einem Dichtelement 37 versehene Kolbenstangedurchführung aus dem Arbeitszylinder herausgeführt. Ein auf dem Umfang des Arbeitskolbens 21 angeordneter Dichtring 20 dichtet die erste Druckmittelkammer 1 gegen die zweite Druckmittelkammer 22 ab . Die Kolbenstange 1, 36 ist in einen nicht magnetisierbaren Teil 36 und einen magnetisierbaren Teil 1 im Verhältnis von in etwa 1:3 unterteilt. Der Arbeitszylinder weist zwei Druckmittelanschlüsse 13 und 23 auf, die über ein nicht gezeigtes Mehrwegeventil mit einer Druckmittelquelle in Verbindung stehen. Der Druckmittelanschluß 1'3 ist Bestandteil eines Schnellentlüftungsventils, welches einen Dichtsitz 12, einen Auslaßsitz 9, sowie einen fliegend gelagerten Ventilverschlußkörper 11 aufweist. Der Anschluß 23 ist ebenfalls Bestandteil eines Schnellentlüftungsventils, welches einen Dichtsitz 24, einen Auslaßsitz 26 sowie einen fliegend gelagerten Ventilverschlußkörper 25 aufweist. Beide Schnellentlüftungsventile19, 11, 12 und 24, 25, 26 weisen je einen zur Atmosphäre führenden Druckmittelauslaß 7 und 27 auf.

    [0013] An das mit dem Anschluß 13 versehene Schnellentlüftungsventil 9, 11, 12 schließt sich ein in das Arbeitszylindergehäuse integriertes Rückschlagventil an, welches aus einem Ventilsitz 14, einem Ventilverschlußkörper 15 und einer sich an einen Gehäuseabsatz 2 abstützenden, den Ventilverschlußkörper 15 in Richtung auf den Ventilsitz 14 zu beaufschlagenden Druckfeder 18 besteht. Ein Permanentmagnet 17 ist mit dem Ventilverschlußkörper 15 fest verbunden. Der Hub des Ventilverschlußkörpers 15 und somit auch des Permanentmagneten 17 wird in Richtung auf die Offenstellung zu durch einen im Ventilgehäuse vorgesehenen Anschlag 3, auf welchen sich eine mit dem Ventilverschlußkörper 15 fest verbundene Scheibe 5 auflegt, begrenzt. In der Scheibe 5 sind Durchlässe 4 vorgesehen, über welche die erste Druckmittelkammer 19 mit einer als Bypass dienenden Drosselbohrung 8 ständig verbunden ist. Die Drosselbohrung 8 führt zum Auslaß 7 des Schnellentlüftungsventils 9, 11, 12. Mittels einer Einstellschraube 6 ist der Querschnitt der Drosselbohrung 8 veränderbar.

    [0014] Das Kolbenstangentall 36 weist eine in axialer Richtung verlaufende, den Arbeitskolben 21 durchdringende Bohrung 34 auf, welche mit einem an der die zweite Druckmittelkammer 22 des Arbeitszylinders abschließenden Stirnseite angeordneten Dorn 32 steckerartig zusammenwirkt.

    [0015] Der Dorn 32 weist eine in Längsrichtung verlaufende Bohrung 33 auf, über welche die zweite Druckmittelkammer 22 mit einem Kanal 28 und weiter mit dem zur Atmosphäre führenden Druckmittelauslaß 27 des Schnellentlüftungsventils 24, 25, 26 verbindbar ist. Eine Drosselbohrung 29 stellt eine ständige Verbindung zwischen der zweiten Druckmittelkammer 22 und dem Druckmittelauslaß 27 her. Der Querschnitt der Drosselbohrung 29 ist mittels einer Einstellschraube 30 veränderbar. An seiner rechten Stirnseite weist der Arbeitszylinder eine Befestigungsöse 31 auf.

    [0016] Die Funktion dieses Arbeitszylinders mit der Einrichtung zur Endabbremsung des Arbeitskolbens wird nachstehend näher erläutert.

    [0017] Es wird angenommen, daß die erste Druckmittelkammer 19 des Arbeitszylinders belüftet und die zweite Druckmittelkammer 22 des Arbeitszylinders entlüftet ist, so daß sich der Arbeitskolben 21 in seiner rechten Endlage befindet. Der Dorn 32 wird in dieser Endlage des Arbeitskolbens 21 von der im nicht magnetisierbaren Teil 36 der Kolbenstange angeordneten Bohrung 34 aufgenommen. Am Anschluß 13 des zur ersten Druckmittelkammer 19 gehörigen Schnellentlüftungsventils 9, 11, 12 und in der ersten Druckmittelkammer 19 steht Druckmittel an. Der Ventilverschlußkörper 11 des Schnellentlüftungsventils 9, 11, 12 wird vom Druckmittel am Anschluß 13 auf dem Auslaßsitz 9 gehalten, so daß das Druckmittel nicht über den Druckmittelauslaß 7 aus der ersten Druckmittelkammer 19 entweichen kann.

    [0018] Der Ventilverschlußkörper 15 des Rückschlagventils 14, 15, 18 ist beim Belüften der ersten Druckmittelkammer 19 durch die Kraft des Druckmittels gegen die Kraft der Druckfeder 18 in Richtung auf den Anschlag 3 zu verschoben und das Rückschlagventil 14, 15, 18 so in die Offenstellung gebracht worden. Der mit dem Permanentmagneten 17 verbundene Ventilverschlußkörper 15 wird durch die Kraft des Druckmittels in dieser Stellung gehalten. Eine zusätzliche Haltekraft wird durch das Magnetfeld, welches sich um den magnetisierbaren Teil 1 der Kolbenstange und den Permanentmagenten 17 aufgebaut hat, erzeugt.

    [0019] Soll der Arbeitskolben 21 in seine linke Endlage gebracht und die Kolbenstange 1, 36 aus dem Arbeitszylinder ausgefahren werde, so wird das zwischen der nicht gezeigten Druckmittelquelle und den Anschlüssen 13, 23 angeordnete, ebenfalls nicht dargestellte Ventil umgeschaltet.

    [0020] Über den Anschluß 23, das Wechselventil 24, 25 sowie den Kanal 28 und die Bohrung 33 wird die zweite Druckmittelkammer 22 belüftet. Gleichzeitig wird die zum Anschluß 13 führende Druckmittelleitung entlüftet. Durch die Verschiebung des Arbeitskolbens 21 in Richtung auf die erste Druckmittelkammer 19 zu wird das in der ersten Druckmittelkammer 19 befindliche Druckmittel über das geöffnete Rückschlagventil 14, 15, 18, die Drosselbohrung 8, den Durchlaß 10 und den Druckmittelauslaß 7 aus der ersten Druckmittelkammer 19 herausgedrückt. Das durch den Durchlaß 10 hindurchströmende Druckmittel bewirkt, daß der Ventilverschlußkörper 11 sich auf den Dichtsitz 11 des Schnellentlüftungsventils auflegt.

    [0021] Der Druckmitteleinlaß (Anschluß 13) ist jetzt geschlossen und der Druckmittelauslaß (Auslaß 7) ist geöffnet. Durch das geöffnete Rückschlagventil 14, 15, 18 sowie den Durchlaß 10 entweicht das Druckmittel aus der ersten Druckmittelkammer 19 zunächst schnell zur Atmosphäre.

    [0022] Das Rückschlagventil 14, 15, 18 wird solange in der Offenstellung gehalten, wie sich das magnetisierbare Teil 1 der Kolbenstange 1, 36 im Bereich des mit dem Ventilverschlußkörper 15 verbundenen Permanentmagneten 17 befindet.

    [0023] Ist die Kolbenstangè1, 36 so weit aus dem Arbei tszylinder ausgefahren, daß das magnetisierbare Teil 1 der Kolbenstange 1, 36 den Bereich des Permanentmagneten 17 verlassen hat, so wird der Ventilverschlußkörper 15 von der Druckfeder 18 zurückgestellt und kommt am Ventilsitz 14 zur Anlage. Das aus der ersten Druckmittelkammer 19 verdrängte Druckmittel gelangt jetzt nur noch über die Drossselbohrung 8 zum Druckmittelauslaß 7 des Schnellentlüftungsventils 9, 11, 12.

    [0024] Dadurch, daß das Druckmittel jetzt nur noch gedrosselt aus der ersten Druckmittelkammer 19 entweichen kann, wird die Bewegung des Arbeitskolbens 21 in Richtung auf seine linke Endstellung zu verlangsamt. Die Schließkraft der auf den Ventilverschlußkörper 15 einwirkenden Druckfeder 18 wird durch den die Ringfläche der mit dem Ventilverschlußkörper 15 fest verbundenen Scheibe 5 und die Stirnfläche des Permanentmagneten 15 beaufschlagenden Druck aus der ersten Druckmittelkammer 19 verstärkt.

    [0025] Soll die Kolbenstange 1, 36 wieder in den Arbeitszylinder eingefahren werden, so wird der Anschluß 13 des Schnellentlüftungsventils 9, 11, 12 mit der Druckmittelquelle verbunden und die Druckmittelzufuhr zum Anschluß 23 des zur zweiten Druckmittelkammer 22 gehörigen Schnellentlüftungsventils 24, 25, 26 gesperrt.

    [0026] Durch die Kraft des Druckmittels wird der Ventilverschlußkörper 11 des Schnellentlüftungsventils 9, 11, 1,2 vom Dichtsitz 12 abgehoben und gegen den Auslaßsitz 9 gedrückt.Das durch das Schnellentlüftungsventil 9, 11, 12 in den Durchlaß 10 strömende Druckmittel beaufschlagt die dem Schnellentlüftungsventil 9, 11, 12 zugewandte Fläche des Ventilverschlußköroers 15 des Rückschlagventils 14, 15, 18 und verschiebt den Ventilverschlußkörper 15 und somit den Permanentmagneten 17 entgegen der Kraft der Druckfeder 18 in Richtung auf den Anschlag 3 zu. Durch das nun geöffnete Rückschlagventil 14, 15, 18 gelangt Druckmittel in die erste Druckmittelkammer 19, wodurch eine Verschiebung des Arbeitskolbens 21 in Richtung auf die zweite Druckmittelkammer 22 zu bewirkt wird.

    [0027] Der Druck in der zweiten Druckmittelkammer 22 wird zuerst über die im Dorn 32 vorgesehene Bohrung 33 und die Drosselbohrung 29 sowie den Druckmittelauslaß 27 schnell abgebaut. Sobald der Dorn 32 von der im Dichtelement 35 versehenen, im Arbeitskolben 21 sowie in dem Kolbenstangenteil 36 angeordneten Bohrung 34 aufgenommen wird, kann das Druckmittel nur noch über die Drosselbohrung 29 aus der zweiten Druckmittelkammer 22 entweichen. Folglichfährt der Arbeitskolben 21 jetzt verlangsamt bis in seine rechte Endlage.

    [0028] Das der ersten Druckmittelkammer 19 zugeordnete Rückschlagventil 14, 15, 18 bleibt weiterhin geöffnet, da sich der magnetisierbare Teil 1 der Kolbenstange 1, 36 im Bereich des Permanentmagneten 17 befindet.

    [0029] Der in Fig. 2 dargestellte Arbeitszylinder ist durch einen mit einer Kolbenstange 38 versehenen Arbeitskolben 66 in eine kolbenstangenseitige erste Druckmittelkammer 71 und eine gegenüber der ersten Druckmittelkammer 71 auf der anderen Seite des Arbeitskolbens 66 angeordnete zweite Druckmittelkammer 65 unterteilt. Die Kolbenstange 38 wird durch eine mit einer ringförmigen Dichtung 39 versehene Kolbenstangendurchführung aus dem Arbeitszylinder herausgeführt.

    [0030] Der Arbeitskolben 66 weist eine in Umfangsrichtung verlaufende Dichtung 68 auf, mittels welcher die beiden Druckmittelkammeih71, 65 druckdicht voneinander getrennt werden. Auf dem Arbeitszylinder ist ein Rückschlagventil befestigt, welches einen Ventilsitz 47 und einen von einer Druckfeder 43 in Richtung auf den Ventilsitz 47 zu beaufschlagten Ventilverschlußkörper 46 aufweist. Ein mit dem-Ventilverschlußkörper 46 fest verbundener Eisenkern 42 ist in einem ringförmigen ersten Permanentmagneten 41, welcher im Ventilgehäuse angeordnet ist, verschiebbar gelagert. Das Rückschlagventil 47, 46, 43 ist einerseits über eine Druckmittelleitung 40 mit der ersten Druckmittelkammer 71 des Arbeitszylinders und andererseits über einen Kanal 48 mit einem ersten Schnellentlüftungsventil verbunden, welches einen Druckmittelanschluß 52, einen Dichtsitz 51, einen Auslaßsitz 49, einen zur Atmosphäre führenden Druckmittelauslaß 53 sowie einen fliegend gelagerten Ventilverschlußkörper 50 aufweist. Zwischen der von der ersten Druckmittelkammer 71 des Arbeiszylinders zum Rückschlagventil 46, 47, 43 führenden Druckmittelleitunr 40 und dem vom Rückschlagventil 47, 46, 43 zum Schnellentlüftungsventil 49, 50, 51 führenden Kanal 48 ist im Ventilgehäuse eine Drosselbohrung 45 angeordnet. Der Querschnitt der Drosselbohrung 45 ist mittels einer Einstellschraube 44 veränderbar.

    [0031] Der Druckmittelanschluß 52 des Schnellentlüftungsventils 49, 50, 51 ist über ein nicht dargestelltes Umschaltventil mit einer Druckmittelquelle verbindbar.

    [0032] Ein zweites, mit dem Arbeitszylinder fest verbundenes Schnellentlüftungsventil ist über einen Druckmittelanschluß 54 und das Umschaltventil ebenfalls mit der Druckmittelquelle verbindbar. Das zweite Schnellentlüftungsventil weist einen Dichtsitz 55, einen Auslaßsitz 57, einen fliegend gelagerten Ventilverschlußkörper 56 sowie einen zur Atmosphäre führenden Druckmittelauslaß 58 auf.

    [0033] Über einen Kanal 59, sowie eine in einem Dorn 64 vorgesehene Bohrung 63 ist das Schnellentlüftungsventil 55, 56, 57 mit der zweiten Druckmittelkammer 65 des Arbeitszylinders verbunden.

    [0034] Der Dorn 64 ist an der die zweite Druckmittelkammer 65 begrenzenden Stirnseite des Arbeitszylinders fest angeordnet und bildet zusammen mit einer den Arbeitskolben 66 in axialer Richtung durchdringender und sich ein Stück in die Kolbenstange 38 erstreckendenBohrung 70 ein Ventil. Die Bohrung 70 wird im Bereich der Stirnseite des Arbeitskolbens 66 von einem Dichtring 67 umschlossen.

    [0035] Eine in der die zweite Druckmittelkammer 65 begrenzenden Stirn wand des Arbeitszylinders angeordnete Drosselbohrung 61 verbindet die zweite Druckmittelkammer 65 mit dem zum Schnellentlüftungsventil 55, 56, 57 führenden Kanal 59. Mittels einer Einstellschraube 62 ist der Querschnitt der Drosselbohrung 61 veränderbar.

    [0036] Auf der Kolbenstange 38 ist in der Nähe des Arbeitskolbens 66 ein zweiter ringförmiger Permanentmagent 69 angeordnet.

    [0037] An der rechten Stirnseite des Arbeitszylinders ist eine Halterung 60 vorgesehen.

    [0038] Die Funktion des Arbeitszylinders mit der Einrichtung zur Endabbremsung des Arbeitskolbens wird im folgenden näher erläutert.

    [0039] Es wird angenommen, daß der Arbeitskolben 66 sich in seiner rechten Endlage befindet und die Kolbenstange 38 in den Arbeitszylinder eingefahren ist.

    [0040] Die zweite Druckmittelkammer 65 ist entlüftet und die erste Druckmittelkammer 71 ist belüftet. Beim Belüften der ersten Druckmittelkammer 71 ist der Ventilverschlußkörper 46 des Rückschlagventils 46, 47, 43 zusammen mit dem Eisenkern 42 vom Druckmittel in Richtung auf das Arbeitszylindergehäuse zu verschoben und so das Rückschlagventil 46, 47, 43 geöffnet worden. Der Permanentmagnet 41 ist so angeordnet und so ausgelegt, daß er den Eisenkern 42 mit dem Ventilverschlußkörper 46 gegen die Kraft der Druckfeder 43 in der vom Ventilsitz 47 abgehobenen Lage hält.

    [0041] Soll der Arbeitskolben 66 in seine linke Endlage gebracht und so die Kolbenstange 38 aus dem Arbeitszylinder ausgefahren werden, so wird die Druckmittelzufuhr zum Druckmittelanschluß 52 des der ersten Druckmittelkammer 71 zugeordneten Schnellentlüftungsventils 49, 50, 51 unterbrochen und über das der zweiten Druckmittelkammer 65-zugeordnete Schnellentlüftungsventil 55, 56, 57, den Kanal 59 und die Bohrung 63 Druckmittel in die zweite Druckmittelkammer 65 eingesteuert.

    [0042] Durch die Verschiebung des Arbeitskolbens 66 in Richtung auf die erste Druckmittelkammer 71 zu verschiebt das aus der ersten Druckmittelkammer 71 austretende Druckmittel den Ventilverschlußkörper 50 in Richtung auf den Dichtsitz 51 zu. Durch das geöffnete Rückschlagventil 46, 47, 43 den Kanal 48, das Schnellentlüftungsventil 49, 50, und den Druckmittelauslaß 53 wird der Druck in der ersten Druckmittelkammer 71 zunächst schnell abgebaut. Hat der auf der Kolbenstange 38 angeordnete zweite Permanentmagnet 69 durch die Verschiebung des Arbeitskolbens 66 den Wirkungsbereich des im Ventilgehäuse angeordneten ersten Permanentmagneten 41 erreicht, so hebt der zweite Permanentmagnet 69 die Kraft des ersten Permanentmagneten 41 auf (erster und zweiter Permanentmagnet sind gegensätzlich gepolt zueinander angeordnet).

    [0043] Durch die Kraft der Druckfeder 43 wird der Ventilverschlußkörper 46 gegen den Ventilsitz 47 gedrückt, so daß das Rückschlagventil 46, 47, 43 wieder geschlossen ist.

    [0044] Das Druckmittel kann jetzt nur noch über die Drosselbohrung 45 zum Druckmittelauslaß 53 gelangen.

    [0045] Die weitere Verschiebung des Arbeitskolbens 66 bis in seine linke Endlage erfolgt jetzt verlangsamt.

    [0046] Soll die Kolbenstange 38 wieder in den Arbeitszylinder eingefahren werden, so wird der Druckmittelanschluß 52 des ersten Schnellentlüffungsventils 49, 50, 51 mit der Druckmittelquelle verbunden und die Druckmittelzufuhr zum Druckmittelanschluß 54 des der zweiten Druckmittelkammer 65 zugeordneten Schnellentlüfgunsventils 55, 56, 57 gesperrt.

    [0047] Durch das erste Schnellentlüffungsventil 49, 50, 51, das Rückschlagventil 46, 47, 43 und die Druckmittelleitung 40 strömt Druckmittel in die erste Druckmittelkammer 71 des Arbeitszylinders und verschiebt den Arbeitskolben 66 in Richtung auf die zweite Druckmittelkammer 65 zu. Der Druck in der zweiten Druckmittelkammer 65 wird zunächst über die im Dorn 64 vorgesehene Bohrung 63, die Drosselbohrung 61, den Kanal 59 und den Druckmittelauslaß 58 schnell abgebaut. Sobald der Dorn 64 von der mit dem Dichtelement 67 versehenen, im Arbeitskolben 66 sowie in der Kolbenstange 38 angeordneten Bohrung 70 aufenommen wird, kann das Druckmittel nur noch über die Drosselbohrung 01 aus der zweiten DruckmiLtelkammer 65 entweichen. Der Arbeitskolben 66 fährt jetzt verlangsamt bis in seine rechte Endlage.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Endabbremsung des Arbeitskolbens eines doppeltwirkenden Arbeitszylinders, welcher die folgenden Merkmale aufweist:

    a) der Arbeitszylinder ist durch den mit einer Kolbenstange versehenen Arbeitskolben in eine kolbenstangenseitige erste Druckmittelkammer und eine bezüglich der ersten Druckmittelkammer auf der anderen Seite des Arbeitskolbens angeordnete zweite Druckmittelkammer unterteilt;

    b) zur Be- und Entlüftung einer der beiden Druckmittelkammern ist ein erster Druckmittelanschluß vorgesehen;

    c) die dem ersten Anschluß zugeordnete Druckmittelkammer ist direkt mit dem ersten Druckmittelanschluß verbindbar;

    d) die dem ersten Druckmittelanschluß zugeordnete Druckmittelkammer ist zusätzlich über ein erstes Ventil mit dem ersten Anschluß verbindbar;

    e) das erste Ventil ist so angeordnet und so ausgebildet, daß beim Entlüften der Druckmittelkammer zunächst das erste Ventil geöffnet und nach Erreichen einer vorgegebenen Position durch den Arbeitskolben das erste Ventil geschlossen ist;
    gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

    f) das erste Ventil ist als Rückschlagventil (14, 15, 18) ausgebildet;

    g) das Rückschlagventil (14, 15, 18) ist so ausgebildet, daß es in Richtung auf die zugeordnete Druckmittelkammer (19) zu öffnet;

    h) das Rückschlagventil (14, 15, 18) ist mittels magnetischer Mittel in der Offenstellung haltbar.


     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

    a) der Ventilverschlußkörper (15) des Rückschlagventil (14, 15, 18) ist mit einem Permanentmagneten (17) fest verbunden;

    b) zur Bewegung des Permanentmagneten (17) ist die Kolbenstange (1) oder der Arbeitskolben (66) mit magnetischen oder magnetisierbaren Mitteln versehen.


     
    3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Teil (1) der Kolbenstange (1, 36) aus magnetisierbarem Material und ein zweiter Teil (36) der Kolbenstange (1, 36) aus nicht magnetisierbarem Material besteht.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Arbeitskolben (66) ein Permanentmagnet (69) zugeordnet ist.
     
    5. Einrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Kolbenstange (38) ganz oder teilweise von einem Permanentmagneten (69) umschlossen ist.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

    a) zum Be- und Entlüften der anderen Druckmi ttelkammer ist ein zweiter Anschluß (23) vorgesehen;

    b) die dem zweiten Anschluß zugeordnete Druckmittelkammer ist direkt mit dem zweiten Anschluß verbunden;

    c) die dem zweiten Anschluß zugeordnete Druckmittelkammer ist zusätzlich über ein Ventil mit dem zweiten Anschluß verbindbar;

    d) das Ventil ist so angeordnet und so ausgebildet, daß beim Entlüften der Druckmittelkammer zunächst das Ventil geöffnet und nach Erreichen einer vorgegebenen Position durch den Arbeitskolben das Ventil geschlossen ist;

    e) das Ventil ist als Rückschlagventil ausgebildet;

    f) das Rückschlagventil ist so ausgebildet, daß es in Richtung auf die zugehörige Druckmittelkammer zu öffnet;

    g) das Rückschlagventil ist mittels magnetischer Mittel in der OffensteLlung haltbar.


     
    7. Einrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (14, 15, 18) gegen die Kraft einer Druckfeder (18) in die Offenstellung bringbar ist.
     
    8. Einrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil gegen die Kraft einer Feder in die Schließstelluhg bringbar ist.
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden Morkbale:

    a) das Rückschlagventil steht mit einem Schnellentlüftungsventil (9, 11, 12) in Wirkverbindung, welches in Durchlaßrichtung des Rückschlagventils (14, 15, 18) öffnet;

    b) der Eingang des Schnellentlüftungsventils (9, 11, 12) ist mit einer Druckmittelqueile verbindbar.


     
    10. Einrichtung nach Anspruch 1 und Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rüclcschlagventil (14, 15, 18) und das Schnellentlüftungsventil (9, 11, 12) im Bereich der Kolbenstangendurchführung des Arbeitszylinders angeordnet sind.
     
    11. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

    a) dem Arbeitskolben (66) ist wenigstens ein zweiter Permanentmagnet (69) zugeordnet;

    b) der Ventilverschlußkörper (46) des Rückschlagventils (46, 47, 43) ist mit einem ersten Permanentmagneten (41) verbunden;

    c) der erste Permanentmagnet (41) ist so angeordnet und so ausgebildet, daß der Ventilverschlußkörper (46) durch Zusammenwirken des ersten Permanentmagneten (41) mit dem zweiten Permanentmagneten (69) in der Offenstellung haltbar ist.


     
    12. Einrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das am Arbeitszylinder angeordnete, magnetisch beeinflußbare Rück- schlagventil (46, 47, 43) verschiebbar auf dem Ar-

    ist
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht