[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Schlichtemittel für Glasfasern, die insbesondere
zur Ausrüstung von Glasfasern dienen, die bei der Verstärkung von Kunststoffen mit
hoher Wasserfestigkeit eingesetzt werden.
[0002] Schlichten bestehen in der Regel aus fünf Bestandteilen:
1.) Filmbildner,
2.) Gleitmittel,
3.) Haftvermittler,
4.) Additiven,
5.) Träger (Wasser).
[0003] Der Filmbildner hat hierbei die Aufgabe, einen Film auf der Glasoberfläche zu bilden,
der die Glasfaser gegen mechanische Beanspruchung stabilisiert und außerdem die Verträglichkeit
zwischen der Faser und dem organischen Polymer verbessert. Der chemische Aufbau dieses
Bindemittels ist daher von entscheidender Bedeutung für die Verträglichkeit des Polymeren
auf der Glasfaser und damit für die mechanischen Eigenschaften des aus der Glasfaser
und dem organischen Polymeren bestehenden Verbundes.
[0004] Wegen der notwendigen guten Verträglichkeit zwischen der geschlichteten Glasfaser
und den organischen Polymeren verwendet man häufig solche Materialien als Filmbildner,
die in ihrem chemischen Aufbau dem mit der Glasfaser zu verstärkenden Polymeren ähnlich
sind.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Glasfaserschlichten bereitzustellen,
welche zu glasfaserverstärkten Kunstharzen mit sehr hoher Wasserfestigkeit führen.
[0006] Gegenstand der vorligenden Erfindung sind wäßrige Schlichtemittel für Glasfasern,
welche als Filmbildner in Wasser emulgierbare, mit Polyethereinheiten modifizierte
Polyester enthalten, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Polyester 0,1 - 12 Gew.-%,
bevorzugt 1 - 5 Gew.-% organisch gebundenen Schwefel, bezogen auf das Gesamtgewicht
des fertigen Polyesters, in Form von Thioether-, Sulfoxid- oder Sulfonbrücken, enthalten.
[0007] Organisch gebundenen Schwefel enthaltende Filmbildner für Glasfaserschlichten wurden
in der Literatur bisher nicht beschrieben. Es war daher nicht vorherzusehen, daß derartige
Komponenten enthaltende Glasfaserschlichten die Fertigung glasfaserverstärkter Kunststoffe
mit überragenden Wasserfestigkeiten ermöglichen..
[0008] Besonders wertvoll ist die Gruppe mit Epoxyverbindungen modifizierter, organisch
gebundenen Schwefel enthaltender Polyester, da in diesem Fall auch die mechanischen
Eigenschaften daraus hergestellter glasfaserverstärkter Kunststoffe, wie z.B. ungesättigter
Polyesterharze, Epoxyharze oder Thermoplasten, wie z.B. Polyolefine, Polyamide, Polycarbonate,
Polyethylenterephthalate oder Polybutylenterephthalate, auf hohem Niveau liegen.
[0009] Um neben den genannten Wasserfestigkeiten der so gewonnenen glasfaserverstärkten
Kunststoffe noch eine leichte Dispergierbarkeit und eine gute pH- und Elektrolytstabilität
des Schlichtefilmbildners zu gewährleisten, erwies es sich als besonder zweckmäßig,
als Polyetherkomponenten 4 - 13 Gew.% Polyethylenoxideinheiten mit Molgewichten zwischen
370 und 3000 und 25 - 60 Gew.% Polypropyleneinheiten mit Molgewichten von 110 - 2000
in die erfindungsgemäßen schwefelhaltigen (Epoxy-)Polyester mit einzukondensieren,
wobei sich die Gewichtsmengen auf das Gesamtgewicht des fertigen Polyesters beziehen.
[0010] Steigt der Anteil der Polyethylenoxideinheiten über die genannten Grenzen, so nimmt
der Grad der Wasserfestigkeit ab
', sinkt er unter die genannte Untergrenze, so wird es immer schwieriger, den Filmbildner
ohne Zuhilfenahme weiterer Maßnahmen in Wasser zu dispergieren. Wählt man den Anteil
der Polypropylenoxideinheiten außerhalb der genannten Grenzen, so wird es zunehmend
schwieriger, die mit derartigen Filmbildnern beschlichteten Glasfaserstränge optimal
zu verarbeiten. Es kommt zu starkem Flusen der Stränge beim Aufwickeln, zu Fädenrissen
und Einbrechen von Glasfaserlagen im Spinnkuchen (Cake). Ähnliches gilt für das Unterschreiten
der genannten Molekulargewichtsuntergrenzen der Polyethylenoxid- bzw.
Polypropylenoxidblöcke.
[0011] Die erfindungsgemäßen Polyesterharze werden durch Veresterung von gegebenenfalls
polyethylenoxid-, polypropylenoxid- bzw. schwefelhaltigen Polyalkoholen und Dicarbonsäuren
oder deren veresterungsfähigen Derivaten sowie gegebenenfalls Monocarbonsäuren in
an sich bekannter Weise (vgl. dazu Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Stuttgart,
1963, Be. 14/2, S. 1 -'5, 21 - 33, 40 - 44; C. R. Martens, Alkyd Resins, Reinhold
Publ. Comp., 1961, Reinhold Plastics App. Ser., S. 51 - 59) bis auf Säurezahlen von
2 - 60, bevorzugt 5 - 20 mg KOH/g erhalten.
[0012] Zur Herstellung der epoxymodifizierten Variante der Polyester werden 60 - 97 Gew.%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des fertigen Filmbildnerharzes, der bis auf Säurezahlen
von 5 - 50, bevorzugt 10 - 30 mg KOH/g aufkondensierten Polyester, mit 0 - 40 Gew.%
einer mehr als eine Epoxygruppe im Molekül enthaltenden Verbindung bei Temperaturen
zwischen 20 und 200°C, bevorzugt zwischen 80 und 150°C, derart umgesetzt, daß restliche
Epoxygruppen im Epoxypolyesterharz verbleiben. Veresterung und Epoxyaddition können
in einer oder mehreren Stufen durchgeführt werden. Es ist auch möglich, auf Säurezahlen
unter 10 mg KOH/g aufkondensierte Polyester mit einem Dicarbonsäureanhydrid zunächst
"aufzusäuern" bis auf Säurezahlwerte zwischen 10 und 50 mg KOH/g und danach die Epoxyaddition
vorzunehmen. Nach der Epoxyaddition sollte sich eine Restsäurezahl von 0,5 - 2,0 bevorzugt
von 4 - 10, einstellen.
[0013] Als zur Herstellung des Polyesterpräkondensats bevorzugt verwendete Polyalkohole
seien genannt:
aliphatische, cycloaliphatische, ungesättigte oder gesättigte und/oder aromatische
Polyole mit 2 bis 6 an nicht aromatische C-Atome gebundenen OH-Gruppen und ; 2 - 24
C-Atomen pro Molekül. Es können auch Additionsprodukte von Alkylenoxiden mit 2 - 10
C-Atomen pro Molekül oder von reaktionsfähigen Lactonen, wie z.B. Caprolacton, an
solche Polyole eingesetzt werden. Neben den Polyalkoholen können auch noch bis zu
30 Mol % (bezogen auf die Gesamtmolzahl aller verwendeten Alkohole) Monoalkohole enthalten
sein.
[0014] So können als mehrwertige Alkohole zweiwertige aliphatische und cycloaliphatische
Alkohole mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen, wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylenglykol,
Dipropylenglykol, Butandiole, Neopentylglykol, Hexandiole, Perhydrobisphenole, 1,1-Dimethylolcyclohexan,
1,4-Dimethylolcyclohexan, Di- methyloltricyclo-[5,2,1,0
2,6]decane oder alkoxylierte Bisphenole, sowie dreiwertige Alkohole, wie Glycerin, Trimethyloläthan,
Trimethylolpropan oder Trimethylolhexan verwendet werden.
[0015] Die Polyethylenoxideinheiten können in die Polyester in Form von Polyethylenglykol,
oxyethylierten Mono-, di-oder Polyalkoholen, oxyethylierten Mono-, di- oder Polyphenolen
und/oder oxyethylierten Mono-, Di- oder Polycarbonsäuren eingebaut werden. Bevorzugt
werden dabei Verbindungen mit mindestens zwei alkoholischen Hydroxylgruppen pro Molekül.
Besonders bevorzugt werden Polyethylenglykole. Die mittleren Molekulargewichte der
in der oben genannten Form vorliegenden Polyethylenoxideinheiten sollen im Bereich
370 bis 3000, bevorzugt zwischen 600 und 3000 liegen. Analog diesem Vorgehen kann
man die Polypropylenoxideinheiten einführen. Bevorzugt werden diese jedoch einkondensiert
durch Verwendung von Umsetzungsprodukten mehrwertiger Phenole mit 2 - 50 Mol Propylenoxid
pro Äquivalent Phenol.
[0016] Als zur Herstellung des Polyesterpräkondensats bevorzugt verwendete Polycarbonsäuren
seien genannt: aliphatische, cycloaliphatische, gesättigte oder ungesättigte und/oder
aromatische Dicarbonsäuren mit 4 - 12 C-Atomen pro Molekül oder deren veresterungsfähige
Derivate (z.B. Säureanhydride); daneben können noch bis zu 10 Mol% (bezogen auf die
Gesamtmolzahl der verwendeten Carbonsäuren) Monocarbonsäuren enthalten sein. Diese
Dicarbonsäuren können sein: Phthalsäure (anhydrid), Isophthalsäure, Terephthalsäure,
Hexahydrophthalsäure (anhydrid), Hexahydro-isophthalsäure, Hexahydro-terephthalsäure,
Methyl-tetrahydrophthalsäure (anhydrid), Tetrahydro-phthalsäure (anhydrid), Endoethylentetrahydrophthalsäure
(anhydrid), Endomethylentetrahydrophthalsäure (anhydrid), Tricyclo-[5,2,1,0
2,6]-decan-dicarbonsäure, Bernsteinsäure (anhydrid), C
1-8-Alkylbernsteinsäure (anhydrid), C
2-8-Alkenylbernsteinsäure (anhydrid), Glutarsäure (anhydrid), Adipinsäure, Korksäure,
Azelainsäure, Sebazinsäure, Dodecandisäure, Bisphenol-A-bis-essigsäure, und Fumarsäure,
wobei der Einsatz von Phthalsäure, Isophthalsäure, Hexahydrophthalsäure und Adipinsäure
bevorzugt wird. Maleinsäure kann in untergeordneter Menge, höchstens jedoch bis zu
6 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polyesters, vorhanden sein.
[0017] Die Polyester können durch Einkondensation von bis zu 10 Mol% aliphatischer, cycloaliphatischer,
gesättigter oder ungesättigter und/oder aromatischer Monocarbonsäuren mit 6 bis 24
C-Atomen pro Molekül, wie z.B. Benzoesäure, Butylbenzoesäure und Hexahydrobenzoesäure,
in an sich bekannter Weise modifiziert werden. In diesem Falle sollten jedoch monofunktionelle
Alkohole nicht mitverwendet werden. Auch die Einkondensation von bis zu 20 Mol% drei-
und vierwertiger Carbonsäuren, wie Trimellithsäure und Pyromellithsäure, anstatt der
Dicarbonsäure ist möglich.
[0018] Die mehr als eine Epoxygruppe pro Molekül enthaltenden Verbindungen können sein:
durch Umsetzung von Polyphenolen, wie z.B. Bisphenol A oder Novolaken mit Epichlorhydrin
gewonnene Epoxyharze, durch Epoxidierung mehrfacher cycloaliphatischer oder aliphatischer
Olefine, welche gegebenenfalls Ester-oder Etherbrücken enthalten, gewonnene mehrfache
Epoxide, wie z.B. 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxy- cyclohexancarboxylat, Bis-(3,4-epoxycyclohexylmethyl)-maleat,
Bis-(2,3-epoxycyclopentyl)-ether, Ethylenglykol-bis-(3,4-epoxycyclohexancarboxylat),
1,6-Hexan- diol-bis-(3,4-epoxycyclohexancarboxylat), Limonendiepoxid, 1,2,5,6-Diepoxycyclooctan,
Dicyclopentadiendiepoxid, Vinylcyclohexandiepoxid, Glycidylether von Bisphenol A und
daraus abgeleitete Epoxyharze, Glycidylether von Novolaken, Glycidylester von Polycarbonsäuren,
wie z.B. Phthalsäurebisglycidylester, Hexahydrophthalsäurebisglycidylester, Tetrahydrophthalsäurebisglycidylester,
4,5-Epoxy-tetrahydrophthalsäure-bisglycidylester, Epoxyderivate stickstoffhaltiger
Heterocyclen, wie z.B. Trisglycidyl-cyanurat, Trisglycidyl-isocyanurat oder Bisglycidylhydantoine.
[0019] Der organisch gebundene Schwefel liegt in Form von Thioether-, Sulfoxid- oder Sulfongruppen,
bevorzugt jedoch in Form von Thioetherbrücken vor. Diese schwefelorganischen Gruppen
können in an die Alkohol-, Carbonsäure- oder Epoxykomponente chemisch gebundener Form
in die erfindungsgemäßen Polyester einkondensiert werden. Solche schwefelhaltigen
Polyalkohole sind z.B. 2,2'-Thiobisethanol, Thio-bis(propanol), Addukte von 2 bis
x Mol Monothiolen an 1 Mol-Verbindungen mit x Epoxygruppen pro Molekül (x t 2), Addukte
von 2 bis x Mol Monothiophenolen an Verbindungen mit x Epoxygruppen pro Molekül (x
- 2), Addukte von 2 Mol Monothiolen an 1 Mol Verbindungen und/oder Gemische mit x
alkoholischen Hydroxyl- und y Epoxygruppen pro "Durchschnitts"-Molekül, wobei die
Summe von x und y größer oder gleich 2 und x + z größer oder gleich 2 sein muß, Addukte
von z Mol Monothiophenolen an 1 Mol Verbindungen und/oder Gemische mit x alkoholischen
Hydroxyl- und y Epoxygruppen pro "Durchschnitts"-Molekül, wobei die Summe von x und
y größer oder gleich und x + z größer oder gleich 2 sein muß, Addukte von 1 Mol Dithiolen
an 2 Mol Monoepoxyverbindungen, Addukte von 1 Mol Dithio-diphenolen an 2 Mol Monoepoxyverbindungen
und/oder Addukte von Monoepoxiden, bevorzugt Ethylenoxid und Propylenoxid, an mehrkernige
Di- oder Polyphenole mit Thioäther-, Sulfoxid- oder Sulfonbrücken zwischen den aromatischen
Kernen. Schwefelhaltige Polycarbonsäuren sind z.B. 2,2'-Thiobisessigsäure, 2,2'-Thiobispropionsäure,
3,3'-Thiobispropionsäure, 4,4'-Bis-(carboxymethoxyphenyl)-sulfid, 4,4'-Bis-(carboxymethoxy-phenyl)-sulfoxid,
4,4'-Bis-(carboxy- methoxy-phenyl)-sulfon, C
1-20-Alkylthio-bernsteinsäuren, Addukte von difunktionellen Thiolen oder Thiophenolen
an α, ß-ungesättigte Carbonsäuren, 3,5-Dithio-pimelinsäure oder Thioketale von Keto-dicarbonsäuren.
Als schwefelhaltige Epoxyverbindungen seien erwähnt: 4,4'-Bis-(glycidoxy-phenyl)-sulfid
und daraus abgeleitete höherkondensierte Epoxyharze, aus 4,4'-Bis-(glycidoxy-phenyl)-sulfid
und schwefelfreien Di- oder Polyphenolen abgeleitete Epoxyharze, 4,4'-Bis-(glycid-
oxy-phenyl)-sulfoxid und daraus abgeleitete höherkondensierte Epoxyharze, aus 4,4'-Bis-(glycidoxy-phenyl)-sulfoxid
und schwefelfreien Di- oder Polyphenolen abgeleitete Epoxyharze, 4,4'-Bis-(glycidoxy-phenyl)-sulfon
und daraus abgeleitete höherkondensierte Epoxyharze, aus 4,4'-bis-(glycidoxy-phenyl)-sulfon
und schwefelfreien Di- oder Polyphenolen abgeleitete Epoxyharze, aus mehr als einer
schwefelhaltigen Diepoxyverbindung abgeleitete höherkondensierte Epoxyharze-, 2,2'-Thiobisessigsäurebisglycidylester,
3,5-Dithiopimelinsäure-diglycidylester und Diglycidylester von Keton-dicarbonsäurethioketalen.
[0020] Der organisch gebundene Schwefel kann auch in Form von -C(O)-S- Brücken,. also als
Thiolcarbcnsäureestergruppe vorliegen, jedoch sind Thioätherbrücken bevorzugt. Sulfoxid-
oder Sulfonbrücken sind bevorzugt mit aromatischen Kohlenstoffatomen verbunden.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die fertigen schwefelhaltigen Polyester bestimmte
Gehalte an aromatischen Strukturen, bestimmte Viskositäten, sowie im Falle der epoxymodifizierten
Varianten bestimmte Gehalte an Rest-Epoxysauerstoff aufweisen. So sollten im Polyester
20 - 35 Gew.%, bevorzugt 22 - 30 Gew.% der aromatischen Struktureinheiten.

enthalten sein. Die Viskositäten der schwefelmodifizierten Polyester liegen bevorzugt
in einem Bereich von 70 - 200 sec., gemessen nach DIN 53 211 bei 20° an 70 %igen Lösungen
in N,N-Dimethylformamid. Im Falle der epoxymodifizierten schwefelhaltigen Polyester
sollten zwischen 0,02 und 0,6 Gew.% Epoxysauerstoff in fertigen Harz verbleiben. Bei
Einhaltung dieser Vorzugsbereiche können so besonders gut verarbeitbare Glasfaserstränge
erhalten werden, welche sich durch gute Strangintergrität bei geringer Klebrigkeit
und Flusenneigung auszeichnen.
[0022] Die erfindungsgemäßenschwefelhaltigen Polyester sind selbstemulgierend. Selbstverständlich
kann der Dispergiervorgang durch Zugabe wassermischbarer organischer Lösungsmittel,
durch Neutralisation der Restsäurezahl mit anorganischen oder organischen basischen
Verbindungen oder durch Zusatz anionischer oder nichtionischer Emulgatoren zusätzlich
unterstüzt werden.
[0023] Die Harze können durch Zugabe von entionisiertem Wasser in Dispersionen oder kolloidale
Lösungen mit Festkörpergehalten von 60 - 5 %, vorzugsweise 55 - 20 %, überführt werden.
[0024] Aus den wäßrigen Dispersionen bzw. Lösungen der Epoxypolyesterharze, Haftvermittlern,
Gleitmitteln und Hilfsstoffen, wie Netzmitteln oder Antistatika, werden auf übliche
Weise die erfindungsgemäßen Schlichten hergestellt, (vgl. z.B. K.L. Loewenstein: The
Manufacturing Technology of Continous Glass Fibers, Elsevier Scientific Publishing
Copr. Amsterdam, London, New York (1973)). Diese werden auf bekannte Weise, d.h. mit
Hilfe geeigneter Vorrichtungen, wie z.B. Sprüh- oder Walzensystemen auf die mit hoher
Geschwindigkeit aus Spinndüsen gezogenen Glasfilamente sofort nach ihrem Erstarren,
d.h. noch vor dem Aufwickeln, aufgetragen. Es ist aber auch möglich, die Fasern im
Anschluß an den Spinnprozeß in einem Tauchbad zu beschlichten.
[0025] Die beschlichteten feuchten Glasfasern werden anschließend bei Temperaturen von 90
- 160°C getrocknet und dann zu Rovings, Matten, Geweben, Schnitt-, Kurzglas usw. verarbeitet.
Unter Trocknung ist dabei nicht allein die Entfernung von Wasser und anderen flüchtigen
Bestandteilen zu verstehen, sondern auch das Festwerden der Schlichtebestandteile,
insbesondere des Filmbildners. Erst nach beendeter Trocknung hat sich die Schlichte
in eine feste Überzugsmasse verwandelt.
[0026] Das schwefelhaltige (Epoxy)-Polyesterharz
%ist in einer erfindungsgemäßen Schlichte in einer Menge von 0,6 - 12 Gew.%, berechnet
als Feststoff, enthalten. Konzentrationen unter 0,6 Gew.% geben auf den Glasfasern
einen nur ungenügenden Schutzfilm.
[0027] Höhere Konzentrationen als 12 Gew.% ergeben zu dicke überzugsschichten, die zu einer
Schwächung des aus derartig beschlichteten Glasfasern hergestellten Glasfasern-Polymer-Verbundwerkstoffes
führen. Außerdem empfiehlt es sich aus Konstengründen nicht, noch größere Mengen Filmbildner
auf die Faser aufzubringen. Vorzugsweise wird die Konzentration des schwefelhaltigen
(Epoxy)-Polyesterharzes in einer erfindungsgemäßen 1 Schlichte zwischen 1,5 und 7
Gew.%, bezogen auf Feststoff, gewählt. Der Auftrag einer solchen Schlichte führt erfahrungsgemäß
zu einer Beladung der getrockneten Fasern mit Schlichtebestandteilen, d.h. zu einem
Schlichtegehalt von etwa 0,2 - 2 Gew.%, bezogen auf beschlichtete Fasern, wobei der
Filmbildner mengenmäßig in der Regel überwiegt.
[0028] Schlichtegehalte in dem genannten Bereich werden sowohl vom technischen Standpunkt
als auch aus wirtschaftlichen überlegungen für die erfindungsgemäß beschlichteten
Glasfasern für die Verstärkung von ungesättigten Polyesterharzen und Epoxyharzen,
aber auch von Thermoplasten, als optimal angesehen. Selbstverständlich können den
erfindungsgemäßen Schlichten auch noch weitere Filmbildner, wie z.B. vom Polyurethantyp
oder vom Polyvinylacetat-Typ beigemengt werden.
[0029] Die Konzentration des Silan-Haftvermittlers (wie z.B. Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan,
Vinyl-tris-(ß-methoxy-ethoxy) -silan, γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan, γ-Methacryloxypropyl-tris-(β-methoxy-
ethoxy)-silan, γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, ß-(3,4-Epoxycyclohexyl)-ethyltrimethoxysilan)
in den erfindungsgemäßen Schlichten beträgt 0,05 - 1,5 Gew.%, vorzugsweise jedoch
0,.15 - 0,85 Gew.%, bezogen auf die gesamte Schlichte. Konzentrationen über 1,5 Gew.%
sind einerseits wegen der Bildung relativ dicker Silikonschichten auf den Glasfasern,
die bekannterweise den Verbund zwischen den Glasfasern und dem zu verstärkenden Kunststoff
eher schwächen als verbessern, unerwünscht, und andererseits wegen der teuren Silane
auch unwirtschaftlich.
[0030] Bei Konzentrationen unter 0,05 Gew.% ist die Wirksamkeit der Silan-Haftvermittler
im allgemeinen nicht ausreichend. Konzentrationen zwischen 0,05 und 0,15 Gew.% werden
dann gewählt, wenn das Aufbringen der Schlichte auf die Glasfasern nicht während des
Spinnprozesses, d.h. in Bruchteilen einer Sekunde, sondern beispielsweise durch Tränkung
der Glasfasern in einem Schlichtebad erfolgt, was aus praktischen Gründen weitaus
längere Zeit erfordert, in welcher eine wesentlich höhere Ausnutzung der Schlichte
möglich ist, als beim Auftrag der Schlichte während des Spinnprozesses.
[0031] Es ist zweckmäßig, in einer erfindungsgemäßen Schlichte ein Gleitmittel zu verwenden.
Dieses kann aus folgenden Stoffgruppen gewählt werden:
Polyalkylenglykole, höhere Fettsäureester und -amide mit 12 - 18 C-Atomen, natürliche
Wachse, wie z.B. Carnaubawachs, Polyolefindispersionen, wasserlösliche stickstoffhaltige
Polymere (z.B. Polyvinylpyrrolidon).
[0032] Das Gleitmittel wird vorteilhaft in Konzentrationen zwischen 0,05 und 1 Gew.%, bezogen
auf die gesamte Schlichte, angewendet. Dagegen werden die unteren Konzentrationsbereiche
bevorzugt, wenn als Gleitmittel ein Polyalkylenglykol oder ein höheres Fettsäureamid
benutzt wird.
[0033] Zur Herstellung der erfindungsgemäß beschlichteten Glasfasern sind sowohl die für
die Glasseidenfabrikation verwendeten, bekannten Glastypen, wie E-, A-, C- und S-Glas,
als auch die bekannten Glasstapelfasererzeugnisse geeignet. Auch für Spezialzwecke
entwickelte, sogenannte Hochmodul- und Hochfestigkeitsglasfasern sind verwendbar.
Unter den genannten Glastypen für die Herstellung von Endlosglasfasern besitzen die
E-Glasfasern die größte Bedeutung für die Verstärkung von Kunststoffen. Denn im Gegensatz
zu A- und C-Glas ist E-Glas nahezu alkalifrei, woraus sich seine guten Elektroisolier-Eigenschaften
und seine höhere Beständigkeit bei Einwirkung von Wasser und Alkalien ableitet. Auch
bezüglich der Zugfestigkeit und des Elastizitätsmoduls sind E-Glasfasern den
A-Glasfasern überlegen.
[0034] Die mit den erfindungsgemäßen Glasfasern verstärkten Verbundstoffe können hergestellt
werden, indem man die beschlichteten Glasfäden von ungesättigten Polyesterharzen oder
Epoxidharzen mit flüssigen Reaktionsharzmassen, die gegebenenfalls Lösungsmittel und/oder
andere Zusätze enthalten können, in Tränkbädern, Formen oder durch Sprühen imprägniert
und anschließend gegebenenfalls unter Formgebung in den gehärteten Zustand überführt.
Unter Reaktionsharzmassen versteht man verarbeitungsfertige Mischungen aus Reaktionsharzen
und Reaktionsmitteln. Reaktionsharze sind flüssige oder schmelzbare Stoffe, die nach
Zugabe der Reaktionsmittel, gegebenenfalls unter zusätzlicher Wärmezufuhr, in hochmolekulare,
meist vernetzbare Produkte umgewandelt werden.
[0035] Neben den bereits aufgeführten Reaktionsmassen von ungesättigten Polyesterharzen
und Epoxidharzen können gegebenenfalls auch andere gebräuchliche duroplastische oder
thermoplastische Kunststoffe, wie z.B. Phenol-Formaldehyd-Harze, Polyurethane, Polycarbonate,
Polyamide, Polybutylenterephthalate, Polyethylenterephthalate und Polyolefine mit
den erfindungsgemäß beschlichteten Glasfasern zu glasfaserverstärkten Formkörpern
umgesetzt werden. Die Einarbeitung der Glasfasern erfolgt bei den thermoplastischen
Kunststoffen, z.B. in Form von Schnittglas oder Rovings welche in Extrudern mit den
aufgeschmolzenen Thermoplasten vermischt, und zu Kunststoffgranulat verarbeitet wird.
Dieses Granulat dient als Ausgangsbasis zur Herstellung von Formteilen und Gegenständen
aus glasfaserverstärktem thermoplastischem Kunststoff.
[0036] Die vorliegende Erfindung soll nun anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele
noch näher erläutert werden.
Beispiel 1
a) Herstellung des schwefelhaltigen Epoxypolyesterharzes
[0037] Aus 3853,2 g eines Adduktes von 7,9 Mol Propylenoxid an (1 Mol) 4,4'-Thiodiphenol,
300,0 g Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 1000 ("Polywachs
1000", Chemische Werke Hüls) und 525,6 g Adipinsäure wird in einer Stickstoffatmosphäre
durch Veresterung bei 190-200°C bis zu einer Säurezahl von ungefähr 20 ein schwefelhaltiges
Polyesterharz hergestellt, welches in einer angeschlossenen zweiten Stufe mit 228,0
g eines Epoxyharzes mit einem Epoxyäquivalent von 190 ("Lekutherm X 20", Bayer) in
Gegenwart von 0,22 g Tetrabutylammoniumiodid bei 140°C bis zu einer Säurezahl von
12,8 zum schwefelhaltigen Epoxypolyester umgesetzt wird. Dieses Produkt enthält ca.
0,26 % Epoxid- Sauerstoff. Zur Dispergierunglegt man das schwefelhaltige Epoxypolyesterharz
bei 60°C vor, neutralisiert die vorliegende Carboxyläquivalente, welche sich aus der
Säurezahl errechnen lassen, mit einer äquivalenten Menge Dimethylethanolamin in Form
einer 10 %igen wäßrigen Lösung und verdünnt anschließend unter Rühren bei ca. 40°C
auf einen Festgehalt von 40 Gew.-% mit destilliertem Wasser. Danach wird über ein
30 000 mesh-Maschensieb filtriert.
b) Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Schlichte
[0038]

c) Herstellung der Schlichte
[0039] In einem Mischbehälter wird ca. 2/3 der Gesamtmenge Wasser vorgelegt und mit Essigsäure
auf pH 3,5 angesäuert. Das t-Methacryloxypropyl-trimethoxysilan wird zugegeben und
ca. 15 Min. bis zur kompletten Hydrolyse gerührt. Nun wird der pH-Wert mit Ammoniakwasser
auf 4,5 eingestellt, das ß-(3,4-Epoxycyclohexyl)-ethyltrimethoxysilan zugegeben und
ebenfalls ca. 15 Min. hydrolysiert. Man fügt danach zuerst die schwefelhaltige Epoxypolyesterdispersion,
dann die übrigen Zusätze unter gutem Rühren zu. Nach Zugabe der restlichen Wassermenge
weist die Schlichte einen pH-Wert von ca. 5 auf. Der Schlichteauftrag auf die E-Glasfaser
erfolgte in an sich bekannter Weise mittels Walzen während des Faserziehprozesses.
Der Schlichteauftrag des aus 800 Filamenten bestehenden Glasfadens betrug 0,41 Gew.-%.
d) Prüfung der Verstärkungswirkung der erfindungsgemäß beschlichteten Glasfasern in
ungesättigtem Polyester
[0040] Zur Herstellung der Prüfkörper werden die beschlichteten und 10 Stunden bei 130°C
getrockneten Glasfasern in Form von Roving-Strängen (2400 tex) in paralleler Lage
mit der 60 %igen styrolischen Lösung eines ungesättigten Polyesterharzes imprägniert
und dann mit konstanter Geschwindigkeit in ein Teflonrohr eingezogen. Das imprägnierte
Harz ist ein ungesättigtes Polyesterharz auf der Grundlage von Oligo-Propylenglykol-phthalatmaleaten
("Leguval(
R) W 16", Bayer). Das im Glasrohr befindliche Material wird auf bekannte Weise mittels
Benzoylperoxid gehärtet. Man erhält so unidirektional verstärkte, ca. 5,8 mm dicke
Rundstäbe, Länge = 80 mm (DIN 53 390). Der Glasfaseranteil beträgt 60 Gew.-%. An 10
derartigen Prüfkörpern wird nach DIN 53 454 die Biegefestigkeit als Mittelwert der
10 Messungen bestimmt. Nach 6-stündiger Behandlung in siedendem Wasser bestimmt man
den prozentualen Abfall der Biegefestigkeit an weiteren 10 Prüfkörpern gegenüber den
gemittelten Trockenbiegefestigkeitswerten. Dieser prozentuale Abfall der Biegefestigkeit
ist ein Maß für die in der Praxis der glasfaserverstärkten Kunststoffe besonders wichtige
Erhaltung der gewünschten mechanischen Festigkeit der Verbundwerkstoffe bei bzw. nach
Einwirkung von Wasser bzw. bei Bewitterung.
[0041] Biegefestigkeit:

Beispiel 2
[0042] a) Herstellung des schwefelhaltigen Epoxypolyesterharzes
[0043] Aus 3126,5 g eines Adduktes von 7,9 Mol Propylenoxid an (1 Mol) 4,4'-Thiodiphenol,
375 g Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 1000 und 438 g Adipinsäure
wird in einer Stickstoffatmosphäre durch Veresterung bei 190-200°C bis zu einer Säurezahl.von
14 ein schwefelhaltiges Polyesterharz hergestellt, welches in einer angeschlossenen
zweiten Stufe mit 638 g eines Epoxyharzes auf Basis Bisphenol A-Glycidylether mit
einem Epoxyäquivalentgewicht von 618 g in Gegenwart von 1,15 g Tetrabutylammoniumjodid
bei 140°C bis zu einer Säurezahl von 3,8 umgesetzt. Dieser schwefelhaltige Epoxypolyester
enthält ca. 0,20 % Epoxidsauerstoff. Zur Dispergierung legt man den Epoxypolyester
bei 50°C vor und gibt unter gutem Rühren pro kg Harz 60,4 g einer 10 %igen wäßrigen
Lösung von Dimethylethanolamin zu und verdünnt anschließend portionsweise mit einer
solchen Menge destilliertem Wasser, daß die resultierende Dispersion einen Festkörpergehalt
von ca. 31 % aufweist. Schließlich wird über ein 30 000 mesh-Maschensieb filtriert.
[0044] b) Zusammensetzung der Schlichte:
[0045]

[0046] c) Die Herstellung der Schlichte erfolgt analog Beispiel 1 c).
[0047] d) Festigkeitsbestimmung analog Beispiel 1 d) ergab folgende Werte:

Beispiel 3
[0048] a) Herstellung eines schwefelhaltigen Epoxipolyesterharzes:
[0049] Aus 3154,5 g eines Adduktes von 8,3 Mol Propylenoxid an (1 Mol) 4,4'-Thiodiphenol,
500 g Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 1000 und 556,3 g
Adipinsäure wird in einer Stickstoffatmosphäre durch Veresterung bei 190-200°C bis
zu einer Säurezahl von 5 ein schwefelhaltiges Polyesterharz hergestellt, welches danach
in einer zweiten Stufe mit 239,5 g Tetrahydrophthalsäureanhydrid bei 140°C bis zu
einer Erhöhung der Säurezahl auf einen Wert von 25,5 umgesetzt und zuletzt in einer
dritten Stufe nach Zugabe von ca. 1,15 g Tetrabutylammoniumiodid bei 140°C mit 437
g eines Epoxyharzes mit einem Epoxy-Äquivalenzgewicht von 190 bis zu einer End-Säurezahl
von ca. 9 zur Reaktion gebracht. Das Epoxypolyesterharz enthält ca. 0,4 % Epoxid-
sauerstoff.
[0050] Zur Dispergierung legt man das Harz bei 60°C vor, gibt unter gutem Rühren pro kg
Harz 142,8 g einer 10 %igen wäßrigen Lösung von Dimethylethanolamin zu, verdünnt danach
portionsweise mit einer solchen Menge destilliertem Wasser, daß die resultierende
Dispersion einen Festkörpergehalt von ca. 25 % aufweist, und filtriert über ein 30
000 mesh-Maschensieb.
[0051] b) Zusammensetzung der Schlichte:

[0052] c) Die Herstellung der Schlichte erfolgt analog Beispiel 1 c). Der Schlichteauftrag
des aus 2000-Filamenten bestehenden Glasfadens betrug 0,28 Gew.-% bezogen auf die
beschlichtete Faser.
[0053] d) Die Festigkeitsbestimmung analog Beispiel 1 d) ergab folgende Werte:

[0054] e) Werden dagegen analog Beispiel 1 d) die Rovingstränge anstelle von ungesättigten
Polyesterharz/ Styrol mit Epoxidharz/Amin imprägniert und gehärtet, so wird bei Verwendung
eines aromatischen Diepoxides (Lekutherm
R X-551, Bayer) und Pentaethylenhexamin (Härter T 3, Bayer) im Gewichtsverhältnis 4:1
folgende Festigkeit (Nachhärtung 3 h/120°C) des Rundstabes erhalten:

Beispiel 4
[0055] a) Zur Herstellung eines sulfonhaltigen Epoxipolyesterharzes:
[0056] Aus 3437,1 g eines Adduktes von 6,1 Mol Propylenoxid an (1 Mol) 4,4'-Sulfondiphenol,
300 g Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 1000 und 525,6 g
Adipinsäure wird in einer Stickstoffatmosphäre durch Veresterung bei 190-200°C bis
zu einer Säurezahl von 20 ein sulfongruppenhaltiges Polyesterharz hergestellt, das
in einer zweiten Reaktionsstufe in Gegenwart von 1,4 g Tetrabutylammoniumiodid bei
140°C bis zu einer Säurezahl von 11 mit 228 g eines Epoxyharz.es mit einem Epoxy
-Äquivalenzgewicht.von 190 umgesetzt. Das fertige Epoxypolyesterharz enthält ca. 0,28
% Epoxid-Sauerstoff.
[0057] Zur Dispergierung legt man das Harz bei 60°C vor, gibt unter gutem Rühren pro kg
Harz 180 g einer 10 Gew.-% Dimethylethanolamin und 10 Gew.-% Polyvinylalkohol (Moviol-4-98
von Hoechst) enthaltenden Lösung zu, rührt danach pro kg zu dispergiertem Harz 50
g einer 50 %igen wäßrigen Lösung eines Emulgators, erhalten aus einem sich aus einer
Phenol- und 2,8-"Styrol"-Einheiten zusammensetzenden Polyethylphenylphenol durch Addition
von 54 Mol Ethylenoxid/Mol zu und verdünnt danach portionsweise mit einer solchen
Menge destilliertem Wasser, daß die resultierende Dispersion einen Festkörpergehalt
von ca. 30 % aufweist, und filtriert über ein 30 000 mesh-Maschensieb.
[0058] b) Zusammensetzung der Schlichte analog Beispiel 3 mit 4,3 Gew.-% sulfonhaltiges
Epoxipolyesterharz nach Beispiel 4 a) (30 % Feststoff).
[0059] c) Die Herstellung der Schlichte erfolgt analog 1 c). Der Schlichteauftrag des aus
800 Filamenten bestehenden Glasfadens betrug 0,33 Gew.-% bezogen auf die beschlichtete
Faser.
[0060] d) Die Festigkeitsbestimmung analog Beispiel 1 d) und 3 d) ergab folgende Werte:

Die Rundstäbe weisen eine sehr gute Transparenz auf.