[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lösungen schwerlöslicher
und/oder zum Verklumpen neigender Stoffe durch Einbringen des Feststoffes in ein heftig
bewegtes Lösungsmittel.
[0002] Es ist bekannt, Feststoffe in den Lösungsmittelstrom in einer Rohrleitung gleichmäßig
dosiert einzugeben. Es ist ferner bekannt, eine Lösung in einem Gefäß herzustellen,
wobei zunächst das Lösungsmittel eingefüllt und während oder nach der Eingabe des
Feststoffes gerührt wird.
[0003] Bei schwerlöslichen und/oder zum Verklumpen neigenden Stoffen bedarf es einer längeren
Zeit, bis die Feststoffteilchen restlos gelöst und eine homogene Mischung erzielt
ist. Vielfach setzt sich ein Teil des Feststoffes in Toträumen ab, in denen er nur
schwer in Lösung zu bringen ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die Verteilung und Bewegung der Feststoffteilchen im
Lösungsmittel zu verbessern und länger schwebend zu halten, so daß der Lösevorgang
verlängert wird und ein intensiver Kontakt mit dem Lösungsmittel vorhanden ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß man mindestens während der Feststoffeingabe
das Lösungsmittel mit feinen Gasbläschen versetzt.
[0006] Zweckmäßig gibt man den Feststoff nach Herstellen einer vorgegebenen Mindestmenge
des Wasser-Gas-Gemisches ein.
[0007] Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bringt man das Gas-Lösungsmittel-Gemisch
unter hoher Strömungsgeschwindigkeit in den bodennahen Bereich eines Lösungsmittelbehälters
ein.
[0008] In weiterer Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß man das Gas durch die
kinetische Energie des Lösungsmittels oder unter einem höheren als dem hydrostatischen
Druck in das Lösungsmittel einbringt.
[0009] Ferner wird vorgeschlagen, daß man nach Einbringen der vorgegebenen Lösungsmittelmenge
die Mischung bis zur vollständigen Lösung des Feststoffes im Kreislauf führt.
[0010] Die Erfindung betrifft auch eine Mischvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Diese ist dadurch gekennzeichnet, daß sie nach Art eines Ejektors mit nachgeschalteter
Eingabestation für den Feststoff ausgebildet ist.
[0011] Vorzugsweise ist die Mischvorrichtung im bodennahen Bereich eines Lösungsbehälters
angeordnet. Hierbei kann die Eingabestation für den Feststoff im oberen Bereich des
Lösungsbehälters angeordnet sein. Eine solche Eingabestation kann einen Einfülltrichter
aufweisen, dessen Ausgangsöffnung durch Stege unterteilt ist, die bevorzugt dachartig
ausgebildet sind, wobei die Neigung ihrer Oberflächen der der Innenfläche des Trichters
entspricht.
[0012] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Mischvorrichtung mehrere
Ejektoren auf, die parallel oder radial angeordnet sind.
[0013] Zweckmäßig sind die Ejektoren mit einer gemeinsamen Lösungsmittelleitung und einer
diese als Mantelrohr mit Abstand umgebenden konzentrischen Gasleitung verbunden.
[0014] Gemäß einem weiteren Vorschlag ist die Gasleitung im Lösungsbehälter angeordnet und
weist in dessen oberem Bereich eine mit dem Behälterinneren kommunizierende verschließbare
Öffnung auf.
[0015] Ferner kann der Behälter mit der Atmosphäre verbunden sein.
[0016] Zur Herstellung eines Kreislaufs wird vorgeschlagen, daß die Lösungsmittelleitung
über eine absperrbare Zweigleitung und eine Pumpe mit dem Lösungsbehälter verbunden
ist.
[0017] Es wurde gefunden, daß die Lösungsgeschwindigkeit von Feststoffen bedeutet erhöht
werden kann, wenn man das heftig .bewegte Lösungsmittel mit feinen Gasbläschen versetzt.
In einer Rohrleitung kommt so zu einer axialen eine radiale Bewegungskomponente, durch
die ein Feststoffteilchen nicht nur mit, sondern auch in der entstehenden Lösung bewegt
wird.
[0018] In einem Lösungsbehälter treten flotationsähnliche Verhältnisse auf mit dem Unterschied,
daß zweckmäßig die Schaumbildung begrenzt wird, so daß die aufsteigenden, die Feststoffteilchen
transportierenden Gasbläschen an der Oberfläche zerplatzen, wonach die Teilchen wieder
absinken, bis sie von neuen Gasbläschen erneut an die Oberfläche getragen werden.
[0019] In vielen Fällen gelingt es, die Feststoffteilchen in der zum Füllen des Behälters
mit der vorgegebenen Lösungsmittelmenge benötigten Zeit restlos aufzulösen. Ist das
nicht der Fall, kann anschließend die Lösung im Kreislauf geführt werden, bis auch
der Feststoffrest aufgelöst ist. So ist es beispielsweise möglich, eine konzentrierte
Polyphosphatlösung in wenigen Minuten in einfacher Weise herzustellen, wie sie als
Kalkschutz für Leitungsrohre in der Wasseraufbereitung eingesetzt wird.
[0020] Da das Verfahren sowohl in einem strömenden, als auch in einem turbulent bewegten
Medium durchgeführt werden kann, kann die nach Art eines Ejektors mit nachgeschalteter
Eingabestation für den Feststoff ausgebildete Mischvorrichtung dem Vorratsgefäß für
die fertige Lösung vorgeschaltet oder in diesem angeordnet sein.
[0021] Es ist hier an eine Grundausbildungsform eines Ejektors gedacht, bei dem vor der
Lösungsmitteldüse ein Eintritt für das zuzumischende Gas vorhanden ist, das vom Lösungsmittelstrom
mitgerissen in einen erweiterten, vorzugsweise zylindrischen Kanal gelangt, in dem
oder hinter dem die Feststoffkomponente eingebracht wird.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Lösungsbehälter mit Mischvorrichtung im Schnitt,
Fig. 2 die Ejektorvorrichtung des Gegenstandes der Fig. 1 im Längsschnitt,
Fig. 3 einen Einfülltrichter im Längsschnitt,
Fig. 4 den Gegenstand der Fig. 3 in Draufsicht.
[0023] Der in Fig. 1 dargestellteLösungsbehälter 1 dient der Herstellung eines Vorrats an
konzentrierter Polyphosphatlösung zur Aufbereitung des Trink- und Brauchwassers eines
Gebäudes. Der zylindrische Behälter 1 ist über eine Lösungsmittelleitung 2 und ein
Absperrventil 3 an eine Wasserleitung 4 angeschlossen. Die Leitung 2 ist in einem
senkrechten, zentralen Mantelrohr 5 bis in den Bodenbereich des Behälters 1 konzentrisch
geführt. An ihrem unteren Ende ist die Leitung 2 mit einem Düsenkopf 6 und das Mantelrohr
5 mit einem Ausgangskopf 7 verbunden, wobei die von der zentralen Bohrung
8des Düsenkopfes 6 ausgehenden, radialen Düsen 9 mit den ihren Mündungen gegenüberliegenden
zylindrischen Bohrungen 10 des Ausgangskopfes 7 einen Ejektorenkranz bilden. Im Bereich
der Düsen 9 hat der Düsenkopf 6 einen geringeren Durchmesser als der Innendurchmesser
des Rohres 5, so daß ein Ringraum 11 zwischen dem Ausgang der Düsen 9 und dem Eingang
der Bohrungen 10 vorhanden ist. An seiner Unterseite ist der Düsenkopf 6 mit dem Ausgangskopf
7 fest verbunden. Das Mantelrohr 5 ist an seinem oberen Ende mit der Deckelwand 12
des Behälters 1 fest verbunden und weist in diesem Bereich eine gegebenenfalls verschließbare
öffnung 13 auf.
[0024] Die Einfüllstation für den Feststoff besteht aus einer öffnung in der Deckelwand
12 des Behälters 1, in die der Einfülltrichter 14 eingesetzt werden kann. Die Ausgangsöffnung
15 des Trichters 14 ist durch sich kreuzende Stege 16 unterteilt, so daß sich Teilöffnungen
17 darin bilden, wobei die Stege 16 dachartig ausgebildetsind und die Neigung ihrer
Oberflächen 18 der Neigung der Innenfläche 19 des Trichters 14 entspricht.
[0025] Die Mischvorrichtung arbeitet wie folgt. Nach öffnen des Ventils 3 strömt Wasser
über die Leitung 2 in den Behälter 1. Hierbei saugen die aus den Düsen 9 austretenden
Wasserstrahlen aus dem Ringraum 11 Luft an, die im Wasserstrahl'zu feinen Bläschen
verteilt mit diesem durch die Bohrungen 10 im Behälter 1 austritt.
[0026] Es kann bereits jetzt mit der Phosphateingabe begonnen werden, jedoch ist es vorteilhaft
damit zu warten, bis der Wasserspiegel etwas angehoben ist und etwa über der Höhe
der Bohrungen 10 steht. Da die Feststoffe in einer verhältnismäßig kurzen Zeit aus
dem Trichter 14 auslaufen und bei geringem Wasserstand die Transportwirkung der Luftbläschen
geringer ist, andererseits die Turbulenz des Wassers keine ausreichende Lösungsgeschwindigkeit
bewirkt, ist bei zu niedrigem Wasserstand die Gefahr einer leichten Klumpenbildung
nicht völlig auszuschließen. Andererseits ist die für das Füllen des Behälters mit
Wasser erforderliche Zeit wesentlich länger, als die Eingabezeit der Phosphate, so
daß keine Veranlassung besteht, die Phosphateingäbe zu übereilen. In der Praxis können
alle notwendigen Handgriffe von einer einzigen Bedienungsperson bequem nacheinander
ausgeführt werden.
[0027] Die in der Ausgangsöffnung 15 des Einfülltrichters 14 eingebauten Stege 16 haben
sich als ausreichend erwiesen, um ein genügend verzögertes, gleichmäßiges Einlaufen
des Phosphats in feinverteiltem Strom sicherzustellen. Der Trichter braucht nicht
die gesamte zuzugebende Phos
phatmenge aufnehmen zu können, er kann portionsweise gefüllt werden.
[0028] Nach erfolgter Phosphatzugabe bedarf es noch einer längeren Zeit, bis der Rest des
benötigten Wassers eingelaufen ist. Während dieser Zeit werden die Phosphatteilchen
weiter von den Luftbläschen zur Oberfläche getragen, wo die Bläschen zerplatzen, die
noch nicht gelösten Phosphatpartikel wieder absinken, bis sie auf ein weiteres Luftbläschen
treffen, von dem sie wieder hochgetragen werden. Da hierbei die Phosphatpartikel mit
immer neuen Teilen der entstehenden Lösung in Kontakt kommen, wird deren Auflösung
bedeutend beschleunigt.
[0029] Ist die erforderliche Wassermenge eingelaufen, liegt in der Regel bereits eine gebrauchsfertige
Lösung vor. Der Trichter 14 kann entfernt und die öffnung, sowie das Ventil 3 geschlossen
werden. Nun füllt sich das Rohr 5 mit Lösung und das Rohr 2 kann an ein Dosiergerät
angeschlossen werden und wirkt als Saugrohr über das die Lösung entnommen und dem
Wasser in der Wasserleitung 4 zugegeben werden kann (nicht dargestellt). Selbstverständlich
kann auch ein gesondertes Saugrohr z.B. durch die öffnung für den Trichter 14 eingeführt
werden. Ebenso kann der Behälter 1 ein integraler Bestandteil eines Dosiergerätes
sein oder so angeordnet werden, daß die Lösung durch einen Ausgang im Boden entnommen
werden kann. Ebenso können die Ejektoren im Behälterboden oder parallel im bodennahen
Bereich eines z.B. viereckigen Behälters, der auch einen schrägen Boden aufweisen
kann, angeordnet sein.
[0030] Zur Herstellung andersartiger Lösungen, bei der die Lösung der Feststoffe einer längeren
Zeit bedarf, kann die Lösung dem Behälter entnommen und im Kreislauf dem Rohr 2 wieder
zugeführt werden. Hierzu wäre eine entsprechende Zweigleitung und Pumpe erforderlich.
[0031] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Luft dem Behälter entnommen, wobei
ein Teil mit dem Ansteigen des Wasserspiegels durch die Trichteröffnung entweicht.
Ein Druckanstieg läßt sich erreichen, wenn man die Einfüllstation als Druckschleuse
ausbildet. Natürlich kann eine Erhöhung des Druckes darüber hinaus z.B. bei zu starker
Schaumbildung neigenden Chemikalien zweckmäßig sein. Umgekehrt kann, wenn die Schleuse
aus anderen Gründen vorteilhaft ist, der Normaldruck im Behälter durch Anordnung einer
Verbindung mit der Atmosphäre aufrechterhalten werden.
1. Verfahren zur Herstellung von Lösungen schwerlöslicher und/oder zum Verklumpen
neigender Stoffe durch Einbringen des Feststoffes in ein heftig bewegtes Lösungsmittel,
dadurch gekennzeichnet , daß man mindestens während der Feststoffeingabe das Lösungsmittel
mit feinen Gasbläschen versetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gas-Lösungsmittel-Gemisch
unter hoher Strömungsgeschwindigkeit in den bodennahen Bereich eines Lösungsbehälters
einbringt, wobei man das Gas durch die kinetische Energie des Lösungsmittels oder
unter einem höheren als dem hydrostatischen Druck in das Lösungsmittel einbringt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Feststoff
nach Herstellen einer vorgegebenen Mindestmenge des Wasser-Gas-Gemisches eingibt und
nach Einbringen der vorgegebenen Lösungsmittelmenge die Mischung bis zur vollständigen
Lösung des Feststoffes im Kreislauf führt.
4. Mischvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
3 zur Anwendung in einem Lösungsbehälter (1), dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens
einen Ejektor mit nachgeschalteter Eingabestation für den Feststoff enthält.
5. Mischvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ejektor im bodennahen
Bereich und die Eingabestation für den Feststoff im oberen Bereich des Lösungsbehälters
(1) angeordnet sind.
6. Mischvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabestation
einen Einfülltrichter (14) aufweist, dessen Ausgangsöffnung (15) durch Stege (16)
unterteilt ist.
7. Mischvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (16) dachartig
ausgebildet sind und die Neigung ihrer Oberflächen (18) der der Innenfläche (19) des
Trichters (14) entspricht.
8. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Ejektoren parallel oder radial angeordnet sind.
9. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadadurch gekennzeichnet, daß
die Ejektoren mit einer gemeinsamen Lösungsmittelleitung (2) und einer diese als Mantelrohr
(5) mit Abstand umgebenden, konzentrischen Gasleitung verbunden sind, die eine verschließbare,
mit dem oberen Behälterinnenraum'kommunizierende Öffnung (13) aufweist.
10. Mischvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösungsbehälter
(1) absperrbar mit der Atmosphäre und die Lösungsmittelleitung (2) über eine absperrbare
Zweigleitung und eine Pumpe mit dem Lösungsbehälter (1) verbunden ist.