(19)
(11) EP 0 060 901 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.09.1982  Patentblatt  1982/39

(21) Anmeldenummer: 81102060.1

(22) Anmeldetag:  19.03.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E03F 5/06, E01C 11/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(71) Anmelder: TWB-Presswerk GmbH
D-5800 Hagen (DE)

(72) Erfinder:
  • Blecher, Peter
    D-5800 Hagen (DE)

(74) Vertreter: Dörner, Lothar, Dipl.-Ing. 
Stresemannstrasse 15
58095 Hagen
58095 Hagen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rost für Entwässerungsrinnen


    (57) Der Rost für Entwässerungsrinnen besteht aus einem Außenrost (1) und einem darin befestigten Innenrost (2). Außenrost (1) und Innenrost (2) sind leiterartig ausgebildet und aus Stahlblech gefertigt.
    Der Außenrost (1) ist mit hochgestellten und zur gegenüberliegenden Längskante angewinkelten Längskanten (11) und mit zwischen den Längskanten angeordneten Tragstegen (14) versehen. Jeder Tragsteg (14) ist von jedem benachbarten Tragsteg durch einen Einlaufschlitz (16) getrennt. Der Innenrost (2) weist Seitenstege (21) auf, die durch Tragstege (22) verbunden sind. Der Innenrost (2) ist mit seinen Seitenstegen (21) zwischen den abgewinkelten Längskanten (11) des Außenrosts (1) gehalten, wobei die Trägstege (22; 14) von Außen- und Innenrost aneinanderliegen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen leiterartigen Rost aus Stahlblech für Entwässerungsrinnen, der mit hochgestellten und zur gegenüberliegenden Längskante abgewinkelten Längskanten und mit zwischen den Längskanten angeordneten Tragstegen versehen ist, von denen jeder von jedem benachbarten Tragsteg durch einen Einlaufschlitz getrennt ist, der einen in Richtung der Hochstellung der Längskanten gesickten und parallel zu jedem Tragsteg in eine schräge Einlauffläche übergehenden Rand aufweist.

    [0002] Entwässerungsrinnen sind zur Entwässerung von Verkehrsflächen bestimmt. Sie nehmen anfallendes Niederschlagswasser linienförmig auf und leiten es weiter. Entwässerungsrinnen werden gebildet durch Aneinanderreihen von Rinnenelementen, das sind längliche Entwässerungsgegenstände mit muldenförmigem Querschnitt, die durch Roste oder Deckel abgedeckt sind. Die Entwässerungsrinnen sind nach ihrer Einbaustelle klassifiziert.

    [0003] Auf die Rinnenelemente sowie die Roste und Deckel werden bei einer Prüfung Kräfte aufgebracht, die nach ihrem Einsatzort entsprechend ihrer Klassifizierung unterschiedlich groß sind. Auf Roste für Verkehrsflächen, die ausschließlich von Fußgängern und Radfahrern benutzt werden - Klasse A -, wird eine Prüfkraft von 15 kN aufgebracht; auf Roste für Gehwege, Fußgängerbereiche, PKW-Parkflächen und PKW-Parkdecks - Klasse B -, eine Prüfkraft von 125 kN; auf Roste für Bordrinnen in Straßen und Fußgängerstraßen, Leit-und Seitenstreifen, Parkflächen - Klasse C -, eine Prüfkraft von 250kN. Der Prüfung mit geringer Kraft genügen Roste der eingangs genannten Art; der mittlerer Kraft nur noch bedingt; nicht mehr der für große Belastung. Dies rührt daher, weil im Übergangsbereich vom Einlaufschlitz in die Längskante nur das Blech ohne jegliche Versteifung trägt. Für die Anwendung bei mittlerer und großer Belastung werden daher Roste aus Gußeisen verwendet. Roste aus Gußeisen sind aber im Vergleich zu Rosten der eingangs genannten Art schwer und teuer. Sie sind außerdem spröde, sodaß sowohl beim Hantieren - Transport, Einbau, Ein- und Ausbau zum Säubern - als auch bei unsymmetrischer Belastung Bruchgefahr besteht.

    [0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprühen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen Rost aus Stahlblech für Entwässerungsrinnen so auszubilden, daß er auch erhöhten Belastungen standhält.

    [0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß der Rost nicht nur allen Belatungen, auch solchen der Gruppen B und C, standhält, sondern dabei leicht und trotzdem bruchfest ist. Der Rost nach der Erfindung ist in Querrichtung durch die Tragstege, in Längsrichtung durch die Seitenstege des Innenrosts zusätzlich stabilisiert. Bei der Erfindung ist vorgesehen, einem Außenrost bestimmter Blechstärke Innenroste unterschiedlicher Blechstärke zuzuordnen, um so die Tragfähigkeit den Belastungen anzupassen. Die Grenze in den Variationsmöglichkeiten besteht dabei lediglich in der Rückenbreite des Tragstegs des Innenrosts, der in den Tragsteg des Außenrosts gelegt wird. Mit den zwischen den abgewinkelten Längskanten des Außenrosts gehaltenen Seitenstegen des Innenrosts einerseits sowie mit den zwischen den schrägen Einlaufflächen der Tragstege des Außenrosts gehaltenen Tragstegen des Innenrosts andererseits ist eine stabile Verbindung geschaffen, die keine zusätzliche Befestigung mehr benötigt. Vielmehr ist der Innenrost unverrückbar in dem Außenrost gehalten. Der Innenrost behindert die Entwässerung nicht, da die Einlaufschlitze des Außenrosts vollständig offen bleiben. Auch die Säuberung des Rosts ist nicht behindert. Außen- und Innenrost können in bekannter Weise aus sendzimierverzinktem Stahlblech, aus Stahlblech, welches nach dem Verformen feuerverzinkt wird, oder aus Edelstahlblech hergestellt werden. Es ist vorteilhaft, dem Außenrost an der Oberfläche in üblicher Weise Stoppwanen zum Gleitschutz einzuprägen.

    [0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

    Figur 1 etwa im Maßstab 1:1 die Draufsicht eines Rosts, von dem nur der Teil im Anschluß an eine Stirnseite dargestellt ist;

    Figur 2 einen Längsschnitt durch den in Figur 1 dargestellten Teil des Rosts entlang der Schnittlinie II-II in Figur 1 und

    Figur 3 die Stirnansicht des in Figur 1 dargestellten Rosts.



    [0007] Der als Ausführungsbeispiel gewählte Rost für Entwässerungsrinnen besteht aus einem Außenrost 1 und einem in dem Außenrost befestigten Innenrost 2. Außenrost 1 und Innenrost 2 sind leiterartig ausgebildet und aus Stahlblech hergestellt.

    [0008] Der Außenrost 1 weist zwei Längskanten 11 auf, von denen jede aus einer hochgestellten Fläche 12 und einer zur gegenüberliegenden Längskante abgewinkelten Fläche 13 besteht. Zwischen den Längskanten 11 sind Tragstege 14 vorgesehen. Die Tragstege 14 sind mit nach außen vorspringenden Stoppnoppen 15 versehen. Zwischen benachbarten Tragstegen 14 ist jeweils ein Einlaufschlitz 16 vorgesehen. Jeder Einlaufschlitz 16 weist einen in Richtung der hochgestellten Fläche 12 gesickten und parallel zu jedem Tragsteg 14 in eine schräge Einlauffläche 17 übergehenden Rand 18 auf.

    [0009] Der Innenrost 2 ist von zwei Seitenstegen 21 und von zwischen den Seitenstegen 21 angeformten Tragstegen 22 gebildet. Der Innenrost 2 ist mit seinen Seitenstegen 21 zwischen den abgewinkelten Längskanten 11 des Außenrosts 1 gehalten. Die Tragstege 22 des Innenrosts 2 liegen an den Tragstegen 14 des Außenrosts 1 an.

    [0010] Die Seitenstege 21 des Innenrosts 2 sind aus je einem hochgestellten Randstreifen eines der Stahlbleche gebildet. Die Tragstege 22 sind nach Art einer umgekehrten Rinne ausgebildet. Im Querschnitt entsteht im wesentlichen ein umgekehrtes U-Profil. Mit ihrem Rücken 23 liegen die Tragstege 22 des Innenrosts 2 innen an den Tragstegen 14 des Außenrosts 1 an. Mit den Stirnseiten 24 ihrer Seitenwände 25 stoßen die Tragstege 22 an die Seitenstege 21 an. Der Rücken 23 jedes Tragstegs 22 geht an den Stirnseiten in die Seitenstege 21 über.

    [0011] Da die Tragstege 22 des Innenrosts 2 aus demselben Stahlblech gefertigt sind wie die Seitenstege 21, kann bei vorgegebenem Abstand der Einlaufschlitze 16 des Außenrosts 1 möglicherweise - wie im Ausführungsbeispiel - nur jeweils an jedem zweiten Tragsteg 14 des Außenrosts 1 ein Tragsteg 22 des Innenrosts 2 anliegen. Werden bei dem Außenrost 1 die Einlaufschlitze 16 in größerem Abstand voneinander angeordnet oder ist die hochgestellte Fläche 12 kürzer ausgeführt, kann unter Beibehaltung des Prinzips, daß sowohl der Außenrost 1 als auch der Innenrost 2 jeweils aus einem Stahlblech hergestellt werden, trotzdem an jeden Tragsteg 14 des Außenrosts 1 ein Tragsteg 22 des Innenrosts 2 angelegt werden. Die Belastbarkeit des Rosts kann aber auch dadurch erhöht werden, daß für den Innenrost 2 ein stärkeres Stahlblech verwendet wird, wodurch sowohl die Seitenstege 21 als auch die Tragstege 22 dickere Seitenwände erhalten, was die Stabilität erhöht.

    [0012] Der Innenrost 2 ist in dem Außenrost 1 einmal mit seinen Seitenstegen 21 zwischen den abgewinkelten Längskanten 11 gehalten, zum anderen mit seinen Tragstegen 22 in Anlage an die Tragstege 14 zwischen den abgewinkelten Einlaufflächen 17. Der Innenrost 2 ist so unverrückbar in dem Außenrost 1 gehalten, ohne daß es einer zusätzlichen Befestigung bedarf.

    [0013] Die Herstellung des Rosts geschieht am einfachsten mit folgendem Verfahren: In ein für den Außenrost 1 vorgesehenes Stahlblech werden im ersten Arbeitsgang Mulden und die Stoppwarzen 15 eingepreßt. Getrennt davon werden gleichzeitig in ein für den Innenrost 2 vorgesehenes Stahlblech die Umrisse der Seitenstege 21 und der Tragstege 22 aus- und eingeschnitten. Im zweiten Arbeitsgang werden in dem für den Außenrost 1 vorgesehenen Stahlblech die Mulden aufgeschnitten sowie die Endstücke beschnitten. Getrennt davon werden gleichzeitig die Seitenwände 25 der Tragstege 22 des Innenrosts 2 hochgestellt. Im dritten Arbeitsgang werden die Einlaufflächen 16 an den Tragstegen 14 und die Längskanten 11 des Außenrosts 1 hochgestellt. Getrennt davon werden gleichzeitig die Seitenstege 21 des Innenrosts 2 hochgestellt. Sodann wird der Innenrost 2 in den Außenrost 1 eingelegt, sodaß die Tragstege 22 in den Tragstegen 14 liegen. Es werden dann die Längskanten 11 des Außenrosts 1 abgewinkelt und um die Seitenstege 21 des Innenrosts 2 gepreßt. Die vorgenannten Arbeitsgänge werden auf derselben Presse in einem Schrittwerkzeug durchgeführt.


    Ansprüche

    1. Leiterartiger Rost aus Stahlblech für Entwässerungsrinnen, der mit hochgestellten und zur gegenüberliegenden Längskante abgewinkelten Längskanten (11) und mit zwischen den Längskanten angeordneten Tragstegen (14) versehen ist, von denen jeder von jedem benachbarten Tragsteg durch einen Einlaufschlitz (16) getrennt ist, der einen in Richtung der Hochstellung der Längskanten (11) gesickten und parallel zu jedem Tragsteg (14) in eine schräge Einlauffläche (17) übergehenden Rand (18) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den abgewinkelten Längskanten (11) des als Außenrost (1) angeordneten Rosts ein leiterartiger Innenrost (2) mit seinen Seitenstegen (21) gehalten ist, dessen Tragstge (22) an den Tragstegen (14) des Außenrosts (1) anliegen
     
    2. Rost nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenstege (21) des Innenrosts (2) aus je einem hochgestellten Blechstreifen gebildet sind.
     
    3. Rost nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstege (22) des Innenrosts (2) nach Art einer umgekehrten Rinne ausgebildet sind, mit ihrem Rücken (23) innen an dem Tragsteg (14) des Außenrosts (1) anliegen und mit den Stirnseiten (24) ihrer Seitenwände (25) an die Seitenstege (21) anstoßen.
     
    4. Rost nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Außenrost (1) bestimmter Blechstärke Innenroste (2) unterschiedlicher Blechstärke einsetzbar sind.
     
    5. Verfahren zur Herstellung eines Rosts nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in ein für den Außenrost (1) vorgesehenes Stahlblech Mulden und Stoppwarzen (15) eingepreßt sowie getrennt davon in ein für den Innenrost (2) vorgesehenes Stahlblech die Seitenstege (21) und die Tragstege (22) aus- und eingeschnitten werden; daß die Mulden aufgeschnitten und die Endstücke des Außenrosts (1) beschnitten sowie die Seitenwände (25) der Tragstege (22) des Innenrosts (2) hochgestellt werden, daß die Einlaufflächen (17) an den Tragstegen (14) und die Längskanten (11) des Außenrosts (1) sowie die Seitenstege (21) des Innenrosts (2) hochgestellt werden, und daß nach Einlegen des Innenrosts (2) .in den Außenrost (1) die Längskanten (11) des Außenrosts (1) abgewinkelt und um die Seitenstege (21) des Innenrosts (2) gelegt werden.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht