[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen leiterartigen Rost aus Stahlblech für Entwässerungsrinnen,
der mit hochgestellten und zur gegenüberliegenden Längskante abgewinkelten Längskanten
und mit zwischen den Längskanten angeordneten Tragstegen versehen ist, von denen jeder
von jedem benachbarten Tragsteg durch einen Einlaufschlitz getrennt ist, der einen
in Richtung der Hochstellung der Längskanten gesickten und parallel zu jedem Tragsteg
in eine schräge Einlauffläche übergehenden Rand aufweist.
[0002] Entwässerungsrinnen sind zur Entwässerung von Verkehrsflächen bestimmt. Sie nehmen
anfallendes Niederschlagswasser linienförmig auf und leiten es weiter. Entwässerungsrinnen
werden gebildet durch Aneinanderreihen von Rinnenelementen, das sind längliche Entwässerungsgegenstände
mit muldenförmigem Querschnitt, die durch Roste oder Deckel abgedeckt sind. Die Entwässerungsrinnen
sind nach ihrer Einbaustelle klassifiziert.
[0003] Auf die Rinnenelemente sowie die Roste und Deckel werden bei einer Prüfung Kräfte
aufgebracht, die nach ihrem Einsatzort entsprechend ihrer Klassifizierung unterschiedlich
groß sind. Auf Roste für Verkehrsflächen, die ausschließlich von Fußgängern und Radfahrern
benutzt werden - Klasse A -, wird eine Prüfkraft von 15 kN aufgebracht; auf Roste
für Gehwege, Fußgängerbereiche, PKW-Parkflächen und PKW-Parkdecks - Klasse B -, eine
Prüfkraft von 125 kN; auf Roste für Bordrinnen in Straßen und Fußgängerstraßen, Leit-und
Seitenstreifen, Parkflächen - Klasse C -, eine Prüfkraft von 250kN. Der Prüfung mit
geringer Kraft genügen Roste der eingangs genannten Art; der mittlerer Kraft nur noch
bedingt; nicht mehr der für große Belastung. Dies rührt daher, weil im Übergangsbereich
vom Einlaufschlitz in die Längskante nur das Blech ohne jegliche Versteifung trägt.
Für die Anwendung bei mittlerer und großer Belastung werden daher Roste aus Gußeisen
verwendet. Roste aus Gußeisen sind aber im Vergleich zu Rosten der eingangs genannten
Art schwer und teuer. Sie sind außerdem spröde, sodaß sowohl beim Hantieren - Transport,
Einbau, Ein- und Ausbau zum Säubern - als auch bei unsymmetrischer Belastung Bruchgefahr
besteht.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprühen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen Rost aus Stahlblech für Entwässerungsrinnen
so auszubilden, daß er auch erhöhten Belastungen standhält.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß der Rost nicht nur allen Belatungen, auch solchen der Gruppen B und C, standhält,
sondern dabei leicht und trotzdem bruchfest ist. Der Rost nach der Erfindung ist in
Querrichtung durch die Tragstege, in Längsrichtung durch die Seitenstege des Innenrosts
zusätzlich stabilisiert. Bei der Erfindung ist vorgesehen, einem Außenrost bestimmter
Blechstärke Innenroste unterschiedlicher Blechstärke zuzuordnen, um so die Tragfähigkeit
den Belastungen anzupassen. Die Grenze in den Variationsmöglichkeiten besteht dabei
lediglich in der Rückenbreite des Tragstegs des Innenrosts, der in den Tragsteg des
Außenrosts gelegt wird. Mit den zwischen den abgewinkelten Längskanten des Außenrosts
gehaltenen Seitenstegen des Innenrosts einerseits sowie mit den zwischen den schrägen
Einlaufflächen der Tragstege des Außenrosts gehaltenen Tragstegen des Innenrosts andererseits
ist eine stabile Verbindung geschaffen, die keine zusätzliche Befestigung mehr benötigt.
Vielmehr ist der Innenrost unverrückbar in dem Außenrost gehalten. Der Innenrost behindert
die Entwässerung nicht, da die Einlaufschlitze des Außenrosts vollständig offen bleiben.
Auch die Säuberung des Rosts ist nicht behindert. Außen- und Innenrost können in bekannter
Weise aus sendzimierverzinktem Stahlblech, aus Stahlblech, welches nach dem Verformen
feuerverzinkt wird, oder aus Edelstahlblech hergestellt werden. Es ist vorteilhaft,
dem Außenrost an der Oberfläche in üblicher Weise Stoppwanen zum Gleitschutz einzuprägen.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 etwa im Maßstab 1:1 die Draufsicht eines Rosts, von dem nur der Teil im Anschluß
an eine Stirnseite dargestellt ist;
Figur 2 einen Längsschnitt durch den in Figur 1 dargestellten Teil des Rosts entlang
der Schnittlinie II-II in Figur 1 und
Figur 3 die Stirnansicht des in Figur 1 dargestellten Rosts.
[0007] Der als Ausführungsbeispiel gewählte Rost für Entwässerungsrinnen besteht aus einem
Außenrost 1 und einem in dem Außenrost befestigten Innenrost 2. Außenrost 1 und Innenrost
2 sind leiterartig ausgebildet und aus Stahlblech hergestellt.
[0008] Der Außenrost 1 weist zwei Längskanten 11 auf, von denen jede aus einer hochgestellten
Fläche 12 und einer zur gegenüberliegenden Längskante abgewinkelten Fläche 13 besteht.
Zwischen den Längskanten 11 sind Tragstege 14 vorgesehen. Die Tragstege 14 sind mit
nach außen vorspringenden Stoppnoppen 15 versehen. Zwischen benachbarten Tragstegen
14 ist jeweils ein Einlaufschlitz 16 vorgesehen. Jeder Einlaufschlitz 16 weist einen
in Richtung der hochgestellten Fläche 12 gesickten und parallel zu jedem Tragsteg
14 in eine schräge Einlauffläche 17 übergehenden Rand 18 auf.
[0009] Der Innenrost 2 ist von zwei Seitenstegen 21 und von zwischen den Seitenstegen 21
angeformten Tragstegen 22 gebildet. Der Innenrost 2 ist mit seinen Seitenstegen 21
zwischen den abgewinkelten Längskanten 11 des Außenrosts 1 gehalten. Die Tragstege
22 des Innenrosts 2 liegen an den Tragstegen 14 des Außenrosts 1 an.
[0010] Die Seitenstege 21 des Innenrosts 2 sind aus je einem hochgestellten Randstreifen
eines der Stahlbleche gebildet. Die Tragstege 22 sind nach Art einer umgekehrten Rinne
ausgebildet. Im Querschnitt entsteht im wesentlichen ein umgekehrtes U-Profil. Mit
ihrem Rücken 23 liegen die Tragstege 22 des Innenrosts 2 innen an den Tragstegen 14
des Außenrosts 1 an. Mit den Stirnseiten 24 ihrer Seitenwände 25 stoßen die Tragstege
22 an die Seitenstege 21 an. Der Rücken 23 jedes Tragstegs 22 geht an den Stirnseiten
in die Seitenstege 21 über.
[0011] Da die Tragstege 22 des Innenrosts 2 aus demselben Stahlblech gefertigt sind wie
die Seitenstege 21, kann bei vorgegebenem Abstand der Einlaufschlitze 16 des Außenrosts
1 möglicherweise - wie im Ausführungsbeispiel - nur jeweils an jedem zweiten Tragsteg
14 des Außenrosts 1 ein Tragsteg 22 des Innenrosts 2 anliegen. Werden bei dem Außenrost
1 die Einlaufschlitze 16 in größerem Abstand voneinander angeordnet oder ist die hochgestellte
Fläche 12 kürzer ausgeführt, kann unter Beibehaltung des Prinzips, daß sowohl der
Außenrost 1 als auch der Innenrost 2 jeweils aus einem Stahlblech hergestellt werden,
trotzdem an jeden Tragsteg 14 des Außenrosts 1 ein Tragsteg 22 des Innenrosts 2 angelegt
werden. Die Belastbarkeit des Rosts kann aber auch dadurch erhöht werden, daß für
den Innenrost 2 ein stärkeres Stahlblech verwendet wird, wodurch sowohl die Seitenstege
21 als auch die Tragstege 22 dickere Seitenwände erhalten, was die Stabilität erhöht.
[0012] Der Innenrost 2 ist in dem Außenrost 1 einmal mit seinen Seitenstegen 21 zwischen
den abgewinkelten Längskanten 11 gehalten, zum anderen mit seinen Tragstegen 22 in
Anlage an die Tragstege 14 zwischen den abgewinkelten Einlaufflächen 17. Der Innenrost
2 ist so unverrückbar in dem Außenrost 1 gehalten, ohne daß es einer zusätzlichen
Befestigung bedarf.
[0013] Die Herstellung des Rosts geschieht am einfachsten mit folgendem Verfahren: In ein
für den Außenrost 1 vorgesehenes Stahlblech werden im ersten Arbeitsgang Mulden und
die Stoppwarzen 15 eingepreßt. Getrennt davon werden gleichzeitig in ein für den Innenrost
2 vorgesehenes Stahlblech die Umrisse der Seitenstege 21 und der Tragstege 22 aus-
und eingeschnitten. Im zweiten Arbeitsgang werden in dem für den Außenrost 1 vorgesehenen
Stahlblech die Mulden aufgeschnitten sowie die Endstücke beschnitten. Getrennt davon
werden gleichzeitig die Seitenwände 25 der Tragstege 22 des Innenrosts 2 hochgestellt.
Im dritten Arbeitsgang werden die Einlaufflächen 16 an den Tragstegen 14 und die Längskanten
11 des Außenrosts 1 hochgestellt. Getrennt davon werden gleichzeitig die Seitenstege
21 des Innenrosts 2 hochgestellt. Sodann wird der Innenrost 2 in den Außenrost 1 eingelegt,
sodaß die Tragstege 22 in den Tragstegen 14 liegen. Es werden dann die Längskanten
11 des Außenrosts 1 abgewinkelt und um die Seitenstege 21 des Innenrosts 2 gepreßt.
Die vorgenannten Arbeitsgänge werden auf derselben Presse in einem Schrittwerkzeug
durchgeführt.
1. Leiterartiger Rost aus Stahlblech für Entwässerungsrinnen, der mit hochgestellten
und zur gegenüberliegenden Längskante abgewinkelten Längskanten (11) und mit zwischen
den Längskanten angeordneten Tragstegen (14) versehen ist, von denen jeder von jedem
benachbarten Tragsteg durch einen Einlaufschlitz (16) getrennt ist, der einen in Richtung
der Hochstellung der Längskanten (11) gesickten und parallel zu jedem Tragsteg (14)
in eine schräge Einlauffläche (17) übergehenden Rand (18) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den abgewinkelten Längskanten (11) des als Außenrost (1) angeordneten
Rosts ein leiterartiger Innenrost (2) mit seinen Seitenstegen (21) gehalten ist, dessen
Tragstge (22) an den Tragstegen (14) des Außenrosts (1) anliegen
2. Rost nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenstege (21) des Innenrosts
(2) aus je einem hochgestellten Blechstreifen gebildet sind.
3. Rost nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstege (22) des Innenrosts
(2) nach Art einer umgekehrten Rinne ausgebildet sind, mit ihrem Rücken (23) innen
an dem Tragsteg (14) des Außenrosts (1) anliegen und mit den Stirnseiten (24) ihrer
Seitenwände (25) an die Seitenstege (21) anstoßen.
4. Rost nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Außenrost
(1) bestimmter Blechstärke Innenroste (2) unterschiedlicher Blechstärke einsetzbar
sind.
5. Verfahren zur Herstellung eines Rosts nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in ein für den Außenrost (1) vorgesehenes Stahlblech Mulden und Stoppwarzen (15)
eingepreßt sowie getrennt davon in ein für den Innenrost (2) vorgesehenes Stahlblech
die Seitenstege (21) und die Tragstege (22) aus- und eingeschnitten werden; daß die
Mulden aufgeschnitten und die Endstücke des Außenrosts (1) beschnitten sowie die Seitenwände
(25) der Tragstege (22) des Innenrosts (2) hochgestellt werden, daß die Einlaufflächen
(17) an den Tragstegen (14) und die Längskanten (11) des Außenrosts (1) sowie die
Seitenstege (21) des Innenrosts (2) hochgestellt werden, und daß nach Einlegen des
Innenrosts (2) .in den Außenrost (1) die Längskanten (11) des Außenrosts (1) abgewinkelt
und um die Seitenstege (21) des Innenrosts (2) gelegt werden.