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EP 0 060 919 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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29.09.1982 Patentblatt 1982/39 |
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Anmeldetag: 14.10.1981 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH FR GB IT LI |
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Priorität: |
21.03.1981 DE 3111151
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Anmelder: Felten & Guilleaume Energietechnik GmbH |
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D-5000 Köln 80 (DE) |
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Erfinder: |
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- Zielasko, Horst
D-2890 Nordenham (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zur Anpassung von luftspaltbildenden Flächen eines Auslösers, insbesondere
für Fehlerstrom-Schutzschalter |
(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Anpassung von luftspaltbildenden
Flächen eines Auslösers, insbesondere für Fehlerstrom-Schutzschalter. Die Aufgabe
besteht in einer Anpassung der luftspaltbildenden Flächen (3, 4) von Anker (1) und
Polstück (2) in einer materialabriebvermeidenden und zeitsparenden Weise. Die Lösung
besteht im wesentlichen in dem Einsatz eines Ultraschallgenerators (6), mit dessen
Hilfe der Anker (1) auf das Polstück (2) heruntergedrückt und angepaßt wird. Die Erfindung
wird hauptsächlich angewandt bei Auslösern von Fehlerstrom-Schutzschaltern.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anpassung von luftspaltbildenden Flächen
eines Auslösers, insbesondere für Fehlerstrom-Schutzschalter, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Auslösesysteme sollen mit möglichst geringer Energie, z.B. über ein Schaltschloß
auf Schaltkontakte einwirken, durch die im Fehler- oder Gefahrenfall ein Stromkreis
abgeschaltet oder der Gefahrenfall signalisiert wird. Derartige Auslösesysteme, insbesondere
für Fehlerstrom-Schutzschalter sind bereits in großer Zahl bekannt (DE-PS 20 29 607,
DE-AS 20 34 660, DE-PS 20 62 885 oder DE-PS 24 30 288). Bei allen Systemen ist es
für eine gute Funktionsweise erforderlich, daß die im Ruhezustand aufeinanderliegenden
Flächen des Luftspaltes zwischen den beweglichen und den feststehenden Teilen des
magnetischen Kreises so bearbeitet werden, daß sich ein möglichst kleiner wirksamer
magnetischer Luftspalt ergibt. Dies wird in der Regel durch Feinstanzen, Schleifen,
Feinschleifen bis hin zum Polieren der Flächen erreicht. Die so bearbeiteten Flächen
müssen anschließend sehr sorgfältig gesäubert werden, damit nicht die spätere Funktionsweise
des Auslösesystems durch kleine Metallpartikel gestört wird. Außerdem haben, besonders
bei einer Massenfabrikation, derart hergestellte Flächen niemals eine absolute Planität
zueinander, vielmehr erhält man nur eine Auflage auf drei kleinen Punkten. Es ist
bekannt, daß zum Erreichen einer guten Langzeitstabilität der elektrisehen Ansprechwerte
des Systems Maßnahmen getroffen werden müssen, die erst nach der Komplettierung des
Systems, wenn also die Flächen des Luftspaltes sich gegenüberstehen, durchgeführt
werden können. Eine bisher praktizierte Maßnahme dieser Art ist die Vorwegnahme eines
gewissen Anteils der mechanischen Lebensdauer des Systems. Dadurch, daß man das System
z.B. einige tausend Operationen durchführen läßt, kommt es durch das Aufeinanderschlagen
der Flächen nach jeder Auslöseoperation zu einem Einschlageffekt bzw. Anpaßeffekt
zwischen den die Luftspalte bildenden Flächen. Konform damit geht eine starke flächige
Vergrößerung der anfangs sehr kleinen drei Auflagepunkte bzw. es kommen weitere Auflagepunkte
dazu. Bei diesem Anpaßeffekt entsteht an den Oberflächen ein Materialabrieb, der anschließend
sorgfältig entfernt werden muß. Außerdem ist dieses Verfahren sehr zeitaufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Anpassung von luftspaltbildenden
Flächen eines Auslösers der eingangs geschilderten Art zu entwickeln, bei dem durch
spezielle Behandlung der den Luftspalt bildenden Flächen zwischen den beweglichen
und feststehenden Teilen des magnetischen Kreises eine hohe Ansprechempfindlichkeit
durch Verkleinerung des wirksam magnetischen Luftspaltes sowie eine hohe Langzeitkonstanz
des Ansprechwertes durch Glätten und Einebnen der Metalloberflächen erreicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Merkmalskombination
gelöst.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß die Anpassung von
Anker und Polstück eines Auslösers durch dynamisches Glätten und Einebnen der Metalloberflächen
erfolgt, wobei sich der gesamte Vorgang durch die hohe Frequenz der Schallenergie
innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde erledigen läßt.
[0006] Zweckmäßige Ausgestaltungen des Verfahrens nach Anspruch 1 sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0007] Da sich die Kraft, mit der die Sonotrode des Ultraschallgerätes auf den Anker drückt,
sowie die Ultraschallenergie genau einstellen und reproduzieren läßt, ist bei einer
Großserienfertigung eine hohe Gewähr für Gleichmäßigkeit gegeben (Anspruch 2 und 3).
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert:
Es zeigt die Figur den Einsatz eines Ultraschallgenerators zur Anpassung der luftspaltbildenden
Flächen von Anker und Polstück eines Auslösers, in Seitenansicht.
[0009] Anhand der Figur läßt sich das Verfahren wie folgt beschreiben: Die Teile des magnetischen
Kreises eines Auslösesystems, Anker 1 und Polstück 2 werden an den Flächen 3 und 4
des Luftspaltes geschliffen. Das Schliffbild ist riefig. Diese Riefen sind vorteilhaft,
da sie bei der späteren Funktion des Auslösesystems den schnellen Zutritt der Atmosphäre
in den Luftspalt ermöglichen, wodurch ein unerwünschtes Aufeinanderklebenbleiben der
Flächen verhindert wird. Nach dem Zusammenbau des kompletten Systems, jedoch bei unmagnetischem
Permanentmagnet 7 wird der Anker durch die Sonotrode 5 eines Ultraschallgenerators
6 auf das Polstück heruntergedrückt. Die durch die Sonotrode auf den Anker übertragene
Ultraschallenergie bewirkt nun, daß sich Ankerflächen und Polflächen zueinander anpassen.
Die Schallenergie wird dabei so eingestellt, daß Anker und Polstück nicht untereinander
verschweißen, jedoch kleinste Metallpartikel, die an den Oberflächen vor und während
der Ultraschalleinwirkung entstehen, innerhalb der geebneten Oberflächen eingeschweißt
werden und damit die spätere Funktion des Auslösesystems nicht stören können.
1. Verfahren zur Anpassung von luftspaltbildenden Flächen eines Auslösers, insbesondere
für Fehlerstrom-Schutzschalter, der aus einem ein- oder mehrteiligen weichmagnetischen
Polstück mit Erregerspule, einem Anker und einem Permanentmagneten zur Erzeugung des
Ankerhalteflusses, sowie einer Feder zur Speicherung einer dem Ankerhaltefluß entgegen
wirkenden Auslösekraft besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die luftspaltbildenden
Flächen (3, 4) zwischen dem Anker (1)und dem Polstück (2) durch spangebende Verformung
fein bearbeitet werden, danach die Teile des Auslösers montiert und anschließend Polstück-und
Anker mit Ultraschall einander angepaßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonotrode (5) eines
Ultraschallgenerators (6) auf den Anker (1) aufgesetzt wird, der auf das Polstück
(2) heruntergedrückt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallenergie
des Generators (6) derart eingestellt wird, daß zwar kleinste Metallpartikel, die
an den luftspaltbildenden Flächen (3, 4) des Ankers (1) und des Polstücks (2) vor
und wahrend der Ultraschalleinwirkung entstehen, innerhalb der geebneten Oberflächen
eingeschweißt werden,aber die luftspaltbildenden Flächen von Anker und Polstück vom
Verschweißen untereinander ausgeschlossen werden.
