[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter aus Kunststoff mit einem Halsteil, auf den
eine Verschlußkappe aufgesetzt ist, insbesondere für medizinische Spüllösungen o.dgl.
[0002] Bei fast allen Operationen werden im Operationssaal und am Operationstisch Spüllösungen
zum Abspülen von Wunden, Befeuchten von Tupfern, Tüchern u.dgl. benötigt. Dabei müssen
nicht nur die Spüllösungen selbst steril sein, sondern sie müssen auch steril aus
dem Behälter entleert werden können, was bedeutet, daß der Behälter an seinem Gießrand
steril sein muss. Bisher werden derartige Spüllösungen in Behältern angeboten, die
einen Schraubverschluß aufweisen, bei dem es keine Garantie für Sterilität der Ausgußstelle
gibt und der gegen unbefugtes zwischenzeitliches öffnen und Wiederverschließen nicht
gesichert ist. Die Applikation der in diesen Behältern befindlichen Spüllösungen entspricht
daher nicht den geforderten hygienischen Bedingungen. Zwar sind die Spüllösungen selbst
steril, lassen sich aber in der erforderlichen Menge und Zeit durch Ausschütten nicht
steril entnehmen. Die Spüllösung kommt immer mehr oder weniger stark mit einem unsterilen
Teil der Behältermündung in Berührung, es sei denn, der ganze Behälter einschl. des
Halsteils ist vorher durch gesonderte Manipulation auf der Außenfläche entkeimt worden.
Dieses Vorgehen ist mit fraglichem Erfolg sehr kostenaufwendig und führt bestenfalls
zu aseptischer aber nicht steriler Entnahme der Spüllösung. Dies gelingt bisher nur
mit Hilfe von Geräten, z.B. Hebern o.dgl. Im Hinblick auf eine für medizinische Zwecke
einzusetzende Spüllösung ist dieser Zustand unbefriedigend bis unbrauchbar, da bei
dem zweckmässigen Ausschütten die erforderliche Hygiene nicht gewahrt wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter für Spüllösungen so auszubilden,
daß sein Halsteil und der Gießrand absolut zuverlässig steril sind,wenn die Verschlußkappe
abgenommen wird, so daß die Spüllösung über einen sterilen Behälterrand steril ausgeschüttet
werden kann, ohne daß es hierzu der Entkeimung der Außenfläche des gesamten Behälters
bedarf.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daßßder Halsteil lang und außen glattflächig gestaltet
ist und daß auf ihn eine innen glattflächige Verschlußkappe mit quer teilbarem Mantel
aufgesteckt ist, deren unterer Rand mit dem Halsteil unterbrechungslos verschweißt
ist.
[0005] Ein in dieser Weise ausgebildeter Behälter hat den Vorteil, daß seine gesamte Innenfläche
einschl. der Außenfläche des Halsteils in einem Arbeitsgang mit der Sterilisation
der in ihm enthaltenen Spüllösung sterilisiert werden und die übrige Außenfläche des
Behälters unsteril bleiben kann. Dies ist kostensparend und effektiv. Bis zur Abnahme
der Verschlußkappe durch Querteilung ihres Mantels ist der gesamte Halsteil steril,
so daß die sterile Spüllösung steril bleibb wenn sie durch Ausschütten rasch und in
großer Menge pro Zeiteinheit aus dem Behälter entleert wird. Die einige Zentimeter
betragende Länge des Halsteils und der Verschlußkappe hat in Verbindung mit der Verschweißung
am unteren Rand der Verschlußkappe zur Folge, daß - im Gegensatz zu einem Schraubverschluß
- der gesamte Bereich um die öffnung des Halsteils herum sterilisiert und bei verschlossenem
Behälter beliebig lange steril gehalten werden kann. Durch Querteilung des Mantels
der Verschlußkappe lässt sich der Verschluß leicht öffnen. Nach Abnahme des abgetrennten
Teils der Verschlußkappe bleibt die Mündung des Halsteils auf der Außenfläche steril
und die Spüllösung kann ohne Zurhilfenahme steriler Geräte direkt durch Ausschütten
in großen Mengen entnommen werden. Die unbedingt erforderliche Sterilität der Spüllösung
bleibt dabei erhalten. Nach Entnahme von Spüllösung kann die Verschlußkappe wieder
auf den noch sterilen Halsteil aufgesetzt werden, so daß der Inhalt des Behälters
sich auf mehrere Operationen verteilen lässt. Sicherheit und Hygiene bei der Verwendung
von Spüllösungen werden durch den Behälter optimiert, der sich kostengünstig herstellen
und sterilisieren lässt.
[0006] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist der Halsteil mindestens 1,5,cm
unterhalb seiner Öffnung einen Ringflansch auf, auf dem die Verschlußkappe aufsitzt
und mit dem sie durch einen geschlossenen Umspritzungsring verbunden ist. An dem Rand
der Verschlußkappe kann ein nach äußen gerichteter Ringbund angeordnet sein, wobei
der Umspritzungsring um den Ringflansch und den Ringbund herumgelegt ist.
[0007] Zur Querteilbarkeit des Mantels der Verschlußkappe dient zweckmässigerweise eine
Solltrennstelle oberhalb des Ringbundes. Diese Solltrennstelle kann in einem in die
Verschlußkappe eingearbeiteten Aufreißstreifen ausgebildet sein. Der Aufreißstreifen
kann eine Grifflasche mit Ring aufweisen, die den Aufreißvorgang erleichtert. An dem
Boden der Verschlußkappe ist vorteilhafterweise eine Dichtlippe in Form einer zum
Mantel der Verschlußkappe parallelen Hülse angeordnet. Der Mantel und die Hülse fassen
den Mündungsbereich des Halsteils des Behälters ein und die Dichtlippe sorgt für die
Abdichtung während der in waagerechter Lage ausgeführten Umspritzung und bei wiederholtem
Verschluß des Behälters. Die Länge der Hülse entspricht etwa der Länge der Verschlußkappe
oberhalb des Aufreißstreifens.
[0008] Zum Abziehen des abgetrennten Teils der Verschlußkappe wird dieser zweckmässigerweise
gedreht. Die hierzu notwendige verbesserte Griffigkeit wird durch Rändelung der Außenfläche
dieses abgetrennten Teils der Verschlußkappe erreicht.
[0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Die einzige Figurizeigt eine Ansicht eines im Bereich seines Verschlusses teilgeschnittenen
Behälters.
[0010] Ein flaschenförmiger Behälter 1 aus Kunststoff ist mit einem langen Halsteil 3 mit
glatter Außenfläche versehen, an den einige Zentimeter unterhalb seiner Öffnung ein
umlaufender Ringflansch 2 angeformt ist. Auf den Halsteil 3 ist eine Verschlußkappe
4 mit glatter Innenfläche aufgesteckt, deren Rand auf dem Ringflansch 2 aufsitzt und
der einen über diesen Ringflansch 2 nach außen vorstehenden Ringbund 10 aufweist.
Der Ringbund 10 ist auf der Unterseite mit einer kleinen Abstufung versehen, deren
Durchmesser demjenigen des Ringflansches 2 des Halsteils 3 etwa entspricht. Um den
Ringflansch 2 und den Ringbund 10 ist ein Umspritzungsring 5 herumgelegt, der die
Verschlußkappe 4 mit dem Behälter 1 fest und dicht verbindet.
[0011] In den Mittelbereich der Verschlußkappe 4 ist ein Aufreißstreifen 8 eingearbeitet,
der von zwei Rißlinien 12 und 13 begrenzt wird und an einer Solltrennstelle 14 eine
Grifflasche 11 mit einem Ring 7 aufweist. Zum öffnen des Verschlusses wird durch Zug
an dem Ring 7 von der Solltrennstelle 14 aus mit definierten Rißlinien 12, 13 umlaufend
der Aufreißstreifen 8 vollständig entfernt, woraufhin ein Kopfteil 9 der Verschlußkappe
4 abgenommen werden kann. Der Kopfteil 9 kann nach Ausschütten von Spüllösung über
den sterilen Mündungsrand des Halsteils wieder auf diesen aufgesetzt werden, wobei
die Sterilität der Teile erhalten bleibt und eine erneute sterile Entnahme von Spüllösung
möglich ist.
[0012] An die Innenseite eines Bodens 15 der Verschlußkappe 4 ist eine Hülse 6 angeformt,
die als Dichtlippe dient, wenn der Behälter in waagerechter Lage mit dem Umspritzungsring
5 versehen wird. Außerdem übt die Hülse 6 gemeinsam mit dem Mantel des Kopfteils 9
eine gewisse Klemmwirkung auf den Halsteil 3, aus durch die der Kopfteil 9 bei Wiederverschluß
des Behälters 1 auf dem Halsteil 3 festgehalten wird.
1. Behälter aus Kunststoff mit einem Halsteil, auf den eine Verschlußkappe aufgesetzt
ist, insbesondere für medizinische Spüllösungen o.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß
der Halsteil (3) lang und außen glattflächig gestaltet ist, und daß auf ihn eine innen
glattflächige Verschlußkappe (4) mit quer teilbarem Mantel aufgesteckt ist, deren
unterer Rand mit dem Halsteil (3) unterbrechungslos verschweißt ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halsteil (3) mindestens
1,5 cm unterhalb seiner Öffnung einen Ringflansch (2) aufweist, auf dem die Verschlußkappe
(4) aufsitzt und mit dem sie durch einen geschlossenen Umspritzungsring (5) verbunden
ist.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rand der Veschlußkappe
(4) ein nach außen gerichteter Ringbund (10) angeordnet ist,und daß der Umspritzungsring
(5) um den Ringflansch (2) und den Ringbund (10) herumgelegt ist.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußkappe
(4) oberhalb des Ringbundes (10) eine Solltrennstelle (14) aufweist.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Solltrennstelle (14)
in einem in die Verschlußkappe (4) eingearbeiteten Aufreißstreifen (8) ausgebildet
ist.
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufreißstreifen (8) eine
Grifflasche (11) mit Ring (7) aufweist.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Boden
(15) der Verschlußkappe (4) eine Dichtlippe (6) in Form einer zum Mantel der Verschlußkappe
(4) parallelen Hülse angeordnet ist,und daß der Mantel und die Hülse (6) den Mündungsbereich
des Halsteils (3) einfassen.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Hülse (6) etwa
der Länge der Verschlußkappe (4) oberhalb des Aufreißstreifens (8) entspricht.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß der oberhalb
des Aufreißstreifens (8) befindliche Teil der Verschlußkappe (4) auf der Außenfläche
eine Rändelung aufweist.