[0001] Bekannte Anordnungen zur Darstellung des Inhalts von Zahlenrollen-Zählwerken in Form
elektrischer Signale beruhen auf der mechanischen, elektrischen, magnetischen oder
photoelektrischen Abtastung von codierten Spuren auf den Zahlenrollen. Die vielfältigen
Randbedingungen, nämlich Wirtschaftlichkeit, Verschleissfreiheit, Alterungsbeständigkeit,
geringer Platzbedarf, Nachrüstbarkeit bestehender Zählwerke usw. werden bei der photoelektrischen
Abtastung wohl am besten, bei bekannten Anordnungen aber trotzdem noch nicht in befriedigender
Weise erfüllt.
[0002] Es ist eine Anordnung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art bekannt, bei
der auf den Zahlenrollen wenigstens vier binär codierte Spuren mit optischen Reflexionsmarkierungen
vorhanden sind. Diese vier Spuren beanspruchen auf der Zahlenrolle verhältnismässig
viel Platz, stören allenfalls sogar das Zahlenbild und lassen es nicht zu, installierte
Messgeräte mit einem solchen Zählwerk oder bestehende Zählwerke mit solchen Codespuren
nachzurüsten.
[0003] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Platzbedarf
der Markierungen zu verkleinern, ohne diesen Vorteil durch erhöhte Anforderungen an
die Justiergenauigkeit der Markierungen und der Abtasteinrichtung zu erkaufen.
[0004] Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Zählwerkes und einer Abtasteinrichtung
und
Fig. 2 bis 4 verschiedene Zahlenrollen.
[0005] In der Fig. 1 bedeutet 10 ein Zahlenrollen-Zählwerk, das Zahlenrollen 11 bis 13 aufweist
und hinter einer Blende 14 z.B. in einem nicht dargestellten Messgerät angeordnet
ist. Jede der Zahlenrollen 11 bis 13 trägt auf ihrer Mantelfläche Zahlen, z.B. die
Zahlen 0, 1, 2 ... 9 oder 00,10, 20 ... 90. Der jeweilige Inhalt (Zählwerkstand) des
Zählwerkes 10 kann durch ein Fenster 15 der Blende 14 von Auge abgelesen werden.
[0006] Auf jeder Zahlenrolle 11 bis 13 sind Markierungen 16 angeordnet. Diese Markierungen
16 sind solcher Art, dass sie den Strahlengang - d.h. nicht nur die Strahlenintensität,
sondern auch die Strahlenrichtung - einer photoelektrischen Abtasteinrichtung 17 durch
Beugung oder Brechung modifizieren. Vorteilhaft sind die Markierungen 16 auf der Mantelfläche
der Zahlenrollen 11 bis 13 angeordnet. Die Markierungen 16 einer Zahlenrolle 11, 12,
13 unterscheiden sich jeweils voneinander, so dass jede Markierung den Strahlengang
individuell in für die jeweilige Stellung der Zahlenrolle charakteristischer Weise
modifiziert. Vorteilhaft ist jeder Zahl 0 bis 9 der Zahlenrollen 11 bis 13 eine einzige
individuelle Markierung 16 zugeordnet, die sich, wie weiter unten noch näher erläutert
wird, neben, zwischen oder über den Zahlen 0 bis 9 befinden kann.
[0007] Die Abtasteinrichtung 17 besteht im dargestellten Beispiel aus einer Lichtquelle
18, einer Gruppe von Lichtempfängern 19 und einem Signalverarbeitungsglied 20. Die
Lichtquelle 18 wirft einen Lichtstrahl auf jene Markierung 16' der Zahlenrolle 11,
welche der im Fenster 15 erscheinenden Zahl der Zahlenrolle 11 zugeordnet ist. Der
Lichtstrahl wird an der Markierung 16' abgelenkt, gegebenenfalls in mehrere Teilstrahlen
aufgespalten und in eine oder mehrere vorbestimmte Richtungen gelenkt. Jeder der Lichtempfänger
19 ist für ein enges Lichtbündel aus dem an der Markierung 16' gestreuten Licht empfänglich.
Die abgelenkten Lichtstrahlen erregen einen oder mehrere der Lichtempfänger 19, und
das Signalverarbeitungsglied 20 gibt an seinem Ausgang ein elektrisches Signal ab,
das die jeweilige Stellung der Zahlenrolle 11 und damit die im Fenster 15 erscheinende
Zahl in seriell oder parallel codierter Form darstellt. Auf gleiche Weise erfolgt
die Abtastung der Zahlenrolten 12 und 13.
[0008] Als Markierungen 16 eignen sich vorzugsweise reflektierende Phasenhologramme. Sie
können ein Hologramm der zugeordneten Zahl, ein Hologramm der binär codierten Zahl
oder ein Hologramm einer beliebigen, z.B. im Gray-Code organisierten Darstellung,
die möglichst einfach eine eindeutige Unterscheidung der Zahlen 0 bis 9 gestattet,
beinhalten. Solche Hologramme können durch Interferenz kohärenter Strahlung oder synthetisch,
d.h. mit Hilfe eines Rechners, hergestellt werden. Ferner eignen sich als Markierungen
16 reflektierende Phasenbeugungsgitter, wobei sich die einzelnen Markierungen durch
die Gitterfrequenz und Orientierung der Beugungsgitter voneinander unterscheiden können;
um die Unterscheidung von zehn verschiedenen Markierungen 16 zu erleichtern, ist es
auch möglich, jede Markierung durch Ueberlagerung zweier verschiedener Beugungsgitter
zu realisieren. Zwischen den Markierungen 16 kann ein Zwischenraum zur Anzeige eines
stattfindenden Zahlenwechsels vorgesehen werden.
[0009] Die Markierungen 16 können nach bekannten Hologramm- oder Beugungsgitter-Vervieifältigungsmethoden
mittels einer Prägematrize unter Anwendung von Druck und Wärme unmittelbar in die
Zahlenrollen 11 bis 13 eingeprägt werden. Es ist auch möglich, mindestens einen Teil
der Mantelfläche der Zahlenrollen 11 bis 13 mit einer thermoplastischen Schicht zu
beschichten und die Markierungen 16 vor oder nach der Applikation der thermoplastischen
Schicht in diese einzuprägen. Vorteilhaft werden die Markierungen 16 in eine thermoplastische
Folie geprägt, die z.B. durch Kleben auf der Mantelfläche der Zahlenrollen 11 bis
13 befestigt wird und diese ringförmig umschliesst.
[0010] Die Fig. 2 stellt eine Zahlenrolle 21 mit einer solchen streifenförmigen Folie 22
dar, die im Vergleich zur Breite der Zahlenrolle 21 schmal ist und nur den einen zahlenfreien
Rand der Mantelfläche bedeckt. Durch eine unterschiedliche Schraffur ist in der Fig.
2 angedeutet, dass die einzelnen Markierungen 16 nicht identisch sind. Zur Erhöhung
der Reflexion kann der mit den Markierungen 16 versehene Oberflächenbereich oder die
gesamte Oberfläche der Folie 22 mit einer dünnen Metallschicht beschichtet sein.
[0011] Die Fig. 3 zeigt eine Zahlenrolle 23 mit einer streifenförmigen, transparenten Folie
24, welche etwa die gleiche Breite wie die Zahlenrolle 23 aufweist und die mit den
Zahlen 0 bis 9 versehenen Zonen der Mantelfläche der Zahlenrolle 23 bedeckt. Jede
der in die Folie 24 geprägten Markierungen 16 ist jeweils zwischen zwei Zahlen angeordnet.
Auch hier können die Markierungen 16 metallbeschichtet sein.
[0012] In der Fig. 4 ist eine Zahlenrolle 25 gezeichnet, die sich von der Zahlenrolle 23
der Fig. 3 dadurch unterscheidet, dass die in eine auf die Mantelfläche der Zahlenrolle
25 aufgebrachte, transparente Folie 26 geprägten Markierungen 16 über den Zahlen 0
bis 9 angeordnet sind, die Zahlen also bedecken. Diese Anordnung hat den Vorteil,
dass die Zahlen praktisch die gesamte Mantelfläche der Zahlenrolle 25 belegen können,
da die Markierungen 16 keinen Platz für sich allein beanspruchen. Die Lesbarkeit der
Zahlen wird durch die Markierungen 16 kaum beeinträchtigt, da von der Oberfläche der
Folie 26 nur ein geringer Teil des auf die Zahlenrolle 25 einfallenden Lichtes reflektiert
wird. Aus dem gleichen Grunde sind zwar auch die auf die Lichtempfänger 19 einfallenden
Lichtsignale verhältnismässig schwach, was jedoch eine zuverlässige photoelektrische
Erkennung der Markierungen 16 kaum erschwert.
[0013] Als Lichtquelle 18 eignen sich z.B. Laserdioden, LED's oder Glühlämpchen, die unmittelbar
oder über Lichtleiter einen Lichtstrahl auf die Markierungen 16 werfen. Vorteilhaft
erfolgt die Beleuchtung intermittierend, so dass die Lebensdauer der eingesetzten
Komponenten erhöht und mittels des Auswertegliedes 20 eine durch einen Defekt oder
eine betrügerische Manipulation verursachte Dauerbeleuchtung erkannt werden kann.
[0014] Zur Detektion der durch die Markierungen 16 modifizierten Lichtstrahlen können z.B.
Photodioden oder Phototransistoren eingesetzt werden, die auf einem gemeinsamen Halbleiterplättchen
integriert sein können. Wie die Beleuchtung kann auch die Detektion der Lichtstrahlen
unmittelbar oder über Lichtleiter erfolgen.
[0015] Zum Auslesen des gesamten Inhalts des Zählwerkes 10 können die Zahlen rollen 11 bis
13 parallel oder sequentiell abgetastet werden. Hierzu kann eine einzige Lichtquelle
18 vorgesehen und jeder Zahlenrolle 11 bis 13 eine Gruppe von Lichtempfängern 19 zugeordnet
werden, deren Signale in einem gemeinsamen Signalverarbeitungsglied sequentiell verarbeitet
werden. Ferner kann jeder Zahlenrolle 11 bis 14 eine gesonderte Lichtquelle und allen
Zahlenrollen eine gemeinsame Gruppe von Lichtempfängern 19 zugeordnet werden, wobei
die Lichtquellen sequentiell angesteuert werden und die Lichtempfänger-Gruppe über
Lichtleiter optisch an die einzelnen Zahlenrollen gekoppelt ist. Ferner können die
Lichtquelle 18 und die Lichtempfänger 19 in einen mechanisch bewegbaren Abtastkopf
eingebaut werden, der die Zahlenrollen 11 bis 13 nacheinander abtastet. Es ist auch
möglich, mit einem einzigen, mechanisch bewegbaren Lichtempfänger zu arbeiten, der
in alle Winkelpositionen geführt wird, in denen ein durch die Markierungen 16 modifiziertes
Lichtsignal zu erwarten ist.
[0016] Die Abtastung kann periodisch durchgeführt und das Ergebnis in einem elektronischen
Speicher des Signalverarbeitungsgliedes 20 gespeichert werden. Dies gestattet den
Einsatz langsam arbeitender, preisgünstiger Bauteile, und die Abtastung kann in einem
beliebigen Takt durchgeführt werden, der unabhängig ist vom Takt der Informationsausgabe
am Ausgang des Signalverarbeitungsgliedes 20.
[0017] Die Lichtquelle 18 und die Lichtempfänger 19 können für jede Zahlenrolle oder für
das gesamte Zählwerk 10 zu einem festen Block zusammengebaut werden.
[0018] Ist das Zählwerk 10 in einem plombierbaren Teil eines Messgerätes untergebracht,
so wird die Abtasteinrichtung 17 vorteilhaft ausserhalb dieses plombierbaren Teils
angeordnet, so dass Manipulationen an der Abtasteinrichtung keine erneute Eichung
des Messgerätes nach sich ziehen. Die optische Kopplung zwischen dem Zählwerk 10 und
der Abtasteinrichtung 17 erfolgt hierbei vorteilhaft über Lichtleiter.
[0019] Eine bevorzugte Möglichkeit besteht darin, die Abtasteinrichtung in einem gesonderten
Ablesegerät unterzubringen, die z.B. aus einem tragbaren Basisgerät und einem mit
diesem über ein Kabel verbundenen Abtastkopf besteht. Zum Ablesen des Zählwerkinhaltes
wird die Abtasteinrichtung bzw. deren Abtastkopf auf das Messgerät gesetzt, wobei
der Strahlengang der Abtasteinrichtung vorzugsweise durch ein Zählwerkfenster des
Messgerätes führt.
[0020] Die Vorteile der Erfindung lassen sich nun leicht erkennen. Da es genügt, jeder Zahl
der Zahlenrollen eine einzige Markierung zuzuordnen, beanspruchen diese Markierungen
nur sehr wenig Platz, so dass das Zahlenbild durch die Markierungen nicht gestört
wird und bei bestehenden Zählwerkkonstruktionen weder die Breite der Zahlenrollen
vergrössert noch die Grösse der Zahlen verkleinert werden muss. Die einzelnen Markierungen
können sehr klein gewählt werden, beispielsweise genügt ein Hologramm mit einer Fläche
in der Grössenordnung von einem Quadratmillimeter. Im Vergleich zu bekannten Lösungen,
die mit reinen Reflexionsmarkierungen arbeiten, jedoch pro Zahl mindestens vier Plätze
für eine Markierung benötigen, sind - gleiche Grösse der Markierungen vorausgesetzt
- die Anforderungen an die Justiergenauigkeit etwa gleich gross. Bestehende Messgeräte
oder Zählwerke können ohne weiteres nachgerüstet werden, zumal es sogar möglich ist,
eine die Markierungen tragende Folie auf die Zahlenrollen aufzukleben.
1. Anordnung zur Darstellung des Inhaltes von Zahlenrollen-Zählwerken in Form elektrischer
Signale, mit auf mindestens einer Zahlenrolle angeordneten optischen Markierungen
und mit einer photoelektrischen Abtasteinrichtung zum Abtasten der Markierungen, dadurch
gekennzeichnet, dass die Markierungen (16) solcher Art sind, dass sie den Strahlengang
der Abtasteinrichtung (17) durch Beugung oder Brechung modifizieren.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungen (16) reflektierende
Phasenhotogramme oder Phasenbeugungsgitter sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Zahl der Zahlenrolle
(11; 12; 13'; 21; 23; 25) eine einzige individuelle Markierung (16) zugeordnet ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungen (16) auf
der Mantelfläche der Zahlenrolle (11; 12; 13; 21; 23; 25) angeordnet sind.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungen (16) in
die Mantelfläche der Zahlenrolle (11; 12; 13; 21; 23; 25) eingeprägt sind.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der
Mantelfläche der Zahlenrolle (11; 12; 13; 21; 23; 25) mit einer thermoplastischen
Schicht (22; 24; 26) beschichtet ist, in welche die Markierungen (16) eingeprägt sind.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (22; 24; 26)
durch eine ringförmig auf der Mantelfläche angeordnete Folie gebildet ist.
8. Anordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (26)
transparent ist und dass die Markierungen (16) über den Zahlen angeordnet sind.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der die Abtasteinrichtung (17)
aus mindestens einer Lichtquelle (18) und mehreren Lichtempfängern (19) besteht, dadurch
gekennzeichnet, dass jeder Lichtempfänger (19) für ein enges Lichtbündel aus dem an
einer Markierung (16) gestreuten Licht empfänglich ist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Zählwerk (10) in einem
plombierbaren Teil eines Messgerätes und die Abtasteinrichtung (17) ausserhalb des
plombierbaren Teils angeordnet ist und dass die Abtasteinrichtung (17) über Lichtleiter
optisch an das Zählwerk (10) gekoppelt ist.
11. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Zählwerk (10) in einem
plombierbaren Messgerät und die Abtasteinrichtung (17) in einem gesonderten Ablesegerät
angeordnet ist.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlengang der
Abtasteinrichtung (17) durch ein Zählwerkfenster des Messgerätes führt.