[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einschließen verbrauchter Brennstäbe eines
Kernreaktors in einem Behälter aus Kupfer gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei einem vorgeschlagenen Verfahren zur Handhabung radioaktiven Abfalls zwecks Endlagerung
werden verbrauchte Brennstäbe eines Kernreaktors direkt, d.h. ohne Aufarbeitung, in
dichte Behälter aus korrosionsbeständigem Material eingeschlossen. Gemäß einem bekannten
Verfahren werden dabei verbrauchte Brennstäbe in einem Behälter aus kupfer plaziert
und in dem Behälter in Blei eingebettet, indem dem Behälter geschmolzenes Blei zugeführt
wird, das dann im Behälter erstarrt. Danach wird der Behälter mit einem Deckel aus
Kupfer versehen, der unter Bildung einer dichten Naht mit dem Behälter zusammengeschweißt
wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu entwickeln, bei dem der gewonnene endzulagernde Körper gegen Korrosionsangriffe
widerstandsfähiger und nach außen dichter ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 vorgeschlagen, welches erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 genannten Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Un-teransprüchen genannt.
[0005] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß erhebliche Vorteile erzielt werden,
wenn als Einbettungsmaterial für die verbrauchten Brennstäbe Kupferpulver anstelle
von Blei verwendet wird und wenn das Verschließen des Behälters und des Deckels dabei
durch isostatisches Pressen erfolgt. Eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Korrosionsangriffe
wird dadurch erreicht, daß der aus dem Kupferpulver, dem Behälter und dem Deckel gebildete
massive Körper aus Kupfer gegen Korrosion widerstandsfähiger ist als ein Behälter
aus Kupfer mit einem darin angeordneten Körper aus Blei. Dies hängt zum einen damit
zusammen, daß Kupfer an sich widerstandsfähiger als Blei ist und zum anderen damit,
daß die Schutzschichten aus einem, einheitlichen Material bestehen. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß das Innere des Behälters frei von Kavitationen hergestellt werden
kann, was beim Eingießen von Blei in den Behälter und Festschweißen eines Deckels
kaum möglich ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Naht zwischen dem Behälter
und dem Deckel bei dem Verfahren nach der Erfindung vollkommen dicht und völlig zuverlässig
wird. Die Materialien von Behälter und Deckel gehen in diesem Fall ineinander über,
ohne daß zwischen Behälter und Deckel eine Fuge oder eine übergangsstelle mit einer
anderen Materialzusammensetzung vorhanden ist. Das Zusammenschweißen von Kupferteilen
mit großer Wandstärke, wie dies bei dem bekannten Verfahren der Fall ist, ist mit
großen Schwierigkeiten verbunden und ergibt eine Naht, die eine andere Struktur hat,
als das daran angrenzende Material. Die Naht kann daher eine geschwächte Stelle im-verschlossenen
Behälter werden.
[0006] Normalerweise kann die gasdichte Kapsel auf dem fertig gepreßten Körper verbleiben,
wenn dieser zwecks Endlagerung deponiert wird. Die Kapsel kann aus Blech derselben
Qualität wie der Behälter hergestellt werden, d.h, aus Kupfer. Hierdurch wird die
Wahrscheinlichkeit, daß ein zusammenhängender Materialfehler oder ein Defekt im Kupfermaterial
auftreten kann, erheblich vermindert. Die äußere Kapsel kann auch aus einem anderen
Material, das einen ergänzenden Korrosionsschutz für Kupfer ergibt, wie z.B. rostfreier
Stahl oder Titan, hergestellt werden.
[0007] Der Behälter, der Deckel und das Kupferpulver werden vorzugsweise aus einem Kupfer
hochreiner Qualität mit einem niedrigen Sauerstoffgehalt,, mindestens 99,95 % Cu (einschließlich
kleiner Mengen Ag), einer sog. OFHC-Art (Oxygen Free High Conductivity) hergestellt.
Es wird angenommen, daß eine solche Qualität dem fertigen Produkt eine gute Korrosionsbeständigkeit
gibt. Alternativ kann hochreines Kupfer verwendet werden, das mit kleinen Mengen Phosphor
(max. 0,015 % P) desoxidiert wurde. Die Partikel des Kupferpulvers sind vorzugsweise
sphärisch oder wenigstens zum überwiegenden Teil sphärisch. Partikel mit einer solchen
Form haben ein gutes Fließvermögen und ergeben dadurch einen hohen Füllungsgrad. Der
Füllungsgrad kann durch die Verwendung von sphärischem Pulver mit mindestens zwei
verschiedenen Korngrößen verbessert werden. Eine geeignete Korngröße für die eine
der beiden Fraktionen ist dabei 0,5 - 1,5 mm und für die andere Fraktion 0,1 - 0,2
mm. Bei der letztgenannten Fraktion kann es sich alternativ um eine gradierte Fraktion
mit einer Korngröße von maximal 0,2 mm handeln. Dadurch, daß man den Behälter und/oder
die Brennelemente bei Füllen leichten Schlägen oder Vibrationen aussetzt, kann der
Füllungsgrad des Kupferpulvers weiter verbessert werden. Außerdem kann zu demselben
Zweck vorübergehend eine vibrierende Stampfvorrichtung auf oder in dem eingefüllten
Kupferpulver angebracht werden.
[0008] Das isostatische Pressen zur Bildung der zusammenhängenden dichten Einheit aus Behälter,
Deckel und Pulver geschieht vorzugsweise bei einem Druck von mindestens 10 MPa und
bei einer Temperatur von 600 - 800°C, oder noch besser bei einer Temperatur von 500
- 800°C.
[0009] Um schnell und sicher ein dichtes und beständiges Zusammenfügen von Deckel und Behälter
bei dem isostatischen Pressen zu erreichen, ohne daß es erforderlich ist, hohe Temperaturen
und lange Behandlungszeiten zu verwenden, ist es wichtig, daß die zu verbindenden
sich berührenden Flächen vor dem Zusammenlegen durch eine geeignete Behandlung, wie
z.B. Schruppen, Sandstrahlreinigung, Metallbürsten, Abwaschen oder Ätzen, von fremden
Stoffen befreit werden. Besonders wichtig ist es, daß diese Flächen von Oxydbelägen
befreit werden, was durch Abwaschen mit Säure oder durch Wasserstoffgasreduktion des
Oxydbelags bei erhöhter Temperatur geschehen kann.
[0010] Dadurch, daß man den eben genannten Fugenflächen eine gewisse Textur, wie Rillen,
Risse oder ein geprägtes Muster, gibt, werden beim Aufbringen des Druckes Teile der
Kontaktflächen kräftig plastisch verformt und gleichzeitig werden reine und frische
Metallflächen erzeugt. Hierdurch wird der Fugenbereich reaktionsfreudiger, was die
Bildung einer dichten Naht zwischen Deckel und Behälter bei dem isostatischen Pressen
erleichtert. Ferner kann man einerseits durch die genannte Texturierung der Fugenflächen
und andererseits dadurch, daß man die aneinander anliegenden Flächen von Deckel-und
Behälter an mindestens einem dieser beiden Teile stufenförmig oder konisch ausbildet,
oder dadurch, daß man den Deckel mit einem zentralen, in den Behälter mit Passung
hineinragenden Zylinderteil verzieht, die tatsächliche Fugenlänge im Vergleich mit
einem ebenen und glatten Deckel auf das Zwei- bis Dreifache verlängern. Hierdurch
wird die Sicherheit weiter vergrößert, bei dem nachfolgenden isostatischen Heißpressen
eine zusammenhängende dichte Einheit aus Deckel und Behälter zu erreichen. Außerdem
wird die Montage des Deckels auf der Kapsel durch die mechanische Führung erleichtert,
die durch eine-stufenförmige Ausführung der aneinander anliegenden Teile oder durch
ein zen- , trales Zylinderteil erzielt wird. Zugleich wird hierdurch verhindert, daß
beim Aufbringen des Druckes und bei der Kompaktierung Lageverschiebungen eintreten.
[0011] Damit jeder Brennstab für sich allseitig in einer vorbestimmten Lage im Behälter
eingebettet wird, können die Brennstäbe bei der Zufuhr des Kupferpulvers und dem Schließen
des Behälters durch Distanzelemente auf Abstand voneinander gehalten werden. Gemäß
einer vorteilhaften Ausführungsform handelt es sich bei den Distanzelementen um Abstandshalter,
normalerweise aus rostfreiem Stahl, in welchen die Brennstäbe, zu Brennelementbündeln
zusammmengefaßt, während des Betriebs im Kernreaktor angeordnet sind. Die Brennelementbündel
können dabei, nachdem die Brennstäbe im Reaktor verbraucht sind, ohne Montagearbeit
im Kupferbehälter plaziert und gemäß der vorliegenden Erfindung zum Einschließen und
zur Endlagerung behandelt werden. Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung bestehen die Distanzelemente aus Kupfer. Diese Ausführungsform ist besonders
dann geeignet, wenn die Brennstäbe demontiert, d.h. nicht in Form von Bündeln in Abstandshaltern
angeordnet sind. Distanzelemente aus Kupfer mit dem sie umgebenden eingeschütteten
Kupferpulver ergeben beim Pressen eine homogene Einheit ohne übergangsstellen mit
anderer Struktur.
[0012] Bevor das isostatische Pressen des Behälters mit Deckel und Inhalt zur Bildung einer
zusammenhängenden dichten Einheit aus den Kupferbestandteilen durchgeführt wird, werden
die Kupferbestandteile gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
durch isostatisches Pressen bei einer niedrigeren Temperatur als der, die beim endgültigen
Pressen verwendet wird, einer Kriechdehnung unterworfen. Dabei sind die Kupferbestandteile
entweder in der verschlossenen gasdichten Kapsel angeordnet, die beim endgültigen
Pres- sen verwendet wird, oder sie sind - wenn ohne Kapsel gearbeitet wird derart
angeordnet, daß der Deckel gasdicht mit dem Behälter verbunden ist. Für die Kriechdehnung
wird vorzugsweise mit einem Druck von mindestens 10 MPa und einer Temperatur von 300-500°C
gearbeitet. Dadurch, daß man die Teile aus Kupfer auf diese Weise bei einer Temperatur
isostatisch preßt, die niedriger ist als die bei dem endgültigen Zusammenfügen der
Teile verwendete Temperatur, erzielt man einen effektiven Stützdruck auf die Brennstoffrohre
der Brennstäbe während der weiteren Erwärmung. Hierdurch kann man die Gefahr beseitigen
oder zumindest wesentlich verringern, daß in den Brennstoffrohren befindliches Gas
bei der weiteren Erwärmung auf die Temperatur, die für die Bildung einer zusammenhängenden
Einheit aus den Kupferbestandteilen Pulver, Behälter und Deckel erforderlich ist,
einen solchen Druck bewirkt, daß in den Brennstoffrohren ein Dehnungsbruch auftritt.
Die Brennstoffrohre enthalten nämlich Gase, unter anderem Helium und Spaltgase, die
bereits bei Zimmertemperatur einen Druck von 50 - 80 Bar in den Brennstäben verursachen
können.
[0013] Anhand der Figuren soll das Verfahren nach der Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigen
Figur 1 eine erste Ausführungsform eines Behälters mit Brennstäben, Pulver und Deckel
vor Durchführung des isostatischen Pressens, wobei eine zusätzliche äußere Hülle verwendet
wird,
Figur 2 eine andere Ausführungsform eines Behälters mit Brennstäben, Pulver und Deckel
vor dem isostatischen Pressen, jedoch ohne zusätzliche äußere Hülle,
Figur 3 einen Teil der Anordnung nach Figur 1 in vergrößertem Maßstab.
[0014] In einem Behälter 10 aus Kupfer wird gemäß Figur 1 eine Vielzahl verbrauchter Brennstäbe
11 eines Kernreaktors angeordnet. Die Brennstäbe, die aus Zirkaloyrbhren mit darin
gestapelten Tabletten aus Urandioxyd bestehen, verbleiben in den Abstandshaltern 12,
welche die Brennstäbe jedes Brennelementbündels im Kernreaktor zusammenhalten. In
den Figuren 1 und 2 sieht man vier Brennelementbündel 13, 14, 15 und 16. Die Brennelementbündel
können eventuell auf nicht dargestellten Stützen am Boden des Behälters oder auf einem
Bett aus Kupferpulver plaziert werden. Der Behälter wird danach im Ganzen unter Vibration
mit einer Pulvermischung 17 aus 70 Gewichtsteilen eines Pulvers mit sphärischen Partikeln
mit einem Durchmesser von 0,5 - .1,5 mm und 30 Gewichtsteilen eines Pulvers mit sphärischen
Partikeln mit einem Durchmesser von 0,1 - 0,2 mm gefüllt. Danach wird auf dem Behälter
ein Deckel 18 aus Kupfer plaziert. Behälter, Deckel und Pulver bestehen aus der anfangs
genannten Kupferqualität, die 99,95 % Cu (einschließlich kleiner Mengen Ag) enthält.
Der Teil 19 des Deckels, der an dem Behälter anliegt, ist stufenförmig ausgebildet.
Der Deckel hat ein-zentrales, unteres Teil 20, das in den Behälter hineinragt. Die
aneinander anliegenden Flächen 10a und 18a von Behälter 10 und Deckel 18 sind, wie
aus Figur 3 hervorgeht, texturiert. Die Flächen werden vor dem Aufsetzen des Deckels
auf den Behälter gut gereinigt und mit Säure von Oxyd befreit. Der Behälter mit Deckel
und Inhalt wird in einer Kapsel 21 aus Kupferblech oder Stahlblech gesetzt, deren
aus Kupferblech bzw. aus Stahlblech bestehender Deckel 22 unter Bildung einer gasdichten
Naht 23 festgeschweißt wird. Der Deckel ist mit einem Rohrstutzen 24 aus Kupfer bzw.
Stahl versehen, der zwecks Evakuierung der Kapsel mit Inhalt an eine Vakuumpumpe angeschlossen
werden kann. Nach der Evakuierung wird die Kapsel verschlossen, indem der Rohrstutzen
oberhalb der oberen Fläche des Deckels zugeschweißt wird.
[0015] Die Kapsel mit Inhalt wird in zwei Schritten isostatisch heißgepreßt mit einem Gas,
z.B. Argon, als Druckmittel in einem Ofen zum isostatischen Pressen der Art, wie er
in der DE-OS 27 47 951 beschrieben wird. Beim ersten Schritt wird die Kapsel 2 - 10
Stunden lang einem Druck von 80 MPa und einer Temperatur von 450 - 500°C ausgesetzt.
Dabei erfahren das Kupfer des Behälters, des Deckels und das Pulver eine Kriechdehnung,
die zur Folge hat, daß die Füllung aus dem Kupferpulver den Brennstäben einen wirkungsvollen
Stützdruck gibt, der einen Dehnungsbruch in den Zirkaloyrohren verhindert, der dadurch
auftreten könnte, daß der Druck des in diesen Rohren befindlichen Gases bei weiterer
Erwärmung zunimmt. Diese Behandlung hat jedoch nicht zur Folge, daß die Pulverkörner,
der Behälter und der Deckel eine Einheit mit voll ausgebildeter Bindung bilden. Dies
erreicht man dadurch, daß die Temperatur im Ofen auf ca. 700°C erhöht wird, wobei
der Druck ohne weitere Gaszufuhr gleichzeitig auf ca. 100 MPa steigt, und dadurch,
daß diese Bedingungen 1 bis 4 Stunden beibehalten werden. Nachdem die Kapsel mit Inhalt
während eines zweiten Schrittes also einem isostatischen Pressen unterzogen wurde,
läßt man sie mit dem eingeschlossenen Material abkühlen, wonach der Druck auf . Atmosphärendruck
gesenkt und die Kapsel aus dem Ofen herausgenommen wird. Normalerweise kann die Kapsel
auf dem zusammengepreßten Produkt sitzen bleiben, wenn dieses zwecks Endlagerung deponiert
wird.
[0016] Bei einer alternativen Ausführung wird eine Mischung 17 benutzt, die aus 55 Gewichtsteilen
eines Pulvers mit sphärischen Partikeln mit einem Druchmesser von 0,8 - 1,0 mm und
aus 45 Gewichtsteilen eines Pulvers mit sphärischen Partikeln mit einem Durchmesser
von 0,2 mm und darunter besteht. Dabei erhält man eine Fülldichte von 81 % der theoretischen
Dichte. Nach der Evakuierung der Kapsel 21 mit Inhalt wird die Kapsel auf 350°C erhitzt,
worauf sie mit Wasserstoffgas mit einem Druck von 0,1 MPa gefüllt wird. Nachdem diese
Temperatur eine halbe Stunde lang aufrechterhalten wurde, wird die Kapsel evakuiert
und wieder mit Wasserstoffgas gefüllt. Diese Behandlung mit Wasserstoffgas bei 350°C
wird mehrmals, beispielsweise siebenmal, zweckmäßigerweise mit einer sukzessiv verlängerten
Behandlungszeit, wie z.B. bis zu 10 Stunden, wiederholt. Die Wasserstoffgasbehandlung
bewirkt eine Reduzierung eventuell vorhandener Kupferoxyde. Nach beendeter Wasserstoffgasbehandlung
wird die Kapsel evakuiert und, wie im oben beschriebenen Fall, verschlossen. Das isostatische
Pressen erfolgt während des ersten Schrittes bei 400 - 450
0C und während des zweiten Schrittes bei 525
0C. Diese alternative Ausführung erfolgt im übrigen unter denselben Bedingungen wie
im vorher beschriebenen Fall.
[0017] Bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel wird keine besondere Kapsel verwendet,
um das Material gasdicht im Behälter einzuschließen. Statt dessen ist der Behälter
10 und der Deckel 18 mit je einem Flansch 25 bzw. 26 versehen. Nach der Plazierung
der Brennstäbe im Behälter und Füllung desselben mit dem Kupferpulver werden die Flansche
25 und 26 durch Schweißen oder Kaltpressen zu einer gasdichten Naht 27 zusammengefügt.
Der Deckel ist mit einem Rohrstutzen 28 aus Kupfer versehen, der nach der Evakuierung
des Behälters mit gasdicht angebrachtem Deckel verschlossen wird. Nach dem Verschließen
wird der geschlossene Behälter in zwei Schritten derart isostatisch gepreßt, wie es
für die verschlossene Kapsel gemäß Figur 1 beschrieben wurde.
1. Verfahren zum Einschließen verbrauchter Brennstäbe (11) eines Kernreaktors in einen
Behälter (10) aus Kupfer,.wobei die Brennstäbe in ein korrosionsbeständiges Material
im Behälter eingebettet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstäbe im Behälter
in Kupferpulver (17) eingebettet werden und der Behälter mit einem Deckel (18) aus
Kupfer abgedeckt wird, daß der Behälter mit Inhalt und Deckel entweder in einer Kapsel
(21, 22) gasdicht eingeschlossen wird oder der Deckel gasdicht mit dem Behälter zusammengefügt
wird, und daß der so gewonnene Körper isostatisch gepreßt wird bei einem Druck und
einer Temperatur, die ausreichen, um den Behälter, das Pulver und den Deckel in eine
zusammenhängende dichte Einheit zu überführen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel aus Kupfer besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das isostatische
Pressen zur Bildung der zusammenhängenden dichten Einheit bei einem Druck von mindestens
10 MPa und einer Temperatur von 500 - 8000C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brennstäbe (11) durch Distanzelemente (12) im Behälter (10) auf Abstand voneinander
gehalten werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Distanzelementen
(12) um im Kernreaktor verwendete Abstandshalter für Brennelementbündel handelt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzelemente (12)
aus Kupfer bestehen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
aneinander anliegende Teile (19) zwischen Deckel (18) und Behälter (10) am Deckel
und/oder am Behälter stufenförmig ausgebildet sind.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Deckel (18) mit einem Teil (20) versehen ist, das mit Passung in den Behälter
hineinragt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
aneinander anliegende Flächen (18a, 10a) von Deckel (18) und Behälter (10) mit Rillen,
Rissen oder einem anderen Oberflächenmuster versehen sind.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem isostatischen Pressen des Behälters (10), des Pulvers (17) und des Deckels
(18) bei einem Druck und einer Temperatur, die ausreichen zur Bildung der genannten
zusammenhängenden dichten Einheit, der Behälter mit Inhalt und Deckel entweder gasdicht
eingeschlossen in der gasdichten Kapsel (21, 22) oder mit gasdichter Zusammenfügung
zwischen Deckel und Behälter derart bei einer niedrigeren Temperatur isostatisch gepreßt
wird, daß eine Kriechdehnung des Behälters, des Pulvers und des.Deckels eintritt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das isostatische Pressen
zur Erzielung der Kriechdehnung bei einem Druck von mindestens 10 MPa und bei einer
Temperatur von 300 - 500°C erfolgt.