[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachbildröhre nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solcher Bildschirm ist aus-der DE-OS 26 19 139 bekannt.
[0002] Seit Jahren arbeitet man an der Realisierung eines flachen Bildschirms, der die klassische
Kathodenstrahlröhre ersetzen könnte. Diesen Bemühungen waren bisher nur Teilerfolge
beschieden: Auf dem Gebiet der nieder- bis mittelinformativen Anzeigen bis hin zu
Datensichtgeräten ist es gelungen, konkurrenzfähige Flachdisplays auf den Markt zu
bringen. In Fällen jedoch, in denen größere Informationsmengen wie Fernseh-Video-Signale
verarbeitet werden müssen, ist die Kathodenstrahlröhre nach wie vor unangefochten.
[0003] Relativ weit fortgeschritten ist die Entwicklung bei Panels auf Gasentladungsbasis,
Besonders aussichtsreich erscheint dabei eine Variante, bei der das Plasma als großvolumige
Elektronenquelle dient, aus der selektiv Elektronenstrahlen abgezogen, nachbeschleunigt
und auf eine Leuchtstoffschicht gelenkt werden (vergl. hierzu beispielsweise die.DE-PS
24 12 869). Ein solcher Bildschirm liefert bereits heute Fernsehbilder mit akzeptablen
Darstellungsqualitäten, ist allerdings noch nicht über das Laborstadium hinausgekommen,
und zwar vor allem deshalb, weil die plasmabedingtaz Probleme (Kathodensputtern, Druckschwankungen,
Durchzündungen im Nachbeschleunigungsraum) noch nicht
' befriedigend gelöst sind.
[0004] Die genannten Mängel entfallen, wenn man als"Elektronen- reservoir" eine thermische
(Quasi-)Flächenkathode verwendet. Der wohl bekannteste Vertreter dieses Displaytyps,
der in SID 78 Digest (1978) 88 beschrieben wird, hat folgenden Aufbau: Die Kathode
besteht aus einer Vielzahl von zueinander parallelen, jeweils von einer Feldformerelektrode
umgebenen, geheizten Drähten. Sie liefert einen nach vorne gerichteten großflächigen
Elektronenstrom, der in eine Steuerstruktur aus mehreren hintereinandergesetzten,
perforierten Leiterbahnen geschickt wird.
[0005] Beim Passieren dieses Plattenstapels werden aus dem Elektronenstrom ständig Teilströme
ausgeblendet, bis schließlich nur noch die gewünschten Punktstrahlen übrigbleiben,
die dann auf einer phosphorbeschichteten, auf einem Potential von etwa 18 kV liegenden
Anode Leuchtflecke erzeugen. Eine solche Ausführung hat eine nur mäßige Elektronenausbeute
und verlangt bei größeren Bildpunktdichten eine Vielzahl von äußerst präzise gelochten
und zueinander ausgerichteten Blenden; sie ist daher für Fernsehzwecke nicht geeignet.
[0006] Man kommt mit einer einzigen Steuerebene aus, wenn man, wie in der eingangs.zitierten
Offenlegungsschrift vorgesehen, diese Ebene durch ein Raster aus einzeln ansteuerbaren
Plattenkondensatoren realisiert, die je nach Schaltzustand die eintretenden Elektronen
abfangen oder hindurchlassen. Es liegt auf der Hand, daß eine solche Kondensatormatrix
noch immer erhebliche technologische Probleme aufwirft und nach wie vor nur einen
kleinen Teil der erzeugten Elektronen nutzt.
[0007] Die Elektronenverluste bleiben vergleichsweise gering, wenn man von der Seite her
einen punkt- oder bandförmigen Elektronenstrahl einschießt und diesen Strahl nach
vorne auf einen Phosphor umlenkt. Bei diesem auf den ersten Blick bestechenden Konzept
bereitet die Strahlführung in der Praxis beträchtliche Schwierigkeiten. So ist eine
vergleichsweise einfache Fokussierung mit noch tolerierbaren Bildverzerrungen nur
bei kleinsten Bildformaten möglich ("Electronics" v. 19.07.1979, S. 67 f); bei größeren
Anzeigefeldern ist man auf hochkomplizierte, filigrane Längssysteme angewiesen (DE-OS
26 38 308).
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine plasmafreie flache Elektronenstrahlröhre
zu entwickeln, die einen hohen Wirkungsgrad hat, dabei relativ einfach - aufgebaut
ist und insb. auch (Farb)-Fernsehbilder . guter Qualität in beliebigen Formaten zur
Darstellung bringen kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bildwiedergaberöhre
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Bei dem vorgeschlagenen Bildschirm sind die in den Elektronenspeicherraum eintretenden
Elektronen relativ langsam; ihre kinetische Energie stammt im wesentlichen aus der
Differenz zwischen dem Kathoden- und dem Zuganodenpotentäl, die normalerweise Werte
zwischen 1 V und 2 V hat; zu diesem Betrag kommt dann noch ein thermischer Anteil
hinzu, der für die allermeisten Elektronen relativ gering ist und beispielsweise bei
einer Kathodentemperatur von 1000°K im Mittel bei etwa 1/10 eV liegt. Diese Elektronen
haben also Zeit, sich im "Elektronenspeicherraum" auszubreiten und gleichmäßig zu
verteilen, ehe sie durch eine angesteuerte Zeile abgesaugt werden. Während ihrer Verweilzeit
im Speicher können sie weder auf die Wände noch auf die nichtangesteuerten Zeilen
gelangen, da sich alle diese Teile normalerweise auf einem gegenüber Zuganodenpotential
schwach negativen Potential befinden. Das bedeutet, daß die Kathoden grundsätzlich
nur Elektronen in einer Menge nachliefern müssen, die dem Elektronenspeicher durch
eine einzige Zeile entnommen wird. Eine überschlägige Rechnung ergibt, daß man ohne
weiteres Elektronenströme auf eine Zeile bringen kann, bei denen eine Nachbeschleunigungsspannung
von wenigen kV (Richtwert: 3 kV) zu hellen Bildern führt. Bei diesen maßvollen Potentialunterschieden
gibt es keine gravierenden Hochspannungsprobleme; vor allem sind keine Spitzenentladungen
zu befürchten, so daß man unter normalen Bedingungen ohne zusätzliche Abschirmelektroden
im Nachbeschleunigungsraum auskommt.
[0010] Als weiterer Vorteil kommt hinzu, daß man das "Elektronengas" mit extrem geringen
Spannungsunterschieden "einsperren" und sauber auf die jeweils angesteuerte Zeile
lenken kann. Die Fokussierfehler sind so gering, daß es zu keinen störenden Untergrundsaufhellungen,
Übersprecheffekten oder Strahlaufspreitzungen kommt. Darüber hinaus läßt sich durch
geringe Variation der Zuganodenspannung der Elektronenstrom pro Zeile in weiten Grenzen
verändern. Bei einer ebenen Kathode gilt für den Zusammenhang zwischen dem Kathodenstrom
I und der Zuganodenspannung U bekanntlich die Beziehung-I~(F/d
2)xU
3/2 (F = Kathodenfläche, d = Abstand zwischen Kathode und Zuganode).
[0011] Im übrigen zeichnet sich eine erfindungsgemäße Röhre durch eine Konstruktion aus,
die ohne voluminöse, schwere Bauteile im Vakuumraum auskommt und sich ohne besonderen
Aufwand fertigen läßt. Für praktisch jede Einzelheit, etwa das Elektronenerzeugersystem,
kann man auf bewährte Technologien aus dem Gebiet der Hochvakuumröhren zurückgreifen.
[0012] Normalerweise hat die im Elektronenspeicherraum befindliche Elektronenwolke eine
derart homogene Dichteverteilung, daß sich die Helligkeitsschwankungen auf dem Bildschirm
in akzeptablen Grenzen halten. Unter bestimmten Umständen, etwa bei einem sehr flach
gehaltenen Elektronenspeicherraum, kann es jedoch vorkommen, daß die von den Kathoden
entfernt liegenden Zeilen deutlich schlechter mit Elektronen versorgt werden als die
kathodennahen Zeilen. Für diese Fälle stehen einfache Kompensationsmaßnahmen zur Verfügung,
die in den Ansprüchen 7 bis 9 angegeben sind. Sollten sich Randstörungen, die von
den Seitenwänden des Speichers ausgehen, bemerkbar machen, so könnte man einfach die
Anzahl und/oder die Länge der Zeilenleiter etwas größer als zum Bildaufbau erforderlich
machen.
[0013] Der Lösungsvorschlag soll nun anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele, die in der
beigefügten Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert werden. In den Figuren sind
einander entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Seitenschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel in der gleichen Darstellungsweise und
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel, ebenfalls im Seitenschnitt.
[0014] Die Figuren sind der Übersicht halber sehr schematisch gehalten. So fehlen vielfach
Displayteile wie Zuleitungen, Abdichtungen und Durchführungen, die für ein Verständnis
der Erfindung nicht unbedingt erforderlich sind.
[0015] Der Bildschirm der Fig. 1 enthält eine Vakuumhülle mit einer ebenen Frontplatte 1
und einer Rückplatte 2, die über einen angeformten Seitensteg 3 mit der Frontplatte
hermetisch dicht verbunden ist. Die Frontplatte ist auf ihrer Innenseite mit einer
Elektrode (Nachbeschleunigungsanode) 4 beschichtet, die ihrerseits eine Leuchtstoffschicht
6 trägt. Das Innere der Vakuumhülle wird durch eine Trägerplatte 7 in einen vorderen
Raum (Nachbeschleunigungsraum) 8 und einen rückwärtigen Raum (Elektronenspeicherraum)
9 unterteilt. Auf ihren beiden Seiten ist die Trägerplatte 7 jeweils mit einer Schar
aus zueinander parallelen Leitern (Zeilenleitern 11 Spaltenleitern 12) versehen. Die
Leitermatrix wie auch die Trägerplatte sind in den Kreu-zungspunkten der Leiter mit
(nicht dargestellten) Elektronendurchtrittsöffnungen versehen. Die Rückplatte 2 ist
dort, wo sie den Elektronenspeicherraum 9 begrenzt, mit einem elektrisch leitenden
Belag 13 beschichtet. Dieser Belag hat in den vier Schmalseiten des Elektronenspeicherraums,
und zwar jeweils an zentraler Stelle eine Aussparung, in der eine Kathode 14,15 mit
ebener Emissionsfläche eingelassen ist. Vor jeder Kathode befindet sich eine gitterförmige
Zuganode 16 bzw. 17,
d4 sich in einer zur Emissionsfläche parallelen Ebene erstreckt.
[0016] Das Display wird mit folgenden Spannungen betrieben: Bei einem Kathodenpotential
von 0 V liegen die Zuganoden auf +1 V bis +2V, die elektrisch leitenden Rück- und
Seitenwände des Elektronenspeicherraums 9 auf 0 V bis -2 V, die angesteuerte Zeile
auf +20 V bis +50 V und die übrigen Zeilen auf -2 V.
[0017] Für die Displayteile wurden folgende Materialien verwendet:
Für Front- Rück- und Trägerplatte Glas, wobei die Rückplatte ihr wannenartiges Profil
durch einen Preßvorgang erhalten hat, für die Nachbeschleunigungsanode Zinnoxid, die
Leiter der Steuermatrix Ti, Pt, Vacovit, die Kathode z.B. Ni (Oxidkath.) und die Zuganode
Cu, Mo etc. Der Leuchtstoff besteht aus handelsüblichen Phosphoren, die bei einer
Farbdarstellung in bekannter Weise ein Streifen- oder Punktemuster aus den Farben
Rot, Grün und Blau bilden.
[0018] Die in Fig. 2 dargestellte Displayvariante unterscheidet sich von der Ausführung
der Fig. 1 vor allem in drei Einzelheiten: Die vier seitlich angeordneten Elektronenerzeuger
sind durch ein Erzeugersystem mit einer Stabkathode 18 und einer hohlzylindrischen
Zuganode 19 ersetzt, im Nachbeschleunigungsraum befindet sich eine weitere Elektrodenplatte
20; und die elektrisch leitende Rückwand des Elektronenspeicherraums ist in mehrere
zueinander parallele Streifen 21,22,23,24,25,26,27,28,29,31,32 unterteilt.
[0019] Die Stabkathode ist etwa in der Mitte des Elektronenspeicherraums plaziert, erstreckt
sich parallel zu den Zeilenleitern und überragt sie an beiden Enden geringfügig. Sie
besteht aus einem direkt behetten Nickel-Rohr, das sich schnell auf die erforderlichen
Betriebstemperaturen bringen läßt, und hat einen Durchmesser von etwa 1 mm. Der Querschnitt
der die Stabkathode umgebenden Zuganode sollte dabei ungefähr 2 mm betragen. Die Kathode
könnte auch als Draht, Wendel oder Doppelwendel gestaltet sein, aus Gründen der mechanischen
Festigkeit ist allerdings eine rohrförmige Kathode vorzuziehen.
[0020] Die Platte 20 trägt auf ihrer der Steuermatrix zugewandten Seite Streifenleiter 33,
die zu den Zeilenleitern der Steuermatrix fluchten, und auf ihrer der Nachbeschleunigungsanode
zugewandten Seite eine durchgehende Flächenelektrode 34. Die gesamte Einheit ist an
den gleichen Stellen wie die Träger-, platte gelocht. Die Streifenleiter 33 liegen
im Betrieb der Röhre auf ca. 10...100 V, die Flächenelektrode 34 auf 100...300 V.
Eine solche Pentodenstruktur erlaubt wesentlich höhere Nachbeschleunigungsspannungen
und empfiehlt sich dann, wenn man mit einer geringen Gesamtemissionsfläche auskommen
will und/oder eine sehr leuchtstarke Darstellung anstrebt.
[0021] Die Streifen in der Rückwand, die sich wie die Stabkathode parallel zu den Zeilenleitern
erstrecken, liegen abwechselnd auf angehobenen und abgesenkten Potentialen, um einen
Teil der von der zentralen Kathode abgegebenen Elektronen durch eine Art von elektrostatischer
periodischer Fokussierung bis in die Randbereiche des Elektronenspeicherraums zu befördern.
Streifenpotential und -geometrie sind dabei so an die Elektronengeschwindigkeit angepaßt,
daß auch die randständigen Zeilen einen ähnlich intensiven Elektronenstrom wie die
in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kathode liegenden Zeilen erhalten. Bei Bedarf könnte
man auch noch das Streifenpotential mit der Zeilenabtastung synchronisieren, etwa
durch zeilen- oder zeilengruppenweises Nachschalten. Eine gleichmäßige Ausleuchtung
des Anzeigenfeldes läßt sich auch dadurch erreichen, daß man die Zuganodenspannung
nachschaltet und/oder mehrere Kathoden im Elektronenspeicherraum verteilt, wie dies
in Fig. 3 dargestellt ist. Bei der Nachführung der Zuganodenspannung wird man darauf
achten, daß dann, wenn kathodenferne Zeilen bzw. Zeilengruppen adressiert werden,
eine höhere Spannung anliegen muß als bei Adressierung kathodennaher Zeilen bzw. Zeilengruppen.
Befinden sich mehrere Kathoden im Speicherraum so kann-man sich damit begnügen, nur
diejenige Zuganode auf positives Potential zu legen, deren Kathode der gerade angesteuerten
Zeile am nächsten liegt, denn die übrigen Kathoden liefern deutlich geringere Elektronenbeiträge
für diese Zeile.
[0022] Die Displaymodifikation der Fig. 3 weicht von dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel
in drei Einzelheiten ab: Das Elektronenerzeugersystem enthält drei Stabkathoden 18,36,37
und drei Zuganoden 19,38,39, die Elektrodenplatte 20 wie auch die Trägerplatte 7 sind
weggefallen und die Matrixleiter haben die Form von Drähten. Die Kathoden haben dabei
einen Abstand voneinander, der etwa doppelt so groß ist wie die Distanz zwischen der
Speicherrückwand und den Zeilenleitern. Diese Distanz entspricht etwa dem Abstand,
den die äußeren Kathoden zu den ihnen jeweils benachbarten Speicherseitenwänden einhalten.
[0023] Eine Ausführung mit drahtgitterförmiger Steuermatrix bietet bei kleinformatigen Bildschirmen,
etwa einem Fernsehgerät mit einer Bilddiagonalen von z.B. 12 cm bis 14 cm oder einem
Miniatur-Datensichtschirm in K
leinrechnern, besondere Vorteile: Jeder Bildpunkt setzt sich aus vier, durch das Drahtkreuz
deutlich vonehander getrennten Teilpunkten zusammen, so daß ein Betrachter das Punkteraster
auch aus kürzester Entfernung nicht auflösen kann. Zudem ist die Herstellung des Steuergitters,
dessen Zeilen und Spalten jeweils als Paralleldrahtgitter auf Rahmen gewickelt werden
könnten und dabei eine Steigung in der Größenordnung 100
/um erhalten müssen, unproblematisch.
[0024] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele. So
bleibt vor allem in konstruktiver Hinsicht noch ein erheblicher Gestaltungsspielraum,
denn es kommt im wesentlichen nur darauf an, daß in einem "Elektronenkasten" langsame
Elektronen erzeugt, verteilt und verlustfrei gehalten werden und daß aus dieser Elektronenquelle
durch eine Steuermatrix zeilensequentiell Elektronen abgezogen, beschleunigt und auf
einen Phosphor geführt werden.
1. Flache Bildwiedergaberöhre, enthaltend eine evakuierte Hülle mit
1) einer Vorderplatte und einer mit der Vorderplatte vakuumdicht verbundenen Rückplatte,
2) einer Steuermatrix aus Zeilenleitern und Spaltenleitern, die sich jeweils in einer
zur Vorderplattenebene parallelen Ebene (Zeilenleiterebene, Spaltenleiterebene) erstrecken,
das Hülleninnere in einen hinteren und einen vorderen Raum (Elektronenspeicherraum,
Nachbeschleunigungsraum) unterteilen und im Bereich ihrer Kreuzungspunkte mit Elektronendurchtrittsöffnungen
versehen sind,
3) mindestens einer thermischen Kathode sowie mindestens einer gitterförmigen Zuganode
im Elektronenspeicherraum und
4) mindestens einer im Nachbeschleunigungsraum befindlichen Anode (Nachbeschleunigungsanode),
die mit einer durch Elektronen anregbaren Leuchtstoffschicht versehen ist und im Betrieb
der Röhre auf einem positiven Potential von einigen kV gegenüber Kathodenpotential
liegt,
dadurch gekennzeichnet daß
5) jeder Kathode (14,15,18,36,37) eine Zuganode (16,17,19,38,39) zugeordnet ist, die
die Emissionsfläche ihrer Kathode in einem wenigstens angenähert konstanten Abstand
überdeckt,
6) die Rückwand und die Seitenwände des Elektronenspeicherraums (9) elektrisch leitend
sind,
7) die dem Elektronenspeicherraum (9) zugewandten Leiter der Steuermatrix (Zeilenleiter
11) nacheinander angesteuert werden und die Information für den gerade angesteuerten
Zeilenleiter gleichzeitig auf alle Spaltenleiter (12) gegeben-wird, und daß
8) im Betrieb der Röhre die Rückwand und die Seitenwände des Elektronenspeicherraums
(9) sowie die nicht angesteuerten Zeilenleiter auf Potentialen liegen, bei denen sie
die in den Elektronenspeicherraum (9) emittierten Elektronen nicht aufnehmen bzw.
nicht passieren lassen.
2. Röhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kathode ( 14,15) streifenförmig
ausgebildet ist und sich in einer der Seitenwände des Elektronenspeicherraums (9)
befindet.
3. Röhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode (18,36, 37) rundstabförmig
ausgebildet ist, sich parallel zu den Zeilenleitern (11) erstreckt, im Inneren des
Elektronenspeicherraums (9) angeordnet ist und von ihrer Zuganode (19,38,39) koaxial
umgeben wird.
4. Röhre nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere äquidistant angeordnete
Stabkathoden (18,36,37) vorgesehen sind, wobei die beiden äußeren Stabkathoden (36,37)
zu den ihnen benachbarten Seitenwänden des Elektronenspeicherraums (9) einen Abstand
einhalten, der etwa halb so groß ist wie der Abstand zwischen benachbarten Stabkathoden
und etwa die gleiche Größe hat wie die Distanz zwischen der Rückwand des Elektronenspeicherraums
(9) und der Steuermatrix.
5. Röhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter
(11,12) der Steuermatrix drahtförmig ausgebildet sind.
6. Röhre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, insb. Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet
,.daß im Betrieb der Röhre jeweils nur eine Zuganode (15,17,19,38,39) auf positivem
Potential liegt.
7. Röhre nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß im Betrieb
der Röhre das Potential der Zuganode (16,17,19,38,39) mit der Zeilenansteuerung synchronisiert
wird, derart, daß die angelegte Zuganodenspannung mit der Entfernung der gerade angesteuerten
Zeilenleiter bzw. Zeilenleitergruppen von der-Zuganode wächst.
8. Röhre nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Rückwand
des Elektronenspeicherraums (9) in mehrere elektrisch voneinander isolierte, parallel
zu den Zeilenleitern (11) verlaufende Streifen (21, 22,23,24,25,26,27,28,29,31,32)
unterteilt ist, die im Betrieb der Röhre auf unterschiedlichen Potentialen liegen,
derart, daß sie die in den Elektronenspeicherraum (9) emittierten Elektronen durch
eine elektrostatische periodische Fokussierung verstärkt in den Bereich der Seitenwände
des Blektronenspeicherraums (9) führen.
9. Röhre nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet daß im Betrieb der Röhre die Potentiale
der Rückwandstreifen (21,22, 23,24,25,26,27,28,29,31,32) mit der Zeilenansteuerung
synchronisiert werden, derart, daß sie die in den Elektronenspeicherraum (9) emittierten
Elektronen durch eine elektrostatische periodische Fokussierung verstärkt in den Bereich
des gerade angesteuerten Zeilenleiters führen.
10. Röhre nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß im Nachbeschleunigungsraum
(9) Streifen (33) angeordnet sind, die in einer zur Ebene der Steuermatrix parallelen
Ebene liegen und mit den Zeilenleitern (11) der Steuermatrix fluchten, und daß zwischen
den Streifenleitern (33) und der Nachbeschleunigungsanode (4) eine durchgehende, zur
Steuermatrixebene parallel erstreckte Flächenelektrode (34) plaziert ist, wobei die
Streifenleiter (33) und die Flächenelektrode (34) Elektronendurchtrittsöffnungen aufweisen,
die jeweils mit einer Elektronendurchtritts- öffnung der Steuermatrix fluchten.
11. Röhre nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß im Betrieb
der Röhre bei einem Kathodenpotential von 0 V die eingeschaltete Zuganode (16,17,19,38,39)
auf einem Potential zwischen +1 V und +2 V liegt, die Rückwand und die Seitenwände
des Elektronenspeicherraums (9) ein Potential zwischen 0 V und - 2 V haben, die nicht
angesteuerten Zeilenleiter auf einem Potential zwischen -1 V und - 2 V liegen und
der gerade angesteuerte Zeilenleiter auf ein positives Potential zwischen 10 V und
100 V angehoben ist.
12. Röhre nach einem der Ansprüche 1 bis 11, insb. nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet
, daß sie zur Wiedergabe von Fernsehbildern mit einer Bilddiagnonale von höchstens
14 cm, vorzugsweise höchstens 12 cm, verwendet wird.