[0001] Alkalialuminiumsilikate, besonders kristalline oder amorphe Zeolithe, gewinnen als
Waschmittelgerüststoffe zunehmend an Bedeutung. Diese Gerüststoffe erreichen allerdings
erst in Kombination mit anderen Komplexbildnern für zweiwertige Kationen wie z.B.
Pentanatriumtriphosphat, kurz NTPP genannt, optimale Wascheigenschaften. Da Alkalialuminiumsilikate
feinpulvrig sind, besteht ein großes Interesse an nicht staubenden, gut rieselfähigen
Granulaten, die sowohl Alkalialuminiumsilikate als auch NTPP enthalten. Diese können
dann den übrigen Waschmittelkomponenten ohne Staubbildung trocken zugemischt werden,
wobei auch eine Hydrolyse des Triphosphats vermieden wird.
[0002] Es wurden bereits mehrfach Anstrengungen unternommen, Alkalialuminiumsilikate, vor
allem Zeolithe, zusammen mit Alkalipolyphosphaten zu granulieren. So wird beispielsweise
in der DE-OS 27 14 604 ein Granulat beschrieben, das aus ionenaustauschendem Alkalialuminiumsilikat,
einem hochpolymeren Phosphat mit einem P
20
5-Gehalt von 64 - 69 sowie Pentanatriumtriphosphat besteht. Das Hochpolymere Phosphat
wird hierbei in Form von Alkalisalzen und in einer Menge von mindestens 5 Gew%, bezogen
auf das eingesetzte Alkalialuminiumsilikat, in Pulverform dem Granuliergemisch zugesetzt.
Anschließend wird das Gemisch in Gegenwart von Wasser granuliert. Dieses Verfahren
hat den Nachteil, daß das Wasser vom NTPP so schnell gebunden wird, daß es nicht mehr
in der Lage ist, genügend Polymerphosphat zur besseren Granulierung zu lösen. Daher
benötigt man entweder größere Mengen Polymerphosphat und längere Verweilzeiten, oder
man muß mehr Wasser zusetzen, was dazu führt, daß man das Granulat anschließend bei
50°C nachtrocknen muß.
[0003] In der DE-OS 27.56 732 ist ein Granulat beschrieben, das ebenfalls aus Alkalialuminiumsilikat
und einem teilweise oder vollkommen hydratisierten Alkalipolyphosphat besteht. Die
Herstellung dieses Granulates erfolgt durch Aufsprühen von Wasser in feinen Nebeln
auf das Pulvergemisch der Granulatkomponenten,wobei pro Minute höchstens 10 % der
Gesamtwassermenge zugegeben werden dürfen, da sonst zu große Granulatteilchen neben
hohem Staubanteil erhalten werden. Dieses Verfahren birgt somit die Gefahr, daß ein
Granulat mit sehr breitem Kornspektrum erzeugt wird, das nachträglich noch gesiebt
werden muß.
[0004] Weiterhin ist es gemäß DE-OS 27 36 903 bekannt, Zeolithteilchen mit Wasser und Stärke
als Bindemittel zu granulieren. Dabei können auch bestimmte Anteile von NTPP mitgranuliert
werden. Die Verwendung von Stärke oder ähnlichen Stoffen als Bindemittel bedeutet
jedoch, daß ein für den Waschprozeß nutzlose Substanz in das Granulat eingebracht
wird.
[0005] Schließlich wird in der DE-OS 28 22 231 ein Granulat aus hydratisiertem Pentanatriumtriphosphat
und wasserunlöslichem Aluminosilicationenaustauschmaterial beschrieben. Dieses wird
ebenfalls durch Aufsprühen von Wasser auf das Pulvergemisch hergestellt, wobei die
eingesetzte Gesamtwassermenge zumindest der zur Erzielung eines Mindesthydratwassergehaltes
von etwa 10 Gew% im Natriumtripolyphosphat sowie eines Wassergehaltes im Alumosilicationenaustauschmaterial
von 1,8 bis 13,5 Mol Wasser pro Mol Alumosilicat entspricht. Die Festigkeit der hierbei
erhaltenen Granulatteilchen läßt sich noch , wie im folgenden anhand der Erfindung
gezeigt wird, verbessern.
[0006] Es wurde nunmehr gefunden, daß die Nachteile der bekannten Granulate und deren Herstellungsverfahren
vermieden werden können, wenn man zur Granulierung eines wasserunlöslichen Alumosilikats
und Pentanatriumtriphosphat eine verdünnte wäßrige Lösung eines Ammoniumpolyphosphates
als Bindemittel einsetzt.
[0007] Somit betrifft der Gegenstand der Erfindung ein Granulat mit einer Teilchengröße
von im wesentlichen etwa-0,2 - 2-mm, - bestehend aus
a) etwa 2 - 95 Gew% eines teilweise oder vollkommen hydratisierten Pentanatriumtriphosphates,
b) weniger als 3 Gew% eines Ammoniumpolyphosphates der allgemeinen Formel (I)

in welcher n einen ganzzahligen Durchschnittswert von 100 bis 1000, m eine ganze Zahl
bis maximal n+2 bedeutet und m/n einenwert von etwa 1 darstellt und dem Rest
c) in Form eines wasserunlöslichen Aluminiumsilikationenaustauschmaterials der allgemeinen
Formel (II)

in welcher Kat ein mit Calcium austauschbares Kation der Wertigkeit n, x eine Zahl
von 0,7 - 1,5, Me gleich Bor oder Aluminium, y eine Zahl von 0,8 - 6 und z eine Zahl
von 1,8 - 13,5 ist.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Granulatkomposition beträgt der Anteil des teilweise oder
vollkommen hydratisierten Pentanatriumtriphosphates 30 - 70 Gew% und der Anteil des
Ammoniumpolyphosphates 0,03 bis 1,6 Gew%. Hierbei liegen mindestens 10 Gew% des Pentanatriumtriphosphates
als Hexahydrat und mindestens 30. Gew% des Aluminiumsilikates als Hydrat mit höchstens
13,5 Mol Wasser pro Mol Aluminiumsilikat vor.
[0009] Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Granulats sprüht man vorzugsweise auf ein inniges
pulverförmiges Gemisch aus etwa 1 bis 99 Gew% eines wasserfreien oder gegebenenfalls
höchstens 5.Gew% Wasser enthaltenden Natriumtripolyphosphates und etwa 99 bis 1 Gew%
eines pulverförmigen, wasserfreien oder gegebenenfalls gebundenes Wasser enthaltenden
Alumosilicationenaustauschmaterials der allgemeinen Formel (Kat
2/nO)
x · Me
2O
3 . (SiO
2)
y, in welcher Kat, Me, x und y die genannte Bedeutung haben, unter intensivem Durchmischen
eine wäßrige, 0,5 - 20 gewichts%ige Lösung eines Ammoniumpolyphosphates der allgemeinen
Formel I in einem feinen Nebel auf und granuliert das Gemisch unter teilweise oder
vollkommener Hydratisierung des Pentanatriumtriphosphates bzw. des Alumosilicationenaustauschmaterials.
[0010] Das pulverförmige Gemisch kann dabei aus 30 bis 70 Gew% des Natriumtripolyphosphates
und 70 bis 30 Gew% des Alumösilicates bestehen, wobei letzteres beispielsweise ein
Zeolith der Formel Na
20 . Al
2O
3 . (SiO
2)
2. 4,5 H
20 sein kann.
[0011] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn im fertigen Granulat mindestens
1
0 Gew% des Pentanatriumtriphosphates als Hexahydrat und mindestens 30 Gew% des Alumosilikates
als Hydrat mit höchstens 13,5 Mol Wasser pro Mol Alumosilikat vorliegen. Das Besprühen
des Gemisches erfolgt im allgemeinen mit einer wäßrigen 1 - 10 gewichts%igen Lösung
von Ammoniumpolyphosphat.
[0012] Im einzelnen ist zum Verfahren der Erfindung noch folgendes zu bemerken:
Als Natriumtriphosphat kann sowohl ein feingemahlenes Produkt, das beispielsweise
maximal 2 % einer Kornfraktion über 0,4 mm besitzt, als auch ein gröberes Produkt,
dessen Anteil >0,15 mm mindestens 70 % beträgt, eingesetzt werden. Die Verteilung
der Modifikationen I und II im NTPP ist variabel, jedoch werden schneller hydratisierende
Typen mit einem Gehalt an Modifikation I von 20 - 60 % mit Vorteil eingesetzt.
[0013] Als Alumosilicat-Ionenaustauschmaterial sind Produkte der erwähnten formelmäßigen
Zusammensetzung zu verwenden. Bevorzugt eingesetzt werden Zeolithe, wie z.B. Zeolith
A. Wegen ihrer Verwendung als Waschmittelgerüststoff liegensie in sehr feinteiliger
Form, beispielsweise mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 3 - 5
/um, vor.
[0014] Der P
20
5-Gehalt des zur Granulierung eingesetzten Ammoniumpolyphosphates beträgt mehr als
69 %, wobei Polyphosphate mit einem P
20
5-Gehalt von über 71 % bevorzugt werden.
[0015] Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann beispielsweise derart erfolgen,
daß man in einem Mischer das Pentanatriumphosphat mit dem Alumosilikatmaterial zunächst
mischt und dann auf die Mischung über eine Düse die wäßrige Ammoniumpolyphosphatlösung
aufsprüht. Das Aufsprühen kann auch beispielsweise in einem Drehrohr oder auf einem
Granulierteller auf das vorgemischte Material erfolgen. Es ist darauf zu achten, daß
man nicht mehr Granulierflüssigkeit aufsprüht,als zur vollständigen Hydratation des
im Gemisch enthaltenen Natriumtriphosphats notwendig ist. Ein derart hergestelltes
Granulat ist nicht staubend, abriebfest und lagerstabil. Es erfüllt die Anforderungen,
die für eine Weiterverarbeitung in Waschmitteln durch trockenes Zumischen gestellt
werden.
Beispiel 1
[0016] In einem Freifallmischer wurden 67,5 kg wasserfreies Pentanatriumtriphosphat mit
einem Phase I-Gehalt von 50 % und folgender Korngrößenverteilung:
>1,6 mm = 0,7 %, >0,8 mm = 3,8 %,>0,4 mm = 20,5 %,> 0,2 mm = 67,8 % und >0,1 mm = 88,2
% sowie 67,5 kg eines Zeoliths (Zeolith A ) mit einem Glühverlust von 19,8 % und einer
Korngrößenverteilung von 99 % <15
/um, 96 % <10 µm und 3 % <1 µm, während 20 min gemischt. Danach wurden 9 1 einer 8
gewichts%igen wäßrigen Lösung von Ammoniumpolyphosphat - im folgenden APP genannt
- mit einer mittleren Kettenlänge von etwa
400 sowie einem P
2O
5-Gehalt von 72,4 % im Verlauf von 3,5 Stunden unter ständigem weiteren Mischen aufgesprüht.
Es wurde ein Mischgranulat aus Pentanatriumtriphosphat und dem Zeolith erhalten, das
folgende Eigenschaften besaß:

Beispiel 2
[0017] Es wurde analog Beispiel 1 verfahren, wobei jedoch 4 1 APP-Lösung in 30 min aufgesprüht
wurden. Das erhaltene Mischgranulat aus Pentanatriumtriphosphat und dem Zeolith besaß
folgende Eigenschaften:

Beispiel 3
[0018] Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, wobei jedoch eine 4 %ige wäßrige APP-Lösung
verwendet wurde. Das erhaltene Mischgranulat aus Natriumtriphosphat und Zeolith besaß
folgende Eigenschaften:

Beispiel 4
[0019] Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, wobei jedoch ein Natriumtriphosphat mit folgenden
Eigenschaften als Ausgangsprodukt verwendet wurde: Glühverlust: 1,0 Gew%; Phase I-Gehalt:
26 %; Korngrößenverteilung: >0,4 mm = 0,1;>0,2 mm = 3,8 %;>0,1 mm = 25,0 %;>0,05 mm
= 36,8%. Außerdem wurde eine 4 gewichts%ige wäßrige Lösung eines Ammoniumpolyphosphats
mit einer mittleren Kettenlänge von 270 und einem P
20
5-Gehalt von 72,4 % eingesetzt. Das erhaltene Mischgranulat aus Natriumtriphosphat
und dem Zeolith besaß folgende Eigenschaften:

Beispiel 5
[0020] Auf einem Granulierteller mit einem Durchmesser von 1 m wurden 20 kg eines Gemisches
von 50 Gew% Natriumtriphosphat mit den in Beispiel 4 genannten Eigenschaften und 50
Gew% eines Zeoliths mit einem Glühverlust von 1,0 Gew% mit 4 1 APP-Lösung gemäß Beispiel
1 besprüht. Es wurde ein Mischgranulat aus Natriumtriphosphat und dem Zeolith mit
folgenden Eigenschaften erhalten:

1) Granulat mit einer Teilchengröße von im wesentlichen etwa 0,2 - 2 mm, bestehend
aus
a) etwa 2 - 95 Gew% eines teilweise oder vollkommen hydratisierten Pentanatriumtriphosphates,
b) weniger als 3 Gew% eines Ammoniumpolyphosphates der allgemeinen Formel (I)

in welcher n einen ganzzahligen Durchschnittswert von 100 bis 1000, m eine ganze Zahl
bis maximal n+2 bedeutet und m/n einen Wert von etwa 1 darstellt und dem Rest
c) in Form eines wasserunlöslichen Aluminiumsilikationenaustauschmaterials der allgemeinen
Formel (II)

in welcher Kat ein mit Calcium austauschbares Kation der Wertigkeit n, x eine Zahl
von 0,7 - 1,5, Me gleich Bor oder Aluminium, y eine Zahl von 0,8 - 6 und z eine Zahl
von 1,8 - 13,5 ist.
2) Granulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des teilweise
oder vollkommen hydratisierten Pentanatriumtriphosphates 30 - 70 Gew% beträgt.
3) Granulat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Ammoniumpolyphosphates
0,03 bis 1,6 Gew% beträgt.
4) Granulat nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 10 Gew% des
Pentanatriumtriphosphates als Hexahydrat und mindestens 30 Gew% des Aluminiumsilikates
als Hydrat mit höchstens 13,5 Mol Wasser pro Mol Aluminiumsilikat vorliegen.
5) Verfahren zur Herstellung von Granulaten nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man auf ein inniges pulverförmiges Gemisch aus etwa 1 bis 99 Gew%
eines wasserfreien oder gegebenenfalls höchstens 5 Gew% Wasser enthaltenden Natriumtripolyphosphates
und etwa 99 bis 1 Gew% eines pulverförmigen, wasserfreien oder gegebenenfalls gebundenes
Wasser enthaltenden Alumosilicationenaustauschmaterials der allgemeinen Formel (Kat2/nO)x.Me2O3.(SiO2)y, in welcher Kat, Me, x, n und y die genannte Bedeutung haben, unter intensivem Durchmischen
eine wäßrige, 0,5 - 20 gew%ige Lösung eines Ammoniumpolyphosphates der allgemeinen
Formel I in einem feinen Nebel aufsprüht und das Gemisch unter teilweise oder vollkommener
Hydratisierung des Pentanatriumtriphosphates bzw. des Alumosilicationaustauschmaterials
granuliert.
6) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das pulverförmige Gemisch
aus 30 bis 70 Gew% des Natriumtripolyphosphates und 70 bis 30 Gew% des Alumosilicates
besteht.
7) Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Alumosilicationenaustauschmaterial
Zeolithe der Formel Na2O.Al2O3·(SiO2)2· 4,5 H20 sind.
8) Verfahren nach Anspruch 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die zur Granulierung
erforderliche Wassermenge derart bemißt, daß im fertigen Granulat mindestens 10 Gew%
des Pentanatriumtriphosphates als Hexahydrat und mindestens 30 Gew% des Alumosilikates
als Hydrat mit höchstens 13,5 Mol Wasser pro Mol Alumosilikat vorliegen.
9) Verfahren nach Anspruch 5 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch mit
einer wäßrigen 1 - 10 gew%igen Lösung von Ammoniumpolyphosphat besprüht.